Scheitern eines etablierten Meinungsbetriebs

Telepolis: „Und schließlich zeigt der Sieg Trumps das Scheitern eines etablierten Meinungsbetriebs aus politischen Institutionen, Umfrageinstituten und Medien, die sich offenbar erneut gegenseitig in die Irre geführt haben. Die entsprechenden Live-Ticker bieten eine Lehrstunde journalistischen und politischen Scheiterns.“

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Ein Volontär packt aus

Deutschlandradio Kultur: „Am Ende seines Volontariats bei einer Lokalzeitung bleiben unserem Autor zwei Gewissheiten. Erstens: Ist die Staubschicht erst einmal dick genug, ändert sich gar nichts mehr. Zweitens: Nichts ist stärker als ein Verlagsgeschäftsführer, dem nicht viel am Journalismus liegt.“

2Für 20 von 30 Redakteuren hier ist das Wort „Community“ ein Fremdwort – und sie sind nicht gewillt, das zu ändern. Es sind die „Alten“, die mit den guten, unbefristeten Tarifverträgen und Kündigungsschutz. Im Schnitt sind diese zwischen 45 und 50 Jahre alt. Die restlichen zehn haben zu viel Angst, Missstände anzusprechen, weil sie ihren Job verlieren könnten. (…)

„Dann verlieren innerhalb der Redaktion Layouter ihren Job, die schon seit 30 Jahren im Betrieb arbeiten. Kurz: Dem Verlag geht es finanziell mies. Die Abos werden immer weniger, in der Folge springen Anzeigenkunden ab. (…)

„Zuerst werden rund um die Lokalredaktion herum Stellen gekürzt. Ganze Abteilungen, wie etwa das Marketing, werden teilweise an Drittunternehmen ausgelagert, intern entstehen viele kleine Töchter, GmbHs.

Dann verlieren innerhalb der Redaktion Layouter ihren Job, die schon seit 30 Jahren im Betrieb arbeiten. Kurz: Dem Verlag geht es finanziell mies. Die Abos werden immer weniger, in der Folge springen Anzeigenkunden ab.“

Ich warte darauf, dass der DJV Alternativen vorschlägt, anstatt nur immer in den Chor der Jammernden einzustimmen. Aber da sitzen genau dieselben Leute, die im Artikel beschrieben werden.

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Die Tricks des Kapitals bei Entlassungen in der Zeitungsbranche

„Entlassungen“, so das Ministerium für Wahrheit, heißt jetzt „Jobabbau“.

Zeit online: „Die ‚Berliner Zeitung‘ wagt einen brutalen Neuanfang – mit Jobabbau und einem Boulevardblatt an der Seite.

Die Berliner Zeitung gehört zu einem großen Regionalzeitungsverlag, DuMont Schauberg (Kölner Stadt-Anzeiger, Express, Mitteldeutsche Zeitung, Hamburger Morgenpost), und dieser Verlag steckt in einer wirtschaftlichen Krise. Vorige Woche wurde in der Hamburger Morgenpost ein Abbau von 25 Prozent der Stellen nur halbherzig geleugnet. In Berlin soll es härter kommen. (…)
Bereits vor gut einem Jahr wurden im Verlag mehrere Unterfirmen gegründet. Die IT-Abteilung heißt jetzt beispielsweise DuMont Systems. Sind solche Unterfirmen klein genug, haben sie weniger als 20 Mitarbeiter, kann man sie einfach dichtmachen, ohne die Entlassenen besonders abzufinden, ohne ihnen mit einem Sozialplan einen längeren Übergang zu gewähren.

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Das Märchen von der Objektivität

Freitag: „Die meisten Medien bilden nur ab, was den hegemonialen Diskurs nicht verlässt.“

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Mutwillig vor die Wand

Frank Welchering hat einen offenen Brief an Frank Überall geschrieben, dem Bundesvorsitzenden des Deutschen Journalisten-Verbandes.

„Lieber Frank,

wir müssen reden, das haben wir beide auf dem Gewerkschaftstag des DJV Baden-Württemberg am 11. Juni 2016 übereinstimmend gesagt, und zwar mit dem Hauptgeschäftsführer des DJV-Bundesverbandes Kajo Döhring. Der hatte sich einige peinliche Ausfälle mir gegenüber erlaubt, und auf die hatte ich lautstark öffentlich reagiert.

Bis zum gestrigen Tage herrschte da von Bundesseite Funkstille. Aus Zufall erfuhr ich dann gestern, dass die Bundesgeschäftsstelle mich für den Twitter-Account des Bundes-DJV blockiert hatte. Nun leide ich nicht gerade darunter, wenn ich von den unsäglichen Zörner-Produkten mal eine Zeitlang verschont werde.

Überhaupt könnte man diese kindische Blockade als misslungene Aktion Spätpubertierender in der Bundesgeschäftsstelle abhaken und sich wieder dem Tagesgeschäft zuwenden, das mich auch auf Verbandsebene während der vergangenen Wochen wirklich in Atem hielt. Allein die Hilfsaktion unseres Landesverbandes für bedrängte türkische Kolleginnen und Kollegen hat viel Zeit und Kraft erfordert.

Aber diese Ausfälle der Bundesgeschäftsstelle haben eine Vorgeschichte und einen Hintergrund, und sie sind zu oft passiert, als dass wir nun einfach zur Tagesordnung übergehen könnten.

Nach der desaströsen Amtszeit von Michael Konken hatte niemand erwartet, dass der Bundesvorstand die Situation rasch wieder in den Griff bekommt. Doch jetzt droht der Bundesverband vor die Wand zu fahren. Die – auch finanziell bedeutsamen – Geschehnisse rund um die Zeitschrift „Journalist“, der Versuch, zentralistisches Durchregieren durch eine „Strukturreform“ ins Werk zu setzen, die ausgesprochen bescheidenen Tarifabschlüsse sind da einige von leider viel zu vielen Themen, die leider zu viele Mitglieder dazu bewegen, den DJV zu verlassen.

Rund 6000 Mitglieder haben während der Amtszeit Konkens mit den Füßen abgestimmt, und der Trend setzt sich fort. In einigen Landesverbänden gärt es. Man ist dort – vorsichtig formuliert – nicht mehr so ganz von der Sinnhaftigkeit des Tuns im Bund überzeugt.

Ich bin deshalb in großer Sorge. Das weißt Du. Und ich äußere diese Sorge. Denn Veränderungen erreicht man nur, wenn man deutlich ausspricht, was faul ist im Staate DJV.

Ich erinnere nur daran, dass ich im Herbst 2014 meine Sorge über den Einsatz eines völlig unzureichenden Wahlcomputersystems auf dem Bundesverbandstag in Weimar äußerte. Auf dem völlig misslungenen Verbandstag in Fulda zeigte sich dann ja auch, dass meine Befürchtungen einen guten Grund hatten. Die Dinger erlaubten kein sauberes Wahlergebnis. Man kann solch ein Risiko übrigens berechnen. Ich hatte es berechnet, und ich hatte Michael Konken die Ergebnisse dieser Berechnung in einem mehrseitigen Brief sehr ausführlich mitgeteilt.

Was dann folgte, war dann eine der in solchen Fällen üblichen politischen Durchstechereien. Kajo Doehring hatte das ja zuvor im persönlichen Gespräch angedeutet, und ich war gewarnt. Dass so etwas im DJV passiert, halte ich nach wie vor für skandalös.

In einer beispiellosen Kampagne versuchten vor zwei Jahren hauptsächlich Michael Konken und Kajo Döhring, mich zu diskreditieren, mir beruflich zu schaden. Sie zogen durch die Republik und verkündeten, Welchering sei ein Hacker, und es schwang natürlich die böse Konnotation des „kriminellen Hackers“ mit. Das war Teil ihrer Strategie. [Mehr lesen]

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Jürgen Todenhöfer gewinnt Rechtsstreit mit dem Spiegel

Meedia.de: „Im Januar veröffentlichte der Spiegel unter dem Titel „Der Märchenonkel“ einen Artikel über den Publizisten Jürgen Todenhöfer und seine Reise zum so genannten Islamischen Staat. In dem Artikel kam ein Mitreisender ausführlich zu Wort, der sich mit Todenhöfer und seinem Sohn Frederic zerstritten hat und scharfe Kritik an deren Methoden übte. Todenhöfer ging juristisch gegen den Text vorund hat nun vor dem Hamburger Landgericht gewonnen. In einem Gastbeitrag rechnet Frederic Todenhöfer nun mit den Methoden des Magazins ab.“

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Öffentlich-rechtliche Sender: Reflexionsniveau einer Streichholzschachtel

„Das sture Einfach-Weitermachen und das Wir-fragen-am-liebsten-Politiker und das Sich-vor-den-Reichstag-stellen-und-so-tun-als-sei-das-Politik hat seine Berechtigung verloren und ist grundsätzlich gefährlich geworden, gefährlich für die Demokratie, weil sie auf das Reflexionsniveau einer Streichholzschachtel reduziert wurde.“ (Georg Diez)

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Wie seriös ist Kress.de wirklich, revisited

Uebermedien berichtet über eine schlampige Recherche auf Kress.de. Lesenswert. (Vgl. Wie seriös ist Kress.de wirklich?)

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Branche der Schisser und Anpasser

Silke Burmeister in der taz: „Das Entscheidende ist, was mich an diesem Satz ärgert: Dass es nicht zum Selbstverständnis von Journalisten gehört, sich mit Kollegen anzulegen. Und schon gar nicht mit den Bossen. Wir sind eine Branche der Schisser und Anpasser, die zwar groß darin ist, Fehler bei anderen zu suchen, aber sich heulend in der Ecke verkriecht, wenn sie ihre Arbeitsbedingungen benennen soll.“

Recht hat sie.

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Buschfunk [Update]

symbolbild

Screenshot: Symbolfoto – Buschheuer maritim /Facebook

Hans-Peter Buschheuer, der Vorsitzende des JVBB, wird in Kürze zurücktreten. Das behaupten gewöhnlich gut informierte Kreise. Der JVBB ist der zweite – kleinere – Landesverband des DJV in Berlin. Buschheuer war erst kürzlich als Nachfolger von Alexander Fritsch gewählt worden und diente, so munkelt man verbandsintern, als „Grüßaugust“, da er vom langjährigen verbandsinternen Hauen und Stechen keine Ahnung hatte und auch nicht von den Intrigen, die ihn erwarteten.

Buschheuer wird sich mehr den familiär geprägten ehrenamtlichen maritimen Belangen widmen. Als Nachfolger wird die ehemalige Pharma-Lobbyistin Annette Rogalla gehandelt, die schon jetzt Buschheuers Stellvertreterin ist. Rogalla als JVBB-Vorsitzende, „das wäre“, so witzelt ein Insider, „als ernennte man Claudia Roth als deutsche Botschafterin in der Türkei.“

Der Streit zwischen der jüdäischen Befreiungsfront dem DJV Berlin und JVBB kann also weitergehen.

Durch einen bedauerlichen technischen Fehler wurden bei der ersten Version des Symbolbilds nicht alle Personen bis zur Unkenntlichkeit entstellt.

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