Römisch-Fantasy

gorgorgorgor

Neulich habe ich in Second Life ein kleines virtuelles Bauernhaus gebaut, dessen Stil irgendwie „römisch“ sein musste, da es in einem Ambiente steht, das sich an die Fantasy-Romane John Normans über „Gor“ anlehnt. (Auf dem unteren Bild kann man das Dach hinten links erkennen.)

Ich habe als Student zwar zahlreiche Referate über antike römische Landwirtschaft in der Sklavnhaltergesellschaft gehalten; wie ein Bauernhaus aussah, wusste ich aber nicht, da man immer nur römische Villen gezeigt bekommt – oder Spielzeug.

Natürlich findet man in Pompeji alles, auch eine „Villa Rustica„. Das beste Beispiel sah ich im Vatikan; davon habe ich mich inspirieren lassen. Die virtuellen Möbel sind nicht von mir, sonderm vom „Mieter“, der dort eingezogen ist.

Neu im Bücherschrank:

Gor

Frisch aus den USA angeliefert, via Otherland. Mittlerweile kann ich bei Normans sprachlichem Niveau auf ein Wörterbuch beim Lesen verzichten. Das Bild unten ist natürlich nicht aus den Büchern, sondern stammt aus Gor in Second Life – nur damit burks.de wieder in die „Jugendschutz“-Filter deutscher Bibliotheken kommt.

„Jugendschutz“-Warte, aufgemerkt! Nackte virtuelle Brüste gefährden ihre geistige Gesundheit und das seelische Wohl ihrer Kinder und hemmen deren Entwicklung!

Gor

Altrömische Therme 2.0

landa public bathlanda public bathlanda public bathlanda public bathlanda public bathlanda public bathlanda public bathlanda public bathlanda public bathlanda public bath

Meine virtuelle Heimatstadt Landa im goreanischen Teil von Second Life hatte einen „Architekten“-Wettbewerb ausgeschrieben, um ein neues public bath im Stil des antiken Rom zu bekommen. Ich habe mit meinem Bad den ersten Preis bekommen – 5000 Lindendollar (250 Lindendollar sind rund 1 US$).

Das Gebäude besteht übrigens aus nur 68 Polygonen, Statuen nicht mitgerechnet. Die Deckengemälde der Kuppeln stammen natürlich von Michelangelo…

Blender RTFM

blender

Guckst du hier: „Blender ist eine freie (mit der GPL lizenzierte) 3D-Grafik-Software. Sie enthält Funktionen, um dreidimensionale Körper zu modellieren, sie zu texturieren, zu animieren und zu rendern. Blender besitzt einen eingebauten Videoschnitteditor und eine Spiel-Engine. Die sehr aktive Entwicklung hat zu einem großen und sich ständig erweiternden Funktionsumfang geführt, der z. B. die Simulation von Flüssigkeiten und Compositing einschließt. Als Skriptsprache wird Python benutzt.“

Ich brauche das, um 3D-Objekte in Second Life herzustellen. Allerdings bringt mich das fucking manual (jetzt werden mich deutsche Bibliotheken und schmallippige Jugendschutzwarte wieder filtern wegen „obszöner“ und „aggressiver“ Sprache – die sittlich gefährdete Jugend muss vor burks.de geschützt werden!) zur Verzweiflung.

The basics about sculpted prims

Eine interessante und künstlerisch anspruchsvolle Art und Weise, seine virtuelle Zeit in Second Life sinnlos zu verplempern….. Daran versuch ich mich gerade. Mal sehen, ob ich das f..manual von Blender verstehe.

Bastard-Politik: followd mir, ihr Mashups!

mashup

Meedia.de: „Steffen Seiberts Google+-Account ist ein Fake (…) Der Betreiber des Fake-Profils remixt Ausschnitte aus Seiberts digitalem Leben zu einem Google+-Mashup.“

Mashup? Mein frisch erworbenes Taschenwörterbuch Englisch (1584 Seiten, Langenscheidt 2011) kennt das Wort nicht. Zugeben: das Wort ähnelt der im Deutschen wohl bekannten „Matsche“, und „zusammengematscht“ ist irgendwie zu lang, unrhythmisch und auch ein heller Schimmel („auseinandergematscht“ geht gar nicht).

Wikipedia hilft: „Mashup (von englisch to mash für vermischen) bezeichnet die Erstellung neuer Medieninhalte durch die nahtlose (Re-)Kombination bereits bestehender Inhalte. Der Begriff stammt aus der Welt der Musik und bedeutet dort im Englischen so viel wie Remix (vgl. Bastard Pop). In den deutschen Sprachraum wurde der Begriff rund um das Schlagwort Web 2.0 importiert, da Mashups als ein wesentliches Beispiel für das Neue an Web 2.0 angeführt werden.“

Was ist verwerflich an der nahtlosen „(Re-)Kombination bereits bestehender Inhalte“? Ob nun Seibert höchstpersönlich sinnfreie Textbausteine produziert („Kanzlerin verurteilt Anschläge scharf“, „Kanzlerin verurteilt Anschläge nicht“ [aber hallo?]) oder jemand anderes – spielt das irgendeine Rolle?

Bastard Pop – der Begriff gefällt mir. Ich schöpfe hiermit einen neuen: Bastard-Politik bedeutet, dass jemand bereits bestehende politische Sprechblasen neu zusammenmatscht, dass sie neu aussehen, es aber nicht wirklich sind. Natürlich wusste ich schon im voraus, dass ich nur von Fakes umgeben bin. Das Leben ist eine Blase!

Nein, falsch: Das Leben ist in Wahrheit Second Life, und der das hier schreibt, ist im realen Leben der oben abgebildete Avatar (links)!

Vielleicht ist auch Steffen Seibert gar nicht echt, sondern nur der wahre Heino ein Avatar. Zu den Inhalten würde das ja passen.

Tajuk Oasis

Tajuk

Tajuk Oasis, Gor in Second Life

Chinesen greifen das Pentagon an, revisited

Diesen Artikel schrieb ich hier am 04.09.2007. Untertitel: „Offenbarung statt Recherche.“ Das Niveau der Berichterstattung hat sich nicht geändert: Einer schreibt vom Anderen ab, ohne die Fakten zu überprüfen. Irgendwann ist die Zahnpasta aus der Tube und keiner will es gewesen sein. Die pöhsen Chinesen waren es so lange nicht, bis mir jemand Beweise zeigt, die nicht von Geheimdiensten oder anderen Pressure Groups mit einschlägigen Motiven stammen.

china-HackerDie Financial Times hat es behauptet und alle plappern es natürlich nach: „Chinese military hacked into Pentagon“. Jetzt stelle mer uns ganz dumm. Ist das wahr? Gibt es Beweise? Ist das möglich? Kann man das überprüfen?

Die Zeit ersetzt die Recherche durch Offenbarung: „Hacker des chinesischen Militärs sind offenbar ins EDV-Netzwerk des Pentagon vorgedrungen.“ Anschließend beruft man sich auf die FTD. „Wie die britische Zeitung am Dienstag unter Berufung auf amerikanische Regierungsstellen berichtete, wurden bei dem Hacker-Angriff auch Teile des EDV-Systems im Büro von US-Verteidigungsminister Robert Gates zum Absturz gebracht. Falls das so stimmt, bedeutet es, dass die Computerexperten Chinas inzwischen in der Lage sind, zentrale Systeme andere Länder stillzulegen.“

„Falls das so stimmt“ – ein journalistisches Armutszeugnis. Wenn man etwas nicht weiß, muss man es eben nachprüfen und nicht irgendwelche Gerüchte in die Welt hinausposaunen, nur weil es andere auch tun. Und was ist, wenn es nicht stimmt? Nimmt die Zeit dann alles zurück und behauptet, es sei in Wahrheit Osama bin Laden gewesen? Und der Heise-Newsticker? „Chinesische Angreifer stecken offenbar hinter Cyber-Attacke auf das Pentagon“ Offenbar. Oder auch nicht.

Nach der Attacke Mitte Juni hatte das Pentagon 1500 Rechner für mehr als eine Woche offline genommen. Nun heißt es, auf dem erfolgreich angegriffenen Mail-Server hätten „größtenteils“ keine vertraulichen Daten gelegen. Momentan laufen noch Untersuchungen darüber, wie viele Daten entwendet wurden. Vor Kurzem gab es auch Berichte…“ Es gab Berichte. china-HackerUnd was sagt uns das jetzt? Es gab auch Berichte, dass Hänsel und Gretel in den Wald gegangen seien. Man muss zugunsten des Heise-Newtickers anmerken, dass der nicht vorgaukelt, eigene Quellen zu besitzen oder selbst recherchiert zu haben. Nein, alles ist abgeschrieben. Was sagt also das Original?

„The Chinese military hacked into a Pentagon computer network in June in the most successful cyber attack on the US defence department, say American ­officials.

The Pentagon acknowledged shutting down part of a computer system serving the office of Robert Gates, defence secretary, but declined to say who it believed was behind the attack.

Current and former officials have told the Financial Times an internal investigation has revealed that the incursion came from the People’s Liberation Army.

One senior US official said the Pentagon had pinpointed the exact origins of the attack. Another person familiar with the event said there was a ‚very high level of confidence…trending towards total certainty‘ that the PLA was responsible.“

Es ist also alles supergeheim, so supergeheim, dass eine Person, die mit dem Ereignis vertraut ist, es gleich ausplaudert. Der Rest nicht nur diesen Artikels, sondern auch aller, die von ihm abschreiben, ist gefüllt mit Textbausteinen über Merkels Besuch in China undsofort. hat also nichts damit zu tun. Der Kern ist ein Gerücht aus „gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen.“ Um die Pointe gleich vorwegzunehmen: Die China-Hacker kommen nicht. Vielleicht bin ich ein notorischer Zweifler, Nörgler, Querulant, Besserwisser – aber ich glaube kein Wort. Das klingt so nach der Sprechblase: „Verfassungsschutz: Immer mehr Nazis nutzen das Internet.“

Ganz einfach. Oder offenbar auch nicht: Wer einen Server angreift, sollte und könnte vielleicht vorher auf die Idee kommen, seine Spuren zu verbergen – etwa mit schlichten Mitteln wie mit einem Tor-Server. Sollte die Volksbefreiungsarmee Rechner des Pentagon angreifen, ohne dafür zu sorgen,china-Hacker dass ihre IP-Adressen vorher geschreddert werden? Wikipedia wäre nicht auf dem neuesten Stand, dort ist von „veralteter Kommunikationstechnik“ in Chinas Streitkräften die Rede. Aber: „Allerdings wurden in der Miliz Einheiten geschaffen, die sich auf moderne Kommunikationstechnik spezialisieren und aus Bewohnern der urbanen Zentren des Landes rekrutieren. Diese Fachleute sollen ihr zivil erworbenes Wissen um die Computertechnik in die VBA einbringen.“ Da haben wir’s: Die Miliz war es. Und die hat „zehn Millionen Angehörige“. Dann kann Schäuble bald damit rechnen, selbst ständig online durchsucht zu werden.

Bilder: Hacker der Zhōnggúo Rénmín Jiěfàng Jūn bei einer Parade (oben). Der chinesische Hacker-Minister 中国人民解放军/中國人民解放軍 (Mitte). Hacker der Volksbefreiungsarmee bereiten sich auf der Online-Durchsuchung von Second Life vor.

Exakte Zielansprache für gefühlt erlesene Ichs

„Das erlesene ich“ heißt ein Artikel im Tagesspiegel vom Peter-André Alt, der nicht nur als Feuilletonist dilettiert, sondern auch in der FU Berlin präsidiert. Da kann ich natürlich nicht widerstehen, zumal mich schon der Untertitel stutzen lies: „Identitäten“? Aber Herr Professor, „Identität“ kennt so wenig einen Plural wie „Aktivität“, wenn man die deutsche Sprache ernst nimmt – und wer war hier noch mal identisch mit wem oder was?

Helm ab zum deutschen Feuilleton für den Oberstudienrat, nein, lesen wir einfach gemeinsam und gedenken derer, die wussten, dass sogar die deutsche Sprache Melodie und Rhythmus besitzt, wüsste man denn, wie dieselben anzuwenden wären:

Das moderne Ich, dessen Geburtstunde in der Aufklärung schlug, stützt sich auf unterschiedliche Rollen- und Identitätsentwürfe. Es ist so angelegt, dass es sich in Prozessen der Reflexion, der Einbildung, der Selbststilisierung, der Maskerade und Täuschung vervielfältigen kann. Lesen initiiert solche Formen der Anreicherung, indem es dazu beiträgt, das Ich mit seinen unentdeckten Möglichkeiten zu konfrontieren.

Ung, ung, ung, ung, tönet das Echo im Sprachwalde in der Hoffnung auf Erlösung vom Nominalstil. Diese gespreizte Bläh- und Furzdeutsch wollen wir jetzt übersetzen, liebe Kinder.

Der moderne Ich – wieso eigentlich „modern“? Meint der Kerl den Bürger und wie er sich im Kapitalismus formte, angefangen bei Norbert Elias und dem „Prozess der Zivilisation“ bis zu Max Weber, der, weil ein ehrlicher Wissenschaftler, sich noch traute, das böse Wort „Kapitalismus“ auszusprechen: „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus„?

Es gab mal einen Präsidenten der FU Berlin, der schützte seine Studenten persönlich vor der Polizei (ich war damals Augenzeuge). Es versteht sich nicht von selbst für einen Wissenschaftler, die Theorie zu vertreten, es gebe eine soziale Rolle. Damals, als man noch nachdachte und kritisch war, sah man das anders – guckst du hier:

Wo „Theorien der Gesellschaft“ von „soziologischen Theorien“ unterschieden werden, etwa im Marxismus oder in der Systemtheorie, da wird „Rolle“ entweder als gefährlicher Konkurrenzbegriff vehement zurückgewiesen, oder er wird einfach übergangen: Frigga Haug beanstandete als Marxistin, dass sowohl die Geschichte der Gesellschaft und ihre ökonomischen Bedingungen als auch das dialektische Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft mit dem Begriff „Rolle“ in das Individuum verlegt werden; die Theatermetapher „Rolle“ erleichtere zudem die Selbsttäuschung. Rollenforderungen stellen demnach eine äußere Übermacht dar, bei der die Gefahr besteht, dass das Individuum sich in die „innere Emigration“ zurückzieht …. Gesellschaftliche Verhältnisse erscheinen dementsprechend fälschlich als unveränderbar.[24] Eine systemtheoretische Auseinandersetzung mit dem Begriff der „Rolle“ steht noch aus.

Quod erat demonstrandum (sagt derjenige, der auch Bücher interessant findet, deren Titel moderne Glotzentalkshowseher selbst dann nicht verstünden, wenn man ihnen das Werk um die Ohren haute.) Wer „Rolle“ sagt, outet sich damit als jemand, der den Lesern eine Ideologie subtil unterjubeln will – die des modernen Ichs Kapitalismus, also known als die Gesellschaftsform, die wie alle lieben, die uns alle reich und glücklich macht und die das Ende der Geschichte bedeutet.

Verdammt, wir sind immer noch beim ersten Satz. Unterschiedliche Rollen- und Identitätsentwürfe“ – also Synonyme oder was? Das Ich ist nicht eingelegt, etwa in Sprachaspik, sondern angelegt dergestalt, das es gleich mehrere ist. Wie meinen? Wir sind viele? Noch einmal ganz langsam zu Mitschreiben – und jetzt benutzen wir Verben also known as Tuwörter:

Das Ich denkt, bildet sich etwas ein, stilisiert sich, maskiert sich und täuscht sich, und währenddessen das Ich all dieses tut, wird es viele.

„Lesen initiiert solche Formen der Anreicherung“. Ach wirklich. Lesen reichert an – was aber genau? Das Tun des Denkens, sich Einbildens, sich Stilisierens, sich Maskierens und sich Täuschens? Ich schlage vor:

Alt: Lesen initiiert solche Formen der Anreicherung, indem es dazu beiträgt, das Ich mit seinen unentdeckten Möglichkeiten zu konfrontieren.
Neu: Lesen bildet: Man merkt, wenn man liest, dass man mehr kann als man dachte.

Wer hätte das gedacht. Aber wenn man so schriebe wie Bertold Brecht, dann kriegte man das deutsche Feuilleton eben nicht voll. Da aber der Tagesspiegel das Zentralorgan des berliner Bildungsbürgertums ist, soweit vorhanden, werden die Leser zusätzlich mit dem Privaten, das bekanntlich immer politisch ist, des Feuilletonisten angesprochen; die LeserIinen sollen sich wiedererkennen:

Bitte beschreiben Sie Ihre Identität in einem Satz: Ich plane gern und freue mich dennoch über Zufälle, weil sie das Leben unberechenbar, schön und gefährlich machen.
Ich würde antworten: Cogito, ergo sum.

Drei Bücher, die Sie zuletzt mit Begeisterung gelesen haben
Niklas Luhmann, Universität als Milieu; Franz Werfel, Verdi. Roman der Oper; David Lodge, Author, Author.

Ich würde antworten: Mary Douglas: Ritual, Tabu und Körpersymbolik. Sozialanthropologische Studien in Industriegesellschaft und Stammeskultur. Hertha von Dechend: Die Mühle des Hamlet. Ein Essay über Mythos und das Gerüst der Zeit. Burkhard Schröder: Die Konquistadoren (har har).

Drei kulturelle Höhepunkte in diesem Jahr: Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker mit Mahlers erster Sinfonie, Hector Berlioz’ „Die Trojaner“ in der Deutschen Oper und Darren Aronofskys „Black Swan“.
Habt Ihr euch beim Tagesspiegel eigentlich mal gefragt, ob das jemand arrogant nennen würde? Diese Art kultureller Orgasmen muss man sich auch leisten können. Ich würde schon aus Trotz antworten: Deutschland sucht den Superstar. Eurovision Song Contest‎. Der Kachelmann-Prozess.

Die letzten drei Urlaubsorte: Kalifornien, Sylt, Türkei.
Venezuela. Mallorca, Gor in Second Life – das können Sie nicht mithalten, Herr Professor! Aber das wollen sie auch gar nicht, denn sonst würde sich der Oberstudienrat, der gefühlt nur Erlesenes konsumiert, im Feuilleton des Tagesspiegel gar nicht mehr wohl fühlen. Habe die Ehre!

Klimakiller Internet revisited

Second Life

German Internet AngstTM reloaded: Das Internet ist nicht nur pöhse und voller PrOn Pornografie, sondern verbraucht auch noch viel zu viel Energie!

Die Berliner Mottenpost Morgenpost schreibt: „Auch der Stromverbrauch eines Second-Life-Avatars ist nicht zu unterschätzen. Wenn man den Verbrauch der Spielecomputer sowie der 4000 Second-Life-Server berücksichtigt, ergibt dies einen Jahresverbrauch von 1752 Kilowattstunden.“

Zu dumm, dass es man jetzt im Internet auch noch nachschauen kann, wo ihr das abgeschrieben habt. Zum Beispiel steht das auch hier (24.09.2007) oder bei Welt Online (25. Mai 2011): „Demnach soll das Web um 2030 bereits so viel Strom verbrauchen, wie heute die gesamte Weltbevölkerung.“ Das Web? Wisst ihr überhaupt, was das „Web“ ist? Zumindest ist es kein Synonym für „Internet“, ihr Holzmedien-Dödel. Mit dem Strom, den das Usenet verbraucht, könnte man vermutlich eure Offliner-Birnen erleuchten.

„Allein das Internet verursacht durch seinen Stromverbrauch weltweit inzwischen ebenso viel CO2-Ausstoß wie der Flugverkehr, errechnete das Freiburger Öko-Institut. (…) Wenn man den Verbrauch der Spielecomputer sowie der 4000 Second-Life-Server berücksichtigt, ergibt dies einen Jahresverbrauch von 1752 Kilowattstunden (hatte ich das nicht schon irgendwo gelesen? War das nicht die Doktorarbeit von Guttenberg?) für jede der virtuellen Gestalten in dieser virtuellen Welt. Umgerechnet bedeutet dies einen CO2-Ausstoß von 1,17 Tonnen pro Jahr, wie der US-Autor Nicholas Carr berechnet hat. Wie das weitergeht, hat Greenpeace mit einer international angelegten Studie untersucht. ‚Wie schmutzig sind Deine Daten‘ ist der Titel einer Untersuchung…“ (O Wunder! Der Link kam von der taz!)

Ich vermute zugunsten der Mottenpost Morgenpost, dass denen nur der Artikel aus dem Jahr 2007 (der auf einem Blog-Posting aus dem Jahr 2006 fußt) versehentlich auf den Boden des Archivs gefallen ist, jemand den aufgehoben und entsetzt aufgeschrien hat: „Second Life? Kinderpornografie!„, und dabei ist der Artikel dann falsch in „Aktuelles“ eingeordnet und heute noch mal publiziert worden.

Stimmt nicht? Mein E-Mail-Programm von heute kann nicht irren! „Diese Nachricht wurde als Junk eingestuft.“ Sag ich doch. Qoud erat demonstrandum.

Google Alert

Seeschlacht 2.0

Das hier ist der Werbefilm einer „Firma“, die in Second Life Schiffe baut. Die virtuellen Boote weden ausschließlich von Leuten gekauft die Gor spielen, weil nur dort Avatare „verwundbar“ sind und sich dort Ballerspiele oder Egoshooter imitieren lassen.

Wenn man weiß, wie schwer es ist, Avatare einigermaßen realistisch zu bewegen und das zu demonstrieren, kann den Machern dieses Videos nur Respekt aussprechen.

Oasis of Klima

Oasis of Klima

Hier kommt Gaddafi garantiert nicht hin, der virtuelle Ort in Gor (Second Life) nennt sich Oasis of Klima (mehrheitlich französisch-sprachig)…. Ich brauchte mal etwas Entspannendes für’s Auge.

Pfaffen 2.0

Initiates

For Gorean Roleplayers in Second Life only: Initiates in Piedmont

Initiates

InitiateInitiateInitiate

For Gorean Roleplayers in Second Life only: Initiates – the so called „white caste“ – near the Sardar Mountains

Dragon Age: Ich bin Burks, schön Euch zu treffen

Dragon Age

Vor einigen Tagen habe ich mir in einem Anflug geistiger Umnachtung das Computerspiel Dragon Age Origins gekauft, installiert und versucht zu spielen. Was für eine langweilige, dämliche und ästhetisch anspruchslose Sch…

Zugegeben: ich bin es aus Second Life gewohnt, dass man Avatare hübsch aussehen lassen und sie individuell ausstatten kann – da kommt kein Computerspiel mit. Von Avatar bin ich ein anspruchsvolles Ambiente gewohnt, Dragon Age ist im Verhältnis dazu eher ein Plattenbau. Und unter „Rollenspiel“ stelle ich mir eine phantasievolle Storyline vor, nicht aber die zwangweise Lektüre eines Ekel erregenden fucking manuals mit hunderten langweiliger Details, die man sich eh erst merken kann, wenn das Spiel schon vorbei ist.

Und erst die Dialoge! Dieses pseudo-mittelalterliche Getue mit dem friderizianischen „Euch“ und „Ihr“ und den pseudo-mittelalterlichen Rüstungen. Man weiß gar nicht, ob man sich kaputtlachen oder sich mit Grauen abwenden soll. Wenn das Genre „Fantasy“ dumm und schlecht ist, dass ist Dragon Ice das beste Beispiel dafür.

Und Pseudo-Mittelalter heisst nicht, dass ich das Frauenbild aus der Adenauer-Ära oder das unserer aktuellen Familienministerin vorgesetzt bekommen muss! Schon mal was von Lara Croft gehört? Auch wenn die einem feuchten Männertraum entsprungen ist: Warum sollte ich mich mit virtuellen Frauen langweilen, die ungefähr so sexy aussehen wie eine Rancherfrau in einem Cowboy-Film der fünfziger Jahre? Und ich will in Computerspielen nicht beten müssen, verdammt noch mal! Auch die Frisuren der Männer sind extrem verbesserungswürdig.

Es würde mir Spaß machen, die Dialoge aktueller Spiele in ein ordentliches und unterhaltsames Deutsch zu übersetzen. Auch bei „Avatar“ lockert sich mir manchmal das Zahnfleisch, wenn ich mir die Mixtur aus „Jugendsprache“ und Denglisch antun muss.

Jetzt bin ich zu faul, das Spiel bei ebay anzubieten. Ich musste schon fünfunddreißig Mal meine Browsereinstellungen verändern, um mich überhaupt einloggen zu können. Weiter komme ich nicht….das sollte irgendwie daran liegen (Ich benutze Firefox 3.6.6., ihr ebay-Pfeifen!) Aber ich muss das nicht herausfinden, sondern ebay müsste mir vorab verraten, welche meiner Hosen ich herunterlassen soll. Ihr könnt mich mal bei ebay.

Ich verkaufe das Spiel, Originalpreis 29,99 Euro (Rechnung wird mitgeliefert). Angebote E-Mail an burks@burks.de – eletronische Briefe bevorzugt oder Postkarten mit Signatur.

ebay

The Crimson Kajira

Ayin

Nein, der Avatar schaut nicht auf die Uhr, und das ist eine virtuelle Kneipe in Gor (Second Life) – aber mein Avatar sitzt da auch, man gönnt sich ja sonst nichts.

Unter Avataren, revisited

Avatar

Nein, das ist – obzwar ein Avatar (meiner!) – nicht Second Life…

Der Hype-Zyklus

hype

Ja, wie steht es um Dinge, um die deutsche Medien einen Bogen machen -virtuelle Welten etwa? Ein Artikel auf tourismuszukunft.de – einer Marktforschungs-Firma – beschäftigt sich mit dem Hype um Second Life (vgl. Sceenshot unten) um Jahr 2007 und den Folgen. Interessant ist vor allem der Hinweis auf den Hype-Zyklus.

Auf Wikipedia lesen wir: „Der Hype-Zyklus stellt dar, welche Phasen der öffentlichen Aufmerksamkeit eine neue Technologie bei deren Einführung durchläuft. Der Begriff des Hype-Zyklus wurde von der Gartner-Beraterin Jackie Fenn geprägt (The Microsoft System Software Hype Cycle Strikes Again, Jackie Fenn, 1995) und dient heute Technologieberatern zur Bewertung in der Einführung neuer Technologien.“

Aha. Wie war das mit Second Life? „Auch die Presse verlor das Interesse an Second Life und so mag sich in dieser Zeit wohl mancher gefragt haben, ob es das Portal überhaupt noch gibt. Doch tatsächlich hat es dieses Tal der Ernüchterung gut überstanden. Denn die Userzahlen stiegen wieder an, wenn auch langsam.“

Fazit: „Wir haben den Verlauf der Daten genauer betrachtet und kommen zum Schluss, dass sich Second Life derzeit im Übergang vom Pfad der Erleuchtung auf das Plateau der Produktivität befindet. Linden Lab investiert nach wie vor viel in seine virtuelle Welt und Unternehmen vermarkten sich auch wieder. (…) Auch wenn man nicht viel davon hört, wir glauben fest daran, dass in den nächsten Jahren Second Life oder andere virtuelle Welten wieder vermehrt in den Medien auftauchen aber vor allem häufig genutzt werden. Nur weil Plattformen nicht mehr in den Medien sind, heißt es nicht, dass sie tot sind!“

Vor allem der letzte Satz ist gut, schon und wahr. Aber jede Wette: Sobald irgendjemand ein neues Segment in den so genannten „neuen“ Medien entdeckt, eine virtuelle Welt etwa, brüllt irgendein deutscher Idiot das Stichwort „Kinderpornografie“ und alle zucken wieder wieder zurück.

second life

Avatar: It’s the one with the blue people

Ich habe mir das Spiel Avatar passend zum Film besorgt. „Avatar Points Way to Future of Movie Games“, sagt Wired ganz richtig. Ich finde die schnodderige Art, wie US-Amerikaner manchmal etwas beschreiben, ganz amüsant, wie etwa Wired schon im November 2009 unter der Überschrift „Taking Revenge on Dangerous Plants in Ubisoft’s Avatar“ („Rache an gefährlichen Pflynzen nehmen“, har har): „it’s the one with the blue people“. Genau, der Film mit den blauen Leuten. Weiß jeder gleich, was gemeint ist.

Wer den Film mag, wird begeistert sein. Ich bin aber an derartige Spiele, die hart an der Grenze zum Ego-Shooter sind, nicht gewöhnt; ich muss mich erst wieder einfinden. (Doom habe ich vor rund 15 Jahren gespielt – noch unter DOS.) In Second Life bzw. Gor herumzuballern ist anders, kommunikativer, individueller und man bestimmt die Story selbst. Aber das Ambiente von Avatar stimmt einfach. Bin gespannt auf das nächste Level…

Wirres Budget in Danger

Second life

Artikel auf wirres.net: „gestern kündigte ‚innocence in danger‘ an, gegen den verlag der berliner zeitung ‚presserechtlich‘ vorzugehen und ’strafanzeige‘ gegen ‚den journalisten‘ und die verantwortlichen redakteure dieses artikels zu erstatten (pdf-datei der pressemitteilung auf innocenceindanger.de).“

Wenn man sich die Details anschaut, zum Beispiel auch in einem Artikel der Frankfurter Rundschau, fragt man sich – wie wirres.net: Warum und wogegen will die Bundesaußenministergattin eigentlich klagen? Gegen „sexualiserte übergriffe durch neue Medien“ wie etwa diesen Screenshot aus Second Life? (Die FAZ als Lautsprecher der reaktionärsten Segmente des (gefühlten) Kapitals unterstützt natürlich die so genannte „Unschuld in Gefahr“.)

Beispiel (Zitat wirres.net):
‚innocence in danger‘ stellt dazu klar: Die Geschäftszahlen werden jährlich ordnungsgemäß vorgelegt. Auf der Website stellt der Verein zudem sämtliche Presseveröffentlichungen und die Jahresberichte zur Verfügung.
tatsächlich finden sich auf der website jahresberichte, zum beispiel der des jahres 2009. darin wird das wort ‚euro‘ allerdings nicht ein eiziges mal erwähnt. nirgendwo sind zahlen zur höhe der spendeneinahmen oder der mittelverwendung oder den verwaltungskosten zu finden.“

Telepolis spricht Klarterxt: „Für ‚Innocence in Danger‘ wäre es ein leichtes gewesen, das jährliche Spendenaufkommen zu beziffern oder Informationen über Personal-, Verwaltungs- und Reisekosten oder über die Notwendigkeit von 2 Büros in Köln und Berlin bei 2,5 Vollzeitmitarbeitern herauszugeben. Stattdessen entschied man sich scheinbar für einen direkten Angriff auf die Kritiker, der, so ist zu vermuten, lediglich der Einschüchterung dient.“

Nur zur Erinnerung eine Passage auf Wikipedia: „Manche Sexualforscher vermuten in der aggressiven Gesetzgebung gegen Kinderpornografie den Versuch sexualfeindlicher, moralkonservativer Gruppen, Pornografie allgemein zu kriminalisieren. Da dies aber wegen des politischen Klimas in westlichen Staaten oftmals nicht möglich sei, würden stattdessen Gesetze gegen Kinderpornografie forciert, die auf eine Weise geschrieben werden können, die nicht nur Kinderpornografie, sondern auch viele andere Medien mit pornografischem Inhalt, oder bloßer Nacktheit, kriminalisieren.“ (vgl. auch Heise: „Blog macht wegen neuem Jugendschutzgesetz dicht“.)

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