Panamá La Vieja

panama viejo

Die Ruinen von Alt-Panama, gegründet 1519 und 1671 zerstört vom englischen Piraten Henry Morgan. Das Foto habe ich im Januar 1982 gemacht. Vgl. „Alt Panama“, /24.02.2018) – das Foto von damals wurde von anderen Seite der Ruinen aufgenommen, die Palme ist der Beweis. Offenbar ist die gefällt worden. Auch der Rasen wurde schön ordentlich gestutzt, damit die Touristen nicht stolpern.

Ich bin mir nicht sicher, ob das Foto, das ich 2018 gepostet hatte, nicht seitenverkehrt ist.

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Intrinsische Tiny Tits, Ivrit-Style

noa solvan

Man kann sich intrinsisch motivieren. Ich habe zahlreiche superhübsche israelische Models auf Instagram abonniert und versuche zu entziffern, was die da schreiben. Wenn ich davon genug habe, muss ich nur meinen Blick etwas heben, um dann die Waschbrettbäuche Damen in Gänze und spärlich bekleidet zu bewundern.

Hatte ich erwähnt, dass ich das da unten schon relativ flüssig lesen und aussprechen kann?

ivrit

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Aquastop safety valve

wasserstopper

Ich hatte mir via Großbourgeoisie ein Water Block Sicherheitsventil bestellt. (Warum schreiben die Denglisch? Entweder heißt es water block safety valve oder Wasserstopp Sicherheitsventil. Und welche Sprache soll aquastop sein? Lateinisch mit veraltetem Deutsch?)

Jetzt sehe ich aber, unter meine Spüle kriechend, dass am Wasseranschluss für die Waschmaschine (die in der Küche steht, weil das Bad dafür zu klein ist) schon so etwas mitgeliefert wurde, was nach einem Sicherheitsventil aussieht. Falls die hier mitlesenden Installateure das bestätigten, enthöbe mich das der lästigen Pflicht, mein frisch erworbenes Teil einzubauen. Was meint das Publikum?

Post scriptum für die Nachgeborenen: Identifiziert die grammatikalische Form „enthöbe“ und warum die gebraucht wurde und warum dort der Wes-Fall eines Kommentars harrt!

wasserstopper

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Hier Klicken oder: Доверяй, но проверяй!

Risk management

Ich trage Eulen nach Athen, aber vielleicht lesen hier auch die Nachgeborenen mit, die bekanntlich nicht so IT-affin sind wie wir alten Digital Natives.

Liebe Kinder, „Hackerangiffe“ definieren wir als Blödheit der Endverbraucher, die auf alles mit der Maus oder mit dem Finger klicken, was nicht bei drei auf dem Norton Commander sitzt. Wir beschäftigen uns heute nicht mit dem Scum aus Nigeria, sondern mit den etwas klügeren Varianten. Ich werde mir nicht verkneifen können, Ratschläge zu erteilen.

phishing

1. Sind Postkarten wahrscheinlich?

Wichtige Dinge schickt niemand, der noch alle Tassen im Schrank hat, unverschlüsselt. Elektropost vom BKA, von Banken oder Finanzämtern usw. sind immer Spam. (Höre ich da jemanden im Hintergrund lachen?)

Frage: Wie wahrscheinlich ist es, dass Strato mir eine E-Mail schickt, obwohl ich dort gar kein Kunde bin? Oder: Wie wahrscheinlich ist es, dass Strato einem subalternen Mitarbeiter des Rheinland-Pfalz-Kreises eine E-Mail schickt, der gar nicht weiß, ob „die Internet-Präsenz“ seiner Behörde bei Strato hängt oder nicht? Was aber, wenn ich eine E-Mail von Strato bekomme und dort einen Account habe?

phishing

2. E-Mails nur im Textformat anzeigen lassen

Gibt es jemanden, der nicht weiß, wie das geht? Ich habe hier einen Screenshot aus dem letzten Jahrtausend. Ich bin für nichts und niemanden repräsentativ, aber gerade jetzt sitze ich ausnahmsweise vor einem tiny tits schmalbrüstigen (sic) Windows-Rechner und schaue mir meine E-Mails mit Hamster und Claws Mail an. Letzteres hat die angenehme Eigenschaft, E-Mails nicht in HTML anzeigen zu können, was mich von der lästigen Pflicht befreit, in den Voreinstellungen herumfummeln zu müssen.

Trotzdem zeigt Claws Mail den Link der E-Mail nicht wirklich – der wird nur, falls man mit der Maus herumfuchtelt, unten eingeblendet. Ich werde also zum Biohof Roegnitz (hof-roegnitz.de) weitergeleitet? Seriously? In einer E-Mail von Strato?

https

Natürlich nicht. Aber wer schaut da schon hin außer mir?

3. Nur Https-Verbindungen über den Cyberweg trauen

Der Browser Opera (für Windows) meckerte, als ich den vermeintlichen „Biohof“ aufrief. Ein Provider, der keine Website hat, die man per https aufrufen kann, sollte ohnehin als unseriös gelten. Strato aber ist 600 Millionen Euro wert – da sollte man nicht erwarten erwartet man keine Azubis an der Servern. Hier stimmt also etwas nicht.

https

4. Den Header ansehen

Man kann auch in die Headerzeilen der E-Mail schauen, um Indizien zu finden, ob derjenige, der sich als Empfänger ausgibt, dort auch zu finden ist. Natürlich kann man das alles fälschen – das kann sogar ich, und der Gott der Niederlande konnte das schon 1984.

In unserem Beispiel sieht es aber eher danach aus, als schriebe jemand mit einem Web.de-Account. Der hat sich also vermutlich gar nicht die Mühe gemacht, irgendetwas zu verbergen.

Wer mit den Details der elektronischen Briefköpfe nicht vertraut ist, kann übrigens Thomas Hochstein fragen.

5. Auf die Domain oder den URL schauen

Der Link in meiner E-Mail führt für DAUs Unbedarfte zu einer Website, die exakt wie die bei Strato aussieht, wenn man sich einloggt. Nur die Domain ist nicht mehr eine von Strato (vgl. unten: oben die gefakte Website der Phisher, unten die Original-Website von Strato).

Die Maximen Lenins helfen nicht nur bei bewaffneten Aufständen, sondern auch bei E-Mails weiter. Ich frage mich eher, warum immer noch Leute auf die Maschen der Phishenden (sic) reinfallen? Wäre das nicht so, würden diese es nicht versuchen…

phishing

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Nonnenklosterviereck [Update]

uxmal

Das letzte Foto aus der Ruinenstadt Uxmal in Mexiko, am 17.10.1979. Ich habe lange gesucht, um ein ähnliches Foto zu finden, aber vergeblich. Es hat sich nicht viel geändert. Die Ruine gehört zum Nunnery Quadrangle (Cuadrangulo De Las Monjas).

Die Qualität des ehemaligen Dia war bescheiden, aber es ist jetzt nicht mehr so blau, als hätte man es unter Wasser in der Karibik fotografiert. (Noch immer ein gutes Dutzend aus Mexiko unveröffentlicht…)

[Update] Das verehrte Publikum wies auf VanceAI Photo Restorer. Ich habe das mal ausprobiert. Hier das Ergebnis -für private Zwecke würde ich das Wasserzeichen natürlich ausradieren entfernen.

uxmal

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Laila und Ulla

puppen

Die Puppen meiner Schwester sind schon mehr als 60 Jahre alt und immer noch nicht kaputt.

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Unter Ausschließenden und Abbrechenden

Wie hier schon vom Publikum erwähnt, berichtet eine der Anstalten: „Der Wagenknecht-Vertraute Diether Dehm soll aus der Linkspartei geworfen werden.“

Herr Dr. Dehm-Desoi hat vielfach vorsätzlich, öffentlich und mit Außenwirkung gegen die Satzung sowie die Grundsätze und Ordnung der Partei verstoßen. Damit hat er der Partei schweren Schaden mit Blick auf ihre Glaubwürdigkeit und ihr Ansehen in der Öffentlichkeit zugefügt. (Antrag auf Dehm-Ausschluss)

Ich empfehle wie immer, zunächst das Kleingedruckte zu lesen. Warum wollen die ihn loswerden?

Bei einer Rede hatte Dehm die den Holocaust relativierende Aussage getroffen: „Die größte Verbrecherorganisation nach der SS war die Nato. Und das ist die Nato auch heute noch.“
In einer von ihm geteilten Bild-Montage werden Politikerinnen mit einem Hund verglichen. Angesichts der Metoo-Vorwürfe in seiner Partei ist das umso problematischer.
In einem Tweet nannte er die Parteiführung zudem „karrierebeseelten Apparat von BND-gestutzten Egomanen“.

Das darf er alles sagen und schreiben. Wie das Berliner Landgericht vor Jahren schon dem DJV Berlin mahnend vorhielt, der mich wieder einmal ausschließen wollte, weil ich mich angeblich „verbandsschädigend“ verhalten hätte: „Kritik ist erlaubt“.

Bonus: Die Ausschließenden müssen den „Schaden“, den Dehm angeblich dem „Ansehen in der Öffentlichkeit“ zugefügt hätte, konkret beweisen. Viel Spaß dabei. Geschieht das nicht substantiiert, wovon man ausgehen kann, treten die Richter, wenn die parteiinternen Gremien den Fall durchgehechelt haben und Dehm sich juristisch gegen einen Ausschluss wehrt, alles in die Tonne. (Am letzten Satz kann man noch feilen, aber das könnten die geschulten Leser selbst machen.)

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Camino de los Incas, revisitado

camino de los incas

Noch ein Foto vom Camino de los Incas, auch bekannt als Inca Trail, aufgenommen im Januar 1980. Das muss ungefähr in 4000 Metern Höhe sein, am dritten Tag des Marsches nach Machu Picchu. Wir (wir waren im Januar 1980 zu dritt) laufen eine Weile durch den tropischen Regenwald, bis es wieder über die Baumgrenze geht.

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Sprachpäpste und Internet-Ausdrucker

Wolf Schneider ist gestorben.

Vor 12 Jahren schrieb ich: „Heute saß ich in meinem Stamm-Café in Rixdorf und las fahrlässigerweise den Tagesspiegel (weil ich mich wieder ärgern musste). „Die meisten Blogs sind Geschwätz“ sage Wolf Schneider im Interview.

„Ich benutze gar keinen Computer, aber meine Frau verfolgt ein Dutzend Blogs und Twitter und druckt mir das aus. Kein Tag, an dem ich nicht mindestens zwei Blogs lese!“ Aha. Seine Frau druckt ihm das Internet aus, und er erdreistet sich, eine Meinung über Blogs zu haben. Unglaublich und dreist.

Ergo: Ignoranz hat nichts mit Wissen zu tun oder mit dem Alter. Meine Eltern sind fast genau so alt wie Wolf Schneider und nutzen das Internet rege. Sie haben sogar schon ihre E-Mails verschlüsselt. Ignoranz ist eine Haltung und das, was Schneider von sich gibt, ist nur saudummes Geschwätz.“

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Estilo colonial, kalt

potosi

Koloniale Architektur in Potosí, Bolivien, fotografiert im Mai 1984. Das Internet hat zahlreiche Fotos der schönen Häuser in Potosi, aber ich habe genau diese Stelle nirgendwo gefunden: Entweder stimmen der Straßenbelag nicht oder andere Details.

Auf Bildern sieht alles ganz prächtig und heute auch bunt aus. Wir waren damals schon fünf Monate unterwegs und in jeder Beziehung abgehärtet. Potosí liegt rund 4.000 Meter hoch auf dem Altiplano. Das heißt: Es ist schweinekalt, wenn nicht gerade die Sonne direkt auf einen scheint. Die Zugspitze in Deutschland liegt einen Kilometer tiefer!

Ich kann mich noch erinnern, dass wir eine Sauna aufgesucht haben, um uns einmal richtig durchzuwärmen, und erstaunt waren, dass die Leute dort alle in Badekleidung herumsaßen.

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Unter Papiertigernden

rt.de

Der Deutsche Journalistenverband und Recherche- sowie IT-„Experten“ haben etwas ganz Überraschendes herausgefunden:

Das Verbot des russischen Propagandasenders RT DE war offenbar wirkungslos. Nach „Correctiv“-Recherchen ist es für die Putin-Propagandisten ein Leichtes, die offizielle Sperre zu umgehen. Dafür seien nur ein paar Handgriffe nötig, zitiert „Correctiv“ IT-Experten. Und entsprechende Handlungsanleitungen für die treuen Nutzer gibt es von RT DE offenbar auch. Die Folge: Obwohl der Propagandakanal verboten ist, sendet er munter weiter und findet den Weg zu den Nutzern.

Ach was?! Das haben die herausgefunden? Nach Recherchen – vermutlich wochenlangen?
Ich verbreite auch munter auf meinem Blog Tutorials oder „Handlungsanweisungen“ (was ist das für ein Deutsch?), wie man Zensur umgehen kann. Und wer Zensur umgeht, ist „Putin-Propagandist“? Ihr habt doch nicht mehr alle Journalistentassen im Schrank.

Falls jemand sich sittlich gefährden lassen will: Das hier habe ich nach wochenlangen Recherchen herausgefunden – ich brauchte auch nicht „Handgriffe“, sondern Mausklicks. Wie umgeht man Zensur russischer Medien?

DNS-Sperren umgehen
VPN
Tor-Browser
– die folgenden Mirrors verwenden:
https://test.rtde.tech
https://meinungsfreiheit.rtde.life
https://pressefreiheit.rtde.tech
https://gegenzensur.rtde.world
https://fromrussiawithlove.rtde.world
https://freeassange.rtde.me
– Android App:
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.rt.mobile.english&hl=en&gl=US
https://cdn.rt.com/app/rtnews.apk
– RT DE im Yandex Messenger:
https://yandex.ru/chat/#/join/80aee2cd-c3d7-4006-adb8-10fb02a83ceb
– RT DE auf Odysee:
https://odysee.com/@RTDE:e
– RT DE auf VK:
https://vk.com/rt_de
– RT DE auf Minds:
https://www.minds.com/rtde/
– RT DE auf Rumble:
https://rumble.com/c/c-1737485

Die Pointe kommt noch vom Pressesprecher Hendrik Zörner: Der Staat als Papiertiger. Es scheint so, als hätten die verantwortlichen Politiker immer noch nicht begriffen, dass die Propaganda staatsnaher Kanäle wie RT darauf abzielt, die Demokratie zu beschädigen und auszuhöhlen. Da hilft die Freiwilligkeit nötiger Netzsperren nicht weiter.

Ein Journalistenverband, der sich für zwangsweise „Netzsperren“ und Zensur seitens des Staates ausspricht? Das ist supercringe und widerspricht dem Grundgesetz.

Der Mann ist dem hiesigen Stammpublikum hinlänglich bekannt, auch was er über Pressemitteilungen denkt. Zörner hatte schon immer ein Problem mit RT Deutsch. (Nein, ich vergesse nie und nichts!)

Die Autoren bei Correctiv sind übrigens klüger als der DJV: Die Schweiz und Norwegen, die nicht Mitglieder der EU sind, haben entschieden, RT und Sputnik nicht zu sperren. Der schweizer Bundesrat argumentierte im März, es sei „wirksamer, unwahren und schädlichen Äußerungen mit Fakten zu begegnen, anstatt sie zu verbieten“. Schreib dir das hinter die Löffel, Hendrik!

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El monasterio de Santa Clara

monasterio de Santa Clara

Das war mühsam: Ich wusste nur, dass ich dieses Foto in Bolivien gemacht hatte, vermutlich in der Hauptstadt Sucre. Zuerst nahm ich an, es sei eine andere Perspektive des Klosters La Recoleta, vom dem man einen schönen Blick auf die Stadt hat. Die Säulen passten aber nicht dazu.

Nach zahllosen Bildvergleichen fand ich heraus, dass es sich höchstwahrscheinlich um den Innenhof des Klosters von Santa Clara (Convento y Monasterio de Santa Clara) handelt – oder ist jemand anderer Meinung? Ich war mindestens zwei Mal in Sucre; vermutlich habe ich das Foto aber 1984 gemacht, nicht 1980.

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Nehmt dies, deutsche Qualitätsmedien“

Arye Sharuz Shalicar: „Kurze Verständigungsfrage: Warum ist täglich die Rede von „rechtsextremen Israelis“, aber noch nie habe ich von „rechtsextremen Libanesen“ oder „rechtsextremen Palästinensern“ oder „rechtsextremen Syrern“ gehört? Gibt es etwa keine rechtsextremen Araber?

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Kreuzberger Schnellfraß [Update]

kreuzberg

Heute vergaß ich, zur Arbeit etwas zum Essen mitzunehmen. Eine Banane und ein Avocado für 12 Stunden ist, obzwar gut für den schlanken Körper, ein bisschen wenig für den ganzen Tag. Und wenn ich nach 22 Uhr nach Hause komme, will ich nicht den Kühlschrank ausräumen, sondern nur noch ein paar Schlückchen des frisch erworbenen Highland Park-Whiskys zu mir nehmen (nicht nur die Herkunft des edlen Getränks ist exotisch, sondern auch der Geschmack: Bestnote!).

Ich musste also sündigen in der Not einen dieser Lieferdienste ausprobieren. Man sollte bekanntlich auf dem Laufenden bleiben, was Neues im Kapitalismus betreffend, da man nie weiß, ob der Kommunismus schon um die Ecke gebogen ist und man es gar nicht mitgekriegt hat.

Für die Kleinbourgeoisie ist so etwas praktisch, weil sie eben diese Kundschaft erreicht, die keine Lust hat, vor die Tür zu gehen, aber gleichzeitig zu doof ist, um zu kochen – und hungrig. Oder solche wie mich. Die Lieferdienste – ich musste mir das erst neugierig ansehen, derweilen es eine Premiere für mich war – bieten online die Speisekarten aller Lokale an, die mit ihnen eine Vertrag geschlossen haben. (Sorry, ich bestelle nicht online Pizza, weil einer meiner Ex-Frauen in einer Pizzafabrik im Norden Berlins gearbeitet hat, um unsere gemeinsame Südamerika-Reise mitzufinanzieren. Ich weiß, wie Fertigpizzen gemacht werden und wie es dort zugeht. Nur unter Folter würde ich Fertigpizza essen.)

texmex

Man bestellt online, gibt an, wie man zahlen will, bekommt eine E-Mail, die die Transaktion bestätigt, und kann, falls man das datenschutzmäßig erlaubt, im Browser verfolgen, wie lange es noch dauert. Es kommt dann fast immer ein Ausländer der südamerikanischen oder asiatischen, seltener der nordamerikanischen Art, weil nur die sich so ausbeuten lassen, und weil Araber offenbar nicht so gut Fahrradfahren können oder keine Zeit haben, weil sie unbedingt Shisha mit ihren Cousins rauchen oder die Sonnenallee in der zweiten Reihe mit Leihwagen zuparken müssen und zudem oft andere Einkünfte haben.

Ich nahm also Tex-Mex, wohl wissend, dass das gelieferte Essen mit mexikanischer Küche so viel zu tun haben würde wie ein Hamburger mit Fleisch, dessen Lieferant persönlich auf vier Beinen gelaufen ist. Das Ergebnis war, aus soziologischer und anthropologischer Sicht betrachtet, rätselhaft: Wer tut sich so etwas an? Ich weiß jetzt schon nicht mehr, was es war. Es hatte keinen Eigengeschmack, den ich hätte definieren können. Muss man dafür einen veganischen Hipster-Magen haben oder von Geburt an keine Geschmacksnerven besitzen? Lauwarm war es auch, aber der arme Fahrer, der Hindi und Pidgin sprach, sah immerhin abgehetzt aus, hatte also nicht getrödelt.

Mir fielen nach dem Verzehr allerlei kulturpessimistischen Floskeln ein. Die Leute werden immer anspruchsloser, was Mahlzeiten im Spätkapitalismus angeht. Dann kann ich auch gleich Nahrungspillen für Kosmonauten fressen. O tempora, o mores!

[Update] Ich habe das Essen ins Büro bestellt – während der Arbeitszeit. Aufmerksame Leser hätten das merken müssen. Ich arbeite in einem meiner Berufe in Kreuzberg und wohne in Neukölln. Ist das schwierig zu verstehen?

texmex

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9./10. November und die sensiblen Inhalte

reichsprogromnacht

Ich frage mich, wie man das Grauen lehren könnte, wenn man die passenden Bilder dazu nicht zeigt? Erwartet jemand, bei den Themen „Reichspogromnacht“ oder der Shoah Katzenbilder zu sehen? Früher, bevor Wokistan erfunden wurde, gab es „sensible Bilder“ nicht. Man sah etwas oder guckte nicht hin.

Um dem Wegsehen ein Ende zu bereiten, konfrontierten US-Befehlshaber die Einheimischen mit denselben Schreckensbildern, vor denen auch jene bei der Befreiung standen. Bürger aus Dachau, aus Flossenbürg, aus den Orten der Außenlager wurden in die ehemaligen KZs geschickt: der unfassbare Anblick der Opfer sollte dem Volk der Täter nicht erspart bleiben.

Heute stünde da jemand mit einem großen Schild: „Vorsicht! Sensible Inhalte!“ Wenn es nach mir ginge, würde so etwas nach der Revolution glatt verboten, und wer vor „sensiblen Inhalten“ warnte, käme sofort in einen Steinbruch, wo er mit einer Spitzhacke Felsbrocken sensibel auseinanderhacken könnte.

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Kontakt, Update

Soziale Medien: Burks‘ Blog, Facebook, Mastodon, Twitter, Telegram, Instagram, TikTok, vk.com, odysee und Patreon (under construction). Für Videokonferenzen nutze ich ausschliesslich meinen eigenen BigBlueButton-Server (Link auf Anfrage). mIrc, Skype, Messenger, Secondlife

Wisst ihr Bescheid.

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Verdammt lang her

tungurahua

Hier noch ein Bick vom ecuadorianischen Vulkan Tungurahua (5,023 m), den ich zwischen dem 12.und 14.12.1979 bestiegen habe. Es muss ganz am Anfang des Aufstiegs sein, wenn man das Panorama mit den anderen Fotos vergleicht.

Ich muss mal zu Potte kommen mit den alten Dias Fotos von meinen Reisen 1979/80, 1981/82, 1984 und 1998: Es ist immer noch eine dreistellige Zahl, die ich noch nie veröffentlicht habe.

Und was mache ich, wenn ich alle online habe? Die Nachgeborenen auf Instagram darauf hinweisen? Books on demand mit 2500 Fotos? Wer soll das bezahlen? Wie sehen denn Fotos in E-Books aus? Und wie groß wird das, unter einem Terabyte?

Dieses Jahr steht unter dem Motto „Verdammt lang her“. Inspiriert durch die Fotos nahm ich bekanntlich Kontakt zu einer meiner Exxen auf, die ich seit 34 Jahren nicht mehr gesehen hatte und fütterte sie mit Kuchen und mit Schweinefleisch süß-sauer ab. Dann wird mich in Kürze eine andere Ex für ein paar Tage besuchen, und wir werden etwas Schönes und/oder Kultiviertes zusammen machen.

Apropos verdammt lang her und „etwas Schönes“: Auf einem anderen Foto erkannte ich ein Mädel eine Frau (ganz links), die wir damals mehrfach in Südamerika wieder getroffen haben, in Kolumbien, Ecuador und Peru oder Bolivien (oder war es sogar Barbados?). Ich fand sie recht schnuckelig, aber sie war mit einem nervtötenden Macker zusammen, sie prügelten sich und brüllten sich an, dass man es überall hörte. Es war unmöglich, mit ihnen zusammen zu reisen.

Jahre später bekam ich einen Anruf von ihr in Berlin. Sie hatte sich von ihrem Kerl getrennt und war unterwegs nach Brasilien als Entwicklungshelferin. Sie hätte noch eine Nacht in Deutschland, ob ich sie nicht besuchen kommen wolle in Gatow in der DED-Zentrale? Das tat ich. Mir wird immer noch warm ums Herz, wenn ich daran denke. Was wohl aus ihr geworden ist? G., wenn du das hier liest, in Brasilien oder wo auch immer auf der Welt: melde dich mal! Mir ist gerade danach (nein, nicht noch mal zusammen auf den Tungurahua).

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Unter Wiegenden und Bombenden

abendessen

Ich schrob schrieb vor zehn (!) Jahren: „Da meine Personenwaage heute morgen 86 Kilo anzeigte, werden die hungrigen Leserinnen und die gefräßigen Leser mir die gestrige Sünde mit dem Kasseler mit Senf und Rotkohl verzeihen.

Ich habe überlegt, was ich eigentlich anders mache als vor einem Vierteljahr: Kleinere Portionen, weniger Nudeln, nichts mehr essen nach 18 Uhr oder was ich dafür halte, Schokolade und anderes Süßes sind tabu, Bier trinke ich ohnehin kaum. Wenig Fleisch und Fett, aber das war zu meinen Hundert-Kilo-Zeiten auch schon so.“

Zwischenzeitlich war ich sogar bei meinem Idealgewicht von 84 Kilo (Größe 1,84 cm), das war 2016, als ich zwei Mal in der Woche Krav Maga machte. Jetzt sind es 90. Meine schnuckelige Physiotherapeutin sagte neulich beruhigend, Muskeln, die ich zur Zeit aufbaue, wögen auch etwas. Jedenfalls ist meine Silhouette im Spiegel schlanker als damals. Vielleicht ist auch nur alles anders verteilt. (Ist Titan in der Hüfte schwerer als Knochen?)

Ich müsste heute eigentlich etwas über Georg Elser bloggen, will aber das Publikum, welchselbiges schon informiert sein wird, nicht annoyieren (nur um euren Wortschatz zu erweitern).

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Великая Октябрьская социалистическая революция Welikaja Oktjabrskaja sozialistitscheskaja rewoljuzija

oktoberrevoltution

Heute vor 105 Jahren begann die Oktoberrevolution (eigentlich am 6. November 1917).

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Ein Stock auf dem Tungurahua, Patella partita und drei Prozent

tungurahua

Während die Weltläufte wie gewohnt vor sich hinblubbern, Kriege kriegen, Intrigen gesponnen werden, heiße Luft aus den Mäulern der Politiker entweicht, propere Mädels busenschüttelnd instagramen, aber eigentlich nichts passiert, muss ich noch kurz etwas zum ecuadorianischen Vulkan Tungurahua ergänzen, (5,023 m), den ich 1979 erklettert habe – und das im Gegensatz zu Alexander von Humboldt auch schaffte. Heute wird dringend davon abgeraten, da hochzusteigen, da der Tungurahua seit 1999 wieder aktiv und äußerst gefährlich ist.

Mir wird heute noch schummrig, wenn ich eines der Videos der diversen Eruptionen ansehe. Uns hatte niemand erzählt, dass es durchaus ein gewissen Risiko eines Ausbruchs gab. Wir haben auch niemanden gefragt. Aber Warnungen hätten mich, jung und naiv wie ich war, vermutlich nicht abgehalten.

Wir brauchten drei Tage: einen für den Aufstieg zur Hütte, die auf knapp 4000 Höhenmetern lag (natürlich ist sie weg). Am nächsten Tag bin ich allein zum Gipfel, weil die anderen drei zu erschöpft waren und lieber an der Hütte blieben. Aus mir heute unverständlichen Gründen hatte ich auch meine Kamera in der Hütte gelassen.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es sich anfühlt, mit Halbschuhen (!) Lavafelder hinaufzusteigen, immer zwei Schritte vor zu klettern und mindestens einen wieder zurückzurutschen. Als der Boden wieder fester wurde, kamen dann der Gletscher und Schneefelder, was das Klettern auch nicht bequemer machte. Zwischendurch wurde es auch richtig steil und mir mulmig. Ich hatte weder Kletterausrüstung noch passende Kleidung dabei – aber der Himmel blieb strahlend blau. Gegen Mittag kam ich im Krater an, genoss die großartige Aussicht auf die anderen Vulkane, rastete ein wenig, nahm Gestein als Andenken mit und kletterte dann wieder die rund rund 1000 Höhenmeter hinunter. Das haut dann richtig in die Knie.

Ich weiß nicht mehr genau, wie lange ich gebraucht habe – ich bin am frühen Morgen los und kam am späten Nachmittag wieder an der Hütte an, wo die anderen schon sorgenvoll warteten. Da ist auch das Foto entstanden. Ich war fix und fertig. Ich habe da einen Stock in der Hand, den ich mir bei Erreichen der Baumgrenze zurechtgeschnitzt hatte. Mein rechtes Knie tat höllisch weh, und ich konnte kaum auftreten.

Warum? Ich habe von Geburt an eine Partella partita (hallo Harald!). Das ist keine Missbildung, sondern kommt eben mal vor. Eine Teilung der Kniescheibe (Patella) in mehrere Knochenelemente ist eine angeborene Fehlbildung der Kniescheibe, die bei einem bis drei Prozent aller Menschen vorkommt. Von einer geteilten Kniescheibe sind neunmal mehr Männer als Frauen betroffen. Ich bin also eine winzige Minderheit.

Es macht auch keinen Unterschied zu nicht gespaltenen Kniescheiben, aber bei langen und extremen Belastungen kann es in seltenen Fällen schmerzen. Ich hatte das nur auf dem Tungurahua und einmal beim Skifahren, aber nie beim Kampfsport. Man müsste dann einen Tag pausieren. Was macht man aber, wenn man auf einem Fünftausender ist und nicht einfach runterrutschen kann? Deshalb der Stock… Ich bin humpelnd hinab – Augen auf und durch.

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