Walk through the jungle

jungle ecuador

Dschungel bei Misuahalli, Ecuador, fotografiert im Dezember 1979. Damals gab es nördlich der Ortes nichts, keine Häuser, keine Straßen, nur Trampelpfade wie der oben. Offenbar haben die seitdem mächtig in Tourismus investiert. Vermutlich wäre das für mich alles unbezahlbar: 50 Dollar pro Nacht in einer Lodge? Wir haben damals für unsere Pension weniger als fünf Dollar pro Nacht bezahlt.

Die beiden Männer oben waren meine Reisebegleiter: Mit beiden habe ich mich nicht gut verstanden – es war eher eine Zweckgemeinschaft. Der mit der Kamera war Belgier, sprach kein Wort Spanisch und hing an uns wie eine Klette. Ich konnte mit ihm nichts anfangen. Ich hätte auch nie eine Kamera vor dem Bauch baumeln lassen.

Aus meinem Reisetagebuch, 10.12.1979 (geschrieben nach der Rückkehr aus dem Dschungel in Quito):
In [Puerto] Misuahalli ist es warm. Der Ort liegt direkt am Rio Napo und einem anderen Fluss [Rio Misuahalli] und besteht aus circa. 20 Häusern. [Schon fünf Jahre, nachdem ich da war, war der Platz, auf dem damals Volleyball gespielt wurde, nicht mehr da.]

Residencial „Balcon del Napo“ kostet 40 und ist sauber, nur ab und zu aqua no hay [Wasser gibt es nicht]. Als Haustier halten sie sich eine zweieinhalb Meter lange Anaconda, die in einer Kiste mit einem Stein drauf steckt und für ein paar Stunden am Tag Auslauf hat, damit sich die Gringos mit ihr fotografieren lassen können.

Der Strand [gemeint ist das Flussufer] ist voll Sand, und man kann baden, obwohl der Fluss schmutzig und teilweise recht reißend ist. Treffen ein paar nette Leute, unter anderem einen Typen aus Stuttgart, der schon zwei Jahre unterwegs ist (über Asien, Australien, Tahiti, USA). Er hat unterwegs ein billiges „Roundticket“ gekauft (für 400 $ von Singapur nach Australien usw.). Ein US-Amerikaner, der sich wohl für einen professionellen Globetrotter hält, überlegt sich, ob er Bauer werden soll oder weiterfährt, entscheidet sich für das Letztere. Das Gespräch endet nicht mit einem Einverständnis über den Sinn und Zweck einer Reise, weil für ihn nur die Alternative „to live day by day“ oder „freedom“ besteht. Es ist sehr schwierig, meine Position darzulegen. P. [der Belgier] hat auch eine etwas andere Vorstellung; flüchtet wohl vor seinen persönlichen Problemen.

Am 2. Tag marschieren wir morgens los, am Nebenfluss entlang, dann über einen Trampelpfad zu einem kleinen Dorf. Eine schmale Straße führt von da wieder auf die Straße nach Misuahalli. Über eine Hängebrücke geht es ungefähr eine Stunde weiter, bis H. und P. wegen der zunehmenden Matsche schlappmachen und umkehren. Ich gehe allein weiter, bis zu den Knöcheln im Schlamm.

Plötzlich höre ich Flötenmusik, der ich nachgehe. Vor einem einzelnen Haus (vielleicht bei dem heutigen Cabañas Pinsha Huasi) sitzt ein Bolivianer, der Blockflöte spielt. Er ist aber an einem Gespräch weniger interessiert. So marschiere ich wieder zurück und komme gerade rechtzeitig vor einem fürchterlichen Regenguss im Dorf an. Abends beobachten wir interessiert die Spinnen bei der Arbeit, die fast das ganze Hotel einspinnen. Die Dorfbevölkerung spielt Volleyball und Billard mit vier Kugeln weniger.

Zu den Auca [Waorani] bekommen wir Informationen von dem Ami und von einem Leiter des DED, der die Tour [zu ihnen] gemacht hat. Vor einem Jahrzehnt haben sie gegen das Eindringen der Texaco Widerstand geleistet. Sie sollen ein sehr kriegerischer Stamm gewesen sein. Das ecuadorianische Militär ging gegen sie vor und hat sie [die Zahl 700 – ca. 3000 aus meinem Tagebuch kann nicht stimmen] dezimiert. Heute haben sie sich mit Transistorradios in den Dschungel zurückgezogen, die sie – statt ihren alten Gesängen – gegen die Geister der Gewitter einsetzen. Interessanter soll ein anderes Volk sein, dass im Dschungel an der Küste lebt. Sie zogen sich, nachdem die Inka Ecuador erobert hatte, aus den Bergen in den Urwald zurück und „degenerierten“ im Laufe der Jahrhunderte von Berg- zu Waldindianern. [Ende Tagebucheintrag]

Wenn ich das damals alles gewusst hätte! Einen der Waorani habe ich in Puerto Misahualli später noch gesehen, mit ultralangen Ohrlöchern und halb nackt, habe ihn aber nicht fotografiert.

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Gemischter Nachschlag und ein roter Mond

gym

Nach dem Ausflug ins qualitätsmedial Theoretische jetzt noch ein gemischter Nachschlag. Es wird wieder – wie gewohnt – total unseriös.

– Warum müssen mich die Russen auf Demonstrationen in Deutschland hinweisen, die sich dem medialen Narrativ den offiziellen Sprachregelungen zum Thema Ukraine verweigern, nicht aber die, die dafür zuständig wären?

– Israel scheint seine Position im Ukraine-Krieg zu zu modifizieren. Das sollten sich unsere Pseudo-Politiker hinter die Ohren schreiben: Es geht nicht um Moral, sondern was Israel nutzt: „I wouldn’t say Israel is taking a pro-Russia line. It’s a pro-Israel line.“ So sollte Außenpolitik sein.

carlyn romero
Carlyn Romero, mehr als zwei Millionen Abonnenten auf TikTok – wie schafft die das nur? Nachmachen! (Meine Hüfte kann das nicht mehr, was die kann.)

The Free Press analysiert die Zensur bei Twitter, was COIVID-19 angeht. „The platform suppressed true information from doctors and public-health experts that was at odds with U.S. government policy.“

– Die US-Amerikaner sorgen sich, dass die Chinesen den Mond erobern könnten. Ich hoffe, sie tun es und stellen dort eine Marx-Büste auf oder etwas Vergleichbares.

cats

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Unter abschaumigen Dumpfbacken

randale Neukölln Silvester
Screenshot: Die Gesetzlosen, „Achtung, Reichelt!!

Es dünkt mich, das Publikum verlangte, die Qualität des Blogs deutlich zu steigern , also die Zahl spärlich bekleideter Damen auf das Notwendigste zu reduzieren. Natürlich kann man randalierende junge Männer in Großstädten divers verschieden diskutieren. Unter uns Marx-Kennern: Ja, auch das könnte in die Rubrik „Klassenkampf“ eingetütet werden, aber nur „könnte“.

Wir hatten das vor uralten Zeiten in Kreuzberg: Schon 1997 hatte „die Eskalation der Gewalt eine völlig neue Qualität erreicht“. (Der Textbaustein ist wiederverwendbar.)

Zu meiner Überraschung sagte Güner Balci, die „Integrationsbeauftragte“ von Berlin-Neukölln, genau das, was ich gestern hätte schreiben sollen: „Das sind totale Dumpfbacken“. Aber solche reihten sich schon vor einem Vierteljahrhundert in die ursprünglich politisierte Randale am 1. Mai ein, bis jeder nur noch von „Randale-Touristen“ sprach und die Kreuzberger die Schnauze voll hatten.

Einige der Personen kenne sie persönlich. Es handle sich dabei um „hoffnungslos Abgehängte“. Diese hätten, auch wegen sozialer Medien, anders als vor 20 Jahren aber eine hohe Deutungsmacht. Dennoch seien sie „platt gesagt: absolute Loser“, bei denen auch Drogen eine Rolle gespielt hätten.

Der Grund für die rohe Gewalt gegen die Helfer sei allerdings kein durchdachtes Agieren, sondern vielmehr ein Reflex, erläuterte Balci: „Die sind vom Staat und wir sind gegen die.“

Inszenierten sich die Jugendlichen als „harte Möchtegern-Gangster gegen die Polizei“, erhöhe das ihre Glaubwürdigkeit auf der Straße. „Es ist ihr Geschäftsmodell, auffällig zu sein und Ärger zu machen.“

Diese Klientel kenne ich zu Genüge aus der Notaufnahme in Kreuzberg als „Störer“, wie wir von der Security sie nannten. Ahmad Mansur wird in demselben Artikel zitiert: „In Berlin gibt es Gruppen von Jugendlichen, die den Staat als sehr schwach wahrnehmen, weil sie selbst aus sehr patriarchalen Strukturen kommen. Einige haben in ihren Heimatländern einen Polizeistaat erlebt und nehmen die demokratische Polizei als schwach wahr und suchen Streit und Kontakt mit diesen schwachen Polizisten“, sagte Mansour. Auch andere Einsatzkräfte wie die Feuerwehr würden als Vertreter des Staats wahrgenommen und verachtet.“

Das sind doch klar und wahre Worte. Leider sind sowohl Balci und Mansur mehr oder weniger allein auf weiter Flur, weil insbesondere die „Grünen“ als auch die „Linken“ das anders sehen bzw. am liebsten gar nicht hingucken wollen. Sobald man mit denen anfängt zu diskutieren, wird man mit Whataboutismen bombardiert, die Nazis seien viel schlimmer. Auch die Qualitätsmedien, insbesondere der lokale RBB, hielten sich auffallend zurück. Man gewann den Eindruck, dass sie die üblichen Verdächtigen von der so genannten arabischen Allee Sonnenallee und der Hermannstrasse am liebsten als „Jugendliche“ betitelt hätten. Keinesfalls darf erwähnt werden, dass die auch fast alle Türkisch oder Arabisch sprechen, aber ausnahmslos nie Japanisch oder Hindi oder Urdu oder eine skandinavische Sprache.

Ich darf an das Jahr 2007 erinnern. Damals schrieb ich hier zum Thema „Gewalt ist geil“. Und 1998: „Die Bösen sind die anderen“. Erstaunlich, wie der aktuell der Artikel von damals ist – man müsste nur ein paar Worte ändern, und er könnte heute publiziert werden:

Die Lobbyisten der Berufs-Betroffenen (Helfen und Heilen) reden über Gewalt mittels Jugendlicher. Die können nichts dafür, daß sie so sind. Die Gesellschaft will sie wiederhaben. Die Lobbyisten der harten Hand (Strafen und Einsperren) rufen: die Obrigkeit muss gegen das Böse härter durchgreifen! (…) Mit der ganzen (nicht etwa der halben!) Härte des Gesetzes gegen Chaoten vorgehen usw. Die Bösen, die hier gemeint sind, können etwas dafür, dass sie so sind. Die Gesellschaft will sie nicht mehr. Sie sind Psychopathen – „hirnverbrannte Schläger“. Drogenmissbrauch führt zu Hirnschäden.

Wozu dient der Gewalt-Diskurs? Er verschafft der Gesellschaft Angstlust wie der Horrorfilm: Ohne Gewalt weiß niemand, was das Gute ist. Gut ist: Wollen wir mal darüber reden, mit einer Kerze in der Mitte. Runder Tisch. Reden ist erlaubte Gewalt, die Fortsetzung des Hooliganismus der Randale zu Silvester mit anderen Mittel. (…). Reden heißt: der Sozialarbeiter zwingt dem Schläger sein Spiel und seine Regeln auf. Du musst dich der Gruppe anpassen. Wo kämen wir denn hin. Wenn du es zu etwas bringen willst, musst du das tun und jenes lassen. Der Arbeitsmarkt im Kapitalismus belohnt dich dafür, dass du kein Warlord bist. Geld, Frauen, Liebe und Prestige sollen die kompensatorische Gratifikation für Gewalt sein.

Wer Macht hat, redet nicht über Gewalt. Die Herrschenden können andere beauftragen, Gesetze zu erlassen, die die Beherrschten zwingen, ihren Wünschen nachzukommen (…) Wer über Gewalt kommuniziert, demonstriert, dass er selbst über nur begrenzte Macht verfügt. Man will, dass die, die den eigenen sozialen Status potentiell bedrohen, sich an Regeln halten, die man selbst aufgestellt hat. Nur die Mittelschichten fordern von allen anderen, sich an Regeln zu halten, weil sie „Angst vor dem Absturz“ (Barbara Ehrenreich) haben. Wer aufsteigen will, muss die Werte der Gesellschaft verinnerlichen und sich selbst kontrollieren. Beherrsche dich, und nicht etwa andere! Der soziale Aufsteiger ist gegen Gewalt, weil Gewalt archaisch ist und die Regeln, die ihm ein gesichertes Leben ermöglichen, ad absurdum führt. Der klassische Radfahrer tritt nach unten, aber fordert gleichzeitig, dass die da oben das nicht tun. Sie sollen ihn dafür belohnen, dass er sich an die Regeln hält.

Gewalt ist eine Ikone, ein sinnliches, also medial vermitteltes Bild eines Phänomens, das unterschiedliche Gruppen jeweils verschieden wahrnehmen und interpretieren. Hooligans Dumpfbacken finden Gewalt geil. Sie verschafft ihnen alles, was das Leben versprechen kann: Körpergefühl, Überschreiten der Grenzen, Macht, Gruppendynamik, Thrill. Ein Trip ohne psychotrope Hilfsmittel.

randale neukölln silvester
Screenshot: Die Gesetzlosen, „Achtung, Reichelt!!

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Zwischenwelten und Genüsse

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Ich habe meiner entzückenden Physiotherapeutin versprochen, dass ich 2023 ein Sixpack anstrebe.

Das neue Jahr lässt einen gleich mit den Ohren schlackern. Wir haben da eine Religiotin Annette Kurzschluss Kurschuss, die stammelt: „Waffen für die Ukraine sind Pflicht christlicher Nächstenliebe.“ Aber so etwas ist man von den Pfaffen ja gewohnt, obwohl ich instinktiv zu radikalen Maßnahmen greifen möchte.

Apropos „radikale Maßnahmen“: Natürlich waren junge männliche Einwanderer bzw. deren Kinder, vor allem der arabischen Art, überproportional verantwortlich für die Silvesterrandale und die Angriffe auf Polizei und Rettungskräfte. Aber das ist kein Anlass, um über Immigration an sich zu streiten. Im arabischen Kompong Glam kann man vom Fußboden essen, wie jemand, der dort war, mit glaubhaft bestätigte. Auch arabische Fluglinien erlauben nicht das Herumrandalieren und Zumüllen. Es liegt also an etwas anderem.

Meine These: Regeln werden nicht durchgesetzt. Das ermutigt den Abschaum, sich dann an nichts mehr zu halten. (Was sagen deren Eltern eigentlich dazu? Oder waren die gerade in einer Moschee?) Wolfgang Büscher schreibt in der Welt:
Oder, wie so viele um sie her, in dieser über Generationen sich erstreckenden Zwischenwelt leben, in der das Geld und die Autos, die Straßennamen und die Behörden deutsch sind – aber alles, was Identität stiftet, das Essen, die Sitten und die Religion, die Vornamen der Kinder und die Kleidung ihrer Mütter, all das ist Herkunft pur. Libanon, Türkei, Kosovo. Migration ist eine hoch identitäre Bewegung. Und Deutschland ist offenbar kein Land, das darauf eine Antwort findet.

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Das Blogvolk will es so.

Zum Erholen zwischendurch: Ich habe auf allen verfügbaren Kanälen Shota Mebakuro abonniert. Shota ist ein Influenzer Fotograf, der wahre Kunstwerke produziert, von denen ich meistens nicht sagen kann, ob die Bilder echt sind oder stark bearbeitet. Ein Genuss zum Anschauen!

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Basilika San Francisco

Basilika San Francisco

Basilika San Francisco in Quito, Ecuador am Plaza San Francisco, fotografiert im November 1979. Ein Detail hatten wir hier schon sowie ein Foto des Platzes ohne Kinderchöre. Der Platz mit der Kolonialarchitektur ist einfach großartig und schön.

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Avatare wünschen ein frohes neues Jahr 2023

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Ich hatte mich entschieden, etwas Nützliches zu tun und virtuelle Dinge zu bauen, weil hier in Neukölln schlimmer geballert wird als in Bachmut. Leider wird auch in Secondlife gefeiert, sogar mit Feuerwerk, und meine virtuelle Rollenspiel-„Gattin“ rief mich zu einer Party. (Ja, wir haben beide dunkle Haut als Avatar und pfeifen auf die Woken, die das kritisieren würden, und mein Avatar hat schon seit 2007 Rastalocken.) Frohes neues Jahre 2023!

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Noch mehr Aussichten der buntscheckigsten Art und große Huren

spiegel

Ein Teil der Bourgeoisie wünscht den sozialen Mißständen abzuhelfen, um den Bestand der bürgerlichen Gesellschaft zu sichern. Es gehören hierher: Ökonomisten, Philantrophen, Humanitäre, Verbesserer der Lage der arbeitenden Klassen, Wohltätigkeitsorganisierer, Abschaffer der Tierquälerei, Mäßigkeitsvereinsstifter, Redakteure des „Spiegel“, Winkelreformer der buntscheckigsten Art. (Karl Marx – Friedrich Engels: Kommunistisches Manifest)

Was soll man dazu sagen? Ich wette, die Damen und Herren könnten spontan rein gar nichts antworten, fragte man sie, was Marx eigentlich über den Kapitalismus gesagte habe? Genausowenig wie unsere „Palästinenser“-Freunde, von denen man wissen möchte, warum sie nicht für den Boykott aller jordanischen Produkte seien? Die wissen gar nicht, wovon ich rede. Dumm wie Aschenbecher, aber ein großes Maul haben sie.

Der Couponschneider Don Alphonso faselt: „… es ist vermutlich kein Zufall, dass Karl Marx von der Ideologie des „Neuen Deutschlands“ inzwischen auf das Cover der „Spiegels“ weiter gewandert ist. Es ist nicht nur die Wirtschaftstheorie von Marx. Es ist auch der historische Materialismus, mit dem dieser Mann und seine Nachfahren einen geschichtlichen Zwangsablauf konstruierten, mit dem Ziel, die Feinde zu enteignen, in den Gulag zu werfen und ohne Besitz zu versklaven“.

Auch das ist gehobener Unfug, aber die Herrschaften geben sich gar keine Mühe mehr, nach Fakten zu suchen – es reicht die Attitude des Eigenheimbesitzers, der fürchtet, die Kommunisten würden seine Oma ihr Hüttchen enteignen wollen. Obwohl man bei der kleinbürgerlichen Mischpoke, die sich hierzulande erdreistet, sich „links“ zu fühlen und zu nennen, nie wissen kann, was sie im Schilde führt, hätte sie einen Zipfel der Macht erheischt, was ein nicht existentes höhere Wesen verhüten möge.

Apropos, Qualitätsmedien: Wenn man dem Publikum die Hucke vollügt und ihnen Fake News vom Feinsten vorsetzt, weil es dem vermeintlich Grünen Guten dienen sollte, dann wird es nicht besser, wenn man danach „noch einmal tief in die Recherche eingestiegen“ ist.

666

Übrigens empfehle ich neben der Bibel noch mal Friedrich Engels, der sich auch beim Thema „Urchristentum“ exzellent auskannte.
Unter den Semiten – Chaldäern und Juden – war damals eine Zauberkunst im Schwang, die auf der doppelten Bedeutung der Buchstaben beruhte. Seit ungefähr 300 Jahren vor unsrer Zeitrechnung wurden die hebräischen Buchstaben auch als Zahlzeichen gebraucht a = 1, b = 2, g = 3, d = 4 usw. Die kabbalistischen Wahrsager nun zählten die Zahlenwerte der Buchstaben eines Namens als Quersumme zusammen und suchten daraus zu prophezeien, z.B. durch Bildung von Worten oder Wortverbindungen von gleichem Zahlenwert, die Schlüsse auf die Zukunft des Namensträgers zuließen. Ebenso wurden geheime Worte in dieser Zahlensprache ausgedrückt und dergleichen mehr. Man nannte diese Kunst mit einem griechischen Wort gematriah, Geometrie; die Chaldäer, die dies geschäftsmäßig betrieben, und von Tacitus als mathematici bezeichnet werden, wurden unter Claudius und später nochmals unter Vitellius, vermutlich wegen „groben Unfugs“, aus Rom vertrieben.

Vermittelst eben dieser Mathematik ist auch unsere Zahl 666 entstanden. Hinter ihr birgt sich der Name eines der ersten fünf römischen Kaiser. Außer der Zahl 666 kannte aber Irenäus, Ende des zweiten Jahrhunderts, eine Variante 616, die jedenfalls entstanden war zu einer Zeit, wo das Rätsel der Zahl noch vielen bekannt war. (…)

Ferdinand Benary in Berlin hat diese Lösung geliefert. Der Name ist Nero. Die Zahl ist begründet auf Neron Kesar, die durch Talmud und palmyrenische Inschriften beglaubigte hebräische Schreibung des griechischen Neron Kaisar, Kaiser Nero, welches die Aufschrift der in der östlichen Reichshälfte geschlagenen neronischen Münzen war. Nämlich |469| n (nun) = 50, r (resch) = 200, w (waw) für o = 6, n (nun) = 50, k (koph) = 100, s (samech) = 60 und r (resch) = 200, Summa = 666. Nehmen wir aber als Grundlage die lateinische Schreibung Nero Caesar, so fällt das zweite nun = 50 weg, und wir haben 666 – 50 = 616, die Variante des Irenäus.

So was, sehr geehrte Nachgeborenen, nennt man Allgemeinbildung. Ist heute weitgehend ausgestorben.

böllerei

Ich sitze hier mit Kopfhörern, eine segensreiche Erfindung, wenn man Neukölln zu Silvester erleben muss. Alle meine engen Freunde haben sich zuhause versteckt und mir versichert, dass sie keinen Fuß vor die Tür setzen werden, weil es hier soundtechnisch zugeht wie im Donbass.

And now for something etc.: Ich schrieb neulich, dass ich zwei Leute persönlich kennte, die nach der Impfung gegen COVID-19 eine Art Schlaganfall mit Lähmungen hatten, eine davon war mehrer Wochen auf der Intensivstation. Dazu gibt es jetzt ein Statement des Berliner Senats – es fällt genau so aus, wie man es erwartet hat.

Ich empfehle übrigens zum neuen Jahr, das soeben eingetroffen ist, einen Artikel von Mario Thurnes: „Warum ich nicht mehr links bin“. Ich würde genau das Gegenteil sagen: Ich bin jetzt erst recht links, ich kann gar nicht anders, aber das, was er beschriebt, stimmt natürlich. „Normativität gilt immer stärker als Voraussetzung“. Man muss eben Eier haben, und das ist selten.

Nun ist der Islam in Deutschland mit der Einwanderung verbunden. Und alles was mit der Einwanderung zu tun hat, hat gut zu sein. Zwischentöne und Widersprüche darf es nicht geben. In diesem Punkt erst recht nicht. Und deswegen verneinen die deutschen Linken alles, was an Negativem mit der archaischen Ausübung des Islam verbunden ist – einige wollen sogar die Kritik daran gesetzlich als rassistische Tat verbieten.

Full ack.

Ksenia alexandrova
Credits: Kseniya Alexandrova

Nur, um die Phase nicht allzu abrupt zu beenden… Apropos Frauen: Die russische Propaganda zitierte die mir bisher unbekannte Northwest Arkansas Democrat Gazette: Lunden Roberts, die Mutter des unehelichen Kindes von Hunter Biden, hat bei einem Gericht in Arkansas beantragt, den Nachnamen ihrer Tochter zu ändern, damit sie „vom Tragen des Familiennamens Biden profitieren kann“. Der Antrag, der vom Anwalt der ehemaligen Stripperin eingereicht wurde, wurde am Dienstag vor dem 16. Bezirksgericht in Independence County in der Vaterschaftssache gegen Hunter Biden gestellt.

cat

So. Mal sehen, was 2023 so bringt… Auf jeden Fall wieder Katzenfotos.

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Aussichten

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[x] Lange Spaziergänge mit einer Freundin durch Rixdorf gemacht. Hüfte muckt nicht.
[x] Endlich funktioniert der VPN-Zugang meiner Fritzbox wieder unter Linux, Windows und Android. Was für eine Fummelei…
[x] Das Teleporter-Problem auf meiner Sim gelöst.
[x] Mini-Drohne als Geschenk für meinen Großneffen fliegt.

Ich wünsche dem burksblogaffinen Publikum einen guten Rutsch und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr!

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Unbekannte enge Gasse

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Cusco, Peru, fotografiert 1984. Ich finde die Gasse nicht mehr. Auch die Bildersuche nach narrow alley Cucso führt zu keinem Ergebnis. Hinten sieht man eine weitere Gasse mit aufsteigender Treppe. Das Foto ist natürlich viel zu dunkel, aber auch das Original-Dia, mit einer kleinen Pocketkamera fotografiert, war nicht viel besser.

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Aus dem Dorfe

rixdorf

Rixdorf aka Berlin-Neukölln. Keine Katzen, keine Mädels – recht so?

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To outline the next phase

instagram girl
Wie ich schon schrieb: Das ist nur eine Phase…

Kurzer Zwischenruf aus völkerkundlicher soziologischer Sicht: Gestern war ich auf einer Party. Ich nehme immer die Gelegenheit wahr, anwesende Männer, von denen ich annehme, dass sie ein Betriebssystem von einer Computerfirma unterscheiden können, zu fragen, ob jemand nicht Lust habe, mein virtueller Bodyguard zu sein dergestalt, im virtuellen Schwertkampf zugunsten meines Avatars einzugreifen, falls ich mit dem Problem nicht allein fertig werden. Normalerweise ernte ich Kopfschütteln, kombiniert mit der Fragen: Wovon redet der Kerl?

So auch gestern. Ich dachte, diese Attitude alter Männer gäbe es nur in deutschen Kriminalfällen. Dort gefallen sich Herren fast immer darin zuzugeben, dass sie vom „Internet“ und Computern keinen blassen Schimmer haben und das an popcornfressende Nerds delegieren müssen. Und siehe: Die älteren Herrschaften gestern versicherten sich gegenseitig, keine Social-Media-Acocunts zu haben oder zu benötigen, zitierten aber Versatzstücke aus „Shows“ des deutschen Qualitätsfernsehens („Böhmermann“), ein Thema, bei dem ich nicht mitreden kann, weil ich mir das nicht antue. Schnelles Internet haben sie, aber schmalbrüstige lahme Möhren Rechner, die Secondlife vermutlich gar nicht adäquat rendern könnten. Der einzige anwesende junge Mann, der mir als „Gamer“ vorgestellt wurde, besaß nur ein Laptop, geht aber lieber Surfen (auf Wasser) in Ecuador oder Kolumbien. Das zum Thema „Personal rekrutieren“.

working class history

And now usw.. Ich habe hier noch ein sehr informatives Video: Clayton Morris sits down with Colonel Douglas MacGregor to outline the next phase of the war in Ukraine. MacGregor says anyone who thinks Putin isn’t about to launch a massive operation is delusional.

Es lohnt sich, das komplett anzusehen – ein money quote nach dem anderen und Klartext: Die USA finanzieren die Ukraine und haben auch die Arschkarte, falls Putin die Sache durchzieht, wovon der Interviewte ausgeht. Die Waffen, die die USA gerade lieferten, seien zwar hübsche Weihachtsgeschenke, aber faktisch nutzlos. Er erklärt auch detailreich, warum das so ist.

instagram cat

And now usw.. Noch mal Musk und Twitter. The Intercept beschwert sich darüber, dass der Account einer „anarchistischen Gruppe“ gesperrt worden sei, ohne dass es einen ersichtlichen Grund gebe.
Among the slew of accounts abruptly suspended from Twitter this week was the anarchist media organization It’s Going Down, an anticapitalist and antifascist collective that has covered the far right since its founding in 2015.

Covered the far right? Das ist ein Haufen ekelhafter Antisemiten, die Terror gegen Israel begrüßen und von „Apartheid“ faseln. Just saying. Mir ist es egal, ob sie sich „links“ fühlen. Sind sie nicht.

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Unter Blasenbewohnern

instagram girl
Dieses Mädel ist hier nur zufällig reingerutscht und hat mit dem unten hochwertig Geschriebenen nichts zu tun.

Warum muß der Gerechte so viel leiden auf Erden? Warum muß Talent und Ehrlichkeit zugrunde gehen, während der schwadronierende Hanswurst sich räkelt auf Pfühlen des Glücks und fast stinkt vor Wohlbehagen? (Heinrich Heine, 1797 – 1856)

Mit zunehmendem Alter lernt man mehr und mehr, das Wichtige vom Unwichtigem zu unterscheiden – oder man sollte es gelernt haben. Bei manchen Leuten ist bekanntlich alles unwichtig, was sie tun und lassen, und wir reden vermutlich von der Mehrheit der Menschen, die ab und zu einen Sack Reis umfallen lassen. Ich habe zu schätzen gelernt, dass mir niemand reinreden kann, dass ich schreiben kann, was ich will und dass ich mir das leisten kann.

Das hätte auch anders verlaufen können – das muss ich demütig zugeben. Hätte ich vor rund drei Jahrzehnten einen anderen Provider gewählt, wäre mein Website nicht nur zensiert, sondern schon oft abgeschaltet worden. Man muss sich nur die AGBs etwa bei Strato ansehen:
Der Kunde verpflichtet sich weiterhin, keine Domains oder Inhalte zum Abruf anzubieten, die extremistischer (insbesondere rechtsextremistischer) Natur sind oder pornographische, kommerziell erotische, gewalttätige, gewaltverherrlichende, rassistische, diskriminierende, jugendgefährdende, volksverhetzende oder terroristische Inhalte darstellen, noch Domains oder Inhalte, die zu Straftaten aufrufen oder Anleitungen hierfür darstellen. Dies gilt auch, wenn solche Inhalte durch Hyperlinks oder sonstige Verbindungen, die der Kunde auf Seiten Dritter setzt, zugänglich gemacht werden.

Dagegen verstoße ich vermutlich täglich: Linksextremismus und sittliches Gefährden der lieben Kleinen (Gor!) ist auf burks.de selbstredend Standard. (Wie bekloppt sind die bei Strato? Wer will da Kunde sein? Wenn etwas strafbar ist, ist etwas strafbar – das entscheidet aber nicht Strato.) Bei Verdacht [!] zensieren die also: Wird die mögliche [!] Rechtsverletzung durch eine Domain begangen, kann STRATO auch Maßnahmen ergreifen, die die Domain unerreichbar machen.

Über das Thema wollte ich eigentlich gar nicht schreiben. Ich rege mich nur über so etwas schnell auf. Immerhin nutzen die keine Gendersternchen – noch nicht.

Don Alphonso hat neulich einen lustigen Artikel (Paywall) publiziert, der sich mit der Twitter-Blase beschäftigt: „Klagen aus dem Mastdarm der Aufmerksamkeitsökonomie“. Ich bin da nicht so oft und bin froh, wenn andere ausrufen, dass die Kaiserin nackt sei recherchieren. (Wie das Publikum hier schon anmerkte: Er hat Don Alphonso zitiert! Ist übrigens Weibsvolk anwesend?)

lauterbach

Der Don arbeitet sich an Leuten ab, die mir völlig schnuppe sind. Und dass er sich abarbeitet, ist auch schnuppe, aber immerhin unterhaltsam, was man von der lichterkettentragenden Glottisschlag-Mischpoke nicht sagen kann. Lauterbachs Idee, den Kapitalismus das Gesundheits“wesen“ anders und weniger profitorientiert zu organisieren, kann man begrüßen, obwohl ich erwarte, dass er scheitert (weil alle vom gegenwärtigen Zustand profitieren – außer den Patienten). Aber was er über Musk schreibt, ist einfach Blödsinn.

Der Don meint: Wer viele Follower hat, weiß nach gängiger Meinung, wie man sich für die neue Zeit fit macht und zur Marke wird. Aus irgendwelchen Gründen der Gruppendenke ist man übereingekommen, dass der Ort, an dem dieser Erfolg im Journalismus sichtbar wird, Twitter ist. Influencer haben Instagram und YouTube, aber dafür sind wir uns zu fein. Teenager haben TikTok, aber dafür sind Journalisten beim Tanzen zu ungelenkig und obendrein selten schön genug. Telegram gehört den Verschwörungstheoretikern. Um Blogs muss man sich kümmern und ein Impressum angeben. Aber Twitter ist schnell, man hat keine besondere Verantwortung, und es sind auch alle anderen da: So ist das langsam zum Standard geworden.

So mag es sein. Aber Standard bei wem? Ich kenne viele Leute, die woanders Putzen, ich kenne so genannte Sicherheitsmitarbeiter, die Zwölf-Stunden-Schichten schieben, auch an den Feiertagen, ich kenne genug Krankenschwestern und -pfleger, Arbeiter, die in eine Fabrik gehen, Handwerker, die komplizierte Dinge bauen – und das ihr ganzes Leben. Man könnte sich morgens, wenn die erste U-Bahn fährt, die Gesichter ansehen: Twittern die? (Außer den Mädels und Hipstern, die die Nacht durchgemacht haben.)

Jaja, ich weiß – die lesen auch mein Blog nicht.

von edr Benken
„Author [mit th!], Influencer & Model. Lifestyle Columnist (@faz), TV Autorin 🇺🇸 Model Agency @rolemodelsmgmt #vegan“ – es fehlt kein Klischee. Mehr muss man gar nicht wissen, um diese Sozialdemokratin einschätzen zu können.

Ich nehme nicht ernst, was die vom Don bekrittelten Damen und Herren über Twitter meinen, dortselbst verbreiten zu müssen. Das ist zu einem großen Teil bloßer Opportunismus, mit dem sie sich bei ihresgleichen beliebt machen wollen. Was mich ärgert ist, dass die sich als „links“ fühlen, wie auch die höheren Töchter, die fürs Leben ausgesorgt und noch nie eine Schüppe in der Hand gehabt haben, aber einen auf „Klima“ machen.

Der Don weiter: Und natürlich will man nicht auf eine Plattform wie Mastodon wechseln, wo einen irgendwelche Serverbetreiber, die das in ihrer Freizeit tun, jederzeit für immer löschen können, nur weil man eine Fette als fett und eine Stasi-Mitarbeiterin als Stasi-Mitarbeiterin bezeichnet. Wenn ich das bei Twitter tue, werde ich gemeldet, aber sonst passiert nichts. Bei Mastodon kann auch einfach mal der Server weg sein, wie es dieser Tage einem deutschen Journalistenverein passiert ist.

twitter
Ein dramatic exit Tweet, bei dem einen die Tränen kommen…

Vielleicht sollte ich das mal ausprobieren. Ich bin auf Mastodon, aber kopiere dorthin nur das, was ich vorher bei Twitter gepostet habe. Wen soll ich fett nennen und das tweeten?

Übrigens kann Elon Musk besser trollen als die Russen. Und das heißt etwas.

Postscriptum. Man darf nicht mehr Amerikaner sagen. (Aber man darf sie schon noch essen, oder?)

instagram cat
Diese Katze ist hier nur zufällig reingerutscht und hat mit dem oben hochwertig Geschriebenen nichts zu tun.

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Berufswunsch: Erbauer virtueller Oasen

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Dafür habe ich jetzt eine Woche gebraucht, aber nur rund drei Stunden täglich. Das Bauen allein nimmt nicht so viel Zeit in Anspruch, aber es tauchen in Secondlife immer wieder unerwartete technische und zeitraubende Probleme auf (ich sage nur: Teleporter! Sculpties! Sandstürme!). Das vierte Bild von oben zeigt mein virtuelles Hauptquartier. Man gönnt sich ja sonst nichts.

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Faszinating, but higly illogical

Ich habe in den letzten Tage arbeiten müssen, aber auch gedröselt (neben den Besuchen bei der Familie). Statt Bücher zu schreiben habe ich mich Virtuellem gewidmet, was so nützlich ist wie eine Modelleisenbahn zu bauen… Man möge mir verzeihen.

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Unter Baumaufstellenden

christmas tree

Weihnachtsbaum aufgestellt. Jetzt noch Lametta und Kugeln dran.

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Frohe Festtage

Burks

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein frohes und besinnliches Fest, ganz gleich, ob sie dieses, dieses, jenes oder gar noch ein anderes feiern.(Das Bild zeigt natürlich mich vor einiger Zeit.)

Postscriptum: „Theoretisch gibt es keine Pflicht, sich jeden Tag mehrfach zu Wort zu melden.“ (Don Alphonso)

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Unter Immunschuldigen und anderen

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Zunächst die gute Nachricht, die die Dame oben kaum glauben kann: Ich war in diesem Jahr (außer der Hüfte) noch nie krank. Ich werde mich auch weigern, an der Erkältungswelle teilzunehmen, die gerade in den Medien herumgeistert. Gegen Grippe bin ich auch geimpft. Das Respiratorische Synzytial-Virus kann mich mal.

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Faulen Lesern empfehle ich einen dicken Buddha. Fleißigen und wissbegierigen Lesern (siehe Foto oben) seien drei Artikel empfohlen, die den Krieg in der Ukraine aus ungewöhnlicher Sicht analysieren. Der Economist weist auf die zu erwartende russische Großoffensive im Frühjahr hin und die Risiken für das Selenski-Marionetten-Regime (deutsche Zusammenfassung bei den Russen, also komplett und automatisch gelogen).

Der zweite Artikel stammt von Pepe Escobar: „News From the NATOstan-Imposed Meat Grinder“.
With its array of hypersonic missiles, Russia can knock out all NATO bridges, ports, airports as well as power stations, oil and natural gas storage, Rotterdam oil and natural gas installations, in a matter of a few hours. All energy production equipment across NATOstan would be destroyed. Europe would be shut off from natural resources.

Der dritte Artikel (via Fefe) schildert den Krieg der Zukunft via „StarLink, StarShield … SkyNet“.

Gut zu wissen. Aber wer weiß das noch in Deutschland?

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Neu in meiner Bibliothek: The Clash of Fundamentalisms: Crusades, Jihads and Modernity von Tariq Ali. Das Buch wurde in der Sekundärliteratur empfohlen. In diesem Land darf nie wieder der Lesestoff ausgehen!

Übrigens sind die Berliner mehrheitllich bekoppt. Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich dieses Mal überhaupt wählen gehe. Mathematiker müssten mir vorrechnen, wie sich eine geringe Wahlbeteiligung auf die Stammverteilung auswirkt – dann kann ich mich entscheiden.

Viel lieber würde ich mich für die unten abgebildete Dame entscheiden, aber ich weiß nicht, wo sie zu finden wäre.

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Gutes, Schlechtes, Cuteness und das Übliche

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Ich versichere an Eides statt und auch bei sonst allem, was mir heilig ist, dass alle hier gezeigten Fotos unmittelbar mit dem Gebloggten zusammenhängen und mitnichten deshalb gepostet wurden, weil Sex und cuteness immer gehen.

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Die gute Nachricht kommt ausnahmsweise aus Berlin: Durchsuchungen nach Abmahnwelle wegen „Google Fonts“-Nutzung. Hausdurchsuchungen besagen gar nichts, ich weiß das aus eigener Erfahrung, und es gilt auch bei Abmahnabschaum die Unschuldsvermutung. Die Begründung ist aber interessant: Landgerichte haben schon entschieden, dass die automatische Weitergabe der IP‑Adresse „durch den Betreiber einer Website einen datenschutzrechtlichen Eingriff darstelle, in den der Besucher der Seite nicht eingewilligt habe. In dieser Vorgehensweise dürfte also tatsächlich ein Verstoß gegen die Datenschutzgrundverordnung liegen“. Aber: „Die Beschuldigten sollen daher darüber getäuscht haben, dass eine Person die Websites besucht hat (und nicht tatsächlich eine Software). Mangels Person läge dann aber keine Verletzung eines Persönlichkeitsrechts vor.“ Da hat sich jemand richtig Mühe gemacht, die Herrschaften klein zu kriegen.

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Die Russen kriegen plötzlich Probleme von einer Seite, mit der sie vermutlich nicht gerechnet haben: „China reportedly bars export of homebrew Loongson chips to Russia.“ Wie ich schon vermutet hatte: Die Chinesen sind gegen Krieg, weil es bequemer ist, die Kontrahenten am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen. Irgendwann werden sie Putin ein Angebot machen, was er nicht ausschlagen kann und dann eine Gegenleistung erwarten. Die Lautsprecher des Kapitals hatten schon interessante Details dazu.

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Ich sage nur: Elon Musk scheint trotz des Geheules in deutschen Medien zu wissen, wovon er spricht, wenn es um Twitter geht. Vielleicht werden sich einige noch wundern.

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Ich versichere, dass das bei mir nur eine Phase ist…

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Erwärmendes zum Fummeln

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Drei Minuten auf Twitter, und man kotzt im Strahl. Vermutlich auch, weil die kurzen Nachrichten im Sekundentakt auf einen herniederprasseln und man sich von der Lektüre jenen Bullshits nicht erholen kann, bevor dieser schon sein hässliches Haupt erhebt schon erscheint.

Einige Linke möchten Ramelow aus der Partei ausschließen. Man wünscht sich, dass das Ende der so genannten „Linken“ möglichst bald kommt und nicht auf Raten. Diese woken Sektierer mit ihren Purifikationsritualen sterben aber leider nicht aus, sondern wachsen wie eine Hydra immer wieder nach.

Die Anstalt ZDF möchte, dass wir, um „Energie zu sparen“, Menschen einladen. „Jeder Mensch hat 100 Watt. 6 Leute ersetzen wunderbar einen Heizkörper“. Vielleicht besaufen die Öffentlich-Rechtlichen sich jetzt schon mit Glühwein während der Arbeitszeit. Anders kann ich mir das Gesülze dort nicht erklären. Ich bin kein Protestant, ich spare nicht. Dann holt doch Putins Gas, damit wir nicht frieren! Ob er dafür Geld bekommt oder nicht, ändert rein gar nichts am Zustand der Welt.

Um zuhause „Energie zu sparen“, könnte man ins Bordell gehen, insbesondere ins Großbordell in Berlin, wo man vermutlich in Champagner baden kann.
Die Höhe der Entschädigung begründete das Kammergericht damit, dass Vertreter des Landes Berlin die Rechte der Artemis-Betreiber in der Verhandlung erneut und vertiefend verletzt hätten und nicht zu einer Richtigstellung bereit gewesen seien. „Das Land Berlin hat die Chance verpasst, im Rahmen eines Vergleichs die offensichtlichen und schweren Fehler der Staatsanwaltschaft einzugestehen“, sagte Artemis-Rechtsanwalt Ben M. Irle. (Was hat denn die Kanzlei für eine bescheidene Website? Bei „Anwälte“ kommt nur ein Foto, oder muss ich mir erst Windows herunterladen?)

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Ich folgte dem Rat des ZDF und lud die Dame zu mir ein, um Energie zu sparen, aber sie wollte nicht.

And now for something comepletely different. Ich baue gerade wieder eine Wüsten-Sim in Secondlife, etwas, worauf ich als Gamedesigner bekanntlich spezialisiert bin (vgl. Screeshots oben und ganz unten.) Die Festtage werden ich ohnehin mit schönen Dingen verbringen, Geschenke verteilen und etwas Gutes essen und saufen. Nach Weihnachten – ich habe ab dem 28. bis zum Jahresende Urlaub – kriege ich schnuckeligen Besuch, den ich auch mit Köstlichkeiten bekochen werden. Zwischendurch ist noch eine Geburtstagsparty bei einer Dame, mit der ich in den 70-er Jahren liiert war.

Apropos fummeln: Ich kenne leider niemanden, mit dem ich über virtuelle Bauwerke fachsimpeln kann. Mein Hobby scheint einzigartig zu sein. Also belästige ich hier das Publikum: Mittlerweile ist es für ästhethisch anspruchsvolle Environments üblich, ein so genanntes Sim Surround zu nutzen, um die Illusion zu erzeugen, der Avatar bewege sich in unendlichen Weiten und nicht auf einem virtuellen Viereck (die Sim im Video habe ich gebaut), das man in wenigen Sekunden überqueren kann – und dann geht es nicht mehr weiter. Alle Stand-alone-Sims sind von virtuellem Wasser umgeben. Wenn man aber eine virtuelle Wüste bauen kann, ist das eher suboptimal.

Man kann für ein paar Pfennige Cent oder Euro sehr realistische Sahara- oder andere Wüsten-Surrounds kaufen. Es gibt aber einen großen Haken: Die machen scheinbar die Sim um Potenzen größer, aber man kann keine Löcher in sie „bohren“ wie durch normale Polygone, weil sie durch Scripte zusammengehalten werden. Löcher braucht man aber, um das „Land“ so zu vertiefen, dass man an das „Grundwasser“ kommt, in dem Avatare schwimmen können oder Boote fahren. Eine Oase, die es werden soll, braucht mindestens einen virtuellen Tümpel. Wie kriegt man also gleichzeitig ein Sim Surround und Secondlife-Wasser hin?

Man kann sehr realistische Wasseroberflächen überall und in jeder Höhe in Secondlife künstlich erzeugen, aber darin können Avatare leider nicht schwimmen, sondern fallen einfach durch. Ein Swimming-Pool in einer so genannten Skybox funktioniert also nicht.

Ich umging das Problem dergestalt, dass ich vier Half(!)-Sim-Surrounds so arrangierte, dass die virtuelle Oase zwar scheinbar von „Dünen“ umgeben ist, aber die Spielfläche von den Prims der Surrounds verschont bleibt. Dort kann ich jetzt Terraforming vom Feinsten betreiben. (Am Anfang war da nur ein glattes virtuelles Viereck und sonst nichts.) Das sind nur 60 Prims mehr, ungefähr so viel wie ein großes virtuelles Gebäude. Jetzt ist es gleich 23 Uhr, und ich kann noch eine halbe Stunde fummeln…

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Von Ausbeutung ist die Rede (Weissagung der Crew)

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Wegschauen ist keine Lösung. (Weissagung der Crew), Symboldbild für alle Themen

– Wo soll ich anfangen? Am besten beim ersten Band des Marxschen „Das Kapital“, um die Qualitätsmedien zu lehren, dass Ausbeutung nicht ein Bug, sondern ein Featur des Systems ist. Und, Journalistende, es gibt dort nur Mitarbeiter, nicht „Mitarbeitende“. Übrigens: Wer hat den aktuellen „arbeitergeberfreundlichen“ Betriebsrat gewählt, über den ihr suggestiv klagt? Etwa das Proletariat? Sachen gibt’s.

Merke: Tesla ist das größte Unternehmen, das Arbeit von der Arbeiterklasse gern und viel annimmt. Es gibt leider immer noch Dödel, insbesondere Journalisten (weil opportunistische Mittelklasse), die uns das Nehmen als Geben unterjubeln wollen.

Was ich mit Musk gemeinsam habe: Ich irritiere gern mit „erratischen bis extremen politischen Äußerungen.“ Vermutlich weiß der Formulierende[sic] nicht, was erratisch bedeutet – auf jeden falls ist sein irrlichterndes (!) Gefasel Klassismus. So etwas darf ich schreiben, andere aber nicht.

– Die üblichen Verdächtigen schreiben (andere nicht – aus Gründen): Am Wochenende konnte der Remmo-Clan seinen bislang größten Erfolg über den Rechtsstaat feiern. Die arabischstämmige Großfamilie, zu der bis zu 1000 Mitglieder gezählt werden, die berufsmäßig Raub und Schutzgelderpressung, Drogenhandel und Geldwäsche betreiben, ist mutmaßlich auch für den Diebstahl von Juwelen und Edelsteinen aus dem Grünen Gewölbe in Dresden verantwortlich. Wobei man das „mutmaßlich“ nun streichen kann.

Verbrechen lohn sich, wenn man nur das Richtige klaut.

– Lest auf keinen Fall den Artikel bei Heise: „Welche Elektroarbeiten man am Haus selber übernehmen kann“, sondern die Kommentare dazu. Meine Antwort ist übrigens: Fast alle, dann wird es kein Pfusch.

– Einen habe ich noch. Das „Bundeswehrbeschaffungsbeschleunigungsgesetz“ soll an dieser Stelle nur erwähnt werden. Es befindet sich noch in der Beratungsphase. Wie lange diese dauern kann, hängt auch davon ab, ob vorher ein „Gesetz zur Beschleunigung der Beschaffungsgesetzgebung“ auf die Tagesordnung kommt. (Henryk M. Broder)

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