Von Luther zur NSDAP und zur AfD

Sehr interessante Analyse in der Zeit: „Der Historiker Davide Cantoni hat Wahlergebnisse in 11.000 Gemeinden untersucht. Sein Ergebnis: Es gibt eine Kontinuität in der Vorliebe für extrem rechte Parteien.“

Cantoni: Immer, wenn man Korrelationen findet, die über 70, 100, 200 Jahre hinweg reichen, muss man sich fragen: Ist das doch nur ein Zufall? Es gibt jedoch gute Gründe anzunehmen, dass es eine Kontinuität in der Denkweise gab, die wir aber bisher nicht gesehen haben. (…) Die überwiegende Mehrzahl dieser Gemeinden ist heutzutage fast genauso groß wie in den Dreißigerjahren, die durchschnittliche Gemeinde hat 6.800 Einwohner, die Hälfte der Gemeinden 1.700 oder weniger. Dort hat sich die Gesellschaft strukturell relativ wenig geändert.

Das Original: „Persistence and Activation of Right-Wing Political Ideology“, 2019 (pdf).

Eberhard Seidel schreibt auf Facebook: „Sind die hohen Wahlergebnisse im Osten in erster Linie dem sozialistischen DDR-Erbe geschuldet, wie vielfach behauptet, oder sind sie doch eher Folge der konfessionellen Spaltung des Landes seit dem 16. Jahrhundert? (…) Die Studie bestätigt eine Reportage, die ich nach den Europawahlen im Herbst 1989 in einer protestantisch dominierten Region Mittelfrankens rund um Ansbach erstellte, in der katholische Diasporadörfer in den 30 erJahren deutlich weniger anfällig für die NSDAP-Ideologie und 1989 auch nicht so anfällig für den völkischen Nationalismus der Republikaner waren wie ihre protestantischen Nachbargemeinden, in denen die Bürger zum Teil bereits Anfang der 30er Jahre bis zu 100 Prozent NSDAP wählten, dann in den 60er Jahren kräftig NPD und bei den Europawahlen 1989 bis zu 60 Prozent die Republikaner und die DVU.“

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Ergib dich Witz, du bist umzingelt!

By the way: Man darf sich über alle Geschlechter lustig machen – falls ihr das noch nicht wusstet. Oder sieht das jemand anders?

By the way: Ich als Preusse finde alles Karnevalistische zum Kotzen.

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Unleash your inner geek!

android terminal emulator

Ich musste mir ein neues Smartphone kaufen, weil das alte schon manchmal nicht mehr starten wollte. Ich habe mir etwas gegönnt.

Mit Samsung Smart Switch konnte ich (fast) alle Inhalte und Apps problemlos von einem Handy auf das andere beamen (und natürlich habe ich Smart Switch anschließend gelöscht – vgl. einen Blick auf die Rechte via Permission Friendly Apps).

Ich werde mich bemühen, nur noch Apps via F-Droid zu installieren. Gerade rücke ich den Innereien mit dem Android Terminal Emulator zu Leibe. Hihi.

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Haus des Geldes

casa de moneda

Potosí, Bolivien (1980), Casa de Moneda. Es gibt zwar viel schönere Fotos, aber aus meiner Perspektive hat offenbar niemand ein Foto geschossen.

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Führen, Leiten und Vorstehen

europawahlen

Ist mir eine Ehre, den Bürgern und der Demokratie zu dienen!

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Avatarinnen schauen Dich an, reloaded

avatar

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Zur Oligarchie

„Die Oligarchie verewigt sich nicht durch den beständigen Besitz der Gewalt in derselben Hand, sondern dadurch, daß sie die Gewalt abwechselnd aus ihrer einen Hand fallen läßt, um sie mit ihrer andern aufzufangen.“ (Karl Marx: Aus dem Parlamente [- Die Anträge Roebucks und Bulwers], [„Neue Oder-Zeitung“ Nr. 323 vom 14. Juli 1855], MEW Bd. 11, S. 352)

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Qualitätsjournalismus, revisited

Meedia.de (20.02.2019): „Nach Informationen von MEEDIA hat sich das SZ Magazin von einem freien Autor und Kolumnisten getrennt, nachdem Recherchen einer Überprüfung vor Veröffentlichung nicht standgehalten haben. Der Autor hatte offenbar eine Protagonistin erfunden. Der Verlag spricht von einem „groben Verstoß gegen journalistische Standards“. Der u.a. mit dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnete Reporter schrieb auch für andere Qualitätsmedien wie den Spiegel und die Zeit, wo seine Recherchen nun geprüft werden.“

Update 21.02.2019: Meedia.de: „Nachdem er beim SZ Magazin aufflog: Spiegel schließt künftige Zusammenarbeit mit freiem Autor aus“.

Vielleicht sollte man bei allen preisgekrönten Journalisten misstrauisch sein.

Ceterum censeo: Schafft alle Journalistenpreise ab! Wer so etwas annimmt, ist nur noch peinlich.

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Imperialistas ¡manos fuera de Venezuela!

san andres

Zusammenfluss von Rio Meta und Rio Atabapo, die hier – bei San Fernando de Atabapo – in den Orinoco münden. Auf der anderen Seite liegt Amanaven (Kolumbien). Fotografiert in Venezuela 1998.

Telepolis: „Vor 30 Jahren ereignete sich der berüchtigte Caracazo, der zum Aufstieg der bolivarianischen Bewegung führte“. – „Die Armen, die sowieso nichts mehr zu verlieren hatten, verließen ihre Barrios und protestierten im Zentrum von Venezuela. Dabei gingen auch viele Scheiben von Nobelläden zu Bruch. Die Polizei reagierte mit Massenrepression.

Dass heute man davon so wenig hört, ist nicht verwunderlich. Das Massaker an zum großen Teil nur mit Steinen bewaffneten Barriobewohnern von Caracas führte nicht dazu, dass die USA und die venezolanischen Nachbarländer die für die Menschenrechtsverletzungen verantwortliche Regierung für illegitim erklärten und vor einen Internationalen Gerichtshof zerren wollten.

Im Gegenteil: Die US-Regierung betonte damals, dass es um so notwendiger sei, mit der Regierung von Venezuela zusammenzuarbeiten.“

Ceterum censeo: Hände weg von Venezuela!

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Bittere Orangen

bitterorangenmarmeladebitterorangenmarmelade

Burks proudly presents: Meine erste selbstgemachte Marmelade aus Bitterorangen. Schmeckt hervorragend und ist sogar geliert, obwohl ich keinen Gelierzucker genommen hatte. (Da stehen auch noch ein paar Gläser Apfelmarmelade mit Ingwer herum, die werde ich später testen.)

By the way: Finde Stadtfrüchte!

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An useful massacre [Update]

Maidan Massacre Trial & Investigation Testimonies about Snipers by 43 Wounded Maidan Protesters

Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.

Interessanter Artikel auf East and West: „Coverage of the Maidan massacre by the mainstream media in the West involves gross misrepresentation“, says Prof. Ivan Katchanovski„.

My studies found that the Maidan massacre of the protestors and the police on February 20, 2014 involved the far right and oligarchic parties, and it was a key element of the violent overthrow of the corrupt and oligarchic but democratically elected government in Ukraine..

Mal sehen, ob das irgendein deutsches Medium aufgreift.

[Update] Dazu passt: Die ukrainische Stadt Lviw lässt einen Kriegsverbrecher verherrlichen – mit deutschen Steuergeldern.

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Friendly Apps (mit und ohne Google)

f-droidpermission friendly apps

Ich habe mir das Sonderheft c’t Android gekauft und auf meinem Smartphone, das mit dem Betriebssystem Android läuft, herumgestöbert.

Von den Tipps zur Sicherheit wusste ich alles schon, und „seien Sie misstrauisch“ muss man mir nicht sagen. Appelle an Gefühlszustände fruchten eh nie etwas.

text fairy

Ich möchte aber ein paar sehr interessante Apps bzw. Features empfehlen. Der obige Screenshot stammt von der App Textfee (OCR Text Scanner, werbefrei). So etwas hatte ich schon lange gesucht. Links das Foto des Textes, rechts das Ergebnis des Scans. Ganz erstaunlich, und die App soll zahllose Sprachen (muss man sich einzeln herunterladen) und sogar Fraktur können.

Dass „Google“ und „Privatsphäre“ ein Oxymoron sind, dürfte dem hiesigen Publikum ebenso bekannt sein. Es gibt eine Alternative zu Google Play Store – der App Store F-Droid.

Wenn ich „neue Paketquellen“ installieren höre, zucke ich normalerweise zusammen. Was soll ein dümmster anzunehmender einfacher User dazu sagen? Es ist aber überraschenderweise kinderleicht. (Eine verständliche Anleitung gibt es bei mobilsicher.de).

Mein Tipp im Dreierschritt:
– Man muss die „Installation aus unbekannten Quellen“ erlauben (Ich habe eine alte Version und musste fummeln: Benachrichtigungen – erweitert – (Installation per) Chrome erlauben – und danach wieder zurücknehmen!)
F-droid.org mit dem Browser aufrufen und F-Droid herunterladen und installieren,
– der Rest ist selbsterklärend per Klick. (Ganz oben Screenshots aus dem Menü von F-Droid.)

Noch etwas: Wer den Google Play Store weiterhin nutzt (wie ich), sollte sich die App Permission Friendly Apps ansehen. „What are the applications you have installed that you have given the most permissions? What are the applications that are most respectful of your personal data and less potentially dangerous?“ Ich habe gleich ein paar Apps deinstalliert.

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Maisinseln oder: Esst mehr Fleisch!

san andres

Fleischverkauf auf Corn Island (Nicaragua 1981), spanisch: Islas del Maiz. Der gestürzte Diktator Somoza hatte angeblich geplant, sich dorthin zurückzuziehen. Die kolumbianische Insel San Andres (da war ich 1979) liegt nicht weit, und der Drogenhandel blühte schon damals. Auf der Insel gibt es nichts von Belang, auch keinen Mais.

Aus meinem Reisetagebuch: „Ein verdreckte Unterkunft, Hotel Playa, ein winziges Zimmer über einem Laden. Im Hinterhof backen sie Brot aus Kokosnüssen, zwei riesige schwarze Öfen qualmen vor sich hin. Ein Affe, ein Esel, jede Menge Hühner und Hunde. Vorn auf der Strasse hackt jemand Fleisch auf einem Holzklotz, die Köter geifern herum. In Sichtweite des Strands zahlreiche Schiffswracks. Das Innere der Insel besteht nur aus Dschungel. Ein paar Soldaten dösen in Hängematten. Sand mit Steinen, Steine mit Sand. Ein Schiff fährt uns vor der Nase weg. Wer weiß, was die transportieren und von dem wir Ausländer nichts wissen sollen….“

(Vgl. Die Küste der Miskito)

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Puesta del Sol

san andres

Die Insel San Andrés, Kolumbien (kein deutscher Wikipedia-Eintrag?), liegt auf der Höhe der Küste Nicaraguas, noch nördlich von Bluefields, und war 1979, als ich das Foto gemacht habe, ein verschlafenes Eiland, auf dem nur einige reiche Kolumbianer Urlaub machten. Der 4. November 1979 war mein erster Abend in Südamerika. Ich war von Tegucigalpa, Honduras, nach San Andres geflogen.

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Grabwächter, revisited

san augustin

Ein Grabwächter der San Agustín – Kultur in den kolumbianischen Anden. Die Statue ist rund 1500 Jahre alt. (Fotografiert 1979)

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Traffic Analysis

berlin

Caracas, Venezuela, Anfang März 1998

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An ihren Methoden sollt ihr sie erkennen

Fefe ist jetzt laut Wikipedia AfD-Sympathisant.

Laut Fefe stand in einer (inzwischen verschwundenen) Passage auf Wikipedia über ihn:
Nachdem sich der CCC bei seinem Jahreskongress im Dezember 2018 politisch positioniert hatte, forderte von Leitner, „dass der Club mehr auf seine Neutralität Wert legen sollte“. Außerdem dürfe man den Menschen nicht vorschreiben, wen sie wählen sollen, erklärte er hinsichtlich der Partei Alternative für Deutschland, auch wenn einige von deren Ansichten für ihn bekämpft gehörten. Clubsprecher Linus Neumann hingegen erklärte: „Wenn AfD-Sympathisanten über ›mangelnde Neutralität‹ beim 35C3 quengeln, dann ist das gut.“

Mit dem CCC habe ich ja auch so meine Erfahrungen.

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Der Frühling über den Dächern von Berlin

berlinberlin

(Vorsicht, die großen Versionen haben einige Megabytchen!)

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In feinem Zwirn

burks

Da hat mich doch jemand heimlich fotografiert?!

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Vernebelte Hirne

friedrich kellner tagebücher

Ich möchte dem Publikum zwei Bücher wärmstens empfehlen. Friedrich Kellner, Justizinspektor und Sozialdemokrat: ‚Vernebelt, verdunkelt sind alle Hirne‘: Tagebücher 1939-1945 – die besten Bücher über die Zeit des Nationalsozialismus, die ich jemals gelesen habe.

Ich konnte die Nazis damals nicht in der Gegenwart bekämpfen. Also entschloss ich mich, sie in der Zukunft zu bekämpfen. Ich wollte kommenden Generationen eine Waffe gegen jedes Wiederaufleben solchen Unrechts geben. Meine Augenzeugenberichte sollten die barbarischen Akte aufzeichnen und auch zeigen, wie man sie beenden konnte.

Die beiden Bände lehren eindeutig: Jeder der damals lebenden Deutschen hätte über die Verbrechen Bescheid wissen können und müssen – über die Konzentrationslager, über dem Massenmord an Juden, über die Euthanasie. Kellner hat unzählige Zeitungsausschnitte dokumentiert, die die lächerlichen Lügen der Nazi-Propaganda auch ohne Kommentar ad absurdum führen.

friedrich kellner tagebücher

So etwas gehörte in den Schulunterricht – diese Augenzeugenberichte sind viel anschaulicher als theoretisches Lehrmaterial.

Man bleibt jedoch verzweifelt zurück: Wie konnten die Deutschen so sein? Ist das ein „Kulturvolk“? Nein.

Die Geschichte der Tagebücher, wer sie wo aufgefunden und nach großen Mühen herausgegeben hat, ist genau so abenteuerlich wie die Bücher selbst – es sind wahrhaft „Jahrhundert-Dokumente“. Dagegen ist das Antisemiten-Offizierspack, das in den offiziellen Gedenkstätten verherrlicht wird, völlig irrelevant.

Da der Kapitalismus die höchste Stufe der Entwicklung erreicht zu haben scheint, neige ich zu der Auffassung, daß nach dem Kriege nur der wirtschaftliche Kollektivismus d.i. der Sozialismus als einzige sittlich berechtigte Eigentumsform wirtschaftliche Daseinsberechtigung hat. Die Produktionsmittel müssen Gemeineigentum werden, damit der unheilvolle Einfluß der Wirtschaftsführer endgültig beseitigt wird. (…) Eins ist sicher: der Kapitalismus ist auf der ganzen Welt dem Untergang geweiht. Der Faschismus konnte ihn auch nicht mehr retten.

Diese Sätze werden natürlich in sämtlichen Rezensionen verschwiegen.

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