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Oh Gott, riefe da der ethnologisch Gebildete aus - wenn es nicht unpassend wäre: Haben die denn bei den Linken gar nichts begriffen? Kulturen? Womöglich mehrere davon, also Multi? Der Tagesspiegel beschreibt die Hintergründe so: "Zur Erinnerung: Es war der Beifall von muslimischen Schülern zum 'Ehrenmord' an Hatun Sürücü im Februar 2005, der dazu beitrug, dass sich die SPD auf ihrem Parteitag im April nach jahrelangen Diskussionen auf ein Pflichtfach zur Werteerziehung einigte: Die Genossen erhoffen sich von dem Fach, dass die Schüler über ihre unterschiedlichen Begriffe von Moral und Ehre ins Gespräch kommen. Deshalb stimmten sie auch dagegen, dass sich christliche oder muslimische Kinder vom Ethik-Besuch abmelden und stattdessen den Unterricht ihrer Religionsgemeinschaften besuchen können."
Natürlich waren die Lobbyisten der Verehrung höherer Wesen der christlichen Art nicht amüsiert. Die suggerieren, dass nur jemand Moral vermitteln könne, der die lieben Kleinen mit frommen Märchen und Legenden zwangsweise traktiert und die sensiblen Kinderseelen mit Abbildungen eines bluttriefenden Gefolterten an einem Kreuz erschreckt. Besonders ärgerlich ist, dass so getan wird, als würden im naturwissenschaftlichen Unterreicht weder Werte ncoh Moral vermittelt.
Die PDS hat zu "Kulturen, Wert und Religionen" ein Papier verfasst, das den Quatsch noch mal breit wie Quark tritt. "Interkulturelle Dialogfähigkeit" wird da gefordert, eine "interkulturelle Bildung" und "Verstehen des Fremden." Das muss man sich auf der Vielvölkerzunge zergehen lassen.
Zum Glück haben die Juden und Muslime schon seit langem gemerkt, was man ihnen da unterjubeln will. Navid Kermani sagt ganz richtig, dass der "interreligöse Dialog" für die Tonne ist. "Brauchen wir den interreligiösen Dialog?" heißt die Frage, die mir für meinen Vortrag gestellt worden ist. So gestellt, würde ich am liebsten antworten: Nein! Wir brauchen keinen Dialog. Ich will nicht dialogisieren, jedenfalls nicht mit anderen Religionen. Ich will auch nicht singen mit Christen und Juden und schon gar nicht mit Muslimen, singen will ich höchstens mit meiner Tochter. Und fürs Händchen halten habe ich meine Frau, da brauche ich keine Brüder im eigenen oder fremden Glauben. Nein also, nein: Bitte keinen interreligiösen Dialog.[...] Statt die Harmonie zum Programm zu erklären, sollte der interreligiöse Dialog Mut zur Dissonanz haben, zum intellektuellen Streit, zur belebenden Provokation. Wenn alles gleich aussieht, sieht man nur Nebel. Wo alle sich lieb haben, hat die Liebe keinen Platz. (...) ...wenn ich mir vor Augen führe, wie alle Diskutanten sich gegenseitig versichern, dass auch ihre Religion Frieden will und Gerechtigkeit und Barmherzigkeit und Liebe, dann frage ich mich jedes Mal: Ja wozu diskutieren sie denn noch über Toleranz?"
Über "die großen Weltrelgionen" soll aufgeklärt werden. Was ist mit den kleinen? Vielleicht haben die ja Recht und die Großen nicht? Und was kann bei einer Aufklärung über Religionen herauskommen? Doch nur, dass alle Schüler endlilch begreifen, dass es weder Gott noch Allah noch Jahwe gibt und alle ihre Propheten dummdreiste Schwätzer sind. Und jetzt fordert ausgerechnet die PDS alias die Linkspartei, die sich doch für Vernunft und Aufklärung und gegen Religion aussprechen müsste, wenn sie noch ein Fünkchen linker Tradition in den Adern hätte, die Schulen mit "Kulturen" zu behelligen.
Die wohlwollende Leserin und der geneigte Leser werden jetzt vermutlich die Stirn runzeln: Was hat "Multikultur" mit Religion zu tun? Ha! Ich wollte Sie selbst auf die Pointe kommen lassen. Die Deutschen sind es gewohnt, auf Grund ihrer Geschichte, sich selbst nie politisch, sondern immer als "Kulturnation" zu definieren. Und war und ist immer völkisch - auch wenn diese Idee von der PDS kommt. "Kultur" hieße, dass es eine "deutsche Kultur" gäbe - und andere, von denen sich diese abgrenzen ließe. Oder nicht, aber dann gibt es gar keine "Kulturen", weder eine "deutsche" noch eine "indische" noch eine "türkische". Und so ist es!
"Denn das 'Türkische' vereinigt in sich auch die zum Schweigen gebrachten und doch lebendigen kurdischen, armenischen, griechischen, syrischen, yezidischen und unzähligen anderen regionalen Präsenzen, die für sich wiederum einen lokalen Mikrokosmos bilden. An dieser Stelle ist daher auf einen Kulturgegriff zu verweisen, der seine differentielle Anteile nicht ableugnet, sondern sie als das Zentrum seines Wesens, als das Wesentlich seiner Existenz betrachtet. Kultur ist dem nach immer eine Kultur des Vermisches (...). Jede Kultur ist in sich selbst 'multikulturell'."(1)
Wer "interkulturelle Dialogfähigkeit" will, der setze zunächst die Preußen und Bayern in einer Schulklasse an einen Tisch, dann die Sorben und die Sachsen. Und dann vielleicht die Atheisten und die Verehrer höherer Wesen. Aber im letzteren Fall wird es diesen Dialog nicht geben, denn seit wann redet ein Mathematiker mit jemandem, der behauptet, die Erde sei eine Scheibe?
Der "Kultur"-Diskurs zeigt auch, die in Deutschland Einwanderer gesehen werden: Die sind "fremd", haben per definitionem eine andere "Kultur" und keine Chance, als Deutsche akzeptiert zu werden, solange sie sich nicht anpassen. Woran, weiß niemand so genau. Dass ausgerechnet eine linke Partei das bestätigt, zeigt das Niveau der öffentlichen Diskussion. Gegen das Völkische alias den "Multikulturalismus"-Dummschwatz helfen eben leider keine Pillen.
(1) Zitiert nach "Ethnizität und Migration", S. 37 | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 13.01.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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