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Die taz hat heute ein bemerkenswertes Interview mit Wolfgang Schäuble veröffentlicht, das einige Kollegen zunächst für eine gut gelungene Satire gehalten haben. Schäuble: "Nein, ich komme in keinen Computer rein, ich weiß auch kaum, wie die Polizei das macht. Ich weiß gerade mal so, was ein Trojaner ist." Das darf getrost bezweifelt werden. Aber so viel oder wenig wie Schäuble weiß fast die gesamte Journaille auch; alle faseln, was Zeug hält, über "Online-Durchsuchungen", ohne auch nur einen Hauch von Ahnung zu haben.
Was Schäuble von sich gibt, ist so ungeheuerlich und gleichzeitig völlig absurd, dass ich es wohl kaum zu kommentieren brauchte. "Verbrecher und Terroristen sind klug genug, so etwas auszunutzen. Die tarnen ihre Informationen dann zum Beispiel als Tagebucheintrag. So leicht dürfen wir es denen nicht machen." Mir fällt immer wieder der FDP-Politiker Burkhard Hirsch ein, der schon in den 90er Jahren sagte (es ging damals um ein Kryptographie-Verbot): "Man könnte sich kaputtlachen, wenn man nicht wüsste, dass die das ernst meinen."
Die taz schießt jedoch heute mit einem vorgeblichen Service-Artikel den Vogel ab. Ich habe meinen Augen nicht getraut: Wie kann man einen solchen hanebüchenen Unsinn verbreiten? Damit die wohlwollenden Leserinnen und die geneigten Leser dieses kleinen obrigkeitsfeindlichen Forums aber nicht ratlos vor dem taz-Unfug hocken bleiben, hier etwas andere Antworten auf die Fragen, die dort gestellt wurden:
1. Bevor die meinen Computer filzen, müssen sie ihn finden. Kann ich mich verstecken? Die taz schreibt: "Kaum - außer Sie sind bereit, sich komplett aus dem Internet zu verabschieden." Grober Unfug. Man kann seine IP-Adresse anonymisieren, mit dem Java Anon Proxy oder mit Tor Da kann auch ein Provbider nichts machen.
2. Okay. Selbst wenn die Polizei meinen Computer entdeckt, muss sie noch den Zugang knacken. Kommt sie da in jedem Fall rein? Die taz schreibt: "Die Chancen stehen leider gut für die Schnüffler. Die Rechner sollen mithilfe eines so genannten Trojaners ausspioniert werden." Gleich zwei Lügen auf einmal: Dass mit einem "Trojaner" geschnüffelt werden soll, sagt niemand - außer den Medien. Das wäre die dümmste anzunehmende Methode und funktionierte, wenn überhaupt, nur bei Windows. Die Chancen stehen bei einem sicherheitsbewussten Surfer total schlecht, und bei einem Linux- oder Macintosh-Besitzer ist es so gut wie unmöglich.
3. Aber kann ich diese Trojaner nicht von meinem Computer fernhalten? Die taz schreibt: "Vermutlich nicht." Immerhin geben die Autoren zu, dass sie keine Ahnung haben und nur vermuten. Die richtige Antwort: Ja, man kann Trojaner fernhalten. Vorausgesetzt, man ist nicht so blöd wie die AutorInnen der taz
4. Klingt nach einem besonders fiesen Virus. Kann ich mir dagegen nicht ein Virusprogramm besorgen? Die taz schreibt: "Sieht nicht danach aus." Der beweis: die üblichen Verschwörungstheorien vom CCC: "Falls den Behörden dazu das Potenzial fehlt, engagieren sie eben Externe."
5. Ich will den Spitzeln wenigstens das Leben schwer machen. Geht das? Die taz wähnt sich auf der sicheren Seite, weil sie einen Expterten zitiert, der darauf hinweist, man solle nicht immer mit Administgrator-Rechten surfen. Bruhaha. "...deshalb ist es besser, sich einen Extrabenutzernamen zuzulegen und sich mit dem anzumelden." Wir wird noch mal gleich der "Bundestrojaner" eingeschleust? Richtig: Der Windows-DAU klickt wahllose auf alle Attachments, die ihm bekannte und unbekannte Personen zu schicken belieben. Das hat mit Admin-Rechten nichts zu tun.
6.Wenn ich meine privaten Daten auf einer externen Festplatte deponiere - bringt das was? Die taz schreibt: "Ja. Aber nur, falls Sie die Festplatte nie anschließen, wenn der Computer online ist." Auch Blödsinn. Das heißt: Am besten gar nicht mehr ins Internet. Dort lauert nicht nur das Böse, Bombenbauanleitungen, Kinderpornographie und Rechtsextremismus, sondern jetzt auch noch zahllose Bundestrojaner.
7. Was können die überhaupt auf meinem Computer anstellen? Ein Kommentar entfällt, weil wieder einer vom CCC sattsam Bekanntes faselt. Das scheint ohnehin wörtlich von Spiegel online abgeschrieben worden zu sein.
8. Kann ich den Stecker ziehen, wenn ich merke, dass da ein Trojaner aktiv ist? Jetzt verliere ich die Lust. Aber sicher. Und nur noch mit anthroposophischem Holzspielzeug spielen. Und das Telefon und die Glotze abmelden. Und vor dem zu Bett gehen das IKEA-Regal innen vor die Wohnungstür stellen, damit die Einbrecher vom BKA nicht reinkönnen.
11. Klingt wie übelste Science-Fiction. Offensichtlich hilft keine Technik wirklich dagegen. Was dann? Die taz schreibt: "Wenn Sie sich schützen wollen, müssen Sie doch mal politisch aktiv werden." Auf keinen Fall sollten Sie in den Chaos Computer Club eintreten, denn die verbreiten offenbar nur noch Verschwörungstheorien. Sie können sich schützen, indem sie a) Windows in die Tonne treten und b) sich an alle Ratschläge halten, die das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) für Sie bereit hält.
Fazit: Das war der dämlichste Artikel der taz, den ich jemals gelesen habe.
Spiggel.de bietet zwei weitere Versionen des Bundestrojaners zum Download (nur für JournalistInnen): bundestrojaner.tar (1,2 MB) und bundestrojaner.zip (991 KB). Bitte bevorraten Sie sich! [Mirror] | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 09.02.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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