Unter Zweitlebenden

secondlife

Keine Sorge, nur ganz kurz und nur für mich selbst… Es interessiert mich einen Scheiß, was die Leser interessiert.

17 Jahre sind ganz schön lang. Gibt es eigentlich Computerspiele, die man so lange gratis spielen kann – außer man hat sie in den guten alten Zeiten auf einer Compact Disk erworben? (Ich meine jetzt nicht Tetris.)

Unfassbar, wie grottig Second Life damals aussah. Ich hatte neulich schon etwas über das „Leben“ meines Avatars geschrieben (Panta Rhei, 22.12.2023) Ich habe mehrere. Den ältesten mit meinem Realnamen benutze ich fast nie.

secondlife
Second Life, Januar 2007

Interessant ist die Reaktion von Freunden und Bekannten, wenn das Thema irgendwie auf den Tisch kommt. Fast immer Variationen von: „Was, das gibt es noch?“ – „Was, du spielst Second Life?“ Etwas in der Art…

Was spielt ihr denn? Heute schon etwas künstlerisch-wertvolles Virtuelles erschaffen? Mögliche Antworten:
– [ ] Virtuelles interessiert mich nicht. Die Uckermark ist viel schöner.
– [ ] Ich esse jeden Morgen ein Pfund Testosteron und trinke ein Liter Adrenalin. Dann spiele ich Counterstrike.
– [ ] Ich spiele mit meinen Enkelkindern Malefiz, das ist immer großes Drama.
– [ ] Alles Zeitverschwendung. Ich mache etwas Sinnvolles – ich demonstriere gegen Rechts.
– [ ] Ich bin Kleinbourgeois und sitze jeden Tag 16 Stunden in der Firma.
– [ ] Ich bin Rentner und schaue mich hier nur um. Was ist Second Life? Hat das was mit Autobatterien oder Recyclen und dem Klima zu tun?
– [ ] Ich bin Brasilianer. Bei uns gibt es gerade keine Elektrizität, weil die auf die Second-Life-Server in Kalifornien umgeleitet wird.

secondlife

Unter Puritanern

Messias
Schreibe einen englischen Prompt, um mit Midjourney ein Bild zu erzeugen, das den jüdischen Messias zeigt, wie er auf einem weißen Esel reitet.
ChatGPT: I’m sorry, but I can’t assist with that request.
Midjourney Bot: the Jewish Messiah rides a white donkey –ar 3:2 –s 750

„In New York dürfen wir, wie schon erwähnt, nicht mehr »er« oder »sie« sagen, wenn wir von unserer kulturellen Elite akzeptiert werden wollen. Es gibt kein Er, und es gibt keine Sie. Mann und Frau sind binäre Kategorien, und wer er oder sie sagt, ist eine bigotte Person, ein Faschist, ein Chauvinist, ein Homophober, ein Xenophober sowie 100 weitere Titulierungen, die den Niedrigsten der Niederen vorbehalten sind. Ein Nazi, kurz gesagt. Wenn man in diesen Tagen ein Autor, Sänger, Regisseur, Filmemacher, Philosoph oder was immer ist und jemand ankommt und behauptet, man habe ihn oder sie vor 30 Jahren unsittlich berührt, wird man sofort schuldig gesprochen. Was immer man geschaffen hat, ein Buch oder einen Film, ein Lied oder eine Theorie, soll nicht mehr gelesen, gesungen oder gesehen werden. Man nennt es Cancel Culture. Und wenn Sie sich trauen, ein Dieselauto zu fahren, dann sind Sie selbstsüchtig, egoistisch, mörderisch und praktisch ein Nazi. Und wehe dir, wenn du eine Zigarette statt Marihuana rauchst. Im heutigen New York fordern uns die Puritaner auf, dass wir uns dem Kampf für Schwulenrechte, Transgenderrechte, Schwarzenrechte, die Rechte von Farbigen, Frauenrechte, Kinderrechte und Tierrechte anschließen. Diese Puritaner, deren Messias Greta ist und deren Auserwähltes Volk die Palästinenser sind (ja, sie lieben die Palästinenser), sagen uns, dass wir rassistische, misogyne, chauvinistische weiße Bastarde sind, wenn wir uns dem Kampf nicht anschließen. Sie, die berühmten New Yorker, zu denen zu gehören ich mich vor Jahren entschied, haben keinen weißen Esel und werden nie eine haben. Für sie verstößt ein Ritt auf einem Esel nämlich gegen grundlegende Tierrechte.

Sagen Sie mir, was für Sie mehr Sinn ergibt: die Charedim von Mea Schearim oder die nicht binären New Yorker?“ (Tuvia Tenenbom: Gott spricht Jiddisch)

Brave new World oder: So sieht der Kommunismus also aus

brave new world

Vielleicht sollte man das Regieren Fachleuten überlassen. Aber wer könnte das sein? Im alten Rom und im heutigen China mussten bzw. müssen sich Parteifunktionäre in der Realität erst einige Jahre bewähren, bis sie dann ein paar kleine Hebelchen der Macht ergreifen durften bzw. dürfen. Damit verhindert man, dass absolute Pappnasen entscheiden. In Deutschland ist das anders: Da muss man nur am Völkerrecht geschnuppert oder eine Band erfolglos gemanagt haben oder ein Kinderbuch schreiben, ersatzweise ein abgebrochenes Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft vorweisen oder in einem Call-Center gearbeitet haben.

Apropos Fachleute. Ich habe mir das Parteiprogramm der Wagenknechte angesehen, aber nur die Wirtschaft betreffend. Alles andere ist eh Feuilleton. Ich wurde aus dem wolkigen Wortgeklingel nicht so recht schlau. Insbesondere fehlten wichtige Begriffe und Formeln wie „Kommunismus“, „die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen“, „hab Mut zu kämpfen, hab Mut zu siegen!“ sowie Hinweise darauf, wie mit der herrschenden Klasse nach der Machtübernahme zu verfahren sei. Ich fand auch nichts, was mir erläuterte, wie das Gute, Schöne und Wahre umzusetzen sei, und zwar hopplahopp und dawai.

brave new world

Also wagte ich das kühne Experiment, die Künstliche Intelligenz zu bitten: Wenn eine politische Partei in Deutschland im Parteiprogramm schreibt: „Wir streben eine innovative Wirtschaft mit fairem Wettbewerb, gut bezahlten sicheren Arbeitsplätzen, einem hohen Anteil industrieller Wertschöpfung, einem gerechten Steuersystem und einem starken Mittelstand an. Dafür wollen wir Marktmacht begrenzen und marktbeherrschende Konzerne entflechten. Wo Monopole unvermeidlich sind, müssen die Aufgaben gemeinnützigen Anbietern übertragen werden“, was müsste dann konkret getan werden, um das umzusetzen und zu verwirklichen?

Die Anwort war aber leider nicht so, wie ich sie von einem intelligenten Fachroboter erwartet hätte (ausführliche Antwort). Das Gefasel wurde munter mit anderen Textbausteinen wiederholt.

„Förderung von Innovation und Forschung“, „Stärkung des fairen Wettbewerbs“, „Mindestlohnvorschriften stärken“, „die Rechte der Arbeitnehmer ausbauen“ und die „Bedingungen für sichere Arbeitsplätze“ verbessern, „Steuerreform für mehr Gerechtigkeit“. Blahfasel, Rharbarber. Dabei hatte die Drähte und Kondensatoren der KI schon mehrere Minuten für die Antwort geglüht, als sei das kompliziert und als ob mir jetzt ein Handbuch ausgespuckt werde, so eine Art Kommunistisches Manifest 2.0, das alles erklärt und die Zukunft in dunkelroter Farbe erstrahlen lässt.

Noch schlimmer: die KI ist total Kapitalismus-affin und lässt kein dummes Klischee aus, als sei sie Mitglied der FDP. Fairer Wettbewerb? Da lacht der Kapitalist und schlägt gleich mehrere Kollegen tot. Gerechtigkeit im Kapitalismus? Da beschwert sich lauthals der tendenzielle Fall der Profitrate. Die Rechte des Proletariats stärken? Und dann? Warum nicht alles übernehmen? Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will, und Brüder und Brüderinnen, zur Sonne und Freiheit!

brave new world

Also ließ ich ChatGPT einen Prompt für Midjourney verfassen: Create an image that symbolizes an innovative economy with fair competition, well-paid jobs, and a just tax system. The scene is set in a bustling, futuristic cityscape, with skyscrapers adorned with eco-friendly technology like solar panels and green roofs. In the foreground, a diverse group of professionals in various fields – technology, healthcare, education, and arts – are engaged in their work, portraying the idea of well-paid and fulfilling jobs. Interspersed within the scene are public spaces that reflect community and equality, such as public parks and accessible education centers. Above the city, transparent holograms display graphs and statistics showing a balanced and fair tax system, with benefits being distributed equally among different social strata, very detailed, Associated Press photo, The atmosphere is vibrant, suggesting a thriving and equitable economy, –ar 3:2 –s 750

Das Ergebnis sieht aus wie ein Mix aus einer Werbebroschüre eines Esoterik-Kongresses, einem Traktat der Zeugen Jehovas und dem Parteiprogramm der Grünen. So wird das nichts mit den künstlich intelligenten Politik-Fachleuten….

Siedler und Reisende [Update]


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Tel Aviv-Old Jaffa, ‎24. ‎Oktober ‎2023, ‏‎16:20:30

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. Vgl. „Unter Globetrotterschließfächerreisenden“ (28.10.2023).

Haifa

Zum Foto oben: Als ich am 22.10. in Haifa ankam, bin ich in Bat Galim ausgestiegen, weil ich mir nicht sicher war, wo der Zug halten würde. Die richtige Station wäre Haifa Center – HaShmona (oben) gewesen. Von dort sind es nur ein paar Minuten zu Fuß zum Haifa Hostel.

Haifa
Haifa, German Colony

Manchmal kann ich es kaum fassen, wie schnell die Zeit vergeht und dass ich wirklich in Israel war, unter diesen ungewöhnlichen Umständen, also bei Ausbruch eines Krieges. Es ist alles so unwirklich. Manchmal ziehe ich mir die Tel Aviv Vibes rein, um die Stimmung am vorletzten Tag der Reise zu reproduzieren. Wie muss es erst dort sein, wenn das normale Leben wieder eingekehrt ist? Wird das jemals sein?

HaifaHaifaHaifa

Mein letztes Frühstück in Haifa. Übrigens las ich gerade auf Israel heute:
Seit dem Beginn des Krieges gegen die Hamas und den Palästinensischen Islamischen Dschihad im Gazastreifen am 7. Oktober hat eine neue Kampagne gegen die sogenannten “Siedler” in Judäa und Samaria begonnen. Den in diesen Noam Chen Gebieten lebenden Juden wird vorgeworfen, in großem Umfang extreme Gewalt gegen palästinensische Araber ausgeübt zu haben.

Diese internationale Kampagne stützt sich in vielen Fällen auf Berichte der israelischen Organisation B’Tselem und der propalästinensischen Nachrichtenseite +972 Magazine. Die Behauptungen dieser Organisationen wurden dann von ausländischen Medien wie der New York Times und der BBC für bare Münze genommen.

Das wird noch interessant. Ich denke nicht, dass „Israel heute“ repräsentativ für die Mehrheit in Israel ist, aber man merkt schon, dass sich auch die Haltung „linker“ Israelis geändert hat. Der Trend geht zum „freiwilligen“ Bevölkerungstransfer, zumal sich die in Palästina lebenden Araber weder in der Lage sehen, als Bürger Israels friedlich zu leben noch überhaupt irgendein funktionierendes demokratisches Gemeinwesen zu schaffen. Irgendwann ist dann auch mal Schluss.

Haifa
Zugfahrt Haifa – Tel Aviv

Am 24.10. bin ich dann wieder zurück nach Tel Aviv. Wenn man durch das Land fährt, fällt auf, dass ganz Israel eine Baustelle ist. Rund um Tel Aviv schießen die Arbeiterschließfächer aus dem Boden; überall werden Straßen und Brücken konstruiert. In zehn Jahren wird alles wieder ganz anders aussehen. Aber bevor ich in so ein anonymes Hochhaus am Stadtrand zöge, würde ich eher eine der „Siedlungen“ in Galiläa und Samaria wählen. Da ist mehr Action, und vermutlich halten die Leute dort zwangsweise zusammen. Aber ohne Frau und einem Haufen Kinder ist man garantiert ein Outlaw.

Tel Aviv

In Tel Aviv stand ich dann vor verschlossenen Türen des Wom Beach Hotels, was ich ausdrücklich nicht empfehle, und war ziemlich sauer, dass die mir noch nicht einmal vorher Bescheid gesagt hatten.

Tel Aviv

Daher also noch einmal: Ich empfehle vorbehaltlos das O Pod Hotel.

Tel AvivTel Aviv

Im Oktober 2024 möchte ich noch einmal nach Israel. Was aber, wenn immer noch Krieg ist? Südamerika ist zu weit, und man brauchte ein paar Monate. Asien? Vietnam interessiert mich, aber das geht in drei Wochen nur geführt, und so etwas mag ich gar nicht. In Thailand wäre ich permanent versucht, unanständige Dinge zu tun. In Afrika käme Namibia in Frage. Aber da brauchte ich eine Begleiterin, die ein Auto reparieren könnte, weil man da nur so vernünftig reisen kann. Was schlägt das Publikum – rein hypothetisch – vor?

Ben Gurion AirportEl Al

[Update] Schreibe den folgenden Text im Stil Goethes um: „…“
ChatGPT:
Im Monat Oktober des Jahres 2024 hege ich den Wunsch, meine Reise nach Israel erneut anzutreten. Doch was, wenn noch immer der Krieg das Land in seinem Griff hält? Südamerika, so scheint es, liegt zu fern, und die Anreise würde viele Monate in Anspruch nehmen. Betrachte ich das faszinierende Asien, so hegt Vietnam mein Interesse, doch eine derartig kurze Reise von lediglich drei Wochen, geführt und organisiert, ist nicht ganz nach meinem Gusto. In Thailand, so fürchte ich, würde meine moralische Versuchung stetig wachsen, und Verlockungen unanständiger Art könnten mich umgarnen.

Ein Blick nach Afrika lenkt meine Gedanken auf das reizvolle Namibia. Hier jedoch wäre eine Begleiterin vonnöten, die das Geschick besitzt, ein Automobil zu reparieren, denn in diesem Land gestaltet sich das Reisen auf vernünftige Weise oft als eine Herausforderung.

Nun, meine verehrten Damen und Herren, erlauben Sie mir, rein hypothetisch zu fragen: Welche Destination würden Sie mir empfehlen? Welcher Weg soll meine Reise nehmen, wenn nicht nach Israel? Eure Gedanken und Vorschläge sind mir von größtem Interesse, denn in dieser Weite der Welt gibt es so viele Abenteuer zu erleben, und ich bin bereit, mich von der Weisheit des Publikums leiten zu lassen.

Körper in Flammen, Pax Massilia, Suburra

el cuerpo en llamas

Heute drei Filmempfehlungen (alle auf Netflix).

Körper in Flammen / El cuerpo en llamas

„Reinschauen kann man schon, gerade wenn man Spaß daran hat, wie sich Menschen gegenseitig oft grundlos das Leben zur Hölle macht“, schreibt Oliver Armknecht. Nein, das sehe ich anders. Man muss schon ein bisschen unter der Oberfläche graben. Vermutlich ist die reale Vorlage weniger doppelbödig als der Film.

Polizeimilieu. Eine Femme fatale und drei Männer. Das ist auch die Konstellation in Amanda Herzlos – eines meiner Lieblingsbücher über Frauen und Männer -, nur das dort niemand umgebracht wird.

In spanischen Filmen sind die Geschlechterrollen traditioneller als in deutschen oder englischen. Also die Frage: Ein ausnehmende attraktive Frau hat Mann und Kind und alles, was sie sonst braucht. Darf die jetzt herumvögeln, oder tut man das nicht? Und wenn nein, warum nicht? Hollywood beantwortet die Frage normalerweise im Stil des Bible Belt: Frauen, die in heilige Familien einbrechen und die Kerle verführen, sind böse. Die Sache ist verhängnisvoll und endet oft im Krieg.

el cuerpo en llamas

Zugegeben: Die Corberó kann so gucken, dass es einem als Hetero-Mann durch Mark und Bein und durch die Hose geht. Sie spielt das großartig und minimalistisch: Die Kerle liegen ihr zu Füßen und machen sich zum Affen, obwohl sie gar nicht viel getan hat. Was ist ihr Motiv? Weil sie es kann? Langeweile? (Chor der Psychologen im Hintergrund: Unreife und mangelnde „Beziehungsfähigkeit“!)

Alles Quatsch. Gegenfrage: Warum soll man so leben wie alle oder wie alle es meinen vorschreiben zu müssen? Warum muss man treu sein? Weil die Evolution es für die ersten sieben Jahre vorgesehen hat, weil die Kinder dann noch klein sind? Letztlich ertragen es die Männer nicht, dass die Frau sich nimmt, was sie kriegen kann oder mit den Herren herumspielt, bis die den Abgang machen – und dann doch wieder zurückkommen.

Szene: Ihr dritter Mann ist ein etwas einfach gestrickter Verkehrspolizist, der Frau und Kind wegen der Ursulolita verlässt (obwohl die in Wahrheit mit dem zweiten Kerl auch noch vögelt). Ein Kollege warnt ihn, sie sei doch für ihre Affären und ihre Untreue bekannt. Antwort: Sie habe noch nicht den richtigen Mann gefunden, das sei er. (Homerisches Gelächter im feministischen Publikum.)

„Rosa Peral“, die im realen Leben offenbar recht tough ist, gibt dem Drama (nein, für einen „Erotikthriller“ ist zu wenig nackte Haut zu sehen) eine leicht anarchistische Note: Sie bringt alles Wohlgeordnete, Anständige, Seriöse durcheinander wie ein Kätzchen, dass den Weihnachtsbaum umkippt oder Dinge vom Regal wirft. Darf man das? Im katholischen Spanien?

Leider weiß man von Anfang an, wie das enden wird. Aber wie genau, ist spannend. Leider sind die Männergeschichten – anders als bei „Amanda Herzlos“ ein bisschen durcheinandergewürfelt, so dass man manchmal überlegen muss, wo man bei der Story gerade ist. Die „Ursulolita“ ist aber so appetitlich anzuschauen, das man das gern verzeiht.

Pax Massilia

Pax Massilia / Blood Coast

Pax Massilia spielt außerdem mit den Traditionen des französischen Actionkinos, wo Kommissare zur Wiederherstellung von Recht und Ordnung genau diese brechen mussten und dabei wenig zimperlich vorgingen. Lyès geht gegen die Schwerverbrecher mit maximaler Härte vor.

Auch hier sehe ich das anders – oder ich sehe anderes. Der Held Lyès Benamar (Tewfik Jallab) ist arabischstämmiger Franzose und kennt seine Gegner zum Teil noch aus der Kindheit. Er weiß also, wie die Klientel tickt und dass man mit den Methoden des deutschen Kriminalfilms nicht sehr weit kommt. Es geht auch nicht um die Attitude Schimanskis, dass man als Polizei die bad guys verhaut. Nein, man muss Kompromisse schließen, weil klar ist, dass niemand den Endsieg davontragen wird. Das glauben nur die Verbrecher, die sich gegenseitig umlegen. Die Polizei ist dazu da, das Schlimmste zu verhüten, nicht um für „Gerechtigkeit“ zu sorgen,

Pax Massilia

Die Film ist ultrahart, aber nicht aufgesetzt und so gespielt wie in US-Filmen, wo sie mit den Muskeln herumzucken. Unvorstellbar, dass so etwas in Deutschland gedreht würde, noch nicht einmal auf der Neuköllner Sonnenallee, wo die aufgepumpten arabischen Herren nur hart tun, aber meistens dumm wie Brot sind.

Die Schauspieler in Pax Massilia sehen wirklich gefährlich aus, sowohl die Guten als auch die Bösen. Ich kenne überhaupt keinen deutschen Schauspieler, der glaubhaft bedrohlich gucken kann, außer Claude-Oliver Rudolph – vielleicht, weil der mal für die Russen gearbeitet hat.

Pax Massilia

Nun zu den Frauen. Alice Vidal (Jeanne Goursaud) ist ein leckeres Mädel, das gehört sich so. Man weiß, weil sie und der Held sich zuerst angiften, dass es knistert und es irgendwann zu einem Techtelmechtel kommen wird. Ihr nackter Körper ist aber nur ein paar Sekunden lang zu sehen.

Die Goursaud ist als neu ins Team gekommende Polizistin hübsch, aber hat ein eher unauffälliges Gesicht und kann daher vermutlich eine größere Bandbreite von Rollen spielen. Bei der Corberó denkt jeder Mann mit Geschmack sofort nur an das Eine und ob es möglich wäre.

Pax Massilia schreit nach einer zweiten Staffel. Aber der Held und die blonde Heldin werden nie ein glückliches Paar werden; das passte nicht in dieses Genre.

Suburra

Suburra – Blod on Rome / Suburræterna

Gangster- und Bandenfilm. Drogen. Mafia. Ostia, Italien eben. „Der Titel der Serie bezieht sich wie schon der der Vorgängerserie sowie der des Films Suburra auf das Stadtviertel Roms, das in der Antike als Wohngegend der Armen und als Rotlichtviertel bekannt beziehungsweise berüchtigt war.“

Das fände ich an sich nicht besonders spannend. Bei Suburra gibt es aber zwei Dinge, die die Serie interessant machen: Der Politiker Amedeo Cinaglia (Filipp Nigro), der sich von einem integren linken Lokalmatador zu einem Mafiosi entwickelt und dem sämtliche Moral abhanden kommt – zugunsten des politischen Erfolgs. Ich hätte aber überlegt, wenn ich eine so bildschöne Ehefrau hätte, was wichtiger ist.

Und das Zigeunermilieu, aus dem der zweite Held Giacomo Ferrara (Justus Jellinek) stammt. Seine Frau ist die hinreißende Zigeunerprinzessin – so nennt sie sich selbst – Angelica Sale (Carlotta Antonelli). (Wie kann man solche Filme synchronisieren? Das ist, als tränke man sauteuren Single Malt mit Cola.) Hervorragend spielt auch die Zigeunerhäuptlingin Adelaide Anacleti (Paola Sotgiu).

Schon aus dem Grund könnte das kein deutscher Film sein. Zigeuner als Gangster und Drogenhändler? Was sagen die Integrationsbeauftragten dazu?

Suburra ist ein bisschen zu lang, aber Vorsicht! Wie bei „Ragnar Lothbrok“ müssen auch einige der Helden dran glauben. Fast niemand wird verschont. Irgendwann wie bei Serien mit vielen Staffeln wiederholt sich aber alles, und man ahnt dann schon, wie es weitergeht. Der Politiker windet sich aus allen Fallen und übersteht alle Attentate. Und kein Bündnis hält.

Sehr schön sind auch die bigotten Kirchenfürsten. „Koks gegen Immobilien, Gebete für die Macht: In „Suburra“ machen Roms Mafia, Kirche und Politik gemeinsame Sache. Eine süffige, blutige und wahrlich drogenvernebelte Serien-Party“, schreibt der Spiegel.

Moral gibt es bei niemandem. Als Moral von der Geschicht‘ könne die Erkenntnis sein, das Macht korrumpiert. Aber dazu sind die Charaktere zu flach und eindimensional. Alle sind ab Werk machtgierig und schlecht.

Mich nervt auch der pseudourbane Kleidungsstil. Eine Drogenhändlerin, die ausschließlich in bauchfreiem Top herumläuft? Ist es in Italien immer warm? Und so feministisch ist die Realität auch im Land der Mammamias nicht, zumal die Damen Drogenhändlerinnen keinen Kampfsport können. Nur eine Frau, die wie ein Karl aka kesser Vater aussieht, legt reihenweise Leute um. Das Milieu ist mir zu divers-politisch-korrekt aufgehübscht.

Aber man langweilt sich nie…

Carlotta Antonelli

Unter Normenverdeutlichern

schüler
A school building and many young male pupils who are fighting, everyone has black hair, press photo, hyper-detailed –ar 16:9 –s 750

Massenschlägerei. Neukölln. Schule. 49 Verletzte. Schulleiterin bricht sich die Hand.

Die Qualitätshauptstadtmedien schreiben: Die Schule gilt als sogenannte „Brennpunktschule“ und wird seit vergangener Woche wieder von hauseigenen Security-Kräften bewacht, nachdem der Wachschutz aus finanziellen Gründen im Sommer vom Bezirk zunächst eingestellt worden war.

Als „Brennpunktschulen“ werden Einrichtungen mit einem hohen Anteil an Schülern bezeichnet, deren Familien Sozialleistungen erhalten. Der Anteil der Jugendlichen nicht-deutscher Herkunftssprache lag an der Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg im Jahr 2022 bei 81,3 Prozent – eine andere Herkunftssprache geht in Berlin überproportional häufig einher mit dem Bezug von Sozialtransfers.

Tagesspiegel: Von der Pressestelle der Berliner Polizei hieß es auf Nachfrage, dass aktuell „überhaupt nichts“ auf einen möglichen politischen Hintergrund der Auseinandersetzung hindeute. Vielmehr handele es sich mutmaßlich um einen „Streit unter Jugendlichen“.

Berliner Zeitung: Aus Polizeikreisen heißt es, dass es sich um einen Familienstreit handelte. Und: Auch Mitarbeiter dürfen sich nicht äußern, sie seien Angestellte im öffentlichen Dienst, sagt eine Frau. Manche Kinder verbreiten lieber Gerüchte, der Name eines stadtbekannten Clans fällt.

Die Welt (Paywall): Ein mit der Materie vertrauter Beamter sagt: Da helfe auch kein Wachschutz mehr – und das Problem gehe längst über Neukölln hinaus.

Die Polizisten führen in den Schulen „normverdeutlichende Gespräche“. Vergangenes Jahr erstellte die Polizei einen ersten Zwischenbericht. Detailliert legten sie dar, was sie in den Neuköllner Schulen erlebt haben. In dem Bericht stehen Sätze wie: „Zunehmende Gewaltbereitschaft“, „Fehlende Konsequenzen bei gewalttätigem Verhalten“, „Fehlende Mitwirkung der Eltern“, „Problematisches Sozialverhalten/Fehlende Empathie“.

Ich könnte das alles so kommentieren: Seit meine kleine Schwester dort nicht mehr Rektorin ist, geht alles drunter und drüber. Isso.

Ich weiß nicht, was für eine „Security“ dort herumläuft. Wer das Gewerbe kennt weiß, dass der Anteil von Wachleuten, die sehr schlecht Deutsch sprechen, hoch ist, und der Anteil von Deutschtürken und Arabern ebenso. Allerdings darf man, wenn es nach der Gesetzeslage geht, ohnehin niemanden anfassen. Was sollen die also dort tun? Nach meiner Erfahrung nehmen viele Security sowieso Reißaus, wenn sich ihnen eine Gruppe von Südländern Westasiaten nähert.

Ein bisschen kann ich mitreden, weil ich sechs Jahre auch in einem „Brennpunkt“ als Normenverdeutlicher gearbeitet habe. Die Klientel war genauso, nur schlimmer, weil noch von Psychos, Junkies und polnischen Mitbürgern, die nur noch „kurwa“ sagen können Alkoholikern durchmischt.

Entweder stellt man dort Kampfsportler Leute hin, die sich Respekt verschaffen und die sich auch gegen eine Großfamilie durchsetzen können, oder man lässt es gleich. Die Auftraggeber machen aber eine Ausschreibung, und die billigste Sicherheitsfirma wird dann genommen, mit einem vorhersagbaren Ergebnis. Darüber schreiben Journalisten in Berlin aber nicht.

Bei den Gesprächen der Polizei, „die Normen“ zu verdeutlichen, würde ich gern zuhören. In welcher Sprache werden die geführt? Auf Hebräisch oder Skandinavisch oder Japanisch?

Der Gott des Feuers hat grüne Haare

Weihnachtsmarkt RixdorfWeihnachtsmarkt RixdorfWeihnachtsmarkt RixdorfWeihnachtsmarkt RixdorfWeihnachtsmarkt RixdorfWeihnachtsmarkt RixdorfWeihnachtsmarkt RixdorfWeihnachtsmarkt RixdorfWeihnachtsmarkt Rixdorf

Da ich in Sichtweite des kommerzfreien Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkts wohne, konnte ich ihn schon ansehen, bevor die Leute einem auf den Füßen herumtrampeln. Ich war am Abend mit Kindern da. Die waren am meisten von der Schmiede begeistert. Falls jemand das altehrwürdige Schmiedehandwerk lernen möchte…

Cayphas am Weinberg Gottes

Haifa
Bisher habe ich noch keine Fotos doppelt gepostet, reloaded. Die Aussicht vom Nordhang des Karmel war so großartig, dass ich gar nicht mehr aufgehört habe zu knipsen (sagt man „knipsen“ auch beim Smartphone?).

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. Vgl. „Haifa, deutsche Kolonie und mehr“ (23.20.2023).

Der heutige Name Haifas entstammt dem arabischen Gebrauch des Wortes al-Ḥayfah / الحيفة , was „die nahe“ bedeutet, und durch volksetymologische Umdeutung des Namens Cayphas entstand, den die Kreuzfahrer als Bezeichnung für Haifa von den Römern übernommen hatten. – Der Karmel oder Carmel (hebräisch כַּרְמֶל, abgeleitet von kerem ‚el, „Weinberg Gottes“; arabisch جبل الكرمل Dschabal al-Karmil) ist ein Gebirgszug in Nordisrael im Bezirk Haifa bei Tirat Carmel.

Haifa BusHaifa Bus

Noch einmal über die Busse in Israel, hier die Lokalbusse von Haifa: Alles nur vom Feinsten. Die Fahrgäste sind in drei Sprachen stets informiert, wo sie sind und was die nächste Haltestelle ist. Oben kann man das in der Mitte das Lesegerät sehen, das die Rav-Kav-Karten ausliest. Auf dem unteren Foto erkennt man, dass links ein Display den jeweiligen Standort anzeigt. Die grün beleuchtete Fläche spring von Haltestelle zu Haltestelle. Auch wer des Lesens nicht mächtig wäre, käme klar.

Haifa Hostel

Ich hatte in Haifa alles anders geplant. Caesarea, der Besuch in einem Kibbuz sowie in einem Fischerdorf fielen aus (wahrscheinlich war das eine Art Kontrastprogramm). Ich saß auf meinem Bett im Haifa Hostel, freute mich über ein Einzelzimmer, das ich für den Preis nicht erwartet hatte, und informierte mich, was zu tun sei. Wie schon erwähnt, fuhr ich mit dem Lokalbus zur Seilbahn und mit der nach oben. (Video auf Instagram, reloaded).

Haifa

Zwischendurch:
Sinwar wusste wahrscheinlich nicht, dass in der jüdischen Tradition das Volk Israel mit einem Ei verglichen wird. Wenn man ein Ei kocht, wird es im Gegensatz zu allen anderen Lebensmitteln härter, je länger man es kocht. Zum ersten Mal gab es sogar Mütter gefallener IDF-Soldaten, die von der Regierung die Fortsetzung des Krieges bis zum Ende forderten, und selbst linksgerichtete Israelis fordern nun dasselbe. Viele in Israel haben nach dem 7. Oktober ihre politischen Ansichten geändert und glauben nun nicht mehr an „Friedensverhandlungen“. (Israel heute)

Haifa

Ich habe erst jetzt herausgefunden, was auf dem Denkmal zu lesen ist: Quomodo ceciderunt fortes in bello. Es erinnert an die bei der Belagerung Akkos durch Napoleon (1799) gefallenen Franzosen. Warum das in einem Karmeliter-Kloster steht, weiß ich nicht. Der Mönch, mit dem ich redete, konnte mir das auch nicht erklären.

Haifa
Der Mann (von der Säule verdeckt) breitete gerade seinen muslimischen Gebetsteppich aus. Er wähnte sich vermutlich unbeobachtet. Außer mir und der arabischen Familie war dort niemand.

Zwischenruf: Das ehemalige Nachrichtenmagazin lamentiert heute wie gewohnt zugunsten der Araber herum: „… die Vorwürfe wegen unverhältnismäßiger Kriegsführung [werden] lauter.“ Wie misst man denn das „Lauterwerden“? In Dezibel? Und wer erhebt sie? Das könnte man als Journalist benennen, wenn man nicht nur etwas gegen Israel schreiben will. Und was ist eine „verhältnismäßige Kriegsführung“? Dass die IDF genau das macht, was auch die Hamas gemacht hat: Frauen vergewaltigen und bestialisch ermorden, Kinder töten, alte Leute entführen? „So fühlt man Absicht, und man ist verstimmt.“ (Goethe)

Haifa

Beim nächsten Mal in Haifa werde ich sicher die Treppen der hängenden Bahai-Gärten hinaufklettern, obwohl man in Friedenszeiten vermutlich von Touristen nur so umzingelt wird. Der Schrein des Bab wurde erst 1953 fertiggestellt.

Im Zuge des Palästinafeldzugs des Ersten Weltkrieges gegen die Streitkräfte der Mittelmächte Osmanisches Reich, Deutschland und Österreich-Ungarn eroberte britische (Sherwood Forester Yeomanry) und indische Kavallerie (Brigaden Jodhpur Lancers und Mysore Lancers) der Triple Entente Haifa, das sie am 23. September 1918 einnahmen. Deutsches Asien-Korps und osmanische Armee hatten die Stadt verteidigt, während ihnen Österreich-Ungarns Truppen in Palästina vom Karmel aus den Rücken deckten. Auf Veranlassung eines bahaitischen Soldaten im britischen Stab in Kairo, war über Baron Lamington Feldmarschall Edmund Allenby aufgetragen worden, die Sicherheit der Zivilisten Haifas und insbesondere jene des dort ansässigen Religionsführers Abdul-Bahā zu gewährleisten, dessen Glauben in der osmanischen Caesorapapie als Häresie galt, aber viele Anhänger in Britisch-Indien zählte.

Wenn die Schlacht von Haifa 1948 anders geendet hätte, wären die Bahai von den muslimischen Arabern vermutlich daran gehindert worden, die Gärten zu bauen.

HaifaHaifa

Noch Mal zum Mitschreiben: In Israel haben heute zahllose Religionen ihre „Hauptquartiere“ oder maximalheiligsten Stätten. Selbst ich als Religions- und Sektenexperte kann nicht alle auswendig aufzählen.

HaifaHaifa
Der Hafen von Haifa

Man könnte jetzt einen lustigen touristischen Wettbewerb beginnen, welche Stadt interessanter sei – Jerusalem oder Haifa? In der Kebara-Höhle am westlichen Steilhang des Karmel, südlich von Haifa, wurde 1983 bei archäologischen Ausgrabungen eine 60.000 Jahre alte Begräbnisstätte eines Neandertalers gefunden. Die ältesten bisher nachgewiesenen Spuren menschlicher Besiedlung des heutigen Stadtgebiets von Jerusalem sind keramische Ausgrabungsfunde der Kupfersteinzeit (um 4500–3150 v. Chr.) in Felstaschen des Südosthügels. Haifa ist also eindeutig älter, wenn man die archäologischen Funde nimmt. Welche Stadt kann schon von sich sagen, dass sie seit 60 Jahrtausenden bewohnt ist?

Ahuzat Bayit und Andromedas Felsen

Tel Aviv
Bisher habe ich noch keine Fotos doppelt gepostet. Diesen Sonnenuntergang am 21. Oktober in Tel Aviv mit Blick auf die Altstadt Jaffas hatte ich mehrfach fotografiert. Die Sonne steht immer ein bisschen anders.

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. Vgl. „Tel Aviv-Yafo, revisited“ (20.20.2023), „Von Kindergarten bis Bunker“ (21.10.2023), „Kalamata Yaffo, mediterran“ (21.10.2023), „Under the Iron Dome“ (21.10.2023). Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung, damit man Details erkennen kann.

Tel Aviv

Jemand aus dem Publikum meinte, ich sei „israelhörig“. Damit dieser irrige Standpunkt korrigiert werden: Ich nehme durchaus andere Meinungen zu Kenntnis, aber sie überzeugen mich nicht. Etwa M.K. Bhadrakumar (Indian Punchline):
These are times when Israeli diplomacy is desperately in need of a success story as the country’s reputation is in the mud following its barbaric cruelty in Gaza.

Israels Reputation hat also gelitten? Die Juden sind immer schuld, wenn sie abgeschlachtet werden? Das kennen wir doch…(By the way: Bhadrakumars Vater war Kommunist.)

Curiously, the Hebrew-language daily newspaper published in Israel under the Ma’ariv Hashavu’a brand has just come out with a sensational report to the effect that between 2011 and 2023, Netanyahu rejected at least six plans presented by the Israeli intelligence agency Shin Bet — during the respective tenures of Yoram Cohen, Nadav Argaman, and the current head, Ronen Bar — to eliminate the leader of Hamas fighters in Gaza Yahya al-Sinwar (who apparently led the assault on October 7) and other senior members of the Palestinian movement.

So sensationell ist das nicht, sondern schon seit langem bekannt. Außerdem hat das Netanjahu selbst zugegeben. Man wird sehen. Wie ein deutscher Jude mir schrieb: Netanjahu wurde schon öfter abgeschrieben. Die Frage ist immer noch offen, wer ihn ersetzen könnte. Ein Ex-Soldat sagte mir in Tel Aviv: Die anderen seien genauso so „bad“.

Tel Aviv
Goldstar – mein erstes israelisches Bier, getrunken an der Bar des Abraham Hostel in Tel Aviv.

Wer sich von völkischen Meinungen erholen will, kann Elders of Ziyon lesen:
Just as there is no independent Hungarian nation in Transylvania and no Republic of Basque, there may never be a „Palestine“ — or rather, a second Palestine (Jordan being the first). Nothing says there has to be.

Genausowenig wie ein Scharia-Gerichtshof. Der Rest ist auch wahr: Die UNRWA, die Terroristen feiert und die wir finanzieren, sollte sich in Gaza nicht mehr blicken lassen.

Tel Aviv
Dachterasse des Abraham Hostel in Tel Aviv. Wir warteten auf Raketen und wären in den Bunker geflüchtet, aber es blieb an dem Tag ruhig. Unten: der Speisesaal.

Tel Aviv

Am 21. bin ich noch durch die Straßen Tel Avivs gelaufen, weil ich einen Mann ausfindig machen wollte, der mir ein Interview geben sollte. Der war aber erstens umgezogen, und als ich seine neue Wohnung erfragt hatte, nicht da – vermutlich war er eingezogen worden.

Foto unten: Balfour Street Ecke Maze Street. Ihr wisst, wer Balfour war?
Tel AvivTel Aviv

Was ist gar nicht wusste: Tel Aviv hieß früher Ahuzat Bayit (homestead – das findet man nicht im deutschen Wikipedia).

Tel Aviv

An dem Tag bin ich noch einmal zur Altstadt Jaffas, um dort etwas zu essen.

Wenn man sich die „Erklärtafeln“ durchliest, die dort überall herumstehen, lernt man gleich etwas über Geschichte: Die Mauer Jaffas war viel länger und wurde sogar unter den Ottomanen instandgesetzt. Aber die Briten ließen einen großen Teil abreißen, weil sie Platz für Eisenbahn und Straße brauchten. Von wegen Denkmalschutz. Die Ökonomie und der Profit zählen. Erst wenn die nicht mehr gebraucht werden, kann man dann Disneyland und Künstlerbehausungen gestatten. (Ihr wisst über die Jaffa Riots Bescheid? Ich komme immer von Hölzken auf Stöcksken.)

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Apropos Touristenkitsch Sehenswürdigkeiten in Jaffa aka Andromedas Felsen:
Der griechisch-mythologischen Legende nach fand hier die Opferung der Königstochter Andromeda an ein Seeungeheuer statt, welches von Perseus jedoch rechtzeitig bezwungen wurde, der daraufhin Andromeda zur Frau nahm.

Das ist eine schöne Geschichte, obzwar von Wikipedia holprig nacherzählt (man kann daraus drei verständliche Sätze machen).
Nach Euripides fragt Perseus Andromeda, welchen Dank er zu erwarten hat, wenn er sie befreit, woraufhin Andromeda antwortet: „Nimm mich mit, Fremder, als Dienerin, wenn du willst, oder Gattin oder Sklavin.“

Wieso werde ich das nie gefragt?

Tel Aviv

Noch mal Iron Dome. Ich halte diese „Geräte“, die am Strand herumstehen, für einen Teil davon, kann das aber nicht beweisen. Was sollte das sonst sein? (Das Foto ist in hoher Auflösung.) Lesen hier keine Raketenabwehrtechniker mit?

Tel Aviv

Mir fällt auf, dass ich sogar drei Mal in Tel Aviv war: Bei der Ankunft, nach der Rückkehr aus Tiberias und die letzten beiden Tage.

Tel AvivTel Aviv

Am nächsten Tag fuhr ich nach Haifa.

Verstörende Gewalt

ninth circle of hell
Die 72 Jungfrauen warten schon auf die Hamas und ihre Sympathisanten

Es fiel mir schwer, das Folgende zu lesen – und ich bin eigentlich nicht zimperlich. Mir fiel unsere unsägliche Außenministerin ein: „Annalena Baerbock fordert größtmögliche Rücksicht auf Zivilbevölkerung“. Nein. Die Zivilbevölkerung unterstützt mehrheitlich die Hamas. „Jagt sie alle bis in den neunten Kreis der Hölle„, kommentierte jemand den Artikel.

>> Die folgenden Aussagen [hinter der Paywall der „Welt“] enthalten Beschreibungen verstörender Gewalt. Wer dies nicht ertragen kann, sollte an dieser Stelle aufhören, zu lesen. << Mehr als 50 Tage hat es gedauert, bis die UN sich entschlossen, wegen sexueller Gewalt durch die Hamas zu ermitteln. Dabei liegen unzählige Beweise vor. (...)

Ein Polizist der zuständigen Einheit 443 trägt die Zeugenaussage einer Überlebenden vom Nova-Festival vor: „Es begann mit einem kurzhaarigen Mädchen. Ich sah sie in einer Situation, in der sie auf den Knien saß, bettelnd. Ein Terrorist steht über ihr und spuckt ihr ins Gesicht. Mir wurde klar, dass er ein Handy hielt, er machte Fotos, und schoss ihr dann in den Kopf. An den Ort, an dem wir uns versteckten, brachten sie alle Frauen. Sogar Köpfe von Frauen. Ich erinnere mich an eine Situation, in der jemand auf ein Mädchen gesprungen ist, und sie vergewaltigte, und sie anschließend von einem zum anderen gereicht wurde. Sie waren alle als Soldaten verkleidet. Ich hörte Schreie auf Arabisch. Das Mädchen, das sie vergewaltigten, war noch am Leben, stand auf ihren Füßen und blutete aus dem Rücken. Ich erinnere mich, wie der Terrorist an ihren Haaren zog, die Frau war nicht gekleidet, er schnitt ihr die Brüste ab, warf ihre Brüste auf den Boden und spielten damit, und sie zogen sie weiter. Ich erinnere mich, dass jemand in sie eingedrungen ist, dann schoss er ihr in den Kopf. Er zog seine Hose nicht hoch. Er schoss ihr mit heruntergelassener Hose in den Kopf.“

Die für ihre kritische Haltung gegenüber der israelischen Regierung bekannte Organisation Physicians for Human Rights zitiert in einem Bericht einen männlichen Überlebenden, der angab, sich in einem Busch versteckt zu haben: „Die Terroristen, Leute aus Gaza, vergewaltigten Mädchen. Und nachdem sie sie vergewaltigt hatten, brachten sie sie um, ermordeten sie mit Messern … Sie lachten. Sie haben immer gelacht. Ich kann nicht vergessen, wie sie in dieser Situation gelacht haben.“

Und Rami Schmuel, einen Organisator des Nova-Musikfestivals: „Wir fanden nackte Frauen, sie waren entkleidet und ihre Beine waren weit gespreizt.“

Ein Sanitäter, der eines der Häuser im Kibbuz Be‘eri betrat, berichtete mehreren Medien: „Ich sah zwei Mädchen dort liegen, eines auf einem Bett, eines auf dem Boden, in ihrem eigenen Schlafzimmer. Und das Mädchen – ein 14- bis 15-jähriger Teenager – liegt auf dem Boden auf dem Bauch, ihre Hose ist heruntergezogen und sie ist halb nackt, ihre Beine sind gespreizt, weit geöffnet, und auf ihrem Rücken befinden sich Spermareste. Jemand hat sie gleich nach der brutalen Vergewaltigung hingerichtet.“

In der Knesset berichtet Ersthelfer Haim Otzmagin, was er in einem Haus in den zerstörten Kibbuzim an der Grenze zum Gaza-Streifen sah: „Wir nähern uns dem Eingang des Zimmers. … Wir beginnen langsam einen Frauenkörper freizulegen. Einen nackten Körper. Eine nackte Frau mit einem spitzen Objekt, das im Intimbereich ihres Körpers steckt. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Ich habe …(seine Stimme bricht, Anm. d. Redaktion) … ich habe davon Bilder auf meinem Handy. Das sind keine Fake-News, ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Ich habe Schädel gesehen. Ich habe elf tote Terroristen gesehen, übereinandergestapelt. Ihre Körper sahen ganz aus. Aber direkt neben ihnen lagen die Schädel von drei toten Kindern. Ich habe sie aufgesammelt. Ich habe sie fotografiert. Und das ist nur eine von vielen Geschichten.“

ninth circle of hell

Gegenwärtige Vergnügen für kurzlebige, schwache Geschöpfe

constantinople

Mit großem Vergnügen habe ich jetzt Lady Montagus Briefe aus dem Orient gelesen. Mary Wortley Montagu (1689-1762) war eine außergewöhnliche Frau, hoch gebildet, witzig, neugierig, kosmopolitisch, und gehörte zur intellektuellen Elite Europas im 18. Jahrhundert.

Ich finde das Gefühl seltsam, wenn man sich vorstellt, man könnte mit jemandem, der vor zweieinhalb Jahrhunderten gelebt hat, heute ohne Probleme diskutieren. Das denke ich auch zum Beispiel über den scharfsinnigen Lichtenberg. Was unterscheidet uns von denen? Sind wir gebildeter, wissen wir mehr über die wichtigen Dinge?

„Ich wohne an einem Ort, der vom Turm zu Babel eine rechte Vorstellung gibt: in Pera spricht man türkisch, griechisch, hebräisch, armenisch, arabisch, persisch, russisch, slowenisch, walachisch, deutsch, holländisch, französisch, englisch, italienisch, ungarisch, und, was das schlimmste ist, lady montagues werden zehn dieser Sprachen in meinem eigenen Hause gesprochen. Meine Stallknechte sind Araber, meine Bedienten Franzosen, Engländer und Deutsche, meine Amme eine Armenierin, meine Hausmädchen Russinnen, ein halbes Dutzend andere Bediente Griechen, mein Haushofmeister ein Italiener, meine Janitscharen Türken, so dass ich diese Vermischung von Lauten in einem fort höre. Bei den Eingeborenen bringt das hier eine seltsame Wirkung hervor, denn sie lernen diese Sprachen alle zur gleichen Zeit, ohne eine einzige genug innezuhaben, um darin zu lesen oder zu schreiben. Man findet hier wenig Männer, Weiber oder selbst Kinder, die nicht in fünf oder sechs Sprachen eine ganze Reihe Wörter wissen, Ich kenne selbst Kinder von drei oder vier Jahren, die italienisch, französisch, griechisch, türkisch und russisch reden. Letzteres lernen sie von ihren Ammen, die größtenteils aus diesem Lande sind, Dies scheint Ihnen unglaublich? Das ist es auch nach meiner Meinung, eines der seltsamsten Dinge eines Landes, und es vermindert das Verdienst unserer Damen sehr, die sich für außerordentliche Genies ausgeben, wenn sie in dem Ruf einer ganz seichten Kenntnis vom Französischen oder Italienischen stehen.“

Constantinople

„Fast bin ich der Meinung, dass sie [die Türken] einen richtigeren Begriff vom Leben haben. Sie verbringen es im Garten, bei Musik, Wein und Leckerbissen, indes wir unser Gehirn mit politischen Entwürfen martern oder einer Wissenschaft nachgrübeln, die wir nie erfassen können, oder, wenn wir auch dahin gelangen, können wir die anderen nicht dazu überreden, denselben Wert darauf zu lesen wie wir. Gewiss, was wir fühlen und sehen, ist eigentlich unser Eigenes, wenn man das überhaupt von etwas sagen kann. Allein die Güter des Ruhmes, die Torheit des Lobes werden mühselig erkauft, und wenn man sie hat, bleiben sie immer eine arme Belohnung für Zeitverlust und Gesundheit. Wir sterben oder werden alt, ehe wir die Früchte unserer Arbeit ernten können. Venn man darüber nachdenkt, was für kurzlebige, schwache Geschöpfe die Menschen sind, gibt es dann für sie irgendein wohltätigeres Studium als das des gegenwärtigen Vergnügens?“

Hinter der eisernen Mauer oder: Reise nach Jerusalem 6, revisited

newspaper Israel

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. HaMoshava HaGermanit oder: Reise nach Jerusalem 6 14.10.2023). Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung, damit man Details erkennen kann. )

flag Israel

Ich war heute am Schabbat (14.10.2023) stundenlang herumspaziert, revisited. Vielleicht muss man von Wüste umgeben sein, um Grünes richtig schätzen zu lernen. In Jerusalem: Überall gepflegte Parks, Blumen, Bäume keine grillenden Muslims auf dem Rasen, kein Müll, nirgends. Das fällt einem einfach angenehm auf, wenn man aus Berlin kommt. Jerusalem soll eine der ärmsten Städte in Israel sein, was das durchschnittliche Einkommen der Bewohner angeht. Wie machen die das?

sacher park jerusalem

Die Zweiräderdichte ist erheblich höher: Jede Menge Motorräder, E-Bikes, Roller. Das liegt natürlich auch am Wetter und den orientalischen Temperaturen. Aber so hervorragend ausgebaute Fahrradstrecken hatte ich nicht erwartet.

sacher park jerusalem
Im Sacher-Park

Manchmal fasst man sich an den Kopf. „U.S. Special Envoy on Lebanese TV: Gazans ‚must be allowed to return‘ to north Gaza ‚as soon as possible'“. Wenn man sich die apokalyptischen Bilder aus Gaza ansieht: Was sollen die da machen? Warten, bis die EU mit meinen Steuergeldern vorbeikommt, wie sie es gewohnt sind? Und in Gusch Katif werden vielleicht schon Israels auf sie warten, die ihnen nicht wohlgesonnen sind. (Noch ein Museum auf meiner To-Do-Liste für’s nächste Mal.)

Ich glaube übrigens nicht, dass wir in den Medien wirklich erfahren, was genau der Deal zwischen Israel und der Hamas ist, neben dem Austausch eines Teils der Geiseln. Wie soll das weitergehen? Ist das jetzt ein Lehrstück für die Zukunft, wie man Gefangene freipresst – indem man Zivilisten brutal massakriert und Babys kidnappt? Zum Glück, dass ich nicht entscheiden muss. Aber eines ist sicher: Von den Terroristen wird niemand überleben.

knesseth
Die Knesseth am Yosef Khakshuri Square.

Erst vor anderthalb Wochen wurde die 16-jährige Terroristin, die Moria Cohen Anfang im Dezember 2021 vor den Augen ihrer Kinder mit einem Messer ermorden wollte, zu einer zwölfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Die Mutter erlitt schwere Verletzungen. Jetzt soll diese minderjährige Terroristin im Geiselaustausch freigelassen werden und kehrt somit in die Nachbarschaft zurück, wo auch Moria Cohen und ihre Familie wohnt, in Scheich Jarach in Jerusalem. Den Anschlag verübte die minderjährige Terroristen als sie 14 Jahre alt war. (Israel heute)

Rehavia Park

Fotos oben und unten: Das griechisch-orthodoxe Nonnenkloster Monastery of the Cross im Rehavia-Park; die Basilika wurde schon im 4. Jh. n. Chr. unter Kaiser Konstantin erbaut.

Monastery of the Cross

Wenn ich mit Google da virtuell herumstreife, ist das ein komisches Gefühl: Ich erkenne alles wieder. Wenn ich aber auf meine Südamerika-Reisen so viele Fotos gemacht hätte, wüsste ich gar nicht, was ich damit machen sollte. Wenn man in 18 Tage 703 Fotos macht, wieviel wären das in einem halben Jahr?

ChatGPT: Um die Anzahl der Fotos in einem halben Jahr zu berechnen, müssen wir zuerst herausfinden, wie viele Fotos pro Tag gemacht werden, und dann diese Rate auf ein halbes Jahr hochrechnen. In 18 Tagen wurden 703 Fotos gemacht. Um die tägliche Rate zu berechnen, teilen wir die Anzahl der Fotos durch die Anzahl der Tage:
703 Fotos / 18 Tage ≈ 39,06 Fotos pro Tag
Jetzt wissen wir, dass etwa 39,06 Fotos pro Tag gemacht wurden. Um die Anzahl der Fotos in einem halben Jahr zu berechnen, multiplizieren wir diese tägliche Rate mit der Anzahl der Tage in einem halben Jahr. Ein halbes Jahr hat 365 Tage / 2 = 182,5 Tage (wenn wir ein halbes Jahr als 6 Monate betrachten).
Anzahl der Fotos in einem halben Jahr = 39,06 Fotos pro Tag * 182,5 Tage ≈ 7.135,65 Fotos
In einem halben Jahr würden also etwa 7.135,65 Fotos gemacht werden. Da die Anzahl der Fotos in ganzen Zahlen vorliegen sollte, können wir sie auf die nächste ganze Zahl aufrunden oder abrunden, je nach Bedarf. Das bedeutet, dass in einem halben Jahr etwa 7.135 oder 7.136 Fotos gemacht würden, abhängig von der Rundungsregel, die Sie anwenden möchten.

Ich habe rund 2000 Dias von vier Reisen (sechs Monate 1979/1980, sechs Monate 1981/1982, mehr als sechs Monate 1984, gut zwei Monate 1998).

In 20 Monaten würden also etwa 4.382.208 Fotos gemacht werden. Seid froh, dass ich vorläufig nicht mehr so lange verreisen kann.

löwenbrunnen
Selfie am Löwenbrunnen

Die kleine Gedenkstätte für Wladimir Zeev Jabotinsky finde ich nicht wieder. Ich kam aus der deutschen Kolonie und bin über den Yosef Navon Square am Bible Hill vorbei Richtung zum King David Hotel und zum YMCA. Offenbar gibt es zahllose Gedenkstätten für den Zionisten Jabotinsky und sogar einen Feiertag.

Vielleicht hatte der recht: „Die Vertreibung der Araber ist unmöglich. Es wird also immer zwei Nationen in Palästina geben.“ (Araber, nicht Palästinenser!)

– Seine Auffassung war, dass die Araber Palästinas niemals freiwillig eine jüdische Mehrheitsbevölkerung in Palästina akzeptieren würden und dass für die Übernahme des Landes keine „Gegenleistung“ möglich sei. Daher müsse entweder die zionistische Kolonisierung aufhören oder ohne Rücksicht auf die einheimische Bevölkerung vorangehen.

„Zionist colonisation must either stop, or else proceed regardless of the native population. Which means that it can proceed and develop only under the protection of a power that is independent of the native population – behind an iron wall, which the native population cannot breach. (1923)

„Er betrachtete die Araber als Nation, aber als „kulturell 500 Jahre hinter uns zurückgeblieben, sie haben weder unsere Ausdauer noch unsere Entschlossenheit“ und verglich die jüdischen Siedler mit den Siedlern in Nordamerika im Kampf gegen die Indianer und mit den Spaniern in Mexiko im Kampf gegen die Azteken.“

„Die Bemühungen um Verständigung und Kompromiss, um einen Ausgleich der Interessen durch Angebote der israelischen Seite hält er für lächerlich und verlogen. Sie unterschätzten außerdem die arabische Nation.“

Jetzt wisst ihr, wie die schweigende Mehrheit in Israel denkt. Jabotinsky war offenbar ein Mann mit prophetischen Gaben. Dann sind Denkmäler nicht verkehrt.

ymca Jerusalem

Der Turm des YMCA-Hotels (auf meinem Foto vom Ölberg aus zu sehen, links vom Felsendom) ist eines der höchsten Gebäude in Jerusalem. Ich wollte natürlich dort hoch, aber ein Security sagte mir, für eine Person würde der Aufzug nicht fahren, nur für mindestens zwei. Es ergab sich eine lustige Konversation, bei der wir beide lachen mussten. Sollte ich etwa auf die Straße zurück und eine beliebige Frau ansprechen? Ja, so ungefähr. Ich versprach, mein Bestes zu versuchen, aber ohne Erfolg. Beim nächsten Mal bringe ich jemanden mit!

ymca Jerusalem

Die Jaffa Street, über die ich oft gegangen bin, abfotografiert vom einem Plakat ebendort. Leider habe ich mir nicht notiert, aus welchem Jahr das Foto ist. Es dürfte zur Zeit der britischen Besatzung Palästinas gemacht worden sein.

Unter verbal adipösen Community Managern

community manager

„Die Arbeit des Community Managements zur Ermöglichung eines respektvollen und themenbezogenen Austauschs auf unseren Plattformen gemäß der Netiquette des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ist Teil des Aufgabenspektrums unseres Teams für Online-Kommunikation und soziale Medien, das auch mit der Betreuung der Website, der Aufzeichnung von Video-Grußworten und Beiträgen für die sozialen Medien befasst ist.“

Ein Satz aus 54 Wörtern, den sogar ein Kinderbuch-Autor nicht versteht hätte besser machen können. Bisher habe ich das Thema nur bei den Salonfaschisten gefunden, selbstredend ventiliert durch die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen). Angeblich stammt dieses Satz-Ungetüm aus der Pressestelle des völkischen Denkers Bundesklimawirtschaftsministers.

Kann man den in Deutsch übersetzen? Wo zum drei Mal geschwänzten Asmodäus ist das Tuwort? Gibt es gar nicht?

Wait a minute. Die Arbeit des [irgendwas Denglisches] ist Teil dessen, was wir tun? Versteht das jemand? Versuchen wir es.

Wir haben Verwalter einer virtuellen Gemeinde. Die nennen sich „Manager“. Die Manager sind ein Team (wer hätte das gedacht?) Das Team arbeitet und zensiert, damit alle sich respektieren, wenn sie Wörter austauschen. Halt! So geht das nicht…

„Die Arbeit ist Teil des Aufgabenspektrums“ heißt übersetzt: Wir tun, was wir tun müssen. Oder: Wir zensieren Euch, weil wir das sollen. Warum dann aber so ein Bandwurmsatz, den niemand versteht?

Weil die Pressesprecher Manager Wichtigtuer sind, die das Nichts, was sie tun, so aufblasen, dass aus der Mücke [unbekanntes Kleintier] ihrer marginalen Existenz ein adipöser Elefant wird.

Gut, dass wir die Gemeinde vollgelabert haben.

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DJV!

Tel aviv-Yaffo
Strandpromenade zwischen Tel Aviv und Jaffa. Samstag, 21. Oktober 2023, 16:14:36: Sirenen heulten – also Raketenalarm. Die Menschen rannten, um sich irgendwie zu schützen. Ich musste mich auf den Rasen werfen, zusammen mit einem israelischen Vater und seiner kleinen Tochter. Direkt über uns zerstörte der Iron Dome drei Raketen, die aus Gaza abgefeuert worden waren.

Geschätzter Kollege Henrik Zörner vom Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Journalistenverbands (DJV), dem anzugehören ich ebenfalls die Ehre habe!

Mit Befremden und verwundert las ich in einer Pressemeldung des DJV etwas über „Demonstrationen und Kundgebungen von Palästinensern und ihren Unterstützern“.

Wer mag mit „Palästinenser“ gemeint sein? Ich finde trotz aller gedanklicher Bemühungen keine Antwort auf diese Frage. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen, etwa unterfüttert mit einem historischen Diskurs und womöglich sogar mit Fakten?

Sind „Palästinenser“ Menschen, die in Palästina leben, was auch Israelis bekanntlich tun? Oder Menschen, deren Vorfahren in Palästina lebten wie die der Deutschen und in Berlin geborenen Sawsan Chebli? Das wäre doch abwegig: Meine Vorfahren lebten in Wolhynien – ich bezeichne mich dennoch nicht als „Russen“ oder gar als „Ukrainer“.

Nun ist allgemein bekannt, dass das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) definiert (weltweit einzigartig) nicht nur die aus Palästina geflohenen und vertriebenen Araber, sondern auch ihre anderswo geborenen Nachkommen in väterlicher Linie als „palästinensische“ Flüchtlinge anerkennt. Der Status scheint sich zu vererben. Sollte der DJV diese „Palästinenser“ meinen, die meinten, Sympathien für die grausamen Massaker der terroristischen Hamas aufbringen und die deutsche Bevölkerung damit behelligen zu müssen?

Macht es Sinn, von Terroristen und deren Unterstützern einzufordern, „die freie, unabhängige und kritische Berichterstattung durch Journalisten möglich“ zu machen? Ist das nicht absurd? Warum sollten sie das tun?

Oder sind Araber gemeint, die Jassir Arafat anlässlich seiner Rede vor der UN 1974 zu „Palästinensern“ erklärte, was dazu führte, dass in deutschen Regierungsdokumenten der Begriff „Palästinenser“ erst in diesem Jahr zum ersten Mal auftaucht? Und leben diese „Palästinenser“ jetzt in Deutschland?

Oder meint „Palästinenser“ schlicht arabische Kriegsflüchtlinge? Auch die Sudetendeutschen waren Kriegsflüchtlinge. Dennoch kamen sie nicht auf die Idee, sich zu einer eigenen Nation auszurufen. Warum also die Araber?

Immerhin haben die Araber in zahlreichen Kriegen, die sie allesamt begonnen haben, versucht, Israel von der Landkarte zu tilgen und alle Juden umzubringen. Das hat bekanntlich nicht funktioniert. Wer einen Krieg beginnt und verliert, muss die Folgen tragen. Das wissen wir Deutschen am besten. Oder sollen wir jetzt Ost- und Westpreußen sowie Schlesien für unsere Enkelkinder zurückfordern? Mit welchem Recht? Nein? Dann sollten das die Araber auch nicht. Es hätte ohnehin keine Sinn.

Ich war seit Beginn des Krieges mehr als zwei Wochen in Israel, geschätzter Kollege Zörner. Niemand dort, außer ein paar politisch marginalisierten Exoten, glaubt daran, dass es jemals einen weiteren arabischen Staat in Palästina geben wird. Die Idee „Land für Frieden“ ist mausetot. Daran ändert auch nichts, dass die Bundesregierung an dieser Fiktion festhält. Das ist so falsch wie es falsch und vorschnell war, den venezolanischen Politiker Juan Guaidó, der mittlerweile als Tourist in den USA lebt, als den „Präsidenten“ des südamerikanischen Landes anzuerkennen.

Ja, ich wage sogar zu behaupten, dass es gar kein „Volk“ der Palästinenser gibt! Ein Volk hat eine gemeinsame Sprache – wie die Sorben und Friesen in Deutschland. Die „Palästinenser“ sprechen aber das Arabisch, das in jedem arabischen Land gesprochen wird. Ein Staat Palästina hat nie existiert, weder in der 5000-jährigen Geschichte des so genannten „Heiligen Landes“ noch vor der Staatsgründung Israels 1948. Auf welche historischen Tradition könnten sich „Palästinenser“ berufen? Auf die der Beduinen im Ottomanischen Reich?

Man kann in dieser Frage unterschiedlicher Meinung sein. Unter den Kolleginnen und Kollegen des DJV gibt es aber keinen Konsens. Daher sollte das Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DJV das gesamte innerverbandliche Meinungsspektrum angemessen berücksichtigen und nicht nur eine Position zu Wort kommen lassen, die in Israel ausgelacht würde.

Sie können mir Ihre Antwort auch mündlich geben – wie sehen uns am Sonntag auf dem Verbandstag des DJV in Magdeburg. Ich bin Delegierter des DJV Berlin.

Bis dahin verbleibe ich mit kollegialen Grüßen Ihr
Burkhard Schröder

israel

Block der Gläubigen (II)

IDF in Gaza
Israelische Streitkräfte in Gaza, Quelle: IDF

Zweiter Teil meiner Notizen zu Gilles Kepel: Die Rache Gottes – Radikale Moslems, Christen und Juden auf dem Vormarsch“, insbesondere Kapitel 4: „Die Erlösung Israels“ (S. 203-267).

7. Die radikalsten Aktivisten der »Gush-Emunim« schwenkten auf eine Taktik des Gegenterrors ein, die an die Strategie der OAS in Algerien erinnert, und verstanden ihre Gewaltaktionen (durch die sie das Gewaltmonopol eines in ihren Augen versagenden Staates usurpierten) als Vollzug des israelischen Volkswillens — wie ein Mitglied dieser damals entstehenden »jüdischen Untergrundbewegung« in einer Verteidigungsschrift beteuert. Der Verfasser dieser Schrift weist immer wieder darauf hin, dass seiner Meinung nach der Gegenterror vom Durchschnittsisraeli und sogar der Regierung gebilligt werde. Als im Radio die Nachricht vom Attentat auf die arabischen Bürgermeister gesendet wird, erlebt er, wie eine einfache Frau spontan über die Bombenleger sagt: »Ich würde ihnen die Hände dafür küssen.« Der Militärgouverneur der besetzten Gebiete habe sogar bedauert, dass die Opfer bei den Attentaten nur verletzt wurden. Und in Nablus sei die arabische Bevölkerung von Sprengstoffanschlägen in Angst und Schrecken versetzt worden – womit man das gesteckte Ziel erreicht habe. Dem steht das »Lavieren« von Premierminister Begin gegenüber, der die Gewaltanwendung bedauert und eine Untersuchung anordnet, die allerdings im Sande verläuft. (Kepel, S. 232f.)

Im Februar 1983 wurde der „linke“ israelische Friedensaktivist Emil Grünzweig vom „rechten“ Yona Avrushmi ermordet. Es folgen weitere Anschläge, u.a. auf den Markt und die islamische Universität von Hebron mit mehreren Toten. Der israelische Geheimdienst Mossad zerschlug das „Untergrund“-Netz und verhinderte Schlimmeres – die israelischen Terroristen wollten auch den Felsendom und die al-Aqsa-Moschee sprengen, was vermutlich einen 3. Weltkrieg ausgelöst hätte.

Tatsächlich spekulierten die Verschwörer ganz kaltblütig auf diese Möglichkeit, wie der israelische Hochschullehrer Gideon Aran, der beste Kenner der »Gush-Emunim«, betont: »Die Anführer der Untergrundbewegung glaubten, dass die Sprengung der »Schandflecken« (des Felsendoms und der Al-Agsa Moschee [sic]) mehrere hundert Millionen Muslime zum Jihad veranlassen würde, was die ganze Menschheit in die letzte, entscheidende Schlacht zwingen würde: den Kampf zwischen Gog und Magog mit all seinen kosmischen Folgen. Der Sieg Israels am Ende dieser so sehnlich herbeigewünschten Feuerprobe könnte das Kommen des Messias vorbereiten.

Nach 1984 taucht die Gush-Emunim nicht mehr auf, aber die Theorien wie auch die des Kahanismus werden von anderen Parteien modifiziert aufgenommen und vertreten, unter anderem von der Otzma Jehudit. Wie überall sind auch die Grenzen zwischen „ultrarechts“ und „Nazis“ in Israel fließend – die Ideen der Anhänger Kahanes kann man durchaus mit den Nürnberger Rassegesetzen vergleichen.

IDF in Gaza
Israelische Streitkräfte in Gaza, Quelle: IDF. kann jemand von den hier mitlesensen Waffe-, Militär- und Kriegsexperten erklären, was die Panzer oben für eine sonnendachähnliche Konstruktion haben und für was die gut ist?

8. Ich hatte 2015 schon etwas zum Thema „Terror und Apokalyptiker“ geschrieben gestützt u.a. auf Hans Blumenberg“ „Lebenszeit und Weltzeit“. Man sieht: Dieses Phänomen ist nicht auf nur eine der monotheistischen Weltreligionen beschränkt, sondern taucht in allen auf – als deren äußerste Konsequenz:

„Die Terreur ist nichts anderes als unmittelbare, strenge, unbeugsame Gerechtigkeit; sie ist also Ausfluss der Tugend; sie ist weniger ein besonderes Prinzip als die Konsequenz des allgemeinen Prinzips der Demokratie in seiner Anwendung auf die dringendsten Bedürfnisse des Vaterlandes.“ (Maximilien de Robespierre, 1794)

9. Kepel weist auch darauf hin, dass die Motive der „rechten“ israelische Terroristen denen der militanten Islamisten ähneln, die 1981 den ägyptischen Präsidenten Anwar as-Sadat ermordeten. Dort „Re-Judaisierung“, hier „Re-Islamisierung“.

Jetzt wird es kompliziert (Arbeitshypothese). Wenn sich hinter Religion die jeweiligen Klassenkämpfe kostümiert verstecken – wie kann man das vergleichen, wenn sich die Ideen also Elemente des luftigen Überbaus – strukturell ähneln, die Kämpfe der Klassen aber unter ganz verschiedenen Voraussetzungen, Zeiten und Ländern stattfinden?

IDF in Gaza
Israelische Streitkräfte in Gaza, Quelle: IDF

Dabei stößt die Rejudaisierung besonders unter den sephardischen Juden Israels auf große Resonanz, weil die Orthodoxen als erste ihre Interessen vertreten und es ihnen ermöglicht haben, sich innerhalb des institutionellen politischen Systems Gehör zu verschaffen. [Quod erat demonstrandum] Hat sich in der Zeit zwischen 1974 und 1984 vor allem die »Gush-Emunim« als Vorkämpferin einer Rejudaisierung Israels hervorgetan, sind es danach die Haredim, die sich in diesem Bereich besonders engagieren. Während die Hochburgen der »Gush-Emunim« in den Siedlungen der besetzten Gebiete liegen und die meisten ihrer Anhänger Aschkenasim oder Sabra sind, die in den Jugendbewegungen der national-religiösen Partei aktiv waren, stammt die (ein beachtliches sephardisches Kontingent umfassende) Gefolgschaft der Orthodoxen hauptsächlich aus dem israelischen Kernland in den Grenzen vor 1967. (S. 252)

10. Die Orthodoxen in Israel sind sich natürlich nicht einig (vgl. judäische Befreiungsfront). Die Schasch vertritt die Sephardim. Die Kriterien Sephardim und Aschkenasim zu unterscheiden, halte ich für irrational und so albern rassistisch wie die verschiedenen Hautfarben in Brasilien. Letzllich ist das immer eine soziale Unterscheidung (vgl. pielroja).

Die Agudat Yisrael ist eher von osteuropäischer, also chassidischer Tradition geprägt. Degel haThora „repräsentiert den nicht-chassidischen Teil des aschkenasischen ultraorthodoxen Judentums, steht also in der Tradition der Befreiungsfron Judäas) litauischen Mitnagdim„.

Auf die Geringschätzung des aus Arbeiterpartei und Aschkenasım bestehenden Establishments, das den Zionismus auf seine eigenen Interessen abgestimmt hatte, reagierten die Sepharden häufig mit Wahlenthaltung. Hinzu kam die offene Auflehnung gegen das System, wie sie sich bei den Ausschreitungen ın den Elendsquartieren von Haifa 1959 oder ın der Gründung der »Schwarzen Panther« 1971 manifestierte, die auf die Ähnlichkeit ihrer Situation mit der Unterdrückung der Schwarzen in den USA aufmerksam machen wollten.(…)

Zugleich entwickelten diese Schattenkinder des sozialistischen und weltlichen Zionismus in ihrem überschwenglichen religiösen Empfinden neue Formen der sozialen Vernetzung, der Solidarität, des gesellschaftlichen Aufstiegs und der Verteidigung ihrer verspotteten Identität. Diese religiöse Inbrunst nahm im wesentlichen zwei Formen an: Zum einen bestand sie ın der symbolischen Verlegung von Gräbern von (hauptsächlich marokkanischen) Heiligen nach Israel, deren neue Ruhestätten zu regelrechten Wallfahrtsorten wurden; zum anderen in der Wiedereinführung der Verehrung von Weisen (Hakham) – wie man sie schon in der Diaspora praktiziert hatte. (S. 256)

IDF in Gaza

11. Diese auf der Ebene der gesamten Bewegung praktizierte Endogamie verstärkt den inneren emotonalen Zusammenhalt der Gemeinschaft, die sich durch Riten der totalen sozialen Abgrenzung definiert. (…)

Eine solche Definition der Identität durch einen übersteigerten Ritualismus, durch die systematische Suche nach Abgrenzungssymbolen erinnert an eine pietistische islamische Gruppe wie die »Tablich«.

Da haben wir wieder alle „Sekten“-Mechanismen zusammen. Für mich ist auch die Hijabisierung der türkischen Einwanderer und deren Nachfahren so erklärbar. (Ende meiner Notizen)

Tel Aviv-Yafo, revisited

Tel Aviv

Bin also jetzt für zwei Tage im Abraham Hostel in Tel Aviv gelandet. Das Publikum ist aber anders als auf den Fotos: Nur Flüchtlinge aus den Städten im Süden und Norden. Also normale Leute mit vielen Kinder, von denen nur wenige gut Englisch sprechen.

Ich rede gerade mit einem Ehepaar aus Netivot, er spricht Amharisch als Muttersprache, sie ein bisschen Englisch und ein bisschen Spanisch. Wir radebrechen uns etwas zusammen. Aber sehr cosmopolitan. (Jetzt ist gerade eine weißhaarige Neuseeländerin aufgetaucht, die Merlot trinkt, aber mit niemandem redet.)

Tel AvivTel Aviv

Restaurantempfehlung: Israel Grill („since 1990“) – Falafel vom Feinsten.

Tel Aviv

Ich bin bis zum Sonnenuntergang den Strand entlanggelaufen. Es war alles total entspannt, aber ziemlich leer. Wir werden durch den Iron Dome beschützt.

Tel AvivTel AvivTel AvivTel Aviv

Das ist hier nicht so gemütlich wie in Jerusalem. Vier Männer auf einem Zimmer, und einer ist sogar älter als ich, und die Klobrille war oben – man weiß, was geschah. Hier sind einige Kneipen und Restaurants auch am Schabbat (morgen) geöffnet. Tel Aviv ist eben nicht Jerusalem.

Tel Aviv

Kinnereth, revisited

Tiberias

Auf so eine Meldung haben die Hamas-Freunde natürlich gewartet: Hundreds of people were reported killed in an explosion at the Ahli Arab Hospital in Gaza City on Tuesday evening, the Hamas-run Gaza Health Ministry reported, at the same time as a barrage of rockets were fired from the Strip toward Israel.

Wait a minute. Hat die IDF nicht dazu aufgefordert, den Norden des Gaza-Streifens zu verlassen? Versteckt sich die Hamas nicht unter Schulen und Krankenhäusern und nutzt Zivilisten als Schutzschild? (Nützt ihnen gerade nichts.)

TiberiasTiberias

Zum aktuellen Stand: The Israeli military is getting ready for the next phase of its campaign against the Gaza Strip but plans may not conform to widespread expectations of an imminent ground offensive, the IDF’s International spokesperson said on Tuesday.

„We are preparing for the next stages of war. We haven’t said what they will be. Everybody’s talking about the ground offensive. It might be something different,“ Lt.-Col. Richard Hecht told a regular briefing with reporters.

TiberiasTiberias

Tiberias ist eine hässliche Stadt, was die Umgebung des Ufers angeht. So eine Art Ballermann, übersät mit hässlichen Buden und Restaurants, umsäumt von hässlichen Betonklötzen. Die wenigen archäologischen Reste in der Innenstadt sind zerfallen oder stehen auf Verkehrsinseln herum. Kann man vergessen.

TiberiasTiberias

Ich habe Fotos gesehen, dass der Ort früher sehr schön war, aber man hat das alles abgerissen zugunsten des Profits. Die Leute, die gemeint sind, kommen sowieso – vermutlich diejenigen, die sich das hippe Tel Aviv nicht leisten können und wollen.

Tiberias

Es gibt natürlich auch hier Palästinenser-Versteher wie das Supermodel Gigi Hadid. Vergleiche gehen eigentlich nicht: Die Hamas hat Zivilisten bestialisch abgeschlachtet, nur weil sie Juden sind, Frauen und kleine Kinder und alte Leute. Und jetzt wollen sie propagandistisch den Spieß umdrehen. Hier hört man eher no mercy. „Solange die Hamas die israelischen Geiseln nicht freilässt, dürfen nur hunderte von Tonnen Sprengstoff und Bomben in den Gazastreifen explodieren, kein Gramm von humanitäre Hilfe“, tweetete Israels Minister für nationale Sicherheit Itamar Ben-Gvir.

Es ist übrigens gar nicht klar, von wem die Rakete auf das Krankenhaus kam. Wir werden es vermutlich nie erfahren. In Deutschland werden natürlich die Tränen fließen, wenn den Palästinenserchen auch ein Leid geschieht. Und der Mob tobt schon in der Türkei und in Jordanien. (Ich sollte aufhören – ich schreibe mich gerade in Rage.)

Wir haben nichts von den meisten Arabern oder Muslimen gehört, nachdem die Hamas jüdische Israelis abgeschlachtet hat. Aber jetzt, wo Israel den Gazastreifen bombardiert, kommt es überall zu Demonstrationen und Unruhen von Arabern und Muslimen.

Tiberias

Interessant: Offiziere im Südbezirk Israels fordern eine sofortige Bodeninvasion in den Gazastreifen. Neben den operativen Plänen, die grundsätzlich vom Militärstab genehmigt wurden, werden jetzt andere alternative und „überraschendere“ Pläne und Taktiken geprüft, um diese im Gazastreifen umzusetzen. (Israel heute)

Tiberias
Dachterrasse reloaded: Man kann natürlich alles auch so fotografieren, dass es hässlich aussieht.

Die Aufnahme von palästinensischen Flüchtlingen ist eine rote Linie. Keine palästinensische Flüchtlinge in Jordanien, keine palästinensische Flüchtlinge in Ägypten. (Der jordanische König Abdullah II.)

Was sagt Baerbock? Schaffen wir das?

HaMoshava HaGermanit oder: Reise nach Jerusalem 6

Jerusalem
Religiöse Juden verkaufen Gebetsriemen (Tefillin) an Passanten. Ich habe mit ihnen ein bisschen geredet, aber nur einer sprach Englisch und das auch nur sehr schlecht. Ich weiß nicht, von welcher Gruppe die waren. Mein Sektendetektor schlug jedenfalls an.

Scholz telefoniert mit Netanjahu – Flächenbrand vermeiden. Ach. Warum telefoniert er nicht mit der Hamas? Terror vermeiden! Die hätten ihm bestimmt aufmerksam zugehört.

Die Leute sind hier total aufgebracht über die gesamte Regierung und auch Netanjahu, sogar dessen Wähler. Die trauen sich gar nicht mehr an die Öffentlichkeit. „Man sollte die Knesset zum Mond schießen.“ Netanjahu hat am Abend des Schabbat eine Rede gehalten, in der er nichts gesagt hat, und das macht alle nur noch mehr wütend. Das wird noch spannend nach dem Krieg.

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Ich bin heute am Schabbat stundenlang herumspaziert. Es ist fast alles geschlossen und leer, eben wie in Deutschland früher am Sonntag. Ein paar Leute laufen in Parks herum, und ab Mittag kommen viele religiöse Familien aus den Synagogen zurück – zu Fuß natürlich, weil auch keine Busse und Strassenbahnen fahren.

Die Häuser fand ich auf den ersten Blick hässlich, aber ich habe mich geirrt. Die sind nur nicht verputzt, sondern aus Naturstein, kaum Ziegelsteine. Wenn man sich die Klimaanlagen wegdenkt und das Kabelgestrüpp, ist das sogar schön.

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Mahaneh Yehudah Market am Schabbat

Israel beharrt trotz Kritik… Die, die sowas schreiben, sollten mal den Israelis zuhören. Die geben einen Scheiß drauf, was andere sagen, was sie dürften oder nicht. Das ist ohnehin eine vernünftige Haltung. „Der Gazastreifen muss plattgemacht werden ohne jede Rücksicht. Wir haben zu viel Rücksicht genommen, das wurde missbraucht. Die Wut der Leute ist nicht mehr zu bremsen.“ (Aviel Schneider, Chefredakteur von Israel heute in einer Video-Konferenz, an der ich teilgenommen, aber frühzeitig verlassen habe, weil mir Bibel und Beten irgendwann zu oft vorkamen. Waren ja deutsche Teilnehmer.)

Jerusalem

Außenministerin Annalena Baerbock: Kampf gegen Hamas muss mit „größtmöglicher Rücksicht auf humanitäre Situation geführt werden“. Wenn die das hier in der Öffentlichkeit sagen würde, würde sie vermutlich verprügelt. Peinlicher geht es nicht mehr.

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Die Knesset

Die Experten der Vereinten Nationen haben die israelische Bombardierung als „kollektive Bestrafung“ verurteilt, die ein Kriegsverbrechen darstellt. Was sind denn das für Experten? Vermutlich „Palästinenser“? Die sollten froh sein, wenn sie das Land überhaupt noch betreten dürfen.

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Ich habe noch nie eine Stadt mit so vielen Parks gesehen. Hier liegt auch kein Müll herum. Die Fotos sind aus dem Sacher Park.

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German Colony „is a neighborhood in Jerusalem, established in the second half of the 19th century as a German Templer Colony in Palestine.“

Die Hamas muss weg, aber nicht so.“ Und wie dann? Irgendwann brechen deutsche Journalisten in Tränen aus wegen der armen Hamas.

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Blick vom Bible Hill am Ketef Hinnom

Oh, ich bin fündig geworden: Es gibt eine Zeitung, die nicht dummes Zeug verbreitet. Matthias Küntzel schreibt in der Jungle World (leider Paywall): Der Antisemitismus der Hamas steht in der Tradition des nationalsozialistischen Vernichtungswillens und wird aus dem Iran unterstützt. In der deutschen Berichterstattung zu dem Mord an den Israelis ist von Antisemitismus als Motiv kaum die Rede.

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Das Plakat kann hier mir niemand erklären, vermutlich ist das auch gut so.

Telepolis lässt den israelischen Journalisten Haggai Matar zu Wort kommen, der von „Apartheid“ faselt. Kann man machen, ist aber bekloppt. Ich glaube, ich muss noch mal nachlegen und die zarten Gemüter der Palästinenser-Versteher erhitzen.

Jerusalem

Reise nach Jerusalem 3

mount of olives
Blick vom Ölberg auf Jerusalem

Die Negev fällt auch aus – die Hotels sind aller voller Flüchtlinge der Orte, die vom Terror betroffen sind.

„Sich gegenüber Israel starkzumachen gegen ein Aushungern der palästinensischen Bevölkerung wäre auch ein Signal an die Hamas, dass die Solidarität Deutschlands mit Israel doch irgendwo an ihre Grenzen stößt. Ekelhaft, taz! Was anderes fällt euch nicht ein?

Ich traue mich kaum, ein deutsches Medium zu konsumieren – man schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Das ehemalige Nachrichtenmagazin kommt mit einer rührseligen Story über eine „palästinensische“ Journalisten, die ein Videotagebuch publiziert. Das ist so, als hätte die BBC im zweiten Weltkrieg das Tagebuch eines deutschen „Journalisten“ während des Bombardements von Dresden veröffentlicht. Es gibt keine Zivilisten mehr in Gaza. Sie hätten sich der Hamas entledigen könne. Haben sie aber nicht, genau so wie die Deutschen bei Hitler. Das kommt dann von das.

Henry Kissinger nennt deutsche Migrationspolitik einen „schweren Fehler“. Das soll er mal den Grünen sagen. Die werden ihm gar nicht zuhören. In einer NDR-Straßenumfrage hatten mehrere Muslime ihre Sympathie für die Hamas zum Ausdruck gebracht. Der Terror sei „sehr gut“, sagte etwa eine junge Frau. Was ist das für ein Pack?

Israelfeindliche Flugblätter vor Schule in Berlin-Neukölln verteilt. Pro-Palästinensische Gruppen werfen Polizei Rassismus vor. Jaja. Einfach mal die Kresse halten.

„Wie könnte Israel nach diesem Massaker die Gründung eines palästinensischen Staates akzeptieren?“ Eben. Sag das mal jemand der Bundesregierung.

Hier in Jerusalem wird darüber geredet, dass sie Araber am Freitag rund um die al-Aqsa-Moschee auf Randale aus seien. Ich bin jetzt zwei mal durch das arabische Viertel gelaufen. Es ist extrem verwinkelt. Wer sich dort auskennt, ist extrem im Vorteil. Fürderhin werde ich das meiden – ich habe genug gesehen.

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Fake News – davon bin ich überzeugt, wie vieles hier, vor allem von der christlichen Fraktion.

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Heute war ich noch einmal am Löwentor, wo das berühmte Foto Mosche Dajans im Sechstagekrieg entstanden ist. Ich habe mit einer Soldatin, die als einzige aus der Gruppe Schwerbewaffneter vor dem Tor mit mir reden wollte, gerätselt, was genau die Perspektive sein könnte. Die wollten sich übrigens nicht fotografieren lassen.

Das obere Foto zeigt das Tor von außen. Bei dem zweiten habe ich rechts hinter der Mauer bzw. dem Gebäude gestanden, was auf dem Bild aus dem Sechstagekrieg rechts zu sehen ist. Irgendwie witzig, dass dort – arabischen Viertel – ein Laden ist, der Palästinensertücher verkauft.

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Beim Aufstieg, der in praller Sonne mühsam ist, traf ich eine Gruppe Touristen, die Spanisch sprachen. Sie waren aus Guatemala. Sie warten mich vor zwei Mopedfahrern, die ihnen oben versucht hatten, die Kamera zu klauen. Ich war on alert, aber oben auf der Aussichtsplattform war niemand. Später entdeckte ich noch zwei italienische Journalisten, die ein kurzes Statement sendeten, mit dem Felsendom im Hintergrund. Dann kam noch ein süßes Mädchen mit einem Jüngling, die keine der mir bekannten Sprachen sprach. Es stellte sich heraus, dass es eine russische Familie war, Eltern und Kinder. Russen kann man nicht so leicht erschrecken wie Deutsche.

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Unten in der Stadt begegnete mir einer riesige Menge von Touristen, und der Guide zählte sie durch – ich sprach ihn an, weil er sehr südamerikanisch aussah. Er war aus Peru, wir haben uns spontan verbrüdert. Das Lustigste kam dann zum Schluss. Unten am Davidsturm stand eine Gruppe dunkelhäutiger Männer und Frauen, die schreiend bunt gekleidet waren (vgl. Foto oben) und sich köstlich amüsierten und unter so großem Hallo zu Gruppenfotos posierten, dass sogar die Israelis lachen mussten. Ich bot mich an, sie alle zusammen abzulichten, was ich dann mit verschiedenen Smartphones ein halbes Dutzend Mal machen musste. Ich habe selten so fröhliche Menschen gesehen. Es stellte sich heraus, dass sie aus Vanuatu waren. Das muss man auch erst einmal kennen.

Und hier im Hostel saß mir beim Bloggen eine superschnuckelige Blondine mit bauchfreien Top, einem umwerfenden Lächeln und einem Hüftschwung wie Briana Smith gegenüber, die auch auf ihre Tasten einhämmerte. Sie ist ausgerechnet aus Südafrika und spricht selbstredend auch Afrikaans. Ich sehe sie jetzt wieder hier sitzen, aber sie würdigt mich keines Blickes, sondern telefoniert ununterbrochen.

mount of olives

Das Foto oben zeigt das Haus der jüdischen Siedler, die einen „israelisch beflaggten Stützpunkt“ unterhalten, „um ihren Anspruch auf Siedlungsrechte in diesem Gebiet zu bekräftigen.“ Glaubt denn irgendjemand außer Frau Chebli daran, dass hier keine Juden wohnen dürfen oder dass Israel den Ostteil Jerusalems irgendwelchen Arabern überlassen würde?

Old Jaffa und anderes

Tel Aviv HarakevetTel Aviv Harakevet

Alle Banken sind geschlossen. Zum Glück spucken die Automaten etwas aus, aber nur bis zu einer Summe von 200 Schekeln. Damit komme ich durch, zumal die meisten Gaststätten und Cafes auch nicht geöffnet haben. Auch eine Sim-Karte konnte ich kaufen, und wieder: Alle Leute sind extrem herzlich und hilfsbereit. Aber viele sprechen nur gebrochen Englisch.

Tel Aviv Harakevet

Das erste Gespräch war gleich sehr interessant. Ein irakischer Jude erzählte mir von seinem Hass auf die Aschkenasim – ein klassisches Beispiel für einen religiös kostümierten Klassenkampf. Was er über die Araber sagte, ist nicht druckreif, sinngemäß: Treibt sie alle in die Negev und macht Gaza zu Ruinen. Dazu Handbewegungen, die zu einer Maschinenpistole passen. Er konnte sich auch nicht verkneifen, was über die Araber in Deutschland zu sagen und was wir tun sollten. Trotzdem mussten wir herzlich über alles Mögliche lachen.

Israel hat 300.000 Reservisten eingezogen. Rechnet das mal um auf die Größe der Bevölkerung (ChatGPT hat es für mich getan): Das ist so, also riefe die Bundeswehr 4.800.000 Reservisten zu den Waffen. Es ist mir selbst peinlich, wenn mir jetzt Bibelzitate einfallen:

Debora aber sprach zu Barak: Auf! Das ist der Tag, an dem dir der HERR den Sisera in deine Hand gegeben hat. Ist nicht der HERR vor dir her ausgezogen? So zog Barak von dem Berge Tabor hinab und die zehntausend Mann ihm nach. Und der HERR erschreckte Sisera samt allen seinen Wagen und dem ganzen Heer vor Barak durch die Schärfe des Schwerts. Und Sisera sprang von seinem Wagen und floh zu Fuß. Barak aber jagte den Wagen und dem Heer nach bis Haroschet-Gojim. Und Siseras ganzes Heer fiel durch die Schärfe des Schwerts, sodass auch nicht einer übrig blieb. (Richter 4:14-15)

So ungefähr wird es ausgehen.

Tel Aviv bus 54Tel Aviv Harakevet
In der Buslinie 54 zum Meer.

Man hört hier den ganzen Tag fernes Donnern, und das ist kein Gewitter. Das ist schon kein normales Gefühl. Gaza ist gut 70 Kilometer weit weg. Aber wir haben gute Nachrichten:

abbas
Der Server der Jerusalem Post kann offenbar die zahllosen Anfragen nicht verarbeiten. Ich habe auch die App. Manchmal sieht man einen Artikel und dann kommen komische Fehlermeldungen.

old jaffaold jaffaold jaffaold jaffaold jaffaold jaffa
Old Jaffa und die Katze sagte מיאו.

Ich war heute der einzige Tourist in Old Jaffa und konnte ungestört fotografieren. Ich werde in der übernächsten Woche noch mal hier sein und auch Nachtfotos machen. Ich musste mir erst einen Überblick verschaffen, wie und wo man hier mit dem Bus fährt. Es ist komfortabel und kinderleicht und die Busse sind alle klimatisiert. Es kriege es aber noch nicht hin, ein Fahrrad zu entsperren. Das erledige ich asap.

old jaffaold jaffaold jaffaold jaffaold jaffaold jaffa

Das Leben geht hier weiter. Ich sah Paare am Strand, die sich leidenschaftlich küssten. Morgen fahre ich nach Jerusalem. Ein Bus, auf den ich wartete, kam gar nicht, dafür fuhr ein anderer bis fast zum Hostel. Moovit!

Was nervt ist, dass der Akku nicht einen Tag lang durchhält. Die Powerbank, die ich mitgenommen hatte, haben sie schon in Berlin beschlagnahmt und vernichtet.

old jaffa

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