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Burkhard Schr�ders [Burks] Forum - f�r Kosmopoliten und Kaltduscher
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln
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Verfasst am:
05.12.2004, 13:48 |
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| HAUSMITTEILUNG | | Aktuell | 05. Dezember 2004 |
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| | | | DAS BILD DES TAGES | | Mein Urgoßvater Julius Weiß, meine Mutter, mein Onkel Heinrich | | |
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| HAUSMITTEILUNG Mutters Geburtstag, PISA und JavascriptVon Burkhard Schröder | | Früher, als das Wünschen und Wollen noch geholfen hat und die Welt noch intakt war, gab es Fotoalben. Darin wurde die Alltagskultur dokumentiert. Historiker der Annales lecken sich die Finger: wo sonst kann man besser historiografisch operieren, wenn nicht per Studium privater Bilder des privaten Lebens?
Hier also ein wichtiger Beitrag, um geschichtswissenschaflichen Forschungen im 22. Jahrhundert auf die empirischen und dokumentarischen Sprünge zu helfen. Wozu das gut sei? Aus journalistischer Sicht: um dem Nachwuchs zu demonstrieren, dass selbst der belangloseste Anlass Grund genug gibt, über ihn zu berichten. Aus privater Sicht: das Datenaufkommen im Internet erhöht sich nicht unnötig, da die Bilder nicht per Mail an die Verwandt- und Bekanntschaft, Tanten, Onkel, Kindeskinder, Großneffen- und Nichten, Schwippschwäger und Angeheiratete umhergeschickt werden müssen. Seht mal, was wir am Geburtstag der Frau Mama gemacht haben: gut gegessen, gut getrunken, und stundenlang soziale Geräusche produziert. Und uns ebenso lange über alles Mögliche totgelacht. Wer hätte das gedacht! Wolltet ihr das nicht schon immer wissen?
Außerdem wollte ich meine Schwester bei dieser Gelegenheit "ins Internet" stellen. Die arbeitet hart, die Volksbildung zu verbessern und zur Zeit an einem Projekt, das ein Scharnier zwischen den Kultusministern, der PISA-Studie und den Schulen sein soll. Oder irgendwie so etwas. Mehr habe ich nicht verstanden. Dazu bin ich zu dumm.
Apropos Kultusministerkonferenz - aus Internet-spezifischer Sicht und wozu private Bilder noch gut sind: als Anlass, um Webdesigner zu verprügeln. Bekanntlich haben Webdesigner zur Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit ihrer Produkte ein Verhältnis wie Klaus Störtebeker zum Handelsrecht und Robin Hood zur Umsatzsteuer. Man will etwas über die Konferenz derjenigen erfahren, die für Kultur zuständig sind. Und was erscheint? "Um die volle Funktionalität der Homepage der Kultusministerkonferenz nutzen zu können, benötigen Sie Netscape 4.X (jedoch nicht 6) oder Internet-Explorer ab Version 4.X mit aktiviertem JavaScript." Haben die noch alle Tassen im Schrank, wie man salopp zu formulieren pflegt?
Und welche Browser schlummern auf meinen Rechnern? Debian und der Konqueror sowie Opera und Firefox. Und natürlich habe ich Javascript ausgeschaltet, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) es empfiehlt. Ein korrektes Impressum hat die Seite der Kultusministerkonferenz auch nicht, und Frames gehören ebenfalls ins Museum für Verkehr und Technik.
Was sagt uns das? Die Webdesigner der Kultusministerkonferenz sollten für die nächste PISA-Studie befragt werden. Unter anderem dazu, was sie sich unter Barrierefreiheit vorstellen. Und ob sie Grundkenntnisse in HTML vorweisen können. Aber wenn dann die Antworten in die Ergebnisse einfließen, rutscht Deutschland als Kultur- und Internet-Entwicklungsland bestimmt noch hinter Andorra, Moldawien und Liechtenstein.
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BURKS ONLINE 05.12.2004 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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