Hinter der eisernen Mauer oder: Reise nach Jerusalem 6, revisited

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Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. HaMoshava HaGermanit oder: Reise nach Jerusalem 6 14.10.2023). Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung, damit man Details erkennen kann. )

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Ich war heute am Schabbat (14.10.2023) stundenlang herumspaziert, revisited. Vielleicht muss man von Wüste umgeben sein, um Grünes richtig schätzen zu lernen. In Jerusalem: Überall gepflegte Parks, Blumen, Bäume keine grillenden Muslims auf dem Rasen, kein Müll, nirgends. Das fällt einem einfach angenehm auf, wenn man aus Berlin kommt. Jerusalem soll eine der ärmsten Städte in Israel sein, was das durchschnittliche Einkommen der Bewohner angeht. Wie machen die das?

sacher park jerusalem

Die Zweiräderdichte ist erheblich höher: Jede Menge Motorräder, E-Bikes, Roller. Das liegt natürlich auch am Wetter und den orientalischen Temperaturen. Aber so hervorragend ausgebaute Fahrradstrecken hatte ich nicht erwartet.

sacher park jerusalem
Im Sacher-Park

Manchmal fasst man sich an den Kopf. „U.S. Special Envoy on Lebanese TV: Gazans ‚must be allowed to return‘ to north Gaza ‚as soon as possible'“. Wenn man sich die apokalyptischen Bilder aus Gaza ansieht: Was sollen die da machen? Warten, bis die EU mit meinen Steuergeldern vorbeikommt, wie sie es gewohnt sind? Und in Gusch Katif werden vielleicht schon Israels auf sie warten, die ihnen nicht wohlgesonnen sind. (Noch ein Museum auf meiner To-Do-Liste für’s nächste Mal.)

Ich glaube übrigens nicht, dass wir in den Medien wirklich erfahren, was genau der Deal zwischen Israel und der Hamas ist, neben dem Austausch eines Teils der Geiseln. Wie soll das weitergehen? Ist das jetzt ein Lehrstück für die Zukunft, wie man Gefangene freipresst – indem man Zivilisten brutal massakriert und Babys kidnappt? Zum Glück, dass ich nicht entscheiden muss. Aber eines ist sicher: Von den Terroristen wird niemand überleben.

knesseth
Die Knesseth am Yosef Khakshuri Square.

Erst vor anderthalb Wochen wurde die 16-jährige Terroristin, die Moria Cohen Anfang im Dezember 2021 vor den Augen ihrer Kinder mit einem Messer ermorden wollte, zu einer zwölfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Die Mutter erlitt schwere Verletzungen. Jetzt soll diese minderjährige Terroristin im Geiselaustausch freigelassen werden und kehrt somit in die Nachbarschaft zurück, wo auch Moria Cohen und ihre Familie wohnt, in Scheich Jarach in Jerusalem. Den Anschlag verübte die minderjährige Terroristen als sie 14 Jahre alt war. (Israel heute)

Rehavia Park

Fotos oben und unten: Das griechisch-orthodoxe Nonnenkloster Monastery of the Cross im Rehavia-Park; die Basilika wurde schon im 4. Jh. n. Chr. unter Kaiser Konstantin erbaut.

Monastery of the Cross

Wenn ich mit Google da virtuell herumstreife, ist das ein komisches Gefühl: Ich erkenne alles wieder. Wenn ich aber auf meine Südamerika-Reisen so viele Fotos gemacht hätte, wüsste ich gar nicht, was ich damit machen sollte. Wenn man in 18 Tage 703 Fotos macht, wieviel wären das in einem halben Jahr?

ChatGPT: Um die Anzahl der Fotos in einem halben Jahr zu berechnen, müssen wir zuerst herausfinden, wie viele Fotos pro Tag gemacht werden, und dann diese Rate auf ein halbes Jahr hochrechnen. In 18 Tagen wurden 703 Fotos gemacht. Um die tägliche Rate zu berechnen, teilen wir die Anzahl der Fotos durch die Anzahl der Tage:
703 Fotos / 18 Tage ≈ 39,06 Fotos pro Tag
Jetzt wissen wir, dass etwa 39,06 Fotos pro Tag gemacht wurden. Um die Anzahl der Fotos in einem halben Jahr zu berechnen, multiplizieren wir diese tägliche Rate mit der Anzahl der Tage in einem halben Jahr. Ein halbes Jahr hat 365 Tage / 2 = 182,5 Tage (wenn wir ein halbes Jahr als 6 Monate betrachten).
Anzahl der Fotos in einem halben Jahr = 39,06 Fotos pro Tag * 182,5 Tage ≈ 7.135,65 Fotos
In einem halben Jahr würden also etwa 7.135,65 Fotos gemacht werden. Da die Anzahl der Fotos in ganzen Zahlen vorliegen sollte, können wir sie auf die nächste ganze Zahl aufrunden oder abrunden, je nach Bedarf. Das bedeutet, dass in einem halben Jahr etwa 7.135 oder 7.136 Fotos gemacht würden, abhängig von der Rundungsregel, die Sie anwenden möchten.

Ich habe rund 2000 Dias von vier Reisen (sechs Monate 1979/1980, sechs Monate 1981/1982, mehr als sechs Monate 1984, gut zwei Monate 1998).

In 20 Monaten würden also etwa 4.382.208 Fotos gemacht werden. Seid froh, dass ich vorläufig nicht mehr so lange verreisen kann.

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Selfie am Löwenbrunnen

Die kleine Gedenkstätte für Wladimir Zeev Jabotinsky finde ich nicht wieder. Ich kam aus der deutschen Kolonie und bin über den Yosef Navon Square am Bible Hill vorbei Richtung zum King David Hotel und zum YMCA. Offenbar gibt es zahllose Gedenkstätten für den Zionisten Jabotinsky und sogar einen Feiertag.

Vielleicht hatte der recht: „Die Vertreibung der Araber ist unmöglich. Es wird also immer zwei Nationen in Palästina geben.“ (Araber, nicht Palästinenser!)

– Seine Auffassung war, dass die Araber Palästinas niemals freiwillig eine jüdische Mehrheitsbevölkerung in Palästina akzeptieren würden und dass für die Übernahme des Landes keine „Gegenleistung“ möglich sei. Daher müsse entweder die zionistische Kolonisierung aufhören oder ohne Rücksicht auf die einheimische Bevölkerung vorangehen.

„Zionist colonisation must either stop, or else proceed regardless of the native population. Which means that it can proceed and develop only under the protection of a power that is independent of the native population – behind an iron wall, which the native population cannot breach. (1923)

„Er betrachtete die Araber als Nation, aber als „kulturell 500 Jahre hinter uns zurückgeblieben, sie haben weder unsere Ausdauer noch unsere Entschlossenheit“ und verglich die jüdischen Siedler mit den Siedlern in Nordamerika im Kampf gegen die Indianer und mit den Spaniern in Mexiko im Kampf gegen die Azteken.“

„Die Bemühungen um Verständigung und Kompromiss, um einen Ausgleich der Interessen durch Angebote der israelischen Seite hält er für lächerlich und verlogen. Sie unterschätzten außerdem die arabische Nation.“

Jetzt wisst ihr, wie die schweigende Mehrheit in Israel denkt. Jabotinsky war offenbar ein Mann mit prophetischen Gaben. Dann sind Denkmäler nicht verkehrt.

ymca Jerusalem

Der Turm des YMCA-Hotels (auf meinem Foto vom Ölberg aus zu sehen, links vom Felsendom) ist eines der höchsten Gebäude in Jerusalem. Ich wollte natürlich dort hoch, aber ein Security sagte mir, für eine Person würde der Aufzug nicht fahren, nur für mindestens zwei. Es ergab sich eine lustige Konversation, bei der wir beide lachen mussten. Sollte ich etwa auf die Straße zurück und eine beliebige Frau ansprechen? Ja, so ungefähr. Ich versprach, mein Bestes zu versuchen, aber ohne Erfolg. Beim nächsten Mal bringe ich jemanden mit!

ymca Jerusalem

Die Jaffa Street, über die ich oft gegangen bin, abfotografiert vom einem Plakat ebendort. Leider habe ich mir nicht notiert, aus welchem Jahr das Foto ist. Es dürfte zur Zeit der britischen Besatzung Palästinas gemacht worden sein.

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Freiheit, die sie meinen

milei

Ich war noch nie in Argentinien, kann also nicht viel zu der dortigen Politik und Javier Milei sagen.

– Anhänger der Grenznutzenschule. Er hat also keine Ahnung von Ökonomie und will alles privatisieren. Wie das ausgeht, weiß man. Gesundheitssystem? Öffentliches Verkehrssystem? Banken? Steuern sind Diebstahl? Dann bitte gleich die Armee auch privatisieren, um konsequent zu sein.

– Seine Partei La Libertad Avanza gilt als „rechtsextrem“. Da wäre ich nicht sicher, weil man in deutschen Medien schon als „rechtsextrem“ gilt, wenn man nicht gendert oder ein kritisches Wort über die Klimahysterie äußert. „Anti-Establishment-Partei“ – das ist das Modell Trump.

– „Abtreibungsverbot“ – das kennen wir auch vom ehemaligen peruanischen Präsidenten Pedro Castillo, der als „Marxist“ galt. Das ist nicht genuin „rechts“.

– „Liberalisierung des Waffenrechts“ – das will ich auch. „Waffen für das Volk“ war immer eine linke Forderung. (Das wird aber nichts ändern, wie wir aus Brasilien wissen.)

– „Der neue argentinische Präsident, Javier Milei, ist ein überzeugter Freund Israels und hat versprochen, die Botschaft seines Landes nach Jerusalem zu verlegen.“ (Times of Israel)

Der nächste Kriegsschauplatz: „Javier Milei has said that Argentina has non-negotiable‘ sovereignty over the Falkland Islands.“

– „So spricht sich Milei für Legalisierung von Marihuana-Konsum, die Begrenzung des Einflusses der katholischen Kirche und die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe aus“.

– „…das Ministerium für Frauen, Gender und Diversity braucht man auch nicht, findet er“, schreibt Fefe.

– Das Wichtigste: Milei hat keine Mehrheit im Parlament. Alles heiße Luft, und die bisherige herrschende Klasse regiert einfach weiter – in einem anderen Kostüm, was von den Salonfaschisten hierzulande bejubelt wird. 40 Prozent der Argentinier sind arm, und das wird sich nicht zum Positiven wenden.

– Fazit: Die Argentinier haben recht, wenn sie denken, es sei egal, wer dem Ausschuss vorsitzt, der die Geschäfte der Bourgeoisie regelt. Dann kann man auch jemanden wählen, der nicht die gewöhnlichen talkshowkompatiblen Textbausteine ausstößt.

Soll ich mir „wild wuchernde Koteletten“ (Zitat: Qualitätsmedien) wachsen lassen?

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The ratings on this simulation

openai

We have reached an agreement in principle for Sam Altman to return to OpenAI as CEO with a new initial board of Bret Taylor (Chair), Larry Summers, and Adam D’Angelo. We are collaborating to figure out the details. Thank you so much for your patience through this.

Ach. Ach was. Die Kommentare schreiben sich da von selbst. „The ratings on this simulation are incredible“.

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Klatsche für Biblische

Har Savyon
Der Har Savyon im Wadi Hamam nördlich von Tiberias im Nationalpark Gan Le’ummi Arbel (Mount Arbel). Vgl. „Mount Arbel am Wadi Hamam, an den Hörnern von Hittin gepackt“ vom 18.10.2023.

Ich habe mir etwas bei der wiederholten Lektüre Finkelsteins notiert, falls hier Theologen mitlesen:

„Bis vor einigen Jahren nahmen praktisch alle biblischen Archäologen die Beschreibung der Bibel von den beiden Bruderstaaten Juda und Israel für bare Münze. Sie stellten Juda schon zu Salomos Zeit als einen voll entwickelten Staat dar und bemühten sich nach Kräften, archäologische Beweise für die Bautätigkeit und eine effiziente regionale Verwaltung der frühen judäischen Könige zu finden. Wie jedoch weiter oben gezeigt, handelt es sich bei den vorgeblichen archäologischen Beweisen für die vereinte Monarchie um nichts anderes als Wunschdenken. Das gilt auch für die Bauwerke, die man Salomos Nachfolgern zuschrieb. Es stellte sich als illusorisch heraus, die Festungen, die Salomos Sohn Rehabeam in ganz Juda gebaut haben soll (laut 2. Chron. 5-12) zu identifizieren; ebenso war es unmöglich, die massiven Befestigungen auf dem Tell en-Nasbe nördlich von Jerusalem mit den Verteidigungsanlagen, die der judäische König Asa in der biblischen Stadt Mizpa errichtet haben soll (1. Kön. 15,22), in Verbindung zu bringen. Heute weiß man, dass diese königlichen Bauten genau wie die salomonischen Tore und Paläste fast zweihundert Jahre nach der Herrschaft der betreffenden Könige errichtet wurden.“

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How Hamas operates in hospitals in the Gaza Strip

gaza

„As part of the effort to reveal Hamas’ use of hospitals in the Gaza Strip, the IDF Spokesperson’s Unit has launched a dedicated website that contains all the evidence that has been discovered at hospitals so far. The website contains both newly discovered and existing information. It will continue to be updated as additional materials become available.“

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Mehr Stoff

bücher
Die Links gehen zur Großbourgeoisie

Julie Burchill: „Willkommen bei den Woke-Tribunalen: Wie #Identität fortschrittliche Politik zerstört“, 2023.

Christian Frevel: Geschichte Israels. „Dieses Studienbuch stellt die „Geschichte Israels“ von den Anfängen bis zum Bar-Kochba-Aufstand 132-135 n. Chr. dar.“ Ich bin mal gespannt, ob Frevel so frevelhaft argumentiert wie Israel Finkelstein in „Keine Posaunen vor Jericho: Die archäologische Wahrheit über die Bibel“. Das wird ein interessanter Vergleich. Das Buch soll das Standardwerk zum Thema sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein „Studienbuch Theologie“ wie Finkelstein, der Archäologe ist, behauptet, dass es weder den Exodus aus Ägypten noch eine „Eroberung“ Kanaans noch ein Königreich Davids gegeben habe. Dann könnten die Theologen ja gleich einpacken und den Beruf wechseln.

Alexandre Simon Stefan: „Die Trajanssäule“, 2020. Das Buch ist sauteuer, steht aber schon seit Jahren auf meine Wunschliste. Ich hatte noch Geld von meinem geplanten Reisebudget übrig und musste es mir selbst schenken. Es ist auch das einzige Buch, das die Bilder (2500 Figuren!) im Original zeigt und wissenschaftlich einordnet. Man müsste ansonsten nach Rom reisen und eine Drohne fliegen lassen, was vermutlich nicht erlaubt ist. (Das Buch wiegt 3 Kilo und 200 Gramm.)

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Erzpriester und Simultankirchen

Jerusalem
Altstadt Jerusalems, christliches Viertel

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Reise nach Jerusalem 4 vom 12.10.2023 und Reise nach Jerusalem 5 13.10.2023). Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung.

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Hätte ich gewusst, wo ich in Jerusalem überall war, mein Kopf hätte geraucht oder ich hätte einem stundenlang plappernden Führer nicht mehr zuhören können. Es macht fast mehr Spaß, im nachhinein herauszufinden, was auf diversen Fotos zu sehen ist. Das zweite des obigen Blocks zeigt den Eingang der Kirche der Schmerzen Mariä an der Via Dolorosa, erbaut über einem byzantinischen Gebäude und überraschenderweise im muslimischen Viertel „…und umfasst auch die Kapelle von der Ohnmacht Unserer Lieben Frau.“ Und was ist mit einer Kapelle von der Menstruation unserer bösen lieben Frau? Über der Tür steht Tuam Ipsius Animam Pertransivit Gladius (Lukas 2,34).

Die Shone Halakot-Straße (3. Foto) ist im jüdischen Viertel. Das 4. Foto zeigt aus einer anderen Perspektive die Reste der fast zwei Jahrtausende alten byzantinische Marktstraße.

Auf dem Foto links unten erkennt man das Schild der Midreshet HaRovaAdvanced Torah Academy for Women („im Namen von Andre Veres, Tzvi ben Alexander Veres“ bezieht sich auf kanadischen Geldgeber).

In dieser Straße begegnete mir auch eine größere Touristengruppe, die zweite (unten rechts) auf der Hauptstraße des Armenischen Viertels, der Al Batriarkeya Al Armaneya.

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Das war einfach, obwohl ich kein Kyrillisch lesen kann – die russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Kirche, um die es natürlich Streit gibt. Man weiß nicht so richtig, wem sie gehört bzw. gehören darf. Sogar Putin hat Briefe dazu geschrieben. (Es gibt eine kaiserliche orthodoxe Palästina-Gesellschaft – wtf? Und dann gibt es noch einen Streit zwischen rotrussischen und weißrussischen Orthodoxen – sind die nicht schon längst tot? Das ist wieder typisch Jerusalem.)

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Die Fotos oben zeigen die Grabeskirche (Church of the Holy Sepulchre) über dem Ort, an dem der angebliche Jesus angeblich gekreuzigt wurde.

„Grabeskirche ist die in der Westkirche übliche Bezeichnung. In der Ostkirche bzw. von orthodoxen Christen wird das Gebäude Auferstehungskirche (griechisch Ναός της Αναστάσεως, von ἀνάστασις anastasis, „Auferstehung“) genannt. Die Kirche ist der Sitz des griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem und des katholischen Erzpriesters der Basilika des heiligen Grabes. Das „Heilige Grab“ (Πανάγιος Τάφος, Sanctum Sepulcrum) im Innern der Kirche wurde verschiedentlich nachgebaut (siehe Nachbildungen des Heiligen Grabs).“

Also wieder Themenpark und alles erfunden. „Es gibt weitere Orte, an denen das Grab Jesu vermutet bzw. verehrt wird, siehe eigener Abschnitt.“ Soso: die heutige Grabrotunde steht „auf einem Steinbruch, der unter dem römischen Kaiser Hadrian (117-138) zunächst von einem heidnischen Tempel überbaut worden war“. Nichts Genaues weiß man also wie gewohnt nicht. Es gibt noch nicht einmal Indizien. Aber erst einmal eine Kirche über einem Haufen Steine bauen.

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Ich hatte am 12.10.2023 schon zur Grabeskirche gebloggt. Obwohl sie so riesig ist, war der Eingang extrem schwer zu finden. Ich hatte mich mit einem kompakt gebauten britischen Globetrotter zusammengetan und streifte abwechselnd durch das arabische und dann wieder christliche Viertel, bis wir endlich am Ziel waren. Auch ohne die Baustelle ist das Gebäude ziemlich verschachtelt, weil sich jede Version der Verehrung höherer Wesen der christlichen Art mit Mauern gegenüber allen anderen absondern will. Aber man muss ja auch irgendwie reinkommen.

Das Foto zeigt den Platz in der Nähe des Eingangs der Grabeskirche, der voller arabischer Souvenirläden ist.

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Hier habe ich im Abraham Hostel eine Woche gewohnt. Bis auf die ersten beiden Tage, an denen ein alter Deutscher, der ein wenig verwirrt war und mit dem ich nichts anfangen konnte, noch ein Bett belegte, war ich allein. Das hat mir natürlich gefallen. Nur die Dachterrasse war abends geschlossen. Die hatten offenbar mehr Sorgen als die beiden Hostels in Tel Aviv, in denen ich war, obwohl Jerusalem von Raketen fast verschont wurde.

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Vorwärts in die Vergangenheit

openai

Fefe schreibt zur Causa OpenAI: “ Altman und seine Kumpels gehen zu Microsoft, wo sie eine „Advanced AI“-Abteilung gründen werden. Für Microsoft gibt es damit keinen Grund mehr, in OpenAI zu investieren, wo sie bis dato der mit Abstand größte Investor waren. OpenAI ist damit tot.“

Klar, warum sollte man in eine Firma investieren, wenn man den Gründer und die wichtigsten Ingenieure für sich selbst einkaufen kann? Aber man freut sich natürlich, die „neue Führung“ bei OpenAI kennenzulernen – und packt gerade die Folterwerkzeuge ein.

ChatGPT: Die Frage, ob die Entlassung eines Vorstandsmitglieds vernünftig war oder nicht, hängt von vielen Faktoren und Umständen ab, die von Fall zu Fall unterschiedlich sein können.

Gut zu wissen. Ich erinnere an den journalistischen Lehrsatz Nr. 1: „Wo kommt die Kohle her? Wo geht die Kohle hin?“ (Matthew D. Rose)

Schlage mir eine Überschrift eines Zeitungsartikels vor, in der die Wörter „Magnetschwebebahn“, „künstliche Intelligenz“ und „OpenAI“ vorkommen.
ChatGPT: „Revolutionäre Magnetschwebebahn mit Künstlicher Intelligenz von OpenAI: Die Zukunft des öffentlichen Verkehrs?“

Berlin plant also eine Magnetschwebebahn. Da schreiben sich die Witze wie v on selbst. Soll die so aussehen wie 1989? Warum lässt man nicht einfach die Chinesen so etwas bauen? Die können das. Nur wäre eine chinesische Version viel zu schnell – die fährt 600 Sachen.

openai

Ich habe es mir ausrechnen lassen:
Die Entfernung vom Alexanderplatz in Berlin zum Rathaus Spandau beträgt ungefähr 13 Kilometer. Um die Zeit zu berechnen, die ein Auto benötigt, um diese Strecke bei einer Geschwindigkeit von 600 Kilometern pro Stunde zurückzulegen, teilen Sie die Entfernung durch die Geschwindigkeit:
Zeit = Entfernung / Geschwindigkeit
Zeit = 13 Kilometer / 600 Kilometer pro Stunde
Das ergibt: Zeit = 0,02167 Stunden. Um die Zeit in Minuten umzurechnen, multiplizieren Sie sie mit 60 (da eine Stunde 60 Minuten hat): 0,02167 Stunden * 60 Minuten/Stunde ≈ 1,3 Minuten. Es würde also etwa 1,3 Minuten dauern, um vom Alexanderplatz in Berlin zum Rathaus Spandau zu gelangen, wenn alle Straßen leer wären und das Auto konstant mit 600 Kilometern pro Stunde fährt.

Wenn es die „Grünen“ beim Eröffnungstermin im 22. Jahrhundert noch gibt und sie an der Regierung in Berlin beteiligt wären, wird die Bahn so aussehen, wie es die KI es sich ersonnen hat:

magnetschwebebahn

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Tor zur Hölle, reloaded

gaza

Der Screenshot aus einem Video der IDF erinnert mich an mein Posting vom 11.10, als ich noch in Israel war: „Die Tore zur Hölle haben sich geöffnet.“ Das mag pathetisch klingen, aber für Araber ist das die richtige Ansprache.

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Unter Wartenden

ollantaytambo

Fotografiert im Juli 1984 in Ollantaytambo, Peru.

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Evening Vibes

Kann mir jemand sagen, welches Stück da abgespielt wird? (Tel Aviv, Oktober 2023)

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Benjamin Constant, reloaded and revisited

Tabatinga

Benjamin Constant (Brasilien) im Dreiländereck Kolumbien-Brasilien-Peru. In Benjamin Constant war ich 1982 mehrere Tage. Ich war von Bogota nach Leticia (Kolumbien) geflogen und von dort aus per Fähre nach Tabatinga. Ich habe hier schon mehrfach darüber geschrieben – in den Beiträgen vor 2014 habe ich Benjamin Constant mit Tabatinga verwechselt. In Tabatinga ist der Grenzüberganz zu Leticia, Kolumbien, von wo aus ich kam. Nach meinem Reisetagebuch habe ich mehrere Tage in Benjamin Constant auf ein Schiff gewartet. Weiteres Indiz: die Kirche, die ich fotografiert hatte, steht in Benjamin Constant (7. Foto von oben).

Vgl. Tabatinga am Solimões (11.08.2014), Am Solimões (18.01.2011), Die Mutter aller Flüsse (02.02.2004) und Am Amazonas (14.12.2004).

Das war das vermutlich letzte Foto meiner beiden Aufenthalte in Brasilien (1980 und 1982). Aber, wie schon angemerkt: Vielleicht finde ich noch eines in den Backups, die ich, wenn ich Zeit und Lust habe, noch mal durchsehen werde.

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5000 Jahre Jerusalem

Jerusalem Tower of David Museum
Davidsturm-Museum

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Reise nach Jerusalem 4 vom 12.10.2023). Ich habe so viele Fotos gemacht, so dass auch hier zwei Teile daraus werden. Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung.

Jerusalem Tower of David MuseumJerusalem

Ich muss die Leserschaft leider mit unzähligen pädagogisch wertvollen Bildchen und sogar Filmchen belästigen. Heute nur über das Tower of David Museum, das am 12. Oktober – ganz überraschend für mich – geöffnet hatte. Ich ging völlig unvorbereitet da hinein.

Natürlich war ich wieder der einzige Tourist, was den Besuch extrem angenehm machte. Ich habe den halben Tag da verbracht – eines der interessantesten und besten Museen, die ich jemals besucht habe (in dieser Kategorie: Museo del Oro in Bogota 1979 und 1982 sowie der Domschatz in Essen 2022.)

Vorab mögen sich die geneigten Leserinnen und die wohlwollenden Leser mental einstimmen. Zuerst bitte ich kurz den Blick von einer der Mauern des Davidsturm-Museums zu genießen. Danach gibt es einen Lehrfilm (Video, 3 Min.) über die Geschichte Jerusalems seit der kanaanitischen Zeit, also seit rund 5000 Jahren (wie gewohnt der Einwurf: Eine kriegerische Landnahme nach einem Exodus der Israeliten aus Ägypten hat es nicht gegeben. Das Museum ist auch so vorsichtig, das gar nicht erst zu behaupten.) Zum Schluss ein einminütiger holografischer Film, wie der Davidsturm entstanden ist (auch sehr hübsch gemacht).

Jerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David Museum

Oben erkennt man das Dung Tor (rechts) und das Ziontor (links).

Jerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David Museum

Das Modell zeigt das Kidrontal von Norden, das Löwentor und rechts das Herodes- und Damaskustor.

Jerusalem Tower of David Museum

Ich habe mich bemüht, von jeder relevanten Epoche ein Artefakt zu fotografieren. Leider vergaß ich bei ein paar Fotos mir zu merken, welche archäologischen Relikte das sind. Das hole ich irgendwann nach. Außerdem will ich die Leserschaft nicht über das gewohnte Maß hinaus langeweilen.

Jerusalem Tower of David Museum

Die uralte geflügelte Göttin aus Kalkstein wird den Stammlesern bekannt vorkommen. Ihr Name ist Lilith aka Alphito [Rezension].

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Prutah (Münzen) aus der Zeit des Hasmonäers Mattathias Antigonus (47-30 v. Chr., Replikate) Die Münzen zeigen zum ersten Mal in der Geschichte jüdischer Münzprägung religiöse Symbole – Menora und Schaubrottisch.

Jerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David Museum

Das römische Schwert und die Öllampen stammen aus der byzantinischen Zeit, 2./3 Jh. nach Chr. Da war Jerusalem schon zerstört und eine römische Provinzstadt, in der sich keine Juden aufhalten durften.

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Die Kette eines Kreuzritters und die islamische Beschreibung der Waffen Saladins sind aus dem 12. Jahrhundert.

Jerusalem Tower of David Museum

Mir fällt keine Stadt ein, von der über so lange Zeit Karten oder etwas in der Art hergestellt wurden (vielleicht irgendwo in China?). Hier eine aus dem 16. Jahrhundert.

Jerusalem Tower of David Museum

Christian Kruik von Adrichem (1533–1585) war der Kartenmaler (aus dem Theatrum Terrae Sanctae et Biblicarum Historiarum). Ich weiß aber nicht, ob der Jerusalem wirklich gesehen hat; maßstabsgetreu ist die Karte ohnehin nicht.

Jerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David Museum

Der Prophet – sein Name sei nicht gepriesen – reitet auf einem Fabelwesen mit Frauengesicht irgendwohin. Wer glaubt an so einen Quatsch?

Jerusalem Tower of David Museum

Die Sammlung von Kitsch und alten Souvenirs fand ich lustig: Das gab es also schon damals. Das Spielbrett (?) sieht aus wie Monopoly.

Jerusalem Tower of David Museum

Einmarsch der britischen Armee in Jerusalem 1917 Das Foto ist aus einem Video, das im Museum abgespielt wurde.

Jerusalem Tower of David Museum

Am 9. Dezember 1917 endete die ottomanische Herrschaft über Jerusalem (von „Palästinensern“ keine Spur…)

Jerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David Museum

Ich bin ziemlich lang auf den Gemäuern herumgewandert, das Gelände ist riesig und die Aussicht atemberaubend. Das Museum würde ich noch mal besuchen, auch wenn es vor Touristen nur so wimmelt. Ich weiß jetzt, worauf ich achten müsste, und Fotos habe ich schon genug gemacht.

Jerusalem Tower of David Museum

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Keine Gnade für die Schwachen

Jerusalem
Die Altstadt Jerusalems mit Blick auf den Ölberg, ein fast identisches Foto hatte ich hier schon veröffentlicht. Der Turm links ist die Erlöserkirche.

Kurz zwischendurch. Ich halte bekanntlich die Zwei-Staaten-Lösung in Palästina für nicht machbar und für unrealistisch. Ich bin aber für Argumente offen. Hier ein Zitat (hinter der Paywall der bürgerlichen Presse) von Ehud Barak:

Barak: Etwa die Hälfte der Israelis, vielleicht auch etwas mehr, glaubt an die Ein-Staaten-Lösung. Ich gehöre nicht dazu, weil es Gerechtigkeit für die Palästinenser geben muss. Es wäre auch für Israels Sicherheit, unsere Identität, unsere Zukunft das Beste. In der Region zwischen Mittelmeer und dem Fluss Jordan leben rund 15 Millionen Menschen. Ein solches Gebiet kann man als israelische Regierung nicht permanent kontrollieren und dabei immer noch demokratisch sein. Die Bevölkerung setzt sich je zur Hälfte aus Juden und Nichtjuden zusammen, wobei die muslimische Bevölkerung rasant zulegt. Wenn nun Gaza, Israel und das Westjordanland zu einem Staat zusammengelegt würden und die nichtjüdische Bevölkerung in der Knesset wählen könnte, hätten wir über Nacht einen Staat mit muslimischer Mehrheit. Drei Millionen Palästinenser in der Westbank und mehr als zwei Millionen in Gaza hätten dann das Wahlrecht, obwohl sie teils seit 56 Jahren nicht gewählt haben, viele von ihnen noch nie. Das wäre keine Demokratie. Unser Ziel sollte ein starkes und sicheres Israel sein, Seite an Seite mit einem entmilitarisierten palästinensischen Staat. Und deshalb müssen wir weiterhin an die Zweistaatenlösung glauben.

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Angeln am Amazonas

solimoes

Leider habe ich keine Fischbestimmungsapp. Falls hier Angler mitlesen: Welche Fischart könnte das sein?

Amazonas ist nicht ganz korrekt, die Mutter aller Flüsse (vermutlich vom indianischen Wort Amassona: „Schiffezerstörer„) wird von den Brasilianern Solimões genannt. Das Foto habe ich 1982 gemacht, ein paar hundert Kilometer westlich von Manaus. Ich bin damals per Schiff von Kolumbien den Amazonas hinunter (vgl. Am Solimões, 18.01.2011, sowie Am Solimões, revisited II, 17.06.2022) gereist und von Manaus per Bus nach Norden nach Guyana.

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Alte Tore und alte Klagen

Jerusalem
Sab al-Wad, Brunnen im arabischen Viertel Jerusalems, Israel.

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Reise nach Jerusalem 3 vom 11.10.2023). Ich habe an dem Tag so viele Fotos gemacht, so dass ich zwei Teile daraus machen werde. Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung.

Jerusalem
Ein fast identisches Foto aus dem arabischen Viertel hatte ich schon am 11.10.2023 gepostet.

Es ist ein bisschen seltsam, dass ich hier touristische Fotos poste, während der Krieg in Gaza tobt, das so genannte Parlament dort sich auflöst und die Hamas nicht nur ein Problem hat. („Israel Heute“ habe ich aus der Blogroll genommen. Diskussionen über den Messias kann ich einfach nicht ertragen. Den Telegram-Kanal verfolge ich, sehe aber über das religiöse Gesülze hinweg.)

Jerusalem
Die Karte habe ich aus mehreren anderen selbst gemacht, um einen Überblick zu haben. Es gibt noch mehr Stadttore, aber nicht alle sind geöffnet. Ich habe noch nie so ein Gewirr von Gassen und verschachtelten Sträßchen gesehen. Vermutlich sahen alle orientalischen Städte früher so aus. Warum baut man heute nicht so? Das ist doch sehr platzsparend…

Ich marschierte den Ölberg wieder hinunter und durch das Löwentor in das arabische Viertel. Wahrscheinlich haben nur wenige Leute das so menschenleer gesehen wie ich. Man kann das arabische kaum von den anderen Vierteln unterscheiden, nur dass die Moscheendichte höher ist und mehr Menschen typisch arabisch gekleidet sind. Wenn man sich noch unzählige Touristenströme dazudenkt, wird es sowieso chaotisch. Auch die Geräuschkulisse vermischt sich. Im arabischen Viertel hört man die Kirchenglocken (Video) aus dem christlichen und armenischen Viertel und umgekehrt. Die Muezzins (Video, am Damaskus Tor) sind eh so laut, dass sie alles übertönen.

Jerusalem altstadtJerusalem altstadtJerusalem altstadtJerusalem altstadtJerusalem altstadtJerusalem altstadtJerusalem Damaskus Tor
Damaskus Tor

Vor dem Damaskus-Tor sprach mich noch ein älterer Araber neugierig an, der schon mal in Deutschland war. Wir unterhielten uns eine Weile in Englisch.

Die Soldaten waren hier mehr und irgendwie nervös – mit gutem Grund. „Nirgendwo sonst im Land gab es auf so kleinem Raum so viele Attentate.“ Nur wenige Stunden später wurde ein Araber genau da erschossen, als er zusammen mit anderen einen Molotow-Cocktail auf die Polizisten bzw. Soldaten werfen wollte. Der hätte mich auch erwischen können. Wenn da jemand komisch aussieht und einen verdächtigen Gegenstand in der Hand hat, wird verständlicherweise nicht lange gefackelt.

Jerusalem
Modell Jerusalems im 19. Jahrhundert, von Westen aus gesehen. Die Klagemauer ist schwer zu erkennen – zwischen dem Felsendom und dem Minarett rechts davon. Das Maghrebinerviertel vor der Klagemauer wurde nach dem Sechstagekrieg abgerissen. Ganz rechts am Ende der Mauer um den Tempelberg ist das Dung Tor. Das Modell steht im Davidsturm-Museum am Jaffa Tor.

Am nächsten Tag betrat ich das jüdische Viertel durch das Dung Tor aka Misttor. Die Klage- aka Westmauer war natürlich auf meine To-Do-Liste.

Dung gate
Das Dung – oder Misttor (hatte ich zuerst falsch als das Zion Tor eingeordnet)

Und da ich gen Jerusalem kam und drei Tage dagewesen war, machte ich mich des Nachts auf und wenig Männer mit mir; denn ich sagte keinem Menschen, was mir mein Gott eingegeben hatte, zu tun an Jerusalem; und war kein Tier mit mir, ohne da ich auf ritt. Und ich ritt zum Taltor aus bei der Nacht, vor dem Drachenbrunnen und an das Misttor; und tat mir wehe, dass die Mauern Jerusalems zerrissen waren und die Tore mit Feuer verzehret. Und ging hinüber zu dem Brunnentor und zu des Königs Teich; und war da nicht Raum meinem Tier, dass es unter mir hätte gehen können. Da zog ich bei Nacht den Bach hinan, und tat mir wehe, die Mauern also zu sehen; und kehrete um und kam zum Taltor wieder heim. (Nehemia 2, 13ff.), Jude und Statthalter der persischen Provinz Jehud 445 v. Chr.. Zum Einordnen: In diesem Jahr endete der Peloponnesische Krieg zwischen Athen und Sparta. Das Dungtor stand da schon, als Nebukadnezar II. 587/586 v. Chr. Jerusalem eroberte, also vermutlich seit der Eisenzeit. Es ist also älter als die Akropolis von Athen oder die keltischen Fürstengräber von Hochdorf.

Die Westmauer sieht nicht so „romantisch“ aus wie auf fast allen Fotos. Der Platz vor der Mauer ist voll mit Bussen und einer Art Busterminal. Fußgänger gegen durch eine Sperre. Ich wechselte ein paar Worte auf Deutsch/Jiddisch mit einem älteren Orthodoxen, den ich auf Hebräisch begrüßt und der mich freundlich angesprochen hatte, wollte mich aber nicht unter die Gläubigen mischen.

Dann wurde es kompliziert. Ich stieg an der westlichen Seite Treppen hinauf, um die Sache von oben zu sehen, aber verlief mich total – das sind mindestens drei Etagen und wieder verschachtelte Bauten. Endlich fand ich eine winzige Treppe, die zudem gar nicht ausgeschildert war, die mich zu einer Art Aussichtsplattform brachte.

Jerusalem klagemauerJerusalem klagemauer

Das untere Foto habe ich mit meiner GoPro HERO9 gemacht. Der Unterschied zu den Fotos mit dem Smartphone ist nicht zu erkennen. Vielleicht muss ich auch noch einmal das Handbuch lesen (90 Seiten). Das Foto hatte aber eine so hohe Auflösung, dass die App es nicht auf das Smartphone beamen konnte. Das geht nur mit einem Speicherkartenleser, den ich mittlerweile gekauft habe, oder ich müsste mir ein besseres Handy zulegen.

Man vergisst, dass sich nicht nur die Araber mit den Juden streiten, sondern alle gegen alle sind. Die Armenier hassen die Juden ganz besonders, im Vergleich zu den anderen Völkern der ehemaligen Sowjetunion. Warum, weiß ich nicht, vielleicht weil die Armenier neben den Juden am längsten in Jerusalem sind, länger als die Araber.

Beim Camp David-Treffen im Jahr 2000 schlug Israel eine Teilung der Altstadt vor, wonach das armenische und das jüdische Viertel unter israelischer Herrschaft bleiben sollten, während das christliche und das muslimische Viertel unter palästinensische Herrschaft gelangen würden. Die palästinensische Seite unter Leitung von Jassir Arafat wies diesen Vorschlag mit den Worten zurück: „Das armenische Quartier gehört uns. Wir und die Armenier sind ein Volk.“ Der Vorschlag wurde ebenso vom armenischen, griechisch-orthodoxen und lateinischen Patriarchat abgelehnt, die auf die Verbundenheit des christlichen und des armenischen Viertels im christlichen Glauben hinwiesen.

Ihr hattet eure Chance. Die kommt nicht wieder.

Jerusalem armenisches ViertelJerusalem armenisches Viertel
Jerusalem, Armenisches Viertel, Al Lewaa Etzeyoni, rechts hinter der Mauer das Patriarchat von Jerusalem der Armenischen Apostolischen Kirche.

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German journalists love this stuff

tuvia teenenbom
Screenshot aus „Catch The Jew!: Eye-opening education“ (Kindle-Version)

Aus Tuvia Tenenboms „Catch The Jew!: Eye-opening education“ – Tenenbom interviewt den arabischen „Palästinenserführer“ Jibhril Rajoub, der für Arafat gearbeitet hat, Chef des Geheimdienstes Palestinian Preventive Security war und auch Präsident der Palestinian Football Association ist. Die Pointe: Rajoub weiß nicht, dass Tenenbom Jude ist, sondern denkt, der sei ein deutscher Journalist mit dem Namen „Tobi“.

„I was and will remain devoted to the cause of the Palestinian people,“ he says in the clearest of language, adding: „Equal rights for women is for me a commitment. I am trying. I hope that the other side [Israel] understands the dimension of what we’re doing and opens a bridge” for both of them to walk on.

Bullshit. I know it, he knows it, but he has to say this. How did we get into equal rights for women here? Part of the bullshit. German journalists love this stuff, and so he feeds it to me.

France is perfume. Germany is Mercedes. The USA is McDonald’s. What is Palestine?

„It’s enough that Christ was born here in Palestine, it’s enough that we have al-Aqsa, it’s enough that Palestine is sacred for three religions: Judaism, Christianity, and Islam.

Jibril, enjoying his game, keeps at it. There were many wars in Europe, he says, but in this place Christ was born, and he „spread love and peace.“

More bullshit. Jibril is no Christian, and to Muslims Jesus was a prophet, no Christ, but Jibril knows that a good European Christian like me would be impressed by it, and so he says it.

He, the Master of Masters really believes me that I’m a German Christian. I’m good!

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Vom Gat Schmanim zum Ölberg

Jerusalem
Modell Jerusalems im 19. Jahrhundert, in der Mitte das Kidrontal mit dem Garten Gethsemani (Gat Schmanim) (hinten) und dem Ölberg (rechts). Das Modell steht im Davidsturm-Museum am Jaffa Tor.

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Reise nach Jerusalem 3 vom 11.10.2023). Ich habe an dem Tag so viele Fotos gemacht, so dass ich zwei Teile daraus machen werde. Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung.

Jerusalem
Blick vom Garten der Basilica Agoniae Domini (Kirche aller Nationen) nach Westen zur Stadtmauer Jerusalems.

Am zweiten Tag meines Aufenthalts in Jerusalem bin ich auf den Ölberg gestiegen, wie schon geschildert. Man kann durch das arabische Viertel laufen, die Al Alam entlang, und dann zum Löwentor hinaus. Das ist aber gar nicht so einfach, und ich habe mich auch wieder verirrt, als ich beim Jaffa-Tor (Video) die Altstadt betrat. Die Gassen sind so eng und klein, dass Google Earth einem nicht viel helfen kann. Ich kann Nachahmern nur empfehlen, sich eine gute Karte der Altstadt ganz old school auf Papier zu besorgen.

JerusalemKirche aller Nationen
Das Innere und der Garten der Kirche aller Nationen

Vom Löwentor geht man in Richtung Al-Mansourieh-Strasse. Normalerweise scheint es dort von Bussen, Touristen und Autos nur so zu wimmeln; ich war allein.

Jerusalem
Griechisch-orthodoxe Kirche St. Stephen im Kidrontal

Man kommt an der griechisch-orthodoxen Kirche St. Stephen vorbei (zu der ich keine Website gefunden habe). Direkt dahinter ist der aus der Bibel berühmte Garten Gethsemane (diese Schreibweise habe ich noch gelernt).

Jerusalem
Der Garten Gethsemani

Wie auch bei den anderen heiligen Stätten ist bei diesem Garten alles frei erfunden. Sogar die Ölbaume sind nicht, wie ich in einem Reiseführer las, zwei Jahrtausende alt, sondern wurden im 12. Jahrhundert von den Kreuzrittern gepflanzt, die hier den ersten Themenpark errichteten. „Die Schwierigkeit, dass Jesus nach neutestamentlicher Darstellung in dieser Nacht dreimal zwischen den schlafenden Jüngern und seinem Gebetsort wechselte und also jedes Mal den Ölberg hätte ersteigen müssen, wurde nicht wahrgenommen.“ Vielleicht ist er ja heimlich auf einem Fabelwesen geflogen wie Mohammed?

evangelium Johannes

Ich bin dann den kleinen Weg hoch zur Kirche Dominus Flevit, der zur Aussichtsplattform führt. Dafür habe ich eine knappe Stunde gebraucht.

Jerusalem Mount of OlivesJerusalem Mount of OlivesJerusalem Mount of OlivesJerusalem Mount of OlivesJerusalem Mount of Olives

Das nächste Mal würde ich nur bei Sonnenaufgang oder – untergang das Panorama genießen. Die Aussicht, ständig von Touristenmassen umzingelt zu sein, lässt mich schaudern. Das tue ich mir nicht an, zumal die vermutlich fast alle auch noch Verehrer höherer Wesen sind, daher beratungsresistent. Reisen in Kriegszeiten hat auch Vorteile.

Jerusalem Mount of Olives
Die Beschriftung des Grabes ist nicht richtig, der Mann hieß Mujīr al-Dīn al-ʿUlaymī und hat im 15. Jahrhundert eine Geschichte Jerusalems geschrieben.

Auf dem Rückweg kann man den Ölberg samt der Kirchen sehr gut von der Stadtmauer aus ansehen. Die Kirche mit den goldenen Kuppeln ist russisch-orthodox und Maria Magdalena gewidmet. Es war schon später Nachmittag und ich musste wieder ins arabische Viertel zurück, was mich ein wenig beunruhigte, da die Araber Randale angekündigt hatten…

Jerusalem Mount of Olives

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Kulturkampf und Landschaftspflege

Journalistenpreis
Deutsche Journalisten verleihen sich gegenseitig Journalistenpreise (Symbolbild)

Was haben wir an der Qualitätsmedienfront?

Deutscher Fernsehpreis. Helmut-Schmidt-Journalistenpreis. Adolf-Grimme-Preis. Auch hochbepreiste Journalisten nehmen mehr als eine halbe Million Euro an. Aber natürlich lassen sie sich deshalb inhaltlich nicht beeinflussen. Wo kämen wir denn da hin! Es geht doch um das Klima die politische Landschaftspflege. (Hat jemand „Putin“ gesagt?)

deutsch des Grauens

Lifestyle- und Genderfront

„Exemplarische Beispiele“ – was darf ich mir darunter vorstellen? Beispielhafte Exempel? Wenn ich in der bürgerlichen Presse geduzt werde, ist das immer pseudojugendliches Anbiedern. Danach kommen unweigerlich queer, trans, nachhaltig, Klima, gendern. Meine Analyse des Klassenstandpunkts hat ergeben, dass Begriffe „Konfrontationslinien, Spaltungen und Triggerpunkte“ sich an das reaktionäre neue Kleinbürgertum wendet, das, wie auch das alte, nach unten sprachpolizeilich tritt und nach oben kapitalismusaffin buckelt.

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) arbeitet weiter daran, sich lächerlich zu machen. Der hessische Landesverband legt noch eins drauf. „Gendern im öffentlich-rechtlichen Rundfunk verbieten – das wäre ein Verstoß gegen Art. 5 GG und ein eklatanter Bruch mit der Pressefreiheit in Deutschland.“

Ach ja? Erstens sind bestimmte Sprachformen kein Menschenrecht, und zweites hat das nicht mit der Pressefreiheit zu tun, sondern mit dem Recht des Eigentümers eines Medienunternehmens, seinen Angestellten vorzuschreiben, was und wie sie etwa publizieren. Natürlich kann „Gendern“ verboten werden. Und was wäre auch gut so, allüberall.

djv

Auf dem Verbandstag 2023 des DJV in Magdeburg, an dem ich als Delegierter teilgenommen habe, war ebenfalls ein ziemlich lächerlicher Antrag positiv abgestimmt worden. Der Fachausschuss Chancengleichheit und Diversity wollte sich unbedingt wichtig tun und forderte „alle Medienhäuser, Verlage, Pressestellen, Redaktionen und Sender – öffentlich-rechtliche wie privatwirtschaftliche – in Deutschland auf, ihren Mitarbeiter:innen [sic] das Gendern in journalistischen Beiträgen zu ermöglichen“. Die werden sich kaputtlachen. Ich war leider zu verschnupft und konnte kaum sprechen, sonst wäre ich vehement in die Bütt gegangen.

werbung

Front der „palästinensischen“ Völkischen und sonstigen Vollhonks

Al Jazeera: „Canada’s Justin Trudeau tells Israel to end ‘killing of babies’“. Vielleicht sollte der Kerl besser die Hamas auffordern, die als Geisel gehaltenen Babies freizugeben – und alle anderen Geiseln auch. Zum Glück lassen sich die Israelis nicht von solchen antisemitischen Idioten beeinflussen und ziehen die Sache bis zum Ende durch.

Politik- und Vollklatschenfront

Das Bundesverfassungsgericht hat geurteilt, dass der Bund zur Bekämpfung der Coronakrise gedachte Gelder nicht für den Klimaschutz nutzen darf. Die Änderung des Nachtragshaushalts 2021 sei verfassungswidrig. Har har.

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Reise nach Jerusalem 2, reloaded

Jerusalem
Blick von der südlichen Stadtmauer Jerusalems in der Nähe des Ziontores ins Kidrontal (Wadi en-Nar).

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Reise nach Jerusalem 2 vom 11.10.2023). Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung, so dass man die Details noch erkennen kann.

Verehrer höherer Wesen müssen jetzt ganz stark sein. Jerusalem ist weniger eine Stadt der Geschichten, sondern mehr eine der frommer Geschichten. Falls man von der Thora oder der Bibel auf historische Fakten schließen will, muss man vorsichtig sein: Fast alles ist gelogen, erfunden und herbeifantasiert. Daher ist ein Rundgang durch die Altstadt mehr ein Themenpark der Legenden. Das will aber niemand hören, und es würde auch den Tourismus ruinieren.

via dolorosa

Die Via Dolorosa ist mitnichten der Weg, den Jesus zum Kreuz gegangen ist. Erstens darf man mit Fug und Recht behaupten, dass es den biblischen Jesus gar nicht so gegeben hat; also ist er zweitens auch keinen Weg in der Altstadt Jerusalems entlanggelatscht, der ohnehin mehrfach verlegt wurde, von einer Auferstehung von den Toten ganz zu schweigen. Aber diskutiere das mal jemand mit Religioten!

Es kommt noch viel schlimmer. Die Neudatierung dieser Städte [Meggido, Jesreel, Geser, Samaria und Hazor] von der salomonischen Zeit in die Zeit der Omriden hat für die Archäologie wie für die Geschichte gewaltige Auswirkungen. Damit werden die einzigen archäologischen Beweise zunichte gemacht, die es je für eine vereinte Monarchie mit einem Zentrum in Jerusalem gegeben hat. Sie erlaubt den Schluss, dass David und Salomo aus politischer Sicht kaum mehr als Stammesoberhäupter mit einer kleinen, lokal beschränkten Verwaltung im Bergland waren. Weiter zeigt sich, und das ist wichtiger, dass dass trotz des Nachdrucks, den die Bibel auf Israels Einmaligkeit legt, im frühen 9. Jahrhundert v. Chr. im Bergland ein Königreich von einem durch und durch konventionellen nahöstlichen Typus entstand. (Israel Finkelstein: „Keine Posaunen vor Jericho: Die archäologische Wahrheit über die Bibel“, 2004, S. 209)

Noch mal zum Mitschreiben: Ein „Reich“ des biblischen Königs David oder einen Tempel, den König Salomo hat bauen lassen, hat es nicht gegeben. Alles Fake News und Propaganda according to science.

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Foto links unten: Die Bazar Moschee in der Straße der Fleischer (Suq el lahamin Straße) im arabischen Viertel.

Foto rechts unten: Beit El Kabbalist yeshiva im jüdischen Viertel. Als ich vor der Tür der Kabbalisten stand, hatte ich ein Déjà-vu. Die Tür kannte ich doch? Erst jetzt weiß ich warum: Ich habe diese Tür persönlich 2012 in der virtuellen Stadt Landa in Secondlife eingebaut. Die Textur musste man hochladen und dann in ein gescriptetes dreidimensionales Polygon („Primitive„) „stecken“. Jetzt weiß ich, woher sie stammt. Sie zeigt alle Stadttore Jerusalems.
Auf der Tafel steht: Established in 1755, the yeshiva was unique for its student body, which was drawn from various Diasporas. The famous Yemenite kabbalist, Rabbi Sar-Shalom Sharabi („Shemesh“), was a student her. He also served as the head of the yeshiva. Abandoned during the War of Independence (1948), in 1975 it was renovated and re-established by Rabbi Getz who headed the yeshiva.

Hurva-Synagoge

Die Hurva-Synagoge im jüdischen Viertel.

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Im Hintergrund in der 1. „Etage“ erkennt man die Chabad’s Tzemach Tzedek Shul, die ich am 11.10.23 schon erwähnt hatte. Sie steht über den Überresten einer Marktstraße aus römischer bzw. byzantinischer Zeit (rechts).

Ich bin ziellos in der Altstadt herumgelaufen, um die Eindrücke auf mich wirken zu lassen, und war weitgehend ungestört von anderen Touristen, was vermutlich nie wieder vorkommen wird. Ich wollte mir auch ein Bild von den Entfernungen machen und lief die südliche Stadtmauer entlang.

Zion gateZion gate

Das Zion Gate gehört zum jüdischen Viertel. Ich vermute, dass es deshalb eine Mesusa hat, die ich bei den anderen Toren nicht gesehen habe.

Einer der Soldaten dort hat auf meine Bitte am Ziontor zwei Fotos gemacht (1. Version), auf denen ich blöd aus der Wäsche gucke und der Wind auch meine Frisur ruiniert. Aber es hat einen hohen Symbolwert. Das war auch das einzige Mal, an dem sich Soldaten haben mit mir fotografieren lassen.

Zion gate

So weit ich das beurteilen kann, was das „Mädel“ die Chefin der Gruppe und trat auch so auf. Sie gefiel mir außerordentlich und hat das vermutlich auch gemerkt.

Zion gate

Es muss ein Alptraum sein, als Archäologe in Jerusalem etwas ausbuddeln zu wollen. Jeder Stein ist irgendeiner Religion heilig, und man kann 20 Meter tief graben und findet immer noch mehr. Leider war auch hier geschlossen, aber man konnte gut von oben alles einsehen.

Auf der Erklärtafel steht: Buildings preserved to a considerable height along the fortification of the First Temple period (tenth-sixth centuries BCE), on the eastern edge of the Ophel: gate house (1), royal structure (2), the small tower (3) and straight wall (4). The excavator, Eilat Mazar, suggusts the buildings were part of the city wall that King Solomon built in Jeruslam. „…until he had made an end of buidling his own house, and the house of the Lord, and the wall of Jerusalem round about“ (1. Kings, 3:1).

Auch hier: „vermuten“, „vorschlagen„, „königliche Struktur“, „Zeit des ersten Tempels“ – und der einzige „Beweis“ ein Bibelzitat. Also immer noch nicht der geringste Beweis für einen Tempel aus der Zeit. Die Ausgrabungen wurden finanziert von der Elad Foundation, „die als rechtsgerichtet gilt“ und „eine jüdische Präsenz in der historischen Davidsstadt aufbauen“ will. Das erklärt natürlich auch die Interpretation Mazars. Quod erat demonstrandum.

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