Spielen ohne Spielzeug

Bilwi

Fotografiert in Bilwi aka Puerto Cabezas, Atlantiküste Nicaraguas, 1981.

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Was sonst noch im Internet geschah (und auch anderswo)


Symboldbild für die Zeitläufte

MintPressNews: „Afghan Opium Production 40 Times Higher Since US-NATO Invasion
About 90 percent of the world’s illegal opium is estimated to come from Afghanistan.“ Ich halte die Quelle nicht für seriös; die obige These bezieht sich auf die venezolanische Telesur. Vermutlich haben alle von RT International abgeschrieben.

Der Tagesspiegel provoziert mit hat ein paar Fakten zu den aktuell Eingewanderten: „Die meisten Flüchtlinge bringen starke demokratische Grundeinstellungen mit“. Das ist eine steile These, die sich aber offenbar verifizieren lässt. Die Zahlen:
85 Prozent kommen aus Ländern, in denen (…) die ganze oder große Teile der Bevölkerung terrorisiert wird, in denen Bürgerrechte nicht gelten oder Krieg herrscht. Ihnen ist Einiges widerfahren, nach unseren Erhebungen leiden viele unter posttraumatischen Belastungsstörungen, überdurchschnittlich oft sind davon Frauen betroffen. Fünfzehn Prozent haben Schiffbruch erlitten.

Wegen der hohen Risiken einer Flucht sind 70 Prozent der erwachsenen Geflüchteten Männer, die wiederum überwiegend jung und ledig sind. Der Familiennachzug wird deshalb in seinen Größenordnungen weit überschätzt – wenn Geflüchtete Ehepartner oder Kinder haben, dann sind sie bereits zu großen Teilen hier. 70 Prozent der Frauen, aber nur 30 Prozent der Männer haben minderjährige Kinder. (…) Sie sind im Schnitt besser gebildet und ausgebildet als die Bevölkerung ihrer Heimatländer, und zwar deutlich. (…) Migration bringt praktisch immer Dequalifikation mit sich. Aber wie gesagt, zum Teil gelingt es: etwa die Hälfte der erwerbstätigen Geflüchteten üben in Deutschland Fachkrafttätigkeiten aus, obwohl ihnen die beruflichen Abschlüsse fehlen.

Jetzt kommts: Es gibt tatsächlich etwas mehr Deutsche als Geflüchtete, die sich in Befragungen für das Führerprinzip aussprechen. Har har. Wohl und vermutlich wahr.

Die South China Morning Post vermutet die Triaden hinter den letzten Terrorangriffen auf die Protestbewegung. Interessante These, aber es werden keine Gründe genannt, warum die auf die Bevölkerung einprügeln sollten, außer, jemand hätte sie dafür bezahlt.

Die Leserschaft sollte mit dem Begriff Entebbe etwas anfangen können (vgl. auch ein Video der IDF auf Facebook).

Meedia.de: „Weil Facebook keine Gerichtskosten erstattet: Anwalt Steinhöfel lässt Konten von CDU und SPD pfänden“. Popcorn!

Für Schwindelfreie empfehle ich das fearless girl. I love it.

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WTF, wo soll ich Marx hineinschieben?!

das Kapital

Ahm… das erwischt mich jetzt auf dem falschen Fuße. Das ist doch kein USB-Stick? Obwohl die Größe hinkäme, aber mein Linux erkennt das Teil nicht. Womit soll ich das lesen bzw. wo soll ich das hineinschieben?

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Frauen- und Männersprachen

manga
Credits. Niabot/Wikipedia

Die Japaner kennen kein Patriarchat und sind die emanzipiertesten Menschen der Welt. Das müssten unsere sprachesoterischen Gender*sprechertheoretiker_/*Innen behaupten. Warum?

„Das Subjekt kann weggelassen werden – und dennoch gibt es weit mehr Möglichkeiten; „Ich“, „du“, „Sie“ etc. zu sagen als in europäischen Sprachen. Die Wörter kennen kein Geschlecht; bis auf wenige Ausnahmen gibt es keine Pluralbildungen. Auch an das Fehlen einer Deklination, einer Konjugation, eines Futurs und eines Konjunktivs in unserem Sinn muß man sich gewöhnen. Wenn man dann die Höflichkeitssprache(n) beherrscht, Frauen- von Männersprache unterscheiden kann, hat man die ersten Weihen schon hinter sich, ohne sich allerdings schon einen Akrobaten nennen zu dürfen.“ (Peter Pörtner: Die japanische Sprache – auch eine japanische Herausforderung. In: Konkursbuch. Zeitschrift für Vernunftkritik: Japan, Bd.1, Ein Lesebuch)

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Offene Grenzen und der Kapitalismus

Antonio Filipovic auf Facebook (Kommata korrigiert): „Ich will hier mal ein hypothetisches Szenario zur Flüchtlingskrise durchgehen. Angenommen, Europa würde von heute auf morgen beschließen die Grenzen zu öffnen und jedem Migranten, der nach Europa will, sofort ein Visum und Arbeitserlaubnis zu geben. Was würde da passieren? Ich habe häufig das Gefühl, dass viele Linken glauben, dass dann alle daherkommen, jeder von einander was lernt, die Migranten ein tolles Leben aufbauen, sich und uns gegenseitig bereichern und alle dann voll Happy sind. Nur leider macht niemand die Rechnung mit dem Kapitalismus. Meine These wäre dazu, dass durch denn massiven Zuzug von Migranten und billigen Arbeitskräften aus der dritten Welt es zur einer Verelendung unserer Gesellschaft kommt. Die Globalisierung in Europa führte dazu, dass die Slums und das Lumpenproletariat aus den vorherigen Jahrhunderten in Europa sich einfach in die dritte Welt verlagerten. Die Leute fliehen vor dem Elend des Kapitalismus der in Europa in der Form nicht mehr sichtbar ist. Wieso erwähne ich das? Ganz einfach. Ich glaube nicht, dass die Flüchtlingskrise durch offene Grenzen gelöst wird, sondern durch eine Auseinandersetzung des Kapitalismus. Solange der Kapitalismus in der Form weiter existiert, gibt es keine echte Lösung für die Flüchtlingskrise, daher brauchen wir in der Linken einen anderen Diskurs in der Migration und Flüchtlingsdiskussion. Alles andere ist nur Symptombekämpfung und eine Verschiebung des Problems.“

„Ich wünsche Ihnen eine gute Entwicklung da unten“. (Heinrich Lübke)

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Gutes Verrichten!

verrichtungsbox
Verrichtungsbox (Symbolbild)

Wörter, die aus dem Anus der deutschen Sprache ausgeschieden wurden: Verrichtungsbox, Migrationshintergrund, Durchführung, hinterfragen, Netzwerkdurchsetzungsgesetz.

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Doppeldenk: Dirtbag Left

dirtbag left
Credits: Branco – Americans for Limited Government (Medienkompetenz üben!)

Das wie gewöhnlich gut informierte Publikum wies mich auf einen Artikel in Sp¡ked hin: „Meet the anti-woke left“. (Tichys Einblick hat den Artikel ins Deutsche übersetzt. Wie hier erwähnt wurde, solle man auch die Kommentare lesen.)

Dazu passt der obige Cartoon. Auf Fratzenbuch kommentierte jemand: „Wenn Herr Lübcke sagte, ‚wenn euch das nicht passt, dann könnt ihr gerne auswandern‘, ist das Ausdruck demokratischer Gesinnung, wenn Trump dasselbe sagt, ist er ein Rassist.“

Ich weiß ja, wie das jetzt läuft. Deutsche Journalisten lesen nur bis zum oberen Abschnitt, dann haben sie sich ihre Meinung gebildet, wenn sie nicht eh schon – wie in den meisten Fällen – vorhanden war. Wie soll man jetzt diesen „Burks“ politisch einordnen? Er unterstützt Trump, seine rassistischen Statements, und liest auch noch Tichys Einblick, was wir alle nicht tun (nur heimlich), nach dem Motto: Spiel nicht mit den Schmuddelkindern?!

So einfach mache ich es euch nicht. Ich schrob (Burks kann keine Rechtschreibung!) auch auf Fratzenbuch: Warum soll der Chef eines Ausschusses der herrschenden Klasse, der einen kapitalistischen Staat regiert, kein Rassist sein? Hitler war auch Vegetarier – und war der Nationalsozialismus deshalb besser? Ob Trump ein Rassist ist, ist genauso relevant wie der Farbe seiner Unterhose.

Das Kleinbürgertum, dass um seinen sozialen Status fürchtet, tritt – wie bekannt – nach unten und buckelt nach oben. Tichys Einblick etwa – das sagte ich schon – ventiliert die weltanschauliche Position des jammernden Kleinbürgertums (das sich selbst natürlich „Bürgertum“ nennt), das sich Illusionen über die Herrschaft des Kapitals machte und jetzt – Überraschung! – zwischen gemeinem Volk und herrschender Klasse immer mehr zerrieben wird. Die Krise des Kapitalismus wird zeigen, dass „Demokratie“, wie sie der Mainstream versteht, eben nur eine Illusion ist. Die Mittelklassen appellieren an die da oben, sich doch bitte an die Regeln zu halten, die angeblich common sense seien (keine Zensur usw.). Die herrschende Klasse ist aber eine Charaktermaske – sie interessiert das nicht.

In den USA wird es noch komplizierter. …a loose constellation of American leftists who reject the civility, piety and PC that has come to characterise much of the left. Schön, dass der Protestantismus erwähnt wird – da ist was dran. “ The majority of people are not woke“, explains Frost: „Why would we dismiss the majority of people as hopelessly reactionary?“ Richtig so. Das ist genau das, was auch Eribon und Christian Baron sagen.

Trump macht seine Sache aus der Sicht eines Propaganda-Experten sehr gut. Er setzt die Themen und Agenden, treibt die liberale journalistische Meute vor sich her (Skandal! Skandal! Wir empören uns!) und bedient gleichzeitig die eigenen Wähler (was sonst?).

Wenn ich etwas gelernt habe, dann, dass ich nicht woke bin und auch nicht sein möchte. Das hatte ich schon in der Kindheit im Überfluss. Den Rest überlasse ich der Leserschaft.

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Nicht nur Flinten-Uschi

Martin Sonneborn über das Personal im EU-Parlament – man weiß gar nicht, ob man weinen oder lachen soll.

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Gaseosas in Bilwi

gaseosas

Fotografiert in Bilwi aka Puerto Cabezas aka Bragman’s Bluff während der Alfabetisierungskampagne in Nicaragua 1981.

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Leere Lehrer et al

schild
Straßenschild in Reutlingen. Credits: Peter Glaser

Gestern beim Zahnarzt habe ich alle Berliner Tageszeitungen durchgeblättert, ob ich irgendetwas fände, was mich brennend interessierte. Leider war das Ergebnis negativ.

Was also sonst noch geschah:
Heise beschreibt die digital Leere in den Köpfen der Lehrer. Daran wird sich in den nächsten Jahrzehnten auch nichts ändern. Außerdem gehört der Wunasch nach Zensur zur – nicht nur protestantisch geprägten – deutschen Leitkultur. Typisch deutsch eben.

– Der Stern berichtet darüber, wie die britische Polizei einen Missbrauchsskandal vertuschte. Die Behörden wussten davon und deckten die Täter. Der Grund klingt absurd. Die Behörden wollten Rassenspannungen vermeiden, denn die Täter waren pakistanischen Ursprungs, die Opfer allesamt weiß. Weil sie aus Unterschichtsfamilien stammten, hatten sie keine Lobby und das Schicksal der „White Trash“-Mädchen kümmerte niemand – weder die Stadtverwaltung, noch die Polizei. (Die Geschichte ist nicht neu, sondern von einem Buch abgeschrieben.)

morning

– Karl Kobs schreibt auf Fratzenbuch: 6 Redakteure brauchte Der Spiegel, um herauszufinden, was der Volksdeutsche ohnehin weiß: dass der Jude die Politik gekauft hat. Die Bild tut etwas Gutes und startete zu Recht einen Shitstorm. Das ehemalige Nachrichtenmagazin rechtfertigt sich heute.

– Die Taz nimmt Beatrix son Storch in Sippenhaft. Der Artikel ist zwar informativ, aber erklärt gar nichts. Ihrer historischen Verantwortung nicht stellen will sich die derzeit wohl bekannteste Vertreterin der einstigen Adelsfamilie Oldenburg, Beatrix von Storch. Das ist nicht nur Deutsch des Grauens vom Feinsten – für diesen Satzbau sollte man den Autor Nikolaus von Oldenburg zehn Tage bei Wasser und Brot schmoren lassen -, sondern auch Quatsch.

Chinesische Volkszeitung aka Renmin Ribao: Am 11. Juli 2019 ist die erste durchgehende Hochgeschwindigkeitszugverbindung G319 von Chongqing nach Hongkong in Betrieb genommen worden. Die Entfernung zwischen den beiden Städten beträgt 1.520 Kilometer. Der neue Hochgeschwindigkeitszug legt die Strecke in 7 Stunden und 37 Minuten zurück. Wenn man deren Wirtschaftsnachrichten liest, wird einem ganz schwindelig.

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In Memoriam Walter Penzke

walter pentzke

Fotografiert in Leon, Nicaragua (1981). Auf dem Straßenschild steht der Name Walter Penzke, einer der Combatientes sandinistas (Facebook) in Leon, ermordet von den Schergen Somozas am 18. März 1977.

… Walter Pentzke, que fue mi responsable en Chinandega, y responsable también de que yo acelerara mi paso a la clandestinidad. A él lo asesinan una madrugada del 18 de marzo de 1977, en un puente que está en la salida hacia El Viejo, Chinandega.

Walter vivía en la casa de seguridad donde yo estaba, junto a Quxabel Cárdenas y la compañera María Lourdes Jirón „La China“, quienes eran las encargadas del Regional. Cuando cae Walter, me bajan la orientación de dejar la ciudad. Yo andaba semi-clandestino y aterrizo en León, donde había estudiado; allí me asignan los barrios La Providencia, El Laborío y el combativo Sutiava. Tuve el gusto de estar con la familia Bervis, que en ese tiempo fue un bastión para la lucha insurreccional y el sandinismo.

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Chica y perros

prinzapolka

Prinzapolka (vgl. 16.01.2011), La Mosquitia, Atlantikküste Nicaraguas, 1981

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Reise nach Jerusalem für Zeitreisende

New York Panorama

Eine ganz großartige und bildende „Spielerei“ hat sich die Standord University ausgedacht – eine interaktive Karte (The Stanfort Geospatial Network Model of the Roman World), um das Römische Reich der Antike zu bereisen und dabei realistisch zu berechnen, wie lange man braucht, sei es mit Eseln, Schiffen oder zu Fuß, dazu die Witterung als Variable.

IFLSience: Planes wouldn’t be invented until the American Revolution (according to Trump), however, meaning that the journey would take a lot longer in Roman times:

„The Fastest journey from Londinium to Ierusalem in January takes 53.5 days, covering 5,433 kilometers [3,375 miles]. Prices in denarii, based on the use of a faster sail ship and a civilian river boat (where applicable), and on these road options:

Per kilogram of wheat (by donkey): 22.74
Per kilogram of wheat (by wagon): 27.45
Per passenger in a carriage: 1897.51″

If you were to select the cheapest route, it would take you 98.4 days to complete a 6,129-kilometer (3,303-mile) journey. However, you would save yourself nearly 1,000 denarii per passenger, and 7 denarii per kilogram of wheat. And is it really a holiday if you aren’t shipping a wagonload of wheat back with you as a souvenir?

Pretty cool, indeed! Von Köln nach Jerusalem würde ich knapp zwei Monate brauchen, wenn das Schiff auf dem Mittelmeer nicht untergeht.

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Self-Surveillance oder: Wenn smarte Geräte sich prügeln

spybell

Ich habe heute ein wenig mit Technik herumgespielt, als Belohnung und Kompensation für zwei Mal Zahnarzt in zwei Tagen. [Alle Produkt-Links gehen zu Amazon o.ä.] Natürlich ging zunächst etwas schief, wie immer bei mir.

Warum habe ich mir das Gedöns angeschafft? Mich hat ständig genervt, dass Leute bei mir klingeln und ich entweder schlafe oder unter der Dusche stehe oder gar nicht da bin. Daher habe ich mir eine intelligente Türklingel besorgt: Ich kann mit jemandem, der draußen steht, reden und die Person immer auch sehen, und wenn jemand klingelte, kriege ich einen Alarm auf mein Smartphone. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Das Teil hat meinen Router auch gleich gefunden; die Installation ist bis auf Details auch für Laien machbar. („Laie“ heisst: Man muss zumindest einen Router konfigurieren können und wissen, wie man das 5-GHz-Frequenzband deaktiviert.) Bei mir kam erschwerend hinzu, dass der mit der Klingel gekoppelte Türgong Strom braucht und ich im Flur keine Steckdose hatte, die zu installieren, mitsamt der Leitung, einige Zeit in Anspruch nahm.

renkforce

Heute ging die SpyBell ständig offline und lieferte auf Anfrage keinen Videostream mehr. Wie das kam? Ich musste hin- und herüberlegen, bis ich was ahnte. Ich hatte mir schon vor einiger Zeit ein Renkforce Internet-Steckdosenradio gekauft. Ich höre nur beim Abwaschen, Kochen oder Duschen Radio und auch nur, was ich will – also keine deutschen Sender mit dummem und pseudojugendlichem Gequatsche. Das kleine Teil kann man überall, wo man Musik hören will, einfach in eine Steckdose stecken, wenn man es ein Mal mit dem Router verbunden hatte. Das Radio hat einen „Aus“-Knopf, aber die Macke, dass es ab und zu aus unerklärlichem Grund angeht – und man zu Tode erschrickt. Also habe ich eine „smarte“ Steckdose dazwischengeschaltet. Die Steckdose – also auch das Radio – schalte ich per Tuya-Smart-App an und aus. Kann nichts mehr schief gehen, dachte ich.

Kann doch. Wenn das Radio bzw. die „smarte“ Steckdose ausgeschaltet wurde, funktionierte auch die Türklingel nicht. Das Problem bekam ich erst in den Griff, als ich sowohl der Klingel als auch der Steckdose (es sind mehrere) feste IP-Adressen im Router zugewiesen hatte. Offenbar prügeln sich die smarten Geräte um die IP-Adressen, wenn die nach dem Ausschalten und Wiedereinschalten neu vergeben werden, und es gibt ein großes Kuddelmuddel und irgendein Teil bleibt übrig wie bei der Reise nach Jerusalem. Das war offenbar immer die Türklingel, vielleicht weil die am weitesten vom Router entfernt ist. (Ja, im SpyBell-Fucking-Manual wurde vor dem Problem gewarnt.)

Jetzt möchte ich wissen, wieviele „Laien“ das hinkriegen würden?! Schlagworte: DHCP-Server, IPv4-Adressen, Subnetzmaske u.v.a.m.. Da ist man gleich voller Vorfreude.

littlelf

Fehlt noch was: Dank meiner Littlelf WLAN Kamera kann ich mich jetzt selbst überwachen. (Auch die Littlelf zickt herum, weil sie ein per default eingeschaltete 5-GHz-Frequenzband nicht mag, aber dennoch sich mit ihm verbinden will.) Littlelf hat eine eigene App – von China lernen heisst eben Überwachung lernen – aber auch die Zukunft.

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Der Schoß ist fruchtbar noch

pogrom

Vintage Everyday: 30 Shocking Historical Photos of the Lviv Pogroms in 1941 – The city of Lvov (L’viv) in southeastern Poland was occupied by the Soviet Union in 1939, under the terms of the German-Soviet Pact. There were over 200,000 Jews in Lvov in September 1939; nearly 100,000 were Jewish refugees from German-occupied Poland. The Germans subsequently occupied Lvov after the invasion of the Soviet Union in June 1941.

Mir wird körperlich übel, wenn ich diese Fotos ansehe. Genauso fühle ich mich bei dem Anblick heutiger Faschisten, auch in der Ukraine, und bei Salonfaschisten. Alles das gleiche ekelhafte dumme Nazi-Pack.

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New York Panorama

New York Panorama

Blick vom Empire State Building nach Norden, New York, USA 1979

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Die Haare schön

indios

Fotografiert in Huancayo (3250m) in den peruanischen Anden, 1979

[Ich habe erst ungefähr die Hälfte meiner Lateinamerika-Fotos online. Sorry – da kommt noch mehr.]

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Revolution usw.

Oruro

Fotografiert in der Bergarbeiterstadt Oruro, Bolivien 1984

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La Paz

la paz

La Paz, Bolivien 1980

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Faustinos Ort oder: Aguirre lässt grüßen

Puerto MaldonadoRio Madre de Dios

Mitte Mai 1984 reisten wir von La Paz aus in die bolivianischen Yungas, ein paar Wochen später flogen wir mit einer Militärmaschine nach Riberalta im Nordosten, im Pando-Dschungel, nahe der brasilianischen Grenze. Von dort aus wollten wir per Schiff wieder nach Westen nach Peru.

Aus meinem Reisetagebuch: 13. Juni: Wir schwimmen auf dem Rio Madre de Dios. Eine Angelegenheit, die einen eigentlich inspirieren müsste, einen Abenteuerroman zu schreiben, wenn man nicht gerade an die vielen kleinen Unannehmlichkeiten denkt, die schnell vergessen sind, aber das Gefühl in der Gegenwart beeinflussen. Der Schiffsmotor ist so laut, dass die Zähne und die Zunge vibrieren. Der Kaffeetopf starrt vor Ruß, der sowohl in unsere Tassen fällt als auch auf den Fingern kleben bleibt. Ein Klo gibt es nicht. Die Moskitos lassen sich von dem leichten Lüftchen, was anderen Ortes Fahrtwind heißt, nicht beeindrucken. Ich sitze am Bug. (…) Wir fahren ganz dicht am Ufer, um der Hauptströmung des Flusses möglichst wenig Widerstand zu bieten. Angesichts des Ufers scheint es mir, dass wir ungefähr Fahrradtempo fahren.

Gestern wagte ich es, in der Schlammbrühe ein Bad zu nehmen. Die pasajeros beobachteten mich, als wenn sie vermuteten, ich müsste im nächsten Augenblick untergehen. Aber der Fluss erfrischt.

14. Juni. Der zweite Tag auf dem Rio Madre de Dios. Wir haben unsere Reisepläne geändert. Heute Morgen erfuhren wir zufällig im Gespräch, dass dieses Schiff wohl das letzte ist, was noch flussaufwärts fährt, weil der Flusspegel so niedrig ist, dass zwischen Chivé bzw. Puerto Heath [an der Grenze zu Peru] und Puerto Maldonado wegen irgendwelcher Stromschnellen keiner mehr durchkommt. (…) [Zu Chive vgl. Der Katschuksammler, revisited und Tag der Arbeit, Goma in Riberalta ] (…)

Puerto Maldonado, Freitag, 28. Juni: Wir haben es geschafft! Unter schier unbeschreiblichen Umständen und den sie begleitenden Gefühlen und Eindrücken. Natürlich mussten wir in Chive tagelang warten, als wir von den Kautschuksammlern zurückgekehrt waren, und selbst dann war es noch lange Zeit fraglich, ob wir wegkommen würden, weil der „Sur“ [kalter Südwind] wieder losbrach mit einem Sturm sondergleichen und starken Regengüssen. Die Temperatur sank in zwei Stunden ca. 15 Grad. (…) Wir schlafen auf Säcken mit Paranüssen.

B. hat Schüttelfrost und schwankt zwischen totaler Verzweiflung und Thomapyrin-Hochstimmung, die später wieder umschlägt, weil die Tabletten das Fieber nur unterdrücken. Ich kann auch kaum schlafen, weil die „Unterlage“ überall zwickt, die Moskito-Stiche verteufelt jucken und der Schweinwerfer der Papillon [so hieß das Schiff] genau in meine Augen leuchten, wenn sie schwenken. Unsere Schlafsäcke stinken widerlich nach Schweiß. B. hat eine dicke Beule von einem Mückenstich unter dem Knie, die noch zusätzlich schmerzt, und eine hinterm Ohr. Es reicht. Am Morgen fühlen wir uns etwas besser, aber wie durch den Kakao oder etwas Schlimmeres gezogen.

Die Strömung ist so stark, dass das Schiff zeitweise auf der Stelle „tritt“ oder rückwärts treibt. Außerdem liegt es so tief im Wasser, dass die Spritzer der Bugwellen bedenklich ins Schiff schlagen. (…) Mitten in der Nacht machen wir fest, ein paar peruanische Grenzer kommen verschlafen an Bord. Ich versuche Smalltalk. Sind hier öfter Touristen gewesen? Sie überlegen: „In diesem Jahr erst ein Ausländer…“ (…)

Endlich taucht Puerto Maldonado auf – Faustinos Ort – ein hoher Hang mit Holzhäusern und dem unübersehbaren Wasserturm. Rechts davon eine rote Lehmküste, die aussieht wie in Helgoland. (…) Wir nehmen ein Fahrradtaxi; der Fahrer ist so schüchtern, dass er kaum ein Wort herausbringt, als hätte er noch nie Fremde gesehen.

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