Verschwörungstheorien sind meistens langweilig. Je bedeutender das Ereignis, um die sie sich ranken, um so mehr gibt es - und um so blöder sind sie. Beim Thema 11. September (englisch 11/9) kann man die meisten schon nach kurzem Hinschauen als bloßen Mumpitz entlarven.

Aber es macht Spaß, auf einige Fragen eine Antwort zu suchen. Verschwörungstheorien behaupten, es gäbe eine Wahrheit hinter der Wahrheit, und nur eine eingeweihte Schar von Wissenden kennte die ganze Wahrheit, und nichts als die Wahrheit. Und man dürfte daran teilhaben. Das ist halb falsch, halb wahr: die Medienwahrheit ist nie die Realität, sondern das, was Journalisten dafür halten. Da es aber viele davon gibt, hat die Realität kaum eine Chance, ihnen zu entkommen. Einer verplappert sich immer, aber nur dann, wenn man hartnäckig nachfragt.

Fragen wir. Der Film "911 In Plane Site", produziert von Power Hour Productions, sorgt in den USA dort für Furore, wo er gezeigt wird. Das bedeutet nicht viel: für alles und jedes gibt es in den Staaten Initiativen mit dementsprechenden Websites. Das "9/11 Truth movement" mit Aktionsgruppen in vielen Städten ist eine davon. Was ist Wahrheit? fragte schon Pontius Pilatus. Auch die Zeugen Jehovas behaupten, sie würden sie verkünden.

Pressezitate und einige Statemants auf Indymedia lassen vermuten, dass der Film "911 In Plane Site" argumentiert und nicht nur daherfaselt. Es geht im ersten Teil um die Boeing A 77, die am 11. September in das Pentagon gestürzt ist.

Das Fazit vorweggenommen: im Film wird suggeriert, das Pentagon sei nicht durch ein Flugzeug demoliert worden, sondern durch eine Rakete, womöglich eine Cruise Missile. Warum? Das Loch im Pentagon sei nicht groß genug, eine Boeing hätte eine schlimmere Katastrophe verursacht. Die Bilder untermauern diese These: noch während der Löscharbeiten ist eindeutig zu erkennen, dass der "Dachfirst" ("roof line") noch intakt ist. Die Front des Gebäudes ist also erst später eingestürzt. Frage: wo ist eigentlich das Flugzeug? In Detailaufnahmen kann man sogar erkennen, dass ein hölzerner Stuhl mit einem Buch in einem Stockwerk heil geblieben sind.

Der offizielle Untersuchungsbericht der "9-11 Commission" ("National Commission on Terrorist Attacks Upon the United States") spricht von Ungereimtheiten. "In fact, not only was the scramble prompted by the mistaken information about American 11, but NEADS never received notice that American 77 was hijacked. It was notified at 9:34 that American 77 was lost. Then, minutes later, NEADS was told that an unknown plane was 6 miles southwest of the White House. Only then did the already scrambled airplanes start moving directly toward Washington, D.C.

Thus the military did not have 14 minutes to respond to American 77, as testimony to the Commission in May 2003 suggested. It had at most one or two minutes to react to the unidentified plane approaching Washington, and the fighters were in the wrong place to be able to help. They had been responding to a report about an aircraft that did not exist."

Die Boeing A 77 hat es gegeben, sie kehrte während ihres Fluges um und nahm Kurs auf das Pentagon:
"9:32 Dulles tower observes radar of fast-moving aircraft (later identified as AA 77)
9:34 FAA advises NEADS that AA 77 is missing
9:37:46 AA 77 crashes into the Pentagon."

Doch Trümmer kann man nicht erkennen, es sei denn, die Maschine wäre bei ihrem Aufprall beinahe pulverisiert worden. Aber dann hätte auch das Pentagon anders ausgesehen. Wie geschrieben: Hunt the Boeing! Ein spannendes Quiz am Wochenende. Vorhang zu und viele Fragen offen.


Screenshots aus dem Film "911 In Plane Site"

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BURKS ONLINE 11.09.2004
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