Zionists in disputed territory [Update]

spiegel
Juden sind natürlich brutal und „Besatzer“. Ich bin versucht, bei solchen Artikel das ehemalige Nachrichtenmagazin als antisemitisches Schmierblatt zu bezeichnen. Statt dessen habe ich versehentlich Kaffee darüber geschüttet.

“Why do a million Arabs sit in Israel as citizens of Israel, live in Israel, and we don’t say that’s not possible, but the idea that Jews should live next to Palestinians, that obviates the peace? That conception is the danger to peace. The idea that the presence of Jews on their ancestral homeland, which has been their homeland for 3,000 years, that Jews should not live there, that it should be Judenrein?” (Benjamin Netanyahu)

Nein, „Zionisten“ ist bei mir positiv besetzt und kein Schimpfwort wie unter Arabern und so genannten „linken“ Deutschen. Ich las neulich von Gershon Baskin, einem ehemaligen Berater Jitzhak Rabins und Ehud Baraks: „Israel has never been, nor can it ever be, a liberal democratic Jewish state because it is built on the idea of Jewish supremacy over Palestinians.“ Stimm das? Natürlich. Und es lässt sich nicht ändern, solange die Araber in Palästina sich nicht von ihren korrupten Warlords trennen, also eine Revolution gegen ihre herrschenden Terror-Clans anzetteln – und zwar in allen Staaten, die sich nicht mit Existenz Israels abfinden wollen, wozu auch die Türkei gehört. Eine Zwei-Staaten-Lösung wird es nicht mehr geben.

massaker von Hebron
Überlebender des Massakers an Juden in Hebron (1929)

Ich habe mir ein paar Zitate aus Tom Segevs „Es war einmal ein Palästina“ notiert.

Die zionistische Bewegung war in Europa entstanden, bezog ihre Anregungen aus Europa und war Teil der europäischen Geschichte. Ihr Nationalismus, Liberalismus und Sozialismus waren das geistige Produkt Europas. Die Gründungsväter der Bewegung hatten ihr von Anfang an auch eine kulturelle Mission zugedacht. Ein jüdischer Staat in Palästina wäre für Europa »ein Stück des Walles gegen Asien«, schrieb Theodor Herzl. »Wir würden den Vorpostendienst der Kultur gegen die Barbarei besorgen.«! Der Schriftsteller Max Nordau versicherte, dass die Juden in Palästina weder ihre europäische Kultur verlieren noch die untergeordnete Kultur Asiens annehmen würden, ebenso wenig wie die Briten in Amerika Indianer, in Afrika »Hottentotten« und in Australien »Papuaneger« geworden seien. »Wir würden uns bemühen, in Vorderasien zu tun, was die Engländer in Indien getan haben«, so sagte er auf einem der ersten Zionistenkongresse, »ich meine die Kulturarbeit, nicht die Herrschaft; – wir gedenken, nach Palästina als Bringer von Gesittung zu kommen und die moralischen Grenzen Europas bis an den Euphrat hinauszurücken.« Mit der Betonung ihres europäischen Selbstverständnisses versuchten die Juden in Palästina sich sowohl von den Arabern als auch von den Juden aus arabischen Ländern, etwa aus dem Jemen, die sich in Jerusalem niedergelassen hatten, abzugrenzen. Wir sind hier in Palästina die kultivierteste Bevölkerungsgruppe, und kein anderer Bevölkerungsteil kann es in kultureller Hinsicht mit uns aufnehmen«, schrieb Mordechai Ben-Hillel Hacohen. »Die meisten Bewohner des Landes sind unzivilisierte Fellachen oder Beduinen, die von der Weltkultur noch nicht erreicht wurden.« Hacohen sah wenig Veränderung voraus. »Es wird lange dauern, bis sie lernen, ein Leben ohne Raub und Diebstahl zu führen, ein Leben, in dem sie Scham darüber empfinden, halbnackt und barfuß herumzulaufen; ein Leben mit eigenem Besitz und festen Grenzen; ein Leben, in dem es ein Bedürfnis nach ebenen Gehwegen und gepflasterten Straßen, nach geregelten Schulen und Wohltätigkeitsorganisationen und unbestechlichen Gerichten gibt.«

KI
Auch die Fahne Israels ist eine zu schwere Aufgabe für die künstliche Intelligenz. Hier alle vier Vorschläge.

Ich darf die geschätzte Leserschaft mit dem Begriff Alija vertraut machen. Vermutlich hat keiner der Judenhasser hierzulande oder Leute, die sich dem „Volk“ der „Palästinenser“ zugehörig fühlen, jemals davon gehört. Ich darf auch daran erinnern, dass den Pogromen in der Ukraine seitens der Ukrainer und auch der polnischen Soldateska zwischen 75.000 und 200.000 Juden zum Opfer fielen – ein nicht unwesentlicher Grund, nach Palästina zu flüchten bzw. auszuwandern.

Palästina war bekanntlich von 1516 bis 1918 Teil des Omanischen Reiches; nach dem 1. Weltkrieg unter britischer Verwaltung. Einen separaten arabischen Staat in Palästina hat es seit Saladin nicht gegeben.

pogrom Jaffa
Pogrome gegen Juden gab es in Jaffa 1921 und 1936 (oben)

Palästina ist ganz entschieden ein von Stämmen besiedeltes Land. Der Gedanke, dass es je einer einzigen Nation behören könne, selbst wenn es die Juden wären, widerspricht sowohl seiner Natur als auch der Heiligen Schrift.“ (George Adam Smith: Historical Geography of the Holy Land, 1894)

Juden gibt es seit 3.000 Jahren in Palästina. Die Zionistische Bewegung versuchte im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Land von den Türken und Arabern aufzukaufen. 1921 gehörten ca. 25 Prozent des Bodens in Palästina ihnen, die Negev nicht mitgerechnet.

Die zionistische Bewegung hatte stets vorgehabt, Palästina käuflich zu erwerben. Schon Herzl hatte sich in der Anfangszeit der Bewegung bemüht, Land vom türkischen Sultan zu kaufen.

„In den zwanziger Jahren kamen Juden und Araber hauptsächlich im Rahmen der jüdischen Bemühungen, Land zu erwerben, miteinander in Kontakt. Und die Araber waren durchaus zum Landverkauf bereit. In Allgemeinen wurde mehr Land angeboten, als sich die zionistische Bewegung mit den ihr zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln leisten konnte. Manche der arabischen Landbesitzer lebten außerhalb Palästina; die Verkäufer waren teils Grundstücksmakler, teils Bauern, die ihren Besitz direkt potenziellen Käufern anboten. Sogar maßgebliche Persönlichkeiten der arabischen Nationalbewegung verkauften Grund und Boden – Patrioten nach außen, Verräter im Innern.

Tom Segev fasst das klipp und klar zusammen: Die Araber „verschwinden zu lassen“, war nicht nur ein zentraler Bestandteil des zionistischen Traums, sondern auch eine unabdingbare Voraussetzung für seine Verwirklichung. (Seite 443)

KI
Angehörige der Opfer des Ma’alot-Massakers 1974 – die Demokratische Front zur Befreiung Palästinas brachte 31 Israelis (darunter 21 Schüler) um.

Keine der beiden Seiten konnte und wollte akzeptieren, dass es einen binationalen Staat hätte geben können. Vor dem 2. Weltkrieg – sogar nach der Balfour-Deklaration – schlugen das die Briten vor, aber niemand interessierte sich dafür.

Die Befürworter einer Trennung zwischen Juden und Arabern hatten sich durchgesetzt. Jabotinsky sprach bereits von einer »eisernen Mauer«, die zwischen den Juden und den Arabern errichtet werden müsse. Das Prinzip der Segregation wurde bis auf sehr wenige Ausnahmen von allen Teilen der zionistischen Bewegung anerkannt. Zwar wurde noch gelegentlich über eine arabische Föderation, die Palästina einschlieBen sollte, diskutiert, doch sogar Achad Ha’am erklärte, dass er unter solchen Umständen nicht in Palästina bleiben würde: »Es ist besser, im Exil zu sterben, als hier im Land meiner Väter begraben zu sein, wenn es als die »Heimat« der Araber betrachtet wird und wir nur Fremde darin sind.“

KI
Bei „Kibbuz Israel“ produziert die KI nur Unsinn.

Es hat im Nachhinein verschiedene Versuche gegeben, Ben Gurions Haltung zur Frage des Transfers falsch darzustellen. Ein Brief, der in seinem Archiv lagert, enthält den Satz: »Wir müssen die Araber vertreiben«, aber dieser Satz ist eine Fälschung. Ben Gurions Biograf Schabtai Teveth wiederum gab sich große Mühe, den Eindruck zu erwecken, Ben Gurion habe der Idee des Bevölkerungstransfers distanziert gegenübergestanden, und auch mehrere historische Dokumente haben sein Interesse an der Vertreibung der Araber verschleiert. Beide Interpretationen sind unhaltbar. Ben Gurions Haltung zur Deportation ist wie die anderer zionistischer Führungspersönlichkeiten eindeutig und gut dokumentiert. Die Vorstellung des Bevölkerungstransfers ist in der zionistischen Ideologie tief verwurzelt. Sie ist eine logische Folgerung des Prinzips der Trennung von Juden und Arabern und spiegelt den Wunsch wider, den jüdischen Staat in der Tradition der europäischen, nicht der nahöstlichen Kultur zu errichten. Die Weigerung der Araber, der Gründung eines Staates mit einer jüdischen Mehrheit irgendwo in Palästina zuzustimmen, trug ebenso wie die arabische Terrorkampagne zur Förderung des Transfergedankens bei.“

judäa und Samaria

Wie wird es also weitergehen? Wie bisher, wie seit einem Jahrhundert. Die Araber in Palästina werden sich damit abfinden müssen, dass Israel da ist, und dass Terror nichts nützt – ganz im Gegenteil. Ich gehe auch davon aus, dass Israel Judäa und Samaria wieder annektieren wird. Es wäre langfristig sinnvoll, auch wenn die Deutschen wie gewohnt Schaum vor dem Mund haben. Vermutlich rechnen die Israelis kühl Aufwand und Nutzen gegeneinander auf. Alle Versuche, Land gegen Frieden zu erlangen, sind gescheitert. Also kann man schlicht die Konsequenzen ziehen.

Vielleicht sehr ich mir im Oktober Ramat Arbel mal an, da ich eh eine Nacht in Tiberias am See Genezareth verbringen werde.

(Puls und Atmung noch normal?)

[Update] Wer gerne beim cringen Herumeiern zusieht – hier etwas von den „Progressiven“ in den USA: Progressive US Democrat Jayapal backtracks after calling Israel ‚racist‘.

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Epoxidharz mit Olivenöl-Zitronenkuchen und Mandarin

bootshausKajakKajakKajak

ich habe heute, statt zu Paddeln und die Hitze auf dem Wasser zu genießen, zwei kleine Lecks an der Vorderseite des Kanus mit dem hier schon lobend erwähnten Epoxidharz samt Glasfasermatte vollgeschmiert. Dann hieß es vier Stunden warten.

Ich lernte Hebräisch und, da ich über mein mangelnden Wissen bzw. das die neuen Wörter sich einfach nicht schnell genug in meinem Langzeitgedächnis einnisten, irgendwann genervt war, per Duolingo eine Lektion Mandarin angefangen. Das hatte ich schon vor zehn Jahren einmal ein paar Monate versucht, aber auf die orthodoxe Methode, mit strengem Lehrer aus der VR China und einem Dutzend jüngerer Leute um mich herum, die alle mein Enkel hätten sein können und daher schneller lernten als ich, jedenfalls die meisten von ihnen.

Olivenöl-Zitronenkuchen mit süßer Mascarpone und Johannisbeeren, hergestellt von der Tochter des Hauses, veredelte das Warten… Die charmante junge Dame, voll auf öko und bio, wollte mir das Rezept aber nicht verraten. Also musste ich die KI bemühen, die ich bat, ein Rezept auszuspucken:

Selbstverständlich! Hier ist ein Rezept für einen köstlichen Olivenöl-Zitronenkuchen mit süßer Mascarpone und Johannisbeeren:

Zutaten:
Für den Kuchen:
200 ml Olivenöl
200 g Zucker
4 Eier
Saft und Schale von 2 Zitronen
250 g Mehl
2 TL Backpulver
Prise Salz

Für die Mascarponecreme:
250 g Mascarpone
200 ml Sahne
2 EL Puderzucker
1 TL Vanilleextrakt

Für die Dekoration:
Frische Johannisbeeren
Puderzucker zum Bestäuben
Anleitung:

– Heize den Ofen auf 180°C vor. Fette eine Kuchenform (ca. 24 cm Durchmesser) mit etwas Olivenöl ein und bestäube sie leicht mit Mehl.
– In einer großen Schüssel das Olivenöl, den Zucker und die Eier gut verrühren, bis die Mischung cremig wird. Füge den Zitronensaft und die Zitronenschale hinzu und rühre sie ebenfalls gut unter.
– In einer separaten Schüssel das Mehl, das Backpulver und eine Prise Salz vermischen. Gib die Mehlmischung nach und nach zur Eimischung und rühre, bis alles gut kombiniert ist.
– Gieße den Teig in die vorbereitete Kuchenform und backe den Kuchen für ca. 30-35 Minuten oder bis er goldbraun ist und ein in die Mitte gestochener Zahnstocher sauber herauskommt.
– Während der Kuchen abkühlt, kannst du die Mascarponecreme zubereiten. Schlage dazu die Mascarpone, die Sahne, den Puderzucker und das Vanilleextrakt in einer Schüssel mit einem Handmixer oder einem Schneebesen auf, bis eine cremige Konsistenz entsteht.
– Wenn der Kuchen abgekühlt ist, stürze ihn auf eine Servierplatte. Verteile die Mascarponecreme großzügig auf dem Kuchen und garniere ihn mit frischen Johannisbeeren.
– Zum Schluss kannst du den Kuchen mit etwas Puderzucker bestäuben, um ihn noch appetitlicher aussehen zu lassen.
Genieße deinen Olivenöl-Zitronenkuchen mit süßer Mascarpone und Johannisbeeren!

Das mit dem Zahnstocher kannte ich noch nicht…

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Manta, manta

manta

Manta bedeutet im Spanischen „Decke“. Ich weiß nicht mehr, wann genau und wo ich das 1984 in Peru fotografiert habe. Vielleicht in Cusco. Ich habe zwei von den wunderschönen Decken immer noch. Die echten Mantas darf man nicht in der Waschmaschine waschen, weil sie aus purer Baumwolle sind. Man muss nur aufpassen, dass keine Motten auftauchen. Heute ist vermutlich fast alles modern und halb aus Kunststofffasern.

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Die Schutzblech-Affäre

niu kotfluegelniu kotfluegel

Da stehe ich doch morgens um 5:20 Uhr vor einer roten Ampel, auf dem Weg zur Lohnschinderei, vor mir noch ein Auto. Plötzlich – die Ampel ist immer noch rot – setzt das Auto vor mir zurück und, obwohl ich laut hupe, zerdeppert der Kerl mir mein vorderes Schutzblech, was aber nicht aus Metall, sondern aus Plastik ist.

Er war schuldbewusst, wollte wohl spontan drehen, warum auch immer, und bot mir 50 Euronen an, die ich akzeptierte, aber auf 100 hochhandelte. Die Reparatur hat am nächsten Tag 71 Euro gekostet. Mein Niu-Dealer hatte noch ein Ersatzteil auf Lager und bot erfreulicherweise an, das Teil für lau und höchstderoselbst anzuschrauben, was ich hiermit lobend erwähne.

Was einem so passiert, und mit was man alles rechnen muss…

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B-Lage

ica

Ica, Peru, fotografiert Anfang März 1984. Am 8. März habe ich damals angefangen, mein Reisetagebuch zu schreiben. Wir waren schon 10 Tage unterwegs. Vgl. „Durch die Wüste“ (15.05.2011) und „Cruze“ (03.12.2014)

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Stable Diffusion

stable diffusionstable diffusion

Ich habe mir mal Stable Diffusion auf meinen ältesten und „schlechtesten“ Rechner geladen, den ich nur im Büro und auf Reisen benutze (weil er klein ist): Intel(R) Core(TM) i3-7020U CPU @ 2.30GHz 2.30 GHz mit 8 GB RAM. Der braucht für ein Bild mehr als eine Viertelstunde, und natürlich ist es nicht so gut wie von Midjourney gemacht. Ich wollte es nur ausprobieren und habe keinen anspruchsvollen Prompt benutzt. Mal sehen, was mein Gamer-PC mit Linux dazu sagt…

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Klassenfrage

The Guardian: „France has been laissez-faire on race, the US proactive. Clearly, neither of them has it right“.

Yet, as the African American writer Bertrand Cooper observed even before the decision: “The reality is that for the Black poor, a world without affirmative action is just the world as it is – no different than before.“

Why? Because while affirmative action has improved prospects for middle-class black people, it has left untouched the lives of working-class African Americans.“

„Yet, as the African American writer Bertrand Cooper observed even before the decision: “The reality is that for the Black poor, a world without affirmative action is just the world as it is – no different than before.“

It is not that racism does not continue to play an immense role in the lives of black people. It is rather that, as Cooper has observed: „Ignoring class divisions in Black America over the last 40 years has allowed the benefits of racial progress to be concentrated upon the Black middle and upper classes while the Black poor have largely been excluded.“

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Das Herabgewürdigtwerden oder: Der Barbara-Streisand-Ricarda-Lang-Effect

ricarda lang
Vorsicht! Der Link führt auf eine gefährliche russische Propaganda-Website! Jugendliche und Heranwachsende dürfen die nur unter Aufsicht weltanschaulich gefestigter Erwachsenen rezipieren! Ein anschließendes wertewestliches Aufklärungsgespräch wird vom hiesigen Jugendschutzbeauftragten dringend empfohlen.

Ich hatte hier schon über den Versuch des woken Milieus berichtet, den Blogger Hadmut Danisch fertigzumachen. Die Russen trollen gut, aber der Bericht von Rt.de ist nicht ganz korrekt.

Danisch zitiert Ulf Poschardt von der „Welt“: „Körperliche Herabwürdigung muss ein Tabu bleiben“. Warum eigentlich, und was genau bedeutet „Herabwürdigung„? Gibt es auch eine Hinaufwürdigung? Bei solchen holpernden Wortungetümen kommt mir immer die Strafvorschrift der DDR in den Sinn: „Öffentliche Herabwürdigung“.

Wir haben schon den strafrechtlichen Tatbestand der Beleidigung. Mehr braucht es nicht. Poschardt schreibt: „…die lässige, gut gelaunte Weigerung, sich standardisierten Schönheitsidealen zu unterwerfen, wie eine Provokation für insbesondere jene, im Zweifel männlichen, Reaktionäre, die politische Differenz zu den streitbaren Grünen auf eine denunziatorische und in Teilen menschenverachtende Abwertung ausweiten.“

Wait a minute. Ich nehme mir das Recht heraus, fette Frauen und Männer für hässlich und unattraktiv zu halten. Das ist aber eine Geschmacksfrage, über die man sich bekanntlich trefflich streiten kann. Ich finde den Geschmack der Lang, ihre Kleidung betreffend, viel entsetzlicher als ihren Körper, dessen Konturen man nur erahnen kann. Was exakt, Poschardt, ist das „standardisierte Schönheitsideal„? Gilt die P0rn-kategorie „skinny“ oder eher „anorexic“? Wie dick darf ein Frauenhintern sein, damit man ihn noch standardisiert als hübsch empfindet? Und ist ein Waschbrettbauch Pflicht? Muss man die Rippen noch sehen können, und was gilt für MILFs?

the big eat

Danisch schreibt: „Aber zu Ricarda Lang? Wonach wollte man die intellektuell beurteilen? Keine Publikation. Nicht mal eine plagiierte oder eine vom Ghostwriter. Kein Abschluss. Nicht mal einer, der keiner Überprüfung standhält. Kein Lebenslauf. Nicht mal einer, der zusammenfällt und täglich aktualisiert werden muss.“ Also nach dem Motto: Nichts gelernt. Ich aber beschloss nun, Politikerin zu werden.

„Fat-Shaming ist indiskutabel. Zur Freiheit des Menschen gehört die Freiheit, so zu sein, wie man sich in und mit seinem Körper wohlfühlt„, meint Poschardt. Wenn schon Denglisch, dann: I disgree. Das ist doch Bullshit. Diese „Freiheit“, die Poschardt meint, ist die des isolierten Warenproduzenten im Kapitalismus (nach Habermas), der frei von jeglichem Zwang und jeder persönlicher Pflicht seine einzige Ware Arbeitskraft anbietet. Warum, so frage ich als Chinese, darf die Gesellschaft dem Einzelnen nicht ein Schönheitsideal aufzwingen oder zumindest empfehlen, da wir doch von derselben protestantisch eingefärbten Klientel, die darüber jammert, mit missionarischer Inbrunst ein Klima-Ideal bzw. die dazu passenden Heizungen aufgezwungen bekommen oder gar Veggiedays, an denen ich gerne und erst recht Currywurst esse? Das ist doch pure Heuchelei. Oder, mit Mr. Spock gesprochen: Fascinating, but highly illogical.

Fat-Shaming ist völlig ok. Warum machen die Mexikaner, Chilenen und die US-Amerikaner, die weltweit durchschnittlich am fettesten sind, nicht mehr Sport, vielleicht auch nur temporär wie unser ehemaliger Außenminister? Es heißt „fit for fun“ und nicht „fat for fun“, oder? Aber das propagieren nur die Mittelklassen, die denken, ein Steinsetzer könnte auch Home Office machen.

In Wahrheit ist es natürlich noch komplizierter. Die „übergewichtigen“ Mexikaner sind ja nicht fett, weil sie Mexikaner sind, sondern weil sie sich „falsch“ ernähren im Sinne des US-Imperialismus.. Falsch heißt, und nur deshalb wird das kritisiert: Ihr Körper hält Arbeit nicht mehr so aus, steht also der Profitmaximierung im Weg, weil Krankheiten die Kosten des variablen Kapitals in die Höhe treibt. Der weltanschaulich braun gebrannte Turnvater Jahn weiß, wovon ich rede. Es wäre nur konsequent, wenn Ricarda Lang forderte, dessen Denkmäler abzureißen und die nach ihm benannten Parks einzuebnen.

the big eat

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Runkuraqai und Puyupatamarca

inca trail

Inca-Trail (Spanisch: Camino de los Incas), wenn ich mich recht erinnere zwischen Runkuraqai und Puyupatamarca, ungefähr auf einer Höhe von 4.000m, fotografiert Ende Januar 1980. Man sieht ein paar Zelte, die sich eng zusammendrängen, weil kaum Platz war. Damals waren nur wenige Leute unterwegs; auf der ganzen Strecke bis nach Machu Picchu rund ein Dutzend.

Ich bin zwei Mal über den Inkatrail marschiert, im Januar 1979 und im Juli 1984 – bei der letzteren Version zu Fuß von Ollantaytambo aus (also einen Tag länger).

– Camino de los Incas, revisitado (12.11.2022)
– Inca Trail, revisited (11.12.2021)
– Valle de Pakaymayu (18.10.2021)
– Aufstieg im Nebel (02.02.2021)
– Camino des los Incas (16.10.2020)
– Salcantay – der wilde Berg (21.07.2020)
– Ayapata (11.07.2020)
– Speicher meines Gottes (09.09.2020)
– Bergwelt (16.01.2020)
– Warmi Wañusqa oder: Die Frau, die starb (08.01.2020)
– Wakaywillque (13.03.2019)
– Ewige Jugend (
12.07.2018)
– Über allen Gipfeln ist Ruh…. (14.09.2016)
– Machu Picchu, revisited (28.04.2014)
– Machu Picchu (03.12.2012)
– El camino de los Incas (04.01.2012)
– Machu Picchu (29.08.2011)

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Krieg ist Ökonomie mit anderen Mitteln

capitalism
Uniform growth, economic::3 development of economies, capitalism, restoring the imbalance, crises::3 in industry and wars in politics. cold colors –no people –no animals –ar 16:9 –s 750

„Unter dem Kapitalismus ist ein gleichmäßiges Wachstum in der ökonomischen Entwicklung einzelner Wirtschaften und einzelner Staaten unmöglich. Unter dem Kapitalismus gibt es keine anderen Mittel, das gestörte Gleichgewicht von Zeit zu Zeit wieder herzustellen, als Krisen in der Industrie und Kriege in der Politik.“ (Wladimir Iljitsch Lenin: Über die Losung der Vereinigten Staaten von Europa, Werke, Band 21, Seite 342-346; Dietz Verlag Berlin, S. 344/345, 1972)

capitalism

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Operation Zitadelle, reloaded

ostfront
Credits: Bundesarchiv. Verladung deutscher Panzerfahrzeuge für die Ostfront (1943, 2023)

Unternehmen Zitadelle oder auch Operation Zitadelle war der deutsche Deckname für eine Großoffensive während des Zweiten Weltkrieges. Mit einem Zangenangriff auf den sowjetischen Frontbogen um die Stadt Kursk sollten mehrere Verbände der Roten Armee eingekesselt und zerschlagen werden. Das Unternehmen, das in der Zeit vom 5. bis zum 16. Juli 1943 stattfand, gilt als letzte großräumige Angriffsoperation der Wehrmacht im Krieg gegen die Sowjetunion.“

Die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen) dazu: „Wenn es eine Lehre aus der größten Panzerschlacht der Weltgeschichte gibt, dann diese: Nicht die technischen Merkmale von Kriegstechnik allein, so innovativ und überwältigend sie auch sein mögen, entscheiden über Kriegsverläufe. Weil Deutschland nichts, aber auch gar nichts aus seiner Geschichte gelernt hat, töten deutsche Panzer heute wieder russische Soldaten und russische und ukrainische Zivilisten an denselben Orten wie vor 80 Jahren. Aber sie brennen auch genauso gut wie damals.“

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Vereinsmeierei, der 75-ste

DJV Berlin

Steffen Grimberg, der große Vorsitzende des DJV Berlin, schneidet eine Torte zum 75-sten Geburtstag des Journalistenverbands an. Wir fraßen und soffen feierten im James June. Für mich war es ein bisschen anstrengend, weil ich schon um 4.20 am Morgen aufgestanden war und heute genau so früh aus dem Bett musste…

Vereinsmeierei bildet für’s vereins- und presserechtliche Leben, kann unterhaltsam sein und macht Spaß und ist manchmal großes Kino, wenn man das Kleingedruckte gelesen hat. Es ist alles wie in der Politik, nur im Bonsai-Format. In allen Vereinen geht es ähnlich zu. By the way: Schwarmintelligenz gibt es in Vereinen nicht, aber um so mehr Schwarmbräsigkeit bzw. -dummheit.

Bei internen Streitigkeiten braucht man einen langen Atem und gute Nerven (oder gar keine). Manche Leute sind zu dünnhäutig für Vereinsmeierei.

Ich bin da übrigens seit Mitte der 90-er Jahre Mitglied.

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Glückliche Fundsache für das Kapital [Update]

KI
Mit Politik ist die KI natürlich komplett überfordert: Competitiveness of German capital, military-technology-industrial-political dependency of Germany and Europe on the USA, arms race, high-tech location, press photo, photorealistic –ar 16:9 –s 750

Zitat aus Ingar Solty: „American Decline“ oder neuer Frühling US-amerikanischer Globalmacht? Der USA-China-Konflikt, die Ukrainekrieg und er neue asymmetriche Transatlantizismus, in: Z – Zeitschrift für marxistische Erneuerung, Nr. 134, Juni 2023, S. 47ff

„Der Ukrainekrieg ist — geopolitisch betrachtet – für die USA heute ein Segen. Dies erklärt auch die umfassende Militärhilfe, die die jährlichen Ausgaben für fast sämtliche US-Kriege der Vergangenheit bei weitem übersteigt. Die USA können – in den Worten von Adam Tooze — deshalb als „die puren Gewinner“ des Kriegs ın der Ukraine begriffen werden (Tooze 2022), weil im Ergebnis dieses Krieges die NATO so gestärkt ist wie lange nicht mehr, und sich die Forderungen nach der transatlantischen Arbeitsteilung gegen China nunmehr quasi durch die Hintertür verwirklichen.

Die USA haben den Krieg in der Ukraine freilich nicht herbeigeführt und Russland nicht in eine Falle gelockt, wıe am verschwörungstheoretischen Rand gelegentlich geunkt wird. Nichtsdestotrotz ist er für die USA eine „glückliche Fundsache“ (Lipietz 1986(1)).

KI
Offensichtlich interpretiert die KI „capital“ als Hauptstadt, nicht ökonomisch. Daher habe ich das beim 2. Versuch verändert, dafür aber die USA wichtiger gemacht – was nicht funktionierte: Competitiveness of German capitalists, military technology industrial dependency of Germany and Europe on the USA::3, arms race, high-tech location, press photo, photorealistic –ar 16:9 –s 750

Erstens führt er im Ergebnis zu einer dauerhaften „Schwächung Russlands“, wie dies auch das erklärte außenpolitische Ziel der USA in der Ukraine ist. Zweitens schwächt er Europa und namentlich Deutschland und ermöglicht heute die Festigung eines asymmetrischen Transatlantizismus. Denn er schafft eine vierfache Abhängigkeit Deutschlands von den USA:

(a) Energiepolitisch wird es durch die Ersetzung von Energieressourcen aus Russland durch Fracking-Gas aus den USA sowie Öl und Gas aus anderen fossile Kriege führenden Autokratien, die aber US-verbündet sind (wie Saudi-Arabien, Katar usw.), von den USA abhängig. Da diese Energıetessourcen deutlich teurer sind als die langfristig vertraglich gesicherten und auch deshalb unter Weltmarktpreisniveau gehandelten russischen Energiequellen, schwächt dies, wie von den USA im Streit über deutsche Leistungsbilanzüberschüsse gewünscht, die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Kapitals.

Diese wirtschaftliche Schwächung wird (b) durch eine zugleich wachsende wirtschaftspolische Abhängigkeit von den USA ergänzt, die sich aus dem US-amerikanischen Drängen auf eine Abkopplung Deutschlands und Europas von China ergibt und die Trump/Biden’sche Waffe des US-Binnenmarkts für die noch konkurrenzfähigen deutschen Kapitalien schärfer macht.

Der Ukrainekrieg sorgt darüber hinaus (c) auch für eine geopolitische Abhängigkeit von den USA, weil eine neue Blockkonfrontation gegen China und die damit verbundene Aufwertung der Geopolitik eben jene Player mit den größten Militärressourcen und der größten imperialen Reichweite aufwertet.

Diese Aufwertung ist dabei darüber hinaus (d) mit einer neuen militär-technologie-industriepolitischen Abhängigkeit Deutschlands und Europas von den USA verknüpft, insofern die US-Rüstungskonzerne die dominanten Player in dem neuen Rüstungswettlauf sind und bleiben werden. Vor dem Hintergrund des allgemeinen Zusammenhangs zwischen Rüstung und technologischer Innovatıon – Stichwort: dual use – und der Tatsache, dass die wesentlichen Innovationen der Digitalisierung aus öffentlich geförderter Rüstungsforschung kamen, droht den europäischen Staaten eine noch stärkere Rückständigkeit gegenüber dem „Hochtechnologiestandort“ USA.“
______________________

(1) Liepitz, Alain (1985): Akkumulation, Krise und Auswege aus der Krise. In: PROKLA 58, 109-138

Update: Links zur größeren Version der Bilder repariert.

KI

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Unter Ernährungsberaterinnen oder: Invest in Türkiye oder doch nicht

link
Ich scrollte soeben kurz durch die Postings von Neverforgetniki, der irgendwo verlinkt worden war, und bekam gleich passende Werbung eingeblendet. Die Algorithmen passen auf! Du bist nie allein!

Aus dem Publikum ging der Hinweis ein, Hadmut Danisch versus Ricarda Lang zu lesen. Danisch werden gerade wiederholt die Konten gesperrt.

Ich hatte, wenn ich mich recht erinnere, Danisch irgendwann in grauer Vorzeit kurzzeitig in meiner Blogroll, warum, ist mir entfallen. Es heißt rein gar nichts, wenn jemand von mir verlinkt wird. Ich höre lese sogar Feindsender, obwohl das in Deutschland schon wieder nicht opportun ist.

Danisch hatte sich vor einiger Zeit auch mit Baerbock angelegt und von allen möglichen (Paywall) und unmöglichen Leuten Beifall und das Gegenteil bekommen.

Ich habe das ja auch alles hinter mir, daher wurde mein Interesse geweckt. Man lauerte mir vor der Wohnungstür auf, um mich zu verprügeln, weil ich etwas Pöhses gebloggt hatte. Ich bekam Myriaden von Abmahnungen und Klagen, sogar noch zwei Jahrzehnte nach Erscheinen der jeweiligen Artikel. Ich wurde auf Steckbriefe gesetzt. Man verleumdete mich, um meine Existenz zu ruinieren. Das BKA zeigte mich an, und mein Computer wurde bei einer Wohnungsdurchsuchung beschlagnahmt.

Ich kann es nachempfinden, wenn jemand von anonymen Trollen angegriffen wird. Es gehört nicht viel dazu, und oft ist es Zufall. Ich könnte jetzt laut rufen: [diese Abkürzung, die ich mir nicht merken kann] sind elitär, rechts, reaktionär. Oder: Tunten sind der Volkssturm des Patriarchats! Oder: Die Guten benutzen Streubomben und lassen Transen auf’s Damenklo, und die Bösen tun das nicht. Und dann warten, was kommt und ob sich jemand offended fühlt oder ob meine Wohnung wieder durchsucht wird wegen hate speech.

Aber das ist Zeitverschwendung. Wenn jedoch Freunde von mir derart attackiert werden, dann schalte ich in den militärische Spezialoperation Kriegsmodus und das ist – das muss ich ganz uneitel anmerken – bisher noch niemandem gut bekommen. (Ich habe neulich mit einem alten und jahrelangen Gegner telefoniert, weil der über viele Leute viel weiß, und wir haben uns gegenseitig Respekt bekundet, obwohl wir mit fast allen denkbaren Mitteln gegeneinander vorgegangen sind, weil ich damals, so schmeichelte er mir, der einzige ernst zu nehmende Gegner gewesen sei. Aber ich komme ins Plaudern über alte Zeiten – ein Vorrecht alter Männer, die vom Krieg erzählen…)

Apropos Danisch: Schriebe ich über die Ernährungsberaterin Ricarda Lang, würde ich das subtil tun, etwa nach dem Motto timeo Danaos et dona ferentes dergestalt, dass ich sie gern bei einer Neuverfilmung eines Bettenkaufs sähe und dass man sich vermutlich darin einig sei, nicht jede Frau habe beim genetischen Roulette einen Hintern wie Kimoriiii aka sweet_tinker_bell (Russin!) abgekriegt, was auch evolutionär gar nicht sinnvoll wäre wg. Diversifikation des Genpools.

Im übrigen halte ich die Lang aus vereins- und gruppendynamischer Sicht für ziemlich clever und würde sie nicht unterschätzen – andere Damen schlafen sich einfach hoch (hier will ich vorsichtshalber keine Links setzen). Die Jung wäre ein interessanter Gegner [sic] – im Gegensatz zu Damen, die gern klagen und öffentlich rumheulen und sich mit Penetranz „palästinensisch“ nennen, so dass man versucht ist, Bezalel Smotrich, den ich übrigens für einen sehr talentierten Politiker halte im Sinne des publizistischen Trumpismus und der, wie unsere Außenministerin, aus dem Internationalen Recht kommt, eine E-Mail zu schreiben mit der Bitte, die Sache ein für allemal zu klären.

Der Popcorn-Faktor bei Danisch stieg steil an, als ich las:
Ricarda Lang und ihr Anwalt haben aber mit Nichtwissen bestritten, dass ich je Aktfotografie betrieben habe. Deshalb fehle es mir dann auch an der Befähigung, Frauenkörper zu bewerten. Ich wäre also gar nicht in der Lage, zu bewerten, ob sie dick ist oder nicht.

Ich habe deshalb die alten Abrechnungen vom Fotostudio und der Workshops und die Model-Verträge rausgesucht und samt Arbeitsproben vorgelegt, um Beweis darüber zu erbringen, dass ich professionell ausgebildet und befähigt bin, und durchaus schon eine hinreichende Zahl hübscher Frauen nackt gesehen habe, um eine ausreichende Qualifikation zu haben, um zu beurteilen, ob eine Frau im Allgemeinen und Ricarda Lang im Besonderen dick ist, und ich den Unterschied zwischen einer schlanken und einer dicken Frau tatsächlich kenne und erkennen kann, zu einem Urteil darüber sowohl befugt, als auch befähigt bin.

Ich führe also Beweis darüber, dass ich schon schöne nackte Frauen gesehen habe, darin von Profis ausgebildet wurde, und deshalb in der Lage, befähigt und berechtigt bin, selbständig darüber zu meinen, ob jemand dick ist. Das ist der Zustand, in dem Deutschland angekommen ist.

Ganz großes Kino, das geradezu nach eine Bebilderung schreit. (Ich höre gerade Summertime, gespielt von Henri Herbert, und komme richtig in Fahrt.)

Schön, dass wir darüber geredet haben.

weibliches gesäß
Keine Ernährungsberaterin (Symbolbild)

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Kognitive Kriegsführung oder: Undurchsichtigkeit, Sucht und chinesische Schatten

tiktok
tiktok –chaos 100 –s 750

Heise: Frankreich will Tiktok verbieten – „kognitive Kriegsführung“.
Ein Untersuchungsausschuss des französischen Senats beklagt bei TikTok „Undurchsichtigkeit, Sucht und chinesische Schatten“. Er bringt einen Bann ins Spiel.

Bann. Wie meinen, Froschschenkelfresser? Wie die Boches – melden, durchführen und verbieten? Wollt ihr uns jetzt imitieren?

Instaurer pour les mineurs un blocage de l’application au bout de 60 minutes d’utilisation. Am besten gleich noch einen Sprengsatz einbauen…

Demander au Gouvernement de suspendre TikTok en France et de demander sa suspension au sein de l’UE à la Commission européenne pour des raisons de sécurité nationale.

Nationale Sicherheit? Die Sprache ist ja schon bezeichnend, und ich interpretiere das böswillig: Créer un nouveau régime européen [Aha! Da werde ich doch gleich zum Regimegegner!] de responsabilité renforcée pour les fournisseurs de services intermédiaires utilisant des algorithmes d’ordonnancement des contenus, à raison de cette utilisation.

Die TikTok-Muttergesellschaft ByteDance ist offiziell auf den Cayman-Inseln ansässig. Dies ist dem Bericht zufolge aber nur ein Trick, um sie unabhängig erscheinen zu lassen. Ein Fünftel des Kapitals von ByteDance halte mit Zhang Yiming, ein chinesischer Staatsbürger. Dieser leite trotz einer Minderheitsbeteiligung offenbar die gesamte Geschäftstätigkeit des Konzerns, was durch dessen Struktur begünstigt werde. Zudem würden alle Patente über den chinesischen Zweig von ByteDance angemeldet, der letztlich unter der Fuchtel Pekings stehe. (Setzt Heise jetzt auch keine Links ins weltweite Internet mehr? Und was heißt „unter der Fuchtel“ auf Französisch? Sous le pouce?)

Gefällt den Franzosen das kapitalistische Geschäftsmodell nicht? Was ist daran neu? Oder wollt ihr, dass sich TikTok auf Französisch-Polynesien ansiedelt?

Alles heiße Luft und Bullshit-Bingo.

tiktok
Opacity, addiction and Chinese shadows–chaos 100 –s 750 – bei den Buzzwords konnte ich nicht widerstehen, die KI zu befragen – hier alle vier Vorschläge.

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Couroupita guianensis

Couroupita guianensis

Der Kanonenkugelbaum (Couroupita guianensis) ist eine Baumart aus der Familie der Topffruchtbaumgewächse (Lecythidaceae). Gibt es nur im nördichen Südamerika und in Vietnam. Fotografiert in Guyana im Februar 1982. Wisst ihr Bescheid.

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Frontberichte

marauders
Plünderer (Symbolbild)

Innere Front

– „Die Familien der Plünderer stammen fast alle aus muslimischen Ländern. Mit Einwanderern anderer kultureller Prägung gibt es keine Probleme vergleichbarer Dimension. Die Gründe dafür sind vielfältig. Aber diese für jeden leicht erkennbare Tatsache einfach nur zu benennen, führt schnell zum Vorwurf „Islamophobie“. Der Westen lässt sich, aus schlechtem Gewissen, moralisch erpressen.

Und wenn manche Leute nichts auf Frauenrechte geben, wenn sie kriminell sind oder Rassisten der Gattung „Antisemiten“, wenn auch in ihren Herkunftsländern der Sklavenhandel geblüht hat und die Polizei dort um einiges brutaler vorgeht als die Flics von Paris, dann macht das alles gar nichts. Doppelmoral, wohin man schaut.“ (Harald Martenstein über die Krawalle in Frankreich, Paywall)

– „Hintergrund der Auseinandersetzung sind Konflikte rivalisierender Gruppen im Heimatland Eritrea, die auch zunehmend in Deutschland ausgetragen werden.“ (Quelle diverse Qualitätsmedien.

partei

Parteienfront

– „Zaklin Nastic kommt aus einem armen Haushalt, wie sie es selbst beschreibt, ihr Vater ist Fliesenleger, ihr Cousin Müllmann, die eine Cousine Näherin, die andere Zahnarzthelferin. „Das sind die Menschen, die wir mal politisch angesprochen haben“, sagt die Politikerin, die für Hamburgs Linke im Bundestag sitzt (…) „Aber keiner von denen wählt heute noch die Linke, keiner.“ (…) „Wir sind grüner als die Grünen, die Wählergruppen der Linken wurden zugunsten eines städtisch-universitären Milieus aus dem Blick genommen und von der Programmatik der Partei, insbesondere in der Frage von Krieg und Frieden, immer offener abgewichen“.“

Sagte da jemand „Klassenstandpunkt„?

cyberfront
An der sächsischen Cyberfront

Cyberfront

– Sachsen muss seine Facebook-Fanseite abschalten – im Gegensatz zu Sachsen-Anhalt.

– Da war auch noch was mit deren Sozialministerium

lion and girl

Palästina-Front

– Ein Israeli war mit seiner Familie im Zoo, als sich plötzlich ein kleines Mädchen an den Löwenkäfig anlehnte. Der Löwe versucht im Beisein der verschreckten Eltern das Kind an den Ärmeln in den Käfig zu ziehen. Als der Israeli das sieht, rennt er, ohne zu überlegen, zum Käfig und gibt dem Löwen einen starken Schlag auf die Nase. Der Löwe jammert vor lauter Schmerz und lässt das Mädchen frei. Der Israeli übergibt den Eltern das kleine Mädchen gesund und munter.

Ein Journalist, der das Geschehen beobachtet hat, geht zu dem Israeli und sagt ihm, dass er so etwas Mutiges noch nie gesehen hat. Der Israeli antwortet, dass er nur getan hat, was getan werden musste.

Der Reporter erwidert, dass er diesen Vorfall unbedingt morgen auf der Titelseite in seiner Zeitung bringen will. So fragt der Journalist den Israeli, womit er denn seinen Lebensunterhalt verdiene und welcher Partei er angehöre.

Der Israeli antwortet: „Ich bin bei der IDF und wähle die Likud-Partei“. Am nächsten Tag kauft der Israeli die Zeitung und liest auf der Titelseite folgendes: „Ein rechter israelischer Soldat hat einen afrikanischen Flüchtling angegriffen, als der um sein Mittagessen gekämpft hat.“

Das könnte man auch passend für deutsche Medien umschreiben.

– Speziell für Frau Chebli: „Hitler gab eine Erklärung ab, wonach die Welt besser daran täte, die Unterdrückung der Araber in Palästina zu verurteilen, als immer nur Deutschland an den Pranger zu stellen.“ (Tom Segev: Es war einmal ein Palästina. Segev ziert nach: Max Domarus (Hrsg.): Hitler: Reden und Proklamationen, Wiebaden 1973, S. 956)

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Isoptera, revisited

termitenhügel

Dieses Foto ergänzt mein Posting von vorgestern. Susanne guckt ein bisschen zerknittert, aber ich glaube, das lag am Wind und an der blendenden Sonne. Diese „Hügel“ der Termiten können ganz schon groß werden. Wenn man denkt, dass die so hart wie Beton sind, kann man sich vorstellen, dass die Tierchen kaum natürliche Feinde haben außer extremen Spezialisten wie dem Ameisenbär und dem Gürteltier. Die Rancher sagten mir, dass man einen Bulldozer brauchte oder Dynamit, um die Bauten wegzukriegen, wenn es nötig sei.

„Das Foto habe ich im Februar 1982 in der Rupununi-Savanne in Guyana (Südamerika) gemacht. Wer in Biologie gefehlt hat: Meine damalige Freundin steht vor einem Termitenhügel (Manari-Ranch, östlich von Lethem). (Von mir habe ich vor mehr als einem Jahrzehnt ein ähnliches Foto gepostet.)“

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Cost of Living Index

Cost of Living Index

Interessant: „Numbeo is the world’s largest cost of living database. Numbeo is also a crowd-sourced global database of quality of life data: housing indicators, perceived crime rates, healthcare quality, transport quality, and other statistics.“ Wer also auswandern will, sollte hier nachschauen.

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(Noch) ohne Schutzhelm auf dem Wasser

spandauer hafen
(Panoramafoto) Blick zum Südhafen Spandau (links), ungefähr fotografiert auf der Höhe der Alten Havel, rechts geht es zum Unterhafen und zu den Einfahrten zum Großen und Kleinen Jürgengraben.

Bei über 30 Grad sollte man Wassersport betreiben, wenn man nicht arbeiten muss. Ich ließ mich heute paddelnd dreieinhalb Stunden wie ein Spiegelei braten, jedoch unter dem Schutz eines Käppis und eingeölt mit hohem Sonnenschutzfaktor. Keine besonderen Vorkommnisse, außer der unerwarteten Tatsache, dass mir mein Allerwertester weh tat, während die neue Hüfte wohlgemut und schmerzfrei ihren Dienst verrichtete.

havelhavel

Junge Leute auf dem Wasser, versammelt auf viereckigen Kähnen, von denem man vermutet, dass sie so windschittig sind wie ein quergestellter Container, die aber dennoch lärmend vor sich hintuckern, muss man mit Sorge betrachten. Auch hier (ungefähr in der Mitte des Fotos) stieß das „Boot“, auf dem ein Dutzend Leute lärmend herumfeierten, allerdings mit einer blutjungen und sehr schnuckeligen Kapitänin, plötzlich eine Rauchwolke aus, und jemand sprang ins Wasser. Ich zückte die Kamera, um das Kentern zu dokumentieren oder gar eine Explosion, heimlich hoffend, dass es mir vergönnt sein würde, just diese erwähnte schnuckelige Kapitänin aus Seenot zu retten, was sie, natürlich mit schmachtenden Blicken und zerfetzem verbrannten Bikini, mir danken würde. Aber es war nicht so: Die Rauchwolke war ein Feature und kein Bug, und die Gesellschaft zuckelte von dannen. Vielleicht war es auch nur der Grill gewesen, den jemand fachmännisch angefacht hatte.

heckeshorn

In der Nähe von Heckeshorn kehrte ich um, zumal sich am Horizont gefühlt 100 Segelschiffchen tummelten, von einem Motorboot mit Lautsprecher dirigiert und herumkommandiert, was ohne Zweifel eine Schule des Segeln war, die man als Paddler weiträumig vermeiden sollte, da keine Garantie besteht, dass die Segelschüler plötzlich desorientiert ein Kanu umfahren, weil sie wieder mal Backbord mit Steuerbord verwechselt haben oder den Wind von einer anderen Seite wehend vermuteten.

Grundwaldturmklein Venedigklein venedigklein venedig

Ich machte noch eine Runde durch Klein-Venedig, was dem Stammpublikum mittlerweile vertraut sein wird. Ich habe leider vergessen, den riesigen Baum zu fotografieren, der jüngst abgebrochen und in den Kleinen Jürgengraben gefallen ist dergestalt, dass ich dachte, ich hätte mich verpaddelt, da der Anblick ungewohnt war. (Bitte nicht den Grünen weitersagen, weil wir Wassersportler dann alsbald allesamt einen Schutzhelm tragen müssten.)

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