Mondgel

mitbestimmung
Credit: China Lunar Exploration Project

Space.com: „China’s Chang’e-4 lunar rover has discovered an unusually colored, ‚gel-like‘ substance during its exploration activities on the far side of the moon.“ – „So far, mission scientists haven’t offered any indication as to the nature of the colored substance and have said only that it is „gel-like“ and has an „unusual color.“ One possible explanation, outside researchers suggested, is that the substance is melt glass created from meteorites striking the surface of the moon.“

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Wilder September

mitbestimmung

Analyse & kritik (Vorsicht! Gendersternchen!): „Vor 50 Jahren, am 2. September 1969, protestierten mehrere tausend Stahlarbeiter der Dortmunder Hoesch AG – ohne Rücksprache mit der IG Metall – gegen Überstunden und hohe Arbeitsbelastung und forderten eine außertarifliche Lohnerhöhung von 20 Pfennig pro Stunde, kurz darauf erhöhten sie auf 30 Pfennig mehr pro Stunde. Am nächsten Tag demonstrierten fast zehntausend Menschen in der Dortmunder Innenstadt – und die Forderung wurde erfüllt.

Damit begannen die sogenannten Septemberstreiks: Der Erfolg der Hoesch-Arbeiter löste einen kleinen Flächenbrand aus. Innerhalb von knapp drei Wochen legten mindestens 140.000 Beschäftigte in 70 Betrieben ohne Zutun der Gewerkschaft die Arbeit nieder und forderten Lohnerhöhungen zwischen 30 und 70 Pfennig pro Stunde. Eine solche offene, spontane Streikwelle hatte es in der Bundesrepublik noch nicht gegeben…“

Mehr dazu auf dem MAO-Projekt Jürgen Schröders. Zum Thema Mitbestimmung waren die Gewerkschaften damals uneins. Lesenswert auch ein Artikel im Freitag dazu, der vor zehn Jahren erschien: „Verwischte Spuren“.

Man stelle sich vor, dieses Thema würde in der Schule behandelt! Sogar die Gewerkschaften würden protestieren.

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Verschieben des diskursiven Feldes, revisited

diskursives Feld

Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen unter dem Gesetz bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden – obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin -, damit ich die unter dem Gesetz gewinne. Denen ohne Gesetz bin ich wie einer ohne Gesetz geworden – obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin im Gesetz vor Christus -, damit ich die ohne Gesetz gewinne. Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette. (Die Bibel. 1. Korinther 9, 20-22)

Man muss so reden wie die kleinen Leute, deren Lobby die Linke ist sein sollte.

Keine Wörter mehr wie „nachhaltig“, keine Sprechblasen mehr wie „diskursives Feld“ (Kipping), keine Gendersprache mehr. Man muss grob sein, populistisch, und die Anstandsregeln (wessen? welche?) auch mal missachten. Man darf die bürgerliche Presse auch Lügenpresse nennen und Verehrer höherer Wesen „Religioten“.

Aber mich fragt ja keiner. Wir treffen uns wieder an der Fünfprozenthürde.

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A catastrophe foretold

Heute vor 80 Jahren marschierte die deutsche Wehrmacht in Polen ein. Der Blick von außen ist meistens informativer, da man bei den meisten deutschen Medien eh schon vorab weiß, was dort geschrieben wird.

Peter Beaumont schreibt im Guardian: „Shock greeted the news that German tanks had rolled into Poland on September 1, 1939. But the slaughter of the continent’s Jews that was to follow had long been signalled“.

Jerualem Post: „Few places saw death and destruction on the scale of Poland. It lost about a fifth of its population, including the vast majority of its 3 million Jewish citizens.“

Die Zahlen der Opfer sind immer noch nicht genau geklärt; vielleicht wird das auch nie möglich sein.

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Über Medien

„Ich suchte den Professor Tarantoga auf, der den vernünftigen Brauch pflegt, die Tageszeitungen vor der Lektüre erst einige Wochen ablagern zu lassen.“ (Stanislaw Lem: Lokaltermin, 1982) #wahlen #brandenburg #sachsen

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An das Publikum!

Einreise USA
Mehr spärlich bekleidete Damen auf vielfachen Wunsch des Publikums!

Ich brauche mal ein paar Ideen aus dem Publikum. Ich bzw. mein Hoster müsste bald von PHP 5.6 auf PHP 7.2 umstellen.

Es könnte aber ein Problem geben, da mein Theme Silhouette-3column offenbar nicht mehr gepflegt wird. Auch die alte Website des Autors ist nicht mehr erreichbar. (Er hat eine neue.) Das wird nervig, weil ich alle Elemente von Hand verändert habe.

Welches Theme schlagt ihr vor? Es sollte so ähnlich sein und mir nicht alles zerhauen. Minimalistisch ist schon ein guter Start.

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Nur für Weiße oder: Powersharing, Empowerment und Quemas controladas

Einreise USA

Ich habe immer noch keine Zeit (sechs 12-Stunden-Schichten in sieben Tagen), aber will dem Publikum dennoch die Weltläufte, die mich interessierten, nicht vorenthalten. Wie leben in eisigen, aber spannenden Zeiten.

Wer plant, in die USA zu reisen, sollte prüfen, was die so genannten Freunde in den so genannten sozialen Medien so von sich geben. Vielleicht solltet Ihr auch die Links zu burks.de vorher löschen.
U.S. officials deported Ajjawi, a 17-year-old Palestinian resident of Tyre, Lebanon, Friday night shortly after he arrived at Boston Logan International Airport. Before canceling Ajjawi’s visa, immigration officers subjected him to hours of questioning — at one point leaving to search his phone and computer — according to a written statement by Ajjawi. (…) The same officer then asked him to unlock his phone and laptop, and left to search them for roughly five hours, Ajjawi alleges. After the search, the officer questioned him about his friends’ social media activity.

And now for something completely different. Ich halte den „Diversity“-Quatsch für reaktionäre Esoterik des vom sozialen Abstieg bedrohten neuen Mittelschichten. Das sagte ich aber schon. Unter Generalverdacht stehen ohnehin Worthülsen in Denglisch oder Ähnlichem, die fast immer davon ablenken wollen, dass man nicht in der Lage ist, irgendetwas präzise auszudrücken.

Das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration NRW (sic! Fehlen da nicht noch die, die man nur mit Buchstabensalat kennzeichnen kann? Und wo bleiben die Behinderten disabled persons?) entblödet sich nicht, puren rassisstischen Unfug zu verbreiten und zu protegieren. Ich bin heilfroh, dass ich keine akademische Karriere eingeschlagen habe, sonst müsste ich mich mit solchen Idioten herumschlagen.

empowerment

Damit ich keinen Beifall von der falschen Seite bekomme: Ich habe nichts gegen gendersensible Pädagogik, die die „klassischen“ Geschlechterrollen in Frage stellt. Wenn ich aber Deutsch (?) des Grauens lese, etwa „die reflexive Koedukation als Best Practise?“ oder „Reflexive Koedukation zur Sensibilisierung beim Sexting“, dann weiß ich, was ich kriege.

And now for something completely different. Kurz einmal kalt duschen. Richard Schröder (von dem ich nicht allzuviel halte) sagt etwas Richtiges über „ungerechte Seenotrettung“ in der NZZ:
Das Problem der Seenotrettung war und ist, dass die Boote die europäischen Anrainerstaaten ansteuern und dann verlangen, dass alle Menschen aufgenommen werden. Das Seerecht verlangt aber, den nächstgelegenen sicheren Hafen anzulaufen. Wenn ich mich an der Grenze der libyschen Hoheitsgewässer befinde, liegt der nicht in Italien oder Malta, sondern in Afrika. Und wenn Libyen wegen des Bürgerkriegs unsicher ist, könnte man Tunesien ansteuern. Rettungsboote, die nach Europa fahren, liefern de facto die Dienstleistungen, für die Migranten Schlepper teuer bezahlen: eine sichere Fahrt übers Mittelmeer und illegale Einwanderung.

pando
Vgl. Der Kautschuksammler, revisited, 04.04.2011 – unser Gastgeber hatte das Land, was er für den Anbau brauchte, natürlich vorher abgebrannt.

Und noch eine kalte Dusche: Wer fackelt die Regenwälder am schlimmsten ab? Nein, sondern der linke Bolivianische Prasident Morales. Kann man nachsehen in seinem Decreto Supremo 3973.

Ich habe das durchgelesen, weil ich nur einer Quelle – N-TV – nicht über den Weg traue.
En los departamentos de Santa Cruz y Beni, se autoriza el desmonte para actividades agropecuarias en tierras privadas y comunitarias, que se enmarque en el Manejo Integral y Sustentable de Bosques y Tierra, conforme a los instrumentos de gestión específicos aprobados por la Autoridad de Fiscalización y Control Social de Bosques y Tierra – ABT, y sus Planes de Uso de Suelo vigentes. En ambos departamentos se permite las quemas controladas de acuerdo a reglamentación vigente, en las áreas clasificadas por el PLUS que así lo permitan.

Quemas controladas heißt „kontrollierte Brandrodungen“. Man müsste natürlich prüfen, wie das „kontrolliert“ (im Urwald!) aussehen soll.

And now for something completely different. Ich möchte gern wissen, wie der grüne Kreuzberger Stadtrat Florian Schmidt ein Gendersternchen ausspricht. Hat er nicht? Dann steht der Tagesspiegel bald auch auf meiner Muss-Ich-Nicht-Lesen-Liste.

Was er aber über Authentizität faselt, ist typisch reaktionärer Scheiß Unfug. Wer ausgerechnet am Hermannplatz von „Fremdkörpern“ redet, kann auch gleich in die AfD eintreten.
Die österreichische Immobilienentwickler Signa wollte das Karstadt-Warenhaus am Hermannplatz im alten Glanz erstrahlen lassen. Doch daraus wird wohl nichts, denn der Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, Florian Schmidt (Grüne), sperrt sich gegen eine Rekonstruktion des historischen Gebäudes.

Ich hätte den Neubau gut gefunden.

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Un Barrio

san Jose

San José, Costa Rica, irgendwo in einem Vorort (barrio) – es war wohl an einem Sonntag, deswegen sind die Straßen so leer. (Ja, auch Costa Rica habe ich bald bis auf wenige Fotos komplett digitalisiert und online.)

reisepass

Habe gerade noch mal in meinen alten Reisepass geschaut: Ich war nur drei Tage in Costa Rica, weil wir Neujahr 1981/82 in Panama verbringen wollten. (Die Stempel quer auf der Seite sind die aus Mexiko in demselben Jahr.)

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Discouraged [Update][2. Update]

gnupg2

Mein alter PGP-Schlüssel war abgelaufen. Ich habe einen neuen:

burks@burks.de (0x69152AA7DE1F513E) pub.asc – | ID DE1F513E | Fingerprint: 3D2A 0DFE D666 8237 5176 CD6B 6915 2AA7 DE1F 513E
(Vgl. auch das Impressum.)

Natürlich ging wieder alles schief, was schief gehen konnte, und ich habe den halben Vormittag verschwendet.

Thunderbird bzw. Enigmail für Linux ist nicht in der Lage, einen 4096-Bit-Schlüssel zu erzeugen. Das Feature gibt es gar nicht, man wird auch nicht gefragt. (Dazu gibt es eine passende Website, har har: class=“client-nojs“) Warum? Es weist auch nichts darauf hin.

Ich sprach so vor mich hin: Dann eben mit dem Terminal. Die Befehle weiß zwar niemand auswenig ausser Werner Koch, aber es gibt ja copy and paste.

gpg2 –full-gen-key
Das ist einfach, aber dann liest man:
Bitte wählen Sie, wie lange der Schlüssel gültig bleiben soll.

gnupg2

Wie lautet es denn jetzt, wenn man fünf Jahre will? Muss das n in eckigen Klammern mit dazu? Kommen Leerzeichen hinter und vor das Anführungszeichen? Braucht man es überhaupt? Ich habe lange gebraucht, bis ich ein Beispiel gefunden habe, weil alle meine Versuche scheitern. Wer kein Mathematiker ist, versteht doch das mit dem Buchstaben n gar nicht! Und ich denke auch nicht so. Warum macht sich niemand Gedanken darüber, dass es sinnvoll wäre, einfach zu schreiben: 5y bedeutet: Der Schlüssel wird nach fünf Jahren ungültig?! Bei SELFHTML wird das auch so gemacht.

Ich habe es irgendwann aufgegeben, da ich vermutete, es müsse auch ein grafisches Frontend geben. Man kann übrigens nur alle geheimen Schlüssel in eine Datei exportieren, das wollte ich nicht.

Wenn man sich aber eine Liste dazu ansieht, wird einem ganz schlecht. Dieses kann das nicht, und jenes kann dieses nicht. Ich habe dan Seahorse genommen, das hatte ich eh schon installiert.

Ein Schlüsselpaar zu erzeugen, ist immer einfach, aber da beginnt das Problem erst. Was ist, wenn ich schon Dutzende von Schlüsselpaaren habe – seit 1995? Ich denke mir doch nicht jedes Mal einen neuen Namen für mich selbst aus, um den Schlüssel von den Software identifizieren zu lassen? Die Schlüssel-ID des neuen Schlüssels wurde auch nach einem Dutzend Versuchen nicht erkannt, so dass ich schon fast in der Laune des HB-Männchens war.

Ich halte es auch für einen Bug, wenn das Menü von Seahorse anbietet, den geheimen Schlüssel zu exportieren, aber nicht verrät, wie man den öffentlichen Key in eine Datei bekommt (vgl. Screenshot unten). Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich doch den gesamten Keyring exportiert hatte. Ein Anfänger hätte schon viel früher aufgegeben. So wird das nichts.

gnupg2

Update: Ein aufmerksamer Leser schickte mir einen Screenshot von Enigmail 2.1.2. Dort gibt es einen Tab mit der Option, auch 4096-Bit-Schlüssel zu erzeugen. In meinem Enigmail Version 2.0.8 gibt es den nicht. Ich frage mich, warum unter Ubuntu nicht die aktuellste Version angeboten wird?

[2. Update] Menschliches Versagen meinerseits, auf das mich ein aufmerksamer Leser hinwies. Wie man auf den Screenshots sieht, kann Thunderbird durchaus 4096-Bit-Schlüssel erzeugen. Das Feature ist nur sehr gut versteckt, warum auch immer – unter Ablaufdatum [sic! Sehr logisch!] und erweitert.

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Miscellaneous, revisited

Bilwi

Fotografiert in Bilwi aka Puerto Cabezas, Atlantiküste Nicaraguas, 1981. Jetzt habe ich fast alle Fotos aus dem nachrevolutionären Nicaragua online; es fehlen nur noch wenige, die aber nicht viel aussagen. Damals, an einem Sonntag, versammelten sich einige Leute vor unserer Herberge („La Costeña“ – gibt es wohl nicht mehr) und man sagte uns, die spielten ein illegales Glücksspiel, eine Art Bingo, das die Sandinisten verboten hätten. Es war wohl auch so. Aber karibische Stimmung pur.

Ich habe noch mal in meinem Reisetagebuch geblättert, die Schrift verblasst schon.
29.11.1981: Der Kommandant von Leimus (vgl. Die Küste der Miskito, 05.02.2011) glaubt, das amerikanische Volk sei für Nicaragua, nur die Regierung nicht.
03.12. Ein Farbiger warnt uns vor den Spionen der Sandinistas. Die Bewohner der Küste sind den Einfluss eines alles kontrolierenden Staates wohl nicht gewohnt. Den Einreisestempel bekommen wir nach einem halben Tag Wartezeit. Schwierigkeiten haben sie wohl mit dem Datum der Visa und damit, dass einer nicht weiß, was der andere schon gemacht hat. Wir sind offenbar die ersten Touristen nach dem Sieg der Revolution. In der moravischen Kirche wird in Englisch und Miskito gepredigt. Überhaupt sind die Miskito auf dem schmuddeligen Markt sehr freundlich bei Englisch sprechenden Leuten. Der Markt ist verboten für Fahrzeuge aller Art und borrachos.

And now for something completely different oder: Was sonst noch so geschah.

Bei den Ruhrbaronen könnt ihr etwas über die NASA, die Feuer und die Macht der Bilder lesen. „Es ist ehrenwert und richtig, über die schlimmen Brände zu berichten. Zumal sie vermutlich wirklich Folge von Klimawandel einerseits und Bolsonaros Umweltpolitik anderseits sind. Aber wenn man es mit unlauteren Mitteln tut, dann gibt man den Bolsonaros dieser Welt einen weiteren Hebel in die Hand.“ Die NASA bleibt auch sachlich und stimmt nicht in die allgemeine Hysterie ein.

Dazu passt: Ein Wahlhelfer gibt zu, dass er die Wahl in Brandenburg ein wenig.gefälscht hat. Er hat es vielleicht gut gemeint? Ich war bei derselben Wahl Leiter eines Wahllokals in Berlin – bei mir wäre das nicht passiert. Da müssen richtige faule Trottel am Werk gewesen sein. Die Stimmen werden immer drei Mal ausgezählt – und immer von anderen. Jedenfalls, wenn ich das Sagen habe.

And now for something completely different und zu etwas Gutem, Schönen und Wahren. Das Proletariat in Berlin hat einen großartigen Sieg im Klassenkampf errungen. „Der erste Gesetzentwurf von Lompschers Mietendeckel sieht Obergrenzen ab 3,42 Euro vor – auch für möblierte Wohnungen. Eigenbedarf nur noch mit Genehmigung.“ Die üblichen Verdächtigen haben natürlich Schaum vor dem Mund.

Dazu passt auch ein interessanter Essay der Neuen Zürcher Zeitung: „Macht uns der Computer zu Kommunisten? – Weil der Staat zu wenig Informationen hatte, um den Markt zu steuern, sagt der chinesische Unternehmer Jack Ma. Das sei heute anders. Mit Daten lasse sich jeder Markt beherrschen.“ Geht doch!

Ich verstehe übrigens jetzt, warum Johnson den Brexit ohne Deal will. Der Guardian erklärt es: „…no deal would mean UK did not owe Brexit divorce bill“. Ganz großes Kino. Wenn die Briten nicht bezahlten, dann könnte Resteuropa nur einmarschieren, oder was? Oder die Auslandskonten der Briten einfrieren?

By the way: Das Abo des Guardian habe ich nicht bereut. (Die Washington Post werde ich aber kündigen.) Es gab jetzt die vermutlich erste Straftat im Weltall. Die hatte der Guardian eher als deutsche Medien, die schreiben nur ab.

bstorfer Weltkarte
Credits: Wikipedia/gemeinfrei

Die Ebstorfer Weltkarte kannte ich gar nicht, eine unverzeihliche Bildungslücke.

Ganz klein und dämlich fühle ich mich auch, wenn ich lese: „Physiker haben erstmals Photonen aus der Sonne mit Photonen aus dem Labor verschränkt – über 150 Millionen Kilometer hinweg.“ Wie meinen?

Kasra

Ich muss jetzt weiterbauen 2.0. Die Skyline sieht schon ganz ordentlich aus. Morgen muss ich um 5.15 Uhr aufstehen, also ran ans Werk!

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Unter Polygonen, revisited

KasraKasraKasraKasra

Ich habe keine Zeit zum Bloggen und muss das Publikum leider daher wiederholt mit politisch irrelevanten Polygonen belästigen.

Mein Avatar besichtigt gerade mein sein neues virtuelles Hauptquartier, das ein bisschen zu protzig ausgefallen ist – aber man gönnt sich ja sonst nichts. Ich bin einigermaßen im Plan, aber ab jetzt, da die meisten Gebäude stehen, wird es extrem fummelig bei den Details. Ganz unten der Hauptplatz der virtuellen Stadt, die ich gerade baue. Mein Avatar sitzt nicht traurig herum, sondern wird vom Animations-Skript in der Sitzbank zu der Stellung gezwungen. Viele Pflanzen und weiteres Dekorationsmaterial fehlen noch.

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Pre-Apocalyptic und FÜK you

praeapocaliptic

Berlin wird ganz BER, oder: Vom BER lernen, heisst bauen lernen. Der Hauptbahnhof ist eine Weile kaputt.
Der Fehler hat einen Namen: Fahrbahn-Übergangskonstruktion, im Bahnjargon „Fük“ gekürzelt. So nennen sich die Fugen an der Ost-West-Stadtbahn, sie sollen die durch die Züge ausgelösten Kräfte über besondere Konstruktionen ableiten, um die Schienen zu entlasten.

Aus Zeitmangel wurde damals keine „Fük“ entwickelt, die für Kurven tauglich ist. Es wurden die Standard-Fugen für gerade Gleise eingebaut – die gingen schnell kaputt. Bekanntlich liegt der Hauptbahnhof oben in einer riesigen Kurve. Ersatz sollte schon vor Jahren eingebaut werden, doch die Technik war viel komplizierter als gedacht.

Und auch jetzt wird nur eine „Pilot-Fuge“ eingebaut, wie der Berliner Bahnchef Alexander Kaczmarek am Montag sagte. Diese solle zwei Jahre lang wissenschaftlich beobachtet werden.

Die Ingenieure trifft vermutlich weniger die Schuld als die Politiker, die den Bahnhof unbedingt zur Fußball-WM fertig haben wollten – offenbar um jeden Preis.

– Spannend ist ein anderer Bericht – auch im Tagesspiegel – über eine Tempelhofer Schule. Dort geht fast ein Viertel des Kollegiums.
Im Mittelpunkt der Kritik steht meist die erst vor rund drei Jahren ins Amt gekommene Schulleiterin Mengü Özhan-Erhardt, deren „Freund-Feind-Denken“ ein normales Arbeiten verunmögliche, so der häufigste Vorwurf.

Ich lese so etwas immer nach der Maxime audiatur et altera pars. Merkwürdig, dass die aktuelle Geschichte im Tagesspiegel die Vorgeschichte nicht erwähnt. Es geht unter anderem auch um Geld aka schwarze Kassen.
Die neue Schulleiterin [Mengü Özhan-Erhardt] informierte die Behörden. Prompt begann das Mobbing: Wer so hohe Absätze trage, könne nicht kompetent sein. Und so geschminkt und so farbenfroh angezogen. (…) Eine inzwischen versetzte Lehrerin demonstrierte sogar mit Affenmaske gegen die Berlinerin [die Mobbing-Beauftragte des Senats], deren Vater aus Senegal kommt, und erfand ein Diskriminierungsspiel – für den Ethik-Unterricht!

Noch mal genauer hinschauen: Wer wen? (Lenin)
Wie berichtet, hatte Özhan-Erhardt kürzlich Reiner Haag, einem wegen seiner Anti-Gewalt-Konzepte hochgelobten ehemaligen Lehrer der Schule, eine Verlängerung seines Honorarvertrags verweigert. Als Argument habe sie seine guten Kontakte zum Tagesspiegel angeführt, berichtete er.

Wer hat wen „hoch gelobt“? Das heisst gar nichts oder so viel wie das suggestive „umstritten“ (das bin ich schon immer und gern). „Berichtet er“ ist nur eine abhängige, also befangene Meinung, also kein Journalismus. Kann also stimmen, muss aber nicht. Man ahnt aber schon, wer hier wen brieft.

Wenn ich auf so etwas noch Lust hätte, würde ich mich da ransetzen und jeden Stein umdrehen, auf dem die Beteiligten jemals gesessen haben. Bezeichnend fand ich aber diese Sätze – und mache mir einen Reim draus:
…weil etliche Kollegen Özhan-Erhardts Umgang mit dem Konflikt falsch fanden. In dieser Situation erschien nicht der von vielen Kollegen gewünschte Mediator, sondern Saraya Gomis, die Antidiskriminierungsbeauftragte der Bildungsverwaltung: Der Vorwurf, den Gomis erhob, lautete, dass die türkischstämmige Schulleiterin im Kollegium rassistisch diskriminiert worden sei.

– Am Montag jährte sich das Hebron-Massaker zum neunzigsten Mal. Und die Palästinenser Araber von heute würden es wieder tun. Schon klar.

– Zum Schluss was Nettes vom Bundesverfassungsgericht: „Anträge gegen die ‚Mietpreisbremse‘ erfolglos“. Yalla!

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WTF?

Otorhinolaryngologist – Englisch ist gar nicht einfach auszusprechen wie ich dachte.

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Herrenmagazine

Herrenmagazine

Hitler und Frauen geht immer.

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Unter Polygonen

Kasra

Die virtuelle Sache nimmt architektonische Gestalt an und wird ab Oktober auch ein eigenes Blog haben. Das ist auch gerade die Entschuldigung dafür, beim Bloggen unstetig zu sein.

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Peña del tigre

Peña del tigre

Poneloya an der Pazifikküste Nicaraguas. Der Felsen wird Peña del tigre genannt. (Fotografiert 1981)

Ich fand es damals bemerkenswert, dass der Strand von Villen der Reichen gesäumt war, die aber fast alle leer standen, weil eben diese Herrschaften während oder nach der Revolution geflohen waren.

Ich war damals mit zwei Mädels unterwegs (auf dem Foto), und wir haben tagsüber nur faul herumgesessen. Der Trip war ein Tagesausflug von León. Ich wollte unbedingt einmal zum Pazifik.

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Zeitreisen

afghanistan houseiraq house
Screenshots: Second Life Marketplace

Doktorarbeit, Anthropologische Fakultät, Volksuniversität Berlin (vormals: „Freie Universität Berlin“), im Jahr 2119: „Imperialistische Kriege im nahen Osten Anfang des 21. Jahrhunderts und deren ästhetische Widerspiegelung in virtuellen Welten, unter besonderer Berücksichtigung der ehemaligen Nationalstaaten Afghanistan und Irak“.

Das erinnert mich an einen der besten SciFi-Romane aller Zeiten: Wolfgang Jeschkes Der letzte Tag der Schöpfung. Dort sinnieren die Protagonisten über mögliche Versionen verschiedener Zukünfte; in einer ist Israel Mitglied der NATO und schickt schwer bewaffnete Soldaten in die Vergangenheit. In einer anderen Zukunft gibt es nur ein großarabisches Reich an derselben geografischen Stelle. Der Held begegnet in seiner „Gegenwart“ (in der fernen Vergangenheit) einem einsamen Krieger in einem Rauschschiff, der unter der Flagge des Vatikan mit den Bösen aufräumt. Einfach nur großartig zu lesen.

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I am not your negro

The Guardian: „The Pulitzer-nominated poet Laurie Sheck, a professor at the New School in New York City, is being investigated by the university for using the N-word during a discussion about James Baldwin’s use of the racial slur.“.

„During the class, Sheck pointed to the 2016 documentary about Baldwin, I Am Not Your Negro, and asked her students to discuss why the title altered Baldwin’s original statement, in which he used the N-word instead of negro during an appearance on a talk show.

Sheck told Inside Higher Education that a white student had objected to her language.“

Schon klar. „White students“ beschweren sich über das Wort negro. Man muss auch wissen, wer Baldwin ist und woher das Zitat stammt.

By the way: Woran und wie erkennt man, ob jemand weiß ist?

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1842, Drogen und das kollektive Gedächnis

Ich erntete einen kleinen Shitstorm, als ich auf Fratzenbuch forderte, man solle Hongkong an die VR China zurückgeben bzw. jenes dieser überlassen. Der Grund: 1842 (vgl. Erster Opiumkrieg, Vertrag von Nanking).
Was im kollektiven Gedächtnis der Chinesen und anderer Völker der Region bis heute unvergessen bleibt, sind die eingesetzten Mittel der europäischen Großmächte, mit denen die Öffnung Chinas erfolgte: mit militärischer Gewalt erzwungener Opiumimport zur Durchsetzung der kolonialen Wirtschaftsinteressen. Nach der Niederlage musste China den Drogenhandel wieder zulassen und Hongkong abtreten.

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Alte Kathedrale

Alte Kathedrale Santiago de Managua

Die Alte Kathedrale Santiago de Managua wurde bei einem Erdbeben am 23. Dezember 1972 total zerstört (fotografiert 1981) Der Diktator Somoza und seine Familie leiteten große Teile der internationalen Hilfsgelder auf ihre Konten um, geschenkte Hilfsgüter wurden von ihren Firmen verkauft, und sie rissen das durch die Katastrophe aufblühende Bau- und Bankgewerbe an sich. Das Erdbeben war auch eine Initialzündung für die sandinistche Revolution.

Nicaragua, Honduras, Salvador und Guatemala brauchen erneut eine Revolution, um die Regimes von korrupten Politikern und Verbrechern davonzujagen. In diese Länder kann man nicht mehr reisen.

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