Kommunisten gegen Hitler und Stalin

linke kommunisten

Neu in meiner Bibliothek: Kommunisten gegen Hitler und Stalin: Die linke Opposition der KPD in der Weimarer Republik. Ich freue mich schon auf die Lektüre!

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Und jetzt alle: Wir beobachten!

Eilmeldung: Der Verfassungsschutz wird jetzt als Beobachtungsfall eingestuft.

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Protestantisch

Weiße Deutsche aus der Mittelklasse demonstrieren, weil ein Afroamerikaner getötet wurde. So funktioniert Protestantismus: Man muss allen zeigen, dass man ein reines Gewissen hat und zu den Guten gehört. Am besten noch mit Lichterketten. Ich fremdschäme mich.

Dazu passt das Zitat: „Nicht die Tugend verlangt man von uns, sondern ihre Maske.“ (Donatien Alphonse François de Sade)

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Verschwunden?

Offener Brief an den Vorstand des DJV-JVBB von Almut Christiane Zimdahl. „Ist unser DJV Berlin mit seinem Internetaufritt verschwunden? fragte ich mich bereits vor Monaten. Für mich ein Sakrileg, denn ich kann mich nicht entsinnen, dass wir in der Mitgliederversammlung am 11. Januar 2020 über seine Löschung gesprochen, geschweige denn abgestimmt hätten.“

(Verstehen nur Insider…. Der Rest bitte weiterzappen.)

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Puno (Update)

puno

Puno am Titicacasee, Peru, fotografiert Ende März 1984.

Update: Ich hatte das Foto verkehrt herum eingescannt und wurde durch einen aufmerksamen Leser korrigiert. Ich habe damals auf dem Mirador Manco Capac gestanden.

Ich hätte geschworen, dass ich dieses Foto schon publiziert hatte. Vor ein paar Tagen sprach ich mit einem Peruaner, der aus Puno stammte, und wollte ihm das Foto zeigen, weil er zu der Zeit noch gar nicht geboren war – und fand es nicht auf meiner Website. Ich war 1980 schon einmal in Puno und bin mir nicht absolut sicher, aus welchem Jahr das Foto stammt – wahrscheinlich aber doch von 1984.

Ich habe versucht, die Perspektive per Google Street View wiederzufinden und bin eine Weile durch mehrere Straßen „gefahren“. Es könnte auf der Circunvalacion gewesen sein oder auf der Choquehuanca in der Nähe des Mirador El Condor, vermutlich ist der damalige Blick auch verbaut worden.

Aus meinem Reisetagebuch – März 1984 (ist alles belanglos, aber für mich sind das interessante Erinnerungen – und meine Ex von damals liest hier auch manchmal mit):

Wir fahren mit einem Bus [von Juliaca] nach längerem hin- und herfragen nach Puno, was von oben ganz anders aussieht als ich es in Erinnerung hatte. Die Berghänge sind jetzt hoch bebaut. Wir latschen herum, bis wir im Hotel Extra in einem Vierbettzimmer unterkommen. [Moquegua 124, scheint es nicht mehr zu geben].

B. geht es magenmäßig schlecht und wir entschließen uns, den Markt im Zentrum – außer für jugos – nicht mehr zu betreten. Dafür essen wir gut und viel Fisch und zwei Mal in einer Gringo-mäßigen vegetarischen Kneipe. Ich kaufe mir nach ewig langem Gefeilsche noch eine Decke.

In Puno gibt es zwei Plaza de Armas [kann ich heute nicht mehr bestätigen], der eine mit einer rosa-orangenen Kirche, die wir sofort „Bonbonkirche“ taufen. Es laufen ausgesprochen viele Gringos herum, aber wir kommen mit niemandem in Kontakt, vielleicht weil wir schon um neun im Bett sind und die Musikkneipen erst um die Zeit anfangen. (…)

Wir müssen uns offenbar noch längere Zeit beim caminaren zurückhalten, denn wir pusten schrecklich nach längeren Wanderungen. [Puno liegt 3.800 Meter hoch.] Vielleicht hat die Verdauung auch etwas mit dem Kreislauf zu tun; wir fühlen uns beide gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe.

Wir verabreden am Kai, dass wir nach Amantani fahren [per Boot] und decken uns mit Obst und Schnaps ein. (…) Am Morgen kommt B. auf die Idee, mit dem Fahrradtaxi, von denen es schon hunderte in Juliaca gegeben hat, zu fahren. So kommen wir bequem am Kai an.

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Bürgerliche Presse

Das ehemalige Nachrichten(!)magazin verabschiedet sich vom Journalismus. „Neutralität“ sei überholt.

Natürlich ist niemand „neutral“, aber man kann immerhin die Maxime audiatur et altera pars beherzigen. Das bedeutet nicht; alle Idioten zu Wort kommen zu lassen – das bloße Abfragen von Meinungen ist eh eine alberne Unsitte des deutschen Journalismus und hat mit Recherche nichts zu tun. Man sollte aber den Rezipienten verraten, dass es meistens mehr als eine Meinung gibt, um Fakten zu interpretieren.

Wenn der „Spiegel“ nicht mehr „neutral“ sein will (was er nie war), dann nenne ich ihn ab sofort „bürgerliche Presse“ (auch wenn die Linke diesen Begriff offenbar vergessen hat).

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Big Mac und Beizuo

Neue Zürcher Zeitung: „Der Slogan «Black Lives Matter» ist der Big Mac der Protest-Rhetorik: richtig, aber auch banal und leicht verdaulich. Wer ihn sich zu eigen macht, will Teil von etwas Grossem sein. Dass eine Gewalttat in den USA mehr Menschen in Deutschland auf die Strasse bringt als die Morde von Halle und Hanau, ist befremdlich.“

Wer heute noch nicht kalt geduscht hat, kann auch das chinesische Wort Baizuo auswendiglernen. Der Begriff bezeichne
„Personen, die sich nur für Themen wie Einwanderung, Minderheiten, LGBT und Umwelt interessierten und keine Ahnung von Problemen der realen Welt hätten, und scheinheilige Humanitaristen, die für Frieden und Gleichheit einträten, nur um ihr eigenes Gefühl moralischer Überlegenheit zu befriedigen. Diese seien so sehr von politischer Korrektheit besessen, dass sie dem Multikulturalismus zuliebe rückwärtsgewandte islamische Werte tolerierten, und glaubten an den Wohlfahrtsstaat, der nur Faulenzer und Trittbrettfahrer begünstige. Sie seien ignorante und arrogante Westler, die den Rest der Welt bedauerten und sich für Retter hielten.“

Erkennt sich jemand wieder? Vorsicht – eingedenk der kogntiven Dissonanz!

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Ayapata

Ayapata Warmi Wañusqa

Noch einmal der Camino de los Incas, auch bekannt als „Inca trail“, der Anstieg zum Pass Warmi Wañusqa, knapp über 4.000 Meter. Die Frau ist meine damalige Freundin. Im Hintergrund der Huayanay (5,464 Meter). Fotografiert im Juli 1984.

Schon lustig, dass heute da Zeltplätze sind (campamento). Damals gab es nichts, man musste in freier Wildnis oder in den seltenen Ruinen zelten und selbst sehen, wo man Wasser herbekam.

(Vgl. 08.01.2020: „Warmi Wañusqa oder: Die Frau, die starb“ sowie 04.01.2012: „El camino de los Incas“.)

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#redlivesmatter

red lives matter

Wieviele von unseren Mittelschicht-Hipstern und verwandten Milieus hätten wohl demonstriert, wenn es um Sinti und Roma gegangen wäre? #romanilivesmatter

Ich kann das heuchlerische Pack hierzulande nicht mehr hören und sehen. Dazu schreibt Truthdig: „What would the Black Panthers think of Black Lives Matter?“

„Denouncing “hetero-patriarchy,” Garza described the adaptation of her clever online catchphrase (“black lives matter”) by others—“brown lives matter, migrant lives matter, women’s lives matter, and on and on” (Garza’s dismissive words)—as “the Theft of Black Queer Women’s Work.”

“Perhaps,” she added, “if we were the charismatic Black men many are rallying around these days, it would have been a different story.”

From a leftist perspective, this struck me as alarming. Why the prickly, hyperidentity-politicized and proprietary attachment to the “lives matter” phrase?“

Full ack. Vorsicht, die Lektüre könnte die GutmenschInnen in Deutschland verunsichern!

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Herdentrieb in der vollendeten Zukunft

SAIS Túpac Amaru
SAIS Túpac Amaru (La Sociedad Agrícola de Interés Social “Tùpac Amaru” Ltda.. Nº 1), Peru 1979

Der deutsche Hang, sicher immer der Mehrheitsmeinung anschließen zu wollen, zum Opportunismus und zur untertänigsten Kriecherei gegenüber den Herrschenden könnten nützlich sein, wenn erst der Kommunismus gesiegt haben wird. (Ich schreibe das ausschließlich mit der Absicht, hier das seltene Futur II vorzustellen.)

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Froher Leichnam! Frohes Brot!

unna
Evangelische (!) Stadtkirche Unna

„Das Fronleichnamsfest gibt es schon seit 1264. Es wurde durch Urban IV. allgemein eingeführt, und fällt immer auf den 2. Donnerstag nach Pfingsten. Es geht auf eine Vision der Nonne Juliana von Lüttich zurück, die im Jahre 1209 den vollen Mond erblickte, der einen dunklen Fleck aufwies. Christus habe ihr erklärt, dass der Mond das runde Kirchenjahr bedeute und der dunkle Fleck auf seiner Oberfläche das Fehlen eines Kirchenfestes zur Verehrung des heiligen Brotes.“

„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ (Helmut Schmidt)

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Nicht farblos

„People of Colo(u)r“ sind, falls man sich ausnahmsweise erkühnte, Deutsch zu sprechen, schlicht „Farbige“. #denglisch #abkürzungsfimmel

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Lipstick and no hate [Update]

Black Panthers Revolutionaries Atlanta Chapter
Spource: decaturish.com

Black Panthers Revolutionaries Atlanta Chapter, Atlanta Juni 2020. Bei der Inszenierung (Leder! Schöne Frauen! Knarren!) kriegen die urbanen Kleinbürger und andere reaktionäre Gefühlslinke hierzulande bestimmt ganz feuchte Augen…

Ich wurde auf Fratzenbuch gefragt, was „reaktionäre Gefühlslinke“ seien? Ist doch ganz einfach: Die den Kapitalismus durch Klimadings, veganes Essen und „Diversity“ nur reformieren wollen.

Wer etwas Vernünftiges lesen will: die NZZ hat den besten Artikel, den ich bisher zum Thema gelesen habe. Ich vermute aber, dass so etwas in Deutschland nicht gedruckt würde ohne Warnhinweis an die Leser: Vorsicht! Könnte Ihr Weltbild verunsichern!

Der Aufruhr über Polizeigewalt sei die Folge einer verzerrten Darstellung des Problems, sagt der schwarze «Nein-Sager» und Ökonom Glenn Loury. Er lenke mit der «leeren These vom Rassismus» den Blick von den wirklichen Problemen der schwarzen Amerikaner ab.

Ich glaube, wir leben nicht in einem wirklich freien Raum für die Diskussion dieser Fragen. Es herrscht ein sehr starker Druck zu Konformität, weil niemand den Eindruck erwecken will, er stehe auf der falschen Seite bei den grossen moralischen Fragen. Das heisst, jeder folgt dem anderen, wie in einer Herde. Alle wollen ihre Tugendhaftigkeit unterstreichen, indem sie der Welt zeigen: Ich stehe für Gerechtigkeit ein, gegen Rassismus. Ein Teil davon ist ganz einfach eine stillschweigende Übereinkunft, die wir auch politische Korrektheit nennen.

Nach der Lektüre fühlt man sich kalt geduscht, aber erfrischt.

[Update] Die so genannten „New Black Panthers“ sind alle Schauspieler. Gut gemacht!

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Hide and Seek

secret messagesecret message

Manchmal muss man sich über die Berichterstattung bei Heise doch wundern. Wenn jemand sachlich und richtig technische Themen im Internet dargestellt haben möchte, wer sollte sonst vernünftig aufklären?

Aktuell: „Missing Link: Wie Staaten die Verschlüsselung im Internet per Gesetz aushebeln“. Der Artikel ist zwar lang, aber, mit Verlaub, richtig schlecht.

Erstens: Was ist überhaupt gemeint? Transportverschlüsselung oder Ende-Ende-Verschlüsselung der Nutzer? Oder gar beides?

Zweitens: Hat das irgendjemand angekündigt, die üblichen Verdächtigen hätten es gern (gähn) oder geschieht es real?

Drittens: Geht es um eine gesetzliche Grundlage, Verschlüsselung zu verbieten oder möchte man es nur umsetzen oder beides?

Viertens: Geht es um die Provider oder um die so genannten Endverbraucher oder beide?

Fünftens: Oder geht es um alles, Politiker haben aber keinen blassen Schimmer und raunen deshalb geheimnisvoll herum? „… nicht zuletzt der Einbau von Verschlüsselung in Basisprotokolle des Internets drohe den Zugriff auf kriminelle Inhalte zu erschweren“ – großes Bullshit-Bingo!

Australiens Assistance and Access Act ist gerade hoch im Kurs bei denen, die auch für Europa ein Anti-Verschlüsselungsgesetz fordern. (…) Bei den Technical Assistance Requests (TARs), versorgen die Provider die australische Polizei sowie die verschiedene Geheimdienste mit entschlüsselten Daten von Zielpersonen.

Entschlüsselte Daten von Zielpersonen? Meinen sie die Zugangsdaten für E-Mail-Konten? (Was hülfe das?) Zugangsdaten für Websites und Social Media? Oder möchten jemand – am besten per Ferndiagnose – meine Veracrypt-Passwörter entschlüsseln? Have fun!

Australiens Regierung tritt dem Vorwurf, Hintertüren einzubauen, mit einer eigenen FAQ entgegen, in der sie über „Mythen“ spricht, die über das Gesetz verbreitet wurden.
Hintertüren? Ich will ja nicht schon wieder über die so genannte Online-Durchsuchung zetern (wenn die funktionierte, brauchte man ja keine Hintertüren). Nur für Windows oder auch für Linux Mint? Oder weiß man nichts Genaues wie immer nicht?

Oder sind andere Staaten nur neidisch über unsere schöne deutsche Sina-Box?

Guckst du hier: „Kanther fordert in seiner Rede, den Risiken, die sich aus der Technik ergeben auch mit den Mitteln der Technik zu begegnen und führt dabei unter anderem auch elektronische Wegfahrsperren als Mittel zur Verhinderung von Kraftfahrzeugdiebstählen an. Dieser Vergleich mutet seltsam unpassend an, handelt es sich dabei doch genau wie der Einsatz von kryptographischen Mitteln um ein klassisches Mittel zu Verbrechensprävention, nicht um ein staatliches Instrument zur Strafverfolgung. Eine Umsetzung von Kanthers Vorschlägen würde den Anwender von Datennetzen seiner legitimen Verteidigungsmöglichkeiten gegen Computerkriminelle berauben.
Kanther führt weiter aus, wie er sich die Kontrolle des Staates vorstellt: “Dies kann dadurch geschehen, daß die verwendeten Schlüssel sicher hinterlegt werden. Durch eine Kombination von organisatorischen, personellen, technischen und juristischen Maßnahmen kann jedem Verdacht einer Mißbrauchsmöglichkeit begegnet werden.”

Das war am 28 April 1997! Es gibt noch andere hübsche Beispiele. Vor 20 Jahren fragte Florian Rötzer auf Telepolis: „Nichts mehr mit Pretty Good Privacy?“ Oder der Guardian (2001): „Pakistan to ban encryption software“.

Ich schrieb hier vor 12 Jahren: Der Artikel von Heise erinnerte mich an meinen Text auf spiggel.de vom 10.02.2007: „Geheimes Schreiben gegen Schäuble„, in dem ich Steganografie unter Linux vorstellte. Mit ein paar Befehlen kann man Texte so in Bildern verstecken, dass sie kaum gefunden werden.

Hier ein Beispiel, die Fotos oben sind das Ergebnis: Das linke Bild ist das Original, im rechten Foto ist ein längeres Zitat aus dem Koran verborgen. Ich habe vorher nachgesehen, in welchen Passagen es um den Jihad geht.

burks@master:~/burksfiles/temp5$ touch osama.txt
burks@master:~/burksfiles/temp5$ echo "Und wenn die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet, und ergreift sie und belagert sie und lauert ihnen aus jedem Hinterhalt auf. Wenn sie aber bereuen und das Gebet verrichten und die Zakah entrichten, dann gebt ihnen den Weg frei. Wahrlich, Allah ist Allvergebend, Barmherzig;"> osama.txt
burks@master:~/burksfiles/temp5$ zip secretmessage.zip osama.txtupdating: osama.txt (deflated 36%)
burks@master:~/burksfiles/temp5$ cat 181008_2.jpg secretmessage.zip > 181008_3.jpg

Oder wünscht das Publikum, weil es besorgt ist, dass ich hier einen Online-Lehrgang über Steganografie anbiete? Gehe ich richtig in der Annahme, dass niemand mehr Windows 3.11 benutzt?

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Durch- und hochbrettern et al

Friedhof BaumschulenwegFriedhof Baumschulenweg

Ich fuhr im Walde so vor mich hin. Plötzlich tauchten rechts und links verwitterte Grabsteine auf. Laut Google gehören die zum Friedhof Baumschulenweg. Trotzdem komisch – vielleicht ist das der alte Teil, den man einfach zuwachsen lässt?

Ich gebe übrigens zu, dass ich nur auf die Insel der Jugend gefahren bin, um mit dem Mountain-E-Bike den steilen Anstieg der Brücke (Foto unten) mit mehr als 20 km/h hinaufbrettern zu können.

alt Stralauinsel der Jugend

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Besuch bei der Antifa

sowjetisches Ehrenmal Treptowsowjetisches Ehrenmal Treptowsowjetisches Ehrenmal Treptow

Never forget: (jetzt kommt eine kühne These!) Wenn es keine russische Revolution gegeben hätte und keine Rote Armee, wäre jetzt ganz Osteuropa unter der Herrschaft der Nationalsozialisten. (Ganz oben auf dem Bild schwebt eine Drohne. Ich habe den Besitzer ausgefragt: Das Teil kostete über 1.000 Euro.)

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Anflug auf Port of Spain, revisited

Caroni lagoon

Das Foto habe ich 1982 gemacht beim Flug von Georgetown/Guyana nach Port of Spain (Republic of Trinidad and Tobago). Damals wusste ich es nicht: Die grüne Fläche unten ist der Caroni Lagoon National Park, der größte Mangrovensumpf auf Trinidad (anderes Foto aus ähnlicher Perspektive).

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Marktradikal völkisch

afd

Heute las ich Stefan Dietl: Die AfD und die soziale Frage – Zwischen Marktradikalismus und ‚völkischem Antikapitalismus'“. Ein ärgerliches Buch! Ich habe nur wenig für mich Neues gefunden, dafür aber um so mehr abgedroschene Textbausteine, die man aus der orthodoxen Antifa-Lyrik kennt: Immer ein jammernder Unterton, wie schlimm alles sei und dass es noch schlimmer käme.

Der Erfolg der AfD beruht in erster Linie auf der anhaltenden Krise der kapitalistischen Gesellschaftsordnung.

Wer hätte das gedacht? Und anhaltend ist die Krise auch? Das ist einigen womöglich neu. Soll das eine Analyse sein?

Ich habe versucht, das Buch möglichst schnell zu überfliegen und nur die wenigen interessanten Passagen genauer. Die AfD vertritt – das wusste ich schon – bis jetzt eine so genannte „marktliberale“ Position. Was diese Position wirtschaftspolitisch aber zum Beispiel von der Gewerkschaftsfeindin Margaret Thatchers oder der Donald Trumps unterscheidet, erfahren wir nicht. In den USA ist die Doktrin, der Staat sollte sich aus allem möglichst heraushalten, Mainstream. Das hat mit „rechts“ oder „links“ nicht unbedingt etwas zu tun.

Ich stimme dem Autor Stefan Dietl zu, wenn er meint, die AfD werde (zur Zeit) von eher von mittelständischen Kapitalisten unterstützt (S. 93), die sich nicht – im Gegensatz zum Großkapital – primär am Export orientieren. Wenn man das mit der Situation der Weimarer Republik vergleicht, wäre dann AfD weitaus weniger gefährlich als die NSDAP. Die, die wirklich herrschen, unterstützen Merkel und ihre Epigonen.

Natürlich geht es bei der Rechten und auch den Salonfaschisten immer darum, die Löhne zu senken. Aber zum Mindestlohn zum Beispiel schwankt die AfD noch hin und her.

Es gibt auch keinen Beleg dafür, dass die AfD „auf dem Weg zur neoliberalen Massenpartei“ wäre. Es würde erst dann interessant – so sehe ich das -, wenn sie ökonomische Positionen verträte, die den „kleinen Leuten“ nützten oder gar „links“ klängen.

Der Autor kann auch nicht erklären, warum viele Arbeiter rechts wählen. Stattdessen käut er die alten Rezepte wieder („Gegenmacht organisieren“), von denen doch jeder weiß, dass sie nicht funktioniert haben.

Man kann „Die AfD und die soziale Frage“ als Quellensammlung nutzen. Neue Antworten gibt das Werk nicht. Man kann sich gut ausmalen, warum Gewerkschaftsfunktionäre wie der Autor wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen und sich lieber fressen lassen als nur einen Millimeter von ihrer bisherigen Position abweichen. (Klar, dass Dietl auch über Sarah Wagenknecht herzieht – „linkspopulistischer Nationalismus“. – Man weiß bei solchen Autoren schon am Anfang, was alles noch kommt. Langweilig und ein Todesurteil für Bücher!)

Zudem ist das gesamte Buch mit Gendersternchen förmlich übersät, was die Lektüre quälend und den Text schwer lesbar und schon komisch macht („Vertreter*innen des Großkapitals“ usw.). Es ist nur noch lächerlich. Wer so schreibt, outet sich sofort als Angehöriger eines bestimmen sozialen Milieus mitsamt dessen Jargon. Ich dachte immer, Bücher sollten vielleicht auch die überzeugen, die noch nicht meiner Meinung waren? So funktioniert das nicht.

Nein, das Buch ist das Geld nicht wert.

afd

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Luftiges Wohnen und Kochen

hütte im Dschungel

Wohnhaus im Pando-Dschungel. Links das Gestell ist die Küche. Fotografiert im Juni 1984.

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枪杆子里面出政权。

Mir fiel auf, dass ich auf Fratzenbuch zu viele „Freunde“ habe und schrieb:

Die Linke sollte die Lobby für die Arbeiterklasse sein und sonst nichts. Das Volk muss nicht von Besserwissern erzogen werden. Israel und China exportieren auch Waffen. Ich habe als Linker nichts gegen eine vergesellschaftete Rüstungsindustrie. Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen!

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