Ferrocarril Central Andina, revisited

Ferrocarril Central Andina

Ich schrieb am 30.10.2022: Ferrocarril Central Andina von Lima in Peru nach Huancayo, fotografiert am 26.12.1979 (unten sieht man noch die Spiegelung in den Scheiben des Waggons). Diese spektakuläre Bahnlinie war bis 2005 die höchste normalspurige Eisenbahnstrecke der Welt mit einem Scheitelpunkt bei 4781 m ü. NN bei La Galera. (Wikipedia). (Video).

Das Foto ist in der Nähe des Puente Matacana entstanden, wo sich der Zug hoch ins Gebirge schraubt. Der Ausblick war bei jeder Kurve spektakulär.

Die Strecke von Lima nach Huancayo ist 332 Kilometer lang, der Zug braucht bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h zwischen 10 und 14 Stunden. Wir sind an der Desamparados Station in Lima eingestiegen (laut Reisetagebuch um 7.40 Uhr), aber nicht bis Huancayo gefahren, sondern in Pachaycayo ausgestiegen (um 15.15 Uhr) und haben dort einige Tage auf der Landkooperative SAIS Túpac Amaru verbracht.

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Emotional-stabilisierendes Geschäftsmodell Denunziation mit Zustellungsbevollmächtigtem

aiart
Midjourney/©Burks

Empfehlenswert ein Artikel von Collin McMahon*. Zwei der führenden Zensur-NGOs soll das Staats-Geld gestrichen werden, darunter HateAid, das seit 2021 vom Justizministerium rund eine Million Euro erhielt, vom Familienministerium waren es noch mal 1,5 Millionen. „HateAid“-Gründer Gerald Hensel hatte sich zuvor mit einer Denunziationskampagne gegen die Achse des Guten empfohlen.

Man muss die politische Meinung des Autos nicht teilen, um ihm zuzustimmen. Das Geschäftsmodell Denunziation blüht naturgemäß in Deutschland. Aber dass es so einfach ist, mit ein paar Textbausteinen gegen „pöshe Gefühle im Internet“ aka „Hass“ (warum nicht „Wut“?) so viel Geld abzuzocken. Zweieinhalb Millionen! Ich ärgere mich fast, dass ich nicht auf die Idee gekommen bin, eine „Online-Beratungsstelle“ gegen das Böse auf die Beine zu stellen. „Wir treten an, um die digitale Welt für alle zu einem positiven Ort zu machen.“ Wie verstrahlt muss man sein, um so etwas von sich zu geben? Oder reicht „dumm und naiv“?

aiart

„Emotional-stabilisierende Erst-, Kommunikations- und Sicherheitsberatung“ – das biete ich ab sofort auch an, per verschlüsselter E-Mail, per Signal, IRC; Telegram oder – besonders beliebt – von Avatar zu Avatar in Secondlife. Dieses ganze blähdeutsche Geschäftsmodell sollte man ersatzlos in die Tonne treten, und die selbst ernannten Hilfspolizisten und -psychologen gleich mit.

Collin McMahon dröselt detailliert die Verflechtungen des „zensurindustriellen Komplexes“ auf. Was zu erwarten war: Nun zeigt HateAid eine bedenkliche Nähe zu Personen, denen selber Antisemitismus und „Doxxing“ vorgeworfen wird. Ich möchte gar nicht wissen, was die über Israel und „Palästinenser“ denken.

Die Herrschaften fordern Account-Sperren und die „Pflicht für Onlineplattformen mit Sitz im Ausland, einen Zustellungsbevollmächtigten im Inland zu benennen.“ Was haben wir gelacht.

Was fehlt noch, was darf in Deutschland nie fehlen? „Zum Meldeformular“ – jawoll, durchführen, verbieten!

aiart

* Ich bin nicht sicher, ob der Kinderbuchautor Collin McMahon identisch ist mit dem Autor, der über Soros geschrieben hat.

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Obsession oder: Sexy women are psychos

obsession

Wer und zu welchem Ende sehen wir „Erotik-Thriller“? Krimis ohne attraktive Frauen und ohne Sex geht heutzutage nicht, und Sex ohne unterhaltsamen Plot ist schlicht Pr0n. Sex-Szenen finde ich in Filmen meistens langweilig, weil die Details schamhaft verborgen werden, man nach der Imitation der geschlechtlichen Vermehrung gleich wieder den Pyjama oder dergleichen überzieht, oder weil es vor Kitsch nur so trieft.

Obession (Netflix) kann ich jedoch empfehlen. Der Plot an sich wurde schon zahllose Male filmisch durchgenudelt; das ist also nicht neu. Und wenn deutsche Rezensenten einen Film verreißen, ist das für mich meistens eine Empfehlung.

In welche Kategorie „Obsession“ fällt, ist nicht ganz klar: Ein Krimi ist es nicht, weil niemand in echter Gefahr schwebt. Pr0n und die Handlung nur als Vorwand, um viel nackte Haut zu zeigen, ist es auch nicht – man sieht nur wenig davon, und die Protagonisten haben beim Herumvögeln meistens noch ihre Kleidung an. Um Voyeurismus oder Stalking geht es auch nicht. Am besten gefällt mir „trashy new erotic thriller„.

Vielleicht ist es nur eine Sache meines persönlichen Geschmacks. US-amerikanische Produktionen zum Thema nerven mit immer demselben Plot: Jemand zerstört die ach so heilige Familie, und man weiß zu Beginn nur nicht, ob die wieder zusammenfindet oder eben nicht. Und die Kinder leiden oder werden auch Psychos. Das habe ich schon drei Fantastilliarden Mal in jeder Version gesehen, und meistens nicht bis zum Ende. Die Briten können das subtiler und besser.

obsession
Screenshots: Burks

Der Standard fasst die cineastische „Vorgeschichte“ in einer Rezension zusammen: „Fatal Attraction and Basic Instinct made squillions, and brought a slew of imitators in a genre known as erotic thrillers. Who can forget the ‘highs’ of this genre like Body of Evidence, starring Madonna and a mortified Willem Defoe, or Colour Of Night with Bruce Willis and a terrified Jane March or Sea of Love with Al Pacino and an amused Ellen Barkin – all with variations on theme: sexy women are psychos!“

„Obsession“ ist nicht anders, und das Motiv des Helden William Farrow (Richard Armitage), alles aufs Spiel zu setzen, sogar das Eheglück seines Sohnes, wird nicht erklärt. Bei dem Thema wollen die Zuschauer ohnehin keine elaborierten tiefenpsychologischen Traktate, sondern schlicht viel, was scharf ist und macht.

Auch wenn „Obsession“ insgesamt nicht besonders tiefgründig ist („shallow desaster„) und der Charakter der Heldin eher konstruiert wie aus der psychologischen Klippschule und eigentlich total überflüssig, knistert es stark („spicey“ ist ein gutes Wort dafür) und heftig. Das liegt vor allem an der Hauptdarstellerin „Anna“ (Charly Murphy).

Die Murphy sieht weder oben herum aus wie Sydney Sweeney noch in der Mitte und unten wie die hier schon erwähnte russische Dame, aber sie schauspielert so brilliant, dass die Fetzen fliegen. Man möchte immer noch mehr davon.

Die Irish Times findet das „as titillating as doing the weekend chores“, was ein lustiger Verriss ist: „In all the worst ways, Obsession harks back to the heyday of the form.“ Haha. Aber das macht nichts. Das Thema kann man gern ein Mal monatlich in immer wieder anderer Version sehen. Man wird daran erinnert, dass Sex elementar und anarchisch ist (falls er nicht in der Ehe „stattfindet“) und alle Konventionen und Regeln sprengen kann, auch wenn man das nicht so geplant hat. Das macht eben den Reiz aus: Man weiß nicht wirklich, wie das enden wird, selbst wenn man den Plot auswendig singen könnte, auch nicht im realen Leben.

obsession

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Gendersternchen und Terroristen

Warum die „Linke“ von allen guten Geistern verlassen ist, zeigt sich an der Rosa-Luxemburg-Stiftung: die huldigt einem „palästinensischen“ Terroristen. Und wieder gilt: Wer Gendersternchen benutzt, steht bei mir automatisch unter Antisemitismus-Verdacht.

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Data, Halbslawische Verteidigung und die feministische Herrschaft im Weltraum

aiart
Midjourney/©Burks

– Danke für den Hinweis aus dem Publikum: Ich habe auch die Links zum Thema „Sicher Surfen“ überprüft. Es erstaunt schon, wer und was alles nicht mehr existiert: Jondonym, diverse Browserchecks, sogar bei Heise, Whatismyreferer (Vorsicht!) u.v.a.m. Beim BSI habe ich irgendwie den Eindruck, dass die aus purer Bosheit die Links immer wieder ändern, und das schon seit Jahren. Vielleicht wollen die gar nicht verlinkt werden.

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Midjourney/©Burks

– Will jemand etwas über die Daten Jens Spahns bei der Schufa wissen? (Die „Krawallinfluencerin“ ist klasse!)

– Die Ukraine will Großmeister und Ex-Blitz-Schachweltmeister Vasyl Ivantschuk nicht zum FIDE World Cup in Baku ausreisen lassen – trotz internationaler Solidarität und Protesten. Er ist noch nicht 60 und soll vermutlich an der Front verheizt werden. Es ist süß und ehrenvoll, für’s Vaterland zu sterben! (Übrigens: Die Chinesen dominieren das Frauenschach!)

– Mein Bäcker ist jetzt unverpixelt.

– Soll ich auch mehr Tiktoken? Dort ist bestimmt auch das Publikum, welchselbiges hier aufmerksam mitliest?

– Ich habe auch noch etwas zu unseren muslimischen Mitbürgern.

aiart
Midjourney/©Burks

By the way: Ich wundere mich immer bei so genannten „SciFi-„Fotos oder Filmen, wie wenig Fantasie die haben, was menschliches Verhalten angeht, obwohl das doch gerade das Interessanteste ist. Im Abspann von „Krieg der Sterne“ – was weniger Science und mehr Fantasy ist – standen die Truppen wie durch Leni Riefenstahl aufgereiht zum Parteitag, und auch an der Fanfarenmusik hätte der Führer seine Freude. (Deswegen wird der Film auch in Deutschland als „besonders wertvoll“ bezeichnet.) Bei „Avatar“ ist es nicht viel anders, nur dass Lichterketten dazukommen.

Man müsste doch seit Theweleit wissen, wie gedämmte Flüsse zu interpretieren sind, ganz gleich, ob es sich um Humanoide oder Klone oder Roboter handelt. Vielleicht, wenn in ferner Zukunft das Universum von Frauen regiert wird, die sich männliche Sklaven halten, gibt es das Strammstehen nur noch für einzelne Körperteile und nicht mehr für Massen für Menschen. Aber sag das mal jemand der KI….

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Unter Ernüchterten

russian tank

Interessanter Artikel auf der „Achse des Guten“: „Zermürbungskrieg statt Offensive?“

„In den deutschen Medien war zuletzt zu vernehmen, die Ukraine habe erfolgreich an drei verschiedenen Frontabschnitten operiert. Dadurch ist der Eindruck entstanden, die Befreiung des Landes gehe kontinuierlich voran. Wie ein Blick auf die Hauptschwerpunkte der Kampfhandlungen zeigt, ist das allerdings nicht der Fall.“

„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass im Süden zwar durchaus noch Bewegung herrscht, diese sich jedoch lediglich auf einzelne Orte beschränkt. Entscheidend ist die Feststellung, dass die russische Abwehrlinie nach wie vor stabil steht, während die Ukraine nicht in der Lage ist, einen nennenswerten Durchbruch zu erzielen.“

„Angesichts obigen Berichte lässt sich sagen, dass die Bilanz der ukrainischen Offensive ernüchternd ausfällt.“

Hätte uns nur jemand gewarnt!

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Too much democracy in Israel

siedlungen israel westbank

Strong indication that something is wrong: All German media are in agreement. No one is defending the so-called judicial reform in Israel. Something doesn’t seem right, does it? There are multiple perspectives on every political issue – why not here?

The Anglo-Saxon press, in whose tradition Israeli media also stand, reports much more balanced and without the bias of „anti-right“ rhetoric. Even the Arab press is more factual than the German media. So let’s take a closer look.

A judicial reform would be reasonable

A reform would benefit the Israeli judicial system:
The Supreme Court acts as the Supreme Court of Appeal, making it the highest appellate court overall. This function is unique to the Israeli system, as the Supreme Court serves as the first and final instance in relevant cases. The Supreme Court has the power to judicially review decisions of other government authorities and has the authority to „remedy matters not within the jurisdiction of another court or judicial tribunal and in which it deems it necessary to grant relief in the interests of justice.“

So, the Supreme Court is a kind of parallel government that can decide, based on „reasonableness,“ whether to intervene. And one can already guess that it might be important who appoints the judges and why. But why does the Tagesschau (German news program) speak of a „weakening of independent justice“ when the Supreme Court can make decisions without a legal basis? The Israeli Embassy in Germany describes it this way: Due to the absence of a written constitution or basic law and the continued validity of provisions from the British Mandate era, as well as the extensive legislative authority, the judiciary in Israel holds a significantly more complex position.

So, it’s quite different from Germany. The Federal Constitutional Court only checks whether the government’s laws comply with legal principles, especially the Basic Law (Grundgesetz), nothing more. In Israel, for example, the Supreme Court can decide: We consider new settlements in Judea and Samaria to be illegal because we see it that way – without any existing law to base it on (no, Deutsche Welle, saying „unconstitutional“ is incorrect because Israel doesn’t have a constitution).

A democratic reform with disadvantages

Even in Germany, the top judges are decided through negotiations: „The Bundestag initially appoints an election committee of twelve members, which proposes a candidate for election. (…) An important feature of the German judicial appointment process is that a large consensus must be sought regarding the candidates. This sets the German system apart from the United States, where a simple majority vote is used.“ Qualifications are not always the only factor here. Sometimes being involved in migration-related matters is enough.

I have read countless articles on this topic in recent weeks, and there was only one that was objective and to the point: Netanyahu’s judicial reform is not problematic because it is undemocratic, but because it is democratic: because it aims to subject the judiciary, especially the Supreme Court, to the will of the parliamentary majority. It doesn’t abolish Israel’s democracy, as bestselling author Harari claims – that’s an exaggeration. But it creates conditions under which, in the name of democracy, the rights of minorities could be restricted or abolished. (Alan Posener in „Die Zeit“ [German newspaper])

What is the motive?

This brings us to the topic. The Jerusalem Post summarizes it succinctly and objectively: Prominent government members want Israel to expand its West Bank settlements and annex part, or even all, of the contested region.

Currently, the Palestinian Authority has some control over portions of the West Bank and shares responsibilities with the Israeli military in others. Roughly 60% of the area is under exclusive Israeli military—but not civilian—control. The international community [who is that? China?] regards the entire West Bank as militarily occupied territory, and the Palestinians consider it the core of their future state.

The government’s legal reforms would effectively remove the Supreme Court from West Bank-related deliberations, giving the government an almost free hand.

At the same time, the government has other laws and policies on its agenda that the opposition bitterly objects to. For example, it wants to shield Israeli soldiers from investigation for suspected misbehavior, retroactively legalize Jewish settlement outposts in the West Bank, and grant more authority to Jewish rabbinical courts.

Of course, the religious groups in Israel want more power, more money, and ultimately to change the secular foundations of Israel. But that has nothing to do with the judicial reform; it’s a matter of majorities. If implemented as planned, the reform would only acknowledge the facts and consistently continue what is already happening: There won’t be a „Palestinian“ state, and in the long run, Judea and Samaria (also known as Transjordan or the West Bank) will again belong to the State of Israel. And why shouldn’t Israel build new cities there for its own citizens? The Supreme Court should not interfere – which it has done in the past.

All of Israel’s borders are the result of wars. This is the case for almost all countries, except for islands. So why do the Germans, who should know this best, have such a hard time acknowledging it?

We must also loudly state the motives of the Israeli voters who gave the so-called „right-wing“ a narrow majority and to which the „left“ has no answer – and this is similar in Germany:
The Israelis are concerned about the increasing Palestinian terrorism within the pre-1967 borders and in Judea and Samaria. For example, on the day of the election, a street camera filmed an Arab man attempting to kidnap an Israeli woman in the city of Tiberias and force her into his car. She managed to break free and escape.

Hardly a day goes by without an attack, and the Palestinian Authority security forces practically do nothing to stop the terrorists. The outgoing Lapid government, which includes Defense Minister Benny Gantz, has lost the trust of the public because it has been unable to suppress the bloody wave of terrorism.

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Credits: Al Jazeera/Perry-Castañeda Library Map Collection

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Zu viel Demokratie in Israel

siedlungen israel westbank

Starkes Indiz, dass etwas im Argen liegt: Alle deutschen Medien sind einer Meinung. Niemand verteidigt die so genannte Justizreform in Israel. Da stimmt doch etwas nicht? Es gibt zu jedem politischen Thema mehrere Ansichten – und hier nicht?

Die angelsächsische Presse, in deren Tradition auch die israelischen Medien stehen, berichtet weitaus ausgewogener und ohne Schaum „gegen Rechts“ vor dem Mund. Sogar die arabische Presse ist sachlicher als die deutsche. Also schauen wir genauer hin.

Eine Justizreform wäre vernünftig

Eine Reform täte dem israelischen Gerichtswesen gut:
Das oberste Gericht tritt auch als Oberster Gerichtshof und somit als oberste Berufungsinstanz überhaupt, zusammen. Diese Funktion ist eine Besonderheit des israelischen Systems, da das oberste Gericht als Oberster Gerichtshof in entsprechenden Verfahren die erste und letzte Instanz ist. Der Oberste Gerichtshof ist zur juristischen Revision von Entscheidungen anderer Regierungsgewalten berechtigt und besitzt Machtbefugnisse „in jenen Angelegenheiten, die nicht in den Jurisdiktionsbereich eines anderen Gerichts oder einer anderen gerichtlichen Institution fallen und in denen es das Gericht im Interesse der Gerechtigkeit für notwendig hält, Abhilfe zu schaffen“.

Der oberste Gerichtshof ist also eine Art von Parallelregierung, die selbst entscheiden kann („reasonableness„), ob sie eingreift. Und man ahnt schon, dass es wichtig sein könnte, wer wie von wem warum zum Richter ernannt wird. Warum spricht die Tagesschau aber von einer “ Schwächung der unabhängigen Justiz“, wenn das oberste Gericht Recht sprechen kann, ohne dass es dafür eine gesetzliche Grundlage gibt? Die Botschaft Israels in Deutschland beschreibt das so: Durch das Fehlen einer schriftlichen Verfassung oder eines Grundgesetzes und angesichts der fortdauernden Gültigkeit von Bestimmungen aus der Zeit der britischen Mandatsherrschaft sowie der umfangreichen Machtbefugnis der Legislative erhält das Gerichtswesen in Israel jedoch eine wesentlich wichtigere, komplexe Position.

Es ist also ganz anders als in Deutschland. Das Bundesverfassungsgericht überprüft nur, ob die Gesetze der Regierung mit den juristischen Grundlagen, insbesondere dem Grundgesetz, konform gehen – nicht mehr. In Israel kann der Oberste Gerichtshof zum Beispiel entscheiden: Wir halten neue Siedlungen in Judäa und Samaria für illegal, weil wir das so sehen – ohne dass es dafür ein Gesetz gäbe, auf dass man sich berufen könnte (nein, Deutsche Welle: „nicht verfassungsgemäß“ ist falsch, weil Israel gar keine Verfassung hat).

Eine demokratische Reform mit Nachteilen

Auch in Deutschland werden die obersten Richter ausgekungelt: „Der Bundestag setzt zunächst einen Wahlausschuss von zwölf Abgeordneten ein, der einen Kandidaten zur Wahl vorschlägt. (…) Ein wichtiges Merkmal der deutschen Richterwahl ist daher, dass ein großer Konsens über die Kandidaten gesucht werden muss. Das unterscheidet das deutsche System von den Vereinigten Staaten, wo mit einfacher Mehrheit gewählt wird.“ Auf die Qualifikation kommt es hierzulande nicht immer an. Manchmal reicht es schon, wenn man etwas mit Migration macht.

Ich habe in den letzten Wochen zahllose Artikel zum Thema gelesen, und es gab nur einen, der objektiv war und die Sache auf den Punkt bringt: Netanjahus Reform der Justiz ist deswegen nicht etwa deshalb problematisch, weil sie undemokratisch wäre, sondern weil sie demokratisch ist: weil sie die Justiz, vor allem das oberste Gericht, dem Willen der Parlamentsmehrheit unterwerfen will. Sie schafft Israels Demokratie nicht ab, wie Bestsellerautor Harari meint – und damit übertreibt. Aber sie schafft Bedingungen, unter denen im Namen der Demokratie die Rechte von Minderheiten eingeschränkt oder abgeschafft werden könnten. (Alan Posener in der „Zeit“)

Was ist das Motiv?

Damit kommen wir zum Thema. Die Jerusalem Post fasst das knapp und sachlich zusammen: Prominent government members want Israel to expand its West Bank settlements and annex part, or even all, of the contested region.

Currently, the Palestinian Authority has some control over portions of the West Bank and shares responsibilities with the Israeli military in others. Roughly 60% of the area is under exclusive Israeli military—but not civilian—control. The international community [wer soll das sein? China?] regards the entire West Bank as militarily occupied territory, and the Palestinians consider it the core of their future state.

The government’s legal reforms would effectively remove the Supreme Court from West Bank-related deliberations, giving the government an almost free hand.

At the same time, the government has other laws and policies on its agenda that the opposition bitterly objects to. For example, it wants to shield Israeli soldiers from investigation for suspected misbehavior, retroactively legalize Jewish settlement outposts in the West Bank, and grant more authority to Jewish rabbinical courts.

Natürlich wollen die Religioten Israels mehr Macht, mehr Geld und letztlich die säkularen Grundlagen Israels ändern. Aber das hat nichts mit der Justizreform zu tun, sondern ist eine Frage von Mehrheiten. Die Reform, würde sie so umgesetzt, wie sie geplant ist, würde nur die Fakten anerkennen und das konsequent weiterführen, was ohnehin schon geschieht: Einen „palästinensischen“ Staat wird es nicht geben, und auf lange Sicht werden Judäa und Samaria (aka Transjordanien oder Westbank) wieder zum Staat Israel gehören. Und warum sollte Israel für seine eigenen Bürger dort keine neuen Städte bauen? Das oberste Gericht soll sich nicht einmischen – was es bisher getan hat.

Alle Grenzen Israels sind das Resultat von Kriegen. Das ist bei fast allen Staaten so, außer bei Inseln. Warum tun sich ausgerechnet die Deutschen, die das doch am besten wissen müssten, so schwer damit, das einfach anzuerkennen?

Man muss auch einmal ganz laut sagen, was die Motive der Wähler Israels waren, die den so genannten „Rechten“ eine knappe Mehrheit verschafft haben und worauf die „Linke“ keine Antwort hat – und das ist in Deutschland ähnlich:
Die Israelis sind beunruhigt über den zunehmenden palästinensischen Terrorismus im Gebiet der Grenzen vor 1967 sowie in Judäa und Samaria. So filmte eine Straßenkamera am Wahltag einen arabischen Mann, der in der Stadt Tiberias versuchte, eine israelische Frau zu entführen und sie in sein Auto zu zwingen. Sie konnte sich losreißen und fliehen.

Es vergeht kaum ein Tag ohne einen Anschlag, und die Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde unternehmen praktisch nichts, um die Terroristen zu stoppen. Die scheidende Lapid-Regierung, zu der auch Verteidigungsminister Benny Gantz gehört, hat das Vertrauen der Öffentlichkeit verloren, weil sie nicht in der Lage war, die blutige Terrorwelle zu unterdrücken.

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Credits: Al Jazeera/Perry-Castañeda Library Map Collection

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Surveillance, allüberall und nirgends [Update]

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Midjourney/©Burks

Heise veröffentlicht Bullshit-Bingo für Klein-Fritzchen, natürlich von Stefan Krempl. Ich weiß nicht, was den treibt. „Polizei soll Staatstrojaner nicht mehr bei Alltagskriminalität einsetzen.“

– Erstens heißt es nicht „Staatstrojaner“. Die Trojaner waren draußen, die Griechen saßen im Pferd.

– Zweitens darf die Polizei das nicht (was sie natürlich nicht daran hinderte). Es gibt ein Grundrecht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme. Oder ist die Entscheidung des Bndesverfassungsgerichts mittlerweile revidiert worden, Heise? Nein, ist sie nicht.

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Midjourney/©Burks

– Drittens ist es technisch grober Unfug, auch wenn tausend juristische Pappnasen das immer wieder anders behaupten. Man sollte auch nicht die Transportverschlüsselung mit der Verschlüsselung von Inhalten auf einem Rechner verwechseln. Nur noch einmal, Krempl, zum langsamen Mitschreiben: niemand (in Worten: niemand) kann auf meine Rechner von „draußen“ zugreifen, selbst wenn ich einen Angriffskrieg vorbereitete. Niemand hat auch bisher erklärt, wie das gehen sollte. Die raunen nur alle geheimnisvoll herum und tun sich wichtig damit.

Ohne weiteres kann der Staat jedoch nicht erfassen, was auf einem Computer geschieht. Der einzige Weg ist über Sicherheitslücken in den betroffenen Systemen. Und hier muss man sich schon wundern: Statt, dass der Staat hilft, bekannte Lücken zu schließen oder zumindest auf sie aufmerksam zu machen, die letztlich alle Nutzer von Computern gefährden und von Kriminellen ausgenutzt werden können, nutzt er sie selbst aus, um das Gerät zu hacken und „mitlesen“ zu können. (Das „schreiben Mitarbeiter der intersoft consulting, die als Experten für Datenschutz, IT‑Sicherheit und IT‑Forensik international Unternehmen beraten.“)

Der Staat nutzt also Lücken aus? Wie denn? Beispiele?! Das Bundesinnenministerium kauft also Zero-Day-Exploits, womöglich für Linux? Ihr spinnt doch.

surveillance
Midjourney/©Burks

– Viertens gibt es die „Online-Durchsuchung“ weder bei „Alltagskriminalität“ noch bei schweren Straftaten, nur im nachhinein, wenn die Rechner des Verdächtigen beschlagnahmt wurden und dieser auch noch ein IT-Vollidiot ist.

Was will mir dieser Artikel suggerieren? „Bei der Quellen-TKÜ geht es darum, die laufende Kommunikation per Staatstrojaner direkt auf dem Gerät eines Verdächtigen abzugreifen, bevor sie ver- oder nachdem sie entschlüsselt wurde.“ Ach ja? Und wie soll das gehen? Krempl, du bist ein Verschwörungstheoretiker.

Dazu passt noch ein ganz ähnlicher Artikel: „Autos, Navis & Co.: Polizei will Zugriff auf alles – unverschlüsselt und sofort“. Schon klar. Ich will auch Diktator von Deutschland werden. Das ist ähnlich realistisch, selbst wenn diejenigen, die das fordern, Nachhilfeunterricht beim Chinesen nähmen.

surveillance
Midjourney/©Burks

[Update] Links repariert.

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Unter Einkochenden

marmeladeeinkauf

Ich habe mir das ausgerechnet: Wenn ich die Zutaten für’s Einkochen im Supermarkt meines Vertrauens kaufe, wird die Marmelade ungefähr genau so teuer wie dort, sie schmeckt nur besser. Wenn ich aber einen Garten gehabt hätte, in dem Erbeeren, Kirschen, Rharbarber und Heidelbeeren wüchsen, könnte ich die rund 50 Euros woanders ausgeben.

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Altiplano

peru anden

Irgendwo in den Anden Perus (1984), vermutlich auf rund 4000 Höhenmetern. Ich dachte erst, die Szenerie wäre die bei Sumbay, aber die Konturen des Tales sind nicht identisch. Auch den kleinen See ganz rechts habe ich nicht gefunden. Es muss aber irgendwo dort gewesen sein.

Wir sind damals zu Fuß von der ins Tal abgestiegen zur Bahnstation, also von der Ruta nacional PE-34, ungefähr in Höhe des Fundo Chapioco U.C.S.M. – einer der schrecklichsten Tage auf Reisen, den ich jemals erlebt habe. Man muss sich so ein abschüssiges und felsiges Gelände, auf dem noch nicht einmal Büsche wachsen, bei stundenlangem Sturzregen vorstellen. Romantische Reisegefühle kommen da nicht auf, zumal wenn man noch einen 22 Kilo schweren Rucksack trägt.

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Projekt Sirius

projekt Sirius

In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, als die Russen noch keinen Krieg angefangen hatten und Wissenschaftler noch kooperierten, berichtete IFLScience (aus dem sie das fucking gestrichen haben wegen der Werbekunden) über das russische Projekt Sirius (Scientific International Research In Unique terrestrial Station).

Scientists Are Testing Astronauts In Long Mars Simulations, And The Results Are Worrying. Das ist natürlich spannend, und auch eine gute Gelegenheit, die KI auf das Thema loszulassen.

Die Russen titeln: Das 120-tägige Isolationsexperiment reproduziert die Hauptmerkmale eines echten Raumflugs zum Mond und umfasst die folgenden Phasen: Flug zum Satelliten, gefolgt von einem Vorbeiflug zur Suche nach einem Landeplatz, Landung von vier Besatzungsmitgliedern für Operationen an der Oberfläche, Aufenthalt in der Mondumlaufbahn und Fernsteuerung des Mondrovers zur Vorbereitung der Basis, Rückkehr zur Erde.

KI
genesis evolution artificial intelligence –chaos 100 –s 750

ChatGPT übersetzt: „Sie begannen mit einem Startvorgang, bevor sie auf der unwirtlichen Umgebung eines spezialisierten Bereichs innerhalb der Trainingsanlage landeten. Die Besatzung wurde dann gemeinsam in Kapseln eingesperrt, erhielt minimale Rationen und Vorräte und war der vollständigen Isolation der tatsächlichen Mission ausgesetzt.“

„Die Analyse der Experimente ergab mehrere Schlussfolgerungen, einige positiv, während andere problematischer waren. Die Besatzung erhöhte tatsächlich ihre Kommunikation mit dem Missionskontrollzentrum (MCC) in der Mitte der Simulation, die die Marslandung beinhaltete, wurde dann aber später distanzierter und reduzierte die Kommunikation mit dem MCC. Sie verließen sich weniger auf die Empfehlungen des MCC und wurden autonomer, da sie sich an ihre Mission anpassten.“

„Obwohl es positiv ist, dass die Besatzung in der Lage war, eigenständig zu handeln und autonom zu leben, ist eine Entfremdung vom MCC ein besorgniserregendes Phänomen.“

Das ist der Plot in zahllosen Science-Fiction-Roman und -filmen. Das hätte ich ihnen auch vorher verraten können.

KI
Research::3 on the psychology and human performance for female astronauts in prolonged isolation on space exploration missions, cinematic light, Clear face and features, no smudging, insanely detailed and intricate, hypermaximalist, hyper realistic, super detailed –ar 16:9 –s 750

„Die negative Seite ist, dass das Missionskontrollzentrum die Möglichkeit verliert, die Bedürfnisse und Probleme der Besatzung zu verstehen, was folglich die Fähigkeit des Missionskontrollzentrums einschränkt, Unterstützung zu bieten“, sagte Co-Autor Dmitry Shved von der Russischen Akademie der Wissenschaften und dem Moskauer Luftfahrtinstitut in einer Erklärung gegenüber CNET.“ [Warum können die alle keine Links setzen?]

„Es gab auch eine interessante Korrelation zwischen den männlichen und weiblichen Besatzungsmitgliedern. Ähnlich wie bei früheren Experimenten berichteten Frauen häufiger über Probleme an das MCC und äußerten ihre Unterstützung, wobei ihre Kommunikationsstile emotionaler waren. Die Männer hingegen waren weniger geneigt, dem MCC Bericht zu erstatten. Interessanterweise hatten sich Männer und Frauen bis zum Ende der Simulation an die Kommunikationsstile des jeweils anderen angepasst und zeigten ein ähnliches Maß an Emotionen und Regelmäßigkeit der Kommunikation.“

Überraschung! Frauen sind im Durchschnitt emotionaler, Männer weniger. Wenn man aufeinander angewiesen ist, ändert sich das. Auch das kennt man aus der Vorurteilsforschung und auf dem Arbeitsleben.

KI
Research on the psychology and human performance of astronauts in prolonged isolation on space exploration missions, cinematic light, Clear face and features, no smudging, insanely detailed and intricate, hypermaximalist, hyper realistic, super detailed –ar 16:9 –s 750

„Natürlich ist es aufgrund der Teilnahme von nur 12 Personen an den Simulationen auch möglich, dass Abweichungen zwischen Gruppen und Einzelpersonen rein auf individuelle Unterschiede zurückzuführen sind, sodass keine Verallgemeinerungen gezogen werden können, bevor weitere Forschung durchgeführt wird.“

Wer hätte das gedacht. Das Ergebnis:

It should be generally noted that while the male and female parts of the SIRIUS-19 crew showed significant differences in the style and content of their communication with the control center in the first month of isolation; then, during the experiment, these differences were smoothed out.

It is quite interesting that similar tendencies were also noted according to the data of sociopsychological studies. In the course of isolation, the sociometric cohesion increased and the structure of the group consolidated for the situation associated with participation in the isolation experiment (work activity). The sociometric structure according to the criterion of „joint leisure activities“ from the very beginning reflected a very high level of cohesion of the crew..

Wisst ihr Bescheid, wenn ihr mal rausfliegt.

KI
Research on the psychology and human performance of astronauts in prolonged isolation on space exploration missions, cinematic light, Clear face and features, no smudging, insanely detailed and intricate, hypermaximalist, hyper realistic, super detailed –ar 16:9 –s 750

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Mariniert

bulgogi

Bulgogi habe ich schon lange nicht mehr mariniert. Das Rezept hatte ich hier schon gepostet.

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Arbeiten ohne Internet [Update]

office
A man walks through Google offices in New York City –no balloons –s 750

CNBC (via Fefe): „Google restricting internet access to some employees to reduce cyberattack risk“.

Ich verstehe das nicht. Im Ernst. Warum schult man nicht einfach die Mitarbeiter und gibt denen klare Regeln vor? „Cyberattacken“ sind doch kein Naturereignis oder Schicksal. In der (britischen) Firma, in der ich arbeite und in der auch Microsoft-Produkte genutzt werden, könnte das, soweit ich das beurteilen kann, nicht passieren. Die sind so permanent paranoid, was Sicherheit angeht, dass ich immer wieder angenehm überrascht bin.

[Update] Heise hat auch etwas dazu.

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Indian Punchline

Neu in der Blogroll: Indian punchline von Melkulangara K. Bhadrakumar.

„Fundamentally, Germany’s motivation is traceable to the crushing defeat by the Red Army and has little to do with Ukraine as such. The Ukraine crisis has provided the context for accelerating Germany’s militarisation. Meanwhile, revanchist feelings are rearing their head and there is a “bipartisan consensus” between Germany’s leading centrist parties — CDU, SPD and Green Party — in this regard.“

Gut zu wissen.

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Links Checken [Update]

Ich habe heute meine Service-Seite Journalistische Werkzeuge aktualisiert. Ich bin schon erstaunt, wie oft manche Websites die Links wechseln oder der Link dahin zu einem Error 404 wird. Ich habe übrigens Dr. Link Check benutzt.

[Update] Journalistische Werkzeuge – Wirtschaft ist auch aktualisiert.

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Miscellaneous, zusammengepantscht

hebrew

Ich muss wieder Dinge zusammenpantschen, die gar nicht zusammengehören.

„Hebräisch ist eine schwierige Sprache, daher solltest du die Erwartungen an dich nicht zu hoch setzen, um später nicht enttäuscht zu werden. Setze deine Lernziele realistisch und nimm dir die Zeit, die du benötigst, anstatt dich unter Druck zu setzen.“ Jaja.

„Also so einen Grundwortschatz kann man in 1-2 Jahre erwerben, wenn man dranbleibt und auch Intensivkurse in den Ferien macht…“ Ach was.

Interessant übrigens, wie das FSI (US Foreign Service Institute) die Sprachen einteilt, wie schwer sie zu lernen sind. „German“ soll keine „hard language“ sein? Dann sprecht mal langsam und deutlich aus: Ich habe ein tschechisches Eichhörnchen in meinem Streichholzschächtelchen! Aber vermutlich meinen die „hart zu lernen“ im Vergleich zum Englischen. Alle Spanisch Sprechenden, die ich kenne, verknoten sich beim Deutschen regelmäßig die Zunge und verzweifeln an den zahllosen Ausnahmen bei der Grammatik.

leopard

– Deutsche Panzer sind gewohnt erfolgreich an der Ostfront. Die Russen behaupten übrigens, sie setzten jetzt auch Streumunition ein. Wer Wind sät… Ansonsten geht es, wie nicht anders zu erwarten ist, hin und her.

ki
Nein, das ist nicht die Ukraine, sondern die KI: boring, dry and dirty –chaos 100

Martin Sonneborn („Triggerwarnung: lang(weilig), trocken & schmutzig“) über den „Tod der Idee (EU)“. Fefe hatte auch schon was darüber.

„Es könnte der Verdacht entstehen, so mehrere NGOs um Lobby Control schon im Mai, dass dieses Einstellungsverfahren speziell darauf zugeschnitten wurde, eine ganz bestimmte Bewerberin aus dem Nicht-EU-Raum zu begünstigen. Wir möchten höflich widersprechen, denn der Sachverhalt geht über den reinen Verdacht natürlich längst hinaus.“

ki
settlement Israel westbank press photo realistic –s 750. das Ergebnis ist natürlich hanebüchener Unsinn und noch nicht mal gut genau für ein Symbolbild. Die Israelis bauen ihre neuen Städte in Judäa und Samaria eher wie die Römer, alles nach Plan wie auf dem Reißbrett.

– In Israel hofft man vermutlich inbrünstig auf den Sieg eines republikanischen Bewerbers für die Präsidentschaft. Biden (wenn er nicht gerade schläfrig ist) meint, Israel belehren zu müssen. „US Senator Ted Cruz (R-TX) accused the Biden administration of „antisemitic discrimination against Israel.“ (…) „Joe Biden and Biden administration officials are pathologically obsessed with undermining Israel,“ Cruz said. „Since day one of their administration they have launched campaigns against our Israeli allies…This new boycott of Israeli Jews is yet another example…“ Das verspricht sehr unterhaltsam zu werden. (Ich hatte ursprünglich einen anderen Artikel gelesen.)

ki
important email is lost –chaos 100 –s 750

– „Das Bundeskanzleramt hat die Protokolle des Corona-Expertenrats vor Veröffentlichung geschwärzt – gegen den Willen einiger Mitglieder. Die Wissenschaftler wurden dazu nicht angehört. Die Regierung könnte gegen geltendes Recht verstoßen haben. Auch eine wichtige Mail ist plötzlich nicht mehr auffindbar.“ (Quelle: Welt (Paywall))

Ein Schelm, wer sich etwas dabei denkt.

– Übrigens hat Patrik Baab gewonnen. Die taz musste ohnehin schon eine Gegendarstellung abdrucken.

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Una chica y un sombrerito

chica

Irgendwo in Peru, 1984 fotografiert. Leider war das Original schon sehr ramponiert, viel zu dunkel und das Gesicht kaum zu erkennen. Ich musste mit Gimp herumtricksen. Aber ich kann die Fotos von damals nicht wegwerfen, genau so wenig wie ich Bücher wegwürfe.

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Unter Kostümjuden oder: Das Wilkomirski-Syndrom

jewish costume
Jüdisches Kostüm (Symboldbild)

Diverse Qualitätsmedien berichten, wie auch die Jüdische Allgemeine: „Fabian Wolff, der angeblich jüdische Publizist, ist gar nicht jüdisch. Sein Judentum, das er gern mit jiddischen Begriffen und Ausrufen wie »Chutzpah!«, »Oi, Gewalt« oder »Was für ein Schlamassel« (Ja, es fehlte im Grunde nur noch das berühmte »Ich liebe Klezmer!«) unterstreichen wollte: komplett ausgedacht!“

Die NZZ: „Fabian wer? Noch ein Journalist, noch ein Jude, noch ein linker Jude, der Israel kritisiert sowie Boykott, Desinvestionen und Sanktionen (BDS) gegen den jüdischen Staat gutheisst. Ein Jude, der sich bewusst als Jude schon vor der jetzigen Albtraumkoalition aus Chauvinisten und orthodoxen Fundamentalisten gegen Israel – sprich: gegen die Lebensversicherung aller Juden – positionierte und als Alibi-Jude der Linken und Linksliberalen zelebrieren liess.“

„Fabian Wolff war jahrelang Autor der Jüdischen Allgemeinen, bis es zum öffentlichen Bruch seinerseits mit unserer Redaktion kam. Diesen Bruch verkündete er auf seinen Social-Media-Kanälen ebenso lautstark und wortgewaltig. Er »als Jude« fände es unerträglich, dass die Redaktion neben dem Antisemitismus von rechts, links und der Mitte der Gesellschaft auch vor dem Judenhass unter der muslimischen Community warnte. Der Applaus eines bestimmten politischen Spektrums war ihm fortan gewiss.“

Dafür gibt es sogar ein eigenes Krankheitsbild – das Wilkomirski-Syndrom. Insbesondere Deutsche werden von der Seuche erfasst. Das liegt vermutlich daran, dass ihnen der Beifall der hiesigen Medien garantiert ist, wenn sie etwas gegen Israel schreiben. Man sollte Experten zu diesem Syndrom befragen, vielleicht Lea Rosh.

Ich glaube dem Kerl übrigens kein Wort. auch nicht dem heuchlerischen Quatsch, den zum Beispiel das Neue Deutschland daherfaselt: „Doch Wolffs vermeintlich jüdische Stimme, die in Deutschland als solche viel zählt, hat – ob ihm seine wahre Herkunft bewusst war oder nicht – dieses Kräfteverhältnis verschoben. Das ist durchaus problematisch.“ Durchaus problematisch? Ihr tickt doch nicht mehr richtig.

Tom Uhlig twitterte dazu: „Unter dem Berg an Selbstoffenbarungsprosa darf nicht das Wesentliche verschütt gehen, dass Fabian Wolff jahrelang aus vermeintlich jüdischer Perspektive Stimmung gegen Antisemitismuskritiker gemacht hat.“

Da fällt mir ein: Ich wollte mir noch ein T-Shirt zulegen und als Kostümjude auf der Sonnenallee vor den arabischen Kneipen herumlaufen.

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Das ist nicht Jane Birkin

ai woman

Jane Birkin kriegt die AI nicht hin. Mein Foto, das ich hochgeladen hatte, wird zensiert.

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