Hisbollah

Ich musste mich aus gegebenem Anlass über die Hisbollah informieren.
„Eine wichtige Einnahmequelle der Hisbollah ist heute der internationale Schmuggel, wobei die Terrororganisation dafür u. a. ihre langjährigen Kontakte zu muslimischen Migrantengruppen nutzt. Die Hisbollah hat dabei eine kriminelle Rolle übernommen, die früher allein der Mafia zukam.“
Man lernt doch nie aus.

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Autorisierte objektive Fake-News, Jenny Stern!

leere

Foto: Die Einsamkeit des Dozenten, wenn er zehn Minuten zu früh zur Vorlesung kommt…

Geschätzte Kollegin Jenny Stern vom „Bayerischen Rundfunk“! Natürlich ist ein alter Mann froh, wenn die Ratschläge und Tipps journalistischer Art, die man meinte, im Allgemeinen und Besonderen jederzeit und allüberall geben zu müssen, auch von den Nachgeborenen positiv angenommen werden. Der „Tagesschau“-Klon „Faktenfinder“ offeriert uns einen gar löblichen Artikel mit dem Titel „Wann darf ein Journalist seine Meinung sagen?“ (Man jauchzt und frohlocket so ganz nebenbei, da es sogar bei einer so genannten „öffentlich-rechtlichen“ Anstalt ganz unerwartet möglich scheint, ohne gendrifiziertes Schreiben auszukommen.) Außerdem lernen bzw. wiederholen wir alle gemeinsam, was an „journalistischen Darstellungsformen“ so herumfleucht, als da wären die objektive und meinungsfreie Nachricht, die schon Pontius Pilatus schätzte, dazu „meinungsäußerende Darstellungsformen“ wie der Kommentar oder die Glosse sowie Bastarde wie das Feature. Volui dicere: Genau das bringe ich meinen Studenten auch bei.

Ich hätte gern auf das Angebot der „Tagesschau“ verwiesen, wenn ich nicht etwas zu mäkeln hätte, so sehr, dass ich – mit Verlaub, geschätzte junge Kollegin! – das Geschwurbel beinahe als Beispiel dafür präsentiert hätte, wie man es gerade nicht machen soll. Deutsch des Grauens vom Feinsten! Es wimmelt vor Nomen (ung, ung, ung, ung – als hätte Katja Kipping den Text verfasst) und Funktionsverben, die Journalisten, falls sie dem Volke dienen wollen (sorry, altes KSV-Sprech), tunlichst vermeiden.

Ich bin versucht, den pathetisch dahinholpernden Satz „die strikte Trennung in informierende und meinungsäußernde Darstellungsformen ist oberstes Gebot im Journalismus“ zu erweitern: Verständlich zu schreiben ist oberstes Gebot im Journalismus, noch vor der Regel, man solle Information und Kommentar strikt trennen. Wenn man nicht verstanden wird, nützt der Rest rein gar nichts.

Mal im Ernst, liebe Kollegin, wir glauben doch nicht, was wir da behaupten? Objektiv? Was soll denn das sein, mal abgesehen von mathematischen Formeln? Uwe Krüger zum Beispiel behauptet in seinem Buch Meinungsmacht – Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten, dass die Mehrheit der Journaille die Sicht der herrschenden Klasse übernehme. Ich gebe zu, dass bei der „Tagesschau“ und beim Bayerischen Rundfunk sowieso der hässliche Begriff „herrschende Klasse“ vermutlich verpönt, wenn nicht gar verboten ist im Sinne der freiwilligen Selbstzensur, dennoch ist er wahr und gut und trifft die Realität wie ein Dartpfeil die Scheibe.

Daher nannte man in grauer Vorzeit so etwas wie die „Tagesschau“ und andere Meinstream-Medien „bürgerliche Presse“. Ein schönes Wort, entlarvt es doch die statistisch, gar wissenschaftlich fundierte These, dass Journalisten fast nie aus der Arbeiterklasse stammen, sondern das Proletariat verachten, eben wie es die Linke auch tut (vgl. Christian Baron: „Proleten, Pöbel, Parasiten: Warum die Linken die Arbeiter verachten). Nicht nur das: Sie machen ihnen sprachpolizeiliche Benimmvorschriften, schelten die Arbeiter, weil sie nicht politisch korrekt wählten und wollen mit ihnen nichts zu tun haben.

Nichts ist objektiv, und Journalisten zu allerletzt. Sie tun nur so.

Nehmen wir „schlussendlich“ (ein beliebtes Wort im Furz- und Blähdeutschen), Jenny Stern, den Abschnitt über das Interview. „Das Gesagte wird dabei genau wiedergegeben und vor der Veröffentlichung häufig vom Interviewpartner ‚autorisiert‘: Das ist, wieder mit Verlaub, gequirlte Kuhkacke und gelogen dazu. Der Guardian macht sich deshalb über deutsche Journalisten lustig und schickt noch Häme hinterher: Diese spielten das Spiel der Politiker mit. Mit Journalismus hat es also nichts zu tun, wenn man Interview „autorisieren“ lässt, eher mit Dummheit und Autoritätshörigkeit. Das ist bei der „Tagesschau“ und anderen Faktenfindern nicht bekannt? Und so etwas soll ich meinen Studentinnen (ich hatte in diesem Semester nur Frauen) empfehlen? Ein höheres Wesen bewahre mich davor.

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Eliten im Beitrittsgebiet

Ich wusste garnicht, dass es ostdeutsche Eliten gibt.

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Der Feind in unseren Reihen

Die Berliner Abendschau über die Zustände an der Berliner Polizeiakademie „Im Bereich der Disziplin“, des Respektes und der Rücksichtnahme. Der Tagesspiegel hat auch etwas…

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Paddeln in Klein-Venedig

kajakkajak

Soeben bin ich stolzer Besitzer eines zweisitzigen Paddelbootes (oder sagt man Kajak?) samt Liegeplatz (da nur Mieter) geworden, direkt bei Klein-Venedig auf der Halbinsel Tiefwerder. Verflixt, wenn man sich das von oben anschaut: Da braucht man ja einen Kompass?! (Danke, Andreas!)

Wer sich bewerben will ab März zum Mitpaddeln, kann das tun, vielleicht sogar per unverschlüsselter E-Mail (kommt natürlich auf die Person an).

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Virtueller Safe

virtueller safe

Wenn ich real auch so viel Geld hätte wie mein Avatar, der hier gerade seinen virtuellen Banksafe begutachtet, brauchte ich nicht mehr zu arbeiten. Man fühlt sich wie Dagobert Duck.

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Frage zu einer investigativen Recherche, update

investigative Recherche

Vielen Dank an alle, die sich die Mühe machten, mir Tipps zu geben. Heute bin ich sehr gut gelaunt, denn ich beschloss am Morgen, in einem fernen Winkel eines Schrankes noch mal gezielt zu suchen, ob nicht doch noch Unterlagen zu einem Artikel zu finden seien, den ich 1997 (ja!) für das Berliner Stadtmagazin TIP geschrieben hatte.

Ein Anwalt schickte mir jüngst eine Unterlassungserklärung, weil sein Mandant in dem Artikel nicht besonders gut abschnitt. Ich war mir nicht sicher, ob ich die Recherchen von damals – von vor zwanzig Jahren! – noch aufbewahrt hatte.

Und siehe, das war so! Unter einem Stapel Akten (die obigen haben mit dem aktuellen Fall nichts zu tun) fand ich, was ich suchte. Meine Thesen von damals standen noch viel ausführlicher in der „Süddeutschen“ (sind online nicht verfügbar). Das wird jetzt lustig vor Gericht (falls es dazu käme).

Vermutlich wird der Herr den Streisand-Effekt kennenlernen. Oder er ist vernünftig und lässt die Sache auf sich beruhen. Das werde ich seinem Anwalt, der gern von irgendjemandem bezahlt werden möchte, vorschlagen.

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Frage zu einer investigativen Recherche [solved]

Hat jemand die kompletten Ausgaben des „Spiegel“ von 1990-1998 auf CD? Ich muss dringend etwas recherchieren.

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Unter uns Sprachprofis

ja wie denn nunNeulich bekam ich Ja wie denn nun? Der Sprachratgeber für Textprofis geschenkt. Unter uns Sprachprofis: Ein Profi, der Deutsch beherrscht wie Jimi Hendrix die Gitarre, braucht selbstredend keine Bücher mehr. Er weiß schon alles oder schreibt selbst. Aber man lässt sich ja [überflüssiges Füllwort] gern unterhalten.

Froh gestimmt begann ich zu blättern. Da sprang, ja stieß mir ein Name in die Augen. Prof. Dr. Frank Überall, Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes, hat die Einleitung verfasst. Mein großer Vorsitzender versucht sich am Deutschen?! Da müssen wir näher hinschauen.

Zum Handwerk des professionellen Textens gehört vor allem die Beherrschung einer korrekten Sprache.

Hört! Hört! Zum Dichten und Denken gehört auch, dass man Geschwurbel vermeidet. Ich habe meinen Studenten klare Regeln für ihre Hausarbeiten vorgegeben. Ich sage es gern klar und angenehm, was erstens, zweitens, drittens käm. Ich will kein Wort sehen, dass mit -ung endet. Punktum. Es geht immer besser, verständlicher, interessanter und eleganter als im bürokratischen Nominalstil à la Katja Kipping.

Merke: Alle Wörter mit UNG, KEIT, ION und ISMUS sind des Gefasels verdächtig und sind nicht (in Worten: überhaupt nicht) erlaubt. Das gilt auch für Verben mit IEREN.

Geschätzter Kollege Professor und Doktor Überall, wir texten also zukünftig wie folgt: Wer professionell schreibt, muss vor allem die Sprache beherrschen.

Das klingt aber leider, als hätten wir einen Schimmel ziemlich hell angestrichen. Gemeint ist: Wer sich kühn daran macht, verständlich und gut schreiben zu wollen, muss zuvörderst die Sprache beherrschen, obzwar letzteres Verb genderpolitisch des Unkorrekten verdächtig ist. Dialektisch-logisch ist also das Beherrschen eine Teilmenge des professionellen Textens. Der Advocatus Diaboli zweifelte natürlich an, dass noch mehr dazu gehöre, sondern würfe ein: Wer perfekt die Sprache beherrscht, kann eh schon genauso gut schreiben. Er müsste also rein gar nichts tun. Wir wollen außerdem nicht die unkorrekte Sprache beherrschen, was mindestens Professor Überall verhüte, sondern die korrekte. Wie meinen? Der Schimmel ist jetzt nicht nur hell, sondern strahlt in Weiß?

Zum Handwerk des Schreibens gehört – wer hätte das gedacht? -, die Sprache zu beherrschen. Texten schreiben wir nicht, weil das ein nur schwaches Verb ist. Wir lieben es hingegen stark, das klingt immer besser.

Es ist stets ein Genuss, gut geschriebene Ausführungen zu lesen oder ihnen bei einem guten Vortrag zuzuhören.

Ausführungen? Ist das eine Art Gassi gehen mit Wörtern? Ich führe den Sprachdackel aus und durchführe ihn, womöglich durch eine dunkle Gasse? Verboten, Professor Überall, erstens wegen des UNGs, zweitens wegen des Geschwurbels, und drittens weil ein Nomen schlechter als ein Verb klingt. Das wissen wir schon seit Heinrich von Kleist, der 1810 besseres Deutsch schrieb als alle Funktionäre des DJV zusammen. Ich wette, dass in dessen gesammelten Werken kein einziges Mal von „Ausführungen“ die Rede ist.

Gerade für Journalistinnen und Journalisten sowie für seriöse Bloggerinnen und Blogger ist es wichtiger denn je (bla bla)

Was wäre, wenn unseriöse Blogger sich auf das berühmte Urteil des Bundesverfassungsgerichts beriefen und behaupteten, sie seien auch Journalisten, da die Definition von „Presse“ seitens des höchsten deutschen Gerichts auch auf sie zuträfe? Oder, wieder die Attitude des Advocatus Diaboli imitierend -: Gerade für die, die nichts zu sagen haben, ist es wichtig, interessant zu schreiben, um den Mangel an Inhalt zu verdecken. Ach so? Das ist auch nicht gemeint?

Ich bin auch gegen gendrifiziertes [das Wort habe ich soeben erfunden] Schreiben, weil das die Sätze schwerfällig dahinstolpern lässt und außerdem den Autor unverzüglich in ein bestimmtes sprachesoterisches Milieu stößt. Journalisten sollten aber diskret sein und das, was sie denken, verbergen. Just saying. Vielen Dank übrigens an meine Studentinnen (mit kleinem i), die sich dem Gendersprech allesamt verweigern, ohne dass ich hätte a priori intervenieren müssen.

Sprache gehört zu unserer Kultur, und korrekte Sprachanwendung trägt dazu bei, dass öffentliche Kommunikation gelingen kann.

Sprachanwendung. Wieso muss ich jetzt an Hautcreme denken? Und wieso höre ich das Echo vor der Eiger Nordwand jodeln: UNG UNG UNG?

Aus Beziehungsdiskussionen (nicht zufällig lugen hier ein UNG und ein ION hervor und machen das Wort an sich so hässlich wie das, was gemeint ist) wissen wir, dass auch die private Kommunikation misslingen kann. Reden ist schwer, und Schreiben auch. Was aber verstehen wir unter „gelingen“ und gar dem öffentlichen Gelingen? Dass der Empfänger der Botschaft sie so versteht, wie der Absender sie abgeschickt hat?

Nur wenn richtige und präzise Wörter gewählt werden, tragen sie zum gesellschaftlichen Diskurs wirkungsvoll bei.

Zu Risiken und Nebenwirkungen sinnfreien Geschwafels im herrschaftsfreien Klassenkampf studieren Sie die Worte des Vorsitzenden Professor Doktor Frank Überall.

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Ehrenmal Kommunalfriedhof Weetfeld

Einen Rat, bitte! Kann es sein, dass Youtube bestimmte Videos davor schützt, per Terminal heruntergeladen zu werden? Bei anderen geht es problemlos. Kann also nicht an der Version liegen.

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Proletarischer Journalismus oder: Ehre, wem Ehre gebührt

Ehrenmal Kommunalfriedhof WeetfeldEhrenmal Kommunalfriedhof WeetfeldEhrenmal Kommunalfriedhof WeetfeldEhrenmal Kommunalfriedhof Weetfeld

Mal so ganz unter uns, liebe an Geschichte interessierten Leserinnen und historisch gebildeten Leser: Was wäre, wenn die Website Ruhr 1920 offline ginge? Ich habe nichts gefunden, was korrekt über den Austand des Proletariats im Ruhrgebiet 1920 berichtete – und was davon an Denkmälern übriggeblieben ist. Ja, ein Rapper-Video von den Grenzgängern kann man jungen Leuten empfehlen (Einfach grandios! Ich wüsste gern, woher das Filmmaterial ist. Ideen oder Tipps?) Wenn ich es nicht schon wüsste, hätte ich wieder etwas über die Arbeiterverräterpartei SPD gelernt.

Natürlich haben wir dann noch Rote Ruhrarme 1920 von Heiner Herde. Dort wird angekündigt, dass einer der Augenzeugen „aus der Distanz des bürgerlichen Journalisten“ zu Wort käme. Har har. Wer würde das noch heute sich zu sagen trauen? (Ja, ihr dürft mich gern einen proletarischen Journalisten nennen!)

[By the way: habe gerade gelernt, wie man Youtube-Videos per Terminal downloaden kann.]

Ich habe den Kommunalfriedhof Hamm-Wiescherhöfen bzw. Weetfeld, Weetfelder Straße besucht und das dortige Ehrenmal. Hier wurden gefallene Kämpfer der Roten Ruhr-Armee begraben. Der Stein ist erhalten, weil ein Bauer ihn nach der Machtübernahme der Nazis versteckte. Die Namen der Ermordeten sollen hier noch einmal genannt werden: Franz Casper, Otto Abt, Otto Probst, Theo Vehring, Albert Fusselberg, Anton Ehlert, Franz Sobeck, Wenzel Bontkowski, Johann Balake und ein unbekannter Toter.

„1920, wen juckt das schon? Die Revolution!“

Nicht weit davon ist ein weiteres „Ehrenmal“, sozusagen inhaltlich das Gegenteil (Foto unten). Für mich sind die dort „Geehrten“ keine „Helden“. Es könnte sein, dass eben diese Soldaten auch die waren, die die Arbeiter niedergemetzelt haben. Der Stein lädt auch nicht ein, zu „gedenken“. Ich habe mir die Namen gar nicht erst angesehen.

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Nachtwacht

unna

Woran denkt man als Bildungsbürger? An Spitzwegs Nachtwächter? An den Maler, der den Deutschland am liebsten ist? An den Wanzlikpfad in Neukölln? Die angeblich gute, alte Zeit, romantisch verklärter Antikapitalismus, also reaktionärer Scheiß? In dem Fachwerkhaus residiert übrigens das Westfälische Literaturbüro in Unna.

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Die Schlacht von Pelkum

Die Schlacht von PelkumDie Schlacht von PelkumDie Schlacht von Pelkum

Anfang April 1920 war die Rote Ruhr-Armee überall im Ruhrgebiet in der Defensive. Auf dem Friedhof in Pelkum bei Hamm hatten sich die letzten aufständischen Arbeiter der Region verschanzt. Auf den Grabsteinen (Foto unten rechts) sieht man heute noch die Einschusslöcher der Schlacht von Pelkum. Die Revolutionäre und – nach Berichten von Augenzeugen – auch Unbeteiligte wurden von der Reichswehr mit Maschinengewehren abgeschlachtet und in einem Massengrab verscharrt.

Auf dem Friedhof steht heute ein gut gepflegter Gedenkstein. Vielen Dank an den Friedshofsgärtner, die mir eine kleine private Führung gab und die Details erläuterte.

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Die Klagemauer von Pelkum

klagemauer pelkumklagemauer pelkum

Am 1. April kam es in Pelkum zum Kampf zwischen der „Roten Ruhr-Armee“ und Reichswehreinheiten. An dieser Mauer in Pelkum bei Hamm wurden mehr als 70 Arbeiter von der Reichwehr erschossen, Sie heißt seitdem im Volksmund „Klagemauer.“ (Kreuzung Kamener Straße/Alte Landwehrstraße)

Der winzige Gedenkstein wurde von von einer unbekannten Privatperson an der Mauer angebracht. Er ist schon stark beschädigt.

Da die anliegenden Gebäude, zu der die Mauer gehört, bald abgerissen oder komplett saniert werden sollen, werden Mauer und Gedenktafel vermutlich bald verschwinden.

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Paul Weniger, du bist ein Held

Paul Weniger

Der Bergmann Paul Weniger aus Altenbögge-Bönen starb im Kampf gegen die Kapp-Putschisten, die im Frühjahr 1920 die Weimarer Republik durch eine Militärdiktatur ersetzen wollten. Paul Weniger war Mitglied der KPD und Verhandlungsführer der Roten Ruhr-Armee in Pelkum. Er wurde am 3. April 1920 im Hof des Polizeigefängnisses von Hamm erschossen. Er hinterließ eine Frau und zwei Kinder. Er war 31 Jahre alt.

Die Rote Ruhr-Armee wurde vor allem von Mitgliedern der anarchosyndikalistischen Freien Vereinigung deutscher Gewerkschaften (FVdG) und der Unabhängigen Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) gebildet.

Bönen (dort war mein Großvater 40 Jahre lang Bergmann) ist der einzige Ort im Ruhrgebiet, in dem eine Strasse nach einem Arbeiter benannt wurde, der von der Reichswehr ermordet wurde.

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Nächtens

hotel

Kurz gesagt: Mein Hotel ist zwar nicht billig, aber das Personal ist superfreundlich, und – im Gegensatz zu früher – gibt es jetzt hier schnelles (!) unzensiertes (!) Internet. Dafür zahle ich gern ein paar Euronen mehr. Muss ich mal sagen.

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Arbeiter und neue Kleinbürger

Lesebefehl: „Sollen sie doch zugrunde gehen – Sahra Wagenknecht und Katja Kipping repräsentieren gesellschaftliche Gruppen, die sich nichts mehr zu sagen haben.“

Ich war ganz begeistert, als ich den Artikel im „Neuen Deutschland“ las und suchte dann nach dem Namen des Autors – und wunderte mich nicht mehr. Etwas verschwurbelt geschrieben, aber genau die richtigen Fragen gestellt.

In den sozialen Medien schwappt der Hass der „linken“ Kleinbürger auf die Arbeiterklasse sowieso seit langem hoch. Das Proletariat wähle AfD, sei rassistisch, verweigere sich dem Gendersprech usw.. Tja. Und jetzt?

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Margarethe, Caroline und der Lünschermannsweg, zum wiederholten Male revisited

Emscherquellhoflünschermannsweglünschermannsweglünschermannswegselfie

Ich schrob hatte schon vor drei Jahren geschrieben: Wieso fotografiere ich eigentlich immer dasselbe Motiv – wie hier (Juli 2012) und hier (März 2012) und hier (November 2011) und hier (Juli 2011)?

Man sieht meinen Geburtsort Holzwickede von der Quellenstraße aus, ca. 100 Meter südlich des Lünschermannswegs.

Der Emscherquellhof wächst immer mehr zu, in ein paar Jahren wird er aus der Perspektive gar nicht mehr zu sehen sein.

Was ist eigentlich da drunter, insbesondere dem Hixterwald, in dem ich als kleiner Junge oft mit meinem Großvater war? Das sieht man auf der Skizze: Mein Opa hatte in den zwanziger Jahren noch auf den Zechen Margarethe und Caroline gearbeitet und wusste auch noch, wo die Schächte und Stollen des Bergwerks Schwarze Adler waren. Und ich weiß das alles von ihm.

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Heimaten

unna

Das ist ein Suchbild.

Bis Montag bekommen die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser Facetten aus meinter alten Heimat im Ruhrgebiet zu sehen und was mir so im Kopf herumschwirrt. Ich verstehe nicht, wie man sich über das Wort „Heimat“ so aufregen kann. Ich habe gleich mehrere davon. In der jetzigen wird vorkommen: Die Rote Ruhrarmee, die Schlacht von Pelkum, die Heimatstube Holzwickede, natürlich der Lünschermannsweg, der Hixterwald, vermutlich auch das Ruhrtal, das Canapé usw..

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Den Deutschen etwas vorenthalten

Die Süddeutsche über Raul Hilberg und sein Buch Destruction of the European Jews:
Bald darauf kündigte der Droemer Knaur Verlag den 1963 geschlossenen Lizenzvertrag mit Hilberg. Der dort zuständige Cheflektor Fritz Bolle (1908-1982) zählte damals zur Spitze der Münchner Verlagswelt und betreute neben dem „Knaur Lexikon A-Z“ Autoren wie Peter Bamm, Johannes Mario Simmel und Hans-Joachim Schoeps. Im Kündigungsbrief an Hilberg gab er 1965 vor, das Buch könne wegen der Passagen über die Judenräte von Böswilligen benutzt werden: „Dass es diese Böswilligen gibt, wissen Sie. Dass sie gefährlich werden können, wissen wir.“ Um neuem Antisemitismus vorzubeugen, sei es geboten, das Buch den Deutschen vorzuenthalten – „trotz der grauenhaften Details über die Vernichtung der Juden“.

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