Feudal oder nicht feudal? (tl;dr,)

ständerhausvorhof zur Hölleschuhhofvorhof zur Höllehölle 7

Stopp! Nicht nur flüchtig hingucken! Das Fachwerkhaus ganz oben rechts (1346/47) und das Steinhaus (ab 1215) ganz unten sind Mittelalter, die Häuser in der Mitte sind erheblich jünger (16. und 17. Jh.) und schon frühe Neuzeit.

Ja, ihr müsst jetzt stark sein! Tl;dr,! Wie schon drohend angekündigt, las ich jüngst Heide Wunders Feudalismus – 10 Aufsätze. Warum?

Erstens: Man interessiert sich im Alter nicht mehr für die Details, weil man die schon alle kennt, sondern eher für das große Ganze, auch bekannt als die Frage: Warum ist die Geschichte so, wie sie ist, und nicht anders (eingedenk der Tatsache, dass höhere Wesen nicht an den Weltläuften herumfummeln)?

Zweitens las ich Johannes Fried: Die Anfänge der Deutschen: Der Weg in die Geschichte (1056 S.!) – das beste Buch über den Feudalismus, was die bürgerliche Geschichtswissenschaft bis jetzt hervorzubringen vermochte.

Bürgerlich deshalb, weil Fried den Begriff Feudalismus gar nicht verwendet, obwohl der Sprachgebrauch der internationalen historischen Wissenschaft das nahelegen könnte, und weil man als bürgerlicher Wissenschaftler in Deutschland auf Theorie insoweit verzichten muss, als jeder Versuch, die Geschichte nicht nur bloß zeitlich („Mittelalter“, „Neuzeit“) zu periodisieren, sondern eine Struktur zu erkennen, die – OMG! – auch die dem Feudalismus nachfolgende Gesellschaftsform aka Kapitalismus nicht als Ende der Geschichte definiert. Was aber, wenn die Frage erlaubt sei, könnte danach kommen? Das darf man gar nicht denken.

Warum muss man als nicht-marxistischer Historiker den Begriff Feudalismus vermeiden? Heide Wunder schrieb 1974 (!): Die Fronten sind heute so verhärtet, daß erst wieder Kommunikation möglich werden muß, um die gegenseitigen Vorurteile in Frage zu stellen.“ Feudalismus zu sagen, war in der alten Bundesrepublik fast so schlimm wie „BRD“. Das roch nach DDR und Schwefel.

Es ist so ähnlich wie mit der Diskussion über den Wert im Marxschen Kapital: Obwohl die zentrale These schon von Aristoteles stammt, muss der Kapitalismus-affine „Volkswirtschaftler“ dagegen sein, weil er eben qua definitionem eben keine Wissenschaft betreibt, sondern Apologetik, also eine esoterische Glaubenslehre vertritt, die den Markt als eine Art höheres Wesen anbetet.

Feudalismus als Begriff taucht jedoch schon bei Hegel auf und wird zum Beispiel sowohl von Max Weber, Marc Bloch: La société féodale als auch von Otto Brunner (der des Kommunismus an sich unverdächtig ist) ausführlich verwendet und diskutiert. Dass heute der Begriff (nur in Deutschland) weitgehend tabu ist, beweist, dass die bürgerliche Geschichtswissenschaft, was das theoretische Niveau angeht, noch vor den Stand vor einem halben Jahrhundert zurückgefallen ist. Johannes Fried macht keine Ausnahme, aber er nimmt wenigstens phänotypisch die Quellen zur Spätantike bzw. zum frühen Feudalismus ernst und behauptet nichts, was man nicht beweisen kann, sondern gibt manchmal zu (das können sich auch marxistische Historiker hinter die Ohren schreiben!): Wir wissen es nicht und werden es nicht wissen können, weil die bekannten Quellen und Fakten es nicht hergeben.

Heide Wunder: Die deutsche Mediävistik beteiligt sich nicht an der internationalen Diskussion über den Begriff Feudalismus (…) Letztlich ist die Ursache für die Abwehrreaktionen der bundesrepublikanischen Geschichtswissenschaft gegenüber der DDR in dem Fehlen einer eigenen deutschen undogmatischen marxistischen Wissenschaftstradition zu suchen, wie sie besonders in Frankreich und den angelsächsischen Ländern – wenn auch hier weniger ausgeprägt und einflußreich – vorhanden ist. Es hat sich also nichts geändert.

Frage: Kann man Feudalismus als ökonomischen Begriff auf alle Länder übertragen – etwa auf Japan, China, Afrika, die arabischen Länder? Diese Frage stellte sich schon den Historikern der DDR, die den Fesseln des Stalinismus in den 60-er Jahren entschlüpft, merkten, dass man mit dem mitteleuropäischen Modell à la „Lehnswesen“ et al in den „Entwicklungsländern“ auf den Holzweg geriet. Gelöst hat man das Problem nicht, sondern zog sich auf die oberflächlichen zeitlichen Kategorien vorfeudal, frühfeudal, hochfeudal und spätfeudal in offiziellen Lehrbüchern zurück, was genauso albern ist wie die Erfindung einer frühbürgerlichen Revolution.

Für den DDR-Historiker Bernhard Töpfer war der Feudalismus die am weitesten entwickelte Stufe der vorkapitalistischen Gesellschaften; er könne sich sowohl aus einer „zersetzenden“ Urgesellschaft [also aus einer tribalistischen Gesellschaft, B.S.] wie auf dem Hintergrund der asiatischen Produktionsweise oder einer Sklavenhalterordnung entwickeln. Das ist immerhin originell, aber nicht letzlich befriedigend.

Sein Kollege Eckehard Müller-Mertens vertrat die Thesen (ich wiederhole mich), dass 1) „die Durchbrüche zu weltgeschichtlich weiterführende Entwicklungen“ meist in „verhältnismäßig rückständigen Randgebieten“ erfolgt sei“, was die Frage aufwerfe, ob der Feudalismus in Europa vielleicht nur eine „primitive Variante“ einer Gesellschaftsformation ist, „die feudale und andere, nichtfeudale, vorkapitalistische Produktionsverhältnisse“ einschließe, und 2) was das okzidentale „Mittelalter“ so besonders gemacht habe, dass sich daraus – und nur dort – der Kapitalismus entwickelt habe? („Trotz seines marxistischen Weltverständnisses konnten sich seine Werke in den Leitdarstellungen der DDR-Geschichtswissenschaft nicht durchsetzen“. Der Staat – die DDR -, kommentiert Heide Wunde missbilligend, habe damals einen „erkenntnistheoretischen Rahmen“ vorgegeben, der „nicht transzensiert werden darf“.)

Wer bis hierher durchgehalten hat, kriegt noch mehr Fotos:

FleischhofschuhhofschuhhofschuhhofschuhhofStiftskirche St. Servatii

Von oben nach unten: Fleischhof, auch 2. Reihe rechts, 2. Reihe links: in dem Haus residiert ein Deutsch-Seminar für Stundenten aus Texas, ganz unten die Stiftskirche St. Servatius.

Jetzt fragt das genervte Publikum natürlich mit Recht: Was soll das alles? Und was ist mit dem feierlich angekündigten Domschatz? Wartet doch noch ein Weilchen! Es geht munter weiter, und ich werde Euch nicht enttäuschen! Auch den Feudalismus werden wir noch in den Griff bekommen – das war nur der Prolog!

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Bisher zum Thema Feudalismus erschienen:
– Reaktionäre Schichttorte (31.01.2015) – über die scheinbare Natur und die Klasse
– Feudal oder nicht feudal? tl;dr, (05.05.2019) – über den Begriff Feudalismus (Fotos: Quedlinburg)
– Helidos, ubar hringa, do sie to dero hiltiu ritun (08.05.2019) – über die Funktion der verdinglichten Herrschaft in oralen Gesellschaften (Quedlinburger Domschatz I)
– Tria eburnea scrinia com reiquis sanctorum (09.05.2019) – über Gewalt und Konsum der herrschenden Feudalklasse als erkenntnistheoretische Schranke (Quedlinburger Domschatz II)
– Die wâren steine tiure lâgen drûf tunkel unde lieht (10.05.2019) – über die Entwicklung des Feudalismus in Deutschland und Polen (Quedlinburger Domschatz III)
– Authentische Heinrichsfeiern (13.05.2019) – über die nationalsozialistische Märchenstunde zum Feudalismus (in Quedlinburg)
– Der Zwang zum Hauen und Stechen oder: Seigneural Privileges (15.06.2019)
– Yasuke, Daimos und Samurai [I] (24.07.2019)
– Yasuke, Daimos und Samurai [II] (03.05.2020)
– Agrarisch und revolutionär (I) (21.02.2021)
– Trierer Apokalypse und der blassrose Satan (17.03.2021)
– Energie, Masse und Kraft (04.04.2021)
– Agrarisch und revolutionär II (15.05.2021)
– Gladius cum quo fuerunt decollati patroni nostri (Essener Domschatz I) (28.10.2021)
– Magische koloniebildende Nesseltiere mit kappadokischem Arm und Hand (Essener Domschatz II) (14.11.2021)
– Ida, Otto, Mathilde und Theophanu, kreuzweise (Essener Domschatz III) (27.11.2021)
– Hypapante, Pelikane und Siebenschläfer (Essener Domschatz IV) (17.12.2021)
– Pantokrator in der Mandorla, Frauen, die ihm huldigen und die Villikation (Essener Domschatz V) (23.12.21)
– Jenseits des Oxus (09.01.2022)
– Blut, Nägel und geküsste Tafeln, schmuckschließend (Essener Domschatz VI) (18.04.2022)
– Missing Link oder: Franziska und kleine Könige (28.05.2022)
– Die Riesen von Gobero (Die Kinder des Prometheus Teil I) (18.07.2022)
– Die Liebhaber von Sumpa, Ackergäule und Verhüttung (Die Kinder des Prometheus Teil II) (25.07.2022)

Zum Thema Sklavenhaltergesellschaft:
Doppeldenk oder: Die politische Macht kommt aus den Legionen [Teil I]) 05.11.2020)

Doppeldenk oder: Die politische Macht kommt aus den Legionen [Teil II]) 27.12.2020)

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Wohin mit der herrschenden Klasse?

Fallbeilraubgrafenkasten

Oben: Fallbeil, 14. Jh., unten der so genannte Raubgrafenkasten, Schlossmuseum Quedlinburg

Mir war klar, dass die Jusos Karl Marx nie gelesen haben, sonst wären sie ja nicht in der heutigen SPD. Also kann man ihnen nicht vorwerfen, sie hätten etwas falsch verstanden, genausowenig man einem Hauptschüler zum Vorwurf machen kann, er hätte die spezielle Relativitätstheorie missinterpretiert.

Karl Marx hat nie von Verstaatlichungen gesprochen. Ein Zitat, das man (als Juso) falsch anwenden könnte, steht im Kommunistischen Manifest:
Das Proletariat wird seine politische Herrschaft dazu benutzen, der Bourgeoisie nach und nach alles Kapital zu entreißen, alle Produktionsinstrumente in den Händen des Staats, das heißt des als herrschende Klasse organisierten Proletariats, zu zentralisieren und die Masse der Produktionskräfte möglichst rasch zu vermehren.

Haben wir zur Zeit eine „politische Herrschaft“ des Proletariats? Nicht, dass ich wüsste. Ist der Staat in den Händen des Volkes der Bevölkerung? Auch nicht wirklich. Welchen Sinn könnten Verstaatlichungen im Kapitalismus dann haben?

Natürlich kann man denselben reformieren oder so tun als ob, abmildern, damit die Leute nicht allzusehr herumrebellieren. Man könnte Strom, Wasser, Gas, Internet, Nah- und Fernverkehr in die öffentliche Hand überführen, das Gesundheitssystem sowieso, da es jedem einleuchtet, dass mit dem, was jeder umbedingt zum Leben braucht, keine Profite gemacht werden müssen. Aber Autos?

So einen Quatsch kann nur die SPD fordern. Ich vermute jedoch, dass hier nur jemand die größtmögliche Aufmerksamkeit suchte und wusste, an welches Heiligtum er pinkeln musste, um das zu erreichen.

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Villa, quae dicitur Quitilingaburg

quedlinburgquedlinburg

Aha, den Domschatz darf man angeblich nicht fotografieren, obwohl zahlreiche Bilder im Internet kursieren. Ich habe schon bei der Quedlinburg-Tourismus-Marketing GmbH herumgestänkert gefragt, warum das so sei und warum niemand, auch nicht im so genannten Internet, das ja bekanntlich auch hier vorhanden sei, das verkündet habe. Die Dame wusste von nichts, vermutete aber, die Kirche sei schuld, was an sich immer eine gute Ausrede ist, hier aber dazu führen wird, dass ich denen morgen in aller Herrgottsfrühe (!) meinen Presseausweis auf den Tisch knallen werde, verbunden mit der Frage, ob Journalisten nicht fotografieren dürften und warum die Protestanten sich anmaßen, etwas, was schon ein halbes Jahrtausend und noch länger existierte, bevor dieser Bauernfeind und Antisemit Luther geboren wurde, der Öffentlichkeit vorzuenthalten.

In dem Haus in der Mitte auf dem unteren Bild wohne ich, schmale Treppen rauf und runter und natürlich ohne Fahrstuhl, weil das Gebäude 400 Jahre alt ist.

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Reisen in Deutschland

ICE

Nein, ich schimpfe nicht auf Bahn. Mir ist egal, wie ein Waggon (verdammt, ich musste wahrlich überlegen!) aussieht, und mit dem abgebildeten bin ich gar nicht unterwegs gewesen, sondern mit einer privatisierten Regionalbahn, da der Kapitalismus das offenbar so verlangt. (Wartet nur ein Weilchen: Nach der Revolution werdet auch ihr in Volkseigentum überführt verstaatlicht!) Vielleicht ist das auch Kunst am Waggon – oder eine kaputte Waschanlage?

Wer in Deutschland reist, hat sich zuvörderst der dringendsten Frage zu stellen: Wo kriege ich Internet her, welchselbiges das Niveau von Akustikkopplern signifikant überschreitet?

Am Bahnhof von Magdeburg gibt es freies WLAN beim Kaffeetrinken. Immerhin. Dafür muss man beim KZ Kunden-Zentrum Informationsdingsbums Wartemarken ziehen, was zahlreiche Dödel, die dort frei herumirren (vielleicht Bürger aus dem Beitrittsgebiet?), dazu veranlasst, an der gut sichtbaren Schlange der Wartenden vorbeizulaufen, da einer der Schalter frei zu sein scheint, weil die dortigen Proletarierinnen, anstatt den nächsten Kunden aufzurufen, unter sich soziale Geräusche verbreiten Dienstgespräche führen oder, weil ich grundsätzlich die kleinen Leute, die malochen, nicht anpisse, weil es ja auch Vorbereitungen zum Klassenkampf hätten sein können, jemand, weit über den Schalter nach vorn lehnend, während das breite Gesäß sich dem Publikum zu- und hinspreizt, labert und labert und labert und sich jedes Detail der wichtigen Reise von Wegeleben nach Ditfurt (verwandt oder verschwägert mit Jutta?) erläutern lässt, und das gleich mehrfach, um sicher zu sein, dass sich die neu und mühsam erworbenen Kenntnisse auch im nur rudimentär vorhandenen Langzeitgedächnis eingenistet haben. So was dauert. Aber ich kriege später einen Brief und einen Umschlag gratis dazu, um die Fahrtkosten erstattet zu bekommen für einen Zug, den ich gar nicht verpasst habe. Auch schön.

Im Hotel gibt es bis 20 Uhr kein Internet, weil das jemand repariert. Ich habe immer mein eigenes Modem dabei und könnte auch das Handy als Hotspot nutzen. Mal sehen, ob ich hier (wo, kriegen wir später) unzensiert surfen kann oder ob ich wieder mein VPN bemühen muss.

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Betrügerische Betroffene

spam

Regionales Zahlungsbüro des Westafrikanischen Währungsfonds (IWF) (Internationaler Währungsfonds) – einfach großartig! Schön, dass es das Internet gibt!

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Failed State Ukraine

Opendemocracy.net: „Ukraine: the International Workers’ Day that we lost. In the Soviet Union, May Day devolved into a formal holiday with little direct political meaning. Today, Ukraine has never been further from trade union struggle.“

Interessanter Hintergrund-Artikel, der sich wohltuend von dem Quatsch unterscheidet, den man in deutschen Mainstream-Medien zu lesen bekommt.

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Behelmt, revisited

tarabuco

Das Foto habe ich 1984 in Tarabuco in den bolivianischen Anden gemacht.

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Das Gold der Barbaren

das gold der barbarenfürsten

Der Bucheinband zeigt Apahida Grab II (Website). Sattelbeschläge eines Gepidenfürsten

Beim Einräumen neuer Bücher fiel mir ein prächtiger Band in die Hand, den ich beim Kauf vor vielen Jahren offenbar nur flüchtig durchgeblättert hatte: Das Gold der Barbarenfürsten, Schätze aus Prunkgräbern des 5. Jahrhunderts n. Chr. zwischen Kaukasus und Gallien (Ausstellungskatalog). Das Thema passt zu dem, was mich gerade interessiert: Wie und zu welchem Ende periodisiert man die so genannte Urgesellschaft, sowie die Spätantike bzw. frühe Feudalgesellschaft?

Die Ausstellung war offenbar grandios und einzigartig, ich habe aber nur wenige Besprechungen gefunden (Rainer Atzbach vom Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit der Universität Bamberg, Peter Dirrmar in der Welt).

Atzbach: Gezeigt werden die prachtvollsten Hinterlassenschaften der Völkerwanderungszeit, als sich im Spannungsfeld zwischen Rom und dem Hunnenreich germanische Herrschaften etablierten. Sie standen im Dienste beider Mächte – und zögerten nicht, bei Bedarf die Fronten zu wechseln. (…)

Der Rundgang beginnt mit den ältesten Fürstengräbern des 3. und 4. Jahrhunderts, die bereits die neue Verbindung germanischer, griechisch-römischer und irano-asiatischer Elemente erkennen lassen. Den zweiten Abschnitt bildet die Darstellung der mit den Römern verbündeten Völker. Dort finden sich nicht nur die reichen Grabausstattungen von Lébény-Magasmart, Untersiebenbrunn und Fürst, sondern auch ausgewählte Seiten der „Notitia Dignitatum“. Dies ist ein wohl im ausgehenden 4. Jahrhundert entstandener, reich illuminierter „Almanach“ zur römischen Verwaltungs- und Militärstruktur, der nur als spätmittelalterliche Kopie überliefert ist. (…). Eine weitere Gruppe bilden die stark reiternomadisch geprägten Gräber von der östlichen Grenze des Römischen Reiches. Besonders ist hier auf die Bestattung von Brut aus dem Kaukasus hinzuweisen. Sie enthält ein wahrhaft atemberaubend mit Goldblech verziertes Langschwert, das eines Samurais würdig wäre. Der Hauptteil der Ausstellung schließlich ist dem archäologischen „Who-is-Who“ des fünften Jahrhunderts gewidmet: hier laden die prunkvollen Grabbeigaben des Frankenkönigs Childerich, der „Fürsten“ von Pouan, Apahida I-III, Blucina-Cézavyj, Gültlingen und der Schatzfund von Cluj-Someseni zum unmittelbaren Vergleich. Sie enthalten durchgehend Spitzenprodukte des spätantiken Kunsthandwerks.

Gerade diese Gelegenheit zum direkten Vergleich führt eindrucksvoll vor Augen, dass das 5. Jahrhundert nicht nur aus bärtigen Männern (Barbaren) auf struppigen Pferden bestand, die mehr oder minder eindringlich für die Völkerwanderung sammelten. Gleichzeitig bildete sich vielmehr an der römischen Nord- und Ostgrenze eine neue europäische Kultur aus. Ihre Führungselite bot vom Kaukasus bis nach Frankreich hinein ein überraschend uniformes Erscheinungsbild.

Wer weiß schon davon? Die im Katalog abgebildeten Schätze sind atemberaubend schön, dagegen ist die Ausstattung von Game of Thrones (SCNR) eine hässliche Müllhalde.

Lehrreich ist auch die Einführung: Man erfährt im Schnelldurchgang und besser als Wikipedia (man muss dort erst wissen, was man suchen soll), wer und was zum Beispiel die Gepiden, Skiren, Sweben, Heruler, Rugier usw. sind. Erst nach knapp 90 Seiten geht es anhand gefühlt zahlloser Abbildungen mehr in die Details.

Mich interessierte, wo diese Dinge heute aufbewahrt werden. Das Ergebnis überraschte: Überall in Europa verstreut! Wenn es den Katalog nicht gäbe, erführe man nur durch Zufall davon. Beispiele:

➨Goldene Zwiebelknopffibel, Insignie eines römischen Offiziers: Musée des antiquités nationales ,Saint-Germain-en-Laye, ein anders Exemplar ist im Louvre
➨Goldener Kolbenarmring, Insignie eines germanischen Fürsten: Musée de Brou
➨Schätze aus dem Königsgrab von Mušov: Regionalmuseum Mikulov, Tschechien
Grab II von Ostrovany: Ungarisches Nationalmuseum, Budapest
➨Grab, benannt nach Messaksoudi, Kertch, Ukraine: Musée des antiquités nationales, Saint-Germain-en-Laye (wieso haben das die Franzosen?)
➨Schatz von Cosovenii de Jos, (Kleine Walachei): Muzeul Național de Istorie a României
➨Männergrab von Lébény, Magasmart, Ungarn: Hansági múzeum (Finno-Ugrisch lerne ich jetzt nicht!)
➨Männergrab von Bříza, Litoměřice (dt. Leitmeritz): Národní muzeum, Prag
➨Grabschatz einer Frau von Untersiebenbrunn, Gde. Gänserndorf, Niederösterreich – liegt gegenüber Carnutum, der Hauptstadt der römischen Provinz Pannonia I.: Kunsthistorisches Mueum Wien
➨Schätze aus dem Männergrab von Fürst, Gemeinde Fridolfing Bayern (danach habe ich jetzt zehn Minuten gesucht und es nicht wirklich gefunden): Archäologische Staatssammlung München
Grabschatz eines Reiters in Kurgan 2 von Brut, Ossetien, Russland (das ist einer aus David W. Anthonys Buch Horse, the Wheel, and Language: How Bronze-Age Riders from the Eurasian Steppes Shaped the Modern World!

(Es geht noch 50 Seiten weiter, aber daran säße ich noch übermorgen…)

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Tag der Arbeit

chive

Ein Nachtrag zu meinem Posting vom 04.04.2011: Der Kautschuksammler, revisited. Waschtag an einem kleinen Fluss im Urwald, wo wir bei Kautschuksammlern zu Gast waren. Es ist nicht mehr herauszufinden, wo das genau war – wir sind von Chive ein paar Stunden über einen kleinen Trampelpfad noch Nordwesten gegangen. Auf der Karte ist ein Flusslauf zu erkennen, eine Siedlung gab es damals nicht, nur zwei Hütten. Die werden natürlich nicht mehr da sein, aber der Mann hatte den Urwald ein wenig gerodet. (Es könnte hier gewesen sein.)

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Der Einzug des Religiösen ins Politische

Lesebefehl für ein sehr interessantes Interview auf Telepolis mit Tyma Kraitt: „Der Einzug des Religiösen ins politische Feld“. Ihr Buch Sunniten gegen Schiiten: Zur Konstruktion eines Glaubenskrieges habe ich gerade gekauft.

Die Diskussion über die Reconquista der Religion gegen säkulare Ideen ist jedoch nicht neu. Der Islam ist in einigen arabischen Ländern Erbe des Marxismus sowjetischer und nationalistischer Prägung.

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Talabartería [Update]

talabartería
machete

In diesem Laden („Lederwaren“) in den Llanos von Kolumbien habe ich meine Machete gekauft. Ich meinte mich zu erinnern, dass wir in Vistahermosa eine Woche gewohnt hatten. Der Ort am Fluss Guejar, den wir auf dem Weg in die Serranía de la Macarena überquerten, heisst jedoch Piñalito. Darüber muss ich noch nachdenken.

[Update] Der Ort am Fluss ist Puerto Lucas am Rio Guejar.

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Balkonien, Subjektlose Herrschaft, Rich Kids et al

balkonien

Hiermit teile ich Ihnen mit, dass ich nach vier 12-Stunden-Schichten zwei Wochen Urlaub habe und den Beginn desselben heute morgen um 7.35 Uhr feucht-fröhlich (Lagavulin) begossen begonnen habe.

Wenn ich jetzt Zeit und Lust hätte, würde ich die Leserschaft mit allerlei Themen behelligen; ich beschränke mich auf Hinweise.

CNN: „What explains rich-kid terrorists“. „Sri Lankan Defense Minister Ruwan Wijewardene said Wednesday that most of the terrorists who killed at least 253 people at churches and hotels in Sri Lanka on Sunday were „well-educated and come from maybe middle- or upper-middle-class. So, they are financially quite independent, and their families are quite stable financially.“

➨ Tomasz Konicz schreibt auf Telepolis über „Die subjektlose Herrschaft des Kapitals“. Interessant und richtig, aber das weiß ich schon alles. „Die Prämisse, die dem altlinken Klassenkampfdenken innewohnt, wonach es eine Gruppe von Menschen gebe, die die gesellschaftliche Reproduktion bewusst kontrollierten, ist falsch.“ So habe ich nie gedacht. Ich sage nur: Alles Charaktermasken!

➨ Ich habe in den so genannten „sozialen Medien“ einen Artikel der Zeit kommentiert: Ich lese nicht weiter, wenn die Wörter „Verfassungsschutz“ und „warnt“ vorkommen. (Ich lese auch keine Artikel in Genderdeutsch.)

Phys.org™ (formerly Physorg.com): „Ecuador Amazon tribe win first victory against oil companies“. Hasta la victoria siempre!

jerusalem Post: „The newly formed Committee to Ban Hezbollah in Germany called on US consumers to boycott German automobiles in an advertisement in The Jewish Journal of Greater Los Angeles, after German Chancellor Angela Merkel rejected outlawing Hezbollah.“

➨ Ein informativer Artikel in der New York Times: „Casting Light on Little-Known Story of Albania Rescuing Jews From Nazis“. „With ordinary Albanians moving Jews from hide-out to hide-out to elude capture, Albania saved virtually all of its 200 native Jews and 400 Jewish refugees from Germany and Austria. The country also helped spirit hundreds more over from Nazi-occupied Balkan lands.“

➨ Wer sich über die Krim von heute informieren will, kann einen Artikel auf Rubikon lesen – dort sind auch zahlreiche Primärquellen verlinkt. „‚Annektiert‘ und gut drauf – Vor-Ort-Erfahrungen von Besuchern der Krim widersprechen eklatant den Negativberichten deutscher Medien.“ Ich habe an dem Artikel aus journalistischer Sicht nichts auszusetzen.

➨ „Antimuslimischen Rassismus“ gibt es nicht. Das sieht ein Gastkommentar im Standard ähnlich. „Rassismus und Religion haben nichts miteinander zu tun.“

➨ Orang-Utans in freier Wildbahn werden in zehn Jahren ausgerottet sein. Auch den Königspinguinen geht es schon an den Kragen.

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Welche Gesellschaft soll das abbilden?

schutzweste

Die Firma sorgt sich um die Sicherheit der Mitarbeiter. Also tragen wir jetzt hieb- und stichfeste Westen in der Notaufnahme. Ein Kollege wurde neulich so schwer verletzt, dass er für Monate ausfallen wird. Vor kurzem ging jemand mit einer abgebrochenen Flasche vor dem Krankenhaus auf Leute los.

Wäre ich Boris Palmer, würde ich fragen: Welche Gesellschaft soll das abbilden?

Eine Gesellschaft, die von vielen Einwanderern und deren Nachfahren geprägt ist, deren Werte und Verhalten nicht mit denen des gefühlten Mainstreams übereinstimmen. Zum Beispiel Leute, die in Deutschland geboren wurden, aber Fans des Diktators Erdogans sind. Leute, die hier Zuflucht gefunden haben, aber keinerlei Regeln akzeptieren (weil sie Regeln nie kennengelernt haben). Männer der „südländischen“ Art, die ausflippen, wenn Krankenschwestern (!) oder Ärztinnen (!) sie etwa anweisen zu tun. Mit denen habe ich täglich zu tun. Man muss es sportlich sehen, aber niemand wird mich daran hindern, die Dinge zu benennen.

Besonders lustig ist es natürlich, jetzt die Kommentare der Krawallzeitung Bild über Tübingens Oberbürgermeister und seine Kritik an der Multikulti-Werbekampagne der Deutschen Bahn zu lesen: „Boris Palmer ist eine notorische Krawallnudel und ziemlich eitel verliebt in seine eigenen Provokationen.“ Har har. (Ich finde den Namen des Kommentators nicht.) „Denn das Bild, das die Bahn von Deutschland und den Deutschen entwirft, ist nicht das, was die große Mehrheit der Deutschen täglich sieht. In der Nachbarschaft. Am Arbeitsplatz. In der Eisenbahn.“ Ist aber richtig und wahr.

Der Tagesspiegel zitiert Palmer zum aktuellen Thema: Menschen wie ich, also alte, weiße Männer, tauchen auf dieser Bildauswahl nicht auf“, sagte er. „Das finde ich erst mal erklärungsbedürftig.“ Offen und bunt heiße nicht, dass Personen, die aussähen wie er, auf einmal keinen Platz mehr zugewiesen bekämen.

Palmer weiß genau, auf welche Knöpfe er drücken muss, damit diejenigen, die er meint, Schnappatmung bekommen. Meinungstyrannen ist der richtige Begriff für Leute (oder schmallippige verletzte Frauen), die gar nicht mehr kontrovers diskutieren können oder wollen und die nur tolerant gegenüber der eigenen Meinung sind. (Beifall von der falschen Seite – etwa von den Salonfaschisten der AfD – sollte man ohnehin ignorieren.)

Ich habe eine Sache, zu der ich stehe und die ich weiterhin für richtig halte, falsch kommuniziert, weil ich mir nicht mehr als eine Minute Zeit genommen habe, um die Wirkungen meiner Formulierungen zu durchdenken.

Das ist natürlich gelogen. Palmer weiß genau, was er tun muss, um in sozialen Milieus, die nicht „grün“ sind, Stimmen bei der nächsten Wahl zu fangen. Der Mann ist ein Naturtalent. Im Gegensatz zu ihm würde ich aber nicht so weicheirig etwas verwässern oder zurücknehmen, was ich gesagt habe.

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Das Ende der freien Rede und des freien Denkens

FAZ (Paywall!): „Frankfurter Studenten kämpfen im Netz gegen eine Veranstaltung zum Kopftuch. Sie fordern die Absetzung der Ethnologin Susanne Schröter.“

Malca Goldstein-Wolf schreibt auf Facebook:
Während es Länder gibt, in denen Frauen ihr Leben riskieren, um gegen das Symbol des politischen Islam, den Kopftuchzwang zu demonstrieren, macht sich die akademische Zukunft unseres Landes auf, um eine anerkannte Professorin von der Uni zu jagen, weil sie es wagt einen Diskurs zu eben diesem Kopftuch anzuregen.

Prof Susanne Schröter will das Kopftuch nicht etwa verbieten, sie möchte lediglich darüber diskutieren. Ist es schon so weit, dass einer Professorin, die sich leidenschaftlich gegen den politischen Islam einsetzt, in Deutschland der Mund verboten werden soll? Ist es so weit, dass man deshalb ihre Existenz zerstören will?

Haben diese Studentinnen von demokratischen Werten schlichtweg keine Ahnung, sind sie infiltriert, oder anders gefragt, warum demonstrieren sie nicht im Iran?

Schritt für Schritt begeben wir uns in die falsche Richtung, unterstützt werden diese verblendeten Seelen von den verharmlosenden Statements uneinsichtiger Appeasement-Politiker, die ihre Werte längst verhökert haben und deren Politik den blühenden Islamismus in unserem Land nährt.

Rufmordkampagnen sind immer übel, hier geht es aber um so viel mehr… Hier geht es nicht nur um die Professorin, das ist ein Präzedenzfall.

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Zensur burks.de

zensur

Aus gegebenem Anlass (gestern): die Domain burks.de (bzw. burksblog.de) ist sehr oft gesperrt bzw. wird zensiert. Nur einige Beispiele außer dem obigen: Vivantes Klinikum am Urban, Vodafone, Ullsteinhaus Berlin (bei Weiterbildungen für Journalisten!), Flughafen Kingston; Ontario, Kanada, Scansafe. Auch in öffentlichen Bibliotheken in Berlin habe ich schon gesehen, dass meine Domains angeblich „jugendgefährdend“ seien oder hate und discrimination verbreiteten.

Es gibt viele Wege, diese Zensur zu umgehen.

→ Mit dem Tor-Browser surfen (für alle Betriebssysteme)

VPN benutzen (vgl. für den Router Fritz!Box VPN-Verbindung zur FRITZ!Box unter Windows einrichten, VPN-Verbindung zur FRITZ!Box unter Apple macOS einrichten, VPN-Verbindung zur FRITZ!Box unter Linux einrichten),

JAP bzw. JonDonym nutzen.

By the way: Die Liste „jugendgefährdener Medien“ der so genannten Bundesprüfstelle ist natürlich geheim. Deutschland ist bekanntlich Zensurweltmeister, auch via Google.

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GoT, reloaded

GoT
Screenshot Game of Thrones

Erstaunlich, wie viele Leute (vor allem auf Fratzenbuch) meinen, Game of Thrones verteidigen müssen. Ich habe es gar nicht angegriffen. Ich komme mir vor, als hätte ich mitten im Film Godzilla gerufen: Jetzt wird es aber unrealistisch!

Noch einmal: Ich traue mir zu, über die Serie etwas sagen zu können, ohne jemals eine Folge angeschaut zu haben. Es ist ganz einfach: Niemand könnte die ferne Vergangenheit oder eine fiktive Gesellschaft aka Fantasy darstellen, die anders ist als die gegenwärtige. (Man könnte jetzt über Norbert Elias diskutieren.)

Das Problem hat schon Stanislaw Lem erkannt und endgültig beantwortet: Man sieht immer nur in den Spiegel, selbst wenn ein Ozean den einem entgegenhalten muss.

Was soll also Fantasy à la Game of Thrones sein – wenn nicht eine Soap des heutigen Kapitalismus in pseudohistorischen Kostümen, garniert mit ein paar Drachen? Warum zum Teufel sollte ich mir einen Film mit Drachen anschauen?

Als gelernter Historiker krieg ich immer eine Krise, wenn ich mir das Outfit der Protagonisten in solchen Machwerken ansehe: Das ist weder Antike noch Mittelalter noch frühe Neuzeit – das ist einfach zu wenig Fantasie.

Voice of Gor
Titelmotive der mittlerweile im achten Jahrgang erscheinenen Wochenzeitung Voice of Gor, die ausschließlich in der Gorean Community in Second Life (nach Altersüberprüfung) erhältlich ist.

Natürlich muss Unterhaltung nicht politisch „korrekt“ sein, und Fantasy schon gar nicht. Wenn schon, denn schon – aber glaubt denn irgendjemand, ein Filmemacher würde sich trauen, einen der 33 Romane aus dem Gor-Zyklus von John Norman zu verfilmen? Immerhin ist der in den USA Bestseller-Autor mit Millionenauflage. Es scheint also eine „Grenze“ des Zumutbaren zu geben (obwohl ich Normans Trash-Romane für harmlos halte).

Games of Thrones zeigt also nicht genug Sex, um als Pornografie durchzugehen und kann mit Norman nicht mithalten, was die genderpolitische Inkorrektheit angeht. Die Serie ist nicht so gewalttätig und – aus heutiger Sicht – grausam, wie der Feudalismus wirklich war (bitte mehr Folterszenen!? Hält aber der Zuschauer nicht aus).

Da laufen Schwarze und Liliputaner herum (Schwarze gibt es schon im Parzival von Wolfram von Eschenbach – um 1200). Warum eigentlich? Damit auch kleinwüchsige Menschen jemanden haben, mit dem sie sich identifizieren könne? Was ist mit lesbischen Japanerinnen oder schwulen Latinos? Und sind nicht alle Frisuren total langweilig, weil man das alles schon in C-Movies mit Römern und Germanen und sonstwem gesehen hat?

Ich schaue Serien, die meinen Intellekt kitzeln, aber – ich bleibe dabei – nicht Game of Thrones.

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Havel, revisited

burkshavel

Ich habe heute die Paddelsaison eröffnet. Auf der Havel schlugen mir trotz wolkenlosen Himmels Wellen und Wind in gefühlter Orkanstärke entgegen. War neu und lustig.

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GoT

GoT

Ich muss zugeben, dass ich Game of Thrones noch nie gesehen habe und das auch nicht vorhabe. Auf analyse & kritik las ich dennoch eine interessante Analyse: „Die große Sinnstiftung“.

„Seit einiger Zeit allerdings werden anspruchsvolle Serien produziert, die gängige Regeln und Gesetze der Mehrheitstauglichkeit und Familienfreundlichkeit von TV-Serien regelrecht annullieren. Sie erzählen episch langsam wie Romane des 19. Jahrhunderts und sehen aus wie Kinofilme. Seitdem haben wir ein Kultur-Statussymbol mehr, um das wir uns identifikatorisch sammeln können wie ums Lagerfeuer.

Ein aberwitziges Projekt dieser Art ist die US-Serie »Game of Thrones«, die Verfilmung der mehrbändigen (und noch nicht abgeschlossenen) Fantasysaga »Das Lied von Eis und Feuer« von George R.R. Martin.“

Ich identifiziere mich nicht. Just saying. Wie Karen Banting treffend schreibt: “ To be honest, I’m actually kinda pissed.“

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Picknick in Schland

schlandschland

Das Picknick mit Freunden war in Eberswalde nordwestlich der Schleuse Kupferhammer am historischen Finowkanal. Ich empfehle, das oberes Foto zu vergrößern wegen der Details.)

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Imperialismus, revisited

Thomas Pany auf Telepolis: „Libyen: Trump unterstützt Feldmarschall Haftar“. Ein klassisches Lehrstück zum Thema Imperialismus und wie er funktioniert.

Den Titel Feldmarschall finde ich aber blödsinnig. Warlord ist richtig und erklärt die Realität hinreichend.

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