Intihuatana oder: Im heiligen Tal

Pisacpisacpisac
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Die Fotos habe ich 1980 und 1984 im peruanischen Pisac gemacht, einer Bergfeste der Inkas, gut 30 Kilometer von Cusco entfernt – im „Heiligen Tal“ der Inkas am Rio Urubamba.

In der Mitte ist der Tempel, dort liegt der Intihuatana, ein mächtiger Felsbrocken, von dem die Inka glaubten, an ihm sei „die Sonne angebunden“. Er diente der astronomischen Beobachtung, wie auch vergleichbare Steine zum Beispiel in Machu Picchu.

Aus meinem Reisetagebuch, Januar 1980:
Pisac [rund 3.000 Meter hoch] ist nur ein kleines Dorf mit schönem Marktplatz und riesigen Bäumen. (…) Der Aufstieg zu den Ruinen bei praller Sonne ist ein „Akt“, obwohl Stufen bis fast nach oben führen. Der Weg führt fast immer dicht am senkrechten Fels entlang, einmal durch einen ca. zehn Meter langen Tunnel, um Felstürme herum, so dass die Aussicht von einem Moment auf den anderen wechselt.

Auf beiden Seiten zahlreiche und immer noch genutzte Terrassen, wohl noch aus der Inka-Zeit. Der ganze, ziemlich große Berggrat ist voller Ruinen, mehrere Wachtürme, eine ganze Stadt rund um den Hang, mehrere restaurierte Hütten mit Strohdächern, oben das Sonnenheiligtum mit dem berühmten Stein. Man kommt sich vor, wenn man herumläuft, als würde im nächsten Moment ein Inka um die Ecke kommen. Ringsum steile Felsen, die auch fast ganz mit Mauern bebaut worden sind. Verschiedene (?) Baustile nebeneinander, im Zentrum ein schwarzer, behauener Felsen, der ganz ummauert ist.

Ich bin sehr beeindruckt. Die Ruinen sind schöner als alle, die wir bisher gesehen haben – Felsquader wie in Sacsayhuaman. Kaum Touristen, nur ein paar Argentinier, die sich mit eine Frau anquälen, die einen Sonnenstich hat. Wir fahren mit einem LKW zurück [nach Cusco].

Aus meinem Reisetagebuch, Juli 1984
Pisac ist trotz des touristischen Einflusses klein geblieben. Jedes zweite Haus hat eine kleine Werkstatt, in der kleine Steine bemalt werden oder Schmuck hergestellt wird. Wir kommen in der Hospedaje Roma unter, einer üblen Absteige, deren einziger Vorzug aus einem Balkon besteht, von dem aus man das Treiben auf der Straßenkreuzung beobachten kann [Foto unten], wo die Wagen in alle Richtungen abfahren. [Das gibt es nicht mehr, aber ich habe die Perspektive mit Google Street View wiedergefunden: Links das Restaurant mit dem Balkon war es, wir haben da oben gestanden.]

Abends sind wir die einzigen Gringos in Pisac, auch morgens, bis die ersten Collectivos [Sammeltaxis] ankommen. Die Szenerie ist von Landwirtschaft geprägt, umrahmt von Bergen, die so ähnlich aussehen wie in Amantani, unten der Rio Urubamba, der wegen der Trockenzeit recht friedlich ist.

Wir brechen früh auf, allerdings auch zwangsweise, weil die Doña der Herberge nach Cusco fahren will – und das schon um sieben Uhr früh. Später sind wir froh darüber. Der Markt, vorwiegend Gemüse, ist täglich, das touristische Zeug kann man fast alles vergessen.

Ich erinnere mich [ich habe das ein paar Tage später aufgeschrieben] an einen riesigen Baum, der mit seinen Parasiten wie eine Trauerweide aussieht, an die zum Teil restaurierte koloniale Kirche, die fast immer geschlossenen Cafés für Touristen, die engen Gassen, die alle rau gepflastert sind, und das Denkmal für einen Kaziken Pisacs, der wegen seiner führenden Rolle beim Aufstand Tupac Amarus 1780 getötet wurde. [Ich habe kein Foto gefunden, vielleicht das auf tripadvisor.com?]

Der Aufstieg zu den Ruinen geht recht mühelos. Pisac besteht aus vielen Teilen, die kein geschlossenes Ganzes bilden, die aber teilweise von einer Mauer umgrenzt werden und sich theoretisch ergänzen. Stelen, an den unmöglichsten Stellen, runde Wachtürmchen, die einen guten Blick auf die Täler ermöglichen, in größerer Höhe Gruppen von Wohnhäusern. wie Reihenhäuser am Hang, eng übereinander gebaut.

Auf halber Höhe des Hangs erhebt sich die alte Stadt Pisac, symmetrisch, harmonisch, aber klein. Die mit Wellblech gedeckten Hütten der Parkwächter verstecken sich schamvoll hinter hohen Büschen.

Noch höher auf dem Grat des Tempelbezirks unterschiedliche Formen der Steinbearbeitung und -stile nebeneinander: Große Quader wie in Cusco und Sacsayhuaman als Basis, perfekt behauene kleinere Steine
für’s Mauerwerk, in Rundungen der natürlichen Form der Felsen folgend, bröckeliges Stückwerk offenbar für die weniger wichtigen Bauten, der schwarze Fels von einer Art Turm umgeben.

Der Weg führt von einer Seite des Grates zur anderen, und immer wieder gibt kleine Abzweigungen un kleinen Häuschen, die wie Nester am Hang kleben. Wir entdecken eine perfekt der Körperform angepasste steinerne Bank, die aus einem einzigen Stück Felsen gehauen worden ist. (…)

Den ganzen Morgen sind wir allein in den Ruinen. Gegen Mittag taucht eine Horde gutbeschuhter Schweizer auf, vor denen wir nach unten fliehen.

pisac
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Gendersprache, xtrem

gendersprache

Demnächst schr&$BPIeiben* wir alle LTMBSQörter-cis/innen nur noch in EKll_indigenenInnen/transDFV-englischen Abkürzung*^#@innen und in Colo(u)r. 然后请用普通话。

Aber mal im Ernst – für mich sind diese reaktionären kleinbürgerlichen GestaltInnen einfach nur gestört. Und wer mich „weiß“ nennt, den bitte ich das zu beweisen, oder ich nenne ihn und sie ein verdammtes Rassistenpack.

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Gerda Taro oder: Die Wahrheit ist das beste Bild

gerda taro

1936 beschlossen die faschistischen Achsenmächte zugunsten der Putschisten unter Franco in den Spanischen Bürgerkrieg einzugreifen.

Ein Jahr später, am 26. Juli 1937, starb die deutsche Fotografin Gerda Taro (Gerta Pohorylle), die zusammen mit Robert Capa die Gewalt des Spanischen Bürgerkriegs dokumentierte.

Als Jüdin und Sozialistin verfolgt, wegen Flugblattaktionen kurzzeitig inhaftiert, musste sie 1933 ins französische Exil gehen. Nach dem Militärputsch 1936 ging sie nach Spanien.

Bei Villanueva de la Cañada wurde Gerda Taro während eines Angriffs der deutschen Legion Condor am 25. Juli 1937 durch ein Missgeschick bei der Evakuierung von einem republikanischen Panzer überrollt. Sie starb am nächsten Tag im Lazarett.

Eine Ausstellung mit Werken Taros in Leipzig wurde 2016 zerstört.

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Földalatti

földalatti

Földalatti ist das einzige finno-ugrische Wort, das ich kenne. Die Metró Budapest wurde schon 1896 eröffnet. Fotografiert am 23.11.2003.

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Alte Rivalitäten, reloaded? [Update]

hauen und stechen
Letzte Vorstandsitzung des DJV Berlin-JVBB (Symbolbild)

Der Flurfunk des RBB meldet: Der gesamte Vorstand des DJV Berlin-JVBB ist schon wieder zurückgetreten. Der Vorstand des fusionierten Berliner Journalistenverbands war erst am 11. Januar diesen Jahres gewählt worden.

Angeblich ging es beim vereinsinternen Hauen und Stechen vor allem um das Interview mit Kalbitz, der Reaktion des Verbandes darauf und einen Artikel der Berliner Zeitung zum Thema.

[Update]

Berliner Zeitung: „Der Vorstand des Berliner Journalistenverbands tritt zurück
Anlass ist der vorstandsinterne Streit um das umstrittene RBB-Sommerinterview mit dem Rechtsextremisten Andreas Kalbitz. Auch ein Bericht der Berliner Zeitung zu dem Vorgang spielte eine Rolle.“

„Die Gründe für den Rücktritt gehen jedoch über das umstrittene RBB-Sommerinterview weit hinaus: Sowohl Walther als auch Oppermann und Enderle gehörten einst dem JVBB an, der erst zu Jahresbeginn mit dem DJV Berlin zum DJV Berlin JVBB fusionierte. Offenbar gab es aber auf Vorstandsebene gravierende Differenzen zwischen den Mitgliedern der beiden Vorgängerverbände, die nun beim Streit um das Kalbitz-Interview offen zutage traten.“

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Rudel und Schwarm

correos
Lateinamerikanische Postausgabe – vermutlich aufgenommen in Lima, Peru, entweder 1979 oder 1984.

Kluger Artikel auf Telepolis: „In Sozialen Medien wirkt eine Dynamik, die sehr viel älter ist als Twitter oder Facebook“.

„Deshalb neigen Nutzer bewusst und unbewusst dazu, ihre Beiträge so zu gestalten, dass sie möglichst viel Aufmerksamkeit, Zustimmung und Weiterverbreitung erreichen. Ein sehr einfacher Weg dazu, der auch ohne kreatives Talent gangbar ist, ist die Empörung. Sie tendiert dazu, ein Phänomen zu erzeugen, das einerseits einem Schwarm und andererseits einem Rudel ähnelt. Einem Schwarm, weil es sich ohne zentrale Führung selbst bildet und gleich agiert, da sich seine Teilnehmer gegenseitig Belohnungserlebnisse liefern. Und einem Rudel, weil dabei häufig ein einzelnes Individuum attackiert wird.“

Elias Canetti schreibt in Masse und Macht über die „Hetzmasse“: „Ein wichtiger Grund für das rapide Anwachsen der Hetzmasse ist die Gefahrlosigkeit des Unternehmens. Es ist gefahrlos, denn die Überlegenheit auf seiten der Masse ist enorm.“ (…) Ein gefahrloser, erlaubter, empfohlener und mit vielen anderen geteilter Mord ist für den weitaus größten Teil der Menschen unwiderstehlich.“

Damit ist heute auch der „soziale Mord“ durch virtuelle Shitstorms gemeint, die durch die Anonymität der Denunzianten noch attraktiver wird. „Alle Formen der Hinrichtung hängen an der alten Übrung des Zusammen-Tötens. Der wahre Henker ist die Masse, die sich um das Blutgerüst versammelt. (…) Der Abscheu vor dem Zusammentöten ist ganz modernen Datums. Man überschätze ihn nicht. Auch heute [„Masse und Macht“ erschien 1960) nimmt jeder an öffentlichen Hinrichtungen teil, durch die Zeitung.“

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Oldtimer

oldtimer

Fotografiert im Dezember 1979 in Lima, Peru. Ich weiß aber nicht, welche Automarke das ist.

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San Lorenzo, revisited

san lorenzo ecuadorsan lorenzo ecuadorsan lorenzo ecuador

Vor vier Jahren schrieb ich: Wir waren mit Schmugglern vom kolumbianischen Tumaco nach San Lorenzo (San Lorenzo (Youtube) in Ecuador gereist. (Vgl. Am Rio Mira, Januar 2015). Damals war San Lorenzo ein verschlafenes und schwülwarmes Tropennest. Unfassbar, dass es dort Google Street View gibt! Ich habe ein wenig herumgezoomt, aber noch nicht einmal den Bahnhof wiedergefunden bzw. die Schienen für den merkwürdigen Schienenbus.

Manchmal begegnet man auf Reisen Menschen, die unsympathisch sind, aber dennoch interessant. In San Lorenzo habe ich jemanden getroffen, der schon lange tot ist und den ich nie im Leben an einem solchen Ort vermutet hätte. Aus meinem Reisetagebuch, November 1979:

Wir übernachten in der Residencial San Lorenzo (Foto oben). Dusche und ziemlich gutes Bad, allerdings im Freien unter Wellblech. San Lorenzo ist fast wie Tumaco, Karibik-Style. Die Leute sind sehr freundlich.

Morgens um sechs fürchterlicher Radiolärm. Wir laufen durchs Dorf und kaufen Brot, Käse, jugos und atun. Wir werden auf der Straße von einem Deutschen angesprochen, der uns zum Frühstück einlädt [oberes Foto links, der Mann rechts ist mein Reisebegleiter H,]. Er ist Jude, seit 1936 hier [in Ecuador], 32 seiner Familienmitglieder seien umgebracht worden. Ein Bild von Golda Meir hängt an der Wand. Er sagt, er sei wohlhabend, im gehöre das Sägewerk (Foto unten), er habe Beziehungen zu den „Bonzen“ in Ecuador. Sein Sohn sei Offizier in der chilenischen Marine. Er stammt aus Stolp in Pommern und erzählt jede Menge Familiengeschichten. Hat humanistische Bildung genossen und sein Abitur auf dem Arndt-Gymnasium in Berlin-Dahlem gemacht und kennt sich in Berlin aus. Er sei 64 Jahre alt und habe die Funklizenz 0006 von Ecuador.

Frühstück mit Kamillentee und Honigbrot. Lang und breit erzählt er Geschichten von Prostituierten in Berlin, ekelhaft. Er will demnächst nach Guayaquil umziehen. Er gibt uns ein Empfehlungsschreiben für den chefe de la estación de ferrocarril [Bahnhofsvorsteher]. Will uns unbedingt Nutten für die Nacht besorgen und lässt sich auch nicht davon abbringen, als wir ablehnen. Die Damen kommen aber zum Glück nicht.

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FYI: Lustkauf

bücher

FYI: Neu in meiner Bibliothek (Links gehen zu Amazon).
– Egon Flaig Ritualisierte Politik. Bd. 1. Zeichen, Gesten und Herrschaft im Alten Rom (Historische Semantik, Band 1) (das stand schon ewig auf meiner Wunschliste, war aber nicht verfügbar).
– Armin Eich: Die römische Kaiserzeit: Die Legionen und das Imperium.
– Peter Feldbauer und Hans-Jürgen Puhle (Hrsg.): Bauern im Widerstand.

Was mache ich an einem Tag, der der Wissenschaft und dem Forschen vorbehalten sein soll (außer Putzen, Waschen und Kochen), zuerst? Ancestry? Bücher schreiben (eines ist konkret in Arbeit), die Konquistadoren als E-Book? Den Feudalismus endlich hinreichend beschreiben? Oder die letzen 900 Fotos aus Lateinamerika weiter sortieren, beschriften und online stellen? Oder alles – und dann nichts davon hinkriegen?

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In response to rioting [Update]

architektur des grauens
Die vielfältige Berichterstattung deutscher Medien über Donald J. Trump (Symbolbild)

Ich habe gerade mindestens ein Dutzend deutscher Medien durchforstet, um belastbare Informationen darüber zu bekommen, welche Bundespolizei der US-amerikanische Präsident eingesetzt hat. Fehlanzeige. Fakten interessieren nicht, Trump-Bashing ist alles.

Der Einsatz einer Bundespolizei durch den Präsidenten ist auch unter bestimmen Umständen legal. Welche Gesetze kommen in Frage? Auch hier keinerlei Informationen in deutschen Medien. Geht es um posse comitatus ?

Mich interessiert nicht, ob die politischen Gegner Trumps hyperventilieren. Mich interessieren nur Fakten. Typisch für die merkwürdige Berichterstattung ist die Stuttgarter Zeitung:
„Ist der Einsatz von Sicherheitskräften des Bundes [Welche? Können das Journalisten nicht herausfinden?] in den Städten legal? Ja, bis zu einem gewissen Grad. [Bis zu welchem?] Bundesbehörden können Bundesrecht auf Bundesgebiet, wie dem Gerichtsgebäude in Portland, durchsetzen. Beamte in Portland und im Bundesstaat Oregon meinen jedoch, die Sicherheitskräfte hätten außerhalb ihres Zuständigkeitsbereiches operiert. [Meinungen interesiseren nicht.] Die Frage kam auf, ob dies verfassungsgemäß war.“

Wer fragt? Sollen Journalisten nicht Ross und Reiter nennen? Beantwortet diese fucking Frage oder recherchiert, welche Gesetze in Frage kommen.]

Telepolis hat natürlich mehr und auch Links, aber das ist absolut kein Mainstream-Medium. Die unspecified police war laut The Nation die Border Patrol Tactical Unit (BORTAC).
The unit was created in 1984 [unter Ronald Reagan] to serve a civil disturbance function in response to rioting at legacy Immigration and Naturalization Service detention facilities. It quickly evolved and acquired additional skill sets in high-risk warrant service; intelligence, reconnaissance and surveillance; foreign law enforcement / Border Patrol capacity building; airmobile operations; maritime operations; and precision marks- man/observer.

Trump reizt also nur seine Karten aus. Wir haben dagegen die Notstandsgesetze Artikel 87a.

[Update] Fefe hat etwas Einleuchtendes dazu.

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Nachtwache oder: Der Himmel über Berlin

himmel berlin nacht

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Kriege verhindern

Warum gibt es in Berlin keine Straße, die nach Georg Elser benannt ist? Nur so als Warnung für die herrschende Klasse. Es muss ja nicht Arthur Harris sein.

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Anthropomorph

heiligenfigur

Fotografiert in meiner Unterkunft in Chivay im Colca-Tal, Peru (März 1984).

Für mich ist so etwas rätselhaft. Wieso fällt mir jetzt anthropomorph ein? Oder besser: Magie? Ein (für mich lächerliches) Objekt, das durch seine – durch einen Gruppenkonsens a priori zugeschriebenen Eigenschaften – „Gesellschaft“ konstituiert und erfahrbar macht? Das Gegenteil von Protestantismus eben?

Die spinnen, die Katholiken….

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Schlangenhaut

schlangenhaut

Fotografiert auf einem Markt in Villavicencio in den Llanos im Osten Kolumbiens, Mitte Januar 1982.

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Tȟatȟáŋka Íyotake oder: #redlivesmatter

sitting Bull

Heute (oder gestern) vor 139 Jahren, am 20. Juli 1881, kapitulierte Sitting Bull, der Anführer der Sioux, mit einer Handvoll Gefährten in North Dakota vor der US-Armee.

Sitting Bull war Häuptling und Schamane der HunkpapaLakotaSioux. Als vor allem spiritueller Anführer leistete er jahrelangen Widerstand gegen die US-amerikanische Regierungspolitik.

After the Battle of Little Big Horn, Sitting Bull led his people north to Canada, remaining there until 1881. By the time of his return, the railroad was close to completion; the containment of Indians on their reservations was ongoing; random raids and massacres of various bands that attempted to move to traditional hunting lands had become a feature of Indian life. And well underway was the systematic starvation of the Sioux through the U.S. government’s „Buffalo Harvest“ program.

The buffalo, essential to the survival of the Sioux way of life, were being eradicated from the prairies. Hunters were paid a bounty to kill as many as possible. Huge mountains of buffalo skulls were common features on the prairies of the Dakotas and Montana. The purpose of this program was described by an army officer to reporter John F. Finerty: “Better [to] kill the buffalo than have him feed the Sioux.” The intention was not only to break the spirit of the Sioux Nation but also to force Indians to subsist on handouts from the government.

And it worked. Sitting Bull, on his return to Montana, watched 300 of his tribespeople starve to death during the winter of 1883 at Fort Peck. Neither the medical treatment nor food rations promised by the government were available to prevent this.(GRIID)

1883 soll er zum katholischen Christentum konvertiert sein, blieb jedoch nach Bericht seiner Freundin Mary Collins (1846–1920) ein glühender Gegner der Kirche. [Sympathischer Kerl!]

Ein Mix seiner Worte gibt es auch gesungen. Da das Dokument Sitting Bull speaking to the U.S. Secretary of War & Secretary of the Interior, as recorded by the Northwest Mounted Police, Fort Walsh, Saskatchewan, Canada p. 9 (18 October 1877) auf Wikipedia nicht mehr gibt, habe ich es hier online gestellt.

1890 wurde Sitting Bull von Indianerpolizisten bei einer versuchten Verhaftung erschossen.

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Digitale linke Spießer

Jan Freyn in Zeit online: „Die heutige Linke wacht mit polizeilichem Blick über Diskurshecken und leugnet die eigene Macht, um ungestört moralisieren zu können. Das hilft weder ihr noch anderen.“

„…wird unsere Zeit zunehmend und in nicht unerheblichem Maße von „linken“ Gestalten geprägt, die alle genannten Momente in sich bündeln: einen Hang zu Konformität, krasser Komplexitätsreduktion und moralistischer Dogmatik.“

Nehmt dies, Identitäre, Vielfältige und GendersprecherI*_:Innen! Ihr seid nicht links!

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Collection Builder

Der Schockwellenreiter wies auf den Collection Builder hin, ein Tool, das zum Beispiel ideal wäre für meine Dokumentensammlung (von Texten über Fotos bis hin zu Videos) zur Familiengeschichte. Leider ist die stand alone-Version noch under construction. Wenn das jemand schon nutzt: Ich bin für Tipps dankbar.

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Ambulantes Comida

Quito

Fotografiert in Quito, Ecuador, November 1979, vermutlich ungefähr hier am Bulevard 24 de Mayo. Damals standen dort fliegende Händler und verkauften warme Mahlzeiten.

Ich habe lange gesucht, um die Herberge wiederzufinden, in der ich damals war und die mir aufgrund der Atmosphäre gut gefallen hatte.

Damals hieß sie Gran Casino, heute heisst sie Hostel Rebel an der Gacía Moreno, fast an der Ecke Ambato. Quito fand ich aussergewöhnlich interessant, aber mit den Details will ich die Leserschaft nicht langweilen, sonst beschwert sich wieder jemand.

Das Gran Casino war ein Treffpunkt und Geheimtipp für echte Globetrotter, wo man auch Leute traf, die Informationen weitergaben. Für die Nachgeborenen: Es gab kein Internet, keine richtigen Reiseführer für Rucksacktouristen ausser dem Velbinger, der aber nicht wirklich hilfreich war. Man musste in Kontakt kommen mit Leuten, und dafür war dieses „Hotel“ gut, und ebenso die Spelunke darin, wo man sich abends traf.

gran casino
Source: South Amerika Handbook, Ende der 70-er

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Über die Streuobstwiese

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Touristen kommen hier eigentlich nie hin. Wir sind mitten in Berlin-Neukölln, im alten Rixdorf. Der öffentliche Weg führt vom Richardplatz zur Böhmischen Strasse. [Andere Perspektive für das erste Foto]

Man überquert die hier schon vor fast zehn Jahren erwähnte Streuobstwiese. Ich habe natürlich so fotografiert, dass der ultrahässliche Neubauklotz, den irgendein mental verwirrter Architekt samt Parkplatz daneben geknallt hat, nicht zu sehen ist.

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Im Vorbeiflug

ISS

Ich finde es immer noch faszinierend. Erstens gibt es eine App, die die Internationale Raumstation zeigt, und zweitens, dass man die auch noch im Vorbeiflug mit einem Smartphone fotografieren kann, immerhin als dahinrasenden Lichtpunkt mitten im Großstadt-Nachthimmel.

Dazu passt thematisch die App SkyView.

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