Die tägliche Dosis [bitte selbst ausfüllen]

pottery
Vermutlich ein Online-Töpferkurs auf Instagram

– Без книги нет знания, без знания нет коммунизма. (Владимир Ильич Ленин)

Fox News (har har): „On Wednesday, the Pentagon finally admitted what was clear to serious intelligence analysts from the start: Ukraine has no military path to victory against Russia.“

Die Quelle ventiliert bekanntlich bestimmte Fraktionen der Republikaner. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die USA aufhören werden, den Krieg in der Ukraine weiter mit Waffen anzuheizen, selbst wenn DeSantis oder – was unwahrscheinlicher ist – Trump Präsident würde.

Der Ausschuss der herrschenden Klasse, der die Geschäfte der Bourgeoisie organisiert, müsste auf eben die hören: Die Profite der Waffenhersteller würden sinken. Die Kapitalisten in den USA sind sich aber nicht einig: Die eine Fraktion unterstützt die klassischen imperialistischen Kriegstreiber, zu denen Hillary Clinton gehörte. Das heißt: Überall, wie in der Vergangenheit, einmarschieren und das Wertvolle absahnen – Öl, andere Rohstoffe, usw.. Die andere Fraktion, die Isolationisten, zu denen auch Trump gehört, sehen auf die Kosten-Nutzen-Rechnung: Imperialismus per Militäreinsatz ist auf Dauer zu teuer und nicht immer erfolgreich (vgl. Libyen).

Deutschland kriecht der USA wie gewohnt in den Allerwertesten und vertritt keine eigene politische Position. Man könnte neutral bleiben, also weder den Russen noch den Ukrainern Waffen zukommen zu lassen. Aber das ist jenseits des moralingesättigten Denkhorizonts unserer Pseudojurist*[rülps]%&_Innen.

cat
Ein Foto, das die Bevölkerung nicht beunruhigt. Das Kindchenschema erfüllen auch viele japanische Models auf Instagram. Die limbischen Systeme der Konsumenten bemerken vermutlich den Unterschied gar nicht, außer der Tatsache, dass Katzen keine sichtbaren Titten haben.

– Apropos Iran:: Ich glaube nicht, dass die von unseren Qualitätsmedien hochgejubelte „Revolution“ Erfolg haben wird. Irgendwann werden die Proteste in sich zusammenfallen. Es fehlt die leninsche Kaderpartei, die entschlossen die Macht ergreift. Man bekommt den Eindruck, dass die hiesige Journaille auch über die Geschichte der „Linken“ in Persien nichts weiß. Die hat das islamistische Regime von Anfang an unterstützt. Mit diesem Verhalten ist sie genauso auf die Schnauze gefallen wie die KP Italiens.

Interessant, dass die Russen sich kritiklos auf die Seite des klerikalfaschistischen Regimes in Teheran geschlagen haben. „In den vergangenen Tagen wurde Iran von einer Terrorserie in mehreren Städten heimgesucht. Teheran warf dem Westen und Israel vor, einen Bürgerkrieg in dem Land schüren zu wollen. Der Tod einer 22-jährigen Iranerin löste eine Welle an Protesten aus, die in kurzer Zeit in Unruhen und Gewalt umschlugen. Der Westen versucht, durch eine hybride Kriegsführung den wachsenden Einfluss Irans in der Region einzudämmen. „Immerhin benennen sie die Motive der Kriegsparteien: „Bei der Kurden-Frage geht es nicht nur um die Bekämpfung der destabilisierenden Faktoren, es geht auch um die Gasförderungen in der autonomen Region Kurdistan. An dieser Stelle kreuzen sich die geopolitischen Interessen Irans und der Türkei.“

Huhn

– Bei Tieren, die man auch essen kann, frage ich immer: Was macht eigentlich Erdogan? Schon klar: Die Ukraine muss ungarisch bleiben. Vermutlich läuft er sich schon warm, wenn nach dem Krieg die Restukraine unter die Anrainern aufgeteilt wird.

– Kurze Durchsage zwischendurch: Geniale Idee, alle Fernseher mit manipulierten Fernbedienungen auszuschalten! Auch Haftstrafen [sic] für Festgeklebte sind schön und zu begrüßen.

japanerin
So kann man die Welt aushalten – ich wünschte, ich säße ihr gegenüber.

– Wirtschaft: Fefe wies darauf hin, dass die deutsche Bourgeoisie, die sich bei den Grünen heimisch fühlt, die Abhängigkeit von China mindern möchte. Das ist ja zum Totlachen. Wir Maoisten Marxisten nannten früher Leute, die die Welt nach ihrem Wünschen und Wollen einrichten wollten, Voluntaristen.

Nehmen wir seltene Erden, über die ich hier schon geschrieben habe. Die liegen, wie es die Evolution wollte, meistens in China und nicht in der Eifel. Kann man nichts machen. Nur kaufen.

„Laut Analysen des US Geological Survey schlummern im chinesischen Erdboden rund 44 Millionen REO-Tonnen (REO = Rare-Earth-Oxides). Der zweitgrößte Vorrat befindet sich in Vietnam, ist aber nach Schätzungen der Geologen mit 22 Millionen REO-Tonnen nur halb so groß wie der Chinas. Ebenfalls mehr als 20 Millionen Tonnen sollen unter der russischen und brasilianischen Erde verborgen liegen.“ Wir können nur eine stärkere Zusammenarbeite der deutschen Regierung mit Brasilien vorhersagen. Der Rest ist heiße Luft.

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Eine Katze, über einen antisemitischen Antisemitismus-Beauftragten nachdenkend…

– Ich halte für Musk. Die Qualitätsmedien sind natürlich für Zensur, vor allem die taz und der Tagesspiegel, die schon in ihrer Berichterstattung klar suggerieren, dass Twitter mehr Beiträge, die irgendwem nicht passen, löschen müsste. Auch die Pseudolinken unterstützen Zensur. Deutsch bleibt eben Deutsch, da helfen keine Pillen.

learning languages

– And now for something completely different. Ich merke, wie das Lernen der Zukunft (auch) aussehen könnte. Man muss Kurzvideo können. Ich lerne selbst auch so. Nicht nur, aber immer öfter. Man behält einfach besser, was man sowohl schriftlich, per Video und per Ton rezipiert. Nur Text ist anstrengend, und ich habe sowieso nie Zeit. Eine Stunde pro Woche lerne ich Ivrit per Videokonferenz mit meinem Lehrer, mit dem ich sehr zufrieden bin und den ich empfehlen kann. Aber manchmal komme ich zu den Hausaufgaben nur kurz vor dem Unterreicht, weil ich nicht immer vor einem Rechner sitze und ein pdf von mehr als 500 Seiten studieren möchte. Dazu braucht man Konzentration.

Ich habe mir die App Duolingo besorgt, weil jemand, der Deutsch lernt, mir sagte, das wäre die beste Methode. Jeden Tag 15 Minuten, und die Sache ist recht spielerisch und lustig. (Nur die Buchstaben sind recht klein, und man sieht die Vokalzeichen nicht.) Das klassische Vokabel lernen ist vermutlich out und auch pädagogisch nicht mehr üblich.

Ich muss mich auch intrinsisch motivieren, da ich gerade über keine israelische Geisha verfüge. Es macht Spaß zu entziffern, was spärlich bekleidete Models so in ihre Social-Media-Profile texten. Der Inhalt ist wurscht, aber wenn der Zeichensalat, der mir zu Beginn wie Sumerisch-Sanskrit vorkam, sich allmählich in Lesbares verwandelt, kriegt man (oder ich) gute Laune.

israel model
Ich erkenne noch nicht alle Buchstaben, aber einige Wörter kann ich schon lesen.

Manchmal überfliege ich auch, weil ich unterhalten werden will und da das Colosseum nicht mehr in Betrieb ist, ausgewählte „Alternativmedien“ auch um zu wissen, was dort abgeht. Ich hatte die Nachdenkseiten hier einige Male zitiert und auch bemängelt, dass deren Sichtweise der Ökonomie doch eher die Uraltklamotte vom raffenden und schaffenden Kapital wiederkäut. Aber in jüngster Zeit publizieren die offen antisemitische Positionen, die sich hinter „Israelkritik“ verstecken. Man beruft sich auf das Pack von Amnestie International, das von einem „Apartheidregime“ faselt und scheint Gefallen an der Idee zu finden, dass Israel seine Atomwaffen abrüsten müsse. Natürlich fehlt auch nicht der Begriff Besetzung. Warum nicht gleich um Geldspenden an die Hamas bitten? Das sollte man auch Oskar Lafontaine fragen, die für die „Nachdenkseiten“ schreibt.

Noch ekelhafter ist aber ein Artikel aus der Feder von Norman Paech („seit 2007 Mitglied Partei Die LINKE. Als MdB von 2005 bis 2009 war er Außenpolitischer Sprecher der LINKEN“). „An Berichten über die Situation der Menschenrechte in den von Israel besetzten Gebieten Palästinas“ – dann lese ich normalerweise gar nicht weiter. Natürlich darf man Menschenrechtsverletzungen kritisieren, aber man sollte sich nicht auf einen vermeintlichen Konsens berufen, es gäbe ein „palästinensisches Volk“ oder Israel habe etwas „besetzt“. Wer so etwas sagt, kriegte von mir im Geschichtsunterricht etwas hinter die Löffel eine Sechs.

„Die täglichen Meldungen aus den besetzten Gebieten könnten eine Vielzahl weiterer Beispiele rechtswidriger Gewalt und Aggression hinzufügen, die alle nur den Befund des Berichts unterstreichen, dass es sich um ein „vorsätzlich habgieriges, die Rassentrennung förderndes, repressives Regime“ („intentionally acquisitive, segregationist and repressive regime“, VI, S. 21) handelt, mit dem einzigen Ziel, dem palästinensischen Volk den Gebrauch seines Rechts auf Selbstbestimmung zu verhindern.“

Wer sich so etwas zu eigen macht, den nenne ich einen offenen Antisemiten und völkischen Spinner gleich dazu. Dahinter steht die Idee, die Juden ins Meer zu treiben, was keine neue Forderung ist. Und kein Wort über den Terror der Araber gegen Israel! Keine Wort über das korrupte Regime der Terroristen in Gaza! Der Führer hatte seine Freude daran.

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Ich muss kurz auf das Foto gucken, um mich wieder abzuregen.

Abwehr hybrider Bedrohungen oder: Integration moderner Staatspropaganda

propaganda

Datenreichtum bei diversen Ministerien und Behörden oder: Es wurde etwas geleakt, was die Bevölkerung beunruhigen könnte. Die Nachdenkseiten haben die Dokumente publiziert und analysiert. „Laufende Aktivitäten der Ressorts und Behörden gegen Desinformation im Zusammenhang mit RUS Krieg gegen UKR“. Man muss nicht viel dazu sagen.

Das Dokument gibt einen erhellenden Einblick in das Ausmaß der horizontalen und vertikalen Strukturen der, man kann es nicht anders sagen, bundesdeutschen Staatspropaganda, insbesondere was die behördliche Einbindung von Medien (z.B. Spiegel und Stern), westlichen Social-Media-Konzernen, Bildungseinrichtungen und den sogenannten „Faktencheckern“ angeht.

Der Whistleblower schrieb den Nachdenkseiten:
In meinen Augen ist es ein Blick in den Abgrund der gebündelten Aktivitäten einer horizontalen (ressort-übergreifenden) und vertikalen Integration moderner Staatspropaganda. Von den Ministerien und ihren Partnerschaften mit transatlantischen Denkfabriken wie dem ISD bis hinab in die Presse, „Faktencheckenr“, Social Media, „Multiplikatoren“, „kritische Zivilgesellschaft“ und so weiter. Selbst vor der Einbindung von Schulen und Kindern im Grundschulalter machen Sie nicht halt.

Verteilung an Multiplikatoren in der Zivilgesellschaft läuft. Dann kann ja nichts mehr schief gehen.

Down but not out and stronger than ever

times
Aus einem russischen Propaganda-Kanal und deshalb automatisch voll gelogen.

Ich habe hier noch ein paar Nachrichten.

Berliner Zeitung: „Selenskyj bietet uns Strom an – den er nicht hat und den er nicht bezahlen kann!. Ach?!

NATO Defense College: „Russia’s military after Ukraine: down but not out“. Will heißen: Die NATO glaubt, dass die Russen ihr militöärische Potentail nur begrenzt einsetzen, weil sie eventuell einen NATO-Staat angreifen wollen – als Option. Das entspräche Putins Aussage, man habe noch gar nicht richtig angefangen.

– Apropos Putin. Der Guardian meint: „The rouble is soaring and Putin is stronger than ever – our sanctions have backfired“.

– Dann habe wir noch etwas über die westlichen Werte. Die Nachdenkseiten haben einen schönen Artikel Werner Rügemers über den Zustand der Ukraine: „Die Ukraine ist korrupt – wissen wir, macht nichts, ist ja für die gute Sache. Aber die ärmste und kränkeste Bevölkerung, Land als Drehscheibe der europaweiten Niedrigstlöhnerei und des Zigarettenschmuggels, Weltspitze beim Handel mit dem weiblichen Körper – und mehr Soldaten als jeder europäische NATO-Staat“.

Jetzt verstehe ich auch, warum „der Westen“ der Ukraine hilft.

Alles minitrans und aktivistisch

notizen

Zur Zeit kriege ich nicht genug Schlaf und muss auch noch kurz nach vier Uhr früh aufstehen, wie die Bäckersleut. Aber das Publikum sei versichert, dass es nicht vergessen ist. Noch mehr: Ich plane, die mediävistisch interessierten Leserinnen und die des Feudalismus mittlerweile kundigen Leser in Kürze mit einem längeren und natürlich reichlich bebilderten Traktat zu belästigen, welchselbiges sich aber schwieriger gestaltete als gedacht und was mich zwang, meine wirren Gedanken, die wie gewohnt von Hölzken auf Stöcksken hüpfen, in eine schriftliche Form der vorläufigen Art zu pressen, ganz altmodisch mit Bleistift und Papier dergestalt, dass hier noch etwas hinzukam und dort noch jenes bemerkt werden musste, was wiederum irgendwie auf dieses verwies.

Und es gibt ja auch noch die Weltläufte (har har). Die Klassenherrschaft im Kapitalismus modifiziert sich. Ausgerechnet die Nachdenkseiten bieten hierzu eine interessante Lektüre: „Noch mehr Mini-Jobs und endlich Einstieg in die Aktien-Rente. Auf dem Weg zur grün lackierten Klassengesellschaft: Die Ampel-Koalition mit verschärfter Arbeits- und Rentenarmut, aber genderpolitisch korrekt“.

Der Autor Werner Rügemer analysiert messerscharf, warum die grüne und liberale Mischpoke mitnichten auch nur ansatzweise links sind, sondern nur eine Fraktion des Kapitals repräsentieren, die sich flexibler an die neuen ökonomischen Trends anpasst:
Und die kleinen, mittleren und großen Unternehmen – von kirchlichen Altenheimen über Mittelstandsbäckereien und Industriereiniger bis zu Amazon – können mithilfe der Digitalisierung die anfallende Arbeit in immer kleinere Portionen aufteilen, sprich Mini-Jobs, die je nach zeitlichem und mengenmäßigem Bedarf eingesetzt, geschoben, gekündigt werden können.

Apropos: Die „Linke“ macht jetzt Klassenkampf für kriminelle arabische Clans. Das ging schon durch die Qualitätsmedien.

Bei der Frau Sahra Nagel („Die Linke Neukölln), die ich nicht als Genossin anreden würde, fällt mir ein Anonymus aus dem 14. Jahrhundert ein:
Ich wil hie schribvn
von diesen tvmben wibvn
was hie wirt plapla gvsprochvn
vppigs in der wochvn
was wirt allvs wol gvdaht
so es wirt für den richtvr braht.

Wenn man liest, was manche „Linke“ von sich geben, könnte man fast meinen, die Drogenfreigabe sei doch der falsche Weg. Auch die Genossin Wagenknecht hat offenbar den Pfad der reinen Vernunft verlassen und wandelt jetzt auf dem des Herumschwurbels.

Vermutlich ist auch diskriminierend, wenn man bei Afghanen in christlichen Kirchen immer die Augen offen halten sollte.

Dann haben wir noch eine anderer randalierende Gruppe, deren Klassenbasis vorwiegend im neuen städischen Kleinbürgertum zu suchen ist und das sich im reaktionären „linksidentitären“ Milieu der heutigen Universitäten tummelt. N-TV:
Die britische Philosophin Kathleen Stock wird monatelang von Genderaktivisten bedroht und bedrängt. Die Polizei rät ihr sogar, Leibwächter zu engagieren. Nun gibt sie ihre Professur in Sussex auf. (…) Transgender-Aktivistinnen und -Aktivisten werfen Stock Diskriminierung vor. Sie hatte gesagt, dass Menschen nicht ihr biologisches Geschlecht ändern könnten und der transaktivistischen Vorstellung widersprochen, dass Geschlechtsidentität in Fragen von Gesetz und Politik den Ausschlag gebe.

Ich hoffe immer noch, dass die Wahlen wiederholt werden müssen. Und nicht nur in Berlin. Bakunin würde sich freuen.

Geheimrezepte oder: Carpe Diem

massener heide

Gestern bin ich rund 50 Kilometer geebiket – nicht immer auf Asphalt – und fiel nach dem abendlichen Mahle (Foto unten) schlicht ins Bett, ohne – schändlich! – gebloggt zu haben. Lob und Preis dem Küchenchef meines Hotels, dem ich persönlich meine Komplimente wegen der Bratkartoffeln, die ich bisher zwei Mal genoss, mit jeweils unterschiedlichem Arrangement, überbrachte, hoffend, er werde mir sein Geheimrezept verraten, das es aber gar nicht gab. Vermutlich nur die Erfahrung, die man um so mehr zu schätzen weiß, als man mit fortgeschrittenem Alter merkt, wie wichtig sie sein kann – und wichtiger als bloßes Faktenwissen.

bahnhof unna

In diesem kleinstädtischen Ambiente kann man natürlich anthropologische Studien betreiben, die das Chillen an sich trefflich ergänzen. Das Andere beschreiben zu können, schärft den Blick für sich selbst – ein Geheimrezept des Reisens seit Alexander von Humboldt. Ein alleinstehender Mann im Restaurant ist hier nicht vorgesehen, nur zur Nahrungsaufnahme, weil Monteur oder sonstwie dienstlich unterwegs. Noch seltener alleinstehende Frauen. Man ist und isst immer in Gesellschaft. Vermutlich fände man bei Elias Canetti mehr dazu.

restaurant camillorestaurant camillo

Das kleinkarierte Männerhemd ist hier noch nicht ausgestorben. Ohnehin macht man sich nicht fein, wenn man ausgeht, sondern wechselt noch nicht mal die Funktionskleidung. Schaut man aber genauer hin, fallen die Kontoren der sozialen Grenzen durchaus auf: Alles muss „ordentlich“ sein, keine subkulturellen Accessoires, kein Aufdonnern à la reiche Russen, keine tyrannischen Kinder mit hijabistischen Eltern, keine muslimistischen Barttrachten. Aller sind hellhäutig, obwohl Quotenneger*Innen selbtredend toleriert würden. Die Hautfarbe spielt hier und jetzt keine Rolle, weil man sich Toleranz leisten kann. (Ich möchte aber nicht wissen, was die allein reisenden Herren anstellen würden, säße eine attraktive Afrodeutsche irgendwo solo herum. Der Firnis der Ziviliation ist – wie überall – sehr dünn.)

Man weiß, was man hat und wer man ist und ruht in sich. Der Pöbel, den es natürlich auch hier gibt, kann sich die Preise des Restaurants ohnehin nicht leisten. Der jugendliche Abschaum lungert am nächtlichen Bahnhof herum und lässt sich sogar durch Stimmen, die im Notaufnahme-Modus aus dem vierten Stock des Hotels – Ruhe anmahnend – erschallen, einschüchtern, was in Berlin undenkbar wäre.

altstadt unna

Ganz nebenbei: Nach der Revolution würde Don Alphonso im obigen Haus zwangseinquartiert, zusammen mit Anabel Schunke, und beide müssten eine Weile von dort aus zusammen bloggen, nur aus ethnologischem Interesse, was dabei herauskäme. Nach ein paar Monaten würden sie wieder entlassen und dürften publizistisch an der Konterrevolution basteln.

currywurst

Die Weltläufte verfolge ich am Rande. Gut, dass ich nichts mit dem Jugendamt Neukölln zu tun haben, oder, wenn doch, würde ich meinen Füller herauskramen und schönster Schreibschrift auf Pergament formulieren. Manchmal ergötze ich mich auch am kalten Medienkrieg und noch mehr an Vertretern der Journaille, die mit Schaum vor dem Mund reagieren, wenn man sich nur über die Heuchelei der Mainstrem-Medien bürgerlichen Presse lustig macht.

Siehe die taz, die Zensur natürlich nicht verwerflich findet: „War die Löschung der Kanäle deshalb falsch? Natürlich nicht.“ Der Autor ist auch noch Vorsitzender (m)einer Journalisten-Gewerkschaft. Man fremdschämt sich in Grund und Boden. Man kann von russischen Propaganda-Sendern halten, was man will, aber wer einmal den Wirtschaftsteil deutscher Medien studiert hat, weiß, was Kapitalismus-affine Propaganda ist.

Dann haben wir noch die schrecklichen alten „weißen“ Männer. „Was wir aktuell erleben, ist die Dehnung des Rassismusbegriffs ins Unendliche.Alles wird über die Rasse definiert: Religionen, Kulturen, sexuelle Vorlieben, Ernährungspräferenzen“, sagt Pascal Bruckner. Das müsste man von den Parteifunktionären der „Linken“ diskutieren lassen, aber die Linksidentitären hüllen sich dann auch noch in trotziges Schweigen, wenn sie schon auf dem Müllhaufen der Geschichte verrotten.

altstadt unna

A propos Kleinbürgertum: Hier ist es nett, aber wehe, wenn man sich das, was das Nette ausmacht, nicht mehr leisten kann – wenn man am Tropf staatlicher Unterstützung hängt oder mit einer Minimalrente auskommen muss. Ich weiß nicht, wie lange einen die gutsituierte ehemalige peer group mit dem Façon- oder wohlondulierten Haarschnitt dann noch mit durchziehen würde. Sogar die Currywurst würde dann unbezahlbar.

camillo-Pfanne

Die Lage auf dem bitteren Feld und auch anderswo

schreibmaschine

Schadsoftwarebefall – wenn ich das schon höre. „Befall“ ist anschaulich, also zu begrüßen aus sprachpuristischer Sicht, aber suggeriert, es handele sich um eine Art Naturereignis wie Blattlausbefall oder Pilzbefall. Bei Malware oder schädlicher Software spielt jedoch immer der Nutzer („DAU“) mit – der auch ein „IT-Experte“ sein kann. Von selbst kommt nix.

So auch aktuell bei Heise: „Nach Malware-Infektion: Katastrophenfall im Landkreis Anhalt-Bitterfeld“. „Aus bislang unbekannter Quelle seien mehrere Server infiziert worden, hieß es. In der Folge sei eine noch nicht genau spezifizierte Zahl von Dateien verschlüsselt worden.“ Also wieder mal Ransomware. (Ich lese solche Beiträge bei Heise mehr wegen der Kommentare.) Bei Wikipedia braucht man nur einen Halbsatz, um alles zu wissen: “ Zu diesen Wegen zählen präparierte E-Mail-Anhänge“… usw.. Da lobe ich dir doch meine Orga.

Räusper. Ich kenne eine Firma, einen internationalen Konzern, bei der die Leute, die die digitale Infrastruktur verantworten, wirklich fit sind, obwohl die Nutzer gezwungen werden, Outlook zu benutzen. Bei der Firma geht es um Daten – wenn es da ein Leck gibt, könnten sie den Laden gleich zumachen. Diese IT-Leute schicken in unregelmäßiger Folge Mails an alle Mitarbeiter (mehrere Tausend), die Phishing simulieren, vertrauenswürdig und so. Die sind recht phantasievoll dabei. Und immer wieder fällt jemand darauf rein, sogar die obersten Bosse. Und dann werden sie belehrt, müssen das bestätigen, und es spricht sich rum, wer so blöd war. Das finde ich gut. Eben praxisorientiert. Für die „Opfer“, die in Wahrheit Täter sind, peinlich. Und sogar dort wird man bestaunt, wenn man sich E-Mails im Textformat anzeigen lässt. Aber dann sieht man doch das Logo gar nicht? Tja.

And now for something completely different. Oskar Lafontaine nennt Karl Lauterbach eine „Covid-Heulboje“. Ich weiß nicht, was in diese Leute gefahren ist. Man kann von den Maßnahmen des Ausschusses der herrschenden Klasse, der die Geschäfte der Bourgeoisie organisiert, halten, was man will, aber hinterher weiß man sowieso immer mehr. Wenn die deutschen Medien nicht solche Kommunistenfresser Siniphoben wären, könnte man die Effizienz, wie man eine Seuche bekämpft, vergleichen, etwa zwischen staatskapitalistischen Länder wie der VR China und den Marktgläubigen. Ee zählt, was hinten raus kommt.

Natürlich bestimmt die Pharma-Industrie, wo es seuchenpolitisch langgeht und wird auch nichts goutieren, was ihren Profit schmälert. Die Interessen der Regierung und einzelner Sektionen des Kapitals sind aber nicht unbedingt identisch. Viele Dinge, die Lafontaine sagt, etwas über die Inzidenzen, sind richtig, aber ich verstehe die Botschaft nicht. „Der Lockdown hat bei den Kindern mehr Schaden angerichtet und ihnen mehr Leid zugefügt, als es eine Infektion mit Covid je könnte“. Das ist, mit Verlaub, einfach Bullshit-Bingo, weil man den eventuellen „Schaden“ ohnehin nicht messen kann. Besser man macht zuviel als zu wenig. Verharmlosen ist wohlfeil.

And now for something completely different. Don Alphonso ist wirklich lesenswert, weil er recherchiert (leider Paywall): „Im Inneren der angeblichen Kampagne gegen Baerbock“. Fazit: Es gibt keine Kampagne gegen Baerbock. Das dachte ich mir schon, aber es zu behaupten, ist legitim im Rahmen von Wahlpropaganda. Nicht neu ist auch, dass die Medien wolkige Thesen der Grünen zu diesem Thema einfach kritiklos wiederkäuen. Das alles kann man einfacher auf den Punkt bringen – wie ein bekannter Autovermieter.

And now for something completely different. Bei der Taz ist offenbar das deutsche Verb „hassen“ abgeschafft. Vielleicht erzeugt das zu viel Mikroaggressionen. Ich speak immer worse Denglisch.

balkonien

Wenn unbequeme Bücher verschwinden

Eine Zensur findet nicht statt. Ich muss einen Autor verlinken, dessen politische Meinung ich nicht kenne, nicht kennen will und vermutlich auch nicht teile (wenn ich über sein Buch lese: alles Bullshit!). Auch seine Sprache ist grauenhaft. Trotzdem muss ich es tun. Die medienkompetenten Leserinnen und wissenden Leser können mich notfalls erleuchten.

Wer die Meinungsfreiheit erst dann verteidigt, wenn die eigene Meinung unter Feuer kommt, der wird sie wahrscheinlich verlieren. Die Manipulation der Bestsellerliste, wie vom Spiegel im Sommer diesen Jahres vorgeführt, oder die Manipulation eines Regals in einer Buchhandlung, das die Bestsellerliste abbilden soll, sind Schritte auf dem Weg zur Zensur und teilen mit dieser die illiberale Geisteshaltung. Wenn Linke diese Schritte erst dann kritisieren, wenn linke Bücher solchen „Säuberungen“ zum Opfer fallen, begeben sie sich meiner Ansicht nach auf einen gefährlichen Weg. Darauf wollte ich mit meinem Artikel hinweisen. Weder bin ich ein Anhänger der AfD, noch ein Freund des Buches von Thorsten Schulte oder ihm selbst. Offenbar sind die Polarisierung der Meinungen und der Feindbildaufbau inzwischen allerdings soweit fortgeschritten, dass solche Differenzierungen nicht mehr möglich sind. Das bedaure ich – und ich bedaure es besonders für die NachDenkSeiten. Wo intellektuelle Redlichkeit unter dem „Sturm“ von zehn oder zwanzig kritischen Leserkommentaren die Segel streicht, werden zukünftige Debatten schwer werden.

Schwätzer ohne Anspruch und ohne Rückgrat

Überall nur Sozialdemokraten Verräter, nur Verräter. Der Dampfplauderer Varoufakis unterstützt im französischen Wahlkampf den Vertreter der herrschenden Klasse, nur um Le Pen zu verhindern.

Remember: „Zu seiner Zeit als Wirtschaftsminister legte Macron 2014 ein Reformpaket vor, das landesweit Demonstrationen auslöste und das die sozialistische Regierung mit Hilfe eines Sonderparagraphen der Verfassung (Artikel 49, 3) durchdrückte.“ Ich muss Jens Berger recht geben: „Dass ein Wahlsieg Le Pens eine Katastrophe wäre, ist ja auch unstrittig. Die interessantere Frage ist da schon, warum ein Sieg Macrons kein großes Problem sein sollte.“

Ja, eben. Das Problem der Gefühlslinken ist, dass die sich einen Teufel darum scheren, wie es dem Proletariat jeweils geht. „Derartige linksliberale Intellektuelle sind Steigbügelhalter des Neoliberalismus, profane Schwätzer ohne Anspruch und ohne Rückgrat, die es sich im linksliberalen Establishment bequem gemacht haben und meilenweit von der Lebenswirklichkeit ihrer Mitmenschen entfernt habe“.

Macron oder Le Pen – das hieße, Scheiße nach Geruch sortieren zu wollen. Warum wählen denn die ehemaligen Wähler der KPF jetzt die Front National und nicht Macron? Jens Berher hat eben Eribon gelesen und verstanden, was der meint:

„Der momentan zu beobachtende Siegeszug der sogenannten Rechtspopulisten sei vor allem die Schuld der Sozialisten. Die hätten ‚mit ihrer Verbeugung vor dem Neoliberalismus die Grundsätze von Sozialismus und Sozialdemokratie verraten‘, ‚damit das Band zwischen der Arbeiterklasse und den linken Parteien zerschnitten [und] den Raum freigemacht, der dann von den Rechtsradikalen besetzt werden könnte‘.“

Varoufakis verbeugt sich vor dem Neoliberalismus (aka Kapitalismus). Fefe schreibt übrigens: „Macron ist der Kandidat der Eliten. Wer an sozialer Gerechtigkeit Interesse hat, wird nicht Investmentbanker.“

Résultats élection présidentielle 2017 France

Le Monde (Karte) schlüsselt die Details auf. Interessant – vergleichbar mit den Ergebnissen in den USA, aber nicht mit der Situation in Deutschland.

Jens Bergers Meinung auf den „Nachdenkseiten“ finde ich ganz vernünftig: „Didier Eribon hat bereits vorhergesagt, dass durch einen Sieg Macrons in diesem Jahr der Sieg Le Pens in fünf Jahren im Grund vorprogrammiert ist. Und diese Einschätzung sollte man ernst nehmen. Wenn die politische Linke nicht mehr als Hoffnungsträger der Opfer neoliberaler Politik wahrgenommen wird, wenden sich die Verratenen dem Front National zu.“

Deutsches Finanzkapital har har

Jens Berger informiert auf den Nachdenkseiten über: „Wie deutsch ist die Deutsche Bank?“

Zum großen Reich der Deutschen Bank AG gehören auch tausende Firmen wie die Azurix Corp., die Kingfisher Holdings LLC oder die China Recovery Fund LLC mit Sitz in Wilmington Delaware – einer Steueroase auf amerikanischem Boden, die vor allem für ihre Briefkastenfirmen bekannt ist. Rund jedes zweite Unternehmen, dessen Bilanz in die konsolidierte Konzernbilanz der Deutsche Bank AG eingeht, hat seinen Sitz in Wilmington. Zum Reich der Deutschbanker gehören auch hunderte Firmen wie die Rheingold Securitisation Limited in Saint Helier auf der kleinen Kanalinsel Jersey, die TRS Oak II Ltd. und die DB Alternative Strategies Limited, deren Sitz laut Konzernabschluss in „Georgetown“ liegt … nein, nicht Georgetown in Washington D.C., sondern George Town auf Grand Cayman in der Karibik.

Scripted Reality oder: Pommesbude und Muskelbank

Pommesbude und MuskelbankNeulich las ich Britta Steinwachs‘ Zwischen Pommesbude und Muskelbank: Die mediale Inszenierung der „Unterschicht“..

Die schlechte Nachricht zuerst: Das Buch ist in einem schrecklichem Wissenschafts-Jargon verfasst (vgl. Ausriss unten), dazu auch noch – völlig überflüssig! – in Gendersprech geschrieben (vgl. das Interview: Steinwachs kann nicht so geredet haben, weil Gender-Unterstriche in Gesprochenem nicht vorkommen), womit sich die Verfasserin als Teil eines ganz bestimmten sprachesoterischen Milieus outet.

Für Menschen, die das nicht gewohnt sind, ist das Buch unleserlich und nicht verständlich. „Wenn wir etwas mit Mühe lesen, so ist der Autor gescheitert“. (Jorge Luis Borges) Es kann mir niemand erzählen, dass es nicht auch anders ginge. Nur macht es dann Mühe; gut, das heißt verständlich zu schreiben, ist ein Handwerk, das man erlernen sollte.

Die gute Nachricht: Der Plot ist spannend und interessant; man lernt auch etwas, wenn man sich bis zum Schluss durchkämpft – Kaufempfehlung jedoch leider nur für Medienwissenschaftler und einschlägige Berufsgruppen und Leute, die sehr schnell lesen können. (Das hätte die Autorin anders haben können.) Der Inhalt umfasst nur rund 100 Seiten, der Rest sind Anmerkungen, Anhang usw..

Pommesbude und Muskelbank

Die Moral von der Geschicht‘: Die „neue Unterschicht“ (also das deklassierte Proletariat und/oder die industrielle Reserverarmee) wird in den Medien als Milieu inszeniert, das verwahrlost und passiv ist. Wer nicht arbeiten will, ist böse. („Im Original: „moralisierende Delegitimierung nicht-werwerbstätoger Lebensformen“.)

Wer arbeitslos ist, ist selbst schuld und kann das nur ändern, indem das Verhalten der Norm der Mittelschicht angepasst wird. In der Serie „Familien im Brennpunkt“ interveniert und korrigiert letzlich und oft der Staat (Jugendamt, Polizei usw.). Ungleiche Chancen auf Bildung seien kein „strukturelles“ Problem, sondern Resultat individuellen Fehlverhaltens.

Die Mitglieder der so genannten „Unterschicht“ werden moralisch diskreditiert – das wiederum ist typisch für Journalisten und Medienarbeiter, die zur übergroßen Mehrheit aus eben dieser Mittelschicht stammen, somit (vermutlich unbewusst) ihren „Klassenauftrag“ erfüllen: Nach oben buckeln und nach unten treten. (Letzteres sage ich, die Autorin suggeriert das nur, spricht es aber mit wenigen Ausnahmen – weder aus noch gebraucht sie marxistische Begriffe, was für das reaktionäre Gendersprech-Milieu, auch bekannt als neue wohlhabende und konservativ grün-wählende Mittelschichten, natürlich passt.)

Im Original: „Diese massenmediale Inszenierung der Unterschichtkultur als Barriere gesellschaftlicher Integration (…) birgt die Gefahr, dass allein schon die körperliche Disposition, die der Unterschicht im Sinne eines Klassengeschmacks zugeschrieben wird, stigmatisierend auf der gesamte Gruppe des unteren Klassenlagen als vermeintlicher Ausdruck ihrer leistungsverweigernden Haltung der Passivität zurückfällt.“

Birgt die Gefahr? Nein, it’s not a bug, it’s a feature! Das genau ist die Aufgabe der Medien. Das richtige Verhalten garantiere den sozialen Status oder gar den Aufstieg, deswegen steht „Erziehung“ ganz oben auf der Agenda der „mittleren Klassenlagen“, aus denen sich die Journalisten fast ausnahmslos rekrutieren. Das ist natürlich eine Illusion und eine große Lüge, und die herrschende Klasse würde sich darüber kaputtlachen, wenn sie das interessierte.

Spannend war für mich vor allem das dritte Kapitel: „Der Körper als zentraler Ort der Vergesellschaftung“ (daraus stammt der Ausriss). Das Individuum muss in der Krise, die traditionelle Mileus zerreißt und vernichtet, sich irgendwo einordnen, sich sozusagen „tribalisieren“. Der tätowierte und gepiercte Körper (inklusive metallener Nasenpopel) ist genau das: Er wird zum Zeichen des Sozialen.

Noch ein Zitat aus dem Buch: „Die Wahrnehmung von Körpern im öffentlichen Raum ist also Teil eines im- und expliziten Sozialisationsprozesses, womit der Körper einerseits in seiner Körperdimension zum Austragungsort sozialer Deutungskämpfe wird und sich qua seiner Leibdimension tief ins Innere des Subjekts als untrennbare Mischung aus originärer Individualität und sozial erlernten Empfindungsmustern einbrennt.“

Alles klar? Puls und Atmung noch normal? Im Hintergrund murmeln Calvin und die protestantische Arbeitsethik.

Ethnologen reiben sich jetzt grinsend die Hände und verweisen zum Beispiel auf Papua-Neuguinea, Mary Douglas, Levi-Strauss usw. und dass nichts neu sei, sondern – in anderen Kostümen – schon immer da war. Ich vermisste auch einen Verweis auf Klassismus (vgl. die Literaturliste bei Wikipedia), obwohl die Autorin an anderer Stelle dokumentiert hat, dass sie weiß, worum es geht.

Merke: Auch Gendersprech ist Klassismus. (Steile These, die ich aus ethnologischer Sicht beweisen könnte, aber es hört mir ja niemand zu.)

Einfach nur blöde oder angepasst

Rudolf Stumberger in Telepolis: „In der Tat sieht Müller [Nachdenkseiten] gerne koordinierte Aktionen der Medien am Werk, er kann sich einfach nicht vorstellen, dass Journalisten und Chefredakteure auch einfach nur blöde oder angepasst sein können.“

Das unterscheidet mich zum Beispiel von Müller.

Journalismus: Schlecht und provinziell

„Der deutsche Journalismus heute ist nicht nur schlecht, er ist auch provinziell. (…)

Heute gibt es wenige sehr hoch bezahlte Redakteure und ein Heer miserabel bezahlte Freie, die, wenn sie nicht vom Tellerrand fallen wollen, ihre Berichte gemäß des Mainstreams abfertigen. Die Zensur findet im eigenen Kopf statt. Früher konnte man als Freie mit einem Bauchladen ganz gut seine Themen bearbeiten. Diese Zeiten sind vorbei. (Gaby Weber)

Das ist wohl wahr. (Zu Gaby Weber sollte man aber auch Wikipedia lesen.)

Spartanerdeutsch oder: Unsozialer griechischer Sozialstaat

Ich wollte etwas zu Griechenland schreiben, aber Oskar Lafontaine hat das eigentlich schon ausgesprochen: „Die Wahlbeteiligung war erschreckend niedrig. Fast jeder zweite Grieche blieb zuhause, es ging nur darum, welche Partei und Regierung das Troika-Diktat umsetzen wird. Die Wahl hat gezeigt: Obwohl Tsipras vor Merkel, Schäuble und Co auf die Knie ging, vertrauen ihm die Menschen immer noch mehr, als den korrupten Vertreter der Altparteien. Die Griechen geben die Hoffnung nicht auf, dass sich doch noch eine Möglichkeit eröffnet, die Zerstörung der Demokratie und des Sozialstaates aufzuhalten.“ (73 Wörter)

Man kann das besser und prägnanter sagen. Mir gefällt die Logik nicht. Lafontaine sagt etwas darüber, dass viele Griechen nicht wählen gingen – das sagt er gleich doppelt: Wenn jeder zweite (das klingt natürlich besser als „fünfzig Prozent“) nicht zur Wahl ging, weiß man, wenn man eine Millisekunde nachdenkt, dass die Wahlbeteiligung niedrig war. In einer Rede sollte man immer alles Wichtige wiederholen, nicht aber beim Schreiben.

Nur jeder zweite Grieche wählte. (Punkt!) Und „wählen“ ist dasselbe wie „wählen gehen“, nur aufgeblähter. Es ging nur darum, welche Partei und Regierung das Troika-Diktat umsetzen wird.

„Die Wahl hat gezeigt“ ist überflüssig. (Nicht aber, wenn es eine Rede vor Publikum wäre.)

Die Menschen vertrauen Tsipras mehr als den korrupten Vertretern der Altparteien, obwohl er vor Merkel, Schäuble und Co auf die Knie ging,

Oskar, man sollte keinen Satz mit „obwohl“ anfangen (Konzessivsatz), wenn die eigentlich wichtige Aussage erst danach kommt. „Sie vertrauen, obwohl“ – so ist es logisch und richtig. (Wer ist übrigens „und Co“? Man sollte es sagen und das Publikum nicht raten lassen – oder das Maul halten.)

„Eine Möglichkeit eröffnen“ ist Furz- und Blähdeutsch. Eine Möglichkeit öffnet sich nicht wie eine Fleisch fressende Pflanze, sie tut gar nichts. „Hoffen“ (aktiv) ist besser als „die Hoffnung nicht aufgeben“ (ung ung ung).

Die Griechen höffen immer noch, dass die Zerstörung der Demokratie und des Sozialstaates aufzuhalten ist. Krieg man das Ung noch weg? Wer zerstört was? Was hoffen die Griechen? Dass die Demokratie und der Sozialstaat erhalten bleiben möge? Welcher Sozialstaat? Wenn man Floskeln zerschlägt, zerplatzt oft der Ballon und es bleibt nichts übrig als heiße Luft.

Die Griechen höffen immer noch, dass die Demokratie und der Sozialstaat erhalten werden können.

Aha, Oskar stellt die Systemfrage auch nicht und suggeriert, im Kapitalismus gäbe es einen Sozialstaat, was auch immer das sein möge. Ich sag ja nur.

Nur jeder zweite Grieche wählte. Es ging nur darum, welche Partei und Regierung das Troika-Diktat umsetzen wird. Die Menschen vertrauen Tsipras mehr als den korrupten Vertretern der Altparteien, obwohl er vor Merkel und, Schäuble auf die Knie ging. Die Griechen hoffen immer noch, dass die Demokratie und der Sozialstaates erhalten werden können.

52 Wörter – habe ich weniger gesagt als Oskar?

Schmutzige Deals

Die Nachdenkenseiten schreiben etwas darüber, warum syrische Flüchtlinge und Einwanderer besser behandelt werden als etwas Menschen aus Eritrea. (Nein, ich benutze das Nazi-Wort „Sonderbehandlung“ nicht.)
„Asylbewerber werden in Deutschland von den Behörden je nach Herkunftsland sehr unterschiedlich behandelt: so betrug z.B. die durchschnittliche Bearbeitungszeit eines Asylantrages bis zu einer behördlichen Entscheidung bei Syrern im 2. Quartal 2015 4,2 Monate, bei Flüchtlingen aus Eritrea 13,6 Monate. Syrer können im Gegensatz zu anderen Asylbewerbern fest mit ihrer Anerkennung rechnen. Nur für sie wurde das Dublin-Verfahren de facto außer Kraft gesetzt. Das ist kein Zufall.

Die FAZ sagt überraschend deutlich: „In Syrien sind Europa und die Vereinigten Staaten die Brandstifter einer Katastrophe. Es gibt keine Rechtfertigung für diesen Bürgerkrieg.“

Wenn ich Zeit hätte, würde ich mal nachsehen, welche medialen Schreihälse damals gefordert haben, gegen Assad militärisch vorzugehen und/oder die so genannten „gemäßigten Rebellen“ aka nicht-ganz-so-schlimme-Terroristen zu unterstützen.

Via Fefe wurde ich auf die wesentliche ökonomische Ursache für den Bürgerkrieg in Syrien aufmerksam – man kann es schon auf Wikipedia nachlesen:
Missernten seit 2007 verschärften die Krisensituation. Durch das rapide Bevölkerungswachstum stieg die Nachfrage nach Wasser. Viele illegale Brunnen wurden angelegt, überdimensionierte und wasserintensive Landwirtschaftsprojekte taten ihr übriges dazu, Land und Wasserreservoirs zu übernutzen. In den Jahren 2006–2010 kam eine ausgeprägte Trockenheit hinzu – ein Ereignis, das verschiedenen Forschern zufolge durch die globale Erwärmung deutlich wahrscheinlicher geworden ist. Die syrische Regierung reagierte nicht ausreichend, die Not der betroffenen Menschen zu lindern. Die Folge waren zusätzliche Arbeitslosigkeit, Ernährungsunsicherheit und Landflucht von bis zu 1,5 Mio. Menschen.

Die reaktionären Golfstaaten, hierzulande auch als „Stabilitätsanker“ bekannt, finanzieren die Warlords und Milizen gegen Assad, („Nach Angaben der „New York Times“ stammt das Geld zum größten Teil aus Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten.“)

Die Türkei schaut wie immer billigend zu, wenn die Nachbarländer in schutt und Asche versinken. „Der Syrische Nationalrat und die F[reie]S[yrische]A[rmee] werden von den Golfstaaten finanziell unterstützt, beide haben ihren Sitz in der Türkei.“

Warum die Türkei zuschaut, beschrieb The National (USA) schon 2009: „Qatar seeks gas pipeline to Turkey“. (Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben eine Karte dazu.) Der Tagesspiegel nennt die Kollateralschäden der Politik Katars euphemistisch „Wachstumssschmerzen.“

Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V., ein konservativer Think Tank, stellt die Kriege im Mittelmeerraum und im Nahen Osten in einen größeren ökonomischen Zusmamenhang und macht auch die Interessen der Beteiligten klar.

Klassen- und Verteilungskämpfe kostümieren sich in Syrien religiös, sind es aber in Wahrheit natürlich nicht.

Gedankenpolizei oder: Denunzianten sind Feiglinge

Nachdenkseiten: „Ein Interview zur ‚Gedankenpolizei‘ – vom Neuen Deutschland wieder aus dem Netz genommen.“

Und ich überlegte schon, ob ich das ND abonnieren sollte. Das wird so nix.

Was ist schlimmer, was ist glaubwürdiger: die Bild-Zeitung oder RT Deutsch?

heiligenschein

Albrecht Müller auf den Nachdenkseiten: „Es ist angebracht, diese Frage den NachDenkSeiten-Leserinnen und –Lesern zu stellen. Für mich persönlich ist die Antwort klar: Die Bild-Zeitung ist schlimmer und nicht glaubwürdiger. Aber dieser Einschätzung muss man nicht folgen. Andere sehen das anders. Zum Beispiel netzpolitik.org. Den Hinweis auf die Brisanz dieses Themas verdanke ich dem NachDenkSeiten-Leser Rüdiger Kabbasch. Er hat bemerkt, dass netzpolitik.org es zwar ablehnt, RT Interviews zu geben, aber sehr wohl der Bild-Zeitung“.

Da netzpolitik.org jetzt einen Heiligenschein trägt und nicht mehr kritisiert werden darf, wird das niemanden interessieren.

Schöpferischwirtschaft oder der tägliche Wahnsinn

Was haben wir denn da so heute?

chip

Und nun zu etwas ganz anderem. „…reist Angela Merkel an die Unglücksstelle der abgestürzten Germanwings-Maschine. Verfolgen Sie den Besuch in Seyne-les-Alpes im Livestream.“ Warum sollte ich das verfolgen? Was habe ich davon? Dient Merkel der Wahrheitsfindung? Was ist eigentlich eine „Unglücksstelle“ – im Gegensatz zu einer „Glücksstelle“?

Und nun zu etwas ganz anderem. Ein Lobbyist der Musikindustrie wird Beauftragter für Digitale Ökonomie. Wieso denke ich jetzt an die abgedroschene Metapher, in der ein Bock und ein Gärtner vorkommen? Die „Kreativwirtschaft“, die dabei irgendwie mitspielt, interessiert mich. Synonyme: erfinderisch, künstlerisch, originell, phantasiebegabt, produktiv, schöpferisch. Ist Synonym von: einfallsreich, gedankenreich, geistreich, genial, gestalterisch, ideenreich, künstlerisch, musikalisch, original, originell, phantasiebegabt, phantasiereich, phantasievoll, produktiv, schöpferisch, spritzig, sprühend, witzig.“ Schöpferischwirtschaft? Und die anderen Wirtschaften schaffen nicht, sondern liegen auf der faulen Haut?

Denk ich an Wolf Schneider in der Nacht: „Was kann für Journalisten wichtiger sein, als die Experten unerbittlich auf klares Deutsch zurechtzustutzen? Daß manche Blähung sich dabei in Nichts auflöste, manche scheinbar wichtige Erklärung aufhörte, eine Nachricht zu sein, wäre ein möglicher Grenzfall, den wir herzlich begrüßen sollten. (…) Journalisten sind eingeschüchtert vom Imponiergehabe der Erperten, sie wagen es nicht mehr, aus „Öffentlichen Münzfernsprechern“ Telefonzellen oder aus „justiziellen Verfahrensabläufen“ Prozesse zu machen; sie haben kapituliert.“

„Eine Verzahnung und Vermittlung der bestehenden Initiativen und Strategien der Kultur- und Kreativwirtschaft einerseits mit der Digitalen Agenda und der innovativen Digitalisierung der Wirtschaft…“ Blablablabla. Ung. Ung. Ung. Ung. Hat diesen Satz ein Pressesprecher der „Linken“ verbrochen? Hört sich fast so an. So gedankenreich, geistreich, genial, gestalterisch, ideenreich, künstlerisch formulieren offenbar die SPD und die Schöpferischwirtschaft.

Jetzt muss ich erst einmal etwas kaputtmachen. (Nicht so auf die Details schauen!)

0ad

Und nun zu etwas ganz anderem. Die New York Times denkt laut darüber nach, was passierte, wenn Facebook die Websites von Medien hostete, zum Ausgleich für den erzeugten Traffic aber dann die Nutzer auspionieren darf. Das Thema macht mich müde. Seit mehr als einem Jahr versuche in den DJV Berlin davon zu überzeugen, dass es einer Gewerkschaft nicht gut ansteht, bei Facebook offiziell präsent zu sein [Vorsicht! Facebook-Link!], anstatt vielleicht nur eine „Fanseite“ zu gestalten, die dann die Besucher zur eigenen Website umleitet. Sie kapieren es nicht. Sie wollen es nicht kapieren. Man fängt bei jeder Diskussion wieder bei Null an. Ich habe es so satt.

Und nun zu etwas ganz anderem. „Wir fordern von der Politik den Missbrauch der Leiharbeit abzustellen!“ WTF? Aber sklavenhandel Leiharbeit an sich ist super? „Missbrauch abstellen?“ Versteh ich nicht. Kann man auch Missbrauch anstellen?

Und nun zu etwas ganz anderem. Telepolis rechnet mit Matthias Bröckers‘ und Paul Schreyers Buch „Wir sind die Guten“ ab. „Ihr seid nicht besser“ Lesenswert! Man atmet auf, weil Thomas Dudek Fakten präsentiert, die viele – mich eingeschlossen – vermutlich noch nicht kennen. Das macht es dem Leser auch nicht einfacher, einen Hauch von Wahrheit herauszufinden.

Und nun zu etwas ganz anderem. „Die Anstalt entfällt – das Böse bleibt!“ schreibt der Schockwellenreiter und beruft sich auf die Nachdenkseiten: „Der Respekt vor den Toten verbietet für das ZDF die Satire der ‚Anstalt‘. Der Zynismus, dass die Börsenkurse von Lufthansa und Airbus durch den Flugzeugabsturz ‚unter Druck‘ gerieten, wird aber als wichtige Nachricht gehandelt.“

Fratzenbuch

Und nun zu etwas ganz anderem. Der kackbraune Pöbel und die dazu passende pesudo-intellektuelle Krawalleria aus Eimern Juristen und Ärschen Volkswirtschaftlern trifft sich offenbar gern und oft auch bei Bettina Röhl (Vorsicht! Facebook-Link!) und Roland Tichy („Wirtschaftsjournalist“), wenn man dort die Kommentare liest. Mir wird ganz schlecht, wenn ich das ansehe.

Ich muss jetzt etwas in Trümmer legen zum Ausgleich.

0ad

Und nun zu etwas ganz anderem. Der Standard (via >b’s weblog): „Seit Jahresbeginn hält eine rätselhafte Serie von Todesfällen die Ukraine in Atem. Es handelt sich durchwegs um Politiker der früher regierenden Partei der Regionen des geflüchteten Ex-Präsidenten Wiktor Janukowitsch. Am Wochenende verunglückte nun sein Sohn Wiktor junior unter bisher ungeklärten Umständen tödlich.“ Das ist sicher nur ein Zufall…

Danke auch für den Hinweis auf >b’s weblog (immer gelesen): Das BILD-Blog (selten gelesen) fasst zusammen, was sich die Boulevard-Medien über Griechenland zusammengehetzt haben.

Mir reicht es für heute…

Ökonomen für Griechenland

Die Nachdenkseiten haben eine Aufruf von Ökonomen für Griechenland übersetzen lassen (englische Version):

Wir, die UnterzeichnerInnen, appellieren an die Regierungen Europas, an die Europäische Kommission, die Europäische Znentralbank und den IWF, die Entscheidung des griechischen Volkes, einen neuen Kurs einzuschlagen, zu respektieren und guten Glaubens in Verhandlungen mit der neuen Regierung Griechenlands zur Lösung des griechischen Schuldenproblems einzutreten. Die griechische Regierung besteht zu Recht auf neuen Konzepten, denn die bisherigen sind gescheitert.(…)

Natürlich habe ich nicht erwartet, dass auch nur ein deutscher „Volkswirtschaftler“ so etwas Vernünftiges unterschreiben würde. Rechtspopulistisches AfD- und marktradikales Pack eben.

Was machen eigentlich die Märkte?

Statistisches Bundesamt: Jeder fünfte Deutsche (16,2 Millionen Menschen) sei arm oder werde sozial ausgegrenzt (um es gleich in deutscher Sprache zu sagen). Warum lassen das „die Märkte“ nur zu?

Nur mal so zwischendurch: Wenn auf den „Nachdenkseiten“ die „Finanzmärkte“ kritisiert werden, die etwas anderes täten als „richtige Unternehmer“, ist das grober Unfug und reaktionär, keine zureichende Kritik des Kapitalismus, und nichts anderes als der sattsam bekannte Textbaustein vom schaffenden und raffenden Kapital. Man kriegt das eine nicht ohne das andere. Kritik an „Finanzmärkten“ ist feministische Theologie – es soll etwas reformiert werden, was nicht reformiert werden kann.

Was macht übrigens der Deutsche, wenn er fürchtet, gefühlt nach unten abzurutschen? Richtig, er buckelt nach oben und tritt nach unten. Dazu ruft er nach „Ordnung“ und appelliert an die Volksgemeinschaft: „Jeder ist Ordner hier, achtet auf den Nachbarn.“ O mein höheres Wesen! Das ist keine „Solidarität“, sondern das Blockwart-Syndrom.

Wenn wir eine linke Partei hätten, die nicht mit „dem System“ gleichgesetzt würde und die nicht als systemtreu gälte, wäre das etwas anders. Aber dort, wo die Linke politisch hingehörte, tummeln sich nur gruselige Sektierer. Vielleicht ist das auch typisch deutsch.

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