Sonnenaufgang in der Wüste 2.0

Aretai

Eine deutsche Gor-Sim – die Oase Torburg – Aretai in der Tahari-Wüste. By the way: Kein deutscher Jugendschutzwart traut sich hierhin – er würde sofort virtuell erschossen (von meinem Avatar persönlich).




Oasis of Sand Sleen

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Vielleicht liegt es an einer virtuellen Schilddrüse. Aber meine Lieblingssklavinavatarin schaut mich auf dem Screenshot aus Glubschaugen an, als sei sie über mich entsetzt. War sie aber nicht, außerdem ist sie im realen Leben Holländerin und fürchtet sich nicht vor virtuellen Deutschen. Die gewöhnliche Leserin und der durchschnittliche Mainstreamleser wenden sich mit Grausen ab, denn es geht wiederholt um die Second-Life-Ausgabe des 3D-Rollenspieles Gor nach den Büchern des US-amerikanischen Trivial- und Trash-Schriftstellers John Norman. Ich stelle heute die digitale Heimat meines Avatars vor, der sich in Wüstengegenden wie Kara Ben Nemsi herumtreibt, die aber hier nicht Arabien, sondern Tahari heißen. Und mein Avatar ist kein Held, der für das Gute, Schöne und Wahre eintritt, sondern ein zynischer Sklavenhändler, der weibliche Avatare mit einem sklave goad traktiert, einer Art Elektroschocker ohne Elektro und sie an die Kette legt. Alles freiwillig natürlich, den weiblichen Mitspielern gefällt das, sonst würden sie ja stattdessen Halma oder Counterstrike spielen. Das hindert einen deutschen Jugendschutzwart natürlich nicht daran, die Lippen zusammenzupressen und nach einem „melden, durchführen und verbieten“ zu rufen.

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Die Goreaner werden wissen, was hier abgebildet ist: Die Perle der Tahari, die Oasis of Sand Sleem. Die ersten drei Bilder der drittletzten Reihe zeigen jedoch die Panther -Sim Hrimgar Foothills – leicht bekleidete Frauen also, die Männer mit Pfeil und Bogen niederschießen und sie als Sklaven verkaufen. (Nein, mich haben sie nicht erwischt und und ich weiß jetzt, wo der Eingang zu ihrem Camp ist.) Der Vulkan, den ich mit einem schneeweißen Tarn überfliege, steht in <a href="http://ax-glacier18-219-34.blogspot.com/2008/09/open-letter-by-lady-bri-to-all-gorean.html?zx=9e1384ed1ade572e"Verr Fjord. Das letzte Foto ganz unten zeigt meine schönste Sklavin, mit der kann ich sogar in deutsch…äh…chatten. Sie gehorcht mir aufs Wort. Was will man mehr in virtuellen Welten. Ja, ihr könnt mich für bescheuert halten, aber ich amüsiere mich köstlich.

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Gor: Drei Drei-D-Welten

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Die Second-Life-Ausgabe des 3D-Rollenspieles Gor nach den Büchern des US-amerikanischen Trivial-Schriftstellers John Norman.sind für mich insofern abgehakt, als ich nach drei Monaten intensiver Beschäftigung damit so ungefähr begriffen habe, worum es geht (Sex, Gewalt und Kommunikation) und welche Leute man dort antrifft. Ich bin aber deswegen nicht gelangweilt, sondern um so mehr angefixt, weil ich meinen Entschluss, sozusagen nur die „Ferrari-Version“ von Second Life zu spielen und die gewöhnlichen Avatare weit hinter mir zu lassen, nicht bereut habe. Allmählich habe ich auch eine fest umrissenen Vorstellung davon, wie ich das Thema journalistisch umsetzen könnte. Die verbrachte Zeit muss sich irgendwie rechnen. Fun allein kann es nicht sein, obwohl der (un)freiwillige Englisch-Unterricht (ich bin nur im englischsprachigen Gor), den ich dort erhalte, es schon wert wäre. Wer drei Monate lang jeden Tag drei oder vier Stunden oder sogar mehr intensiv in englischer Sprache chattet, macht garantiert sprachliche Fortschritte.

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Ich saß neulich mit Kollegen zusammen und, wie es nicht anders zu erwarten war, wenn ich dabei bin, kam man irgendwann auf das Thema Second Life (Gor kennt in Deutschland so gut wie niemand, obwohl die weltweite Online-Community vermutlich fast sechsstellig ist.) Es gibt offenbar nur drei Sorten vom Menschen: Solche, die überhaupt nicht wissen, um was es bei 3D-Welten geht und welche Zukunft die haben können, solche, die meinen, darüber etwas zu wissen, aber nicht neugierig genug sind, um sich wirklich zu informieren, und einige wenige, die davon begeistert sind. Dazu gehöre ich, wie die wenigen verbliebenen wohlwollenden Stammlerleserinnen und geneigten Stammleser schon ahnten.

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I prefer to explain it in English: Here are screenshots from places in Gor where I use to be, mostly in Kassau in the cold and rough north of Gor near Torvaldsland. I am the Head Slaver of Kassau Town. My kajira Dana (big photo). Next lines from left to right: the huge map of Gor in the Gor Hub, teleporting to about 300 gorean Sims. City slave os Esalinus. Caves of Esalinus. Me and my slave Tirza. Me and my former girl Lina (she has been killed). Two views of Glens of Kassau and Kassau Town. Lina bathing.

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My private girl Eden (big photo, she is french). Below: A prisoner in the kennel of Kassau. The northern coast of the german town of Kargash. Lina and me in the forests of Kassau. Riding a tarn in Glens of Kassau: „The tarn, the great, fierce saddlebird of Gor, is a savage beast, a monster predator of the high, blue skies of this harsh world; at best it is scarce half domesticated; even tarnsmen seldom approach them without weapons and tarn goad; it is regarded madness to approach one that is feeding; the instincts of the tarn, like those of many predators, are to protect and defend a kill, to the death“.

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Below: My En’Fora Akasha aka „Lil brat“. A female slave in Esalinus. View of the temple ruins of Kassau Woods, some days before the big earthquake. A prisoner in the kennel of Kassau..

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Below: Me (my avatar) in the public bath of Kassau Town.My former girl LIna in my private house. Oasis of Turmas in the Tahari desert. Me talking to a panther girl (yes, she did not shoot me down!) in the near of Black Canyon – a dangerous place! Do not walk there alone!

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Below: Me, riding a tarn in Kassau. One of my former girls swimming near the docks of Kassau. Tarn riding near the volcano of Verr Flord. Tarn with basket for transport.

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below: View of the fortress and the temple ruins is kassau Woods before the earthquake. Me and my former En’fora Farida in the furs. Panther girl at the docks of the Black Canyon area. Me, selling a slave to Free Woman in Kassau (Jetzt müssen die deutschen Jugendschutzwarte aber spätestens eingreifen! Da verkauft jemand einen weiblcihen Avatar an einen anderen weiblichen Avatar!.Und dann auch noch preiswert!)

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Below: Inner harbo(u)r of Kassau Town. My slave Dana as a Free woman (yes, I force collared her!) Me (my avatar) at the docks of Kassau Wood, home of the Ushindi Mercenaries of Gor.

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Alles klar soweit? Puls und Atmung noch normal? Ich habe bei Gesprächen immer den Eindruck, dass diejenigen, die sich aufregen (ja, einige Bücher Normans sind in Deutschland verboten!), diejenigen sind, deren die fantasie am meisten durchgeht, also diejenigen, die noch nicht einmal wissen, wie man das Wort Medienkompetenz buchstabiert. Lest die Bibel: „Alles ist eitel“ heißt es da, also: Alles nur Einbildung. Aber was wären wir ohne unser Kopfkino? Meines funktioniert sehr gut. Und die Glotze habe ich seit Januar nicht mehr angestellt. Ich mag es mehr interaktiv. Am liebsten würde ich im Tatort selbst mitballern. Aber dafür habe ich jetzt eine High-Tech-Armbrust, ein Schwert, zwei Dolche und zwei kleine Messer immer am Mann. Ach ja, und eine virtuelle Peitsche. Ich bin virtueller Sklavenhändler. Einige Frauen mögen das – es macht offenbar irgendwie Eindruck, wenn man zu den Bösen gehört, auch wenn es nur 3 D ist.




Brennen, foltern, tratschen

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Ein wohlwollender Leser schrieb ganz richtig: „Es darf nicht sein, dass sich Sklavenhändler und -halter durch Handeln in virtuellen Welten der Strafverfolgung entziehen!“ Es geht also wieder einmal, um den Rest des Stammpublikums zu verärgern, ganz kurz um ein hübsche Screenshots auf der virtuellen Welt von Gor innerhalb von Second Life. Mein Avatar ist mittlerweile Sklavenhalter in Esalinus geworden. „This presentation of the laws of Esalinus may seem harsh, but this is to simply express some basic points about role play and the kind of community we are trying to build. This is a Gorean city, and we strive to role play based on the Chronicles of Gor by John Norman. Gor is often not a pleasant place, but it can be a world of good and bad. We welcome any person wishing for good role play in the proper Gorean spirit.“

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Ich denke gar nicht daran, die Screenshots großartig zu kommentieren. Für wenigen Eingeweihten: Tahari Desert, City of Argentum, City of Esalinus. (Der große Vogel auf dem Bild rechts unten ist ein Tarn, den mein Avatar gerade fliegt). Und das Übliche eben. Was man dort so spielt: Brennen, foltern und tratschen und noch viel mehr. Und jetzt haben die schmallippigen Humorlosen das Wort.

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Oasis of Sand Sleen: Dance Contest

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Zugegeben: Ich ärgere gern die Leute mit den schmalen Lippen, die ihre private Prüderie und Angst unter dem Mantel der political correctness verbergen, und für die Heuchelei und Opportunismus das moraltheologlische per default ist (Oh mein Gott, Burks hat schon wieder Tittenfotos von Avataren veröffentlicht! Da muss man doch was tun?). Second Life ist für mich abgehakt als virtuelle Spielwiese, seitdem ich innerhalb der digitalen Welt Gor spiele. Das ist so, als sei man von einem gebrauchten Skoda auf einen Ferrari umgestiegen. Auch ein Skoda erfüllt alle Wünsche, die man von einem Auto erwartet. Ein Ferrari ist eben ein bisschen anders, obzwar sinnlos – aber der Spaßfaktor ist erheblich größer, auch wenn es vielleicht anstrengender ist, ihn in eine Parklücke einzuparken.

Mein Avatar ist – das ist kein Geheimnis – der oberste Sklavenhalter der Oasis of Sand Sleen in der Tahari-Wüste. Hinter den Avataren meiner zur Zeit neun <a href="Sklavinnen, die mir jeden Wunsch von den Lippen ablesen, verbergen sich reale Menschen, die zum Teil daraus kein Geheimnis machen. Niemand wird zu etwas gezwungen, und ich betrachte das Verhalten von Avataren mit der professionellen Neugier eines Verhaltensforschers, der Anregungen für neue Charaktere und deren Motive sucht. Warum spielt jemand ernsthaft eine Figur, die anderen ehrerbietig die Füße küsst und sich ihm vollständig unterwirft? Die Frage kann ich mir natürlich auch stellen, warum ich genau das Gegenteil spiele. Die Funktion ist mir mehr zufällig zugefallen. Ich hatte das Glück, dass sich bildschöne, erfahrene und intelligente Avatarinnen mir untwerwarfen, vermutlich vor allem wegen meiner Fähigkeit, andere Leute auch im Chat besoffen zu reden und wegen meines attraktiven Avatars, der auffallend dem verblichenen Bob Marley ähnelt, was kein Zufall ist. .

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Wie ganz oben zu sehen ist, veranstaltet die virtuelle Oase demnächst einen Tanzwettbewerb für „Sklavinnen“. Das Plakat hat eine Grafikerin aus Milwaukee entworfen, die auch meine „First Slave“ ist – gratis, freiwillig und professionell. Die drei Frauen sind meine Sklavinnen. Ist doch schön, wenn man dem Kapitalismus virtuell ein Schnippchen schlägt und hinterrücks die Sklavenhaltergesellschaft wieder einführt und alle Dienstleistungen plötzlich umsonst geliefert bekommt. Die obersten Screenshots zeigen die Oase und mein Avatar, reitend auf einem Tharlarion (eine Art Reptil) und einem „Desert Kaiila“, zwei Wesen, die in den Büchern Normans in der Tahari vorkommen und die von fleißigen Programmierern gleich digital umgesetzt wurden.

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Im Gegensatz zu herkömmlichen Computerspielen ist die Auswahl von Charakteren in Gor fast unbegrenzt, obwohl eine Spielfigur zahleichen Regeln unterworfen ist, wenn man es ernst und die trivailliterarische Vorlage wörtlich nimmt. Mein Avatar siedelt in einer Region, deren Administratoren jeden bannen, der sich anders verhält, als es in der Tahari-Wüste möglich ist. Eine „Freie Frau – also keine Skalvin – muss dort einen Schleier tragen. Macht sie das nciht, kann sie versklavt werden – von mir zum Beispiel. Wer das nicht akzeptiert, wird dann aus der jeweiligen Gegend verbannt (die Option sieht Second Life für Admins einer SIM technisch vor). Mein Avatar sitzt zum Beispiel (Fotoreihe oben) rechts unten im Lager der Bakah-Nomaden. Mir scheint, dass John Norman für die Tahari-Region schlicht die meisten Gebräuche Arabiens übernommen hat.

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Die Fragen, sie sich mir in den letzten zwei Jahren Second Life immer wieder gestellt haben, werden jetzt in Gor neu beantwortet. In welchem virtuellen Ambiente fühlt sich eine Avatar wohl? Das müssten die Wahrnehmungspsychologen beanworten können: Ab wann ist eine nur digital erzeugte Umgebung so realistisch, dass das Gehirn gefühle erzeugt, die auch real vorkommen? Ich weiß es nicht, probiere es aber einfach aus. In Gor sind die meisten Spieler, was die technischen Fähigkeiten angeht, dem Rest in Second Life überlegen, weil die Fertigkeit, mit Polygonen zu bauen oder den Avatar kompliziert zu steuern und das mächtige Menu zu beherrschen, vorausgesetzt werden.

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Gor ist eine ideale Mischung aus Action, Cybersex (nirgendwo gibt es hübschere und liebevoll ausgestattete weibliche Avatare), und Chat- bzw. Partnerbörse. Man kann erotische Fantasien ausleben, ohne dass ein deutscher Jugendschutz- und Sittenwart seinen dreckigen Finger dazwischensteckt. Die Amerikaner haben zum Beispiel kein Problem damit, Sklaven für reales Geld (Lindendollar, konvertierbar in US Dollar), auf Auktionen zu versteigern. Auf deutschen SIMs ist das verboten. Ich warte darauf, dass mich jemand anzeigt – wegen virtuellen Menschenhandels. Ganz Deutschland würde dann auch wegen zahlloser Mordanklagen überschwemmt werden gegen Counterstrike-Spieler, die ihre Mitspieler aus dem Weg geräumt haben.

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Wie die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser schon erwarteten, spiele ich auf einer internationen SIM mit den härtesten Regeln, die es in Gor gibt (für Eingeweihte: „force collar“ und „permanent capture“). Meine ehemalige Lieblingssklavin (rechts unten) ist nach meinem virtuellen Umzug „entlaufen“, vermutlich weil sie nur in deutsch spielen will und eher eine „weichere“ Spielvariante. Nun, wenn schon denn schon: Sie wird entweder ihren Avatar aufgeben müssen oder von mir gefangen: Ich habe eines der höchsten Kopfgelder auf sie ausgesetzt, das es in Gor jemals gab – fifty silver tarn disks: „Actually, fifty silver tarn disks was an extremely high price, and indicated the girl was probably of high caste as well as extremely beautiful. An ordinary girl, of low caste, comely but untrained, might, depending on the market, sell for as little as five or as many as thirty tarn disks.“ (Outlaw of Gor, p 193). Zahlreiche Söldner und Sklavenhändler machen jetzt Jagd auf sie. Einen Spartacus gibt es in Gor nicht. Noch nicht.