Zahlen für Online?

Heise: „25 Prozent der deutschen Netz-Nutzer zahlen für journalistische Online-Inhalte“.

„65 Prozent der Nichtzahler sagen, dass ausreichend kostenlose journalistische Inhalte im Internet verfügbar sind. 44 Prozent meinen, dass die Qualität der Angebote keine Bezahlung rechtfertigt. Für 34 Prozent sind einzelne Artikel oder Abos zu teuer. 32 Prozent der Nichtzahler sagen, dass es ihnen zu kompliziert ist, im Internet zu bezahlen.“

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Seehofers Journalistenschule

qualitätsjournalismus

Abschlussprüfung an Seehofers Journalistenschule. Themen: „Warum man Interviews autorisieren lassen sollte“ und „Wie man am besten ein Amt im DJV bekommt“.

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Beschlüsse der Mitgliederversammlung des DJV Berlin

Die Mitgliederversammlung des DJV Berlin hat gestern folgende Anträge beschlossen:

1. Antragsteller: Burkhard Schröder
Die Mitgliederversammlung des DJV Berlin möge beschließen:
Der Vorstand aktualisiert so bald wie möglich die „Geschäftsordnung für Mitglieder- und Hauptversammlungen des Journalisten-Verbandes Berlin e.V.“ vom 18. Oktober 1970, die noch die alte Bezeichnung des Verbands enthält.
(Abgerufen von der Website am 29.06.2013)

2. Antragsteller: Burkhard Schröder
Die Mitgliederversammlung des DJV Berlin möge beschließen:
Der Vorstand des DJV Berlin ernennt bei Bedarf vor den Haupt- und Mitgliederversammlungen eine Antragskommission, deren Mitglieder der Mitgliederversammlung namentlich bekannt gemacht werden.
Mitglieder der Antragskommission, die von Anträgen persönlich betroffen sind, sollen kein Votum abgeben, ob die Annahme des jeweiligen Antrages empfohlen oder nicht empfohlen wird, sondern sich der Stimme enthalten. Bei nicht einstimmigem Votum der Antragskommission wird das zahlenmäßige Ergebnis der Mitgliederversammlung mitgeteilt.

Begründung:
Die Mitgliederversammlung folgt in der Regel den Empfehlungen der Antragskommission. Daher muss ausgeschlossen werden, dass Mitglieder der Antragskommission, die zum Beispiel finanzielle Nachteile zu erwarten hätten, falls ein Antrag abgelehnt oder angenommen würde, die Entscheidung der Mitgliederversammlungen beeinflussen. Der Vorstand kann das Verhalten bei Abstimmungen nicht vorschreiben, deshalb handelt es sich hier um eine Empfehlung an die Antragskommission. Im Sinne der Transparenz der Entscheidungen ist es sinnvoll, die Mitgliederversammlung über eine eventuelle nicht einmütige Entscheidung der Antragskommission zu informieren. Zu diesem Punkt reicht ein einfacher Vorstandsbeschluss aus. Die Antragskommission muss nicht in der Geschäftsordnung für Mitglieder- und Hauptversammlungen verankert werden, da man auch ganz auf sie verzichten könnte.

3. Antragsteller: Burkhard Schröder
Die Mitgliederversammlung des DJV Berlin möge beschließen:
Die Fachausschuss-Ordnung des DJV Berlin wird um den § 2 (3) ergänzt:

Fachausschussmitglieder müssen die notwendigen Kenntnisse für die fachliche Arbeit haben, um in dem Fachausschuss, in den sie entsandt oder gewählt werden, ihrer Beratungsaufgabe nach Abs. 6 gerecht werden zu können.

Begründung:
Laut § 1 (2) der gültigen Fachausschuss-Ordnung orientieren sich die Fachausschüsse an den Fachausschüssen des DJV (Bundesverbands). Der obige Satz, der eingefügt werden soll, ist Teil der Bundesfachausschussordnung

4. Antragsteller: Burkhard Schröder
Die Mitgliederversammlung des DJV Berlin möge beschließen:
Der DJV Berlin setzt sich im Bundesvorstand dafür ein, dass der Bundesverband, die Bundesfachausschüsse und die Landesverbände des DJV keine offiziellen Präsenzen in so genannten „sozialen“ Netzwerken US-amerikanischer Firmen betreiben. Falls sich dafür keine Mehrheit im Bundesvorstand findet, bereitet der DJV Berlin einen entsprechenden Antrag für den nächsten Bundesverbandstag vor.

Begründung:
Die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten basiert auf vertraulichen Informationen. US.amerikanische Firmen sind verpflichtet oder freiwillig bereit, die Daten ihrer Nutzer direkt an US-amerikanische Geheimdienste weiterzuleiten. Das gilt sowohl für das Surf-Verhalten als auch für die Inhalte der unverschlüsselten E-Mails, die über diese Dienste versendet werden.
Der Bundesvorsitzende Michael Konken hat dazu aufgerufen, auf die Suchmaschine Google zu verzichten. Das ist zwar unsinnig, da man Google auch benutzen kann, ohne Daten preiszugeben; das gilt aber nicht für so genannte „soziale“ Netzwerke wie etwa Facebook.
Zudem sind Nutzer US-amerikanischer „sozialer“ Netze nicht Kunden, sondern die Ware, die verkauft wird. Es besteht kein Grund für Berufsorganisationen und Gewerkschaften von Journalistinnen und Journalisten, das freiwillig mitzumachen.
Auftritte in so genannten „sozialen“ Netzwerken, die von einzelnen Mitgliedern privat betrieben werden, bleiben davon unberührt.

5. Antragsteller: Burkhard Schröder
Die Mitgliederversammlung des DJV Berlin möge beschließen:
Der Erweiterte Vorstand soll so bald als möglich „Social Media-Guidelines“ erarbeiten. Der Vorstand des DJV wird sich auch im Bundesvorstand dafür einsetzen, dass die anderen Landesverbände des DJV ähnliche Richtlinien erlassen.

Begründung:
Diese Richtlinien sollten den Umgang mit den so genannten „sozialen Netzwerken“ regeln und den Mitgliedern des DJV helfen, der Datensammelwut kommerzieller Anbieter und dem Zugriff unbefugter Dritter klar definierte Grenzen zu setzen.

6. Antragsteller: Burkhard Schröder
Die Mitgliederversammlung des DJV Berlin möge beschließen:
Inhaber eines Ehrenamtes im DJV Berlin müssen dieses niederlegen, falls ihr Lebensmittelpunkt langfristig nicht mehr im Einzugsgebiet des DJV Berlin ist.

Begründung: Der Vorstand kann gewählte Inhaber von Ehrenämtern vor Ablauf ihrer „Amtszeit“ nicht abwählen: Das kann nur die Mitgliederversammlung (§ 9 der Satzung des DJV Berlin). Laut der Fachausschussordnung des DJV Berlin beträgt die z.B. Amtszeit eines/einer Fachausschussvorsitzenden drei Jahre. Es muss eine Kontinuität der Arbeit garantiert werden, falls ein Inhaber eines Ehrenamtes kurz nach der Wahl in den Einzugsbereich eines anderen Landesverbandes umzieht. Es kann nicht sein, dass Fachauschüsse des DJV Berlin zum Beispiel vom Elsass oder Bayern aus geleitet werden. Der Eindruck würde entstehen, dass der DJV Berlin selbst nicht genügend aktive oder kompetente Kandidatinnen und Kandidaten für Ehrenämter hat.

7. Antragsteller: Burkhard Schröder
Die Mitgliederversammlung des DJV Berlin möge beschließen:
Der Vorstand erlässt zeitnah nach der Mitgliederversammlung eine verbindliche „E-Mail-Policy“ für Mitglieder des erweiterten Vorstands und Mitarbeiter der Geschäftsstelle.

Begründung:
Der DJV Berlin erhielte eine Vorreiterrolle für den professionellen Umgang mit elektronischer Kommunikation innerhalt des DJV. Eine E-Mail-Policy ist in Unternehmen üblich.
Gesetzliche Grundlage, die zwar für Vereine nicht gilt, aber als Richtlinie sinnvoll ist, sind die „Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen“ (GDPdU)

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DJV Brandenburg wird nicht ausgeschlossen

Ergebnis, dass der DJV Brandenburg „noch eine Chance“ erhält (ohne Gewähr): 281 Stimmen, 1 ungültig, 23 Enthaltungen, 40 nein, 217 ja.

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Lautsprecherduktus von Sprechblasenfacharbeitern und ihrer Claqueure

„Ja, wenn die Regierenden uns wenigstens, mit funkelnder Krone, blitzendem Schwert und dramatischer Rede eine Schau böten, die unsere Seele erbaute, oder Charaktere zeigten, um die zu bangen es sich lohnte! Aber die meisten von ihnen strahlen nichts aus als Langeweile, und die Weisheiten, die sich von sich geben, sind Gemeinplätze, nach dazu schlecht vorgetragen.“ (Stefan Heym († 2001) aus dem Off über die DJV-Vorstandswahlen 2013 (in: „Filz. Gedanken über das neueste Deutschland, 1992)

Es ist schon erstaunlich, dass es den Funktionären des DJV gelingt, den Antrag, einen ganzen Verband (auch wenn der, wie man sagt, nur eine Art Chimäre sei) auszuschließen, öffentlich nicht zu erwähnen, damit niemand dumme Fragen nach den Hintergründen stellt. Alle bloggenden DJV-Claqueure halten sich daran. Und vernmutlich nehmen die sich noch ernst und halten sich für „Journalisten“.

Auch die Spaltung des DJV Berlin und woran die Wiedervereinigung immer noch scheitert, wird eisern verschwiegen. Das kann nur funktionieren, weil die mediale Öffentlichkeit den DJV, der immerhin der größte Journalistenverband Deutschlands ist, nicht mehr wahrnimmt, weil das, was dort im permanenten Lautsprecherduktus aus der Zentrale verlautbart wird, nur aus Sprechblasen besteht oder schlicht Blödsinn ist („Konken für starken Journalismus“, „Google vermeiden“).

Nur zur Erinnerung: MediaACT: „Criticism – unknown to German journalists“.

„More than one-third of the questioned German journalists never or hardly ever criticize their peers; two-thirds are never or hardly ever criticized even by their supervisors. Conclusion: Although German journalists regularly attack politicians and managers, they lack the experience of turning a critical view on themselves. This is a key result of an international study“.

Der DJV bestätigt das wieder auf’s Schönste.

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[Bitte selbst ausfüllen] für [bitte selbst ausfüllen]

Pressemeldung des DJV zum Verbandstag 2013: „Konken für starken Journalismus“.

Weitere Meldungen: „Deutscher Bauernverband für starke Landwirtschaft.“ – „Deutscher Bundeswehrverband für starke Bundeswehr.“ – „Deutsche Polizeigewerkschaft für starke Polizei.“ – „Deutscher Fleischerverband für starkes Fleischerhandwerk.“

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Day by day

Wolf Siegert, Vorstandsmitglied des DJV Berlin, über den aktuellen Bundesverbandstag des DJV: „Bemerkenswert: Alle 15 vom DJV-Berlin nach Hannover entsandten Mitglieder sind in der Liste der „Teilnehmer/innen DJV-Verbandstag 2012“ vom 26.09.2012 [sic!], 10:09:05 als „Freier Journalist“ oder „Freie Journalistin“ ausgewiesen.“ [mehr…]

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Ene, mene, muh und raus bist du

Das Begrüßungswort zum DJV Verbandstag 2013 spricht Stefan Heym: „In Wirklichkeit ging es wohl zu, wie es immer in der Geschichte zugeht: alle handeln nach Zwängen, die sich einer aus dem anderen ergeben, und die Vernunft zieht den Kürzeren.“

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„Verantwortung zeigen“

Laut Reuters droht der britische Premierminister David Cameron den Medien, insbesondere dem Guardian: “ British Prime Minister David Cameron said on Monday his government was likely to act to stop newspapers publishing what he called damaging leaks from former U.S. intelligence operative Edward Snowden unless they began to behave more responsibly.“

Christian Jakubetz erklärt, warum der DJV nicht glaubwürdig kritsieren könnte:
Beim aktuellen Verbandstag des DJV in Kassel jedenfalls hat der Bundesvorsitzende Michael Konken der eigenartigen Mischung aus Platitüden und Unsinn, die er gerne mal verwendet, eine noch abenteuerlichere Mischung aus Platitüden und Unsinn hinzugefügt. Wobei diesmal leider das Schwergewicht auf dem Unsinn lag. (…) Michael Konken ist deswegen auf die wunderbare Idee gekommen, man könne doch eine Art öffentlich-rechtliche Finanzierung für Print-Redaktionen in Erwägung ziehen. Das könnte man als amüsanten Unsinn abtun.(…) zeigt eine solche Überlegung, wie wenig Konken und womöglich auch der Verband die Problematik des Medienwandels überhaupt durchdrungen haben.

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Ein etablierter Apparat

„…ein etablierter Apparat kann auf die Dauer nicht gestatten, daß ihm (..) vor aller Augen demonstriert wird, wie man es besser macht. Um seiner Selbsterhaltung willen.“ (Stefan Heym: „Nachruf“)

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