Am 22. April ist "Girls' Day". Nicaraguas ehemaliger Präsident Daniel Ortega hat in der Zeitung Visión Sandinista eine Erklärung abgeben - zwar zum Internationalen Frauentag, aber Mädchen sind ja bekanntlich auch Frauen. Die Übersetzung von mir ist nicht autorisiert worden. Abdruck mit freundlicher Erlaubnis der FSLN. Die FSLN ("Frente Sandinista de Liberación Nacional - Sandinistische Nationale Befreiungsfront) wird in Deutschland durch Estrella Molina und Uwe Henniges - beide Berlin- vertreten.

Deklaration des Ex-Präsidenten und Generalsekretär der FSLN, Daniel Ortega Saavedra, zur Erinnerung an den Internationalen Frauentag:

Wir erinnern uns heute an die 129 Arbeiterinnen einer Textilfabrik in New York, USA, die zu Anfang des letzten Jahrhunderts für die Rechte der Frauen kämpften: sie forderten gleiche Löhne und Arbeitsbedingungen für die arbeitenden Frauen, die brutal diskrimiert wurden.

Am 8. März 1908, vor 95 Jahren, war die Antwort, die sie von einem Teil der kapitalistischen Unternehmer bekamen, nicht nur, ihre Forderungen zurückzuweisen, sondern ein niederträchtiger Mord - sie verbrannten bei lebendigem Leib.

Dieser heroische Opfertod eröffnete die Möglichkeit, dass die Frauen der Welt heute bessere Lebensbedingungen haben; aber immer ncoh ist die Diskriminierung nicht verschwunden, unter der Millionen von Frauen in unterschiedlichen Ländern zu leiden haben.

Die Sandinistische Bewegung kämpft dafür, dass man sich jeden Tag neuen Raum erobern muss. Wir müssen immer darauf bestehen, dass die Rechte der Frauen nicht nur bloße Erklärungen der Sympathie und guter Absichten sind, sondern dass sie sich in gesicherte Rechte und Taten verwandeln, dass gleichzeitig der Kampf um die gleichen Rechte der Geschlechter geführt wird, und dass die sozialen und ökonomischen Bedingungen und der gleichberechtigte Zugang zu Bildung, Gesundheit und Arbeit garantiert wird.

Deshalb versichern wir, dass diese Feier zum Internationalen Frauentag nicht nur ein Tag ist, an dem Schmeicheleien verteilt werden, sondern dass es einen realen Wechsel im Bewusstsein und im täglichen Handeln geben muss, flankiert von Instrumenten wie dem Recht auf Gleichheit. Dieses Gesetz ist im Moment an die Legislative unsere Landes verwiesen worden. Es wird jedoch ein Kompromiss sein und Zeit brauchen, bis es sich in der Realität auswirkt.

Die Sandinistische Bewegung hat sich entschieden dafür zu kämpfen, dass dieses Gleichstellungsgesetz Wirklichkeit wird. Und wir bekräftigen diesen Kompromiss, damit erreicht wird, dass Frauen und Männer in der nicaraguanischen Gesellschaft völlig gleichgestellt sind; dass die internationalen Übereinkünfte und Abkommen über die Rechte der Frauen respektiert werden und einklagbar sind. Diese Rechte sind von den letzten Regierungen systematisch negiert worden - von denjenigen, die sich ausserhalb des Rechts gestellt und die die Menschenrechte der nicaraguanischen Frauen mit Füßen getreten haben.

Wir erklären hier klar und deutlich, dass die Sandinistas und die Nicaraguaner nur frei werden können, wenn die Frauen in den Genuss ihrer uneingeschränkten Rechte kommen.

Die Abbildungen zeigen Frauen der sandinistischen FSLN, die während der Revolution in Nicaragua im Kampf gefallen sind.

BURKS ONLINE 22.04.2004
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