Evening Vibes

Kann mir jemand sagen, welches Stück da abgespielt wird? (Tel Aviv, Oktober 2023)

image_pdfimage_print

Benjamin Constant, reloaded and revisited

Tabatinga

Benjamin Constant (Brasilien) im Dreiländereck Kolumbien-Brasilien-Peru. In Benjamin Constant war ich 1982 mehrere Tage. Ich war von Bogota nach Leticia (Kolumbien) geflogen und von dort aus per Fähre nach Tabatinga. Ich habe hier schon mehrfach darüber geschrieben – in den Beiträgen vor 2014 habe ich Benjamin Constant mit Tabatinga verwechselt. In Tabatinga ist der Grenzüberganz zu Leticia, Kolumbien, von wo aus ich kam. Nach meinem Reisetagebuch habe ich mehrere Tage in Benjamin Constant auf ein Schiff gewartet. Weiteres Indiz: die Kirche, die ich fotografiert hatte, steht in Benjamin Constant (7. Foto von oben).

Vgl. Tabatinga am Solimões (11.08.2014), Am Solimões (18.01.2011), Die Mutter aller Flüsse (02.02.2004) und Am Amazonas (14.12.2004).

Das war das vermutlich letzte Foto meiner beiden Aufenthalte in Brasilien (1980 und 1982). Aber, wie schon angemerkt: Vielleicht finde ich noch eines in den Backups, die ich, wenn ich Zeit und Lust habe, noch mal durchsehen werde.

image_pdfimage_print

5000 Jahre Jerusalem

Jerusalem Tower of David Museum
Davidsturm-Museum

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Reise nach Jerusalem 4 vom 12.10.2023). Ich habe so viele Fotos gemacht, so dass auch hier zwei Teile daraus werden. Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung.

Jerusalem Tower of David MuseumJerusalem

Ich muss die Leserschaft leider mit unzähligen pädagogisch wertvollen Bildchen und sogar Filmchen belästigen. Heute nur über das Tower of David Museum, das am 12. Oktober – ganz überraschend für mich – geöffnet hatte. Ich ging völlig unvorbereitet da hinein.

Natürlich war ich wieder der einzige Tourist, was den Besuch extrem angenehm machte. Ich habe den halben Tag da verbracht – eines der interessantesten und besten Museen, die ich jemals besucht habe (in dieser Kategorie: Museo del Oro in Bogota 1979 und 1982 sowie der Domschatz in Essen 2022.)

Vorab mögen sich die geneigten Leserinnen und die wohlwollenden Leser mental einstimmen. Zuerst bitte ich kurz den Blick von einer der Mauern des Davidsturm-Museums zu genießen. Danach gibt es einen Lehrfilm (Video, 3 Min.) über die Geschichte Jerusalems seit der kanaanitischen Zeit, also seit rund 5000 Jahren (wie gewohnt der Einwurf: Eine kriegerische Landnahme nach einem Exodus der Israeliten aus Ägypten hat es nicht gegeben. Das Museum ist auch so vorsichtig, das gar nicht erst zu behaupten.) Zum Schluss ein einminütiger holografischer Film, wie der Davidsturm entstanden ist (auch sehr hübsch gemacht).

Jerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David Museum

Oben erkennt man das Dung Tor (rechts) und das Ziontor (links).

Jerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David Museum

Das Modell zeigt das Kidrontal von Norden, das Löwentor und rechts das Herodes- und Damaskustor.

Jerusalem Tower of David Museum

Ich habe mich bemüht, von jeder relevanten Epoche ein Artefakt zu fotografieren. Leider vergaß ich bei ein paar Fotos mir zu merken, welche archäologischen Relikte das sind. Das hole ich irgendwann nach. Außerdem will ich die Leserschaft nicht über das gewohnte Maß hinaus langeweilen.

Jerusalem Tower of David Museum

Die uralte geflügelte Göttin aus Kalkstein wird den Stammlesern bekannt vorkommen. Ihr Name ist Lilith aka Alphito [Rezension].

Jerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David Museum

Prutah (Münzen) aus der Zeit des Hasmonäers Mattathias Antigonus (47-30 v. Chr., Replikate) Die Münzen zeigen zum ersten Mal in der Geschichte jüdischer Münzprägung religiöse Symbole – Menora und Schaubrottisch.

Jerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David Museum

Das römische Schwert und die Öllampen stammen aus der byzantinischen Zeit, 2./3 Jh. nach Chr. Da war Jerusalem schon zerstört und eine römische Provinzstadt, in der sich keine Juden aufhalten durften.

Jerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David Museum

Die Kette eines Kreuzritters und die islamische Beschreibung der Waffen Saladins sind aus dem 12. Jahrhundert.

Jerusalem Tower of David Museum

Mir fällt keine Stadt ein, von der über so lange Zeit Karten oder etwas in der Art hergestellt wurden (vielleicht irgendwo in China?). Hier eine aus dem 16. Jahrhundert.

Jerusalem Tower of David Museum

Christian Kruik von Adrichem (1533–1585) war der Kartenmaler (aus dem Theatrum Terrae Sanctae et Biblicarum Historiarum). Ich weiß aber nicht, ob der Jerusalem wirklich gesehen hat; maßstabsgetreu ist die Karte ohnehin nicht.

Jerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David Museum

Der Prophet – sein Name sei nicht gepriesen – reitet auf einem Fabelwesen mit Frauengesicht irgendwohin. Wer glaubt an so einen Quatsch?

Jerusalem Tower of David Museum

Die Sammlung von Kitsch und alten Souvenirs fand ich lustig: Das gab es also schon damals. Das Spielbrett (?) sieht aus wie Monopoly.

Jerusalem Tower of David Museum

Einmarsch der britischen Armee in Jerusalem 1917 Das Foto ist aus einem Video, das im Museum abgespielt wurde.

Jerusalem Tower of David Museum

Am 9. Dezember 1917 endete die ottomanische Herrschaft über Jerusalem (von „Palästinensern“ keine Spur…)

Jerusalem Tower of David MuseumJerusalem Tower of David Museum

Ich bin ziemlich lang auf den Gemäuern herumgewandert, das Gelände ist riesig und die Aussicht atemberaubend. Das Museum würde ich noch mal besuchen, auch wenn es vor Touristen nur so wimmelt. Ich weiß jetzt, worauf ich achten müsste, und Fotos habe ich schon genug gemacht.

Jerusalem Tower of David Museum

image_pdfimage_print

Keine Gnade für die Schwachen

Jerusalem
Die Altstadt Jerusalems mit Blick auf den Ölberg, ein fast identisches Foto hatte ich hier schon veröffentlicht. Der Turm links ist die Erlöserkirche.

Kurz zwischendurch. Ich halte bekanntlich die Zwei-Staaten-Lösung in Palästina für nicht machbar und für unrealistisch. Ich bin aber für Argumente offen. Hier ein Zitat (hinter der Paywall der bürgerlichen Presse) von Ehud Barak:

Barak: Etwa die Hälfte der Israelis, vielleicht auch etwas mehr, glaubt an die Ein-Staaten-Lösung. Ich gehöre nicht dazu, weil es Gerechtigkeit für die Palästinenser geben muss. Es wäre auch für Israels Sicherheit, unsere Identität, unsere Zukunft das Beste. In der Region zwischen Mittelmeer und dem Fluss Jordan leben rund 15 Millionen Menschen. Ein solches Gebiet kann man als israelische Regierung nicht permanent kontrollieren und dabei immer noch demokratisch sein. Die Bevölkerung setzt sich je zur Hälfte aus Juden und Nichtjuden zusammen, wobei die muslimische Bevölkerung rasant zulegt. Wenn nun Gaza, Israel und das Westjordanland zu einem Staat zusammengelegt würden und die nichtjüdische Bevölkerung in der Knesset wählen könnte, hätten wir über Nacht einen Staat mit muslimischer Mehrheit. Drei Millionen Palästinenser in der Westbank und mehr als zwei Millionen in Gaza hätten dann das Wahlrecht, obwohl sie teils seit 56 Jahren nicht gewählt haben, viele von ihnen noch nie. Das wäre keine Demokratie. Unser Ziel sollte ein starkes und sicheres Israel sein, Seite an Seite mit einem entmilitarisierten palästinensischen Staat. Und deshalb müssen wir weiterhin an die Zweistaatenlösung glauben.

image_pdfimage_print

Angeln am Amazonas

solimoes

Leider habe ich keine Fischbestimmungsapp. Falls hier Angler mitlesen: Welche Fischart könnte das sein?

Amazonas ist nicht ganz korrekt, die Mutter aller Flüsse (vermutlich vom indianischen Wort Amassona: „Schiffezerstörer„) wird von den Brasilianern Solimões genannt. Das Foto habe ich 1982 gemacht, ein paar hundert Kilometer westlich von Manaus. Ich bin damals per Schiff von Kolumbien den Amazonas hinunter (vgl. Am Solimões, 18.01.2011, sowie Am Solimões, revisited II, 17.06.2022) gereist und von Manaus per Bus nach Norden nach Guyana.

image_pdfimage_print

Alte Tore und alte Klagen

Jerusalem
Sab al-Wad, Brunnen im arabischen Viertel Jerusalems, Israel.

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Reise nach Jerusalem 3 vom 11.10.2023). Ich habe an dem Tag so viele Fotos gemacht, so dass ich zwei Teile daraus machen werde. Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung.

Jerusalem
Ein fast identisches Foto aus dem arabischen Viertel hatte ich schon am 11.10.2023 gepostet.

Es ist ein bisschen seltsam, dass ich hier touristische Fotos poste, während der Krieg in Gaza tobt, das so genannte Parlament dort sich auflöst und die Hamas nicht nur ein Problem hat. („Israel Heute“ habe ich aus der Blogroll genommen. Diskussionen über den Messias kann ich einfach nicht ertragen. Den Telegram-Kanal verfolge ich, sehe aber über das religiöse Gesülze hinweg.)

Jerusalem
Die Karte habe ich aus mehreren anderen selbst gemacht, um einen Überblick zu haben. Es gibt noch mehr Stadttore, aber nicht alle sind geöffnet. Ich habe noch nie so ein Gewirr von Gassen und verschachtelten Sträßchen gesehen. Vermutlich sahen alle orientalischen Städte früher so aus. Warum baut man heute nicht so? Das ist doch sehr platzsparend…

Ich marschierte den Ölberg wieder hinunter und durch das Löwentor in das arabische Viertel. Wahrscheinlich haben nur wenige Leute das so menschenleer gesehen wie ich. Man kann das arabische kaum von den anderen Vierteln unterscheiden, nur dass die Moscheendichte höher ist und mehr Menschen typisch arabisch gekleidet sind. Wenn man sich noch unzählige Touristenströme dazudenkt, wird es sowieso chaotisch. Auch die Geräuschkulisse vermischt sich. Im arabischen Viertel hört man die Kirchenglocken (Video) aus dem christlichen und armenischen Viertel und umgekehrt. Die Muezzins (Video, am Damaskus Tor) sind eh so laut, dass sie alles übertönen.

Jerusalem altstadtJerusalem altstadtJerusalem altstadtJerusalem altstadtJerusalem altstadtJerusalem altstadtJerusalem Damaskus Tor
Damaskus Tor

Vor dem Damaskus-Tor sprach mich noch ein älterer Araber neugierig an, der schon mal in Deutschland war. Wir unterhielten uns eine Weile in Englisch.

Die Soldaten waren hier mehr und irgendwie nervös – mit gutem Grund. „Nirgendwo sonst im Land gab es auf so kleinem Raum so viele Attentate.“ Nur wenige Stunden später wurde ein Araber genau da erschossen, als er zusammen mit anderen einen Molotow-Cocktail auf die Polizisten bzw. Soldaten werfen wollte. Der hätte mich auch erwischen können. Wenn da jemand komisch aussieht und einen verdächtigen Gegenstand in der Hand hat, wird verständlicherweise nicht lange gefackelt.

Jerusalem
Modell Jerusalems im 19. Jahrhundert, von Westen aus gesehen. Die Klagemauer ist schwer zu erkennen – zwischen dem Felsendom und dem Minarett rechts davon. Das Maghrebinerviertel vor der Klagemauer wurde nach dem Sechstagekrieg abgerissen. Ganz rechts am Ende der Mauer um den Tempelberg ist das Dung Tor. Das Modell steht im Davidsturm-Museum am Jaffa Tor.

Am nächsten Tag betrat ich das jüdische Viertel durch das Dung Tor aka Misttor. Die Klage- aka Westmauer war natürlich auf meine To-Do-Liste.

Dung gate
Das Dung – oder Misttor (hatte ich zuerst falsch als das Zion Tor eingeordnet)

Und da ich gen Jerusalem kam und drei Tage dagewesen war, machte ich mich des Nachts auf und wenig Männer mit mir; denn ich sagte keinem Menschen, was mir mein Gott eingegeben hatte, zu tun an Jerusalem; und war kein Tier mit mir, ohne da ich auf ritt. Und ich ritt zum Taltor aus bei der Nacht, vor dem Drachenbrunnen und an das Misttor; und tat mir wehe, dass die Mauern Jerusalems zerrissen waren und die Tore mit Feuer verzehret. Und ging hinüber zu dem Brunnentor und zu des Königs Teich; und war da nicht Raum meinem Tier, dass es unter mir hätte gehen können. Da zog ich bei Nacht den Bach hinan, und tat mir wehe, die Mauern also zu sehen; und kehrete um und kam zum Taltor wieder heim. (Nehemia 2, 13ff.), Jude und Statthalter der persischen Provinz Jehud 445 v. Chr.. Zum Einordnen: In diesem Jahr endete der Peloponnesische Krieg zwischen Athen und Sparta. Das Dungtor stand da schon, als Nebukadnezar II. 587/586 v. Chr. Jerusalem eroberte, also vermutlich seit der Eisenzeit. Es ist also älter als die Akropolis von Athen oder die keltischen Fürstengräber von Hochdorf.

Die Westmauer sieht nicht so „romantisch“ aus wie auf fast allen Fotos. Der Platz vor der Mauer ist voll mit Bussen und einer Art Busterminal. Fußgänger gegen durch eine Sperre. Ich wechselte ein paar Worte auf Deutsch/Jiddisch mit einem älteren Orthodoxen, den ich auf Hebräisch begrüßt und der mich freundlich angesprochen hatte, wollte mich aber nicht unter die Gläubigen mischen.

Dann wurde es kompliziert. Ich stieg an der westlichen Seite Treppen hinauf, um die Sache von oben zu sehen, aber verlief mich total – das sind mindestens drei Etagen und wieder verschachtelte Bauten. Endlich fand ich eine winzige Treppe, die zudem gar nicht ausgeschildert war, die mich zu einer Art Aussichtsplattform brachte.

Jerusalem klagemauerJerusalem klagemauer

Das untere Foto habe ich mit meiner GoPro HERO9 gemacht. Der Unterschied zu den Fotos mit dem Smartphone ist nicht zu erkennen. Vielleicht muss ich auch noch einmal das Handbuch lesen (90 Seiten). Das Foto hatte aber eine so hohe Auflösung, dass die App es nicht auf das Smartphone beamen konnte. Das geht nur mit einem Speicherkartenleser, den ich mittlerweile gekauft habe, oder ich müsste mir ein besseres Handy zulegen.

Man vergisst, dass sich nicht nur die Araber mit den Juden streiten, sondern alle gegen alle sind. Die Armenier hassen die Juden ganz besonders, im Vergleich zu den anderen Völkern der ehemaligen Sowjetunion. Warum, weiß ich nicht, vielleicht weil die Armenier neben den Juden am längsten in Jerusalem sind, länger als die Araber.

Beim Camp David-Treffen im Jahr 2000 schlug Israel eine Teilung der Altstadt vor, wonach das armenische und das jüdische Viertel unter israelischer Herrschaft bleiben sollten, während das christliche und das muslimische Viertel unter palästinensische Herrschaft gelangen würden. Die palästinensische Seite unter Leitung von Jassir Arafat wies diesen Vorschlag mit den Worten zurück: „Das armenische Quartier gehört uns. Wir und die Armenier sind ein Volk.“ Der Vorschlag wurde ebenso vom armenischen, griechisch-orthodoxen und lateinischen Patriarchat abgelehnt, die auf die Verbundenheit des christlichen und des armenischen Viertels im christlichen Glauben hinwiesen.

Ihr hattet eure Chance. Die kommt nicht wieder.

Jerusalem armenisches ViertelJerusalem armenisches Viertel
Jerusalem, Armenisches Viertel, Al Lewaa Etzeyoni, rechts hinter der Mauer das Patriarchat von Jerusalem der Armenischen Apostolischen Kirche.

image_pdfimage_print

German journalists love this stuff

tuvia teenenbom
Screenshot aus „Catch The Jew!: Eye-opening education“ (Kindle-Version)

Aus Tuvia Tenenboms „Catch The Jew!: Eye-opening education“ – Tenenbom interviewt den arabischen „Palästinenserführer“ Jibhril Rajoub, der für Arafat gearbeitet hat, Chef des Geheimdienstes Palestinian Preventive Security war und auch Präsident der Palestinian Football Association ist. Die Pointe: Rajoub weiß nicht, dass Tenenbom Jude ist, sondern denkt, der sei ein deutscher Journalist mit dem Namen „Tobi“.

„I was and will remain devoted to the cause of the Palestinian people,“ he says in the clearest of language, adding: „Equal rights for women is for me a commitment. I am trying. I hope that the other side [Israel] understands the dimension of what we’re doing and opens a bridge” for both of them to walk on.

Bullshit. I know it, he knows it, but he has to say this. How did we get into equal rights for women here? Part of the bullshit. German journalists love this stuff, and so he feeds it to me.

France is perfume. Germany is Mercedes. The USA is McDonald’s. What is Palestine?

„It’s enough that Christ was born here in Palestine, it’s enough that we have al-Aqsa, it’s enough that Palestine is sacred for three religions: Judaism, Christianity, and Islam.

Jibril, enjoying his game, keeps at it. There were many wars in Europe, he says, but in this place Christ was born, and he „spread love and peace.“

More bullshit. Jibril is no Christian, and to Muslims Jesus was a prophet, no Christ, but Jibril knows that a good European Christian like me would be impressed by it, and so he says it.

He, the Master of Masters really believes me that I’m a German Christian. I’m good!

image_pdfimage_print

Vom Gat Schmanim zum Ölberg

Jerusalem
Modell Jerusalems im 19. Jahrhundert, in der Mitte das Kidrontal mit dem Garten Gethsemani (Gat Schmanim) (hinten) und dem Ölberg (rechts). Das Modell steht im Davidsturm-Museum am Jaffa Tor.

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Reise nach Jerusalem 3 vom 11.10.2023). Ich habe an dem Tag so viele Fotos gemacht, so dass ich zwei Teile daraus machen werde. Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung.

Jerusalem
Blick vom Garten der Basilica Agoniae Domini (Kirche aller Nationen) nach Westen zur Stadtmauer Jerusalems.

Am zweiten Tag meines Aufenthalts in Jerusalem bin ich auf den Ölberg gestiegen, wie schon geschildert. Man kann durch das arabische Viertel laufen, die Al Alam entlang, und dann zum Löwentor hinaus. Das ist aber gar nicht so einfach, und ich habe mich auch wieder verirrt, als ich beim Jaffa-Tor (Video) die Altstadt betrat. Die Gassen sind so eng und klein, dass Google Earth einem nicht viel helfen kann. Ich kann Nachahmern nur empfehlen, sich eine gute Karte der Altstadt ganz old school auf Papier zu besorgen.

JerusalemKirche aller Nationen
Das Innere und der Garten der Kirche aller Nationen

Vom Löwentor geht man in Richtung Al-Mansourieh-Strasse. Normalerweise scheint es dort von Bussen, Touristen und Autos nur so zu wimmeln; ich war allein.

Jerusalem
Griechisch-orthodoxe Kirche St. Stephen im Kidrontal

Man kommt an der griechisch-orthodoxen Kirche St. Stephen vorbei (zu der ich keine Website gefunden habe). Direkt dahinter ist der aus der Bibel berühmte Garten Gethsemane (diese Schreibweise habe ich noch gelernt).

Jerusalem
Der Garten Gethsemani

Wie auch bei den anderen heiligen Stätten ist bei diesem Garten alles frei erfunden. Sogar die Ölbaume sind nicht, wie ich in einem Reiseführer las, zwei Jahrtausende alt, sondern wurden im 12. Jahrhundert von den Kreuzrittern gepflanzt, die hier den ersten Themenpark errichteten. „Die Schwierigkeit, dass Jesus nach neutestamentlicher Darstellung in dieser Nacht dreimal zwischen den schlafenden Jüngern und seinem Gebetsort wechselte und also jedes Mal den Ölberg hätte ersteigen müssen, wurde nicht wahrgenommen.“ Vielleicht ist er ja heimlich auf einem Fabelwesen geflogen wie Mohammed?

evangelium Johannes

Ich bin dann den kleinen Weg hoch zur Kirche Dominus Flevit, der zur Aussichtsplattform führt. Dafür habe ich eine knappe Stunde gebraucht.

Jerusalem Mount of OlivesJerusalem Mount of OlivesJerusalem Mount of OlivesJerusalem Mount of OlivesJerusalem Mount of Olives

Das nächste Mal würde ich nur bei Sonnenaufgang oder – untergang das Panorama genießen. Die Aussicht, ständig von Touristenmassen umzingelt zu sein, lässt mich schaudern. Das tue ich mir nicht an, zumal die vermutlich fast alle auch noch Verehrer höherer Wesen sind, daher beratungsresistent. Reisen in Kriegszeiten hat auch Vorteile.

Jerusalem Mount of Olives
Die Beschriftung des Grabes ist nicht richtig, der Mann hieß Mujīr al-Dīn al-ʿUlaymī und hat im 15. Jahrhundert eine Geschichte Jerusalems geschrieben.

Auf dem Rückweg kann man den Ölberg samt der Kirchen sehr gut von der Stadtmauer aus ansehen. Die Kirche mit den goldenen Kuppeln ist russisch-orthodox und Maria Magdalena gewidmet. Es war schon später Nachmittag und ich musste wieder ins arabische Viertel zurück, was mich ein wenig beunruhigte, da die Araber Randale angekündigt hatten…

Jerusalem Mount of Olives

image_pdfimage_print

Kulturkampf und Landschaftspflege

Journalistenpreis
Deutsche Journalisten verleihen sich gegenseitig Journalistenpreise (Symbolbild)

Was haben wir an der Qualitätsmedienfront?

Deutscher Fernsehpreis. Helmut-Schmidt-Journalistenpreis. Adolf-Grimme-Preis. Auch hochbepreiste Journalisten nehmen mehr als eine halbe Million Euro an. Aber natürlich lassen sie sich deshalb inhaltlich nicht beeinflussen. Wo kämen wir denn da hin! Es geht doch um das Klima die politische Landschaftspflege. (Hat jemand „Putin“ gesagt?)

deutsch des Grauens

Lifestyle- und Genderfront

„Exemplarische Beispiele“ – was darf ich mir darunter vorstellen? Beispielhafte Exempel? Wenn ich in der bürgerlichen Presse geduzt werde, ist das immer pseudojugendliches Anbiedern. Danach kommen unweigerlich queer, trans, nachhaltig, Klima, gendern. Meine Analyse des Klassenstandpunkts hat ergeben, dass Begriffe „Konfrontationslinien, Spaltungen und Triggerpunkte“ sich an das reaktionäre neue Kleinbürgertum wendet, das, wie auch das alte, nach unten sprachpolizeilich tritt und nach oben kapitalismusaffin buckelt.

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) arbeitet weiter daran, sich lächerlich zu machen. Der hessische Landesverband legt noch eins drauf. „Gendern im öffentlich-rechtlichen Rundfunk verbieten – das wäre ein Verstoß gegen Art. 5 GG und ein eklatanter Bruch mit der Pressefreiheit in Deutschland.“

Ach ja? Erstens sind bestimmte Sprachformen kein Menschenrecht, und zweites hat das nicht mit der Pressefreiheit zu tun, sondern mit dem Recht des Eigentümers eines Medienunternehmens, seinen Angestellten vorzuschreiben, was und wie sie etwa publizieren. Natürlich kann „Gendern“ verboten werden. Und was wäre auch gut so, allüberall.

djv

Auf dem Verbandstag 2023 des DJV in Magdeburg, an dem ich als Delegierter teilgenommen habe, war ebenfalls ein ziemlich lächerlicher Antrag positiv abgestimmt worden. Der Fachausschuss Chancengleichheit und Diversity wollte sich unbedingt wichtig tun und forderte „alle Medienhäuser, Verlage, Pressestellen, Redaktionen und Sender – öffentlich-rechtliche wie privatwirtschaftliche – in Deutschland auf, ihren Mitarbeiter:innen [sic] das Gendern in journalistischen Beiträgen zu ermöglichen“. Die werden sich kaputtlachen. Ich war leider zu verschnupft und konnte kaum sprechen, sonst wäre ich vehement in die Bütt gegangen.

werbung

Front der „palästinensischen“ Völkischen und sonstigen Vollhonks

Al Jazeera: „Canada’s Justin Trudeau tells Israel to end ‘killing of babies’“. Vielleicht sollte der Kerl besser die Hamas auffordern, die als Geisel gehaltenen Babies freizugeben – und alle anderen Geiseln auch. Zum Glück lassen sich die Israelis nicht von solchen antisemitischen Idioten beeinflussen und ziehen die Sache bis zum Ende durch.

Politik- und Vollklatschenfront

Das Bundesverfassungsgericht hat geurteilt, dass der Bund zur Bekämpfung der Coronakrise gedachte Gelder nicht für den Klimaschutz nutzen darf. Die Änderung des Nachtragshaushalts 2021 sei verfassungswidrig. Har har.

image_pdfimage_print

Reise nach Jerusalem 2, reloaded

Jerusalem
Blick von der südlichen Stadtmauer Jerusalems in der Nähe des Ziontores ins Kidrontal (Wadi en-Nar).

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Reise nach Jerusalem 2 vom 11.10.2023). Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung, so dass man die Details noch erkennen kann.

Verehrer höherer Wesen müssen jetzt ganz stark sein. Jerusalem ist weniger eine Stadt der Geschichten, sondern mehr eine der frommer Geschichten. Falls man von der Thora oder der Bibel auf historische Fakten schließen will, muss man vorsichtig sein: Fast alles ist gelogen, erfunden und herbeifantasiert. Daher ist ein Rundgang durch die Altstadt mehr ein Themenpark der Legenden. Das will aber niemand hören, und es würde auch den Tourismus ruinieren.

via dolorosa

Die Via Dolorosa ist mitnichten der Weg, den Jesus zum Kreuz gegangen ist. Erstens darf man mit Fug und Recht behaupten, dass es den biblischen Jesus gar nicht so gegeben hat; also ist er zweitens auch keinen Weg in der Altstadt Jerusalems entlanggelatscht, der ohnehin mehrfach verlegt wurde, von einer Auferstehung von den Toten ganz zu schweigen. Aber diskutiere das mal jemand mit Religioten!

Es kommt noch viel schlimmer. Die Neudatierung dieser Städte [Meggido, Jesreel, Geser, Samaria und Hazor] von der salomonischen Zeit in die Zeit der Omriden hat für die Archäologie wie für die Geschichte gewaltige Auswirkungen. Damit werden die einzigen archäologischen Beweise zunichte gemacht, die es je für eine vereinte Monarchie mit einem Zentrum in Jerusalem gegeben hat. Sie erlaubt den Schluss, dass David und Salomo aus politischer Sicht kaum mehr als Stammesoberhäupter mit einer kleinen, lokal beschränkten Verwaltung im Bergland waren. Weiter zeigt sich, und das ist wichtiger, dass dass trotz des Nachdrucks, den die Bibel auf Israels Einmaligkeit legt, im frühen 9. Jahrhundert v. Chr. im Bergland ein Königreich von einem durch und durch konventionellen nahöstlichen Typus entstand. (Israel Finkelstein: „Keine Posaunen vor Jericho: Die archäologische Wahrheit über die Bibel“, 2004, S. 209)

Noch mal zum Mitschreiben: Ein „Reich“ des biblischen Königs David oder einen Tempel, den König Salomo hat bauen lassen, hat es nicht gegeben. Alles Fake News und Propaganda according to science.

JerusalemJerusalemJerusalemJerusalem

Foto links unten: Die Bazar Moschee in der Straße der Fleischer (Suq el lahamin Straße) im arabischen Viertel.

Foto rechts unten: Beit El Kabbalist yeshiva im jüdischen Viertel. Als ich vor der Tür der Kabbalisten stand, hatte ich ein Déjà-vu. Die Tür kannte ich doch? Erst jetzt weiß ich warum: Ich habe diese Tür persönlich 2012 in der virtuellen Stadt Landa in Secondlife eingebaut. Die Textur musste man hochladen und dann in ein gescriptetes dreidimensionales Polygon („Primitive„) „stecken“. Jetzt weiß ich, woher sie stammt. Sie zeigt alle Stadttore Jerusalems.
Auf der Tafel steht: Established in 1755, the yeshiva was unique for its student body, which was drawn from various Diasporas. The famous Yemenite kabbalist, Rabbi Sar-Shalom Sharabi („Shemesh“), was a student her. He also served as the head of the yeshiva. Abandoned during the War of Independence (1948), in 1975 it was renovated and re-established by Rabbi Getz who headed the yeshiva.

Hurva-Synagoge

Die Hurva-Synagoge im jüdischen Viertel.

JerusalemJerusalem

Im Hintergrund in der 1. „Etage“ erkennt man die Chabad’s Tzemach Tzedek Shul, die ich am 11.10.23 schon erwähnt hatte. Sie steht über den Überresten einer Marktstraße aus römischer bzw. byzantinischer Zeit (rechts).

Ich bin ziellos in der Altstadt herumgelaufen, um die Eindrücke auf mich wirken zu lassen, und war weitgehend ungestört von anderen Touristen, was vermutlich nie wieder vorkommen wird. Ich wollte mir auch ein Bild von den Entfernungen machen und lief die südliche Stadtmauer entlang.

Zion gateZion gate

Das Zion Gate gehört zum jüdischen Viertel. Ich vermute, dass es deshalb eine Mesusa hat, die ich bei den anderen Toren nicht gesehen habe.

Einer der Soldaten dort hat auf meine Bitte am Ziontor zwei Fotos gemacht (1. Version), auf denen ich blöd aus der Wäsche gucke und der Wind auch meine Frisur ruiniert. Aber es hat einen hohen Symbolwert. Das war auch das einzige Mal, an dem sich Soldaten haben mit mir fotografieren lassen.

Zion gate

So weit ich das beurteilen kann, was das „Mädel“ die Chefin der Gruppe und trat auch so auf. Sie gefiel mir außerordentlich und hat das vermutlich auch gemerkt.

Zion gate

Es muss ein Alptraum sein, als Archäologe in Jerusalem etwas ausbuddeln zu wollen. Jeder Stein ist irgendeiner Religion heilig, und man kann 20 Meter tief graben und findet immer noch mehr. Leider war auch hier geschlossen, aber man konnte gut von oben alles einsehen.

Auf der Erklärtafel steht: Buildings preserved to a considerable height along the fortification of the First Temple period (tenth-sixth centuries BCE), on the eastern edge of the Ophel: gate house (1), royal structure (2), the small tower (3) and straight wall (4). The excavator, Eilat Mazar, suggusts the buildings were part of the city wall that King Solomon built in Jeruslam. „…until he had made an end of buidling his own house, and the house of the Lord, and the wall of Jerusalem round about“ (1. Kings, 3:1).

Auch hier: „vermuten“, „vorschlagen„, „königliche Struktur“, „Zeit des ersten Tempels“ – und der einzige „Beweis“ ein Bibelzitat. Also immer noch nicht der geringste Beweis für einen Tempel aus der Zeit. Die Ausgrabungen wurden finanziert von der Elad Foundation, „die als rechtsgerichtet gilt“ und „eine jüdische Präsenz in der historischen Davidsstadt aufbauen“ will. Das erklärt natürlich auch die Interpretation Mazars. Quod erat demonstrandum.

image_pdfimage_print

Braun, Grün, und alles durcheinander

Tel Aviv
Tel Aviv, Ausblick von der Dachterrasse des Gia Hostel nach Nordosten und Nordwesten

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Reise nach Jerusalem 1 vom 10.10.2023). Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung, so dass man die Details noch erkennen kann.

Tel Aviv

Ich kann die Nachrichten nur in kleinen Bröseln ertragen. Zwischendurch muss ich mich immer erholen. Die Washington Post: The first clues came from the bodies of slain militants: maps, drawings, notes, and the weapons and gear they carried.

In Beeri, a kibbutz town overrun by Hamas on Oct. 7, one dead fighter had a notebook with hand-scrawled Quranic verses and orders that read, simply, “Kill as many people and take as many hostages as possible.” Others were equipped with gas canisters, handcuffs and thermobaric grenades designed to instantly turn houses into infernos. (…)

…the reassembled fragments are beginning to reveal the contours of Hamas’s broader plan, one that analysts say was intended not just to kill and capture Israelis, but to spark a conflagration that would sweep the region and lead to a wider conflict.

Das hat bestimmt nichts mit dem Islam zu tun.

“Will we have to pay a price? Yes, and we are ready to pay it,” Ghazi Hamad, a member of the Hamas politburo, told Beirut’s LCBI television in an interview aired on Oct. 24. “We are called a nation of martyrs, and we are proud to sacrifice martyrs.”

Wer vorschlägt, eine Israel-Flagge vor der Uni zu hissen, muss sich vom AStA beschimpfen lasse,“ berichten die Qualitätsmedien. Mein Vorschlag: ASTEN auflösen und alle Studenten in die Produktion, Spargelstechen, Steinbruch oder Hochofen!

Dieses Pack schießt sich ideologisch nahtlos an ihre nationalsozialistischen Vorläufer an: An den Universitäten gab es nur wenig Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die Studentenschaft hatte die Hitler-Bewegung weithin begeistert begrüßt und ihr schon vor 1933 die Wege in den Universitäten geebnet.

Der Islam hatte schon immer prominente Fürsprecher in Deutschland. Ich muss sagen, ich habe gegen den Islam gar nichts, denn er erzieht mir in dieser Division seine Menschen und verspricht ihnen den Himmel, wenn sie gekämpft haben und im Kampf gefallen sind. Eine für Soldaten praktische und sympathische Religion!“ (Heinrich Himmler)

Haben die Nazis eigentlich gegendert? Es gibt offenbar einen signifikanten Zusammenhang zwischen Sprachesoterik und Antisemitismus. Und: Schöner leben ohne die Antisemitin Greta!

Don Alphonso schreibt paywallgeschützt dazu: Wie Sie vielleicht bemerkt haben, sind nun auch die deutschen Reichsmeisterschaften für maximale Mastdarminnenwandnähe für die schreibende Zunft heimatlos geworden, weil es sich auch unter früher entschiedenster Anhängerschaft nicht mehr ziemt, dergleichen bei einer gewissen schwedischen Greta aufzusuchen. Jahrelang wurde allerorten brav zitiert, was dem psychisch auffälligen Vorzeigekind des Thunberg-Clans von demselben in den Mund gelegt wurde, aber nun ist es erwachsen und so antisemitisch und israelfeindlich unterwegs, dass es auch bei den Kollegen von „Zeit“, „Spiegel“, ÖRR und „Taz“ nicht mehr schöngeschrieben werden kann.

Tel Aviv

Zurück zum Schönen. Was mit am ersten Tag in Tel Aviv auffiel, waren die guten Radwege, die man auf allen großen Straßen sieht und die nicht nur farblich abgesetzt, sondern auch in einem hervorragenden Zustand sind. Das war nicht nur in Tel Aviv so, sondern auch in kleineren Orten wie Akkon. Die Radfahrer müssen sich ihre Strecken auch nicht mit Bussen teilen.

Dazu nochmal Don Alphonso: Wenn man ehrlich ist, hätte man schon lange wissen können, dass Klimabewegungen in ihrem innersten Kern nicht nur antisemitisch, sondern ganz moralisch verkommen sind und Deutsche ihren faulen Hintern bei Temperaturen unter 20 Grad aus Prinzip nicht auf Räder setzen, egal wie klimaschonend es sein mag.

Tel Aviv
Am Arlozorow Interchange, Tel Aviv

Das stimmt natürlich nicht: Ich fahre auch bei zehn Grad Minus mit dem Fahrrad. Aber es ist schon wahr: Es ist viel angenehmer, bei 30 Grad und sanfter Brise mit einem fetten E-Bike durch Tel Aviv zu sausen. Das muss ich unbedingt das nächste Mal tun, und dann rauf auf die Golan Heights damit.

Bei meiner Reise nach Jerusalem bin ich in Tel Aviv natürlich wieder falsch ausgestiegen und musste eine Weile in glühender Hitze marschieren bis zur Tel Aviv Savidor Central railway station, die auf der nördlichen Seite im Bau und geschlossen war, sodass ich wieder umkehren und mir den Weg zwischen Bauzäunen suchen musste. Das war nicht wirklich lustig, aber die gespannte Vorfreunde, endlich nach Jerusalem zu reisen, überlagerte den Missmut.

Über die Bahnstrecke Tel Aviv – Jerusalem hatte ich schon geschrieben. Ich warte darauf, dass irgendein queerer deutscher Postkolonialist mit lesbischem Migrationshintergrund fordert, die Bahnstrecke wieder abzureißen, weil ein winziger Tunnel durch heiliges „palästinensisches“ Territorium führt, auf dem die Proto-„Palästinenser“ schon in der Proto-Steinzeit Allahu akbar gesungen haben wollen, und Reisende klimagerecht mit Eseln hoch ins judäische Bergland zu jagen.

Jerusalem - Jitzchak Nawon

Von diesen Rolltreppen gibt es, wenn ich mich recht erinnere, drei, und alle sind ewig lang. Wahrscheinlich verläuft die Bahnstrecke zu tief, dass sie nicht mit irgendwelchen unberührbaren Gräberfeldern kollidiert, die dort seit Jahrtausenden mehr und mehr verschüttet wurden.

Jerusalem

Für Nachahmer: Statt mit großem Marschgepäck wie ich die Jaffa Road entlang zu latschen empfiehlt es sich, gleich in die Straßenbahn zu steigen und am Davidka Square auszusteigen, wann man ins Abraham will. Was das Preis-Leistungsverhältnis angeht und die Touren-Angebote, ist das Abraham unschlagbar, aber so ein kleines gemütliches Hotel mitten in der Altstadt klingt auch interessant.

Jerusalem jaffa Tor

Oder gleich das New Imperial, was mir sofort auffiel, nachdem ich eine Weile vor dem Jaffa Tor herumsinniert hatte und noch gar nicht glauben konnte, dass ich es dorthin geschafft hatte. Aber auch hier wird es gleich wieder politisch: Abu Walid Dajani, a 78-year-old Palestinian Christian, will “fight until the last breath” to prevent the historic hotel his family has been running in the Old City of East Jerusalem since 1949 from being taken away by a right-wing Israeli Jewish group.

Wie zu erwarten war, hat sich auch die EU wieder gegen die Juden eingemischt: The Office of the European Union Representative in the West Bank and the Gaza Strip expressed concern over last week’s ruling by the country’s top court that ruled Jewish settler group Ateret Cohanim legally purchased the Little Petra Hotel and Imperial Hotel in the Old City of Jerusalem in 2004. Ach? Und dann sind sie vermutlich gleichzeitig gegen die Justizreform, die die Macht des Gerichtshofes beschneiden soll?

By the way: Die „Palästinenser“ sind Christen, keine Muslime, und es gibt korrupte Patriarchen, die Kircheneigentum verscherbeln. Es ist eben Jerusalem…

Jerusalem hotel imperial
New Imperial Hotel, Jerusalem

image_pdfimage_print

Oasis of Sahkar

Oasis of SahkarOasis of SahkarOasis of SahkarOasis of Sahkar

Marsch zur Oasis of Sakhar in Secondlife. (#Gor, #Tahari)

Da kommt jetzt der Stolz des Gamedesigners durch. Mittlerweile haben andere mein Konzept, wie man eine realistische Wüsten-Sim baut, komplett übernommen – wie die Oasis of Sahkar. Das schmeichelt mir natürlich.

Für Eingeweihte: Man landet auf einer Skybox (die der jeweilige Designer selbst baut) und muss erst einmal zwischen den virtuellen Dünen herummarschieren, um den unsichtbaren Teleporter nach „unten“ zu finden. Das kann man mehrfach machen und so im Rollenspiel simulieren, dass man in der Wüste einen Führer braucht, die auf Gor „Guard of the Dunes“ genannt werden und die notfalls diejenigen, die da nicht sein sollen, abmurksen oder versklaven. So funktioniert auch das monatliche Event „March to the Oasis of Klima“ auf meiner Sim, inklusive Hauen und Stechen.

Ich habe gestern mit meinem Trampeltier fetten Tharlarion und einigen Mitspielern eine halbe Stunde gebraucht, bis wir die erste Skybox durchquert und gefunden hatten, wie man weiterkam. Ich musste mich von den Nachrichten, mit denen man täglich bombardiert wird. erst einmal ablenken und erholen…

image_pdfimage_print

Old Jaffa und anderes, revisited

Tel AvivTel Aviv
Tel Aviv, Ausblick von der Dachterrasse des Gia Hostel nach Nordosten und Nordwesten

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. „Old Jaffa und anderes“ vom 09.10.2023). Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung, so dass man die Details noch erkennen kann.

Man muss sich vorstellen, die aktuellen Nachrichten nicht hierzulande, sondern in Israel zu lesen:
Israel versuche, „einen Staat aufzubauen, den es erst seit 75 Jahren gibt und dessen Legitimität durch den eigenen Faschismus fraglich geworden ist“, sagte er am Freitag auf einer Gedenkveranstaltung zum Todestag des Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk in Ankara. Israel habe sich „mit Gewalt das Land angeeignet, in dem das palästinensische Volk seit Tausenden von Jahren lebte“, sagte Erdogan weiter.

Wenn dieser dämliche Hetzer nach Deutschland käme, wäre ich versucht, trotz meiner langjährigen Demonstrations-Abstinenz wieder auf die Straße zu geben. Erdogan weiß natürlich, dass er lügt. Das ist reine Innenpolitik, um seinen muslimischen Religioten Honig um den Islamistenbart zu schmieren.

Ein palästinensisches Volk seit Tausenden von Jahren? Im Ottomanischen Reich womöglich? Und die Römer haben die „Palästinenser“ unterdrückt? Das ist so doof, dazu muss man den Intelligenzquotienten eines Aschenbechers haben. Aber unsere hijabisierten Deutschtürken, die Erdogan mehrheitlich wählen, werden den Quatsch dankbar übernehmen. Das nennt man dann Integration und „Diversity“. Vielen Dank auch.

Tel AvivTel Aviv

Irgendwo las ich den Satz, Tel Aviv sei wie Frankfurt am Main, nur mit Meer. Das stimmt natürlich überhaupt nicht, allein schon wegen der Temperaturen. Ich hatte bis auf diesen Tag immer hervorragendes Wetter, Sonnenschein prall, aber nicht über 32 Grad, also erträglich. (In Venezuela 1998 war es oft mittags über 40 Grad – das ist dann richtig heiß.)

Nachdem ich endlich eine funktionierende Sim-Karte im Handy und auch ein bisschen Geld aus einem Automaten gezogen hatte, war ich immer noch unsicher, was zu tun sei – es war fast alles geschlossen. Aber das macht nichts: Auch ein verrammeltes Museum kann eine Geschichte erzählen. Der Strand per Lokalbus war also gesetzt. (Die Linie 706 fährt in der Nähe des Gia Hostel direkt dorthin.)

Tel Aviv
Yitzhak Sadeh Street

Man kommt am Levinski Markt im Stadtteil Florentin vorbei. Der Markt ist vermutlich sogar interessanter als der touristisch überlaufene Carmel Markt. Ist auf meiner To-Do-Liste für das nächste Mal.

Tel Aviv

Das Etzel-Museum am Alma Beach war geschlossen. Warum steht da ein Museum direkt am Strand?
The Etzel was an underground organization which fought for the realization of the idea of establishing a Jewish state in the Land of Israel. It was established in 1931, following the secession of senior commanders from the „Haganah„, following differences concerning the appropriate reaction to Arab terror. The museum focuses on the Etzel’s acts for the establishment of a Jewish state in the Land of Israel, starting with the UN’s resolution on the division of the land, on the 29th of November 1947 (16 of Kislev) until the integration of the organization into the IDF following the establishment of the latter. The museum is also a memorial for the 41 Etzel warriors who fell at the Battle of Jaffa.

Man kann das auch anders erzählen. Nach dem arabischen Aufstand 1936–1939 verübte die Irgun Zwai Leumi aka Etzel terroristische Anschläge gegen die arabische Bevölkerung. Später richteten sich die Anschläge vermehrt gegen die britische Mandatsmacht. Zu den bekanntesten Operationen gehören der Bombenanschlag auf das King David Hotel 1946 mit über 90 Opfern und die Teilnahme am Massaker von Deir Yasin 1948 mit über 100 Opfern. Nach Ausrufung der Unabhängigkeit Israels im Jahr 1948 löste dessen Regierung die Organisation auf, wobei Widerstand teilweise mit Waffengewalt gebrochen werden musste, und integrierte deren Mitglieder in die Israelischen Streitkräfte.

Etzel MuseumEtzel MuseumEtzel Museum
Oben: Brandt 120 Millimeter Mörser, hergestellt in Frankreich, modifiziert im israelischen Unabhängigkeitskrieg, vgl. auch Davidka.

Der arabischen Aufstand in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts ist sehr interessant, weil das Ereignis scheinbar und auf den ersten Blick meiner These widerspricht, es gebe kein „palästinensisches“ Volk. Die arabischen Organisationen (nicht palästinensischen!) kämpften gegen die Briten, aber hatte gleichzeitig auch das Ziel, die Juden wieder aus Palästina zu vertreiben. Anders scheint arabischer Nationalismus nicht zu funktionieren. (Über den berüchtigten Anführer und Hitler-Freund Amin el-Husseini habe ich schon etwas geschrieben.) Der Aufstand wollte keine arabische Nation, sondern war teilweise eher ein Klassenkampf der Bauern gegen die arabischen Clan-Chefs Feudalherren (die übrigens kein Problem damit hatten – laut Tom Segev -, ihr Land an die zionistische Bewegung zu verkaufen).

Tel AvivTel Aviv

Wie bekannt, marschierte ich ungeplant den Strand entlang nach der Altstadt Jaffas. Die ist winzig und erscheint mir sogar kleiner als die von Akkon. Das heutige Jaffa/Yaffo liegt auf der anderen Seite des Hügels, also südlich des alten Hafens.

old jaffa

Hier bekam ich schon einen Vorgeschmack auf Jerusalem: Überall Religion. So ist es in etwa auch in Georgetown, Guyana, wo man an jeder Straßenkreuzung eine neue protestantische Sekte kennenlernt, dazu Hindus, Muslims und ein paar Juden, die vor den Arabern in Palästina nach Südamerika geflohen waren und die man dort für „Syrer“ hielt. Aber in Israel sitzen die alle schon ein Jahrtausend da und noch länger, und vertragen sich immer noch nicht.

old jaffaold jaffaold jaffa

Die Altstadt von Jaffa hat man in einer halben Stunde erkundet: Künstler, Touristen-Nepp und Restaurants. Im Unterschied zu Jerusalem, wo man sich in de Altstadt garantiert ohne Karte verläuft, muss man in Jaffa noch Treppen erklettern. Aber man weiß immer, wo man ist.

old jaffaold jaffa

Die Wunschbrücke ist auch so ein Tinnef (Jiddisch!). Ich kann mich gar nicht erinnern, was ich mir wünschte; vermutlich war es etwas Feucht-Sexistisches.

old jaffaold jaffa

Wenn man backstage hinter die Fassaden guckt, sieht man, dass ohne Restaurierung die Sache schon längst in sich zusammengefallen wäre. „Dangerous building“ fand ich aber witzig.

Tel Aviv
Auf dem Foto ist das küssende Paar zu sehen, das ich im Telepolis-Artikel erwähnte.

Ich bin dann vom Yossi Carmel Square über die Daniel Razi’el und Eilat Street (vgl. Foto unten) wieder zurück und nahm mir irgendwann wieder einen Bus zum Hostel. Offensichtlich ist Google am Schabbat durchgefahren; auf den Fotos ist auch alles geschlossen und menschenleer.

Tel AvivTel Aviv

Ich finde solche Touren durch „normale“ Straßen oft interessanter als durch schicke Neubaugebiete. Man sieht interessante Details – etwas die Stühle im Fenster der 1. Etage im vorletzten Foto. Das rote Haus steht an der Ecke Ruhama Street. Wie wird das wohl in einem Jahrzehnt aussehen? Nur Neubauten und Wolkenkratzer?

image_pdfimage_print

In Frieden und Sicherheit

ki
/imagine prompt make a map where the West Bank is part of Israel, with no borders between Israel and the West Bank

– Unsere Bundestrampolinaußenministerin faselt wieder etwas cringe daher, aber das war zu erwarten: „Ich freue mich, dass wir uns hier in diesem Saal einig sind, dass diese Region letzten Endes einen neuen Friedensprozess braucht, der es beiden, Israelis und Palästinensern gleichermaßen, erlauben wird, in Frieden und in Sicherheit nebeneinander zu leben, in zwei unabhängigen Staaten.“ Hört, hört. Das glaubt niemand außer ihr.

Ich verstehe nicht, warum die so denkt. Es zwingt sie doch keiner dazu, die Realität auszublenden? Was hat sie davon? Die Araber, die sich „Palästinenser“ nennen, wählen sie doch eh nicht?

Es gibt schon einen „palästinensischen“ Staat in Palästina. Der heißt Jordanien. Mehr davon braucht niemand. Aber reden wir kurz über Cisjordanien.
Als Bestandteil des britischen Völkerbundsmandats für Palästina wurde das Westjordanland von der UN-Vollversammlung im Teilungsplan von 1947 dem zu gründenden arabischen Staat zugesprochen. Im Palästinakrieg wurde es 1948 von Jordanien besetzt und 1950 annektiert. Im Sechstagekrieg vom Juni 1967 wurde es von Israel erobert und steht seither unter israelischer Militärverwaltung; Ostjerusalem und Umgebung wurden dagegen von Israel 1980 – laut der Resolution 478 des UN-Sicherheitsrates völkerrechtswidrig – annektiert.

Ach?! 1980 – also vor 43 Jahren. (14-0, US abstention). Völkerrechtswidrig? Wer einen Krieg beginnt und ihn vermasselt, verliert Gebiete. Warums sollten für die Araber Sonderregeln gelten? Und was ist daran „völkerrechtswidrig“? Seit wann konstituieren Abstimmungen des UN-Sicherheitsrates „Völkerrecht“? Man müsste jemanden fragen, der sich mit Völkerrecht auskennt.

Es ist einfach nur lächerlich. Nur die harten Fakten zählen. Und die besagen, dass Israel sich nicht zurückziehen wird, weder aus Jerusalem noch aus Judäa und Samaria.

israel
Nehmt dies, Araber!

image_pdfimage_print

Im Memoriam Helge

helge klockmann
Helge und ich auf der Jubelparade vor der Gedächniskirche am 27.1.1989

Ich habe leider erst heute erfahren, dass mein alter Freund Helge Klockmann am 12. April 2023 an Krebs gestorben ist. Wir kannten uns seit fast vierzig Jahren. Helge hatte gehofft, noch seinen 70-sten Geburtstag erleben zu können. Das war ihm leider nicht vergönnt.

männergruppe

Einige aus meiner Männergruppe, vermutlich 1986, an der Mauer in Kreuzberg. Wir machten damals die Zeitschrift Herrmann. Vgl. auch „Unter Männern“ (05.11.2018) Von links nach rechts: Heinz, Helge, ich, Enno und Martin (keine Ahnung, was aus ihm geworden ist). (Das ist nicht das Original-Foto, sondern eine eingescannte Kopie auf Papier.)

Vor zwei Jahren hatten wir noch unseren gemeinsamen Freund Heinz Sporkhorst in Havelberg besucht. Helge war von Beruf Dackdecker, hatte auch eine eigene Firma, aber nach einem schweren Unfall arbeitete er nicht mehr.

Helge konnte alles – was das Heimwerken angeht, bin ich im Vergleich zu ihm ein blutiger Anfänger. Als ich das Hochbett in meiner Wohnung fertig hatte, bat ich ihn, die Statik zu begutachten, und er nickte zufrieden. Auf sein Urteil konnte man sich verlassen. Bunte Glasfenster? Er hat sich selbst welche gebaut, als er in einem besetzten Haus wohnte. Bitterorangen einkochen? Habe ich von ihm gelernt.

helge klockmannhelge klockmann
Helge beim Requiem auf Heinz‘ Druckmaschine, November 2004

Plätzchen backen? Vor jedem Weihnachten war ein Besuch bei Helge Pflicht. Wer hat eine Bohrmaschine, die ein Loch in meine 49 Zentimeter dicke Mauer machen kann? Helge kam und bohrte es. Wer kriegt es hin, eine total verzogene Tür, die über Jahre in einem Keller lag, wieder so einzuziehen samt der Zargen, dass sie schließt? Ich muss mich nur umsehen, und erinnere mich an sein Grinsen, als er die Bescherung sah und seinen fachmännischen Blick: „Das kriegen wir hin.“

Noch im Frühjahr war er zur Kur in Sylt und hoffte, er könnte sowohl die Fibrose als auch den Krebs besiegen. Kurz danach habe ich ihn zum letzten Mal gesehen. Er brauchte eine halbe Stunde, um Treppen zu steigen und war dünn geworden. Man sah ihm die Krankheit an. Das machte uns Sorgen. Wir konnten aber offen reden. „Ich bin ein Überlebenskünstler“, sagte Helge immer.

Er hat nicht lange leiden müssen und konnte sich noch von seinen Geschwistern verabschieden. Nach meiner Israel-Reise versuchte ich ihn anzurufen, aber die Nummer war abgeschaltet. Ich ahnte schon, dass irgendetwas nicht stimmte.

Wir werden ihn nicht vergessen, oder, wie ich in Israel oft gehört habe: Möge die Erinnerung an ihn ein Segen sein.

helge klockmann
Helge, Martin, Enno und ich an der Berliner Mauer in S0 36, 1989

image_pdfimage_print

In den Nahen Osten, revisited

schönefeld
Flughafen Berlin-Schönefeld

Jetzt kommt die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel. (Vgl. „Im nahen Osten“ vom 08.10.2023). Den dämlichen Schnupfen bin ich wieder los – schon am zweiten Tag zurück in Berlin fing ich an zu schniefen und röcheln, weil mein Körper trotz der antrainierten Fitness die 20 Grad Temperaturunterschied nicht verkraftete, sondern in den Recover-Modus schaltete.

Tasmanian Tiger
Tasmanian Tiger

By the way: Uneingeschränkte Empfehlung für den Tasmanian Tiger. Das ist der beste Rucksack, den ich jemals hatte, und auch der, in den am meisten hineinpasst. Außerdem hat der so viele Taschen, dass man sich eine Liste machen muss, sonst vergisst man welche und findet nichts mehr – jedenfalls solange man nicht auswendig weiß, was wo verstaut wurde.

Leider gibt es keinen funkionierenden Regenschutz. Der, den ich gekauft hatte, passte nicht. Da muss ich mir noch etwas überlegen für’s nächste Mal.

el alel alel alel al

Wie das der Geografie des Nahen Ostens kundige Publikum hier schon anmerkte, erreichte die Maschine die Küste Israels bei Ma’agan Micha’el und schwenkte dann nach Süden. Die Straße auf dem Foto könnte die 65 sein. Kurz darauf überflogen wir, was auch das Publikum herausfand, Chinnanit, das Anfang der 80-er Jahre von Bergjuden aus dem Kaukasus gegründet worden war. (Sorry, Araber: Samarien gehört zu Israel.)

el alisrael

Ich vermute, dass das Foto den Qesem Interchange zeigt und nördlich davon (rechts) Kfar Qasim.

israel

Das könnte Petach Tikwa sein, nördlich des Flughafens Ben Gurion.

Ich bin von Tel Aviv-Hashalom, wo der Zug vom Flughafen ankommt, die Yigal Alon Street entlang zum Gia Dormitory gelaufen, weil mir ein Bus mit dem Gepäck zu kompliziert war und ich mich noch nicht auskannte. Da ist auch das Foto entstanden.

Noch einmal: Der Rucksack lässt sich wunderbar leicht tragen.

tel aviv

Ich gucke mir jetzt an, wie Feminismus vs. arabische Männer mit billigen Goldkettchen geht.

image_pdfimage_print

Unter verbal adipösen Community Managern

community manager

„Die Arbeit des Community Managements zur Ermöglichung eines respektvollen und themenbezogenen Austauschs auf unseren Plattformen gemäß der Netiquette des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ist Teil des Aufgabenspektrums unseres Teams für Online-Kommunikation und soziale Medien, das auch mit der Betreuung der Website, der Aufzeichnung von Video-Grußworten und Beiträgen für die sozialen Medien befasst ist.“

Ein Satz aus 54 Wörtern, den sogar ein Kinderbuch-Autor nicht versteht hätte besser machen können. Bisher habe ich das Thema nur bei den Salonfaschisten gefunden, selbstredend ventiliert durch die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen). Angeblich stammt dieses Satz-Ungetüm aus der Pressestelle des völkischen Denkers Bundesklimawirtschaftsministers.

Kann man den in Deutsch übersetzen? Wo zum drei Mal geschwänzten Asmodäus ist das Tuwort? Gibt es gar nicht?

Wait a minute. Die Arbeit des [irgendwas Denglisches] ist Teil dessen, was wir tun? Versteht das jemand? Versuchen wir es.

Wir haben Verwalter einer virtuellen Gemeinde. Die nennen sich „Manager“. Die Manager sind ein Team (wer hätte das gedacht?) Das Team arbeitet und zensiert, damit alle sich respektieren, wenn sie Wörter austauschen. Halt! So geht das nicht…

„Die Arbeit ist Teil des Aufgabenspektrums“ heißt übersetzt: Wir tun, was wir tun müssen. Oder: Wir zensieren Euch, weil wir das sollen. Warum dann aber so ein Bandwurmsatz, den niemand versteht?

Weil die Pressesprecher Manager Wichtigtuer sind, die das Nichts, was sie tun, so aufblasen, dass aus der Mücke [unbekanntes Kleintier] ihrer marginalen Existenz ein adipöser Elefant wird.

Gut, dass wir die Gemeinde vollgelabert haben.

image_pdfimage_print

Kopf ab zum Haltung zeigen

Jürgen Falter: „Es zeigt sich nicht, dass die Leute dadurch politisch interessierter oder gar gebildeter würden. Vielmehr besteht die Gefahr der Abkapselung in jeweils eigenen Echokammern. Heute kann jeder sich seine eigene Meinungsbubble heraussuchen und sich auf diese Weise permanent bestätigt fühlen. (…)

In den vergangenen zwanzig Jahren ist nach meiner Beobachtung die Tendenz zum Haltungs- oder Überzeugungs-Journalismus stärker geworden, gerade bei jüngeren Journalisten. Man möchte Haltung zeigen und Zuschauer und Hörer zur eigenen Überzeugung bekehren. (…)

Teile von ARD und ZDF arbeiten offen gegen die Mehrheitsmeinung und versuchen diese zu ändern. Das hat etwas Bevormundendes. So fällt die Häufung von Sendungen über vegane Ernährung auf. Man merkt das auch bei Kleinigkeiten wie dem Gender-Stottern, wie Sahra Wagenknecht es einmal nannte.“

image_pdfimage_print

Cringer Genderquatsch

#djv cringe genderquatsch

Der #DJV macht sich gerade total lächerlich. Die Mehrheit des Verbandstags „fordert alle Medienhäuser, Verlage, Pressestellen, Redaktionen und Sender – öffentlich-rechtliche wie privatwirtschaftliche – in Deutschland auf, ihren Mitarbeiter:innen [sic] das Gendern in journalistischen Beiträgen zu ermöglichen“. Total Cringe. #djv23

image_pdfimage_print

FYI Untisemity et al

queer support for terrorists

Infos zur weiteren Diskussion.

– „Israeli television show Eretz Nehederet, meaning ‘wonderful country’, has poked fun at Western liberal support for the Hamas terrorist organization in a new clip.“

– Jamie Palmer (Fathom): (2017) „The Left and the Israeli-Palestinian conflict: The path to righteous hatred“. „Palestinians today are similarly ennobled, not by their doctrine, but by statelessness and oppression, and mere details cannot be allowed to complicate the monochromatic liberation narrative of large parts of the Left. If Palestinians persecute and jail their own LGBT citizens, well that’s their business and who are we to judge their cultural mores, anyway?“

Seth J. Frantzman (Jerusalem Post): „Israel left Gaza, but the result was immediate rocket fire. Hamas exploited the power vacuum to use its stronghold in Gaza to win Palestinian elections and then to expel Fatah from Gaza, and create a small totalitarian terror state. This convinced Israel that any withdrawal from the West Bank would result in another “Hamastan” in the West Bank and rocket fire on Tel Aviv. Israel may have cynically exploited the division between Hamas in Gaza and the Palestinian Authority in the West Bank.“

image_pdfimage_print

← Nächste Einträge Ältere Einträge →