Der DJV und so genannte „soziale“ Medien

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Der DJV (Bundesverband) und auch die meisten Landesverbände finden nichts dabei, ihre Daten und auch die der Mitglieder über einen US-amerikanischen Spionagekonzern zu verbreiten. Das benutzte Neusprech „Social Web“ beweist nur, dass man gar nicht begriffen hat und sich um Datenschutz und Vertraulichkeit nicht schert. „Verschlüsseln“ ist je eh ein Fremdwort.

Ich werde auf dem nächsten Verbandstag des DJV Berlin Anträge stellen, die das ins Bewusstsein rücken.

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Warnung vor Huffington Post

Meedia.de: „Der Deutsche Journalisten-Verband warnt Autoren, ihre Texte bei der am Donnerstag gestarteten deutschen Huffington Post zu veröffentlichen. Sie säßen auf einem „rechlichen heißen Stuhl“, denn sie tragen die ‚alleinige Verantwortung für jeglichen Schaden‘ der durch den Text entstehen kann.“

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Verfassungsschutz speichert Daten von Journalisten

Taz (u.a.): Niedersachsens Verfassungsschutz hat rechtswidrig mindestens sieben Journalisten überwacht.“ Gleichzeitig hat der Inlands-Geheimdienst versucht, das zu vertuschen.

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DJV Berlin verschlüsselt

Der DJV Berlin kann jetzt auch verschlüsselte Nachrichten empfangen – der öffentliche Schlüssel wurde gestern auf die Website gestellt. Der Berliner Journalistenverband zieht damit als erster bundesweit die Konsequenzen aus den Enthüllungen des US-amerikanischen Whistleblowers Edward Snowden.

Der Bundesverband DJV schreibt weiterhin nur elektronische Postkarten. Der Chefredakteur der Verbandszeitung „Journalist“ ignoriert mittlerweile Anfragen zu Thema. Das verwundert nicht, setzt doch der „Journalist“ massiv Google Analytics auf seiner Website ein. Unprofessioneller geht es nicht.

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Goldene Zeiten

Heise: „Springer-Chef erwartet goldene Zeiten für Online-Journalismus“.

Auf der Kostenseite fielen die Aufwendungen für Druck und Vertrieb weg, so dass im wesentlichen die Kostenblöcke für Technik, Marketing und Journalismus zu bewältigen seien.

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Conen nicht mehr Vorsitzender des DJV Brandenburg

DJV Brandenburg: „Neu ist auch unser Vorstand, der nach dem Ausscheiden von Herrn Conen und Herrn Koch (beide aus gesundheitlichen Gründen) neu gewählt wurde. Der bisherige stv. Vorsitzende wird Vorsitzender des Vorstands. Der Fachausschussvorsitzende Online Jörg Rittweger, freier Journalist im Bereich Tageszeitung und Online, wird stv. Vorsitzender für Finanzen. Der Fachausschussvorsitzende Bernd Martin, Zeitungs- und Zeitschriftenredakteur, wird stv. Vorsitzender für Mitgliederangelegenheiten.“

(Vgl. aber auch § 12 der Satzung des DJV Brandenburg.)

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Anti-Antifa mit Presseausweis

Neues Deutschland: „Berliner Neonazis tarnen sich als Journalisten um Gegner auszuspähen“.

In der Praxis differenziere die Polizei nicht zwischen dem bundeseinheitlichen Presseausweis und »Kaugummiautomaten«- Presseausweisen, bemängelt ein Fotojournalist, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will

Vgl. meinen Artikel in Telepolis (06.12.2007): „Presseausweis kaputt . Die Innenministerkonferenz will den „amtlich anerkannten“ Presseausweis abschaffen. Das Gezerre um den begehrten Ausweis entlarvt aber auch die Lebenslüge des organisierten Journalismus in Deutschland“.

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Unverzeihlicher Leichtsinn

Edward Snowden in einem Interview mit der New York Times:

„I was surprised to realize that there were people in news organizations who didn?t recognize any unencrypted message sent over the Internet is being delivered to every intelligence service in the world. In the wake of this year?s disclosures, it should be clear that unencrypted journalist-source communication is unforgivably reckless.“

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Die Wir-sind-wichtig-Wahrnehmungsbubble

Mario Sixtus schreibt auf Spiegel online über das baldige Ende gedruckter Tageszeitungen:

Wahrscheinlich sitzen in dieser Sekunde in etlichen deutschen Redaktionsstuben wieder irgendwelche früh ergrauten Feuilletonnisten über Essays, die ihren Lesern erklären wollen, warum nur gedruckter Journalismus wahrer Journalismus ist. Auch sie werden wieder zum großen Adjektivstreuer greifen und eifrig Wieworte der Gewichtsklasse „Wichtig“ über ihre Wörterwürmer streuseln: glaubwürdig, bewährt, welterklärend, unverzichtbar, qualitativ hochwertig, anerkannt, gesellschaftlich relevant, schön, sexy. Und einige dieser Schreiber – die ganz eitlen – werden insgeheim sich selber damit meinen.

Die Google-Suche nach djv hochwertiger journalismus zeigt die sattsam bekannten Textbausteine.

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So ganz nebenbei

Spiegel online: „Die Intendanten von ARD und ZDF verfügen durch ihre Tätigkeit in Aufsichtsgremien von Tochterfirmen der Sender über teils beträchtliche Nebeneinnahmen – und haben dadurch persönliche Einnahmen in einer Höhe, die etwa Beamten und Ministern nicht zustünden. (…) Diese Zahlen wurden bislang nirgends veröffentlicht. Erst auf Recherchen des spiegel reagierten die Senderchefs nun und legten die Zahlen erstmals offen.“

Es wäre eigentlich Aufgabe der deutschen Journalistenverbände gewesen, dieses offen gelegt zu haben. Aber die sind bekanntlich befangen:

MediaACT: „Criticism – unknown to German journalists“.
„More than one-third of the questioned German journalists never or hardly ever criticize their peers; two-thirds are never or hardly ever criticized even by their supervisors.

Für was genau bekommt ein Intendant 367.232 Euro pro Jahr? Für was genau bekommt Monica Lierhaus 450.000 Euro pro Jahr?

Ich halte die deutschen Medien-„Anstalten“ – und nicht nur die – für einen korrupten Haufen, der sich unter der Knute der Parteipolitik wohl fühlt.

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