burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln
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Verfasst am:
02.11.2004, 00:20 |
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| MEDIEN | | Aktuell | 01. November 2004 |
| | | DAS BILD DES TAGES | | Dünen im Norden Coros, Provinz Falcón, Nord-Venezuela, ©Burks | | |
| SPIGGEL.DE-DOSSIER: DJV IN DER KRISE | | | Teil 1: "Hyperventilierende Freizeit-Stalinisten" (Hans-Werner Conen, 26.06.2004)
Teil 2: "Fremdwort Solidarität" (Burkhard Schröder, 27.06.2004)
Teil 3: "Der moderne Herrenmensch liebt Versager" (Hans-Werner Conen, 13.07.2004)
Teil 4: "Kindergarten für Erwachsene" (Jörg Wachsmuth, 14.07.2004)
Teil 5: "Hornberger Schießen, reloaded" (Burkhard Schröder, 21.07.2004)
Teil 6: "Die wichtigsten Fragen und Antworten" (Burkhard Schröder, 01.08.2004)
Teil 7: "Unaufhaltsamer Aufstieg zum Arbeiterführer" (Hans-Werner Conen, 02.08.2004)
Teil 8: "Verein Berliner Journalisten auf der Siegerstraße" (Hans-Werner Conen, 07.08.2004)
Teil 9: "Ein trügerischer Friede" (Burkhard Schröder, 08.09.2004)
Teil 10: "Im Osten nichts Neues" (Ein Frontbericht von Hans-Werner Conen, 20.09.2004)
Teil 11: "Die Welt als Wille und Vorstellung" (Burkhard Schröder, 04.10.2004)
Teil 12: "Das Wünschen und Wollen und die Wirklichkeit" (Burkhard Schröder, 05.10.2004)
Teil 13: "Der DJV hadert mit Berliner Richtern" (Wolfgang Kiesel, 06.10.2004)
Teil 14: "Verbandstag in die Tonne - außer Spesen nichts gewesen" (Hans-Werner Conen, 07.10.2004)
Teil 15: "Avanti Dilettanti! Wie man jeden möglichen Fehler auch wirklich macht" (Hans-Werner Conen, 15.10.2004) | |
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| OLGA KITOVA BEI "REPORTER OHNE GRENZEN" Treibjagd auf eine KolleginVon Burkhard Schröder |
Wer soll Vorbild sein im Beruf? Wer sich als Journalist oft mit vielen Leuten anlegt, fragt sich manchmal: wozu das alles? Ist es das wert? Die Guten gewinnen sowieso nie. Doch dann gibt es plötzlich einen Lichtblick, und man weiß wieder, warum man diesen Job macht. Zum Beispiel: die russische Journalistin Olga Kitowa.
Die geneigten Leserinnen und wohlwollenden Leser werden sich selbst informieren wollen: Das WDR hat einen Film über sie gesendet - "Russische Treibjagd" - und eine ausführliche Chronologie zusammengestellt. Die Journalistin hat in der russischen Provinzstadt Belgorod an der Grenze zur Ukraine zahlreiche Skandale aufgedeckt und ist unerschrocken für Transparenz eingetreten. Wer weiß, wie es um die Pressefreiheit in Russland bestellt ist, kann sich vorstellen, welche Risiken jemand eingeht, der sich mit den Mächtigen dort anlegt. Kitowa wurde verhaftet, verprügelt, fast getötet, unter Vorwänden angeklagt. Die Sache nahm ein vorläufig gutes Ende: heute lebt die Kollegin in Hamburg, dank eines Stipendiums der "Stiftung für politisch Verfolgte". Kitowa wurde von Reporter ohne Grenzen" (ROG) unterstützt - und zahlreichen anderen Kolleginnen und Kollegen, auch in Deutschland.
Am 30. November war sie in Berlin und informierte die Mitglieder der Menschenrechtsinformation über ihre Arbeit in Russland. Was zeichnet einen Journalisten aus? Er strebt nach der Wahrheit und lässt sich auch durch Widerstände nicht davon abhalten, Lüge, Korruption und Machtmissbrauch zu bekämpfen. Er ist unbestechlich, recherchiert, prüft hartnäckig die Fakten nach. Ein Journalist unterstützt andere Kolleginnen und Kollegen, die in Schwierigkeiten sind. Ein Journalist organisiert sich - in dem Wissen: allein machen sie dich ein. Und gibt seine Erfahrungen an den journalistischen Nachwuchs weiter.
Aber: die Mächtigen gewinnen fast immer. Die Dummheit und das Desinteresse der Mehrheit sind auf ihrer Seite. Wer jedoch verzweifelt und sich fragt, ob es überhaupt Sinn macht, nach der Wahrheit zu suchen, obwohl man keine Vorteile davon hat, Kopf und Kragen dabei zu riskieren, der unterhalte sich mit Olga Kitowa. Und dann weiß man wieder für einige Zeit, was Journalismus wirklich sein kann.
Foto oben: Olga Kitowa und Miodrag Soric, Chefredakteur von Deutsche Welle/Radio und Vorstandsmitglied von "Reporter ohne Grenzen" (ROG).
Foto unten - von links nach rechts: Anna Schibarowa (Dolmetscherin), Olga Kitova, Miodrag Soric, Astrid Frohloff, Vorstand ROG, Elke Schäfter, Geschäftsführerin ROG (Fotos: Burks)
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