Einmal mit Profis, reloaded

tagesspiegel

Softwarefehler. Kann man nichts machen, würde Fefe sagen. Oder: Einmal mit Profis arbeiten, aber die sind um 6.12 Uhr vermutlich noch nicht aufgestanden.

electrician

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Chinese grinning

happy chinese

Business Insider: „China’s top energy firms are sending natural gas to European nations struggling with Russia’s supply cuts“.

Das Gas ist gar nicht weg, es hat nur jemand anderes, der ein bisschen den Preis erhöht – wegen des großen Umwegs nach Europa.

Ach so.

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Dick, doof, dünn, nicht doof

camila vallejo
Comandante Camila Vallejo im gewohnt proletarischen Outfit.

Die Linke in Chile hat sich eine heftige Klatsche geholt: Mit der neuen „fortschrittlicheren“ Verfassung wird es nichts, obwohl comandante Camila Vallejo immer nur gute Nachrichten auch nach Wahlniederlagen verkündet. Eine Kommunistin als Regierungssprecherin! Ist aber keine Garantie, dass die dort nicht alles genauso verkacken wie die Linke hierzulande. Ich habe noch keine vernünftige Klassenanalyse Analyse gefunden, nur das übliche Gefasel: „Die Gründe für dessen Ablehnung sind vielfältig. (…) Die Lage ist kompliziert.“

Komisch, dass die so genannte Linke allüberall fortschrittliche Ideen mit völkischem Quatsch und Lifestyle-Themen mischt, die eh nicht mehrheitsfähig sind. Im linken Verfassungsentwurf möchte man das unselige Multikulti der deutschen Grünen wiederholen. Es ist nichts dagegen zu sagen, einen Staat als „plurinational“ zu definieren – auch Deutschland hat nationale Minderheiten wie die Friesen oder Sorben. Und ist die Schweiz etwa nicht auch irgendwie „plurinational“? Aber dort wird niemand auf die Idee kommen, die Rätoromanen als „Nation“ zu bezeichnen. Die Mapuche sind unstrittig eine Nation wie die Sorben, aber sie führen in Wahrheit einen Klassenkampf um die Ressourcen, der sich nur völkisch kostümiert. Außerdem sind „Nationen“ immer politische Konstrukte – schon seit den Goten -, also letztlich reine Fantasie. Ich bin zum Beispiel Preuße von Geburt an. Beweist mir das Gegenteil!

Wer Nationalismus schürt, gerät immer in ideologische Sackgassen wie in Schottland, im Baskenland und im sogenannten Kurdistan. Linke, die auf das Konzept „Nation“ setzen – und die lateinamerikanische Linke ist da seit jeher völlig auf dem Holzweg -, müssen scheitern, es sei denn, das Regime ist auch bei den Mittelklassen verhasst wie Somoza in Nicaragua.

lupe fuentes
Lupe Fuentes, die viele Männer auch extrem spärlich bekleidet kennen, ist heute Musik-Unternehmerin. Sie hätte bei ihrem Bekanntheitsgrad auch in die Politik gehen können, sie ist aber zu klug dafür. Fuentes finde ich genau so viel oder wenig beeindruckend wie Camila Vallejo, und sie ist bestimmt genau so clever.

Mit Feminismus, Nationalismus und vermutlich auch mit „Klima“ als Themen erreicht man das Wahlvolk nicht, auf keinen Fall aber die Mehrheit. Die Linke muss sich auf ihr Kernthema beschränken. Chile ist das reichste Land Lateinamerikas, der Anteil der Arbeiterklasse ist im Vergleich zu anderen hoch. Die so genannten unteren Schichten, die eigentlich links wählen sollten, sind aber sehr konservativ, wie in Deutschland auch, wenn es um „Lifestyle“ geht. Arbeiter und Arme wählen und leben oft evangelikal, also das Gegenteil von „feministisch“. Die protestantischen Sekten haben in Lateinamerika eine ähnliche Funktion wie der Islam in Nordafrika – sie schaffen soziale Netze und Solidarität. Das muss man akzeptieren, oder man endet so wie die deutsche Linke mit ihrem diversen Glottisschlag und dem Kapitalismusklimareparieren. (Chor im Hintergrund: Wagenknecht! Wagenknecht!) Aber die Linken verachten ja den Mob. Sollte man nicht tun, man sollte ihn als Verbündeten sehen.

Für mich ist der richtige Mob, mit dem nicht nichts zu tun haben will, eher auf Instagram wie unten.

instagram

Zum Schluss lesen wir noch als Hausaufgabe: „Der Kommunismus: Eine verlorene Sache, die die Welt retten kann“. Das Buch werde ich demnächst lesen und besprechen. Und jetzt brauchen wir alle eine Sonnenbrille zum Body-Fremd-Shamen. Kulturelle Vorgaben hin und her und zurück – aber muss das sein? Amerikaner sind mehrheitlich fetter als Japaner und sterben im Durchschnitt fast ein Jahrzehnt früher. Kann man machen, muss man aber nicht.

deutsche politikerinnen, symbolbild

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Rio Escondido

rio escondido

Auf dem Rio Escondido von Bluefields an der Miskitoküste Nicaraguas nach El Rama im Landesinneren. Fotografiert Anfang Dezember 1981.

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Geliefert wie bestellt [Update]

avatar
Hinweis: Das Bild zeigt einen Avatar in Second Life und hat rein gar nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun.

Hier das Original-Zitat von Annalena Baerbock: „We stand with you, as long as you need us. Then I want to deliver… no matters what my german voters think, but I want to deliver to the people of Ukraine…“ [Ab Minute 1:24:55] Was ist daran missverständlich?

„Der kurze Ausschnitt sei zuerst von kremlnahen Accounts gepostet und sinnentstellend zusammengeschnitten worden sein“, meint Focus. Oder: „die Sätze Baerbocks sind so nicht gefallen, die Videos wurden manipuliert.“

Nochmal Focus: „Die Welt“ veröffentlichte etwa einen Artikel mit der Überschrift: „Regierung stehe an Seite der Ukraine, egal, was die deutschen Wähler denken“. Baerbock spricht im Video jedoch ausschließlich von ihrer Wählerschaft, den Grünen-Wählern.“

Nein, das tut sie nicht. Die Welt („regret the error): „Hinweis: In einer früheren Version wurde Baerbock mit „egal, was die deutschen Wähler denken“ zitiert. Sie sagte wortwörtlich aber „… was meine deutschen Wähler denken“, was wir korrigiert haben.“

Das ist scholastische Wortklauberei und Bullshit. Und gemeint hat sie es ohnehin, was zur Attitude passt. Was die Wähler denken, interessiert niemanden. Man könnte eine Umfrage starten, aber nur, wenn das zu erwartende Ergebnis dann auch umgesetzt würde. Aber das trauen sie sich nicht.

Postscriptum: Warum ist niemand in der Lage, das beschissene Video einfach mal zu verlinken? Das verändert sich nicht, auch wenn es die braun gebrannten Pappnasen von der AfD verbreitet haben.

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Masaya Volcano, revisited

masaya

Pflanzen am Kraterrand des Vulkans Masaya, Nicaragua. Das Foto habe ich im Dezember 1982 gemacht. Es ergänzt mein Postings vom 07.07.2022 „Masaya Volcano“ und vom 29.12.2012 „Masaya und Léon – von Löwen und Katzen“. Von den dunklen Geheimnissen des Vulkans wusste ich damals noch nichts. (Kein Tagebucheintrag zum Vulkan vorhanden…)

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Unter Versagern

qualitätsjournalisten

Mein Zitat, Annalena Baerbock sei die schlechteste deutsche Aussenministerin seit J. v. R., wurde sinnentstellend geschnitten und ohne Kontext geteilt. Tatsächlich sagte ich: Egal, was meine Facebook-Freunde denken.

Wenn die Ukraine irgendwann in Trümmern liegt, nach weiteren Tausenden von Toten, nachdem Selenskij abgesetzt wurde oder auf dem Weg in die USA ist und es sich abzeichnet, dass die Russen überraschenderweise den Krieg doch gewinnen, dann wird unsere Außenministerin, falls sie dann noch im Amt ist, die erste sein, die Friedensverhandlungen fordert, und sie wird behaupten, sie sei schon immer für den Frieden gewesen.

Übrigens: Bitte nennt mich nicht mehr „Herr Professor“. Es gibt derzeit Wichtigeres. Zum Beispiel: Gazprom has announced that Nord Stream has been suspended for an indefinite period. Another malfunction.

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Patreon

patreon

Hat jemand Erfahrungen mit Patreon? Lohnt sich das? Was wollen die Leute dort sehen, lesen und sonstwie konsumieren? Vermutlich kann ich dort weniger freizügig posten als auf Odysee meinem Blog. Nackte Avatare gehen also nicht, was bedauerlich ist. Also etwas Hochwertiges? Als da wäre?

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1. September 1939

post danzig 1939
Gefangene polnische Postboten werden von der SS abgeführt, während SA-Männer und Danziger Polizisten zusehen

Das Gefecht um das polnische Postamt in Danzig gehörte zu den ersten Kämpfen beim deutschen Überfall auf Polen. Alle polnischen Verteidiger des Gebäudes wurden umgebracht.

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Realistische Sichtweisen von der Ost-und Heimatfront [Update]

hamburger Bücherhallen
Deutsche Rechtschreibung können sie nicht, aber Bücher verbrennen. [Update] Das Foto ist angeblich eine Fälschung.

– Das Wall Street Journal hat exklusiv verwundete ukrainische Soldaten interviewt. „Ukrainian Soldiers Say They Are Advancing in the South, but at a Cost“. Lesenswert, weil vermutlich realistisch.

Moscow Calling über Manager und Bürokratie in Russland – auch das vermutlich realistisch: „Wie ich Ihnen von Anfang an (und schon vor der Operation) gesagt habe, sind russische Manager einfach nicht in der Lage, ein normales Leben in den neuen Gebieten zu führen. Nicht, weil sie dumm sind (obwohl sie es oft sind), sondern weil das gesamte Managementsystem auf Stabilität und Kontrolle ausgerichtet ist und nicht auf die Erarbeitung von Herausforderungen und die Umsetzung neuer Projekte. Das heißt, um das Leben in der russischen Region aufrechtzuerhalten – ja, Brot wird dort gebacken, aber die Lieferung von Brot nach Mariupol zu organisieren – nein, denn das übersteigt die Kompetenz und die übliche Autorität. Außerdem ist das System der Strafverfolgungsbehörden so aufgebaut, dass jeder Schritt über die Grenzen der Befugnis hinaus, den Verursacher zu stoppen und sogar zu bestrafen.

Deshalb glaube ich, dass die neuen Gebiete im Winter zu einem Gebiet der humanitären Katastrophe werden. In vielen der betroffenen Dörfer ist die Heizungs- und Wasserversorgung noch nicht wiederhergestellt. Der Wiederaufbau des Wohnungsbestands hat größtenteils die Form eines Schaufensters: An den Hauptstraßen werden einige schöne Häuser gebaut. Es gibt einen versteckten Kampf um Haushaltsverträge – die Patronage-Regionen, die LNRD, die Tschetschenen. Außerdem haben die Menschen einfach nichts, wofür es sich zu leben lohnt. Die Zahlungen an die Staatsbediensteten auf ukrainischer Seite sind beendet, und die auf russischer Seite sind sehr knapp bemessen, selbst Putins 10.000 sind größtenteils verpufft. Kleine Unternehmen könnten dazu beitragen, die Situation zu verbessern, aber im russischen Koordinatensystem werden sie eher als Problem angesehen. In Melitopol zum Beispiel wurde als erstes der Straßenhandel verboten, während in Cherson die Waren wegen „illegaler Handelsaktivitäten“ beschlagnahmt wurden.

Wenn Sie also davon phantasieren, dass die Ukraine im Winter an Kälte und Hunger sterben wird, müssen Sie erkennen, dass das erste Opfer des Winters nicht die Ukraine ist. Im Herbst könnte eine neue Welle von Flüchtlingen aus den besetzten Gebieten einströmen, und niemand weiß, wohin sie kommen sollen.“

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Sich treu bleiben oder: De mortuis nil nisi bene

stroebele
Fotografiert 16.05.2006 ©Burks

Über Hans-Christian Ströbele haben wir alle schon unzählige Nachrufe zu Kenntnis genommen. „Vielen ging er auf die Nerven mit seiner kompromisslosen Haltung, aber geschätzt haben ihn immer auch strikte Gegner.“ Das soll auch über mich nach meinem Tod gesagt werden (ca. 2054).

Sich treu zu bleiben, was auch immer das heißen möge, ist nicht unbedingt etwas Gutes: Die Zeugen Jehovas bleiben sich auch treu. Über Ströbele kann man sagen, dass er Eier hatte und sich nicht dem Partei-Mainstream unterordnete. Das ist nicht selbstverständlich, was es eigentlich sein sollte, sondern eine seltene Tugend.

Ich muss zugeben, dass ich Politiker nicht nach ihrer Moral beurteile. Das machen nur die, die gar nicht wissen, dass sie nicht über den Tellerrand ihres protestantisch geprägten Milieu schauen. Ich halte Metternich und Netanjahu für „gute“ Politiker, weil sie ihren Job machen: Die Interessen derer zu vertreten, die sie ernannt bzw. gewählt haben. Claus Weselsky ist ein guter Gewerkschaftler, ob wohl er in der CDU ist und viele Leute ihn verabscheuen, weil er sie nervt.

Was Ströbele politisch dachte, war oft unsinnig, weil „grün“. Wie viele Grüne war er ein Islam-und Religionsversteher, was ihn für mich zu einem politischen Gegner macht. Ich schrieb 2009:
Was lese ich da in Welt Online? Der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele, auch bekannt als der König von Kreuzberg, fordert einen „islamischen Feiertag“. „‚Dies wäre ein Zeichen, dass Deutschland den Islam als Religion ernst nehme‘, sagte Ströbele“. Ich soll also die Verehrer höhere Wesen ernst nehmen? Sind denn die Grünen jetzt von allen guten Geistern (!) verlassen? Deutschland ist ein säkularer Staat, zwar weniger als die Türkei, aber immerhin.

Und 2011: Wie das law blog berichtet, hat Hans-Christian Ströbele (das ist der, die die Verehrung höherer Wesen der muslimischen Art und anderen Aberglauben gern in Form eines Feiertags eingeführt hätte) ein Lokalblog „abgemahnt“ und fordert 775 Euro Euro Anwaltsgebühren, weil das Blog angeblich falsch über ihn berichtet hat. (…)
Mit Verlaub, Herr Ströbele, Sie sind ein Arschloch (Zitat Ihres Parteigenossen). Eine Richtigstellung hätte es auch getan.

Ströbele und Israel: Auch beim Thema lag er voll daneben. „Die irakischen Raketenangriffe sind die logische, fast zwingende Konsequenz der Politik Israels.“ Das war eine typische Reflexhaltung – der Mehrheit der deutschen Linken eigen -, die völkisch denkt, es gäbe „Palästinenser“ und das seien irgendwie politische Pandabären.

By the way: Hans-Christian Ströbele (Grüne), ARD-Kinderreporter im Juni 2007: „Ins Internet bin ich, glaube ich, ein oder zwei Mal bisher gegangen.“

Das Gute überwiegt bei jedoch bei Ströbele. Ich muss da an Harald Martenstein denken: „Ich halte Karl Marx für einen großen Denker, auch wenn er nicht in jedem Punkt recht gehabt hat. Es ist fraglich, ob überhaupt jemals ein großer Denker gelebt hat, der oder die in jedem Punkt recht behalten hätte, auch wenn ich Günter Grass und Alice Schwarzer in dem Verdacht habe, dass sie in Bezug auf sich selbst diese Hoffnung hegen. Kleine Denker irren sich seltener. Mein Hund irrt sich fast nie. (Über die Irrtümer großer Denker, Zeit-Magazin 05.03.2015)“

Eines seiner letzten Statements kritisiert die Grünen und ihren Waffenfürdieukrainefetischismus: „Mehr Menschen werden sterben“. Recht hatte er.

erststimme stroebele
Kampagne für Ströebele, Bundestagswahl 2005

Übrigens gibt es zur angeblichen Übereinkunft, man sollte über die Toten nur Gutes sagen, einen uralten und lesenswerten Artikel des Couponschneiders Don Alphonso (als er noch nicht vorwiegend für Eigenheimbesitzer schrieb).

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Transbekloppt

Schlechte Nachrichten für den Hassmob mit Penishintergrund: „Die Berliner Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht hat einen ersten juristischen Erfolg gegen Trans-Aktivisten errungen. Diese dürfen nicht mehr behaupten, die Biologin leugne NS-Verbrechen.“ Ihren Anwalt sollte man sich merken – der scheint gut zu sein.

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Moskau ruft

moscow calling

Wenn man kein Russisch kann, sind die russischen Quellen über den Ukraine-Krieg schwer einzuschätzen. Ich bin durch die Telegram-Kanäle gescrollt, die infrage kommen könnten, um nicht nur Propaganda, sondern auch Fakten zu bekommen. Empfehlenswert ist unbedingt Moscow calling, ein russischer Militärblogger, dessen Namen ich (noch) nicht herausgefunden habe und der für russische Verhältnisse sehr kritisch mit der eigenen Armee und mit deren Bürokratie umgeht. Ich lass mir das von Google und/oder Deepl ins Englische übersetzen, da die deutsche Sprache so vertrackt ist, dass oft nur Unsinn herauskommt.

Intel Slave Z ist zwar in Englisch und hat das Zehnfache an Abonnenten – mehr als 400.000 -, aber das sagt nichts über die Qualität der Informationen.

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Ufopfirsiche

plattpfirsiche

Ich habe schon alles gegessen, was essbar ist und was nicht mehr als vier Beine hat, sogar Hund, Affen, Schnecken, Meerschweinchen und komische Meerestiere. (Ameisen fehlen noch und ich war noch nicht in China, was das Angebot erweitern würde.) Aber von Plattpfirsichen, die mein Mitbewohner anschleppte, hatte ich noch nie gehört.

Die Frucht ist unter mehreren Namen bekannt, z. B. „Bergpfirsich“, „Donutpfirsich“, „Paraguayo“ (Spanisch), „Plattpfirsich“, „Saturnpfirsich“, „Tellerpfirsich“, „Ufopfirsich“ oder „Wildpfirsich“.

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Studentisch

studentin
Studentin bei einem Nebenjob (Symbolbild)

Studenten von heute haben nicht nur komische Nebenjobs. Die Wissenschaft beschäftigt sich auch damit zu untersuchen, wie es mit ihrem Intellekt steht. Bevor ich anfange zu klagen ob der Halb- und Viertelbildung: Das Thema schreit geradezu nach einer angemessenen optischen Gestaltung, was hiermit geschehen sei.

Die OECD fragte: „Does Higher Education Teach Students to Think Critically?“ Der Spiegel resümiert: „Die meisten Absolventen sind nur in geringem Maße zu kritischem Denken fähig.“

Jetzt darf das Publikum spekulieren, woran das liegen könnte: Am vermehrten Gebrauch von Gendersprache? An den Genen? An den Smartphones? An den Helikopter-Eltern? Am Lehrpersonal? Am Klassenstandpunkt? Oder wird nur alles immer schlimmer?

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Am Rio Magdalena

rio magdalena

Der Rio Magdalena in Kolumbien in der Nähe von San Agustín. Wir waren mit Pferden zum Cañon del Magdalena. Das ist eine atemberaubende Schlucht, und nur kleine Pfade schlängeln sich entlang der Berge. Der Rio Magdalena ist so lang wie der Rhein, aber in den Anden auf rund 1700 Meter Höhe ist er nur ein größerer Bach. Fotografiert am 18.11.1979.

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Killing Fields

ukraine war
Reportedly, these are footage of the offensive of the Armed Forces of Ukraine on the Southern Front. The photo shows YPR-765 infantry fighting vehicles delivered to Ukraine from the Netherlands.

Im Osten wenig Neues. Ich habe mir mal ein paar Informationen übersetzen lassen und ein paar Links hinzugefügt . ist natürlich russische Propaganda und deshalb automatisch voll gelogen. Man muss sich die Gegend auf der Karte ansehen: Alles flach, keine Deckung und nur winzige Ortschaften, die vermutlich sowieso in Trümmern liegen. Die Russen haben die Luftüberlegenheit, und Pläne, das zu ändern, sind schon im Ansatz gescheitert. Die Russen behaupten bekanntlich, dass eine ukrainische Luftwaffe mangels Piloten nicht mehr existiert. Das wird vermutlich ein Gemetzel. Aber die „Offensive“ war für Selenskij bitter nötig, um wieder um Waffen betteln zu können.

Ein kurzer Überblick über die Lage an der Cherson-Front

Die Offensive entlang der Linie von Ochakovskiy-Liman nach Snigiryovka hat Demonstrationscharakter und wird von kleinen Kräften durchgeführt, um die Aufmerksamkeit von dem Hauptangriff abzulenken, der in der Nähe des zuvor eroberten Brückenkopfes bei Andreevka-Lozovaya [https://www.google.de/maps/@47.1779933,33.0386407,1872m/data=!3m1!1e3?hl=de] und im Osten gestartet wurde.

Aber auch hier griff der Feind nicht vom eigentlichen Brückenkopf aus an (von wo aus er erwartet wurde), sondern hinter dem Fluss Ingulets über die neu errichtete Pontonbrücke bei Andreevka mit den Kräften von mindestens einem motorisierten Bataillon mit einer Panzerkompanie und einer Gruppe von BMPs. Nachdem der Feind die Front schnell durchbrochen hatte, teilte er seine Streitkräfte auf: Die erste Gruppe schnitt die Straße nach Blagodativka [Blahodativka] ab und versuchte, in das Dorf selbst einzudringen, wurde aber zurückgeschlagen. Die zweite Gruppe schaffte den Durchbruch nach Suchoj Stawok [Sukhyi Stavok] (das nach den vorliegenden Informationen sofort eingenommen wurde) und zog dann weiter bis zum Stadtrand von Dawydow Brod in der Nähe des Dorfes Bruskinskoe [Bruskyns’ke].

Gleichzeitig versuchte der Feind, in der Nähe des Dorfes Malaya Aleksandrovka einen Brückenkopf zu errichten, um von dort aus einen Gegenangriff zu starten und Davidov Brod [Davydiv Brid von Osten her zu erobern. Ihre Angriffe in diesem Gebiet ab 14 Uhr wurden mit schweren Verlusten an Personal und Ausrüstung zurückgeschlagen. Malaya Aleksandrovka ist in unseren Händen.

So gelang es dem Feind, die „Blase“ am Südufer des Ingults aufzublasen, aber seinen Brückenkopf in östlicher und westlicher Richtung nicht wesentlich zu erweitern, was gute Chancen für seine Niederlage durch den Abzug unserer Reserven bietet. Die vorrückenden ukrainischen Einheiten werden nun von Flugzeugen, Hubschraubern und Artillerie bekämpft. Die Schlacht hat jedoch gerade erst begonnen, und es ist unwahrscheinlich, dass der Feind die bereits durchgeführten Angriffe einschränken wird.

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Plaudern mit einem Killer

killer

Während die Welt in Scherben fällt In der realen Welt metzeln sich die Leute ab. Da darf es virtuell nicht anders sein, nur auf einem anderen waffentechnischen Niveau. Ich plauderte gestern mit einem Killer, wie einer meiner Feinde, der mich ohne Grund bedroht hatte, umzulegen sei. Dafür müssen Profis ran. Ich mache mir die virtuellen Finger nicht virtuell schmutzig.

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Unter Denunziantinnen

Karl may
Jugendgefährdende Literatur, gefunden in einem Buchregal meiner Mutter (Jahrgang 1925)

Wollte man eine Liste verbotener Bücher anfertigen, wüsste man gar nicht, wo man anzufangen hätte. Logisch sind die Listen nie. Es zählt immer nur das gesunde Volksempfinden der jeweiligen Zensoren Behörde. Eigentümlich ist diesen Gestalten: Sie leugnen immer, dass es sich um Zensur handelt. Es gehe vielmehr darum, irgendwen zu schützen – falls ein Totschlagargument benötigt wird: die armen Kleinen, der gern Studenten sein dürfen.

Die britische Zeitung „The Times“ hat von 140 Universitäten auf der Insel Auskünfte zum Umgang mit Texten angefordert. Nicht alle Unis haben die gewünschte Auskunft erteilt. Es zeigte sich aber: Zehn Institutionen gaben an, bereits Bücher zu den Themen Sklaverei oder Suizid aus ihren Leselisten gestrichen zu haben. In vielen Studiengängen seien, berichtet die „Times“, zudem 1.081 Texte mit Triggerwarnungen versehen oder von Pflicht- zu optionaler Lektüre herabgesetzt worden. „Herausfordernde“ Inhalte würden vermieden, um Studierende zu schützen, bekennen Unis.

Man könnte das Thema ignorieren, weil heute jeder, der an hierzulande verbotenen oder nie wieder gezeigten Filmen oder Büchern interessiert ist, diese sofort aus den Tiefen des Internet bekommt. Aus völkerkundlicher Sicht ist aber zu bedenken, dass Zensur, wie auch immer sie sich kostümiert – als Jugendschutz oder „Cancel Culture“ – nur funktioniert, weil die übergroße Mehrheit der Bevölkerung nicht beunruhigt werden will keinen Stress haben will und die Sache aus Opportunismus und Feigheit mitmacht und mitträgt. Man möchte sich nicht mit der gefühlten Mehrheit anlegen, wenn noch nicht ausgemacht ist, wer gewinnt. Das wird immer so bleiben, weil Mut eine Charaktereigenschaft ist, die man hat oder nicht – lernen kann man das nicht.

Diese Phänomen gilt auch für das Denunziantentum. Klaus Dörr, der frühere Intendant der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, hat vor einem Berliner Gericht den Prozess gegen die „taz“ gewonnen, berichtet der Tagesspiegel. Es reiht sich ein money quote an die andere: Er soll Frauen „angestarrt“ und unziemlich angesprochen haben. Es gibt keine Beweise. Es wirkt wie Rufmord. Inzwischen ist bekannt, dass es sich bei den Angriffen auf Dörr um eine Racheaktion aus dem Kreis des Staub zu Glitzer-Kollektivs gehandelt hat. Die Aktivistinnen hatten 2017 die Volksbühne eine Woche lang besetzt. Dörr lehnte eine Zusammenarbeit mit ihnen ab. Ihr Ziel war danach sein Sturz.

Bei solchen „Aktivistinnen“ aus dem gesellschaftlich völlig irrelevanten Glottisschlag-Milieu weiß man sofort, woran man ist – haufenweise Denglisch, und irgendwas ist immer trans, auch die Tunten. (Mache ich mich jetzt strafbar?)

And now for something completely different. Was macht eigentlich COVID-19? Und was machen die Ukrainer?

John Norman
Ganz böse und überhaupt nicht feministische Literatur, in Deutschland bis 2007 komplett auf dem Index, wird im deutschen Feuilleton trotz Millionen-Auflage nicht erwähnt.

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Esst mehr Fleisch!

bluefields

Eine Fleischerei in Bluefields, einer ehemaligen Piraten-Siedlung an der Miskitoküste Nicaraguas, fotografiert im November 1981 (mehr über Bluefields).

Aus meinem Reisetagebuch (folgt nach Prinzapoka, revisited, das immer noch ein elendes Nest ist, was aber wertfrei gemeint ist):
Die Miskito, erzählen sie [das sandinistische Ehepaar, bei dem wir in Prinzapolka waren], möchten am liebsten, dass alle Kreolen nach Afrika und die Weißen nach Managua transportiert werden. Außerdem warten sie auf einen „König“, der sie befreien kommt. Sie [das Ehepaar] scheinen nicht viel von ihnen zu halten.

Die Rama leben auf der Bahia von Bluefields, Die Sumu [Mayangna] mehr im Landesinneren, mischen sich aber nicht. Die Miskito im Inneren haben auch geschrien: Amis raus!, aber jetzt mögen sie englischsprachige Leute (und unterscheiden vermutlich nicht zwischen Gringos und Engländern). (…)

[Bluefields] …insgesamt enttäuschend. Bemerkenswert: Das Chaos auf den Märkten, obwohl zu merken ist, dass doe Sandinistas hier völlig aufgesetzt sind.

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