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Die Medienberichte sind zum Totlachen. Auf testticker.de liest man: "Diverse Online-Händler bieten Windows-Vista-Versionen bereits heute, am Tage der Produkteinführung für Endanwender, zu verblüffend günstigen Preisen an. Avitos beispielsweise verlangt für Vista Home Premium lediglich knapp 110 Euro. Das sind gut 200 Euro unter dem offiziellen Verkaufspreis (315 Euro). Richtig sparen lässt sich bei Avitos' Ultimate-Version, die für 184 statt 520 Euro angeboten wird." Ich soll also rund 200 Euro für eine Software ausgeben? Oder gar, wie die Wirtschaftswoche meint, "einen Preis zwischen 259 und 549 Euro"? Ich bin doch doch mit dem Klammerbeutel gepudert. Die Schlagzeile "Linux muss nicht teuer sein" wäre Nonsens. Linux bzw. die allein seligmachende Variante Ubuntu kostet nichts und kann alles, auch das, was Windows Vista kann, nur besser. Ausnahmen: Einige Ballerspiele und das, was ausschließlich für Windows programmiert wurde. Und auch das kann man unter Linux zum Laufen bekommen, obwohl mit schlechter Performance.
Die Zeit bringt es tatsächlich fertig, in ihrem Bericht Linux überhaupt nicht zu erwähnen, obwohl etwas von "Konkurrenz" und "neuen Herausforderungen" zu lesen ist. Wie man am Tagesspiegel, sieht, ist das "neue Herausforderungen" aus einer Presseerklärung einfach übernommen worden, also sinnfreies Agitprop. So etwas nennt man gewöhnlich Hofberichterstattung. Auch Sätze wie "Unter den Millionen Windows-Nutzern gibt es etliche, die auf die Neuerungen des Systems warten" haben mit Journalismus nichts zu tun, sondern eher mit Kaffeesatzleserei oder dem Horoskop.
Die Berliner Morgenpost käut die PR-Meldung von Micro$oft kritiklos wider: "Vista ist die erste grundsätzlich neue Version eines Betriebssystems, seit Windows XP im Oktober 2001 auf den Markt kam." Woher will man das wissen? Und was ist "grundsätzlich neu"? Das beantwortet die Frankfurter Neue Presse: "Um ruckelfrei zu laufen und alle Möglichkeiten ausschöpfen zu können, verlangt Vista mindestens ein Gigabyte Arbeitsspeicher – ungefähr doppelt so viel, wie die meisten Geräte auf dem Markt bislang haben."
Das "neue" Betriebssystem scheint wohl vor allem dazu sein, den Hardware-Herstellern die Profite zu sichern. Ohne eine immer fettere und speicherfressendere Windows-Version wüssten die gar nicht mehr, wie sie den Leuten den Kauf eines neuen Rechners schmackhaft machen könnten.
Neugierig wurde ich auf der Website des ZDF- heute.de: "Windows Vista im Test". Ernüchternd aber gleich der Satz: "Laut Expertenmeinung ist "Vista" sicherer als sein Vorgänger XP." Ich wüsste schon gern, welche Experten das sagten und warum das so sei. Und dass es die "Mühen" rechtfertige, ab und zu darüber nachzudenken, nicht immer mit Administrator-Rechten herumzusurfen, entzieht sich auch meiner Kenntnis. Linuxer können da nur mit dem Kopf schüttern. "In der Folge müssen Änderungen wie der Wechsel der Fahrtrichtung oder einzelne Aufrufe von Bremse und Gas mit einem zusätzlichen Fußklick bestätigt werden. Das erwies sich im Test zwar als auf Dauer etwas lästig, aber der Sicherheitsgewinn rechtfertigt die Mühen."
Auch die FAZ titelt: "Wer braucht Windows Vista?" Von einer "gewissen Ernüchterung" ist die Rede, aber: "Vieles bleibt, wie es ist." Und: "praktisch, aber wiederum nichts, was man nicht schon gesehen hätte." Sensationell: Hört man da sogar einen kritischen Unterton? Löblich auch der Satz: "Vista soll besser gegen Viren und Schädlinge aller Art geschützt sein." Genau! "Soll!" Neunzig Prozent aller deutschen Medien hätten statt "soll" vermutlich gleich "ist" geschrieben. Man hatte auch Probleme mit Treibern, und die Hersteller arbeiteten angeblich dran. Die Faz resümiert - und das ist ein richtig schöner Schlusssatz: "Die Revolution bleibt mit Vista also aus.""
Wenn die Revolution ausbleibt, ist das natürlich prinzipiell schlecht. Außerdem braucht niemand Windows Vista wirklich. Nur DAUs, notorisch Begriffsstutzige wie deutsche LehrerInnen und alle Postkartenschreiber, die sowieso nichts zu verbergen haben, aber immer jammernd anrufen, dass ihnen die Kiste wieder abgeschmiert ist und sie den Blue Screen of Death nicht wegkriegen. Linux rulez! | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 30.01.2007 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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