Verabsolutierung des Sexualgenußes

frohes fest

Pornoanwalt: Gute Nachrichten für “Die Fantastischen Vier”. Die CD Frohes Fest der „Fantastischen Vier“ gefährde nicht mehr die Jugend.

„In der Indizierungsentscheidung der Bundesprüfstelle aus dem November 1993 heißt es:
Unter besonderer Berücksichtigung der „phasenspezifischen Sensibilität“ der kindlichen bzw. jugendlichen Zielgruppe, bestanden an einer sexualethisch desorientierenden Wirkung keinerlei Zweifel. Der Text läuft, aufgrund seiner verzerrten unrealistischen und jeglicher situativer Einbettung ermangelnden Darstellung auf eine Verabsolutierung des „Sexualgenußes“ hinaus. Sexualität findet in der hier vorliegenden Skizzierung nicht als einvernehmliche, lustbringende Haltung zweier Sexualpartner statt, das Gegenüber wird vielmehr auf ein willfähriges, entpersonalisiertes Instrument zur Erlangung eigener Triebbefriedigung reduziert.

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Rise of the Armed Left

sigsauer

Keine Sorge, das Foto (Ausschnitt) ist von 1994. Damals hatte ich einen Waffenschein und besaß die Sig Sauer ganz legal. Ein paar Jahre später habe ich sie an einen Waffenhändler verkauft, und der Waffenschein wurde dann von der zuständigen Behörde auch nicht verlängert, weil der Grund, ihn mir auszustellen, entfallen war.

New York Times: „Threats from the right inspire a new left-wing gun culture.“

Es gibt da eine „Socialist Rifle Association, a new, swiftly growing left-wing gun group“.

The mission of the S.R.A. is „to arm and train the working class for self-defense.“

In addition to Ahsekh’s group and the Socialist Rifle Association, there are the gun-toting anti-fascists of Redneck Revolt, an organization founded in Kansas in 2009 that now has chapters all over the country, and the queer and trans gun group Trigger Warning, started last year. Left-wing gun culture has already grown enough to produce defectors; in March The New Republic published an essay titled, „Confessions of a Former Left-Wing Gun Nut.“

Yeah! Auch wenn Ihr wieder herummeckern werdet.

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Binnensternchennichtleser

Lieber Tagesspiegel, ich lese keine Newsletter, die in genderinfiziertem Deutsch verfasst werden, also mit Sternchen mitten in Wörter oder anderen Innen. Habe ihn also wieder abbestellt.

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KI vs. Fake News

Technology Review: „Lässt sich automatisch erkennen, ob man Nachrichten auf einer Website Vertrauen schenken kann? Ein Forscherteam hat das versucht – mit bislang nicht überzeugenden Ergebnissen.“

„Großen Medien-Angeboten das Etikett hoher oder geringer Faktentreue zu verpassen, ist demgegenüber deutlich heikler. Diese Entscheidung müssen professionelle Journalisten treffen, die strenge Methoden anwenden, und sie ist ein zeitintensiver Prozess.“

Sag ich doch. Die Frage ist nur: Wer und was macht Journalisten zu „Professionellen“?

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Wartend

fotografen

Fotografen in Mexiko Stadt, 1982

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Belize City, revisited

Belize city

Belize City 1981. Ich habe noch mal in meinen alten Reisepass geguckt. Ich war im November 1981 in Belize, bin dann über Guatemala, Honduras, Nicaragua und Costa Rica nach Panama gereist, wo ich Silvester gefeiert habe. Die Dame in grünen Hosen ist meine damalige Freundin.

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Was macht Merz eigentlich beruflich?

Reminder: „Die moderne Staatsgewalt ist nur ein Ausschuß, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Bourgeoisklasse verwaltet.“ (Karl Marx, Kommunistisches Manifest)

Hierzu passt ein Bericht des Deutschlandfunks: „Der frühere CDU-Politiker Friedrich Merz könnte nach der Hessenwahl den Weg wieder zurück in die Politik finden. Als Nachfolger Angela Merkels auf dem Chefsessel der CDU. Im Moment ist er Aufsichtsratsvorsitzender beim deutschen Ableger des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock.“

Na also. Merz ist eine eng anliegende und gut sitzende Charaktermaske des Kapitals.

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Unter Bringschuldnern

Neue Zürcher Zeitung: „Der Psychologe und Islamismusexperte Ahmad Mansour sagt den Deutschen, was sie nicht gerne hören: dass sie bei der Integration fast alles falsch machen. Dafür zahlt er einen hohen Preis.“

Und dann sagt er einen Satz, der insbesondere in linksliberalen Kreisen eigentlich tabu ist: «Integration ist eine Bringschuld der Migranten.» Man müsse sie nicht schonen oder, noch schlimmer, patriarchale Strukturen als Teil ihrer kulturellen oder religiösen Identität rechtfertigen.

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Kleine Galerie

Malbork

Malbork (Marienburg), Polen 1982

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Unvereinbar oder nicht

Alexander Fritsch schreibt auf Tichys Einblick: „Der Deutsche Journalisten-Verband DJV will keine AfD-Mitglieder mehr in seinen Reihen dulden. Das ist die falsche Reaktion auf die Entfremdung der klassischen Nachrichtenmedien von ihrem Publikum.“

„30.000 Wähler hat die SPD bei der Bayernwahl an die AfD verloren, die Grünen immerhin noch 10.000. Die jetzt alle rückwirkend zu Nazis zu erklären, ist schlechterdings absurd. Aber wenn es um die rechte Gefahr geht, brennen bei vielen Journalisten die Sicherungen durch. (…) Am wenigsten gefällt mir, dass dem deutschen Journalismus scheinbar völlig die Fähigkeit zur Selbstkritik abhanden gekommen ist.“

Vgl. meinen Beitrag vom 22.08.2012: „Wer ist Alexander Fritsch?“

Ich halte von Unvereinbarkeitsbeschlüssen, die sie der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) jetzt einführen will, rein gar nichts, auch wenn meine politischen Gegner und andere halb- und ganzgebräunte Pappkameraden ebenfalls dieser Meinung sind. So etwas macht man nur, wenn einem nichts mehr einfällt.

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Ausgewiesen

Telepolis: „In diesen Tagen jährt sich zum 80ten Mal eine weitgehend vergessene Aktion, mit der NS-Deutschland die Grenzen des Unrechts austestete. Heute, wo der Faschismus für die Märkte wieder eine Option ist, ist es notwendig, sich zu erinnern.“

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Galilei, Bruno, Hobbes, Bacon, Descartes, Newton, Leibniz

studium

Was man so alles in alten Unterlagen findet…(click to enlarge)

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Kriege und Geheimkodes, antik

Prokop

Gut zu lesen in der U-Bahn oder morgens auf dem Klo: Prokop: Werke: Gotenkriege. Prokopius con Caesarea wurde neulich hier schon lobend erwähnt.

Dazu Stadtverteidigung / Poliorketika. Aineias Taktikos „gilt als der früheste europäische kriegswissenschaftliche Schriftsteller.“

Das Werk gibt eine Vielzahl praktischer Hinweise und Beispiele für Kriegslisten, die sich bei der Verteidigung einer belagerten Stadt anwenden lassen. Dazu gehören neben Geheimcodes und Übermittlungstechniken für geheime Botschaften auch Fragen der Menschenführung und der richtigen Auswahl der Wachen auf den Mauern und an den Toren und vieles mehr.

Geheimcodes aus der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr? Menschenführung? Ich werde hier berichten. Bin jetzt schon gespannt.

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Thorn, revisited

Markt Thorn

Der Markt von Thorn (Torún) 1982. Heute sieht der anders aus.

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Alte Stadt der Kreuzritter

Rathaus Thorn

Das Rathaus von Thorn (Torún) 1982

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Evangelikale in Brasilien

Die Deutsche Welle beleuchtet einen interessanten Aspekt des Wahlausgangs in Brasilien: „Machtzuwachs für Brasiliens Evangelikale„. Wahlsieger ist der „evangelikale Jair Messias Bolsonaro, der streng katholische erzogen wurde, sich aber 2016 von einem evangelikalen Pastor im Jordan taufen ließ“.

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Kämpfe um Rom

Teja

Als kleiner Junge habe ich oft begeistert die Schulbücher meines Vaters aus der Nazi-Zeit durchgeblättert, weniger wegen der Inhalte, die ich eh nicht verstand, mehr wegen der interessanten Bilder, die ich nirgendwo sonst sah. Das obige „Gemälde“ faszinierte mich ganz besonders – der letzte Gotenkönig Teja in der Schlacht am Mons Lactarius. Der Text dazu:

Die Schlacht begann am frühen Morgen, Weithin sichtbar stand Teja, den Schild vor sich haltend, den Speer vorgestreckt, als erster mit nur wenigen vor dem Heere. Da glaubten die Römer, wenn er falle, sei das Ringen entschieden, und alle, die sich auszeichnen wollten, traten in großer Zahl zusammen und stießen und warfen mit ihren Lanzen nach ihm. Er aber fing mit seinem Schild alle Lanzen auf und erlegt in blitzschnellem Sprunge viele Feinde. Sooft aber sein Schild voll war von aufgefangenen Lanzen, reichte er ihn einem seiner Waffenträger und ergriff einen anderen. Auf diese Weise hatte er den dritten Teil des Tages ununterbrochen gekämpft. Eben staken in dem Schild wieder zwölf Lanzen, und er konnte ihn nicht mehr nach seinem Willen bewegen oder die andrängenden abwehren. Darum rief er eilig einen seinen Waffenträger herbei, wich aber nicht um des Fingers Breite, ließ auch die Feinde nicht weiter vordringen, sondern wie am Boden festgewurzelt bliebt er mit seinem Schilde stehen; mit der rechten Hand schlug er die Feinde nieder, mit der linken stieß er sie zurück, und dabei rief er nach seinem Waffenträger. Da kam dieser mit dem Schilde, und sofort ergriff ihn Teja an Stelle des seinigen, der mit Lanzen beschwert war. Als dabei aber seine Brust nur einen Augenblick ungedeckt blieb, wurde Teja von einem Speer getroffen und war auf der Stelle tot.

Wer denkt dabei nicht an bestimmte Szenen aus Homers Trojanischem Krieg in der genialen Vossischen Übersetzung!

Denn nicht rückwärts konnt‘ er hinwegfliehn, oder auch seitwärts;
Sondern gleich der Säul‘, und dem hochgewipfelten Baume,
Stand er ganz unbewegt; da stieß ihm Idomeneus kraftvoll
Seinen Speer in die Brust, und zerschmetterte rings ihm den Panzer,
Welcher von Erz geflochten ihn sonst vor dem Tode geschirmet;
Doch rauh tönt‘ er nunmehr; um die mächtige Lanze zerberstend.
Dumpf hinkracht‘ er im Fall‘, und es steckte die Lanz‘ in dem Herzen,
Daß von dem pochenden Schlage zugleich der Schaft an dem Speere
Zitterte; doch bald ruhte die Kraft des mordenden Erzes.

Das ist Epik! Nun gut, für die Nachgeborenen ohne humanistische Bildung geht auch 300. Oder der namenlose Wikinger auf der Stamford Bridge (1066).

Ich haben mich mal online ein wenig umgesehen, vor allem über den Gotensturm. Die Quellenlage zu den Goten ist dürftig. Interessant ist allemal eine gewisse Kontinuität des Römischen Imperiums, das letztlich von Warlords bzw. Usurpatopren dominiert wurde und dann ökonomisch schleichend in diverse frühfeudale „Staaten“ überging, wie etwa das Franken- oder das Westgotenreich. Der Gote Theodulf von Orléans wurde sogar Berater Karl des Großen, unter dem kurzzeitig wieder antike Texte exzerpiert und rezipiert wurden. (Dazu mehr bald – ich lese noch die mehr als 1000 Seiten von Johannes Frieds Die Anfänge der Deutschen: Der Weg in die Geschichte.)

By the way: Schon einmal von Septimanien, Tāriq ibn Ziyād oder gar von der Schlacht am Talas gehört? Unfassbar, was man alles nicht weiß, aber dennoch wissen müsste. Vielleicht sollte ich nach Bukarest und Uppsala reisen, um mein Wissen auch sinnlich upzugraden.

Hier zum Vergleich der Original-Bericht über Teja von Prokropius von Caesarea einem der größten, aber jedenfalls dem letzten Geschichtsschreiber der Antike, zu der Zeit, als es in Beirut noch Rechtssschulen gab, in denen Latein gesprochen wurde, bevor der Islam alles vernichtete:

Prokop Gotenkriege

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Neues von den Unterausschüssen

hessenwahl
Credits: Tagesschau

Keine Ahnung, was die Damen und Herren Wahlbeobachter in der sozialen Medien und auch anderswo daherfaseln und warum. CDU und SPD verloren zusammen genau so viel Stimmen wie alle anderen dazugewonnen haben. Überraschung?

Ferner: Ich halte den Ausgang der Wahl in Hessen für einen taktischen Sieg Merkels. Regierungen sind bekanntlich Ausschüsse der herrschenden Klasse, hier also eine Art regionaler „Unterausschuss“. Es geht immer nur darum, die Option der Macht unter bestmöglichen Bedingungen zu erhalten.

Jetzt hat die CDU nicht nur eine Option, sondern zwei: Sie kann mit den Grünen weitermachen. Die werden aber bei den Verhandlungen kuschen, weil es auch denkbar wäre, dass die CDU die SPD anspricht (die eh immer duckt) und notfalls noch die FDP dazuholt, obwohl das rechnerisch nicht unbedingt nötig wäre.

Die CDU ist also in einer komfortablen Situation, obwohl die AfD am rechten Rand mehr als neun Prozent dazugewonnen hat.

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So genannte „Palästinenser“ unter sich

Ein gewisser Salah Abdel Shafi schrieb auf Twitter: „Der Wahnsinn endet mit Ende der #israelischen Besatzung und illegaler Besiedelung #Palästinas.“

Darauf tweetete die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli: „Dich gibts auch noch [Smiley] Wie geht es Dir? Wo bist du jetzt Botschafter oder bist Du in Ramallah? Melde Dich, wenn du mal in Berlin bist.“

Muss man da noch etwas zu sagen? Ein Nutzer antwortete in meinem Sinn: „Habe Cheblis pro-israelische/jüdische Tweets eh niemals für aufrichtig gehalten. Bloße Lippenbekenntnisse einer Frau, die diesmal nicht nur wieder ihre völlige politische Inkompetenz und Instinktlosigkeit zur Schau gestellt hat, sondern auch ihre wahre Gesinnung.“

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Clinton is the problem, not Trump

Slavoj Žižek redet im „Guardian“ wieder Klartext, aber die, die er meint, werden nicht hinhören: „Clinton is the problem, not Trump“.

„Žižek, a frequent critic of both capitalism and the shortcomings of the modern left, said liberals focus too much on social issues, such as LGBT rights and racism, and on new right-leaning factions. The cost? The majority of working-class voters may not hear what’s in it for them.“ (Big Think)

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