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Jugendliche haben vor wenigen Tagen in diesem idyllischen Ort aus rassistischen, das heisst niedrigen Motiven einen 12-jährigen Jungen gequält und gefoltern. Der stammt aus Äthiopien. "Die Täter zwischen 14 und 19 Jahren überfielen ihr Opfer aus dem Kinderdorfhaus auf offener Straße, drückten ihm eine brennende Zigarette im Gesicht aus und prügelten es krankenhausreif, wie Oberstaatsanwältin Silvia Niemann gestern in Magdeburg mitteilte. Außerdem bedrohten sie ihr Opfer mit einer Schusswaffe und zwangen es, ihre Springerstiefel abzulecken", berichtet die Leipziger Volkszeitung. Das Opfer war de facto Waise, stammt aus einer zerrütteten Familie und lebte in einem Kinderdorfhaus. Die brutale und widerliche Attacke der Deutschen wurde sogar per Fotohandy gefilmt, ergänzt die Rheinische Post, garniert mit dem üblichen "Glatzenbild"; die Mitteldeutsche Zeitung wählt hingegen das Stiefel-Klischee.
Jetzt wird man nachdenklich: Was war das Motiv? Bei Spiegel Online handelt es sich um einen "Farbigen" bzw. "Schwarzen". Focus online spricht von "rassistischen Motiven" und dass das Opfer "äthiopischer Abstammung" sei. In der Überschrift wird es gleich ein "äthiopisches Kind". Und der Ort des Geschehens ist auch falsch geschrieben. (Aber man kann nicht alles haben.)
Dem Innenminister Sachsen-Anhalts, Klaus Jeziorsky (CDU), obliegt nun die undankbare Aufgabe, sich einen Text dazu auszudenken. "Der Minister meinte, der Fall zeige, zu welch schrecklichen Taten rechtes Gedankengut führe," zitiert Deutschlandradio. Ja, wozu denn? Zur Gewalt gegen Deutsche? Und was war noch mal gleich "rechtes Gedankengut"? (Muss es hier nicht Gedankenböse heißen?)
Aber im Ernst; die Tagesschau weist als - bis jetzt - einziges Medium auf die doch nicht ganz uninteressante Tatsache hin, dass das Kind die deutsche Staatsangehörigkeit hatte. "Neonazis verprügelten deutschen Jungen", wäre eine kognitiv dissonante Meldung, die mehr zum Hinsehen reizte als das, was jeder schon kennt. Nazis sind böse und so. Aber was lehrt uns das?
"Äthiopisches Kind" suggeriert, dass man dem Opfer irgendwie etwas Ausländisches habe ansehen müssen. Der Bürgermeister von Pömmelte sagt keck, "solche Probleme" habe man noch nie gehabt. Aha, dann muss das rassistische "Gedankengut" also kürzlich vom Himmel gefallen sein? "Es passt zu ihnen, dass sie sich einen Schwächeren ausgesucht haben." Die armen Ausländer sind die Schwachen, die die starken Deutschen hübsch paternalistisch vor ihren eigenen Landsleuten beschützen müssen? Vielleicht war der Junge mutig und frech und hat den Nazis zugerufen, das sie allesamt rassistische Arschlöcher seien, womit er zweifellos Recht gehabt hätte - und er hat nicht damit gerechnet, dass sie Ernst machen würden? Die Pöbeleien hätten in einem Bus begonnen. Da fragt sich der besorgte nazifeindliche Bürger: Wo war eigentlich der Busfahrer? Hat der nichts gesehen, nichts gehört? Waren Täter und Opfer allein im Bus? Und war sonst niemand auf der Straße? Hat niemand die Schreie gehört?
Man ist schon froh, wenn Rassismus als Motiv benannt wird und nicht das unsägliche und unübersetzbare "Ausländerfeindlichkeit" vorkommt, was noch vor einem Jahrzehnt die Regel gewesen wäre. "Als Rassismus wird ein Vorurteil, extremer: eine Ideologie bezeichnet, die die Menschheit auf Grund realer körperlicher (wie Hautfarbe, Gesichtszüge) oder zugeschriebener Merkmale (wie vermeintliche Mentalität) in "Rassen" zu teilen versucht und unterschiedlich bewertet," kann man in Wikipedia lesen. Wer auch nur ein Elternteil aus Äthiopien hat, gilt den Rassisten genauso als "Neger" wie ein Ägypter. Von Rassen muss nicht die Rede sein.
"Rechts" denkt also auch, wer die Deutschen auf Grund zugeschriebener mentaler Merkmale anders bewertet als andere Nationen. Ach nein, das sehen Sie nicht so pointiert, verehrte CDU-Stammleserin und geschätzter CSU-Stammleser? Dann sollten sie sich schnell mit dem Chaos Computer Club zusammentun und Wikipedia zensieren und mit ihrer eigenen verqueren Weltsicht zuschreiben. Das kommt jetzt in Mode. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 12.01.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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