Just A Closer Walk

Mag jemand von euch Jazz-Klarinette?

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Manipulative Kräfte und transformative Justiz

Oh! Ein sehr guter Artikel in der taz über „vier Dinge. Erstens um die Frage, ob Jacob Appelbaum unschuldig ist. Zweitens um die Frage, ob dieser Mann ein Arschloch ist. Drittens um die Frage, ob er ein Vergewaltiger ist. Und viertens geht es darum wie, unabhängig von der Beantwortung dieser drei Fragen, mit einem Beschuldigten umgegangen werden soll.

(…) Er räumt ein, eine Frau am 3. Januar 2016 in seine Badewanne gezogen zu haben, dass er oft betrunken war und zu viele Witze auf Kosten anderer gemacht hat.(…) Was er jedoch nicht einräumt: Dass er ein Vergewaltiger sein soll. Und es gibt, Stand heute, keinen belegbaren Beweis dafür, dass er es doch ist.“

Uli Jossner schrieb dazu: „Es fällt schon auf, dass wesentliche Protagonisten der Hackerszene, die der NSA und den Geheimdiensten ein Dorn im Auge sind, über Vergewaltigungsvorwürfe diskreditiert werden. Schade, dass die TAZ nicht mehr solcher Artikel bringt!“

Gut, dass auch die Feiglinge vom CCC eins übergebraten bekommen. Mit Rufmord kennen einige von denen sich ja gut aus.

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Ich stech dich ab! [Update]

rettungsstelle

Michael de Ridder beschreibt im Tagesspiegel meinen Arbeitsplatz: „Beispiel Urban-Krankenhaus: Unfassbare Beleidigungen des Rettungsstellenpersonals sind in Berliner Kliniken an der Tagesordnung“.

Von heute Nacht kann ich beisteuern (zu mir): „Du Fotze!“ – „Ich bring dich um“. ! – „Verdammter Penner“. Zwei Mal musste ich jemanden gewaltsam aus der Rettungsstelle entfernen. Einmal musste die Polizei kommen, weil ein Türke das Personal permanent beleidigte und im Warteraum herumbrüllte und nicht kapierte, was ein Hausverbot ist. Die Polizei erklärte es ihm.

Coolster Spruch des Tages: Ein beschmutzter Herr, der von der Feuerwehr gebracht wurde und sich vollgekotzt hatte, sagte, nachdem der Brechreiz einigermaßen vorbei war: „Scheiße, jetzt muss ich auch noch kacken.“

Von de Ridder gibt es übrigens ein sehr gutes Buch, das ich gelesen und für mein eigenes Buch zum Thema oft verwendet habe: Heroin: Vom Arzneimittel zur Droge.

[Update] Das konnte die Leitung des Krankenhauses so nicht auf sich sitzen lassen. Tagesspiegel: „Urban-Krankenhaus setzt auf Schulung und Wachschutz“. Har har. Wer kann das nur sein…

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Nieder mit den gemäßigten Rebellen oder ähnlich

Telepolis: „Aleppo: US-Regierung sträubt sich gegen den russischen Sieg“. Yo.

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FYI: Piraten gegendargestellt

RA Thomas Stadler: „Der ehemalige Piratenpolitiker Christopher Lauer (bis 2016 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses), der mittlerweile der SPD beigetreten ist, hat gerichtlich einen Gegendarstellungsanspruch gegen seinen früheren Parteikollegen Simon Lange durchgesetzt, wegen angeblich unrichtiger Tatsachenbehauptungen Langes in dessen Blog. (…) Interessant an der Entscheidung des Kammergerichts ist der Umstand, dass es sich um ein privates Blog mit nur unregelmäßigen Beiträgen handelt, wobei teilweise über Zeiträume von sechs Monaten hinweg kein einziger Blogbeitrag eingestellt wurde.
Der Gegendarstellungsanspruch ergibt sich aus § 56 Rundfunkstaatsvertrag (RStV).“

Ich teile die Einschätzung Fefes nicht. Das Bundesverfassungsgericht hält bei „Journalisten“ bzw. „Medien“ den Unterschied zwischen „kommerziell“ und „Hobby“ für irrelevant. Wichtig ist nur, dass es der staatsbürgerlichen Aufklärung dient. Auch ein „nicht-kommerzieller“ Blogger darf sich Journalist nennen. Man muss aber dann auch mit den Risiken und Nebenwirkungen leben.

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Early Xmas Gift for Myself

gary larson

Printed and bound in China. Donald Trump gefällt das nicht.

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Veracrypt

veracrypt

Ich habe jetzt alle meine Rechner auf Veracrypt (Version 1.19) umgestellt.

Für Windows ist die Installation selbsterklärend und identisch mit der von Truecrpyt. Bei Linux muss man auf die Kommandozeile:

$ sudo add-apt-repository ppa:unit193/encryption
$ sudo apt-get update
$ sudo apt-get install veracrypt

Der Verein German Privacy Fund bietet zwar immer noch Truecrypt an, aber empfiehlt jetzt auch Veracrypt. (By the way: der GPF hat einen neuen PGP-Schlüssel.)

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Seahorse, verdammt! Oder: GtkDialog mapped without a transient parent

Harndrang

Kann mir jemand erklären, warum ich unter Seahorse keinen PGP-Schlüssel erzeugen kann? Was bedeutet die verdammte Fehlermeldung?

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Permit me to inform you of my desire of going into business relationship with you

Hm. Auf diese Geschäftsidee wäre ich nicht gekommen. Einfach mal eine US-Botschaft eröffnen! Schöner Hack.

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Experts say

Naked Capitalism legt sich mit der Washington Post an, deren Autor Craig Timberg suggeriert hatte, „Naked Capitalism“ sei Teil der Propagandamaschinerie Putins. Die Quelle der Washington Post waren “independent researchers who tracked the operation“.

Schon klar. Die „unabhängigen Experten“ waren PropOrNot – die sind so „unabhängig“ wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Ich würde da auch die Kavallerie große juristische Keule rausholen.

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An der Werbung sollt ihr sie erkennen

Harndrang

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Finde den Fehler!

Genitiv

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Der Winter ist pünklich

winter

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In der Blase und draussen oder: Wahrheit liegt immer im Auge des Betrachters [Update]

meme

Während des Frühstücks nach der Nachtschicht sah ich mich in der Medienblase um.

Warum Trump die Wahl gewonnen hat
Das Magazin (mit recht naiven Statements des Autors): „Der Psychologe Michal Kosinski hat eine Methode entwickelt, um Menschen anhand ihres Verhaltens auf Facebook minutiös zu analysieren. (…) Das Smartphone, stellt Kosinski fest, ist ein gewaltiger psychologischer Fragebogen, den wir konstant bewusst und unbewusst ausfüllen. (…) Ab Juli 2016 wird für Trump-Wahlhelfer eine App bereitgestellt, mit der sie erkennen können, welche politische Einstellung und welchen Persönlichkeitstyp die Bewohner eines Hauses haben. Wenn Trumps Leute an der Tür klingeln, dann nur bei jenen, die die App als empfänglich für seine Botschaften einstuft. Die Wahlhelfer haben auf den Persönlichkeitstyp des Bewohners angepasste Gesprächsleitfaden bereit. Die Reaktion wiederum geben die Wahlhelfer in die App ein – und die neuen Daten fliessen zurück in den Kontrollraum von Cambridge Analytica.“

Schon klar. Das ist nicht neu. Steht genau beschrieben (fast wörtlich) bei Stefan Schulz: Redaktionsschluss: Die Zeit nach der Zeitung.

Frage: Warum machen die Linken nicht so einen Wahlkampf? Wenn sie sich dem verweigern, werden sie gnadenlos untergehen. Just saying.

[Update] Lars Fischer nimmt das auf Scilogs mal auseinander.

Obligatorisch: Katzenbilder

And now for something completely different Katzenbilder.

Divida et impera

And now for something completely different. The Intercept: „Hillary Clinton’s “Corrupt Establishment” Is Now Advising Donald Trump“. Wer hätte das jetzt gedacht? In den deutschen Medien jammern immer noch die Clinton-Groupies herum, (vor allem in der taz und anderen neokonservativen Blättchen). Die kapieren es nicht. Trump oder Clinton – das sind nur verschiedene Fraktionen der herrschenden Klasse der USA. Und nichts anderes ist interessant.

Unter Schnappatmenden

Was ist eigentlich Schnappatmung? Henryk M. Broder zitiert die Aachener Zeitung: „Zunahme von Krätzefällen in der Region“. Die Zeitung frage: „Gibt es möglicherweise einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg von Krätzefällen und der Flüchtlingswelle im vergangenen Jahr? Es ist kein Geheimnis, dass Immigranten während ihrer Flucht und danach teilweise monatelang unter beengten Bedingungen gelebt haben. Bedingungen, unter denen sich Krätze gerne ausbreitet.“

Ja, warum sollte man sich darüber aufregen? Damit hätte man rechnen müssen und sich vorbereiten können. Broder ist natürlich ein begnadeter Polemiker, der genau weiß, auf welche Knöpfe man drücken muss, um bei seinen „Freunden“ Schnappatmung auszulösen wie bei einem Pawlowschen Hund. Seine Überschrift lautete: „Wir bekommen die Krätze geschenkt.“ Man kann Broder gar nicht verteidigen, weil gleich der irrationale Beißreflex folgt(e): Broder suggeriere den bekannten rechtspopulistischen Textbaustein „man wird doch doch noch sagen dürfen.“ Mitnichten. Wahrheit liegt immer im Auge des Betrachters.

In Wahrheit macht Broder sich über die lustig, die Einwanderer und Flüchtlinge pauschal als Geschenk bezeichnen, womöglich als eines der Vorsehung oder eines höheren Wesens. Das ist so grober Unfug. Flüchtlinge sind einfach da, und unsere herrschenden Klasse und ihre ökonomischen Helfershelfer haben kräftig dazu beigetragen, dass sie ihre Heimat verlassen mussten und immer noch müssen.

Was noch beim Frühstück? Irgendwas mit Medien

focus

Ja. Focus eben. Warum sollte ich mich echauffieren? Ich erwarte nichts anderes. Es ist Kapitalismus, Honey. Gesetzmäßige Charaktermasken, Honey. Nothing personal. Der Journalismus ist tot, mausetot. Die Idee, dass die Bevölkerung „aufgeklärt“ werden könne und womöglich sogar „objektiv“, war von Anfang an eine Lebenslüge. Journalisten vertreten ideologisch die Klasse, aus der sie stammen, also mehrheitlich die Kleinbourgeoisie, und neigen dazu, die Interessen der herrschenden Klasse als die Interessen aller zu verkaufen. Das sagt die Wissenschaft, und das will natürlich niemand hören. Die Devise ist einfach: Weiter so, es wird schon niemand merken. Das stimmt auch innerhalb der Blase (inklusive Fratzenbuch).

Im Kapitalismus gibt es keine Objektivität, auch nicht, wenn man audiatur et altera pars ernst nimmt. Und die Rezipienten schert es eh nicht.

Was macht eigentlich die Arbeiterklasse?

Und nun verlassen wir die Blase und wenden uns der Realität zu. Gestern Nacht habe ich lange einem Kollegen zugehört, der, wenn man ihm die richtigen Fragen stellt, sich gern unfreiwillig als dumm und rechts outet, ohne das zu merken. Das macht aber nichts. Man muss den Leuten zuhören (nein, ich habe nicht gesagt, man müsse mit ihnen diskutieren). Man lernt viel. Kleinbürgerliche Arroganz – die typische Attitude von Journalisten gegenüber dem Proletariat – ist fehl am Platz.

Der Kollege erzählte mir, wo er schon überall gearbeitet hat, quer durch Deutschland, immer auf der untersten Stufe der Lohnskala und fast immer als Leiharbeiter. Spannend, das geschildert zu bekommen. Das nur, weil irgendwelche Pappnasen hie und da behaupten, die Arbeiterklasse existiere nicht mehr. Ach ja? Wisst ihr, wie und wo die Plastikverschlüsse von Shampooflaschen hergestellt werden? In welchen Fabriken? Wie arbeitet man da? Wo und wie werden Rasierklingen gemacht? Wo und wie Herzkatheter? (Nur ein paar Beispiele.)

Die Arbeiterklasse ist überall, aber sie existiert weder in der Medienblase noch in den Medien. Wenn das Proletariat vorkommt, zum Beispiel im „Tatort“, dann nur im pseudoromantischen Bergarbeitermilieu (das es kaum noch gibt). Oder habt ihr schon mal einen Stahlarbeiter oder Bauarbeiter im Film oder als Filmheld gesehen?

Ich habe einiges gelernt. Was wäre aber, wenn es zum Beispiel einen Streik im Sicherheitsgewerbe gäbe? Dann muss man die Leute überzeugen, die oft und unstrittig nicht besonders clever sind (um es vorsichtig auszurücken). Mit Gendersprech, Ökologie, Veganismus-Asketismus und anderen Lifestyle-Themen kommt man nicht weit. Klassenbewusstsein fällt auch nicht immer vom Himmel. Man muss seinen Weg gehen.

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You wouldn’t understand

selfie

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Elitefeindlich

Die FAZ (Don Alphonso) schreibt über das „alternativ konservative Portal Breitbart“ (das, ist so gefährlich, dass man es nicht verlinken darf).

Die FAZ kategorisiert: „typisch für den elitenfeindlichen Ansatz von Breitbart“. Was soll denn das sein? Ist die „Elite“ die herrschende Klasse? Oder nur die gefühlte Elite wie die FAZ-Redakteure? Oder das pöhse Finanzkapital? Und wieso fällt mir jetzt Uwe Krüger ein: „Wie eng verbunden sind deutsche Spitzenjournalisten mit anderen Eliten unserer Gesellschaft? Und spiegelt sich die Verbundenheit zwischen Top-Journalisten und anderen Eliten auch in der Berichterstattung wider?“

Ich bin übrigens als Linksextremradikaler auch „elitefeindlich“. Und was machen wir jetzt damit?

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Und raus bist du oder: Presseausweis nicht mehr ganz kaputt

Meedia.de: „Deutscher Presserat und IMK beschließen Wiedereinführung des bundeseinheitlichen Presseausweises“.

Zu den wahren Hintergründen (die meedia.de verschweigt) vgl. Burkhard Schröder in Telepolis (2007): „Die Innenministerkonferenz will den „amtlich anerkannten“ Presseausweis abschaffen. Das Gezerre um den begehrten Ausweis entlarvt aber auch die Lebenslüge des organisierten Journalismus in Deutschland“.

Es geht natürlich nur um das liebe Geld und um Pfründe. Recherche kann man von Meedia.de nicht erwarten. Also muss ich hier ein paar harmlose Fragen stellen: Wer sitzt im Trägerverein (Verein!) des Deutschen Presserats? Wer entsendet wie Leute dahin? Ich weiß es, sage es aber nicht.

Guckst du auch bei Wikipedia:
Der Deutsche Presserat, eingetragen als Trägerverein des Deutschen Presserats e.V., ist eine Organisation der großen deutschen Verleger- und Journalistenverbände Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e. V. (VDZ), Deutscher Journalisten-Verband (DJV) sowie Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di.

Das Wort „großer“ ist natürlich nichtssagend und Lobbyisten-konform. Ist zum Beispiel Freelens im Presserat, die eingeklagt haben, dass sie auch den damals noch „bundeseinheitlichen“ Presseausweis ausstellen durften? Na? Ach, nein? Oder der Deutsche Fachjournalisten-Verband? Nein? Dann wartet mal ab, was jetzt passiert.

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Über Kohlen

Ich habe einen Link eingerichtet (rechts auf dieser Seite), falls jemand direkt via Paypal an burks.de spenden will.

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Javascript ist ganz toll, revisited

„Der Exploit setzt im Webbrowser aktiviertes JavaScript voraus“, schreibt Heise über einen Exploit, der angeblich Tor und Firefox bedroht. Hatte ich schon erwähnt, dass ich ohne Javascript surfe? SCNR.

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Arrival oder: Unter Heptapoden

arrival

Gestern habe ich mir den Science-Fiction-Film Arrival angesehen. Kann man zur Unterhaltung tun, es gibt aber keinen Grund für Jubelchöre.

Der Plot: Sie sind da, und wir verstehen sie nicht. Wissenschaftler versuchen es doch, und die Militärs sind blöd und machen beinahe alles zunichte. Das Thema hat Stanislaw Lem eigentlich schon hinreichend abgehandelt, auch in linguistischer Sicht: Wir können das Andere nicht begreifen, und schauen deshalb nur immer in den Spiegel. Aber vielleicht kann man das noch mal für die Nachgeborenen wiederholen, die keine guten Bücher mehr lesen. Der Film kriegt das aber aus verschiedenen Gründen nicht hin.

Erster Kritikpunkt: Wenn man den Plot kennt, ist das Film langweilig. Zwei Mal wird ihn sicher niemand ansehen. Zweiter Kritikpunkt: „Arrival“ macht genau den Fehler, den Raymond Chandler rät zu vermeiden: Der Autor lasse die Rezipienten nicht mit dem Gefühl allein, dass er alles schon wisse, es ihnen aber nicht verrate – wegen der Spannung und so. Diese Attitude nervt.

arrival

Doofe Zwischenfrage Frage: Warum sind Aliens eigentlich immer größer als Humanoide – in Filmen, die mit ernstem Unterton daherkommen? (Mars Attacks! bleibt also außen vor.) Man freut sich schon, wenn sie nicht schleimig sind, weil man dann nicht immer an Theweleit oder Levi Strauss denken muss. Die Außerirdischen in „Arrival“ sehen so aus die bei Gary Larson, nur eben sehr viel größer (und stehen anders herum).

Zwischendurch fand ich „Arrival“ als Germanist recht intelligent. Linguistik ist aber nicht sexy, und schon gar nicht für das gewöhnlich dumme Publikum. (Die pathetischen Rück- und Vorblenden mit dem Baby der Hauptdarstellerin sind so unerträglich schwülstig-klebrig wie die Abschiedsszene der schwulen Hobbits in Herr der Ringe.)

arrival

Ich habe natürlich mitbekommen, dass in „Arrival“ der Sapir–Whorfismus zustimmend rezipiert und sogar namentlich genannt wird. Die Sapir-Whorf-Hypothese ist die Basis für die esoterische „Wissenschaft“ des Gendersprech, aber Fakten haben Esoteriker ja noch nie interessiert.
Die Sapir-Whorf-Hypothese geht ursprünglich zurück auf Forschungen über die Hopi-Sprache, die Benjamin Lee Whorf durchführte. Dabei entdeckte er, dass die Hopi-Sprache keine Wörter, grammatischen Formen, Konstruktionen oder Ausdrücke enthält, die sich direkt auf das, was wir Zeit nennen oder auf Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft beziehen. Whorfs vermeintliche Feldforschungen basierten jedoch nur auf sekundären Quellen. So bezog er all seine Informationen über die Hopi-Sprache von einem einzigen Hopi-Bewanderten aus New York, eine empirische Überprüfung seiner Annahmen bei Muttersprachlern vor Ort erfolgte nicht. 1983 konnte der Linguist Ekkehart Malotki nachweisen, dass die Hopi über komplexe Möglichkeiten verfügen, Zeitformen auszudrücken. Damit war eine der zentralen Motivationen für den Aufbau der Sapir-Whorf-Hypothese hinfällig.

Der Film beleidigte also auch meinen Intellekt, was bei „Science“-Fiction nicht gut ankommt und mir schlechte Laune macht.

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