Kinderporno-Blocker im Test

Kinderpornografie ganz real

In der Schweiz dürfen laut Basler Zeitung 16-Jährige auf den Strich gehen. Davon könnte man vermutlich in Deutschland noch nicht einmal Fotos zeigen, das wäre garantiert „Kinderpornografie“. Aber die Frage stellt sich ohnehin nicht, weil die hiesige Journaille sowieso zu feige dafür wäre. (via Streetgirl)

Demi Moore, Perez Hilton und Kinderpornografie

„Vorwurf der Kinderpornografie“ subtitelt Spiegel Online. Und jetzt alle gemeinsam: Kopf ab zum Gebet.

Und wenn sich der moraltheologische Staub gesenkt hat, können wir jetzt normal weitermachen? Gut. Es geht um: „Demi Moore legt sich mit Promi-Blogger an“. „Perez Hilton ist der erfolgreichste Klatschberichterstatter im Web, bloggt Wahres, Boshaftes und Geschmackloses über Prominente. Demi Moore hat nach einer Attacke gegen ihre 15-jährige Tochter nun genug – sie wirft Hilton vor, Kinderpornografie zu betreiben.“

Natürlich ist der Artikel bei Spiegel Online komplett linkfrei, noch nicht einmal das Blog Hiltons wird verlinkt. Und auch das Foto, um das es geht, bekommt niemand zu sehen. Das nennt sich eben deutscher Online-Journalismus. Man schreibt irgendwo etwas ab und hofft, dass der Leser das Original nicht findet und lieber dumm stirbt.

„Bruce and Demi’s youngest daughter pAArtied it up at her older sis Scout’s 18th birthday party at Cicada in El Lay on Friday night, where the 15-year-old pAArty girl was spotted flirting with an older man!“ Der voyeuristische Klatsch interessiert mich nicht wirklich.Typisch heuchlerische calvinistische Prüderie.

Good news: Kinderporno-Bekämpfer tritt zurück

Vogt

Heise berichtet: „Oberstaatsanwalt Peter Vogt aus Halle gilt als Vorreiter im strafrechtlichen Kampf gegen Kinderpornographie im Internet. Am gestrigen Mittwoch nun hat der prominente Ermittler das Handtuch geworfen. Er bat den Generalstaatsanwalt um seine Entbindung von der Funktion als Leiter der Zentralstelle im Kampf gegen Kinderpornografie in Sachsen-Anhalt zum 1. Januar 2010. (…) Der streitbare Staatsanwalt gilt als international anerkannter Experte auf dem Gebiet Kinderpornographie. Er leitete beispielsweise die Operation ‚Marcy‘, bei der im September 2003 angeblich rund 26.500 tatverdächtige Internet-Nutzer in 166 Ländern aufgespürt worden waren.“

Er gilt also als „Experte“. Wer ist Peter Vogt? Ich habe in meinem Artikel „Operation Heiße Luft“ für Telepolis geschrieben: „Auch die reißerischen Überschriften haben sich allesamt als falsch erwiesen. Vom „größtem Skandal“ kann man ohnehin schon deshalb nicht sprechen, weil bei der Operation Marcy im Jahr 2003 sogar von 23.000 Verdächtigen die Rede war. Auch hier spielen einige Medien bei der Berichterstattung eine fragwürdige Rolle, da – laut der Zeitschrift Gigi – einige der sichergestellten und im Fernsehen gezeigten „Tatmittel“ in Bibliotheken öffentlich zugängliche und legale Bücher waren.“ Heise schreibt: „Der überzeugte Verfechter von Internet-Sperren machte darüber hinaus mit zweifelhaften Ermittlungsmethoden auf sich aufmerksam“. Er machte also mit rechtswidrigen und zweifelhaften Ermittlungsmethoden auf sich aufmerksam und wird deshalb in den Medien als Experte bezeichnet.

„So habe er Strafverfahren einstellen müssen, weil die Beweismittel wegen Personalmangels bei der Polizei nicht fristgerecht ausgewertet werden konnten.“ Ja, weil die Beweismittel vermutlich gar keine waren, sondern man erst einmal sämtlich Rechner, derer man habhaft werden konnte, beschlagnahmt hat. (ja, ich bin befangen). Wäre doch blöd, wenn die Polizei zeitnah nach den Beschlagnahmungen die Rechner wieder zurückgeben müsste, weil sich der Verdacht als haltlos erwiesen hat – wie bei den meisten Fällen der so genannten „Operation Himmel“.

Das Seeblog: „Vogt wies nämlich darauf hin, dass sich Internetnutzer bei Kinderpornografie sehr schnell strafbar machten. Vogt: ‚Schon wenn zielgerichtet mit bestimmten Begriffen nach Kinderpornografie gesucht werde, macht man sich strafbar.’” Das ist juristisch ohnehin totaler Blödsinn und wenn es ein Oberstaatsanwalt sagt, der es wissen müsste, Volksverdummung und bewusste Irreführung (vgl. auch den Screenshot: Dass es KiPo in Second Life – nach US-amerikanischem Recht – gegeben habe, ist glatt gelogen.).

MOGIS: „Im selben Artikel kommt noch der Hallenser Oberstaatsanwalt Peter Vogt zu Wort: „“Das Datenvolumen, um das es bei den Kinderpornos im Internet geht, ist enorm: Allein in Sachsen-Anhalt warten 41 Terabyte mit 364.000.000 Bildern auf eine Auswertung.“ Eigentlich ist es überhaupt eine Frechheit, dass diese Leute mit Ihrer Armut Presse machen können. Dass die überhaupt soviele unausgewertete Rechner mit Daten da stehen haben. Die stehen dort teilweise über 2 Jahre! Und naja was sind 41 Terabyte heute? So circa 80 Rechner, oder? Sie wissen gar nicht, was da d’rauf ist. Sie vermuten nur!“

Man muss sich nur das kritiklose Gefasel der Mainstream-Medien zu Gemüte führen: Hamburger Abendblatt: „Kinderpornografie-Ermittler gibt entnervt auf“. Frankfurter Rundschau: „Kämpfer gegen Kinderpornos gibt auf“. Die angeblich seriösen Medien üben sich in suggestiver Moraltheologie, während die Blogosphäre oft kritisch und journalistisch die Fakten untersucht. Der Staatsanwalt, der jetzt zurückgetrten ist, ist weder ein Experte noch sind seine dubiosen Ansichten und Methoden geeignet, um irgendetwas gegen Kinderpornografie zu bewirken. Gut, dass er endlich weg ist.

Kinderpornographie mit den Simpsons

„Aussie convicted over Simpsons sex pics“, meldet The Register:Sci: „An Australian man has lost his appeal against child pornography charges for possessing images of the Simpsons characters having sex.“ [via Netzpolitik.org] Das Urteil: 3000 australische Dollar Strafe und zwei Jahre Bewährung.

Die taz hat dazu einen unsäglichen Artikel publiziert, der gleich die These des australischen Gerichts, es handele sich um „Kinderpornografie“, unkritisch und suggestiv übernimmt: „Vergleichbar ist die Problematik bei „Second Life“ (…) …hat eine ganz neue Art des Missbrauchs Einzug in die Computer gehalten: Kinderpornografie ohne Kinder.“

Besonderlich lächleirch bei der taz ist der Versuch, alle möglichen Psychologen-Meinungen zum Thema auf Klippschulen-Niveau zu präsentieren: „Einige begreifen die Darstellungen von fiktiven Kinderpornos als eine Art Anleitung für die Realität, mit der bei den Tätern ein Gewöhnungseffekt eintritt. Andere bescheinigen ihnen dagegen eine reinigende Wirkung, wonach das Betrachten der Bilder den Tatdrang mildert.“ Von der „Einstiegsdroge“ bis zur „Katharsis“ – das „journalistische“ Niveau kann einfach nicht mehr unterboten werden.

Terroristen nutzen Kinderporno-Netzwerke?

secret messagesecret message

Heise.de berichtet: „Wieder einmal heißt es, dass islamistische Terrorverdächtige kinderpornografische Bilder benutzen, um so über steganografisch verschlüsselte Botschaften heimlich zu kommunizieren und Anschlagspläne auszuhecken. Die britische Times berichtet in aufgeregtem Ton, dass britische Geheimdienste und Scotland Yard bei Razzien in Großbritannien auf eine „Verbindung zwischen Terrorplänen und Hardcore-Kinderpornografie“ gestoßen seien.“

Mir gefallen der Artikel und auch der zum Thema in Telepolis sehr, benennen sie doch unmissverständlich den unsäglichen Quatsch, den hyperventilierende deutsche Medien wie Welt online ganz ohne Recherche und völlig kritiklos abschreiben und publizieren. Schande über Welt online: Mit Verlaub, was Ihr Euch erdreistet da auszubreiten, ist ekelhaft und hat mit Journalismus rein gar nichts zu tun. Dabei handelt es sich bei der Meldung in der Times eindeutig im Geheimdienst-Propaganda der übelsten Machart, wie sie hierzulande über die „Online-Durchsuchung“ bekannt ist.

Der Artikel von Heise erinnerte mich an meinen Text auf spiggel.de vom 10.02.2007: „Geheimes Schreiben gegen Schäuble„, in dem ich Steganografie unter Linux vorstellte. Mit ein paar Befehlen kann man Texte so in Bildern verstecken, dass sie kaum gefunden werden. Was Osama bin Laden und andere Terroristen angeblich können, kriegen ich und die wohlwollenden LeserInnen auch hin.

Hier ein Beispiel, die Fotos oben sind das Ergebnis: Das linke Bild ist das Original, im rechten Foto ist ein längeres Zitat aus dem Koran verborgen. Ich habe vorher nachgesehen, in welchen Passagen es um den Jihad geht.

burks@master:~/burksfiles/temp5$ touch osama.txt
burks@master:~/burksfiles/temp5$ echo "Und wenn die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet, und ergreift sie und belagert sie und lauert ihnen aus jedem Hinterhalt auf. Wenn sie aber bereuen und das Gebet verrichten und die Zakah entrichten, dann gebt ihnen den Weg frei. Wahrlich, Allah ist Allvergebend, Barmherzig;"> osama.txt
burks@master:~/burksfiles/temp5$ zip secretmessage.zip osama.txtupdating: osama.txt (deflated 36%)
burks@master:~/burksfiles/temp5$ cat 181008_2.jpg secretmessage.zip > 181008_3.jpg

Noch Fragen? Jetzt muss Osama bin Laden nur noch hier die Botschaft abrufen. (Was heißt „rechte Maustaste – Grafik speichern“ auf arabisch?)

Terroristen und Kinderporno-Zirkel

Die dämlichste Argumentation gegen die Vorratsdatenspeicherung liefern laut Heise die Heiße-Luft-Produzenten naiin („no abuse in internet“ – was auch immer das bedeutet):

Bei der Wirtschaftsinitiative „no abuse in internet“ (naiin) sind derweil Zweifel am Nutzen der Vorratsdatenspeicherung laut geworden. Die Einrichtung zur Bekämpfung von Online-Kriminalität sorgt sich sogar, dass die Aufklärung von per Internet verübten Straftaten durch die massenhafte Speicherung von Verbindungsdaten weiter erschwert werde. „Es ist davon auszugehen, dass sich Täter in dem Wissen, ständig überwacht zu werden, stärker abschirmen werden als bisher“, gibt naiin-Präsident Arthur Wetzel zu bedenken. Der Grad der Abschottung, der etwa bei Terroristen und Kinderporno-Zirkeln ohnehin schon sehr hoch sei, dürfte so weiter zunehmen. Selbst Kleinkriminelle würden fortan wohl vorsichtiger agieren und somit angesichts der technischen Möglichkeiten zur Umgehung der pauschalen Überwachungsmaßnahme schwerer zu fassen sein.

Woher wollen die eigentlich wissen, wie „Terroristen und Kinderporno-Zirkel“ sich „abschotten“? Die „Logik“ ist also: Wenn es keine Vorratsdatenspeicherung gebe, seien Kriminelle unvorsichtiger. Das ist doch grober Unfug.

Bei naiin heisst es: „Immerhin ist naiin die bis dato einzigste [sic] durch die Bundesregierung ausgezeichnete Initiative, die sich der aktiven Bekämpfung von Internet-Kriminalität verschrieben hat.“ Soso. Wie diese Bekämpfung aussieht, kann man in der unkritischen und falschen Berichterstattung über die Operation Himmel sehen. Naiin ist für Zensur und gründete sich ursprünglich als eine PR-Aktion deutscher Provider. Ceterum censeo: Naiin ist so überflüssig wie der Verfassungsschutz.

Seal Team

seal team

Ich empfehle Seal Team (7 Staffeln, 6 auf Amazon Prime, ursprünglich US TV,).

Wir basteln uns zuerst eine Überschrift: Seal Team [es muss die Elite der Elite sein, sonst identifiziert sich der Zuschauer nicht damit] is a military drama that follows the professional and personal lives of the most [!] elite [!] unit of Navy Seals as they train, plan and execute [bumm bumm] the most dangerous [!], high stakes missions our [!] country can ask of them.

Der Kern des Plot ist schon vorher bekannt: Gruppendynamik unter Männern. Wie halten die (Ehe)Frauen es aus, dass die Kerle immer weg sind. Kriegen die Kerle überhaupt Frauen ab? (Natürlich, weil es ganze Kerle sind, sogar Feministinnen und Gender-Professorinnen). Wie geht es Kindern, wenn der Papa unentwegt fremde Türen ganz woanders eintritt?

Geboten wird solide inszenierte Action, sogar superspanned, obwohl man weiß, dass die Guten immer gewinnen. Ich bin erst bei der ersten Staffel, habe aber ein wenig in den anderen Staffeln herumspioniert. Meine Lieblings-Milf „Alana“ gibt leider sehr früh die Löffel ab. Also muss ich mich fragen, ob die schnuckelige Amanda „Mandy“ Ellis es irgendwann mit dem Hauptdarsteller treibt oder ob sie vielleicht als Tribut an Wokistan Lesbe ist. Im Allgemeinen neigen alle Frauen, die mitspielen, dazu, den Job aufzugeben/jemanden zu heiraten, der nicht zur Elite gehört/einen Autounfall zu haben/Affäre mit dem Hautdarsteller usw..

Obwohl es unter dem Label „Seal“ sehr viele Filme gibt – Homeland und Sniper gehören auch in diese Gattung – hätte man die Sache viel dämlicher machen können (Navy Seals vs. Zombies!) nach dem Motto: Wir sind die Guten, sie werden erschossen, Widerstand ist zwecklos.

Interessant sind natürlich die politischen Botschaften, die unter der Oberfläche lauern und die dem Zuschauer weltanschaulich aufgezwungen werden sollen. Wo spielt die Serie? Da diese primär für das US-Publikum hergestellt wurde, dürfen die Länder nicht zu kompliziert sein, weil die in den USA niemand kennt. Bosnien und Herzegowina und Papua-Neuguinea fallen daher weg. Alle Länder in Afrika (außer Safari-Länder wie Namibia und Tansania) sind böse und gefährlich, weil man niemanden zumuten kann zu wissen, wo etwa Lesotho oder Burkina Faso sind. Somalia könnte an eine gotische Schlange erinnern und scheidet daher aus. Also steht „Boko Haram“ für alles.

Ähnlich Südamerika. Venezuela (sowieso die Bösen, irgendwie kommunistisch und schon aus Avatar bekannt: „a mean bush“), Kolumbien (Drogen!) und Ecuador (irgendein Chaos ist immer, zur Not Vulkanausbrüche) sind geeignet. Chile und Paraguay oder Guyana nicht, weil das den durchschnittlichen Zuschauer geografisch und intellektuell überforderte.

Wir haben also bei „one of the most dangerous countries in the world“: Russia controlled territory (klar und jetzt sowieso!), Syrien, Irak, Jemen, Afghanistan oder Pakistan, Jordanien, Serbien, Aserbaidschan oder Armenien (egal), als weitere Version für „Afrika“ Nigeria.

Was haben wir nicht? Deutschland kommt erst, wenn es hier ein Kalifat gibt. Westeuropa ist weder gefährlich, auch gibt es weder Dschungel oder Wüsten. Israel geht gar nicht, weil die bessere Teams haben. Australien oder Kanada gehen auch nicht, weil die militärischen Verbündeten diskreditiert wären, suggerierte man, die kriegten ein terroristisches Problem nicht ohne die US-Army gelöst. Mit China legt man sich nicht an, weil die immer zu viele sind. Mongolei kennt niemand und würde bei US-Zuschauern vermutlich als chinesische Provinz oder gar in Afrika vermutet. Vietnam ist tabu und ausgenudelt, weil zu dem Thema schon gefühlt mehrere Tausend Filme gedreht wurden.

Jetzt wird es natürlich schwierig, falls noch mehr Staffeln folgten, weil Afghanistan wegfällt. Das ist so, also radierte man beim Raumschiff Enterprise plötzlich die Borg oder die Klingonen aus. Auch Afrika wird heikel, weil es auf Dauer nicht gut kommt, wenn die Guten massenweise Neger Dunkelhäutige abknallen und die USA nirgendwo mehr präsent sind. Auch wenn politisch korrekt immer ein paar Afroamerikaner mitspielen – die Mehrheit des Teams können sie nie werden, sogar wenn Denzel Washington die Hauptrolle hätte. Eine Frau als Heldin wäre gleich eine Lara-Croft-Version und passte nicht ins Genre Männerkriegsfilm. Es ist alles perfekt durchchoreografiert.

Conclusio: Die Grenzen des Filmbaren sind enger gesteckt, als man zuerst vermutet. Die „Seals“ wirken als eine öffentliche und kulturelle Katharsis und erinnern an die Zeit, als die USA alles meinten gewonnen zu haben, Kuweit, Syrien und Afghanistan. In der Realität sieht es bekanntlich anders aus. Aber wer will das schon wissen…

seal team

Sitting in front of monitors et al

publikum
A large group of curious people sitting [gemeint ist das hiesige Pubikum] in front of monitors, as if they were waiting for something exciting –ar 3:2

Wie das Publikum sicher äußerst besorgt registriert haben wird, gönnte ich mir eine dreitägige Auszeit, mehr zwangsweise, weil ich keine Sekunde Zeit übrig hatte, um das Internet vollzuschreiben. An einem der drei Tage habe ich sogar meinen Hauptrechner gar nicht eingeschaltet, also auch nicht meinen Avatar in Secondlife bewegt. Dort wird man sich ebenfalls virtuell wundern.

Habe ich etwas verpasst?

Naher Osten

Die Religiös-zionistische Nachrichtenagentur Israel heute schreibt:
Seit dem Krieg haben wir bereits zahlreiche Warnungen und Nachrichtendienstinformationen gehört, die ignoriert wurden, aber nun gelangte eine E-Mail an N12 mit einer der größten Warnungen, die alle roten Lichter hätte aufleuchten lassen sollen. Kurz vor dem Massaker warnte eine Analystin in Israels Cyber-Einheit 8200 in einer E-Mail an den Nachrichtendienstoffizier im Bezirk um den Gazastreifen: „Die Manöver der Hamas zeigen uns, dass der Plan ‚Jericho Wall‘ ein operativer Plan ist. Es ist wahrscheinlich, dass wir nicht genügend Zeit haben werden, um rechtzeitig zu warnen und uns auf eine Verhinderung vorzubereiten.“

Keine neue Erkenntnis, aber gut zu wissen.

Ostfront

Die Russen rücken langsam, aber stetig vor. Die russische Progaganda (also automatisch voll gelogen) schreibt: In der Ukraine hingegen steuern Wirtschaft und Infrastruktur auf den Zusammenbruch zu, die unersetzlichen Verluste nehmen zu (nach neuesten Informationen mindestens ein Bataillon pro Tag), und die Rekrutierung neuer Soldaten ist ein völliges Desaster: Die Menschen fliehen zu Zehntausenden ins Ausland, die Gebühren für „Atteste“, die von der Mobilisierung retten, brechen alle Rekorde, und das Kiewer Regime führt in seiner Verzweiflung neue Maßnahmen ein, um „Freiwillige“ zu fangen. Jeden Tag lesen wir Nachrichten, dass die Moral in der ukrainischen Armee auf dem Nullpunkt ist, die Familien von Beamten ins Ausland fliehen, Militärleistungen für neue Kategorien von Studenten gestrichen werden, eine Masseneinberufung von Frauen geplant ist, Vorladungen in Abwesenheit eingeführt werden und ukrainische Gefangene aufgrund von „Fleischmangel“ an die Front geschickt werden. Und:

Derzeit belaufen sich ihre Schulden bei verschiedenen ernst zu nehmenden Gläubigern auf fast 20 Milliarden Dollar, und die Zinszahlungen für diese Schulden belaufen sich auf etwa 15 Prozent des BIP des Landes. Nach dem Beginn der militärischen Spezialoperation gewährten die Gläubiger der Ukraine einen Aufschub, der am 1. August endet, d. h. in weniger als einem Monat. Die seriösen Onkels, bei denen Selenskij verschuldet ist – darunter so komplizierte Typen wie BlackRock, das die halbe westliche Elite in der Tasche hat –, haben sich strikt geweigert, Kiew die Schulden zu erlassen…

By the way I: Die Ukraine fängt erst jetzt zu kämpfen an: „Experts say Ukraine can now begin to fight properly.“ Gut zu wissen.

By the wy II: Ich erwarte vom hiesigen Publikum, dass es Zensur umgehen kann. Noch mache ich mich nicht strafbar zu zeigen, wie das geht.

„Als Ergänzung zu den bekannten, aber zurzeit teilweise unterdrückten Spiegelseiten von RT DE sind ab sofort die folgenden vier neuen Adressen (mirror pages) verfügbar:
https://dert.online
https://dert.site
https://dert.tech
https://rtnewsde.online
https://rtnewsde.com
https://rtnewsde.site
Als Ergänzung zu den bekannten, aber zurzeit teilweise unterdrückten Spiegelseiten von RT DE werden wir außerdem regelmäßig neue Adressen (mirror pages) veröffentlichen. Zuletzt diese beiden:
https://rtnewsde.pro
https://rtnewsde.tech .“

spiegel

USA-Wahlfront

Ein Video von Trump wurde auch in deutschen Medien erwähnt, aber mit verschwörungstheoretischem Geraune – es sei auffallend dilettantisch gemacht, also vermutlich Jerusalem Post schreibt ganz richtig: „Israel shouldn’t attack Hezbollah until after US elections“. Die gehen also auch davon aus, dass Trump gewinnen wird – allerdings ist dessen Vorsprung nicht sehr groß. Die Leute sind weniger Fans von Trump, aber mehrheitlich gegen Biden.

Ich verstehe nicht, warum deutsche Qualitätsmedien sich permanent und seit Jahren die Finger wund schreiben, um Trump in einem möglichst schlechten Licht dastehen zu lassen. Es droht mitnichten eine Diktatur, weil das amerikanische Volk bewaffnet ist. Trump als Präsident bedeutet weniger Krieg in Osteuropa. Aber das scheint einigen Journalisten hier nicht zu gefallen. Natürlich ist er kein Sympathikus – und seine Wähler mehrheitlich auch nicht. Darauf kommt aber gar nicht an.

Übrigens: Biden wartet auf die Stimme Gottes, was er zu tun habe. Er hat bekanntlich auch schon Putin ausgeschaltet. Dann kann ja nichts mehr schief gehen.

spiegel

Lifestyle-Front

Was für ein hanebüchener Quatsch. Was spricht dagegen, allein in einem Restaurant zu sitzen? Ich kann mich erinnern, dass ich in Tiberias im Schnellimbiss meines Vertrauens Falafel bestellte und direkt neben mir einen überirdisch schöne junge Frau auftauchte, die eine Lockenprachtfrisur hatte wie Angela Davis und die sich mit ihrem Fastfood dann an einen der hinteren Tisch setzte, während ich vorn stand. Sie war allein, und niemand quatschte sie blöd an. Wenn sie sich auf einen Stuhl in meiner Nähe gesetzt hätte, hätte ich es gewagt, sie um ein bisschen Training in Hebräisch zu bitten.

Ich bin auch Single, kinderlos und habe wenige Verwandte, aber ich fühle mich keine Sekunde einsam. Und wenn, dann würde mein Avatar genug Leute andere Avatare kennen. Vielleicht sollte sich der Autor des Artikels im ehemaligen Nachrichtenmagazin einen Therapeuten nehmen? Daran ist nichts Anrüchiges, aber es ist peinlich, dass sich jemand schämt, allein im Restaurant zu sitzen.

publikum
Das Publikum von burks.de wartet auf das Sehnsüchtigste, dass der Admin wieder etwas poste möge.

Napoleon

Napoleon

Nicht zu empfehlen: Napoleon von Ridley Scott. „Das Historiendrama stellt das Leben von Napoleon Bonaparte dar, wobei ein besonderer Fokus auf die Beziehung zu Joséphine de Beauharnais gelegt wird.“ Und genau das ist das Problem. Wenn ich etwas über Napoleon wissen will, dann ist eine destruktive Beziehung ein Psycho-Ehedrama das letzte, wonach ist suche.

Ich schließe mich dem Rezensenten der FAZ an: „[Den Film] Napoleon als Ärgernis zu bezeichnen, wäre ein zu großes Kompliment für diese aufgeblasene zweieinhalbstündige Nichtigkeit von einem Film. Ridley Scott hat in den letzten fünfzig Jahren viele Schlachten auf der Leinwand geschlagen – und die meisten, wenn auch oft nur knapp, gewonnen. Diese ist seine bisher traurigste Niederlage.“

Oder auch ein „Hollywood-Fantasy-Märchen von reinstem Wasser“. Und warum nahm man Joaquin Phoenix? Es gibt unzählige Gemälde von Napoleon, und die meisten, die eines davon kennen, wissen, dass der Kaiser der Franzosen keine Hasenscharte hatte. (Das darf man heute nicht mehr sagen.) Warum nicht gleich einen Neger?

Schade um das Geld, das ich ausgegeben hatte. Immerhin konnte ich ihn auf Französisch (OmU) sehen, sonst hätte ich mein Geld zurückverlangt. Aus Ärger habe ich dann Dune II erstanden, womit man nichts falsch machen kann. Ab Minute 35 wird es unrealistisch…

Unter Propagandisten

Heise

Jemand fragte bei Heise: „Wie genau schafft es Russland verschlüsselte Kommunikation aufzubrechen? Ich bin bisher davon ausgegangen, dass man das nur mit dem Einsatz von Trojanern auf dem Gerät des Nutzers hin bekommt. Welchen Beitrag die Kompromittierung der Netze dazu hat, ist mir nicht klar.“

Ich hatte geantwortet, dass der Autor des Artikels, Stefan Krempl, nur die „Propaganda der Sicherheitsbehörden“ wiedergebe. So war das auch beim Thema „Online-Durchsuchung“.

Mein Beitrag würde von Heise wegen Hassrede gesperrt. Die sind ganz schön dünnhäutig. Also habe ich offenbar einen Nerv getroffen.

Ich erinnere an Annette Ramelsberger in der „Süddeutschen“: „Den meisten Computernutzern ist es nicht klar: Aber wenn sie im Internet surfen, können Verfassungsschützer oder Polizei online bei ihnen zu Hause auf die Festplatte zugreifen und nachschauen, ob sie strafbare Inhalte dort lagern – zum Beispiel Kinderpornographie oder auch Anleitungen zum Bombenbau.“

Auch das nenne ich „die Propaganda der Sicherheitsbehörden wiedergeben“. Journalismus ist das nicht.

Unter ruhrpöttischen Herumsumpfenden

Katharinenhof unnaKatharinenhof unna

Ich sumpfe hier nur herum, was aber für einen Kurzurlaub angemessen ist. Mit einem Schulfreund, den ich seit 59 Jahren kenne, erörterte ich gestern die Weltlage. Wir konnten uns gemeinsam nicht erklären, warum die deutschen Medien sich bei den aktuellen Themen freiwillig gleichschalten. Der Freund verkehrt in besseren Kreisen, weil mehrere Gehaltsklassen über mir, aber auch die schütteln nur die Köpfe, wie mir berichtet wurde. (Putin wird gewinnen. Beim Thema „Uiguren“ und China sind die deutschen Köpfe gehirngewaschen. Usw.)

Altstadt UnnaAltstadt Unna

Der „Olle Klotten“ war der Treffpunkt für uns Schüler, als jemand für uns eine Brauerbesichtigung organisiert hatte. Ein unvergessliches Erlebnis, allerdings für die meisten Mägen, spätestens auf der Rückfahrt mit einem Bus, mit katastrophalem Ende.

Altstadt UnnaAltstadt UnnaAltstadt UnnaAltstadt UnnaAltstadt UnnaAltstadt UnnaAltstadt UnnaAltstadt UnnaAltstadt Unna

Jetzt werde ich mit einem Lokalbus fahren, und morgen gibt es einen Kindergeburtstag zu feiern. Was man in der alten Heimat so macht…

Vorschau: Straffes und Pralles

Paul-Löbe-Haus

Nein, das Thema „Sanitärcontainerfotograf und Flatterbandhalter“ (wie hier süffisant beschreibend angemerkt wurde) ist erledigt. Aber – nach sieben 12-Stunden-Schichten in neun Tagen – das Bloggen war nicht immer kontinuierlich gewährleistet dergestalt, dass ich auch gestern ermattete ins Bett fiel mit der Folge, dass die Huawei Health App herumnölte, 10 Stunden und 14 Minuten Schlaf seien zu lang und Sport könne das verbessern. Ja, und ihr mich auch, Chinesen!

Jetzt habe ich bis Ende des Monats Urlaub und, wie es sich für Freizeit und Brüste [Sexismus Ende] gehört, einen straffen und prallen Terminkalender. Die Bücherliste wird immer länger, aber das kriege ich hin. Sobald ich den Parzinger endlich gelesen haben werde (Futur II für die Nachgeborenen), wird auch der nächste Teil der beim Publikum seit neun Jahren äußerst populären Reihe über den Feudalismus und das, was danach käme [sic] , erscheinen, und vermutlich schon in der nächsten Woche, weil ich in einem kleinen Städtchen im Rohrpott chillend herumfläzen (kleine Wortschatzübung für die Nachgeborenen) werde.

Bücher

Heute morgen lud mich ein Freund zum so genannten Karneval der Kulturen ein, was ich dankend ablehnen musste. Vor zwanzig (!) Jahren habe ich das Nötige dazu geschrieben. „In Wahrheit dokumentiert das Kreuzberger Ereignis ein Scheitern: Kultur wird zur Folklore umgemodelt, gut gemeintes Völkisches zu Kommerz und die Deutschen verweisen die Einwanderer an den unpolitischen Katzentisch in der Gesellschaft.“ Vermutlich werden auch „Palästinenser“ dort auftauchen, mehrheitlich aus deutschen Frauen, Frauen mit Penishintergrund und arabischen Männern bestehend. Wegen der Frage „Wo sind die Wasserwerfer, wenn man sie mal braucht?“ wurde ich bei Fratzenbuch wochenlang gesperrt.

bad

In der zweiten Woche plane ich, mein kleines zweites Bad auszubauen. Dazu muss die Elektrik komplett neu verlegt werden. Zudem will ich, da die Fensterchen nur aus Einfachglas bestehen, innen zwei neue Fenster selbst herstellen, was kein großes Problem ist. Ich möchte kein Glas, sondern irgendeinen Kunststoff nehmen, weil man von außen nicht hineinschauen soll. Das Material scheint aber ziemlich teuer zu sein. Nehme ich also für die weniger als zwei Quadratmeter Polycarbonat, Polystyrol (bisher meine erste Wahl), Acrylglas (superteuer!) oder noch etwas anderes?

Ja, etwas Politisches poste ich auch irgendwann wieder.

Ich habe mich übrigens gerade entschieden, parallel zu Hebräisch auch Jiddisch zu lernen (15 Minuten am Tag ist nicht zuviel.). Das hat gleich mehrere Vorteile. Das Vokabular ist für deutsche Muttersprachler supereinfach, und das hebräische Alphabet kann ich schon und wird so nur noch mehr eingebläut. Es ist amüsant, dass Duolingo einen lehrt, wie man die Lautwerte „deutscher“ Wörter in Hebräisch schreibt. Für alle anderen ist das extrem schwer, für uns kinderleicht. Die meisten Wörter verstehe ich auf Anhieb, aber manchmal erlebt man Überraschungen. Zur Begrüßung sagt man wie die Araber שולם-עליכם (sholem-aleichem, „Friede sei mit dir“), aber zum Abschied heißt es זייַ געזונט („sei gesunt“). Außerdem benutzt man immer die doppelte Verneinung, was sich auch lustig anhört. Man sagt also „Ich bin nicht keine Katze.“

Der Rohrleger und die rückwärts schwimmende Jenny

Paul Löbe haus

Gestern saßen mir die vier 12-Stunden-Schichten doch ein bisschen in den Knochen dergestalt, dass ich mich des Bloggens enthielt, sondern gleich ins Bett fiel. Das Publikum wird das Motiv, das meinen temporären Arbeitsplatz bei Kaiserwetter bei ganztägig glühender Sonne zeigt, schon nicht mehr sehen können. Nur noch ein Detail: Mein Kollege hatte seine beiden Frühstücksbrote samt Tüte auf die Bank gelegt und sich nur kurz umgedreht, als eine schlaue Krähe im Sturzflug alles an sich nahm und auf Nimmerwiedersehen mit der Beute verschwand. Ich habe mich köstlich amüsiert, zumal der Kollege ernsthaft erbost war. Am Nachmittag kam das Vögelchen noch mal vorbei, setzte sich aber vorsichtig in einiger Entfernung auf das Geländer. Es war garantiert dieselbe Krähe, weil die den Eindruck erweckte, sie wisse genau, dass die Hominiden Nahrung auf die Bank zu legen pflegen und dann unaufmerksam werden.

Toilette

Dann kam endlich eine neue Toilette, sogar mehrere, weil das Dixie-Klo von rund drei Dutzend Bauleuten und zwei Dutzend Sicherheitsmitarbeitern in drei Tagen schon so vollgeschissen worden war, dass wir wähnten, es würde alsbald sich zur Seite neigen wie der Turm von Pisa und dann umkippen.

Frage aus dem Publikum: Warum steht ihr da herum? Antwort: Die Kombination aus der Kita des Bundestags in unserem Rücken, Horden von Touristen, die sich nicht scheuen, Baustellenbarrieren selbst wegzuräumen, weil sie von fern eine Bank mitten auf einer Baustelle erspähen, auf der sie partout ihr Picknick machen wollen, und zahlreichen Gabelstaplern, die mit sperrigem Gerät durch die Gegend sausen in einer Geschwindigkeit, die zu Recht schließen darauf lässt, dass die Fahrer keine westasiatischen Fachkräfte sind, sondern Profis – diese Gemengelage ist versicherungstechnisch ein Albtraum.

Apropos Touristen: Es kursiert eine vermutlich wahre Geschichte über eine kanadischen Nationalpark, in dem die Bären permanent die Mülleimer ausräumen und die Ranger gefragt wurden, warum man keine Mülleimer konstruiere, an die die Bären nicht herankämen? Die Antwort war einleuchtend: Das funktioniere nicht, weil es eine ziemlich große Schnittmenge gebe zwischen den klügsten Bären und den dümmsten Touristen.

ToiletteToilette

Die Klos kamen mit einem langen LKW samt Kran und zweiachsigem Anhänger. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie der Fahrer die enge Kurve nehmen wollte. Aber er fuhr sogar rückwärts und rangierte so geschickt, dass er weder die Bäume abrasierte noch die zahllosen Poller umlegte – die hohe Kunst des Fahrens.

Als alles stand, erschien der Rohrleger, der dafür sorgen sollte, dass die Kacke auch ordnungsgemäß entsorgt wurde. Als Heimwerker hatte ich viele Fragen, und als der Mann mein Interesse sah, wurde er gesprächig und erklärte mir dieses und jenes, zumal ich ein Leak plante, Dichtungen einiger Abflussrohre in meiner Küche zu erneuern (was heute geschehen ist). Er hielt von Teflonband (das ich 1981 in Nicaragua zum ersten Mal benutzt habe) nicht viel, um so mehr von Hanf, aber meinte, als ich einwarf, Hanf sei eine erbärmliche Fummelei, wenn erst einmal feucht geworden, er hätte da was Besseres und zeigt mir das Tangit.

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Hätte das Publikum sofort erraten, was auf dem oberen Foto zu sehen ist? Ich nicht, aber das Ergebnis war dann selbsterklärend. Gefälle konnten bekanntlich schon die Römer.

Jenny

Am Nachmittag kam die Jenny rückwärts schwimmend vorbei, ein Schiff, das 100 Meter lang ist. Mir schwante, dass die Kurve der Spree zu eng sein würde, zumal dort immer auch Gegenverkehr ist, und bemühte schnell die künstliche Intelligenz aka ChatGPT:

Das Rückwärtsfahren sehr langer Schiffe auf schmalen Flüssen bietet einige spezifische Vorteile, die insbesondere mit Manövrierbarkeit und Sicherheit zusammenhängen:

1. Bessere Manövrierbarkeit beim Anlegen und Ablegen: Rückwärtsfahren kann es einem Schiff erleichtern, sich in Position zu bringen, vor allem in engen oder überfüllten Bereichen. Da die Steuerung eines Schiffes häufig im Heck konzentriert ist, kann das Schiff beim Rückwärtsfahren feinere Adjustierungen vornehmen, was das Anlegen sicherer und präziser macht.

2. Verbesserte Kontrolle über das Schiff: Schiffe haben oft einen besseren „Grip“ im Wasser, wenn sie rückwärts fahren, weil der Schub direkt gegen die Hauptströmungsrichtung des Wassers wirkt. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn starke Strömungen oder Wind das Schiff beeinflussen.

3. Sicherheitsaspekte bei der Navigation: Beim Rückwärtsfahren ist das Bug des Schiffes dem entgegenkommenden Verkehr oder möglichen Hindernissen zugewandt. Dies ermöglicht es dem Kapitän, Hindernisse besser zu erkennen und darauf zu reagieren, was die Sicherheit erhöht, besonders in schmalen oder stark befahrenen Wasserstraßen.

4. Reduzierung des Risikos von Grundberührung: In flachen oder schmalen Gewässern kann das Rückwärtsfahren das Risiko verringern, dass der Bug des Schiffes auf Grund läuft, da der Tiefgang am Heck oft größer ist. Indem das Schiff rückwärts fährt, wird der tiefere Teil weiter vom Ufer entfernt gehalten.

Diese Techniken erfordern jedoch hochqualifizierte Kapitäne und Mannschaften, da das Manövrieren großer Schiffe in rückwärtiger Richtung komplex und herausfordernd sein kann.

Der Kapitän war also hochqualifiziert, weil er die Kurve nahm, ohne irgendwo anzuecken.

Jenny

Feierabend. Die Maschinen steh’n in Reih und Glied, ein Anblick, den man gerne sieht. Donnerstag noch mal, sieben Zwölf-Stunden-Schichten in neun Tagen. Aber immerhin hat meine Firma uns nicht nur Catering und Sonnenöl, sondern sogar Eis spendiert.

Jenny

Hören in Sälen

Hörsäle
Hörsäle der Humboldt-Universität Berlin

Allein schon der Begriff: Hörsaal. Man hört gemeinsam irgendjemandem zu. „Ein Hörsaal (auch Auditorium – lat. audire „hören“) ist ein großer Raum oder Saal, bestuhlt mit (individueller) Schreibfläche, in dem Vorlesungen stattfinden.“

Ist das heute noch zeitgemäß? Braucht man das? Ich meine für die Lehre, nicht für irgendwelche Veranstaltungen.

Ist ein Hörsaal irgendwo in der Mitte zwischen einem Zimmer und einem Stadion? „Die Sitzreihen sind zumeist nach hinten ansteigend angeordnet, um von allen Plätzen gute Sicht auf Redner, Wandtafel und -karten, Leinwand und dergleichen zu ermöglichen“. Das könnte man heute doch anders regeln: Jeder Student hat einfach einen Monitor vor sich (in traditionellen Hörsälen wäre dafür kaum Platz) und hört per Headset alles.

Nenne mehrere Beispiele für die größten Hörsäle der Welt an Universitäten!
ChatGPT: Michigan Stadium (The Big House) – Die University of Michigan, USA. Obwohl es eigentlich ein Football-Stadion ist, wird es manchmal für Vorlesungen und Veranstaltungen genutzt. Es hat eine Kapazität von über 100.000 Zuschauern.
Baker-Berry Library – Dartmouth College, USA. Die Bibliothek enthält einen großen Lesesaal namens „Sanborn Library„, der auch für Vorlesungen genutzt wird und eine Kapazität von mehreren hundert Personen hat.
University Hall – Harvard University, USA. Dieser Hörsaal bietet Platz für über 1.000 Personen und wird für Vorlesungen und besondere Veranstaltungen genutzt.(…)

Wo ist der Unterschied zwischen einer virtuellen Konferenz, bei der hundert Teilnehmer in Briefmarkengröße auf dem Monitor erscheinen, oder einem Hörsaal mit 1000 Studenten, wenn der Lehrende ein Fernglas brauchte, um die Gesichter attraktive Studentinnen in der letzten Reihe zu erkennen? Ich erinnere ich an eine blondes Mädel an der Uni, an der ich Dozent war, die aussah, als hätte sie eine sechsstellige Zahl von Followern bei Instagram, die mich schmachtend ansäuselte, ihr fehle „das Campusleben“. Das geht natürlich virtuell schlecht, außer man versammelte sich als Avatar in Second Life, um dort sich dort virtuell näher zu kommen.

Hörsäle sind natürlich auch eine Art von Öffentlichkeit (Habermas ruft im Hintergrund: „herrschaftsfreier Diskurs„! Da Studenten von heute fast ausnahmslos reaktionäre verhätschelte Mittelklassenkinder sind, braucht man das nicht. Diese Art zu kommunizieren wird aber mehr und mehr durch die sozialen Medien ersetzt. Nur wenn ein konkreter Zeitrahmen nötig wäre, müsste man kollektive Entscheidungen in solchen Räumen treffen.

Ich vermute, dass diese Prachtbauten aus dem letzten oder sogar vorletzten Jahrhundert mit viel Holz und Gedöns überflüssig und aussterben werden. Neue Universitäten braucht es nicht mehr; man kann die alten umbauen.

Hörsäle werden irgendwann Museen werden, wie Reiseführer ohne Internet.

Unter Geimpften und Nichtgeimpften

vaccination
Made by KI/Burks

Ein Leser der bürgerlichen Presse kommentiert: „Es gäbe noch viele weitere Aspekte, über die man reden müsste – über das, was man vereinsamenden Alten angetan hat, den Kindern in den Schulen, den ganzen Kleinunternehmern, die Opfer der Schließungshysterie wurden, das Versagen bei all den Betrügereien um die Coronatests.“

Ich habe ein eher zwiespältiges Verhältnis zum Thema. Wie das Publikum weiß, habe ich mich vier Mal gegen Covid-19 impfen lassen und hatte noch nicht einmal Beschwerden. Soweit ich weiß, hatte ich auch noch nie Corona, oder die Seuche verlief bei mir ohne Symptome. Westpreußische, russische und westfälische Bauerngene schützen offenbar.

Ich kenne aber Leute, sogar gute Freunde, die es schwer nach einer Impfung erwischt hat: Schlaganfall, zeitweilige Lähmung – das ganze Programm. Ein Schulkamerad ist an Corona gestorben, weil er nicht geimpft war. Was soll man dazu sagen…

Die Angelegenheit ist wieder typisch Deutsch verlaufen. Der Staat wollte die Untertanen zu ihrem Glück – wie er es sah – zwingen und wurde übergriffig. Die Kollateralschäden sind unübersehbar. Und wie zu erwarten war, ist niemand verantwortlich, und niemand wird für irgendetwas haften.

Yellowstone

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Über die Netflix-Serie Yellowstone sind schon Fatastillarden von Rezensionen geschrieben worden. Ich schaue sie mit großem Vergnügen an, vor allem wegen der urgewaltig aufspielenden Kelly Reilly, die „MILF“ ganz neu definiert. Ihre Dialoge mit Kerlen hauen einem vom Stuhl, jedes Wort ein Treffer im Gemächt sozusagen. Auch alle anderen Darsteller sind hervorragend. Mittlerweile ist wie bei „Games of Thrones“, „Avatar“ oder „Krieg der Sterne“ ein Franchise-Universum entstanden.

[Ganz unter uns: Hätte ich die Wahl, ich würde aber eher Wendy Moniz zu einem Date einladen. Die Moniz spielt die Gouverneurin Lynelle Perry und ist in der Serie die Geliebte Kevin Costners. (Ist die etwa Single?) Fast noch hübscher ist Avery, verkörpert durch Tanaya Beatty, aber die könnte meine Enkelin sein – also kein Date.]

Was fehlt, ist eine Rezension aus marxistischer Sicht, die der Ökonomie auf den Grund geht: Was läuft da ab – natürlich Kapitalismus-affin, und welche Botschaft will man uns unterjubeln?

Ganz klar: Ranch und Familie sind die Guten. Die Bösen werden durch diverse Finanzkapitalisten verkörpert, die die Natur ruinieren und Golfplätze, Casinos, Flughäfen und Städte bauen wollen. Also ähnlich romantisch-reaktionärer „Antikapitalismus“ wie „Der mit dem Wolf tanzt“, die Pfadfinder und die Wandervogelbewegung.

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Der Zwang, den Profit zu maximieren und damit auch auf „die Natur“ keine Rücksicht zu nehmen, ist bekanntlich kein Charaktermerkmal oder Ausfluss bösen Wollens, sondern systemimmanent und produziert als Protagonisten Charaktermasken.

Die Charaktermaske Der Held (John Dutton) ist ein Großkapitalist der Rinderzucht. Treten also unterschiedliche Fraktionen des Kapitals gegeneinander an wie in der Weimarer Republik?

Ich halte den Indianerkrempel in „Yellowstone“ für bloße Dekoration und überflüssig und nur für einen Tribut an Wokistan. Die Plot könnte auch unter Negern in Afrika spielen. Natürlich macht es die Handlung interessanter, wenn sie in der Nähe eines Reservats spielt und die Ureinwohner zwischen den Fronten lavieren müssen, als säßen alle in Hochhäusern und in Anwaltsbüros. Nicht zufällig ist eine der indianischen Heldinnen woke (Monica Dutton) bis auf die Knochen, lehrt an der Uni eine Art Antikolonialismus und möchte, dass ihr Sohn keine bösen Wörter sagt. Spielte der Film in Deutschland, würde sie noch Lastenfahrrad fahren und das Klima retten wollen. Ein Klischee nach dem anderen und vor Kitsch triefend.

Merke: Wenn Indianerinnen in einem Hollywood-Film eine wichtige Rolle spielen, sind sie immer bildhübsch und mit „Weißen“ zusammen oder haben Affären mit ihnen – wie auch schon bei Jessica Matten in Frontier. (Kann die ihre Website nicht mehr bezahlen?)

yellowstone

Meine These: „Yellowstone“ will uns einen ökologischen und „nachhaltigen“ Kapitalismus verkaufen, kostümiert das aber mit Trump-Wählern oder Leuten, wie sich städtische Mittelschichten Trump-Wähler vom Land vorstellen: Männer prügeln sich eher, als dass sie sich verklagen, man ist loyal gegenüber dem lokalen „Herrscher“, man hat Familie oder adoptiert Waisenkinder.

Hey Leute: Warum begehren die Cowboys aka Landarbeiter nicht auf und machen aus der Ranch eine Genossenschaft? Hat es da schon jemals in einem Film gegeben? Nicht in Hollywood. Dort stellt man nicht die Klassenfrage. Wo kämen wir denn da hin!

Wo ihre Gedanken sind

arbel
Gedenkstein für einen im Libanon gefallenen Soldaten der Spezialeinheit Sayeret Egoz, Mount Arbel, Israel, 18.10.2023

SPD-Fraktion in der BVV Neukölln: „Unsere Gedanken sind bei der Zivilbevölkerung in Gaza“.

Oder auch: „Die SPD-Fraktion Neukölln wünscht allen Feiernden einen besinnlichen Ramadan. Unsere Gedanken sind in dieser Zeit bei der Zivilbevölkerung in Gaza und auch bei allen Neuköllnern, die Angehörige in Israel und Gaza haben“, geben die Sozialdemokraten über den Kurznachrichtendienst X sowie in einer Pressemitteilung bekannt.“

spd neukölln

Die Linksfaktion setzt noch einen drauf: „Ramadan bedeutet Frieden! Neukölln fordert das Ende des Kriegs in Gaza!“. Nein, ich fordere das ausdrücklich nicht, und ich bin auch Neuköllner.

„In einem zweiten Antrag der Linksfraktion (Drucksache 1223/XXI) geht es um die Linderung der seelischen Belastungen von Kindern, Jugendlichen und Familien, die Angehörige, Freunde in Gaza und den palästinensischen Gebieten haben. Das Bezirksamt Neukölln wird gebeten, zeitnah ein Angebot für Kinder und Jugendliche mit palästinensischem Hintergrund zu machen, um sie bei der Bewältigung seelisch belastender Situationen und der täglichen Konfrontation mit den Bildern des Krieges zu unterstützen, fordert der Antrag , der den Titel „Angebote für Kinder und Jugendliche mit palästinensischem Hintergrund schaffen“ trägt. Außerdem wird das Bezirksamt ersucht, ein friedenspädagogisches Angebot für Kinder und Jugendliche mit Fokus auf den Krieg im Nahen Osten zu machen.“

Das bestätigt natürlich mein Vorurteil: Kaum sieht man irgendwo Gendersternchen, ist Antisemitismus drin. Natürlich wird das hier friedensmäßig verpackt. Interessant ist, dass Israelis mit keinem Wort erwähnt werden. Man sollte zum Beispiel fordern, dass Juden mit Kippa ohne Probleme über die Sonnenallee laufen können. Aber das interessiert weder die Neuköllner SPD und die neuvölkische Linke schon gar nicht.

Diverse Terroristen und Unverkrampftes

Kaum fängt man irgendwo an zu lesen, muss man schon wieder zur Kotztüte greifen oder lacht sich scheckig ob der übergroßen Idiotie, die einem überall entgegenquillt.

Schulen sollen ein „unverkrampftes Verhältnis zur Bundeswehr“ entwickeln, Schüler auf den Kriegsfall vorbereitet werden – das fordert Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Sie schlägt konkrete Maßnahmen vor.

Ich auch. Wehrunterricht! Hier die Details (in Planung):

– Eltern, die ihre Kinder nicht teilnehmen lassen wollen, gelten als politisch unzuverlässig und müssen mit einer Überwachung durch diverse Meldestellen rechnen oder bekommen gleich eine Gefährderansprache.

– Der Wehrunterricht beinhaltet einen theoretischen Teil zu „Fragen der kapitalistischen Landesverteidigung“. In den vorgesehenen vier Doppelstunden pro Schuljahr wird militärisches und politisches Grundlagenwissen über Bundeswehr vermittelt. Jugendliche sollen politisch geformt und auf Staatskurs gehalten werden.

– Den Abschluss des Wehrunterrichts bilden in den Winterferien der 10. Klasse drei so genannte „Tage der Wehrbereitschaft gegen die Russen“.

spielzeug
Spielzeug, das ein unverkrampften Verhältnis zum Töten fordert.

Unter andersartigen fragilen Echsen

Allosaurus
Allosaurus – der hat mich heute den ganzen Tag komisch angeguckt.

Spricht mich doch ein Besucher des Museums für Naturkunde an meinem Arbeitsplatz an: „Sind Sie Herr Schröder?“ – „Ja, wieso?“ – „Ich verfolge Ihr Blog“.

Ist man denn noch nicht einmal mehr während der kapitalistischen Lohnschinderei vor dem hiesigen Publikum sicher? Bin ich berühmt und komme ins Fernsehen? Oder war der vom Verfassungsschutz, der mich beobachtet aka die Zeitung mein Blog liest?

Heute kam ein Ehepaar zu mir an den Infostand, der Mann fragte etwas in Englisch mit hörbarem Akzent. Ich fragte sie nach ihrer Muttersprache. Beide zögerten, dann flüsterte der Mann „Hebrew“. Ich begrüßte sie dann mit meinem kümmerlichen Ivrit mit Schalom und „herzlich Willkommen“ und sagte, dass ich ein bisschen Hebräisch spräche (אני מדבר קצת עברית). Sie guckten mich an wie Vierjährige, die zum ersten Mal einen Allosaurus sehen. So etwas hatten sie vermutlich zu allerletzt erwartet. Dann drückten sie mir die beiden Aufkleber in die Hand.

bring them home

Manchmal muss ich mich beömmeln. Ein höchstens dreijähriges Mädchen, an der Hand der Mutti, sagte beim Anblick des Dinos „oh mein Gott“.

Unterhaltung mit einer sehr jung aussehenden adretten Dame, die als (freiberuflicher) „Guide“ am Infostand auf ihre Kindergruppe wartete:
– „Wie wird man denn Guide im Naturkundemuseum?“
– „Ich studiere Biologie. Es geht auch Geophysik oder etwas in der Art.“
– „Und wie lange studierst Du noch?“
– „Ich schreibe gerade meine Doktorarbeit“.
– „(Der Fragenstellende grinst.) Wird man heutzutage gezwungen, bei einer Doktorarbeit Gendersprache zu benutzen?“
– (Lächelt) „Ich schreibe meine Doktorarbeit auf Englisch.“

I love it. Wenn man in tiefstem Kulturpessimismus dumpf vor sich hinbrütet und das Ende nahen sieht ob der Dummheit der Nachgeborenen oder der jungen Kollegen, die von der RAF noch nie etwas gehört haben, sich aber auch nicht informieren wollen, weil sie lieber „chillen“, dann taucht so ein blitzgescheites selbstbewusstes Mädel auf und lässt einen wieder hoffen.

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