UNBEKANNTE FEATURES DER MUTTER ALLER SUCHMASCHINEN Neues vom Datenkraken GoogleVon Burkhard Schröder
Vorgestern habe ich Stefan Keuchel gelauscht. Der ist Pressesprecher von Google Deutschland und findet selbstredend sein Produkt uneingeschränkt gut und kann andere, insbesondere DAUs, dafür begeistern. Nun, man kennt dort meine Argumente gegen die Datenkrake und den Zensor Google. Trotz der Vorwürfe bleibt die Suchmaschine die Beste ihrer Art. Ich konnte also der Rede entspannt zuhören und musste mich nicht wiederholen.
Aber ein paar Randnotizen: Wussten Sie, woher die Farben des Google-Logos stammen? Ganz einfach: Die Gehäuse der ersten Server der Suchmaschine wurden mit Legosteinen zusammengehalten, und die hatten eben diese Farben blau, rot gelb, blau, grün, rot. Es gibt sogar ein Foto, das ich aber im WWW nicht finde.
Natürlich wurde earth.google.com gepriesen. Nur habe ich leider nichts davon, weil die Software nur für Windows-Benutzer ist - obwohl Google sich als deren Konkurrenz begreift. Und meine zwei Rechner sind komplett Windoof-frei. Mac-User und Anhänger des Open Spurce werden also diskriminiert, weil sie angeblich eine zu vernachlässigende Randgruppe sind. Wenn sich Google da aber mal nicht täuscht! Linux gehört die Zukunft, und das böse Gates-Imperium wird zerschlagen werden! Oder widerspricht da jemand?
Was ich noch nicht wusste: Mit der Suchmaske Googles kann man sogar rechnen - man gibt zum Beispiel einfach 49987+2813766= ein und hat sofort die Lösung 2 863 753. Leichte Überforderung eingeschlossen: "Your search - 23457123051235²*1243987561205712385 - did not match any documents. "
Die Suchmaske (Keuchel sagte immer: "Schlitz") dient auch dazu, die Wechselkurse von Währungen umzurechnen: Es reicht "5 British pounds in South Korean money" einzugeben, und gleich kommt das Ergebnis (ausprobieren!).
Interessant ist auch "define "Burkhard Schröder"" - es sollte bei der Suche nach Definitionen der jeweilige Eintrag bei Wikipedia kommen, was in diesem Fall nicht geschieht. "Define blowjob" funktioniert natürlich auch und zufriedenstellend.
Die Suche nach Dateitypen kannte ich zwar, hatte aber vergessen, dass es dieses Feature gibt: Ich habe natürlich ""Alexander Kulpok" filetype:pdf" probiert - mit interessanten Treffern.
Das lokale Google gibt es zur Zeit nur für die USA - aber man kann sich leicht vorstellen, dass hier das eigentliche Geschäftsmodell verborgen liegt: "thai restaurants Chicago" bei local.google.com versucht - und schon hat man das, was man sucht. Die Unternehmen zahlen übrigens nicht dafür, Google hat durchaus den Ehrgeiz, einen vollständigen Index zu schaffen. Wenn das Internet erst einmal überall mobil zu haben ist, kann man Reiseführer, Telefon- und Adressbücher und die "Gelben Seiten" also komplett in die Tonne treten und vergessen.
Auf labs.google.com kann man die Beta-Produkte ausprobieren, zum Beispiel Google Video.: Man kann also Fernsehsendungen durchsuchen. Das funktioniert ganz einfach: Google durchforstet den (Zusatz-)Text für Blinde, der in den USA zwingend vorgeschrieben ist.
Dann gibt es noch Google Ride und vieles andere, was die geneigten Leserinnen und die wohlwollenden Leser bitte medienkompetent selbst herausfinden mögen.
Wer jedoch Google Mail nutzt, ist unstrittig ein Super-DAU. Google gibt zu, dass man alle Mails scannt, um die User mit personalisierter Werbung zuzuschütten. Was aber mit verschlüsselten Mails geschieht, darauf weiß man - einem höheren Wesen sei Dank - keine Antwort. Noch nicht.
PS Die Bilder habe ich natürlich mit Google Image Search gefunden, sorry. |