/Shorten und nicht die Tasten belauschen lassen

AI video conference

Bei Fefe las ich über A Practical Deep Learning-Based Acoustic Side Channel Attack on Keyboards:

When trained on keystrokes recorded by a nearby phone, the classifier achieved an accuracy of 95% […] When trained on keystrokes recorded using the video-conferencing software Zoom, an accuracy of 93% was achieved.

Das ist eine ziemlich abgefahrene Sache. Mir fiel dazu Markus Kuhn ein (der vor mehr als 20 jahren der Log Angeles Times nette Dinge über mein Tron-Buch gesagt hat). Kuhn hat vor zwei Jahrzehnten schon Angriffe auf devices geschildert, die sich u.a. die Strahlung des Monitors zunutze machen.

AI video conference

Natürlich wollte ich das Thema angemessen bebildern, aber das war gar nicht so einfach. Neu ist bei Midjourney der sehr nützliche Befehl /shorten. Damit lässt man die KI den Prompt, den man zusammengestoppelt hat, in token zerlegen. Der Rest kann in die Tonne.

Mein Ausgangsbefehl war risks and dangers of the dangerous video conference software zoom, symbolic photo, –stylize 500 –ar 16:9. Den hat die KI auf Versionen von dangerous video conference, photo gekürzt – der Rest wäre ohnehin gar nicht berücksichtigt worden.

/shorten

What’s new in V5.2?

New Aesthetic System
Improved aesthetics and sharper Images
Slightly improved coherence and text understanding
Increased diversity (sometimes you may need to roll more than once to get what you want sorry!)

The –stylize command has been fixed to have a strong effect on the amount of the stylization applied to your image (more like in V3). This command goes from –stylize 0 to –stylize 1000 and the default value is –stylize 100

New „High Variation Mode“
Turned on by default and makes all variation jobs much more varied.
To toggle this type /settings and click a different variation mode.
Underneath all upscales you can also chose which strength of variation you want.

New /shorten command
This lets you ‚analyze‘ a prompt and get suggestions on what words might not be doing anything and which ones might be key

New „Zoom Out“ Feature
All upscales now have ‚zoom out‘ buttons underneath you can use to reframe the image
[Zoom Out 1.5x] [Zoom Out 2x] pulls the camera out and fills in details on all sides
[Make Square] adds details on two sides to make a non-square image into a square one
[Custom Zoom] (advanced) gives you a popup text box that allows you to change the prompt as you zoom out as well as the aspect ratio or precise zoom. To change aspect ratio set –zoom 1 then change the –ar to your target. This option will try to remove black bars on your previous images.

AI video conference

Bei derart vagen Vorgaben darf man sich nicht wundern, dass das Ergebnis wie eine Mischung aus einer Zombie-Apokalypyse und einem Treffen weiblicher Taliban aussieht. Aber lustig ist es schon.

AI video conference

image_pdfimage_print

עוגה Uga! Uga!

cheese cake

„Kuchen“ wird im Hebräischen „uga“ (עוגה) ausgesprochen. Als ich diesen nach Ratschlag der künstlichen Intelligenz gebacken und probiert hatte (soeben), hätte ich am liebsten Uga! Uga! Uga! gerufen. Aber dann hätte ich mich auch von Liane zu Liane schwingen müssen.

Wenn man Käsekuchen backt und ein bisschen Zitronengeschmack haben will, sollte man den Zitronensaft in die Füllung oder in den Teig für den Boden machen?

ChatGPT: Wenn man beim Käsekuchen einen Hauch von Zitronengeschmack wünscht, sollte der Zitronensaft in die Füllung gegeben werden. Der Grund hierfür ist, dass die Füllung den Hauptgeschmack des Käsekuchens ausmacht und Zitronensaft in der Füllung den Käsekuchen frisch und leicht säuerlich schmecken lässt.

Hier ist ein einfacher Vorschlag, wie du Zitronensaft in die Füllung deines Käsekuchens integrieren kannst: Für die Füllung des Käsekuchens benötigst du üblicherweise Quark oder Frischkäse, Eier, Zucker, eventuell Vanillezucker und Sahne oder Milch. Einige Rezepte verwenden auch ein Bindemittel wie Stärke oder Gelatine.

Zu dieser Mischung kannst du den Saft von einer halben bis einer ganzen Zitrone hinzufügen, abhängig davon, wie intensiv der Zitronengeschmack sein soll. Optional kannst du auch die abgeriebene Schale der Zitrone hinzufügen, um einen noch intensiveren Zitronengeschmack und ein zusätzliches Aroma zu bekommen.

Mische alles gründlich durch, bevor du die Füllung auf den vorbereiteten Teigboden gibst.

Wenn du den Teigboden mit Zitronensaft aromatisieren würdest, wäre der Zitronengeschmack möglicherweise nicht so ausgeprägt und könnte von den anderen Aromen im Kuchen überlagert werden. Es ist jedoch möglich, auch den Teigboden mit etwas Zitronenabrieb zu aromatisieren, wenn man den Geschmack in jeder Schicht des Kuchens haben möchte.

image_pdfimage_print

Nicht alle Tassen

elon musk tweet

Großartig getrollt!

image_pdfimage_print

Unter Einschiffenden

on board

Main Avatar schifft sich jetzt mal ein… #secondlife #roleplayer #roleplaying #gor #thassa #fantasy

image_pdfimage_print

Deep Thoughts und der ganze Rest

42

Ich hatte die Frage gar nicht gestellt, aber der Bankautomat ist vermutlich künstlich intelligent und dachte, es könnte nicht schaden, wenn ich das wüsste.

Hat eigentlich schon jemand ChatGPT die Frage gestellt: What is the answer to the Ultimate Question of Life, the Universe, and Everything? Ich fürchte mich vor der Antwort.

image_pdfimage_print

Catedral Basílica de la Asunción de María Santísima

Catedral Metropolitana guadalajara

Die Kathedrale von Guadalajara, Mexiko. In Spanisch: Catedral Basílica de la Asunción de María Santísima. Fotografiert am 09.10.1981. (Vgl. Catedral Metropolitana (04.01.2019)

Die gab es auch als virtuellen Nachbau in Second Life. Ich vermute, ich bin der einzige Mensch auf der Welt, der davon Screenshots hat.

image_pdfimage_print

Das Wort zum Sonntag

lohnsteuerkarte

„Bei guter Witterung findet die Religion im Wort zum Sonntag oder auf der Lohnsteuerkarte statt. Zieht aber ein Gewitter auf, fliegen die Pfaffen tief.“ (Hermann L. Gremliza 1981)

image_pdfimage_print

Unter Sandbestürmten

desert sandstorm

Es ist wieder verdammt sandstürmig in der Wüste! Im Hintergrund auf dem Schild steht: DANGER QUICKSAND. #roleplay #roleplaying #tahari #secondlife #fantasie #Gor

image_pdfimage_print

Unter Qualitätsjournalisten

Der RBB mal wieder: „Laut einem juristischen Gutachten wurde die Wahl zur neuen Intendantin des rbb von gravierenden Mängeln bestimmt. Kritisiert wird insbesondere die Arbeit der Kontrollgremien. Der rbb sieht keinen Grund für Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieser Wahl.“ Schon klar.

Auch die Süddeutsche schreibt: „Nach einem teils chaotischen Verfahren wurde Ulrike Demmer im Juni als Senderchefin bestellt. Ein Gutachten kommt zu dem Schluss: Die Wahl müsse wegen zu vieler Fehler wiederholt werden.“

„Demnach kam es während der Vorbereitung und Durchführung der Wahl zu zahlreichen formalen und inhaltlichen Fehlern.“ Die sollten mich mal als Berater einstellen, dann würde da nicht passieren.

image_pdfimage_print

Palaiseau, a visité

palaiseau

Ein total demoliertes Foto, dessen Streifen ich leider nicht wegeskamotieren kann. Es zeigt eine Unterkunft in Palaiseau bei Paris, der Partnerstadt meiner Heimstadt Unna. Im Vordergrund mein erstes Auto. Wir waren zwei Paare, die zweite von links ist meine damalige Freundin.

Ich war drei Mal in Palaiseau. Zum ersten Mal 1970 auf einer Klassenreise. Dann 1972 (oder 1973), kurz nach dem Abitur. Da ist auch dieses Foto entstanden – es ist vermutlich 50 Jahre alt. Ein paar Jahre später war ich noch einmal mit einem befreundeten Paar in Paris, aber wir haben nicht in Palaiseau übernachtet.

image_pdfimage_print

Unter absolut Guten

elon musk tweet

Die Nerven liegen bei den Qualitätsmedien blank. Ich finde die Frage Musks ziemlich harmlos. “ Frankly, I doubt that a majority of the German public supports this. Have you run a poll?“ Hat es Umfragen dazu gegeben, ob die Deutschen es gut finden, dass die Bundesregierung die „Seenotretter“ finanziert? Nein? Ist das Outsourcing, weil die Bundesmarine zu teuer wäre oder gar keine Schiffe mehr hat, die schwimmen können oder weil wir die alle an die Ukraine verschenkt haben?

Was wäre, wenn die britische Regierung private Firmen finanzierte, damit die Flüchtlinge in der Nordsee auf Sylt aussetzen? Der Spiegel hetzt gleich los: „Musk verbreitet Verschwörungsmythen zu deutschen Seenotrettern“. Wo ist hier, mit Verlaub, eine „Verschwörungstheorie“?

Ach so, es geht um Kontaktschuld. Musks Quelle „verbreitet offenbar regelmäßig rechtsradikale Inhalte“. Ich möchte aber den Medien nicht überlassen zu definieren, was „rechtsradikal“ ist, sondern das selbst tun. Ich bin vermutlich qualifizierter als heutige Redakteure des „Spiegel“.

Wer also auch nur schüchtern anzweifelt, dass die privaten Flüchtlingstransporteure, die sich staatlich alimentieren lassen, absolut gut seien und moralisch höher als die, die das nicht tun, ist vermutlich „AfD-nah“. Das gilt auch für alle „Meldestellen“, also Privatpersonen, die der Staat finanziert, damit sie andere denunzieren.

image_pdfimage_print

Islas del Maíz, revisitado

islas del maizislas del maiz

Islas del Maíz, Nicaragua, englisch: Corn Islands, fotografiert in der ersten Dezemberwoche 1981.

Man kann sich das eigentlich nicht vorstellen: Ĺeere Sandstrände, türkisblaues Meer, keine (null) Touristen – aber wir wollten da so schnell wie möglich weg, und das war gar nicht so einfach. Und geplant war der Aufenthalt auch nicht.

Vgl. Selva caribeña (26.08.2022), Esst mehr Meerestiere! (05.08.2019), Maisinseln oder: Esst mehr Fleisch! (26.02.2019), sowie ausführlich: Die Küste der Miskito (07.09.2012).

image_pdfimage_print

Am deutschen Wesen

„Donnerstag ist Zahltag in Dänemark. Umgerechnet 7,60 Euro pro Tag erhält dann jeder Asylbewerber in dem skandinavischen Land. Macht monatlich etwa 220 Euro, zusätzlich zur Unterbringung im Flüchtlingsheim.

Die Leistung aber gibt es nur so lange, wie das Asylverfahren läuft. Wurde der Antrag abgelehnt und der Betreffende weigert sich, das Land zu verlassen, ändert sich die Lage – dann gibt es kein Geld mehr, sondern nur ein Anrecht auf drei Mahlzeiten pro Tag im Heim. Die dänische Regelung folgt damit dem europäischen Muster: Mit einem negativen Asylbescheid sinken oder enden die Hilfen.

Nur in einem wichtigen EU-Staat drohen abgelehnten Asylbewerbern keine Leistungseinbußen: in Deutschland.“ (Die Qualitätsmedien hinter einer Paywall, statistische Quelle)

image_pdfimage_print

Robots, revisited

KI
Die Medienkomptenz des Publikums sollte soweit evolviert sind, dass jeder sofort erkennt, welches Bild ein Screenshot eines Videos oder durch KI bzw. Burks erzeugt worden ist.

Baerbock erklärt den Kapitalismus: „Wenn wir aufhören, die Ukraine zu unterstützen, wird die Butter nicht wieder billiger“. Zu dumm, dass wir vor dem Krieg so viel Butter von den Russen bezogen haben. Wir wenden uns schaudernd und kopfschüttelnds ab und wichtigeren Themen zu. (Ok, das Publikum erwähnte ein abgeschossenes Bankkonto und die Gründe dafür.)

Ich bin immer noch fasziniert von den Robotern. Wir lesen gemeinsam: Friedrich Engels: Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen.

Aus der Sicht des Philosophen ist ein Roboter eine Art Hammer oder ein Buch oder eine Kombination beider. Spezielle physische oder Funktionen des Gehirns werden in ein externes Werkzeug ausgelagert. Ein Roboter, der menschliche Arbeiten übernimmt, ist nichts signifikant anderes als ein Faustkeil oder bearbeiteter Mammutknochen, mit dem ein Neandertaler seinem neandertalischen Mitbürger eins über den Schädel geschlagen hat.

KI
Fordismus der Zukunft

Ist der Philosoph aber marxistisch geschult ökonomisch gebildet, stellt er die Frage: Welche Arbeiten werden ersetzt und wann? Und liegen irgendwann alle nur noch faul herum und jagen und fischen haben ununterbrochen Sex im Exoskelett?

Im Video sagt ein chinesischer Manager, alle hassten Landarbeit, und deswegen brauchte man Roboter dafür – hier also eine Art Mähdrescher, der autonom fährt und vermutlich auch die Scheune aufräumt, die Kühe melkt, den Shih Tzu streichelt und der Bäuerin Gedichte Zang Dis vorliest.

Der Fordismus hat sich also durch die Entwicklung der Produktivkräfte weitgehend erledigt, ganz ohne revolutionäres Zutun.

robots

Wenn man sich das Publikum der Robotermesse ansieht, fällt auf, insbesondere bei den unbefangenen Kindern, dass instinktives oder erlerntes Verhalten, etwa zu Tieren, problemlos auf Roboter übertragen werden kann, wenn nur die richtigen „Signale“ da sind, etwa das Kindchen-Schema.

Pornografie funktioniert bekanntlich auch so: Eine nackte Frau mit Brille ist automatisch „Bibliothekarin“ oder „Sekretärin“. Die Brille ist pars pro toto.

KI

Spannend wird es auch für die Marxsche Werttheorie: Wenn nur die „abstrakte“ menschliche Arbeit Wert schafft, dann sinkt automatisch der Profit (nicht der Gewinn!) der Produktion im Kapitalismus. Wenn aber ein Industrieroboter aus vorhandenen Teilen und Rohstoffen etwas Neues schafft, was ansonsten ein Homo sapiens hätte tun sollen, wird er dann ausgebeutet und muss einer Gewerkschaft beitreten? Oder ist das Produkt „wertlos“ oder muss man die abstrakte gesellschaftliche Arbeit, derer es bedurfte, den Roboter herzustellen, hinzurechnen? (Ja.)

robots

Meine These: Das ist die nächste industrielle Revolution nach dem Internet. Die Kombination der KI mit vernetzten Robotern wird alles Gewohnte niederreißen, aber nicht automatisch den Kapitalismus. (Chor im Hintergrund in Moll: „Aber der Datenschutz?“ Anderer Chor antwortet in Dur: „媽的改去這裡啦“!)

Allerdings werden die Chinesen uns zu einem unterentwickelten Land degradieren. Während die Grüninnen faxen und gendern und die Klimadioten total divers von Armageddon faseln, wird in China die industrielle Produktion automatisiert. Irgendwann werden die Chinesen nur noch jagen und fischen faul herumliegen und ununterbrochen Sex haben, auch die im Exoskelett.

KI

image_pdfimage_print

Horst oder: Shocking Robots Unveiled herumgödelnd

roboter
Credits: Pro Robots

China per Bahn steht auf meiner To-Do-Liste. Aber bevor es dazu kommt, muss ich mich vermutlich darauf einstellen, mit Robotern auf der Bahnsteigkante und auch anderswo in Mandarin plaudern zu müssen. Ich bin großer Science-Fiction-Fan, aber was dort geschieht, ist schon unheimlich, vor allem dann, wenn man in einem Land der Faxgeräte lebt.

Auf der Work Robot Expo – natürlich in Peking! – wäre ich auch gern gewesen. Roboter, die Grimassen schneiden, braucht die Welt nicht wirklich, aber das ist erst der Anfang und in der Realität schon weiter als in manchen Sci-Fi-Filmen des letzten Jahrzehnts.

Apropos Zukunft: ChatGPT darf in Kürze auch das Internet abgrasen (bei mir funktioniert es noch nicht) und wird nicht nur gezielt gefüttert. Und bald wird die KI uns auch zulabern.

roboter

Da erscheint vor meinem geistigen Auge Ich stelle mir ein Halbblut einen Bastard aus Alexa, ChatGPT und einem volkschinesischen Cyborg vor, natürlich weiblich und keine Tunte. Hoffentlich kann die Robotin auch Bügeln (das muss ich selbst tun und hasse es) und antwortet mir zwischendurch auf Althochdeutsch oder parliert in Hebräisch und korrigiert meine noch unzähligen Fehler. Aber vermutlich ist es doch ein Kerl, der Horst heißt und deutsche Schlager hört.

roboter

Merke: Die Chinesen und die Japaner investieren richtig, wir nicht. Da Japan ein normales kapitalistisches Land ist, hat das also nichts mit dem politischen System zu tun.

Bonus: Die Augsburger Kuka AG ist der größte Roboter-Hersteller aus Deutschland, gehört allerdings seit 2017 zur chinesischen Midea-Gruppe. (Falls jemand dort Shareholder werden will: Alle Indizes zeigen nach oben.) Eine Revolutionsregierung hatte das nicht erlaubt, sondern das Unternehmen vergesellschaftet, bevor es die Genossen aus der Volksrepublik hätten aufkaufen können.

roboter

Dann haben wir noch die Integrierte Informationstheorie (IIT), die keine Wissenschaft ist, sondern so etwas wie Gendersprache der KI, also Esoterik.

Nach der Integrated Information Theory (IIT) kann – grob vereinfacht gesagt – in Materie Bewusstsein entstehen, wenn diese Informationen auf eine hinreichend komplexe Art verarbeitet sind. In bewussten Systemen übersteigt die Menge an Informationen, die ein System „als Ganzes“ erzeugt, die Menge an Informationen, die von seinen einzelnen Teilen erzeugt werden.

Haben die zu viel Niklas Luhmann gelesen? Hört sich aber spannend an. Trotzdem: Man kann eine Milliarde Trivial Pursuits übereinanderstapeln, und kriegt dennoch nicht einen Schrödinger raus.

Einer der zentralen Vorwürfe gegenüber der Theorie ist, dass sie nicht experimentell überprüfbar sei. Na und? Dass die Geschichte eine Geschichte von Klassenkämpfen sei, lässt sich auch nicht experimentell überprüfen, und trotzdem stimmt es.

Ich finde diese Art von Diskussion trotzdem ziemlich abgefahren und irgendwie selbstreferentiell, wie ein Roboter, der ein Captcha ausfüllt, dass er ein Mensch sei. Das Bewusstsein des Homo Sapiens will also eine Metatheorie formulieren, was es selbst ist? Also soll Heisenberg nicht mehr unscharf sein?

Nein, noch besser ist Kurt Gödel: Der erste Unvollständigkeitssatz besagt, dass es in allen hinreichend starken widerspruchsfreien Systemen unbeweisbare Aussagen gibt. Der zweite Unvollständigkeitssatz besagt, dass hinreichend starke widerspruchsfreie Systeme ihre eigene Widerspruchsfreiheit nicht beweisen können.

Ersetze „System“ durch „Bewusstsein“!

roboter

image_pdfimage_print

Ende der Saison des nicht-sexuellen Wassersports

HavelHavel

Wenn man den langfristigen Wettervorhersagen glaubt, ist für mich seit gestern die Paddelsaison beendet. Heute habe ich keine Zeit, und dann wird es bis zu meinem Abflug in den Mittleren Osten nicht mehr richtig warm und sonnig.

Alexa, wecke mich um vier Uhr fünfundzwanzig. Um sechs Uhr Beginn der Lohnschinderei bis 14 Uhr. 20 Minuten mit dem Moscov nach Hause. Umziehen. Wasser in Wasserflasche. Pack die Badehose ein. Nach der Arbeit sollst du ruhen oder paddeln auf der Havel tuhen.

Mit dem kommunistischen Niu 23,4 Kilometer in 52 Minuten von Neukölln nach Tiefwerder. Umziehen. Boot aus dem Bootshaus zerren und zu Wasser lassen. 15.47 Uhr: Ins Boot steigen.

16.46 Uhr: Ankunft unterhalb des Grunewaldturms. Beweisfoto gemacht.

Durch den Pichelssee und Klein-Venedig zurück. Boot für den Winter gecheckt und im Bootshaus verwahrt. Das Übliche gegessen und getrunken.

Ankunft zu Hause um 19.52 Uhr. Herumgedröselt. Ins Bett gefallen. Alexa, wecke mich um vier Uhr fünfundzwanzig. Homeland, letzte Staffel. Oder war es Star Trek? Laut meiner kommunistischen Huawei(nimm dies, US-Imperialismus!)-App um 21.37 Uhr eingeschlafen.

Havel

image_pdfimage_print

WSKI oder: Die Wolf-Schneider-Simulation

KI
Created by Midjourney/Burks

Die Qualitätsmedien berichteten: „Die Reporterfabrik in Hamburg hat ein KI-Modell entwickelt, das Wolf Schneider simuliert.“ Die Idee ist gut. Ich habe mir mit „Deutsch für Profis“ das Schreiben beigebracht. Kaum jemand hält sich aber an die Regeln, die ich gut und vernünftig finde. Man ahnt: Das ist für Kaltduscher und für Leute, die E-Mails nicht in HTML lesen und dem Browser Javascript verbieten und alles verschlüsseln, was nicht bei drei auf dem nächsten Baum ist. Das wird also nicht funktionieren. Wolf Schneider hätte auch keine Gendersprache erlaubt, denn die macht Texte weniger verständlich.

Ich verschaffte mir einen Account und probierte es sofort aus.

Gestert zitierte ich die Junge Welt: „Wolodimir Selenskij, Kanadas Premierminister Justin Trudeau und Abgeordnete haben im Rahmen eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten im Parlament in Ottawa am Freitag (Ortszeit) einen ehemaligen SS-Angehörigen geehrt.“

Ein Satz mit 26 Wörtern und alles falsch gemacht, was falsch zu machen war. Das muss man ja auch erst mal hinkriegen. Warum alles falsch? Der Leser fragt zuerst: Wer tat was? Hier: Zwei Premiers – und nicht etwa Klein Erna – ehren einen SS-Mann. Ist ganz einfach: A macht B. Das Gemachte, also das Ehren, kommt bei der „Jungen Welt“ aber erst nach 25 Wörtern, währenddessen die ungeduldig wartenden Rezipienten schon weggezappt sind und die Simultan-Dolmetscher mit den Füßen scharren und Grimassen schneiden. Der Satz muss also zerschlagen werden, und die Reihenfolge der token Elemente kräftig gerührt und geschüttelt.

Die Künstliche Intelligenz macht es aber nicht besser, sondern noch schlechter: Wolodimir Selenskij, Kanadas Premierminister Justin Trudeau und Abgeordnete haben im Rahmen eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten im Parlament in Ottawa am Freitag (Ortszeit) einen ehemaligen SS-Angehörigen geehrt. So einen Satz hätte Wolf Schneider nie erlaubt, begründet wie oben.

Mein Vorschlag: Der ukrainische und der kanadische Premier ehren einen SS-Mann. Dann kann der Rest – Ort, Zeit, Titel, Anlass, das Wetter – hinterherhoppeln.

wsKI
Ersetzen Sie alles Ungs außer „Rechtschreibung“!

Also ein Selbstversuch – ich zitiere mich: Diese marginalisierten pseudointellellektuellen Sesselfurzer an deutschen Universitäten, die sich „links“ fühlen, weil sie Sternchen in unschuldige Wörter pressen, aber den tendenziellen Fall der Profitrate nicht von der asiatischen Produktionsweise unterscheiden können und den Warenfetisch für eine sexuelle Vorliebe halten, sind mir ein Gräuel.

Die KI macht daraus: Diese Personen an deutschen Universitäten, die sich als „links“ bezeichnen, aber nicht in der Lage sind, den tendenziellen Fall der Profitrate von der asiatischen Produktionsweise zu unterscheiden und den Warenfetisch mit einer sexuellen Vorliebe verwechseln, finde ich äußerst problematisch.

Nein. Nein. Nein. „Äußerst (Superlativ?!) problematisch finden“ ist bei Strafe des Stundenlangamprangerstehens verboten, weil sinnfreies Bläh- und Furzdeutsch laut Wolf Schneider. „Gräuel“? Sehr, wenn nicht sogar „äußerst“ gehobenes Deutsch mit biblischem Zungenschlag – kriegt ein Algorithmus nicht hin. Und warum unterschlägt die KI mein schönes „Sesselfurzer“? Oder – ich ahne es! – bekommt die KI bei Zitaten aus Wendekreis des Krebses einen Nervenzusammenbruch der „äußerst“ üblen Art?

Ich donquijote (du nix verstehen, KI?) gegen den Mainstream an und behaupte, dass künstliche Intelligenz zu dumm ist, um Sprache zu verstehen und interessanten literarischen Stil zu imitieren. Da hilft auch nicht, wenn man Wolf Schneider verfüttert.

KI
Created by Midjourney/Burks

image_pdfimage_print

Der Deutsche in der Gruppe

„Der einzelne, nicht organisierte Deutsche mag sich vom Engländer, Amerikaner oder Angehörigen einer anderen Kulturnation nicht unterscheiden. Sehr gefährlich wird der Deutsche dann, wenn er in einer Gruppe auftritt.“ (Eliashiv Ben-Horin, israelischer Diplomat, 1950, später Botschafter in Deutschland)

image_pdfimage_print

Ruhm und Ehre der Waffen-SS?

Yaroslav Hunka

Die Junge Welt schreibt: „Wolodimir Selenskij, Kanadas Premierminister Justin Trudeau und Abgeordnete haben im Rahmen eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten im Parlament in Ottawa am Freitag (Ortszeit) einen ehemaligen SS-Angehörigen geehrt. Jaroslaw Hunka sei ein Veteran des Zweiten Weltkriegs, der »für die ukrainische Unabhängigkeit gegen die Russen kämpfte und heute weiterhin die Truppen unterstützt«, sagte der Sprecher des kanadischen Parlaments. »Er ist ein ukrainischer Held, ein kanadischer Held, und wir danken ihm für seinen Wehrdienst.« Der heute 98jährige Hunka, der aus Bereschany bei Ternopil stammt, war 1943 als Freiwilliger in die für Massenmorde an Juden und Polen sowie andere schwere Kriegsverbrechen verantwortliche Waffen-SS-Division »Galizien« eingetreten und hatte sich nach der Niederlage Hitlerdeutschlands nach Kanada abgesetzt.“

Natürlich schlachten die russischen Medien das weidlich aus. Und sie haben recht damit. „Wenn ehemalige SS-Soldaten als Helden geehrt werden und ihre unmenschlichen Taten als Vorbild dienen, dann ist das der wahre westliche Nazismus.“

Irgendwann fiel das dann doch auf. „The speaker of Canada’s House of Commons apologized Sunday for recognizing a man who fought for a Nazi military unit during World War II.“

Man kann mich einen Verschwörungstheoretiker nennen, aber ich glaube nicht an einen Zufall. So dämlich kann niemand sein, jemanden „versehentlich“ zu ehren, der gar keinen Hehl daraus macht, bei der Waffen-SS gewesen zu sein. Sogar Wikipedia gibt hinreichend Auskunft darüber, wer und was die Waffen-SS-Division »Galizien« war. Aber nachdem Ursula von der Leyen schon suggeriert hatte, die Russen hätten Hiroshima bombardiert, muss man auf weitere Geschichtsklitterungen gefasst sein. Alle Lügen sind offenbar erlaubt, wenn es gegen die Russen geht.

Mir wird beim Anblick dieses Packs, das sich gegenseitig applaudiert, ganz übel. Man wünscht sich ein Kind herbei, das laut ruft, der Kaiser aka Selenskij sei ja nackt. Niemand tanzt aus der Reihe. Niemand. Niemand hat den Mumm dazu.

Ich stelle mir das so vor: Man fragte herum, ob noch irgendjemand lebte, der mal irgendwann gegen die pöhsen Russen gekämpft habe und der noch nicht tot sei. Man wollte den als Dekoration benutzen, wenn die herrschende Klassen den Anführer der Oligarchen aus der Ukraine bejubelt. Und dann hat jemand „hier“ gerufen, er kennte da jemanden. Auch der nicht ganz unwesentliche Unterschied zwischen der Sowjetunion und dem heutigen Russland war offenbar irrelevant.

Das mutmaßliche Qualitätsmedium Tagesspiegel setzt noch ein Fragezeichen: „Selenskyj und Trudeau: Standing Ovations für mutmaßlichen SS-Veteranen in Kanada?“ Ich weiß nicht, was es da noch zu fragen gibt. Wie albern ist das denn?

„Der ukrainisch-kanadische Politikwissenschaftler und Ex-Harvard-Professor Ivan Kalchanovski veröffentlichte am Sonntag einen Beitrag auf X (vormals Twitter), in dem er behauptete, der in Kanada geehrte 98-jährige „Held“ sei in seiner Vergangenheit Mitglied der SS-Division in Galizien gewesen. Am Beitrag angehängt sind diverse Fotos, die Hunka „während seiner Ausbildung in Deutschland“ von sich selbst veröffentlicht haben soll. „Wusste irgendjemand im Parlament oder Selenskyj, dass er in der Waffen-SS-Division diente?“, fragt der Wissenschaftler in einem weiteren Post“.

Und wenn schon! Selenskij wäre das egal gewesen. Er bejubelte auch die faschistische Asow-Bande und Bandera. Warum dann nicht auch die Waffen-SS?

Man kann das bzw. die Quellen auch verlinken, Tagesspiegel! Oder befürchtet ihr, das Publikum könnte sich eine eigene Meinung bilden?

Yaroslav Hunka

image_pdfimage_print

Critical error [Update]

Spiggel.de ist gerade kaputt: phpBB : Critical Error (alle Nachrichten vor dem 31.12.2007). Wird asap repariert.
[Update] Ist repariert. Das nennt man Service.

image_pdfimage_print

← Nächste Einträge Ältere Einträge →