Altes Glas, YlnMn und die revolutionäre Justiz

glass bowl
Credits: Mahito Kaai|Asahi Shimbun

Was haben wir heute? Die Asahi Shimbun wartet mit einer ganz außerordentlichen Nachricht auf: „A fragment of a glass bowl unearthed on Okinoshima island, a UNESCO World Heritage site here, came from ancient Persia during the Sassanian dynasty (226-651), researchers announced March 1.“.

Moment!? Das sind mehr als 7.000 Kilometer Luftlinie! Heiliger Bimbam – wie ist das Glas da hingekommen? Der Einfluss der Sassaniden reichte bis zum Himalaya. von dort ist es nicht mehr so „weit“ nach China. Aber hier geht es um Japan. Unglaublich. Ob man in Japan damals eine Vorstellung hatte, woher das Glas kam?

By the way: Lernt ein Gymnasiast in Deutschland etwas über Chosrau I. Anuschirvan? Den oströmischen Kaiser Justinian kennt man, weil unter seiner Herrschaft die Goten in Italien geschlagen wurde. Ich sage nur: Teja!

YlnMn blue
Credits: Oregon State University|My Modern Met

More science, please. Es gibt ein neues Blau. Es heiß YlnMn blue – „he first new blue in over 200 years“- Ich wusste gar nicht, dass man Farben „entdecken“ kann?!
„YlnMn blue was accidentally uncovered when Subramanian and a student combined and heated manganese oxide, yttrium, and indium.“

a la lanterne
Jean-Louis Prieur: Tod von de Flesselles, Bürgermeister von Paris

Die „Linke“ hatte ausnahmsweise mal eine gute Idee (ca. Min. 45) : Die Kapitalisten sollten nach der Revolution nicht erschossen, sondern für nützliche Arbeit eingesetzt werden. Der Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten, obwohl Riexinger das scherzhaft gesagt hatte und auch Applaus dafür bekam. Das ist doch ein Fortschritt etwa gegenüber der Französischen Revolution, bei der die gefühlten Gegner der Revolution an Laternen gehängt oder guillotiniert wurden. Ich schrob auf Fratzenbuch: Hartz IV praktiziert das doch schon für Arme. Das sollte auch für Reiche gelten. Ist nur fair. Und wieso denke ich jetzt an Berlins Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) samt ihrem famosen Gatten?

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Jefferson Memorial

jefferson memorial

Das Thomas Jefferson Memorial in Washington D.C., fotografiert am 22.09.1979 auf der Durchfahrt. (Es folgte eine 33-stündige Busfahrt nach New Orleans.)

Das ist wieder ein hübsches geografisches Rätsel. Offensichtlich habe ich das von Osten aufgenommen; im Vordergrund sieht man das Headquarters National Park Service. Mein Standpunkt war aber höher – wenn man heute etwa die Francis Case Memorial Brücke auswählt, kann man das Denkmal nicht sehen. Von der Main Avenue SW kann man das kleine Gebäude am anderen Ufer gerade noch ausmachen, aber die Perspektive ist zu tief. Ich saß im Bus, also muss es eine Strasse sein. Oder es ist so viel gebaut worden, dass man den Punkt, wo ich damals geknipst habe, nicht mehr finden kann.

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Tödlich oder nicht tödlich, das ist die Frage

coronavirus

Frage: Wie hoch ist beim Coronavirus die Infektionsrate einer Bevölkerung, im Vergleich zu anderen Pandemien? Ich habe recherchiert, fand aber nichts, weil das Zahlenmaterial nicht ausreichend ist. Sicher ist eine Todesrate von ca. zwei Prozent bei 100 Infizierten. Sicher ist auch, wie man am besten vorbeugen kann: Wash your hands. Wash your hands. Wash your hands.

Der Staatskapitalismus in China ist offenbar besser in der Lage, mit Pandemien umzugehen als rein privatwirtschaftlich organisierte Länder wie Deutschland mit seinem kaputtgesparten Gesundheitssystem, dessen Niveau sich den Ländern der so genannten „Dritten Welt“ annähert. Vermutlich ist es schon in Kuba besser. Hier suchen die Ärzte sogar schon in Baumärkten nach Schutzmasken. „Der Markt“ regelt eben nichts vernünftig.

„China hat anderen Ländern durch rigorose Quarantäne, Social Distancing, Aufspüren von Fällen bei Kontaktpersonen und dem Isolieren von Infizierten Zeit verschafft, sich vorzubereiten, sagte Bruce Aylward, der Leiter der unabhängigen joint mission auf einer Pressekonferenz der WHO.“

Das Science Media Center schätzt die Lage vermutlich realistisch ein und fragt: „Wie tödlich wird das Coronavirus?“ Bevor die gesunden Leser und die gegen Seuchen immunen Leserinnen auf die Medien zurückgreifen, um sich zu informieren: Besser sind die Quellen, die direkt mit dem Thema zu tun haben. Die WHO ist eine seriöse Quelle; in Deutschland das Robert-Koch-Institut.

Siempre a sus órdenes.

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Putt Putt Putty

little Italy

Ich habe zwei Fragen an die des Linuxens kundige Leserschaft:
– Ich gehe via Putty und SSH von einem Rechner (Ubuntu und XFCE) auf den anderen. So weit, so gut.

Vielleicht habe ich aber um die Ecke gedacht. Bisher ist mein Problem ungelöst, wie ich am bequemsten zwei Rechner synchroniesieren bzw. Daten hin- und herschieben kann. Ich arbeite manchmal mit luckyBackup, weil das von früher gewohnte Déjà Dup nie funktioniert.

Irgendwie vermasselt mir aber die Rechte-Verwaltung alles. Frage also: Kann ich denn nicht via SSH Dateien von einem Rechner auf den anderen kopieren – also per Kommandozeile? (Alle Rechner sind per Fritzbox verbunden, hängen also im „Intranet“.) Wenn ich mit Nautilus kopieren will, habe ich nicht die Rechte dazu, obwohl ich die jeweiligen Ordner IMHO freigegeben habe.

– Frage: Was ist das für eine komische Fehlermeldung, wenn ich Nautilus mit root-Rechten aufrufe? Offenbar ist das gar nicht vorgesehen oder sogar ein Bug?
sudo nautilus
[sudo] Passwort für burks:
Nautilus-Share-Message: 15:20:00.279: Called „net usershare info“ but it failed: »net usershare« gab den Fehler 255 zurück: info_fn: file /var/lib/samba/usershares/xxx is not a well formed usershare file.
info_fn: Error was Path is not a directory.

Ich finde nichts, was mir das verständlich (!) erklärt.

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La Paz, Panoramic View

la paz

Die Skyline von La Paz, Bolivien, fotografiert 1984. Ich habe versucht, die Perspektive wiederzufinden – das war gar nicht so einfach. Bei Getty Images gibt es ein Foto, auf dem dieselben markanten Hochhäuser zu sehen sind, es sind einige dazugekommen. Ein ähnliches Foto fand ich auf 123RF. Immerhin habe ich die Garantie, dass es nicht seitenverkehrt ist – das ist beim Einscannen der uralten Dias nicht immer sofort zu erkennen.

Ich vermute, dass ich nördlich der Avenida Litoral gestanden habe und nach Süden fotografierte.

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„Ein korrupter Sandinismus, der nicht mehr revolutionär ist“

cardenalcardenal

Der Genosse Ernesto Cardenal ist tot.

Im März 1983 wurde Cardenal von Papst Johannes Paul II. in Managua in aller Öffentlichkeit bloßgestellt. Beim Papstbesuch in Nicaragua hatten zuvor Sandinisten den Papst bei seiner Predigt lautstark niedergeschrien. Anfang 1985 wurde er von Johannes Paul II. wegen seiner politischen Tätigkeit in der FSLN von seinem Amt als katholischer Priester suspendiert. Cardenal bemühte sich nie um eine Rückgängigmachung dieser kirchlichen Sanktionen.

Bis 1987 hatte Ernesto Cardenal das Amt des Kulturministers inne. Dann wurde das Ministerium – angeblich aus Kostengründen – aufgelöst. (…) 1994 verließ Ernesto Cardenal die FSLN, aus Protest gegen den seiner Ansicht nach autoritären Führungsstil von Daniel Ortega. Er stellte aber gleichzeitig klar, dass er sich weiterhin als „Sandinist, Marxist und Christ“ verstehe.

Ich empfehle zu Nicaragua Matthias Schindler: Vom Triumpf der Sandinisten zum demokratischen Aufstand: Nicaragua 1979-2019.

Ich halte es für ein Standardwerk (vgl. die Rezensionen.)
Nicaragua ist heute ein kapitalistisches Land, dessen Wirtschaftspolitik sich an den neoliberalen Vorgaben des IWF orientiert und das (parallel zur privaten Bereicherung der korrupten Oberschicht) auf das neo-extraktivistische Gesellschaftsmodell setzt, nach dem die natürlichen Reichtümer des Landes exportiert werden, um damit Infrastrukturmaßnahmen und soziale Projekte zu finanzieren.

Die deutsche Solidaritätsbewegung für Nicaragua ist Ortega-hörig und unkritisch. Man kann die zum Teil gar nicht mehr ernst nehmen. Dementsprechend eindimensional sind die Artikel über die aktuelle Opposition in Nicaragua.

Aufschlussreich ist auch ein Interview in der taz (16.10.2018) mit Mónica Baltodano, „Comandante guerrillera de la Revolución Sandinista“ (auf Spanisch hören sich solche Titel viel besser an).
Ein Aufstand, in dem ein Volk sagt, dass es von einem Präsidenten die Nase voll hat, ist vollkommen legitim. (…) Es nimmt mich ganz schön mit, was da passiert ist. (…) Wir müssen kritisch und selbstkritisch analysieren, wie das geschehen konnte. Ich glaube schon, dass die politische Geschichte Nicaraguas insgesamt eine wichtige Rolle spielt. Seit der Unabhängigkeit 1821 ist das eine Geschichte von Caudillos, von Kriegen, von nordamerikanischer Intervention und von Herrschern, die sich, wenn sie einmal an der Macht sind, wie von Gott berufen fühlen.(…) Das hat sein Fundament in der politischen Kultur Nicaraguas, und die Leute haben das tief verinnerlicht. Sie wollen Caudillos! Deshalb fragen sie derzeit auch andauernd, wer der Anführer der Opposition ist. Und wir sagen dann: Es darf nie wieder solche Führungstypen geben! (…) Doch, auch. Die politische Kultur der Linken ist sehr autoritär und vertikal und gibt wenig darauf, ob etwas moralisch in Ordnung ist oder nicht.

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Littly Italy

little Italy

Little Italy, New York, fotografiert im September 1981.

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Der Bäcker buk

bäcker

Mein Bäcker hier in Rixdorf buk allerlei und siehe, es schmeckt wie immer köstlich. (Vgl. Lehrling gesucht! sowie Echtes Brot aus der køniglichen Backstube)

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Am Fluss des Heiligen Geistes oder: El Rio de Espiritu Santo

hernando de soto bridge

Gerade habe ich beim digitalen Aufräumen noch ein schlechtes Foto (Dia) entdeckt, dass ich laut Reisetagebuch am 25.09.1979 aufgenommen habe, durch das getönte Fenster eines Greyhound-Busses, auf der Fahrt von Fort Stockton nach Sante Fe in Texas. Ich finde es komisch, dass ich nach vier Jahrzehnten noch wusste, wo das war, obwohl das Bild wirklich nicht emotional „aufgeladen“ ist. Es zeigt Memphis/Tennessee und den Mississippi (mir fällt beim Schreiben ein, dass der sagenumwobene Fluss der Grund war, warum ich unbedingt fotografieren musste – wir habe uns in Memphis nicht aufgehalten).

Nach einigem Ausprobieren habe ich auch den genauen Standort herausgefunden – es war auf der Interstate 40 und der Hernando-de-Soto-Bridge.

Der spanische Konquistador, der hier weitgehend unbekannt ist, war vermutlich der erste Europäer, der den Mississippi gesehen hat.

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Cusco, revisitado

cusco

Cusco, Peru, am Mercado Central de San Pedro, auf den Treppen vor dem Bahnhof fotografiert, Juli 1984.

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Scharfe Böhnchen, anarchisch befreit

scharfe bohnen

„Dabei gehe es nicht um Perfektion. Am Herd zu stehen sei ein anarchischer Akt der Befreiung: »Selbst kochen heißt, die Verantwortung über das eigene Leben in die Hand zu nehmen.«

Dazu gehört für ihn auch, Hypes wie dem aktuellen Trend um die südamerikanische Kultpflanze Quinoa oder Chia-Samen nicht blind zu folgen. »Warum fressen Wir den Bolivianern ihr Quinoa weg, wo es bei uns zu Hause Graupen gibt, die nicht 10 000 Kilometer weit herangekarrt werden müssen?«, fragt Keller und schmeißt einen Beutel der heimischen Körner in einen Topf mit Wasser. Heute kocht er Graupenrisotto mit einem kleinen Stück Rippchen in Honigkruste, dazu gebackene Grünkohlchips.“ (Aus dem aktuellen Spiegel über den Koch und Bauer Franz Keller)

scharfe bohnen

Ich kochte gestern „Scharfe Bohnenförmchen“:

Paprikaschoten (ich nahm vier) halbieren, säubern, die Kerne und Trennhäute entfernen. Eine (oder mehr) grüne Peperoni aufschlitzen, entkernen und in schmale Streifen schneiden. Eine Dicke Zwiebel klein hacken.

Die Zwiebeln mit einer zerdrückten Knoblauchzehe in Öl anbraten. 250 gr. Hackfleisch (halb und halb) dazugeben und anbraten. Dann eine Dose abgetropfte Kidneybohnen (ca. 250g) dazugeben.

Mit Salz, handgemahlenem Pfeffer und möglichst frischem Oregano abschmecken.

Backofen auf 225 Grad vorheizen. Die Pampe in der Pfanne in die Paprika-Hälften füllen. Die Paprika samt Füllung muss in einer feuerfesten Form stehen, dass sie nicht umkippen kann.

Zwei Eier und 100g Schmand (fette saure Sahne) verquirlen und über die Hackfleischfüllung träufeln.

Geriebenen Käse darüberstreuen und alles ca. eine knappe halbe Stunde backen.

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Burks 2.0 für acht Euro

mesh avatarmesh avatar

Hier amüsiert sich mein Avatar mit einer Dame Sklavin, kurz vor der Abreise von Kasra/Fayeen in den fernen Norden Gors zu weiblichen Outlaws.

FYI: Mein Mesh-Avatar hat rund acht Euro gekostet. Man gönnt sich ja sonst nichts.

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Keine Panik! Oder Speichen und Sprechpuppen

Burks

Nach vier mal zwölf Stunden und zwei Mal acht hat die Leserschaft einiges verpasst, da mir die Zeit zum Bloggen fehlte. Die Politik hierzulande ist bekanntlich grottenlangweilig. Was soll man dazu schreiben? Man muss das aus der Perspektive der Chinesen sehen – 2000 Jahre Kultur und die passende Schrift dazu – und was dauerhaft wichtig ist. Oder auch der Italiener, die seit der Gründung Roms erfahren sind in der permanenten Intrige der Herrschenden gegen alle anderen und sich selbst.

Was wird man in einem halben Jahrhundert sagen über die SPD, Thüringen hinter den sieben Bergen bei den sieben politischen Zwergen, einen Friedrich Merz und seine widerwärtigen Vorbilder? Da lobe ich doch meinen Großvater, der als Analphabet zur Zeit der russischen Revolution nach Deutschland kam und intuitiv wusste, dass Hitler ein „Arschloch“ (Zitat von meiner Mutter überliefert) war.

corona

Apropos Corona und Corona-Prophylaxe [Update von der WHO]: An den Folgen der „Spanischen Grippe“ starben in Deutschland geschätzt mehr als 400.000 Menschen, infolge der „Asiatischen Grippe“ starben 1957/58 rund 29.000 Menschen, und infolge der „Schweinegrippe“ im Winter 2009/10 starben 350 Menschen. Just saying. Fakten und Statistiken sind immer prägnanter als Talkshow-Gelaber.

lego
Credits Martin Heuwold (megx.one|Instagram)

Man kann sich mit Kunst beschäftigen oder mit Wissenschaft. My Modern Met schreibt über Lego am Bau. Schön! Mehr davon!

Das Smithsonian Magazin stellt die verwegene These auf: „Fairy tales could be older than you ever imagined“. Das ist aber nicht neu, das Nibelungenlied ist nur ein Beispiel. Man muss sich diese oral history aber wie eine Schichttorte vorstellen: Die Erzähler bzw. Sänger wussten nicht immer um den tieferen Gehalt, was wiederum garantierte, dass dieser nicht ganz verfälscht wurde, da es auch darum ging, das Erinnerte genau so wiederzugeben, wie man es gelernt hatte. Vgl. auch die Quellen zum Thema Pontos Oxeinos sowie Ranke-Graves, insbesondere Die Weiße Göttin. Nicht zu vergessen Die Erlkönigin (der beste Artikel, den ich jemals geschrieben habe).

ming
Credits: Lei Xue

Noch mal My Modern Met: „Smashed cans sculpted in the traditional style of Ming dynasty porcelain. Das nenne ich wahrhaft große Kunst, die man sich lange anschauen kann.

ming
Credits: Somewhere on the internet

Jetzt nur noch gute Nachrichten, zum Beispiel grüne Dörfer und Entenarmeen.

And now for something completely different. Auch wenn der Beklagte ein politischer Idiot ist, kann ich klammheimliche Freude nicht verhehlen. Eine auch hier schon erwähnte Klägerin darf „islamische Sprechpuppe“ und „Quotenmigrantin der SPD“ genannt werden. Die Textbausteine sind natürlich keine Tatsachenbehauptungen, sondern werden durch das Recht, die freie Meinung zu äußern, gedeckt. Die Klägerin blamierte sich schon durch die Klage und zeigt, dass sie das nicht verstanden hat. Und auch der Kommentar Katja Füchsels und Sebastian Lebers greift total ins Klo: „Für Rechtsradikale ist Sawsan Chebli ein Trigger auf zwei Beinen“. Nicht nur für die. Wer den Blödsinn, den die Dame von sich gibt, kritisiert, wird in die rechte Ecke gestellt? Geht’s noch? Ihr habt doch ein Rad ab.

Da zitiere ich zum Trotz Henrik M. Broder noch einmal:
Die Berliner Staatssekretärin für bürgerschaftiches Engagement und ähnliches Gedöns hat vor kurzem wieder mal Auschwitz besucht….) Derweil Frau Chebli, die den IQ einer Birkenstocksandale mit dem Charme einer handbetriebenen Kaffeemühle verbindet, noch lauter gegen Rassismus aufsteht. (…) Ob die Frau nun einen an der Klatsche oder nicht alle Speichen am Rad hat, dafür ist das Duisburger Amtsgericht zuständig. Was man auch ohne juristischen Beistand sagen kann, ist, dass sie unter einem hypertrophen Mitteilungszwang leidet, der in der Fachliteratur als Logorrhoe bezeichnet wird.

veganer

Auch schön: Der Hijabisierung wird zumindest vor Gericht Einhalt geboten. Auf Fratzenbuch wurden die Richter als „Kulturrassisten“ beschimpft, ein Wort, das direkt aus Pallywood stammen könnte.

Der Schockwellenreiter schrieb dazu: „Negative Religionsfreiheit bedeutet auch, die katholische Kirche als das bezeichnen zu können, was sie ist – eine Kinderfickersekte. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat mich wegen dieser Behauptung der Gotteslästerung angeklagt, die zuständige Richterin sah das allerdings anders. Eine Richterin mit Kopftuch hätte da sicher im Sinne der katholischen Kirche entschieden. Daher gilt: Kein Kreuz, keine Kippa und kein Kopftuch in Gerichten (und auch nicht in Schulen oder sonstigen Amtsstuben). Wir Atheisten fordern endlich die Freiheit von den Religioten.“

Zum Schluss noch ein Video (Facebook).

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Neuanfang

balkonbalkon

Ist es normal, dass Ende Februar die Blumen auf dem Balkon blühen? Oder ist das Ende nahe?

Gestern hatte ich meine letzte Schicht in der Rettungsstelle. In dieser Woche werde ich erfahren, welche neuen Jobs mir angeboten werden.
Hier noch ein Insider-Witz aus der Notaufnahme:
Sagt ein Pfleger zum Patienten: „Es kommt gleich jemand.“

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Zweites Leben, revisited

screenshot SL
Unterwegs in Second Life mit meinem Sith Infiltrator (23.12.2007)

Second-Life-Studio will VR-Projekt Sansar abstoßen. Linden Lab will sich zukünftig auf Second Life und den Finanzdienst Tilia fokussieren. (Tilia? Das könnte lustig werden.)

Ergo: Second Life ist nicht totzukriegen und überlebt alle Versuche, 3D mit anderen Plattformen populär zu machen.

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Racism rebranded oder: Beware the politics of identity

Kenan Malik gibt im Guardian der deutschen „Linken“ und dem grünen Milieu eine Klatsche: „Beware the politics of identity. They help legitimise the toxic far right“.

Er hat natürlich, wie es im Juristenjargon heisst,vollinhaltlich recht, aber niemand wird das hören wollen. Gender und „Diversity“ haben den Klassenstandpunkt ersetzt. Die gefühlte Linke hierzulande macht die Rechte stark und liefert denen die Argumente. Die Rechte muss den kleinbürgerlichen Lifestyle-Mist nur ein bisschen anders kostümieren.

If the right’s obsession with immigration has helped give new legitimacy to arguments of the far right, so has the left’s blindness to the consequences of the politics of identity. Many on the left now embrace the idea that one’s interests and values are defined primarily by one’s ethnic or cultural or gender identity.

The politics of identity is, however, at root the politics of the reactionary right. The original politics of identity was that of racial difference, the insistence that one’s racial identity determines one’s moral and social place in the world. Now, identitarians of the far right are seizing upon the opportunity provided by the left’s adoption of identity politics to legitimise their once-toxic brand.

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Königsberger Klopse und Rechtsextremismus

Königsberger KlopseKönigsberger Klopse

Mein Rezept für Königsberger Klopse habe ich von chefkoch.de (mit Sardellenpaste). Sehr gut gelungen und lecker!

Wer der Sau folgen will, die wieder temporär durch die Dörfer getrieben wird, sollte etwas über Rechtsextremismus (oder wie das heißt) schreiben. Ich empfehle stattdessen Nazis sind Pop, Im Griff der rechten Szene, Aussteiger, Ich war ein Neonazi (über Ingo Hasselbach) oder ein paar andere.

Will sagen: Ich habe schon alles zum Thema gesagt und geschrieben. Was ich zur Zeit lese und höre, besteht nur aus sattsam bekannten Textbausteinen, die schon vor zwanzig Jahren genau so klangen. Ich habe es satt.

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Unerkannt radikalisieren

terroranschlag

Die neun Opfer des Terroranschlags sind Türken, Bulgaren, Bosnier, Rumänen und drei Deutsche. Das türkische Aussenministerium entblödet sich nicht, von „wachsender Islamfeindlichkeit“ zu faseln. Seit wann sind alle Türken Muslime, von den anderen ganz zu schweigen?

Der Tagesspiegel:. „Wie auch Balliet hätten die Behörden Tobias Rathjen „nicht auf dem Schirm gehabt“, sagte der Sicherheitsexperte. Tobias R. sei in keiner Datei vermerkt. Der Mann habe sich offenbar „unerkannt radikalisiert“.“

Gibt es hier immer noch Leute, die den Verfassungsschutz für eine ernst zu nehmende Organisation halten, deren Textbausteine zitiert werden können? Was nützt ein Geheimdienst, wenn er nichts verhindern kann?

Ich schrieb übrigens in Nazis sind Pop vor 20 Jahren zu den Unworten Ausländer- bzw. Fremdenfeindlichkeit die jetzt wieder benutzt werden:
Die Nation definiert sich über eine fiktive ‚Identität‘, über eine vermeintliche ‚Leitkultur‘, die als politisches Projekt sowohl die innere Kolonisierung als auch die Selbstethnisierung der Migranten fördert. Deutschland hat sich vom internationalen Diskurs zum Thema ‚Rassismus‘ begrifflich abgekoppelt (…)) Die Dominanz des Unwortes ‚Ausländerfeindlichkeit‘ in den Medien dokumentiert den zentrale Topos des rassistischen Diskurses. Der Begriff suggeriert zum einen, dass rassistische Diskriminierungen sich nicht gegen Afrodeutsche richten oder – noch schlimmer – dass diese keine Deutschen seien, und zum anderen leugnet er zentrale Klammer rechter Ideologien, den Antisemitismus. Ursache rassistischer Vorurteile sind daher auch affirmative ‚Multikulti‘-Diskurse im Schulunterricht, die Vorurteile nicht abbauen, sondern in der Regel verstärken. Dieser Diskurs verschweigt, dass ‚Kultur‘ oder ‚Ethnizität‘ immer fiktive politische Projekte sind, die gesellschaftliche Machtverhältnisse thematisieren.

Mehr fällt mir nicht mehr ein. Wer lieber beim deutschen Qualitätsjournalismus Zuflucht nimmt, kann eine der Gazetten unten kaufen.

yellow press

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Outlander oder: Kostüm-Schmonzette

outlanderoutlanderoutlander

Der Netflix-Algorithmus schlug mir Outlander vor, eine unendlich lange Serie nach der Romanvorlage von Diana Gabaldon. Ich muss jetzt schlucken und komme mir vor wie bei einer Beichte. Wie kann man so eine Schmonzette angucken? Dazu fällt mir Tucholsky ein:
Jeder historische Roman vermittelt ein ausgezeichnetes Bild von der Epoche des Verfassers.

Ich gebe also zu, dass ich überraschenderweise gefesselt war und die ersten beiden Staffel, die in Schottland und Paris spielen, mehr oder weniger am Stück angesehen habe. Die dritte und die vierte Staffeln (vorwiegend in den USA des 18. Jahrhunderts) fallen etwas ab. Die Bücher habe ich mir anschließend besorgt, weil ich mein Englisch verbessern will. Ich vermute, dass die schlechter sind als die Verfilmung.

Zugegeben: Das Thema Zeitreise wurde schon langweiliger bearbeitet. Der Plot von Outlander ist sogar ganz intelligent gemacht, da man nicht wirklich erfährt, warum ein Stein eines neolithischen Heiligtums in Inverness ermöglicht, ins 18. Jahrhundert reisen zu können. Wenn man erst mit Physik kommt, kann man das ohnehin vergessen.

Exzellente Nebenwirkung: Ich weiß jetzt sehr viel über die Geschichte Schottlands, inklusive der Jakobiten und Schlacht von Culloden. Man bekommt Lust, dorthin zu reisen. Der Plot spielt auch ganz witzig auf die heutige Unabhängkeitsbewegung an, und einer ihrer schauspielerischen Protagonisten (Lotte Verbeek als Gillian Edgars) findet sich plötzlich als Hexe in der Vergangenheit wieder, was seinen Reiz hat.

Zu der Hauptdarstellerin Caitriona Balfe: Mich nervte total, dass die Dame ständig heult oder das typisch weibliche soziale Lächeln zeigt und dass sie natürlich Krankenschwester/Heilerin ist. Ich würde sie gern persönlich kennenlernen, um herauszufinden, ob sie nur schauspielert oder ob sie immer so guckt. Vermutlich waren englische Damen im 18. Jahrhundert wirklich so. In der Serie darf sie den Traum jeden Models ausleben und in gefühlt mehr als einer Million Kostümen herumlaufen. Sie gibt neben ihrem Filmpartner Sam Heughan ein gutes und sympathisches Bild ab, obwohl ich die Sexszenen bei der x-ten Version langweilig fand. Auch bei den „Beziehungsgesprächen“ habe ich meistens den Vorlauf-Button gedrückt.

Aber zum eigentlichen Thema: Von Outlander kann man lernen, wie man heute Drehbücher schreiben muss. Es ist schwer, in überlangen Serien die Spannung hochzuhalten, weil man irgendwann meint, alles schon zu kennen. Nicht jedoch bei Outlander, was vermutlich aber auch an dem kompliziert und schlau konstruierten Plot liegt. Alles verweist auf alles, man merkt es oft aber erst im Nachhinein.

Ich habe es hiermit gebeichtet und bereue nicht.

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Platz der Waffen

plaza de armas limaplaza de armas limaplaza de armas lima

Plaza Mayor also known as Plaza de Armas (kein deutscher Wikipedia-Eintrag, vermutlich wegen gefühlter Irrelevanz), Lima, Peru, fotografiert im Juli 1984. Bei dem obersten Foto bin ich mir nicht ganz sicher, ob das wirklich auf dem Plaza de Armas war…

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