Ein Volk gibt kein Gas mehr

gasofen

Man könnte froh sein, dass Deutschland kein Gas mehr gibt. Warum zahle ich eigentlich dafür, meinen Gasofen reparieren zu lassen, wenn mir demnächst ohnehin das Gas abgestellt wird? Die Berliner Zeitung zitiert den Tagespiegel (Paywall, Gendersprache) recht apokalyptisch (Jammern auf hohem Niveau): „70 Prozent der Berliner Haushalte könnte der Strom abgestellt werden. Die Berliner Behörden bereiten sich darauf vor, dass es im Winter zu einem Strom- und Gasausfall kommt.“ „Stromsperren würden für einzelne Stadtteile und Kieze zuvor präzise nach Straßenzügen und Postleitzahlen angekündigt werden.“ Im Original: „Der „partielle Ausfall“ der Energieversorgung ist die höchste Eskalationsstufe, dann rechnet die Polizei schlimmstenfalls mit Plünderungen, Unruhen und Attacken auf die kritische Infrastruktur.“

Das erinnert mich an verschiedene Szenarien in der so genannten „Dritten Welt“: Strom gibt es nur stundenweise, und auch das ist nicht garantiert. Die Leute arrangieren sich damit. Aber soll ich mir einen Generator (Link geht zur Großbourgeoisie) kaufen, damit ich weiterhin bloggen kann?

Zum Glück haben wir ja die Klimairgendwas aka es wird immer wärmer. Dank des Altbau-Mauerwerks hier muss ich ohnehin kaum heizen und ich habe auch warme Pullover. Aber ich koche und dusche auch mit Gas. Das mit dem Duschen geht auch, wenn ich meine täglichen 60 Minuten Gymnastik just vorher mache und ich dann nicht friere. Gelobt sei, was abhärtet! Wir leben in spannenden Zeiten.

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Ivrit, reloaded

ivrit

Hausaufgabe. Das ist fucking difficult.

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Tikal, revisited

tikal

Der Große Platz von Tikal, Guatemala, mit der Nordakropolis. Fotografiert morgens um sieben Uhr am 29.10.1979. Mehr Fotos: „Sustainable water use in Mayan Tikal“ (17.07.2012) und „Tikal“ (03.07.2012). Die Farben des eingescannte Dia waren schon ziemlich ramponiert.

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Six Pack

six pack

Noch 3563 Tage Training bis zum Waschbrettbauch.

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Unter Bibellesern

das kapital

Workingclasshistory (vielleicht sollte ich auch so einen Online-Shop eröffnen?) auf Instagram:
On this day, 14 September 1867, volume one of Karl Marx’s Magnum Opus, Capital, first appeared in Germany. Subsequently published in all the world’s major languages and studied widely by workers, it was often referred to as „The Bible of the working class“.

Today, it is still unsurpassed as an analysis and critique of capitalism. While parts of it are quite dense and complex, notably the first three chapters, much of it is very readable. Some Capital study guides, for example, suggest skipping the first three chapters if readers find them excessively complex, and returning to them later. Some suggest beginning with chapters 26-28, where Marx emotively recounts the violent theft of common lands in Britain which laid the foundations of the capitalist system, by forcing the dispossessed to work for a wage.

For example, in 18th-century Scotland: „the hunted-out Gaels were forbidden to emigrate from the country, with a view to driving them by force to Glasgow and other manufacturing towns… From 1814 to 1820 these 15,000 inhabitants, about 3,000 families, were systematically hunted and rooted out. All their villages were destroyed and burnt, all their fields turned into pasturage. British soldiers enforced this eviction, and came to blows with the inhabitants. One old woman was burnt to death in the flames of the hut, which she refused to leave. Thus [the Duchess of Sutherland] appropriated 794,000 acres of land that had from time immemorial belonged to the clan. She assigned to the expelled inhabitants about 6,000 acres on the sea-shore — 2 acres per family… The Duchess, in the nobility of her heart, actually went so far as to let these at an average rent of 2s. 6d. per acre to the clansmen, who for centuries had shed their blood for her family.“

lesson

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Dem Volke dienen

steinbruch
Linkssektierer und Wagenknecht-Kritiker nach der Revolution bei der Aufbauarbeit im Dienste des Volkes

Die Linkssektierer, die bei Sahra Wagenknecht „Querfront“ murmeln und sich in ihrer winzigen Blase gegenseitig bestätigen, sind noch irrelevanter als die maoistischen Politsekten der 70-er Jahre. Ein Jahr in der Produktion Seit an Seit mit der Arbeiterklasse oder ein gleich langes Praktikum bei der Feuerwehr in Berlin-Neukölln würden vielleicht helfen. Es muss ja nicht gleich ein Steinbruch sein. Oder man wartet einfach, bis sie auf dem gleichen Müllhaufen gelandet sind wie die diversen Glottisschlagerinnen.

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Unter Desaströsen

ukraine
Deutscher Panzer (noch nicht klimaneutral) in Charkov.

„Gerüchte über eine eventuelle mögliche Wiedereroberung Charkows entbehren jeder Grundlage.“ (Oberkommando der Wehrmacht, 2. März 1943)

Im Fernsehen reden die Russen überraschend deutlich Klartext (mit englischen Untertiteln). Alle Positionen kommen vor (außer meiner natürlich). Lässt man das Revue passieren, merkt man ziemlich schnell, dass alle Meinungen, die sich irgendwie am Begriff „Nation“ entlanghangeln, total in weltanschaulichen Sackgassen enden. Sind die Ukrainer eine Nation und wenn ja, was sagt uns das? Falsche Frage. Erst kommt das Fressen, dann der Rest.

Vermutlich könnte auch niemand erklären, was am russischen way of life so erstrebenswert sein soll, dass die Ukrainer ihre Oligarchen den russischen vorziehen. Was mich erschreckt ist, dass offenbar niemand einen Plan hatte, auch Putin und seine Peer Group nicht, und jetzt alle von einem in das nächste Desaster stolpern, weil niemand bei Strafe des eigenen Untergangs wieder zurückkann. So fing auch der erste Weltkrieg an.

Deutsche Panzer stehen bald wieder vor Charkow. Das hatten wir schon mal.

Наше дело правое. Победа будет за нами. Ach. Ach was.

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Spezielle Spezialoperation oder: The end game remains the same [Update]

ukraine

Allmählich lichtet sich der propagandistische Nebel, und man kann erkennen, was da in der Ukraine vor sich geht. Die russische Armee zieht sich in Windeseile – um nicht zu sagen panisch – aus dem Oblast Charkow zurück. Offenbar hat man eingesehen, dass es angesichts der massiven Offensive der Ukraine nicht sinnvoll ist, Gebiete halten zu wollen, die ohnehin verloren gehen würden. Das kann aber jetzt lange Zeit hin und her gehen. Einige russische Stimmen fordern natürlich jetzt, nicht zum ersten Mal, eine Kriegserklärung und Mobilmachung.

Die westliche Propaganda hatte Putin bekanntlich schon todkrank dahinsiechend gesehen. Die neueste Version: Sein Rücktritt wird gefordert.
„We believe that the decision made by President Putin to start the special military operation is detrimental to the security of Russia and its citizens,“ the Smolninsky document filed on Wednesday evening said.

Das wird natürlich folgenlos bleiben. Interessant ist aber, wie das Leute wie Scott Ritter sehen, die zwar auch bedingungslos pro-russisch argumentieren, aber immerhin auch Zwischentöne zulassen: „I am thousands of miles removed from the battlefield and am in receipt of incomplete and often contradictory pieces of information. Any effort to try and paint a complete picture of this battlefield would be, in my case at least, a fool’s errand.“ Scott sieht bisher drei Phasen des Krieges (ich habe das zusammengefasst und gekürzt):

1. Phase: In der ersten Phase wollten die Russen so viel Territorium wie möglich erobern. Dafür boten sie etwa 200.000 Soldaten auf. Die Ukraine konnte etwa 260.000 Soldaten aufbieten, die von bis zu 600.000 Reservisten unterstützt wurde. Das standardmäßige Angreifer-Verteidiger-Verhältnis von 3:1 wurde außer Kraft gesetzt: Die Russen versuchten, den zahlenmäßigen Vorteil der Ukraine durch Schnelligkeit in den Überraschungseffekt zu kompensieren. Sie hofften auf einen schnellen politischen Zusammenbruch der Ukraine, der einen längeren Krieg verhindert hätte.

Dieser Plan war zum Beispiel im Süden der Ukraine erfolgreich. Er band ukrainische Truppen an Ort und Stelle und vereitelte, dass die Ukraine dorthin Verstärkungen schicken konnte. Der Plan scheiterte aber strategisch – die Ukraine brach nicht zusammen.

2. Phase: Die Russen gruppierten sich in der zweiten Phase um und konzentrierten sich darauf, die Donbass-Region zu erobern. Russland nutzte seine überlegene Feuerkraft, um langsamen und gezielt gegen die Ukrainer vorzurücken. … in doing so, achieving unheard of casualty ratios that had ten or more Ukrainians being killed or wounded for every Russian casualty. (Woher will er das wissen?)

Während Russland langsam gegen die eingegrabenen ukrainische Streitkräfte vorrückte, versorgten die USA und die NATO die Ukraine mit Milliarden von Dollar an militärischer Ausrüstung für mehrere gepanzerte Divisionen (Panzer, gepanzerte Kampffahrzeuge, Artillerie usw.) mit umfassender operativer Ausbildung an dieser Ausrüstung in militärischen Einrichtungen außerhalb der Ukraine. Während Russland damit beschäftigt war, das ukrainische Militär auf dem Schlachtfeld zu bekämpfen, war die Ukraine damit beschäftigt, diese Armee wieder aufzubauen und zerstörte Einheiten zu ersetzen.

Jetzt sah sich Russland neuen Einheiten gegenüber, die extrem gut ausgerüstet, gut ausgebildet und gut geführt waren und die von Streitkräften unterstützt wurden, die die NATO ausgbildet hatte. Aber der Großteil dieser Einheiten wurde noch in Reserve gehalten.

3. Phase

Die derzeitige ukrainische Gegenoffensive verlängert nicht die zweite Phase, sondern ist der Beginn einer dritten Phase: Kein ukrainisch-russischer Konflikt mehr, sondern ein NATO-Russland-Konflikt.
Der ukrainische Schlachtplan trägt überall den Stempel „Made in Brussels“. Die Zusammensetzung der Streitkräfte wurde von der NATO bestimmt, ebenso wie der Zeitpunkt der Angriffe und die Richtung der Angriffe. Der NATO-Geheimdienst lokalisierte sorgfältig Schwachstellen in der russischen Verteidigung und identifizierte kritische Kommando- und Kontroll-, Logistik- und Reservekonzentrationsknoten, die von ukrainischer Artillerie angegriffen wurden.

Die Taktik der Ukraine scheint völlig neu zu sein. Sondierungsangriffe werden gestartet, um die Russen zu zwingen, ihre Verteidigungsfeuer offenzulegen, die dann durch ukrainische Gegenbatteriefeuer unterdrückt werden, die von Drohnen und/oder Gegenbatterieradaren gelenkt werden. Dann rücken hochmobile ukrainische Streitkräfte schnell durch identifizierte Schwachstellen in der russischen Verteidigung vor und dringen tief in weitgehend ungeschütztes Gebiet ein. Diese Hauptkolonnen werden durch Überfälle unterstützt, die von auf Fahrzeugen montierten Truppen durchgeführt werden, die russische Stellungen im hinteren Bereich angreifen und jede russische Reaktion stören. Die ukrainische Armee, der Russland in Cherson und um Charkow gegenübersteht, ist anders als alle ukrainischen Gegner, denen es zuvor gegenüberstand. Vorteil: Ukraine.

Das Potenzial für eine ukrainische Gegenoffensive ist seit einiger Zeit bekannt. Zu glauben, dass Russland völlig überrumpelt wurde, ist jedoch falsch. Aber die Realität schränkt die operativen Optionen ein: Russland hat sich auf 200.000 Mann beschränkt. Auf einem so großen Schlachtfeld wie der Ukraine ist das nicht genug.

Vielleicht hat Russland das Potenzial für einen konzertierten ukrainischen Gegenangriff geahnt, war aber von der Kombination neuer Faktoren überrascht. Die Geschwindigkeit des ukrainischen Vormarsches war unerwartet, ebenso wie die von der Ukraine angewandte Taktik. Das Ausmaß an operativer Planungsunterstützung und Geheimdienstinformationen, die die NATO zur Unterstützung dieses Gegenangriffs bereitstellte, schien die Russen ebenfalls überrascht zu haben. Aber die russische Armee, so Scott, sei extrem anpassungsfähig.

Jetzt sieht es so aus, als hätte die Ukraine ihre sorgfältig zusammengestellten Reserven erschöpft, bevor der Großteil der russischen Reaktion eingreift. Die Offensive von Cherson scheint ins Stocken geraten zu sein. Ob beabsichtigt oder versehentlich – die Offensive von Charkow entwickelt sich zu einer Falle für die engagierten ukrainischen Streitkräfte, die in Gefahr sind, abgeschnitten zu werden. Diese Gegenoffensive wird in einer strategischen ukrainischen Niederlage enden. Russland wird die Front in ihre ursprünglichen Positionen verschieben und in der Lage sein, die offensiven Operationen wieder aufzunehmen. Die Ukrainer werden derweil ihre Reserven verbraucht haben, was ihre Fähigkeit einschränkt, auf einen neuen russischen Vormarsch zu reagieren.

Das bedeutet nicht, dass der Krieg vorbei ist. Die Ukraine erhält weiterhin militärische Hilfe in Milliardenhöhe und verfügt derzeit über Zehntausende von Soldaten, die sich einer umfassenden Ausbildung in NATO-Staaten unterziehen. Es wird eine vierte Phase und eine fünfte Phase geben … so viele Phasen wie nötig, bevor die Ukraine entweder ihren Kampf- und Sterbewillen erschöpft oder die NATO ihre Fähigkeit zur weiteren Versorgung des ukrainischen Militärs verloren hat. Ich habe bereits im April gesagt, dass die Entscheidung der USA, Milliarden von Dollar an militärischer Hilfe bereitzustellen, ein „Game Changer“ war.

Dieses Geld hat das „Spiel“ verändert. Das Ergebnis sind mehr tote ukrainische und russische Streitkräfte, mehr tote Zivilisten und mehr zerstörte Ausrüstung. Aber das Endspiel bleibt dasselbe – Russland wird gewinnen.

[Update] Paul Mason: „Kharkiv counterattack— a political assessment“ – „It signals a third phase of the war.“

Modern Russian doctrine, however, lacks one element that even the bastardised Marxism of the late Soviet Union still contained: an accurate appraisal of the socio-economic and ideological conditions of your own side and of the enemy. Haha. Schön gesagt.

ukraine

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11. September

allende

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Exzerpt: Germanische Gefolgschaft

trajanssäule
Römer kämpfen gegen Germanen, Detail der Trajanssäule

Nur kurz zwischendurch zur Frage „Urgesellschaft“ oder frühe Klassengesellschaft?

„Was sollen wir von einem historischen Begriff halten, der eine Großgruppe entweder voraussetzt oder konstituiert, die es wohl nie gegeben hat, die sich selbst jedenfalls nie als solche empfand und dementsprechend sich auch niemals so bezeichnete? Wie sollen wir mit einem Begriff umgehen, den vor mehr als zweitausend Jahren Caesar als Konstrukt wenn schon nicht erfunden, so dann zumindest populär und für seine politischen Ziele dienstbar gemacht hat? Einem Begriff, der dann seit dem Beginn der Neuzeit zwei Dutzend Generationen von vornehmlich deutschen, von ihrer eigenen Gegenwart frustrierten Intellektuellen, Professoren und anderen Schulmeistern eine Goldgrundvergangenheit anbot, auf die sich das Kämpferische, Heldische, Starke, Große, Gute, Edle, Schöne und Reine so wunderbar projizieren ließ, das man in der eigenen Welt so schmerzlich vermisste? Und: Wie stellen wir uns zu einem Begriff, der als gebieterisches rassistisches Attribut mit dem Konzept des Herrenmenschen verbunden die massenhafte, industriell organisierte Ermordung nichtgermanischer sogenannter ‚Untermenschen‘ geistig vorbereiten und begleiten konnte?“ (J. Jarnut, Germanisch. Plädoyer für die Abschaffung eines obsoleten Zentralbegriffes der Frühmittelalterforschung. In: W. Pohl (Hrsg.), Die Suche nach den Ursprüngen. Von der Bedeutung des frühen Mittelalters 8 (Wien 2004) 107-113)

„Unter Gefolgschaft sei hier also eine sich um einen Anführer scharende Kriegergemeinschaft verstanden, die ihre Gruppenzugehörigkeit durch Teilnahme an gemeinsamen, zumeist gewaltsamen, Aktionen immer aufs Neue unter Beweis stellt. Voraussetzung zur Zugehörigkeit sind spezifische körperliche Fähigkeiten, die Bereitschaft, sich der Sache des Anführers anzuschließen, keineswegs aber eine bestimmte ethnische Herkunft oder Abstammung. Die personale Bindung besteht letztlich auf Grundlage eines Systems des Austausches. Der Gefolgsmann erhält Beuteanteile und andere materielle Belohnungen. Der Gefolgschaftsführer hingegen darf auf loyale Unterstützung durch seine Krieger vertrauen.“ (Heiko Steuer)

„Gefolgschaften spielten in der Germania im Kontext kriegerischer Ereignisse eine offensichtlich bedeutende Rolle und waren ein konstituierendes Element der germanischen Gemeinschaften. Vorstellungen von einer festumrissenen Institution eines germanischen Gefolgschaftswesens, wie sie durch die Schilderung in der Germania des Tacitus suggeriert werden, haben sich als nicht haltbar erwiesen. „Die Gefolgschaft als soziale Institution mit eindeutig benennbaren Eigenschaften […| gab es nicht“, schreibt der Historiker Dieter Timpe; er weist darauf hin, dass „die Treue-Bindung |…] kein spezifisches Merkmal germanischer Gefolgschaften [ist] … Gemeinsam ist gefolgschaftlicher Organisation aber die ihrer Erfolgsabhängigkeit geschuldete Dynamik.“ „In diesem Sinne“, so schreibt Heiko Steuer, „hat es Gefolgschaften unter Heerkönigen zu allen Zeiten und bei allen vorund sogar frühstaatlichen Gesellschaften gegeben, worunter keltische und germanische keine Besonderheit oder Ausnahme bilden.“ Gefolgschaftliche Zusammenschlüsse individueller Ausprägung finden sich daher sowohl im Zuge von Wanderungsbewegungen als auch im Kontext von tribalen Auseinandersetzungen und Privatkriegen oder bei Einfällen in das Römische Reich. Die häufiger zu findende Bezeichnung der Anführer entsprechender Verbände als warlords erscheint problematisch, suggeriert sie doch aufgrund ihrer Prägung im Rahmen moderner, gewalttätig agierender Gruppierungen in instabilen Staaten das Bild hochdynamischer kultureller und gesellschaftlicher Prozesse mit deutlich greifbaren (Um-)Brüchen. Dies scheint jedoch für die Germania der Römischen Kaiserzeit nicht zuzutreffen. Archäologisch ist davon auszugehen, dass waffenführende Gräber wohl nicht selten Gefolgschaftskriegern zuzuordnen, auch wenn dies im Einzelnen nur schwer zu beweisen ist.“ (Germanen: Eine archäologische Bestandsaufnahme, S. 31)

„Der französische Ethnologe Pierre Clastres befasste sich Mitte der 1970er Jahre intensiv mit den sogenannten primitiven Gesellschaften, als deren wesentliches Kennzeichen er die geringe ökonomische und politische Differenzierung sah, die aus der Verhinderung von materiellen Überfluss und sozialer Ungleichheit resultiere, Auch wenn dieses aufgrund von Feldforschungen vor allem im südamerikanischen Raum gewonnene Bild sicher nicht unmittelbar auf die Gemeinschaften in der Germania zu übertragen ist, zeigt es doch einen möglichen Interpretationsweg der archäologischen Forschungen im von den Römer als Germania bezeichneten Raum rechts des Rheins und nördlich der Donau auf, die genannten Phänomene erklären könnte.“

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Unter Verlegern

putin

Deputy Minister of Defense of Ukraine Malyar drew attention to the fact that „at present, a lot of information is being circulated on social networks about settlements allegedly liberated by the Armed Forces of Ukraine, which does not correspond to reality.“ Even the Ukrainian side is forced to talk about mass information fakes, „the risk of a Russian counteroffensive is too great.“

Die Russen haben sich eine temporäre Klatsche geholt, wie in Kiew. Allerdings sollte man den Vormarsch der ukrainischen Armee nicht überbewerten, genau sowenig wie die russische Besetzung der Territorien. Das Land ist einfach nur flach, und was zählt, sind Informationen, Logistik und Nachschub. Keine der beiden Parteien kann unbemerkt größere Truppenbewegungen initiieren – man fragt sich aktuell jedoch, was die russischen Aufklärer eigentlich beruflich machen. In Charkow kann man aber alles verstecken, und das ist nicht weit von der aktuellen Front.

Leider wiederholen die Qualitätsmedien auch Falschmeldungen. Isjum ist wohl doch noch in russischer Hand, obwohl sogar russische Blogger das anders gemeldet haben. Und so einfach wird man die Russen dort nicht vertreiben können. Das Kräfteverhältnis ist immer zehn zu eins; es ist nur die Frage, wo die Kräfte bei der hunderte von Kilometern langen Front jeweils sind.

The need to „relocate“ large contingents of troops by curtailing entire axes again raises the question of the insufficient size of the grouping in the entire theater of operations as a whole. From February to September, they tried to solve this issue by strengthening recruitment for contract service, mobilization in the DPR and LPR, recruitment into PMCs, the formation of BARS, the 3rd Corps, etc. However, six months later, the problem still exists and has the most serious impact on the course of operations.

Immerhin haben die Russen es geschafft, sich rechtzeitig zurückzuziehen (sie nennen das nicht so, sondern Verlegung), ohne sich einkesseln zu lassen. Der russische Vorstoß von Norden auf Isjum war ohnehin auch für mich als Laien schwer zu erklären, wenn man nicht plante, den östlichen Donbass ganz abzuschneiden. Aber ein wochenlanger Stellungskrieg war nicht sinnvoll, da das besetzte Gebiet wie ein Keil in das noch ukrainisch gehaltene Gebiet hineinragte – der Anblick auf der Karte lädt dazu ein, diesen Keil von Norden vom Nachschub abzuschneiden.

The Russian Armed Forces launched a counteroffensive on the northern bank of the Ingulets River east of Snigirevka from Kalininsk and Bobrovy Kut.

Wie das alles ausgeht, wird man erst in einer Woche wissen. Bertolt Brecht wusste es schon:

Der Krieg, der kommen wird
ist nicht der erste. Vor ihm
waren andere Kriege.
Als der letze vorüber war
gab es Sieger und Besiegte.
Bei den Besiegten das niedere Volk
hungerte. Bei den Siegern
hungerte das niedere Volk auch.

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„Oh, dear, I hope it wasn’t anyone important.“

repairing cars
Credits: Daily Mirror/Mirrorpix/Mirrorpix via Getty Images

Like all the best families, we have our share of eccentricities, of impetuous and wayward youngsters and of family disagreements.

Nachdem eine ausnahmsweise sympathische Vertreterin der herrschenden Klasse Großbritanniens den Weg alles Irdischen angetreten hat, sollten die deutschen Medien und die Politik sich wieder den großen Fragen der Menschheit zuwenden, unter anderem wie der Krieg und das Sterben in der Ukraine möglichst auf Kosten der kleinen Leute in die Länge gezogen werden könnten.

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Herrschende Klasse jetzt quasi divers

divers

Die deutschen Medien überschlagen sich vor Begeisterung: „Die neue britische Premierministerin Truss hat ihr Kabinett vorgestellt. Es ist so divers wie noch keine britische Regierung zuvor. Erstmals in der Geschichte der Vereinigten Königreichs wird keine der vier Spitzenpositionen von einem weißen Mann besetzt.“

Na und? Finanzminister Kwasi Kwarteng ist zum Beispiel ein Farbiger maximal Pigmentierter und ein ultrareaktionärer Brexit-Befürworter. Soll das jetzt gut sein? Spielt die Hautfarbe irgendeine Rolle, ihr rassistischen Pappnasen?

An solchen Beispielen merkt man, dass „divers“ nichts anderes ist als ein politisches Konzept, das den Herrschenden wunderbar in den Kram passt, um die Klassengegensätze zu vertuschen. Deswegen fährt die deutsche Journaille total drauf ab. (Chor im Hintergrund in Cis-Moll: Arbeitgeber! Arbeitnehmer! Tarifpartner!)

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In einen Kontext setzen

mecki
Vorsicht! In diesem Buch kommen kleine Negerlein vor!

„Es handelt sich um einordnende Hinweise, welche die Filme entsprechend unserer Aufgabe als modernes multimediales öffentlich-rechtliches Medienhaus in einen zeitgemäßen Kontext setzen“. Wer so formuliert (natürlich eine Anstalt!), hat eh einen an der Waffel. Einordnende Hinweise – was wäre das Gegenteil? Hinweise, die verwirren und alles Gemeinte im Chaos enden lassen?

Turkestan Islamic Movement
Screenshot von Online terrorism: ‚East Turkestan Islamic Movement‘ terror audio and video. Einordnender Hinweis: In diesem Video kommt islamistischer Terror der Uiguren vor – den darf es aber gar nicht geben weil der feudale Autokrat Dalai Lama nicht zuständig ist, weil die pöhsen Chinesen die Uiguren wegsperren.

Dann haben wir noch „modernes multimediales öffentlich-rechtliches Medienhaus“. Darf man so viele Adjektive überhaupt verwenden? Und ist das nicht auch ein sehr großes riesiges Geschwurbel, aus dem Anus der deutschen Sprache ausgeschieden? Eine total altmodische, quasi-behördenhafte staatlich alimentierte Hütte?

By the way: Müsste man nicht das ganze Internet mit einem einordnenden Hinweis versehen und nicht nur Winnetou, lieber Mittel[sic!]deutscher Rundfunk?

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Unter Islamversteheristen

Mohammed

Das obige Bild zeigt eine persische Darstellung Mohammeds (rechts) vor seinen frühesten Anhängern. Muslime wollen, dass Bilder Mohammeds gar nicht gezeigt werden dürfen. Die Illustration stammt aus Al-Birunis Kompendium Athar al-Baqiya ‚an al-Qurun al-Khaliya. Das Werk befindet sich in der Sammlung der Bibliothèque Nationale in Paris (Manuscrits Arabe)

Jetzt geht es wieder los. Unsere so genannten „Experten“ fordern, dass die Trennung von Staat und Kirchen aufgehoben wird, hier: dass das Berliner Neutralitätsgesetz abgeschafft wird.

Das geht aus dem Abschlussbericht des Gremiums hervor, wie der Sender RBB berichtet. Demnach heißt es darin, das Gesetz sei eine „systematische und institutionalisierte Diskriminierung“ von Frauen mit einem Kopftuch und damit ein Beispiel für die „institutionelle und strukturelle Praxis des antimuslimischen Rassismus.“
Die Expertenkommission wurde 2021 vom Senat als Reaktion auf den Terroranschlag in Hanau eingesetzt. Beteiligt sind Vertreter der Evangelischen Hochschule Berlin, der Alice Salomon Hochschule, der Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage, des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung sowie Delegierte des „Islamforum Berlin“.

Das muss man dann bei Muslimen gleich entsprechend bebildern, mit einem Kind und einer lächelnden Hijabistin. Ich hätte andere Fotos genommen.
Unsere Islam-Versteher werden aber in der Zukunft genau so wenig locker lassen wie die Befürworter der Vorratsdatenspeicherung.

Das sieht man schon, wenn man sich anschaut, aus welchem Milieu die „Experten“ kommen: Die Evangelische Hochschule (nutzt Gendersprache) wird finanziert von der Evangelischen Kirche. Die Alice Salomon Hochschule nutzt exzessiv Gendersprache. Schule ohne Rassismus faselt etwas von „Muslimfeindlichkeit“ (tut mir leid, Eberhard! Ich weiß, dass es beim obigen Beschluss einer Minderheitenmeinung gab). Das Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) nutzt Gendersprache („Geflüchtete“) und erhält Geld vom Bundestag. Berliner Islamforum: Nomen est omen. Ergo: Wo Gendersprache drin ist, ist auch meistens Islamversteherismus drin.

Übrigens: Ruud Koopmans schreibt auf Twitter: „Wer es nach Münster und Bremen (und Oslo, Dresden, Orlando usw.) noch nicht geschnallt hat: die größte Bedrohung für die Sicherheit von LGBT+ geht von Tätern aus muslimischen Kulturkreisen aus. Nicht von Biologinnen und Frauenzeitschriften.“

Ich weiß zwar nicht, was ein „muslimischer Kulturkreis“ ist und ob er meint, die Aleviten gehörten dazu oder die Ahmadiyya? Ich halte es mit dem unzensierten Dante Alighieri, dessen Langzeitwirkung ich mir auch für mich wünsche und der Mohammed (Mahomet) – der natürlich in der Hölle ist – so beschreibt (Chor im Hintergrund in C-Dur, forte: Bildungskanon! Bildungskanon!)

Kein Faß, das in der Mitte oder auf der Seite seines Bodens eine Daube verliert, kann so durchsichtig seyn, als ich da einen Verdammten sah, der vom Kinn bis an den Wannst herunter ganz von einander geborsten war. Zwischen den Beinen hiengen ihm die Gedärme herab. Das Eingeweide lag frey. Und der unreine Darm, der aus dem, was man hinunterschlingt, den Unflath in sich sammlet, auch der war da zu sehen. Indem ich mich gänzlich damit beschäfftigte, ihn genau zu betrachten, sah er mich an, öffnete sich mit den Händen die Brust, und sagte, O! siehe, wie ich mich nun in Stücken zerlege, siehe, wie verstümmelt ich, Mahomet, nun bin! Vor mir her geht und weint Ali, dessen Angesicht vom Kinn bis an den Wirbel gespalten ist. Und alle die andern, die du hier siehst, waren in ihrem 204 ehemaligen Leben Stifter von Aergernissen, Trennungen und Religionsspaltungen, und daher sind sie nun hier also zerspaltet. Denn dort hinten ist ein Teufel, der uns mit der Schärfe eines Schwerdts grausam zertheilet, und wann wir die schmerzhafte Straße herum sind, einem jeden von unsrer Gattung diese Trennung von neuem aufhauet.


11. Feuerbachthese

Und jetzt die tägliche kalte Dusche tägliche Dosis für die „Linken“: Ich forderte auf, weniger vages Räsonnement, großklingende Phrasen, selbstgefällige Bespiegelungen und mehr Bestimmtheit, mehr Eingehn in die konkreten Zustände, mehr Sachkenntnis an den Tag zu fördern. (…) Ich begehrte dann, die Religion mehr in der Kritik der politischen Zustände, als die politischen Zustände in der Religion zu kritisieren, da diese Wendung mehr dem Wesen einer Zeitung und der Bildung des Publikums entspricht, da die Religion, an sich inhaltslos, nicht vom Himmel, sondern von der Erde lebt, und mit der Auflösung der verkehrten Realität, deren Theorie sie ist, von selbst stürzt. Endlich wollte ich, daß, wenn einmal von Philosophie gesprochen, weniger mit der Firma: „Atheismus“ getändelt (was den Kindern ähnlich sieht, die jedem, der’s hören will, versichern, sie fürchteten sich nicht vor dem Bautzenmann), als vielmehr ihr Inhalt unter’s Volk gebracht würde. (Karl Marx über die Presse und Religionskritik, an Arnold Ruge, 30. Nov. 1842, MEW 27, 412)

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Einmal mit Profis, reloaded

tagesspiegel

Softwarefehler. Kann man nichts machen, würde Fefe sagen. Oder: Einmal mit Profis arbeiten, aber die sind um 6.12 Uhr vermutlich noch nicht aufgestanden.

electrician

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Chinese grinning

happy chinese

Business Insider: „China’s top energy firms are sending natural gas to European nations struggling with Russia’s supply cuts“.

Das Gas ist gar nicht weg, es hat nur jemand anderes, der ein bisschen den Preis erhöht – wegen des großen Umwegs nach Europa.

Ach so.

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Dick, doof, dünn, nicht doof

camila vallejo
Comandante Camila Vallejo im gewohnt proletarischen Outfit.

Die Linke in Chile hat sich eine heftige Klatsche geholt: Mit der neuen „fortschrittlicheren“ Verfassung wird es nichts, obwohl comandante Camila Vallejo immer nur gute Nachrichten auch nach Wahlniederlagen verkündet. Eine Kommunistin als Regierungssprecherin! Ist aber keine Garantie, dass die dort nicht alles genauso verkacken wie die Linke hierzulande. Ich habe noch keine vernünftige Klassenanalyse Analyse gefunden, nur das übliche Gefasel: „Die Gründe für dessen Ablehnung sind vielfältig. (…) Die Lage ist kompliziert.“

Komisch, dass die so genannte Linke allüberall fortschrittliche Ideen mit völkischem Quatsch und Lifestyle-Themen mischt, die eh nicht mehrheitsfähig sind. Im linken Verfassungsentwurf möchte man das unselige Multikulti der deutschen Grünen wiederholen. Es ist nichts dagegen zu sagen, einen Staat als „plurinational“ zu definieren – auch Deutschland hat nationale Minderheiten wie die Friesen oder Sorben. Und ist die Schweiz etwa nicht auch irgendwie „plurinational“? Aber dort wird niemand auf die Idee kommen, die Rätoromanen als „Nation“ zu bezeichnen. Die Mapuche sind unstrittig eine Nation wie die Sorben, aber sie führen in Wahrheit einen Klassenkampf um die Ressourcen, der sich nur völkisch kostümiert. Außerdem sind „Nationen“ immer politische Konstrukte – schon seit den Goten -, also letztlich reine Fantasie. Ich bin zum Beispiel Preuße von Geburt an. Beweist mir das Gegenteil!

Wer Nationalismus schürt, gerät immer in ideologische Sackgassen wie in Schottland, im Baskenland und im sogenannten Kurdistan. Linke, die auf das Konzept „Nation“ setzen – und die lateinamerikanische Linke ist da seit jeher völlig auf dem Holzweg -, müssen scheitern, es sei denn, das Regime ist auch bei den Mittelklassen verhasst wie Somoza in Nicaragua.

lupe fuentes
Lupe Fuentes, die viele Männer auch extrem spärlich bekleidet kennen, ist heute Musik-Unternehmerin. Sie hätte bei ihrem Bekanntheitsgrad auch in die Politik gehen können, sie ist aber zu klug dafür. Fuentes finde ich genau so viel oder wenig beeindruckend wie Camila Vallejo, und sie ist bestimmt genau so clever.

Mit Feminismus, Nationalismus und vermutlich auch mit „Klima“ als Themen erreicht man das Wahlvolk nicht, auf keinen Fall aber die Mehrheit. Die Linke muss sich auf ihr Kernthema beschränken. Chile ist das reichste Land Lateinamerikas, der Anteil der Arbeiterklasse ist im Vergleich zu anderen hoch. Die so genannten unteren Schichten, die eigentlich links wählen sollten, sind aber sehr konservativ, wie in Deutschland auch, wenn es um „Lifestyle“ geht. Arbeiter und Arme wählen und leben oft evangelikal, also das Gegenteil von „feministisch“. Die protestantischen Sekten haben in Lateinamerika eine ähnliche Funktion wie der Islam in Nordafrika – sie schaffen soziale Netze und Solidarität. Das muss man akzeptieren, oder man endet so wie die deutsche Linke mit ihrem diversen Glottisschlag und dem Kapitalismusklimareparieren. (Chor im Hintergrund: Wagenknecht! Wagenknecht!) Aber die Linken verachten ja den Mob. Sollte man nicht tun, man sollte ihn als Verbündeten sehen.

Für mich ist der richtige Mob, mit dem nicht nichts zu tun haben will, eher auf Instagram wie unten.

instagram

Zum Schluss lesen wir noch als Hausaufgabe: „Der Kommunismus: Eine verlorene Sache, die die Welt retten kann“. Das Buch werde ich demnächst lesen und besprechen. Und jetzt brauchen wir alle eine Sonnenbrille zum Body-Fremd-Shamen. Kulturelle Vorgaben hin und her und zurück – aber muss das sein? Amerikaner sind mehrheitlich fetter als Japaner und sterben im Durchschnitt fast ein Jahrzehnt früher. Kann man machen, muss man aber nicht.

deutsche politikerinnen, symbolbild

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Rio Escondido

rio escondido

Auf dem Rio Escondido von Bluefields an der Miskitoküste Nicaraguas nach El Rama im Landesinneren. Fotografiert Anfang Dezember 1981.

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Geliefert wie bestellt [Update]

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Hinweis: Das Bild zeigt einen Avatar in Second Life und hat rein gar nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun.

Hier das Original-Zitat von Annalena Baerbock: „We stand with you, as long as you need us. Then I want to deliver… no matters what my german voters think, but I want to deliver to the people of Ukraine…“ [Ab Minute 1:24:55] Was ist daran missverständlich?

„Der kurze Ausschnitt sei zuerst von kremlnahen Accounts gepostet und sinnentstellend zusammengeschnitten worden sein“, meint Focus. Oder: „die Sätze Baerbocks sind so nicht gefallen, die Videos wurden manipuliert.“

Nochmal Focus: „Die Welt“ veröffentlichte etwa einen Artikel mit der Überschrift: „Regierung stehe an Seite der Ukraine, egal, was die deutschen Wähler denken“. Baerbock spricht im Video jedoch ausschließlich von ihrer Wählerschaft, den Grünen-Wählern.“

Nein, das tut sie nicht. Die Welt („regret the error): „Hinweis: In einer früheren Version wurde Baerbock mit „egal, was die deutschen Wähler denken“ zitiert. Sie sagte wortwörtlich aber „… was meine deutschen Wähler denken“, was wir korrigiert haben.“

Das ist scholastische Wortklauberei und Bullshit. Und gemeint hat sie es ohnehin, was zur Attitude passt. Was die Wähler denken, interessiert niemanden. Man könnte eine Umfrage starten, aber nur, wenn das zu erwartende Ergebnis dann auch umgesetzt würde. Aber das trauen sie sich nicht.

Postscriptum: Warum ist niemand in der Lage, das beschissene Video einfach mal zu verlinken? Das verändert sich nicht, auch wenn es die braun gebrannten Pappnasen von der AfD verbreitet haben.

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