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Jede Wette, dass das Bundesinnenministerum nicht von "Privatcomputern" gesprochen hat, die "online" durchsucht worden wären. Die Tagesschau hat zudem das Wesentliche einfach weggelassen: Was zum Teufel ist eine "Online-Durchsuchung"? Ich darf, um mich nicht immer selbst zu wiederholen, den geschätzten Kollegen Falk Lueke zitieren: "Hier herrscht ein wahnsinniges Begriffswirrwarr, denn den entsprechenden Politikern fehlt hier schlicht die begriffliche Kompetenz. Was ist eine Onlinedurchsuchung? Technisch naheliegend wäre: Ein Remote-Zugriff auf Inhalte eines Computers, der am Internet angeschlossen ist.
Das bedeutet: ich muss einen Zugang auf diesen Computer erhalten. Viele "Kisten" sind recht offen, manche haben entsprechende Vorkehrungen und sitzen hinter respektablen Firewalls. Um an Inhalte solcher Computer zu gelangen, müsste man einen Trojaner einschleusen, der eine persistente Verbindung öffnet, über die ein Zugriff auf den Rechner möglich wird. In Kombination mit einem Keylogger, der aufzeichnet, welche Eingaben an der Tastatur getätigt werden, ließen sich auf diese Art auch verschlüsselte Dateien entschlüsseln.
Solche Eingriffe ohne Wissen des Nutzers zu legalisieren, ist das, was in der Debatte momentan steht. Aber das ist a) technisch keineswegs trivial, b) angesichts der technischen Kompetenzen der Bundesbehörden (mit Ausnahme des BSI) kaum als realistisch zu bezeichnen. Sie sind erfahrungsgemäß höchstens mit Skriptkiddies gleichzusetzen. Schlechten Skriptkiddies.
Momentan werden Screenshots von Webseiten, öffentliche Ordner und noch viel mehr als "Onlinedurchsuchung" bezeichnet. Das ist zum größten Teil einfach nur Humbug."
Alles klar? Puls und Atmung noch normal? Das musste jetzt mal so erfreulich klar gesagt werden. Es gibt in Sodom und Gomorrha alias die der Recherche nicht fähigen deutschen Journaille noch ein paar wenige Gerechte, die das Gehirn zu dem nutzen, wozu die Evolution es vorgesehen hat - zum Denken.
Schon komisch ist ein Zitat des Grünen-Politikers Wolfgang Wieland, auch in der Tagesschau: "Wir gehen auch davon aus, dass das noch nie richtig geklappt hat. Es gab technische Schwierigkeiten. Das Einschleusen hat nicht geklappt und gerade die gefährliche Szene wird Wege finden, sich vor Bundestrojanern zu schützen."
Interessant wäre es zu erfahren, warum Wieland meint, es habe nur - gescheterte - Versuche gegeben. Dann ist also die obige Vollzugsmeldung der Tagessschau falsch? Ja! Ist sie! Und Schäuble ist nackt! Auch das muss man hier einmal brüllen. Das Märchen "... wird gelegentlich als Beispiel angeführt, um Autoritätsgläubigkeit und Standesdünkel zu kritisieren."
Auch der Heise Newsticker meldet: "Dem Vernehmen nach gibt es aber noch Probleme bei der praktischen Durchführung der Online-Durchsuchungen. So soll von Regierungsseite beklagt worden sein, dass so viele Daten gesammelt worden seien, dass man ihrer nicht Herr habe werden können." Ach ja? Und das bei angeblich nur "knapp ein Dutzend" Rechnern? Sammeln die Schlapphüte ihre Daten mit einem älteren USB-Stick? Wieso fragt keiner nach? Weil der Kaiser äh... Bundesinnenminister behauptet, er trüge neue Kleider äh... führte Online-Durchsuchungen durch?
Sehr hübsch auch die FAZ: "Das Kanzleramt hatte am Mittwoch eingeräumt, dass Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst bereits seit 2005 heimlich über das Internet Computer ausspähen. Die Ermittlungen wurden auch fortgesetzt, nachdem der Bundesgerichtshof Online-Durchsuchungen der Polizei im Februar für unzulässig erklärt hatte."
Das erinnert mich doch sehr an die glorreiche Hausbesetzer-Zeit: Legal, illegal, scheißegal. Ceterum censeo: Verfassungsschutz esse delendam.
Damit die Schlapphüte nicht so viel Mühe mit meinem Linux haben, habe ich soeben meinen eigenen Rechner mit verschiedenen Programmen online durchsucht. Die Screenshots im Originalformat dürfen natürlich nur die registrierten Stammleserinnen und angemeldeten Stammleser einsehen. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 28.04.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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