Palace of the Governors

santa fe governors palace

Palace of the Governors, Santa Fe, USA, fotografiert am 26.9.1979. Ich stand auf der Lincoln Avenue.

Meinem Reisetagebuch entnehme ich, dass wir im De Vargas Hotel waren, das heute Hotel St. Francis heißt. Damals haben wir für ein Doppelzimmer mit Bad 22 Dollar bezahlt. Heute kostet es das Fünffache.

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Feuer, Schwert und Eisenbahn

wüsteneisenbahn
Screenshot von Google Maps: Die Wüsteneisenbahn wurde zwischen Wadi Halfa (links oben) und Abu Hamed (unten rechts, am Nil) gebaut, später noch weiter nach Darfur. Heute ist nichts mehr von dem ersten Abschnitt übrig.

„Worte sind kaum zureichend, um die grausame Verlassenheit der Landstriche zu beschreiben, in welche die Bahnlinie und die Bauarbeiter nun eintauchten. Ein geglätteter Ozean hellen Sands dehnte sich weit und breit bis zum Horizont. Mit sinnloser Härte brannte die tropische Sonne auf den flachen Erdboden, der mit bloßer Hand nicht berührt werden konnte, und die dünne Luft flimmerte wie über einem glühenden Heizkessel. Da und dort wuchsen hohe Haufen zerborstenen Gesteins aus dem Boden wie Schlackeninseln im Feuermeer. Und einsam in der unermeßlichen Weite lag Railhead, die Endstation, eine Segeltuchstadt von zweitausendfünfhundert Einwohnern, vollständig ausgestattet mit Bahnhofsgebäude, Läden, Postamt, Telegraphenamt und Kantine mit der bewohnbaren Welt verbunden nur durch zwei parallele Eisenstriche, drei Fuß und sechs Zoll auseinander, die in der Ferne matter und schmaler wurden, bis sie von einer Luftspiegelung verwischt wurden und im Unbestimmten verschwanden.“feuer und schwert im Sudan (Winston S. Churchill: Kreuzzug gegen das Reich des Mahdi, Kapitel 9: Die Wüsteneisenbahn, 1899)

Ich mal solche Geschichten, zumal Churchill ein glänzender Stilist ist, was man sogar in der deutschen Übersetzung merkt. Als Junge habe ich unzählige Abenteuer-Bücher gelesen. Nach der Lektüre des Kapitels über die Wüsteneisenbahn kaufte ich mir gleich aus Neugier Rudolf Slatins „Feuer und Schwert im Sudan – Meine Kämpfe mit den Derwischen. Meine Gefangenschaft und Flucht, 1879-1895“.
1881 war im Sudan der Mahdi-Aufstand ausgebrochen, und die Mahdisten begannen das Land zu erobern. Am 23. Dezember 1883 geriet auch Slatin in Gefangenschaft des Mahdis Muhammad Ahmad. Slatin konnte den Mahdi überzeugen, vom Christentum zum Islam übergetreten zu sein, und wurde deshalb nicht ermordet. Die nächsten zwölf Jahre lebte er als Sklave des Kalifen Abdallahi ibn Muhammad, des Nachfolgers des Mahdi, und erlangte allmählich das Vertrauen der Mahdisten. 1895 gelang Slatin unter abenteuerlichen Umständen die Flucht; er schlug sich bis zu anglo-ägyptischen Truppen durch.

Was für eine Geschichte! Was für ein interessantes Leben?

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Fake News des Tages

monsterwarnung

– Der Zigeunerbaron von Johann Strauss wird in Hamburg nicht mehr aufgeführt. Die Absage des Konzerts erfolgte auf Basis „besorgter Warnungen aus der Nachbarschaft“.

– Michael Müller (SPD, Berlin) möchte gern Bundesbauminister werden. Ich hingegen möchte Bundesverteidigungsminister werden. (Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen!)

Sawsan Chebli betreibt Lobbyarbeit für palästinensische Hersteller von Armbanduhren.

– Karl-Theodor zu Guttenberg hat eine neue Doktorarbeit vorgelegt. Sie handelt von historischen Methoden, Geld zu überweisen, etwa im internationalen Handel. Er hat sich dafür unter anderem mit arabischen Händlern und den Kreuzzügen beschäftigt. Als gelernter Historiker vermute ich, dass er vor allem in der Bibliothek von Alexandria recherchiert hat.

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Let’s not talk about race

New York Times: „A Black Marxist Scholar Wanted to Talk About Race. It Ignited a Fury.“ – „He planned to argue that the left’s intense focus on the disproportionate impact of the coronavirus on Black people undermined multiracial organizing, which he sees as key to health and economic justice.“

Der Guardian hat auch was Schönes: „Multiculturalism has been hijacked by the global elite“.

Ich prophezeie, dass an deutschen Universitäten bald gar keine Diskussion zum Thema mehr möglich sein wird. Ich bin froh, dass ich die universitäre Laufbahn, die mir offen stand, nicht eingeschlagen habe, obwohl zum Beispiel Gendersternchen in altgermanistischen Texten jetzt noch nicht verlangt werden.

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Helm ab zur Beckenmontage

hornbachspülemontageküchenfussboden

Ich hasse es, Anleitungen zu lesen, vor allem dann, wenn man das zu montierende Gerät nur online gesehen hat und man sich überraschen lassen muss, wie es denn wirklich aussieht und wie man es im Detail zusammendröseln soll. Immerhin verlange das fucking manual nicht, dass ich einen Helm aufsetze. Das hiesige Publikum wird sich an die erdbebensicher verstärkte hässliche Spüle in meiner Küche erinnern, die aber jetzt – weil Billigware – vollends aus den Fugen ging.

Merkwürdig, dass bei der neuen Spüle, die jetzt schon aufgebaut ist, aber noch ohne Türen und Schubladen, alldieweil ich erst um 17 Uhr mit der Montage anfangen konnte (ich hatte zwischendurch nicht viele erschöpfende Telefonkonferenzen wie Frau Chebli, sondern nur eine, die aber so museal und retro rüberkam, dass ich, um abzuschweifen, vehement für Jitsi plädierte, was selbst der letzte rüstige Ü80-Journalisten-Rentner hinkriegen könnte, wäre der Wille vorhanden, die technischen Höhen des 12. Jahrhunderts zu erklimmen), jetzt aber noch ein Loch in das Metall gebohrt werden muss, da – o Graus! – gar keine Aussparung vorhanden ist, durch die die Wasserleitung von unten nach oben zum Wasserhahn gelänge, aber für diese Art von Geräuschen die Nachbarschaft, obzwar sehr tolerant, zu nachtschlafender Zeit nicht empfänglich ist, sondern (das ist nur meine Phantasie), falls zum Beispiel jemand auf die Idee käme, die Menschheit mit orientalischem Gedudel, was mir schwer auf das Gemüt schlägt, zu beglücken, womöglich aus dem geöffneten Fenster in meine Richtung, den Krach aus meiner Wohnung mit dem preußischen Präsentiermarsch kontern könnte, ab 120 Phon aufwärts, natürlich zuzüglich Verstärker, oder noch schlimmer mit dem Wagnerschen Ritt der Walküre, der mich in die Stimmung brächte, Polen zu überfallen, wie auch schon Woody Allen.

Interessant, dass man wahrhaft archäologische Gefühle bekommt, entdeckt man einen merkwürdig bemalten Küchenfußboden, der, umzingelt von RAL 5010, seit Jahrhunderten langer Zeit nicht mehr gestrichen wurde.

Fest gedübelt in der Erden
Steht die Form aus Span gebrannt.
Morgen muß die Spüle werden!
Frisch, den Bohrer in die Hand!
Von der Stirne heiß
Rinnen muß der Schweiß,
Soll das Werk den Meister loben;
Beinah‘ hätte ich mich verhoben!

Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.
So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft entspringt;
Den schlechten Mann muss man verachten,
Der nie bedacht, was er vollbringt.
Das ist’s ja, was den Menschen zieret,
Und dazu ward ihm der Verstand,
Daß er im innern Herzen spüret,
Was er erschafft mit seiner Hand.

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Wie farbig bin ich et al

La Paz demonstration
Demonstration in La Paz, Bolivien, Mai 1984, Symbolfoto für alles, insbesondere für neugierige Blicke.

Ich wage gar nicht, deutsche Medien zum Thema zu konsumieren, weil ich mich spät am Abend nicht mehr ärgern will. Der Guardian: „Israel signs historic ‚peace‘ deal with UAE that suspends annexation“. Die Jerusalem Post: „Israel, UAE reach historic peace deal: ‘We can make a wonderful future’“. Times of Israel: „Hailing ‘new era with Arab world,’ Netanyahu vows others will follow UAE’s lead“. Al Jazeera: „Israel, UAE announce normalisation of relations with US help“. Die so genannten Palästinenser bzw. deren korrupte Führungsclique lehnen sowieso alles ab, die kann und darf man ignorieren.

Jetzt könne man boshaft sagen: Mit den US-Demokraten wäre das nicht passiert. Für Biden mag das stimmen, aber bei Harris bin ich mir nicht sicher – sie unterstützt Israel, ganz im Gegenteil zu der unsäglichen Ocasio-Cortez, die immer Beifall von den üblichen Verdächtigen und anderen Hijabisten bekam.

Übrigens: Ich wundere mich – oder auch nicht -, dass deutsche Medien Kamala Harris unbedingt zu einer „Schwarzen“ machen wollen. Von der taz erwarte ich nichts anderes – sie streichelt das Gewissen der reichen „weißen“ deutsche Mittelschicht, mit den Negerinnen und Negern (Puls und Atmung noch normal?) weltweit solidarisch zu sein, solange die nicht im Massen in der Kita der Gören und im eigenen Wohnzimmer sitzen. Warum nicht wie im Judentum? Die Mutter entscheidet, also ist Kamala Harris „halbe“ Asiatin, mit dravidischen Wurzeln, aber keinesfalls eine Afro-Amerikanerin.

Sie sagt »Eskimos«, sie sagt »Japsen«, sie sagt »Neger«, aber nie im persönlichen Gespräch, nur auf der Bühne, in einer Art ironisch-distanzierenden Meta-Sprache, und erklärt es damit, dass sie ihre weißen Zuschauer zum Nachdenken auffordern wolle, ob es ihnen vielleicht nur um das eigene und nicht um das Unbehagen der Minderheiten gehe. (Die Süddeutsche über Lisa Eckart, Paywall)

Schwarz ist für Deutsche beautiful, weil die Farbigen in der Opfer-Olypiade permanment die Goldmedaille gewinnen, jedensfalls in Deutschland. Gegen den Robbenbaby_Effekt des maximalen Unterdrücktseins lässt sich nicht argumentieren, und je weiter weg das alles ist, um so solidarischer kann man sein. Zigeuner und Tamilen landen immer auf den hinteren Plätzen. (Nee, Leute, Sinti und Roma passt hier nicht.) Vermutlich würde auch Hengameh Yaghoobifarah am liebsten farbig sein, aber wenn man persische Wurzeln hat, ist man in deren Augen Arier, und das ist so weiß, weißer geht es nicht.

Übrigens hat Tom Wolfe alles schon geschildert – in seinem großartigem Roman Back to Blood.

Wir waren schon mal weiter als heute:
„Until the colour of a man’s skin
Is of no more significance than the colour of his eyes –
Me say war.“

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Dauerempörte Identitäre und die List der Vernunft

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Identitäre Weltsicht, Symbolbild (nur wenige Eingeweihte werden erkennen, was und wo das ist.

– Ein Interview mit Susanne Schröter in der taz ist lesenswert: „Kritik am politischen Islam gerät schnell unter Rassismusverdacht. Ein Interview mit Susanne Schröter vom Forschungszentrum Globaler Islam.“ [Schon erstaunlich, dass es im 21. Jahrhundert immer noch Medien gibt, die keine Links setzen. Mein Mitgliedleid über fallende Auflagen hält sich in Grenzen.]
Schon das Wort Islamismus wird unter Verdacht gestellt. Man möchte den Islam nicht mit negativen Dingen in Bezug bringen, fokussiert stattdessen auf Islamfeindlichkeit oder die Diskriminierung von Muslimen. Man glaubt es kaum, wie viele Projekte zur Islamfeindlichkeit finanziert werden. (…)
Gerade im Bereich der postkolonialen Theorien hat sich eine identitäre Strömung durchgesetzt, die Positionen an äußere Merkmale wie Geschlecht, der Hautfarbe oder Alter koppelt und damit einen neuen Rassismus begründet. Das Feindbild vom „alten, weißen Mann“ ist so eine rassistische Konstruktion.

Das ist logisch und selbstverständlich, nur interessiert Logik diejenigen nicht, die Schröter damit meint. Die Universitäten sind wieder ein Hort der Reaktion wie vor 1968. Ironie der Geschichte: Die Reaktionäre fühlen irrig sich als „Linke“.

– „Eine Ursache der Dauerempörung ist die autoritäre Revolte der Rechten gegen die offene Gesellschaft und die identitäre – besser: antiuniversalistische – Wende eines Teils der Linken. Zudem: die globalen Krisen, die zur Wiederkehr einfacher Weltbilder geführt haben, die weitgehende Selbstabschaffung des Politischen vor der Allmacht „der Märkte“ und die daraus folgende Verschiebung des Politischen auf das Gebiet der Kultur.“ (Deniz Yücel hinter der Paywall der Welt: „Eine offene Gesellschaft muss Mehrdeutigkeiten aushalten“).

Meine Rede: „Multikulti“, heute „Vielfalt“ genannt, ist ein reaktionäres unpolitisches Konzenpt, das Einwanderer auf ein fiktives Konstrukt – deren vermeintliche „Kultur aka Folklore – reduziert. Das sagte und schrieb ich auch schon vor zwanzig Jahren. Man wird im Laufe der Jahre demütig, was die Wirkung der eigenen Worte angeht, auch wenn sie in Buchform gegossen wurden.

– By the way: Journalisten, die das Wort „umstritten“ benutzen, sollten vom Weltgeist sofort eine schallende Ohrfeige bekommen.

– Das letzte Wort hat Lisa Eckhart: „Aber man muss auch mal zugeben können, wenn man recht hat – und den Eindruck hatte ich.“ Ich auch ziemlich oft. (Jemand schrieb hier schon einmal etwas von Sendungsbewusstsein).

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1891 St. John Church

1891 St. John Church

Houston, Texas, USA, 1891 St. John Church, im Sam Houston Park, fotografiert am 23.09.1979.

The 1891 St. John Church was built by German and Swiss immigrant farmers in northwest Harris County for their Evangelical Lutheran congregation. It was either the second or third church building for the congregation, which formed around 1860. Services were held primarily in German until the 1930s.

In meinem Reisetagebuch fand ich noch: „Im Busbahnhof zwei Engländer, die sich darüber beschweren, dass niemand ihre Flagge kennt. Zwei Franzosen sprechen kein Englisch, ich muss beim Fahrkartenkauf übersetzen. Wir werden nach Santa Fe über Fort Stockton fahren.“

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Am Rio Tocuyo

tocuyo

Ja, ich weiß, das Foto ist nichtssagend und uninteressant: Da beugen sich vier Männer über ein offenbar kaputtes Auto. Das eingescannte Dia war voller Staub, vermutlich hatte ich es seit 1998 nicht mehr angesehen. Ich musste es in mühsamer Arbeit restaurieren, was mehrere Stunden gedauert hat. Ich hätte es schlicht gelöscht, aber wollte unbedingt wissen: Wo und warum hast du das damals gemacht?

Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen und wieder ein. Ich hatte die Sierra de Falcón im Norden Venezuelas in Etappen überquert und war in Churuguara südlich der Berge gelandet, einem Ort, der in keinem Reiseführer erwähnt wird, dann weiter nach Santa Cruz de Bucaral.

Sierra de Falcòn
In der Sierra de Falcón.

Von dort war ich zu den Höhlen im Parque nacional Cueva de la Quebrada del Toro gewandert, ein fürchterlicher Gewaltmarsch in glühender Hitze mit schwerem Rucksack, an den ich mich noch heute schaudernd erinnere – ich hatte mich total überschätzt und hätte draufgehen können, weil das Gebiet nur dünn besiedelt ist. Am Ende des Tages war mir das Glück hold, kurz vor Einbruch der Dunkelheit, als mich ein Pickup mit drei Arbeitern überholte, die zu einer Elektrizitätsstation in der Nähe der Höhlen wollten. Die nahmen mich mit und am nächsten Tag auch wieder mit zurück.

Parque nacional Cueva de la Quebrada del ToroParque nacional Cueva de la Quebrada del Toro
Auf dem Marsch durch den Parque nacional Cueva de la Quebrada del Toro.

Während meiner Reise nach Venezuela 1998 – ich war allein unterwegs – habe ich kein richtiges Reisetagebuch geführt, sondern nur Notizen gemacht über Dinge und Fakten, die ich für meinen Roman Die Konquistadoren brauchte. Die Höhlen (leider kein Foto) waren „Kür“, hatten mit der Recherche nichts zu tun. Von Churuguara aus musste ich nach Süden in Richtung Barquisimeto. Durch Mundpropaganda erfuhr ich von einem Mann, der mit seinem Auto und einigen anderen Reisenden genau dort hin wollte, und er hatte noch einen Platz frei. Eine Tagesreise lag vor uns.

Ich wollte unbedingt zum Rio Tocuyo, den man auf halben Weg überqueren muss, und dort ein Foto machen. Warum? Um sich einzustimmen, sollte man die Eingangsszene von Aguirre ansehen und anhören, inklusive der magischen Musik von Popol Vuh. „Meine“ Konquistadoren“ mussten von der Sierra de Falcón absteigen und dann den Rio Tocuyo überqueren. Es gibt sogar einen Augenzeugenbericht.

Den 19. Tag des gedachten Monats [Mai 1538] zogen wir von dannen über das Gebürg, lagen im Veld, 5. Meil. Den zwanzigsten Tag durch die Zynoga (1) de Baragatschan [Paraguachoa], ein fast böser Paß von Wasser und Koth einer viertel Mail lang, bis an die Revier [Fluss] Turkino [Tocuyo] genant. Misten die Pferd überschwemmen, die Kästen und Plunder [Ausrüstung] auf einem Floß überführen, ertrunck ein Christ vnd ein Pferd. Funden hie Metalno [Lope Montalvo de Lugo] vnd Stephan Martin mit etlichen Christen zu Fuß und zu Roß. Lagen hie 5 Tag, zogen den 26. Tag von dannen, lagen im Veld…. 27. Tag durch viel böser Paß von Wasser, lagen im Veld, 3 Meil. Den 28. Tag in einem verbrannten Poblo (2). Funden kein Wasser, war fast heiß. Musten Pferd und Leut mit grosem Durst ungetruncken bleiben, 3 Meil. [Am] 29. Tag an ein flissend Wasser. Den lezten Tag des Mayen ward geschickte Stephan Martin mit 40 Christen, desgleichen Salvato Martin mit 25 Bode [?] Proviant, Weg und Indier zu suchen. Den 9. Tag schickte Stephan Martin bis in 27 Stuck Indier vnd etlich Machilzemira (3) andere Sprache vnd Nation, so mit den Cacquencien [Caquetios] ewige Feindschaft haben. Wurden die gedachten Indier mit etlichen Christen wieder zurück an den Tukuyo [Tocuyo] gechickt, dann etlichen Plunder aus Gebrechen Indier, den zu tragen,… gedachten Rivier geblieben waren.(4)

Ich habe das Thema im 1. Kapitel des 2. Teil meines Romans verarbeitet: „Am Rio Tocuyo“.

Auf meine Bitte hin hatte der Fahrer nur ganz kurz auf der Brücke gehalten, damit ich das Foto machen konnte. Es war trotzdem ein ganz unbeschreibliches Gefühl, das ich mit niemandem teilen kann.
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(1) von Spanisch ciénaga = Sumpf
(2) Spanisch pueblo = Dorf
(3) vermutlich Spanisch maíz semilla = Maiskörner
(4) [Philipp von Hutten an seinen Vater Bernhard von Hutten zu Birkenfeld: Brief aus Coro vom 20. Oktober 1538, aus Eberhard Schmitt und Friedrich Karl von Hutten: Das Gold der Neuen Welt. Die Papiere des Welser-Konquistadors und Generalkapitäns von Venezuela 1534-1541, Hildburghausen 1996.]

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Lisa Eckhart und der Geist der Cancel Culture

lisa Eckhart
Credits: Franziska Schrödinger/Lisa Eckhart

Dass ich heute hier sein darf, das freut mich sehr … für sie.

Da ich deutschsprachiges Kabarett nicht lustig finde, mit Ausnahmen, die man an einer halben Hand abzählen kann, war mir Lisa Eckhart bisher kein Begriff. Jetzt kam die Posse um Ein- und Ausladerei der Dame beim Harbourfront Literaturfestival.

Also habe ich mir einige Auftritte von ihr angesehen, ob an dem Geraune, sie habe Jehova etwas Antisemitisches gesagt, was dran ist.

Ich bin Österreicherin, das muss man nicht dazusagen. Das hört man ja sofort an meinem Rassismus.

Mein erster Eindruck: Das (deutsche) Publikum ist fast immer komplett intellektuell überfordert (sieht man oft schon an deren Kleidung), und ihre Auftritte bei Nuhr, die sie hoffentlich bald nicht mehr nötig hat, sind im Sinne des Wortes Perlen vor die Säue geworfen. „Man getraut sich kaum zu lachen – man könnte was versäumen!“ kommentierte jemand. Noch mehr: Das Lachen bleibt den meisten Leuten im Hals stecken oder kommt, wenn es kommt, mit großer Verzögerung.

Ich war ziemlich entzückt und habe mich gut amüsiert. Sehr selten so etwas Stilvolles gesehen und gehört.

Bei Kunst geht es nicht darum, der Gesellschaft etwas zurückzugeben, sondern es ihr heimzuzahlen.

Schon klar, dass bissiger österreichischer Schmäh, kombiniert mit substantiierter (Vorsicht! Juristenjargon!) Arroganz (Jetzt zeigen Sie mir einen Mann in der Kabarett-Szene, mit dem ich mich nicht runterschliefe….) und Stil hierzulande nicht gut ankommt – die üblichen Verdächtigen heulten demgemaß und vorhersagbar getroffen auf.

Nun zum corpus delicti: Harvey Weinstein, Roman Polanski, Woody Allen: Kann man deren Filme noch guten Gewissens schauen? Wo wir doch nunmehr schmerzlich wissen, dass es sich bei diesen Dreien allesamt um … ich mag es gar nicht sagen … und als wäre das nicht schlimm genug, belästigen sie auch noch Frauen. Weinstein, Polanski, Allen, geborener Allan Konigsberg, finden Sie dieses MeToo nicht auch antisemitisch? Es ist ja wohl nur gut und recht, wenn wir den Juden jetzt gestatten, ein paar Frauen auszugreifen. Mit Geld ist ja nichts gutzumachen. Ich meine, den Juden Reparationen zu zahlen. Das ist ja wie Didi Mateschitz einen Red Bull auszugeben.

Da haben wir immer gegen den dummen Vorwurf gewettert, denen ginge es nur ums Geld. Und jetzt plötzlich kommt heraus, denen geht’s wirklich nicht ums Geld. Denen geht’s um die Weiber! Und deswegen brauchen sie das Geld. Da haben wir endlich unsere Schützlinge endlich aus den Fängen der Rechten befreit, und dann tun sie so was.

Henryk M Broder schreibt süffisant (Welt, Paywall): „Wer an dieser Stelle nicht zusammenzuckt, der hat den Leistungskurs ‚Der Holocaust in der deutschen populären Kultur nach 1945‘ versäumt. So etwas sagt man doch nicht, so etwas sollte man nicht mal denken!“

Und: „Der Schmäh, die Hofreitschule der kunstvollen Beleidigung, wie sie unter anderen Peter Handke mit der ‚Publikumsbeschimpfung‘ perfektioniert hat. In Deutschland kommt es auf die ‚Haltung‘ an, in Österreich auf ‚Unterhaltung‘. Und wo Deutschland bereits übelnimmt, da fängt ‚oa Hetz‘ in Österreich gerade erst an.“

Wie sie selbst sagt: Der feuchte Alptraum der politischen Korrektheit – wenn die „Opfer“ sich nicht so verhalten, wie „man“ sich das so wünscht. Was ist denn das für ein sittlicher Inzest, wenn sich ein Opfer an einem Opfer vergreift? Da kennt sich ja kein Mensch mehr aus!

Wenn sie Witze über „die Juden“ macht, und das Publikum lachen will, aber stockt, weil es sich nicht traut, sagt sie beiläufig: Lassen Sie’s raus. Genau. Das ist exakt die Methode Gerhard Polt.

Lisa Eckhart ist natürlich eine Kunstfigur, wie sie sich gibt, und das deutsche Publikum möchte nicht allzuoft in den Spiegel schauen. Das wird nicht lange gut gehen. Ich schließen mich einem Kommentator an:
„Lisa Eckhart ist genial. Sie reißt den antisemitischen Zeitgeist-Spießern die Maske vom Gesicht, indem diese in Schockstarre erleben müssen, dass ihre geheimsten Gedanken offen ausgesprochen werden. Der einzige Schutz gegen diese Entlarvung ist inszenierte Empörung.“

Kann man mich überhaupt kritisieren? Ich bin eine Frau..

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Frontfrau für die Revolution nicht auszuschließen

SPD-Chefin Esken schließt eine Koalition unter grüner Kanzlerschaft nicht aus. SPD und Grüne kommen zur Zeit zusammen auf 35 Prozent.

Ich schließe übrigens auch nicht aus, graue Eminenz einer revolutionären Arbeiter- und Bauernregierung zu werden. Ich gehe davon aus, dass die Leserschaft mich dabei unterstützt. Wir brauchten nur noch eine Frontfrau. Jemand Interesse?

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In den Spelunken Leticias

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Leticia am Amazonas im Süden Kolumbiens. (Die Fotos hatte ich hier schon gepostet, aber nicht die Passage aus meinem Tagebuch.)

Aus meinem Reisetagebuch, etwas erweitert:
Am Eingang der Stadt steht ein Schild: 18.000 Einwohner, temperatura 32o [Grad Celsius]. Viele kleine Läden mit allem, mit dem man handeln kann. Ein paar Schiffchen im Kleinformat. Manchmal sieht man „zivilisierte“ Indianer – die Physiognomie ist hier schon im Durchschnitt anders als im Hochland, rundlicher, die Menschen sind in der Regel kleiner.

Die wenigen Ausländer treffen sich unvermeidlich abends in den nicht sehr Vertrauen erweckenden Spelunken am Fluss mit dazu passendem Publikum. Ein Engländer erzählt uns von einem Überfall in Cali: zwei Polizisten hätten auf ihn eingeschlagen – sie wollen 300 Dollar haben. Sie schleppten ihn in sein Hotel, weil niemand seine Schecks hätte wechseln können, mit Wachtposten vor der Tür. Ein Freund lenkt den Mann mit einer Prostituierten ab, der Engländer kann seinen Konsul anrufen. Der wiederum ist mit dem Polizeichef befreundet. Es wird hin- und her telefoniert, alles ist informell – Südamerika eben. Am nächsten Tag rückt ein Kommando der DAS an, des Departamentos Admistrativo de Seguridad – die „Drogenpolizei“ und sorgt für Ordnung. Mit denen ist normalerweise nicht gut Kirschen essen. Die DAS verhält sich zur normalen Polizei Kolumbiens wie die GSG 9 zu einem Verkehrspolizisten. Der Engländer ist jedenfalls freigekommen, ohne seine Barschaft zu verlieren. Und vermutlich hat der Konsul den Polizeichef dann beim Golf gewinnen lassen oder so ähnlich.

Irgendwann stößt ein völlig betrunkener deutschstämmiger Kolumbianer zu uns, der alle Getränkerechnungen bezahlt.

Am nächsten Morgen gibt es einen Flaggenaufzug mit schräger Militärmusik und einem „Gleichschritt“, bei dem sich jeder Preuße schaudernd abwendet. Auf dem Fussballplatz läuft jemand mit einem DDR-T-Shirt herum, wo auch immer er das aufgetrieben hat. Ein Kolumbianer wird von seinen Landsleuten angemacht, weil er während der Nationalhymne sitzen bleibt.

Tabatinga ist der erste Ort in Brasilien. Die Grenzbeamten möchten gern 600 Dollar pro Person vorgezeigt bekommen, mittellose gringos dürften nicht einreisen. Ich verstehe kein Wort von dem merkwürdigen Portugiesisch, was hier gesprochen wird. Wir haben 1600 Kilometer per Schiff auf dem Amazonas vor uns. Bis Manaus werden wir zehn Tage brauchen.

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Malicious Tor Relays

tor servers

Medium.com: „How Malicious Tor Relays are Exploiting Users in 2020 (Part I)
– 23% of the Tor network’s exit capacity has been attacking Tor users“.

„So far 2020 is probably the worst year in terms of malicious Tor exit relay activity since I started monitoring it about 5 years ago. As far as I know this is the first time we uncovered a malicious actor running more than 23% of the entire Tor network’s exit capacity. That means roughly about one out of 4 connections leaving the Tor network were going through exit relays controlled by a single attacker.“

Conclusio: The full extend of their operations is unknown, but one motivation appears to be plain and simple: profit. (…) Malicious relays are just used to gain access to user traffic. To make detection harder, the malicious entity did not attack all websites equally. It appears that they are primarily after cryptocurrency related websites — namely multiple bitcoin mixer services.

Hintergrundartikel desselben Autors (08.12.2019): The Growing Problem of Malicious Relays on the Tor Network.

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Im Reich des Mahdi oder: Islamismus, retro-style

mahdimahdiIch las neulich Sebastian Haffners Biografie Winston Churchill in einem Rutsch durch. Ich wusste nicht, dass Churchill 1898 am Krieg gegen den Mahdi-Aufstand im Sudan teilgenommen hatte – oder: ich wusste rein gar nichts über die Geschichte des Sudan. Bei der Lektüre der einschlägigen Websites fiel mir auf, dass es einige Vorläufer dieser „Mahdi“-Aufstände gab – und natürlich erinnerte ich mich an die Mahdi-Trilogie von Karl May, die ich aber als Junge nicht gelesen hatte.

Ich besorgte mir also das Original Winston Churchills in deutscher Übersetzung: Kreuzzug gegen das Reich des Mahdi, und erwartete ein gut geschriebenes Buch über „Abenteuer“ [es geht um einen Kolonialkrieg] in fremder Zeit in fremden Ländern, da der Autor immerhin Nobelpreisträger für Literatur ist. Ich bin positiv überrascht – es ist weit mehr. Allein die Einleitung von Georg Brunold: Winston S. Churchill und die Geburtsstunde des modernen politischen Islam (33. Seiten) ist eine glänzende, informative und aktuelle Einführung in das Thema, weitaus besser als Online-Quellen. Mir ging es wie ein Rezensent über Rian Malans Mein Verräterherz (unter den top ten aller Bücher, die ich jemals gelesen habe) schrieb: „…ein Stück Afrika, von dem wir alles zu wissen glauben – und wussten doch gar nichts.“

„Warum habt ihr die Leute, welche hier am Boden liegen, gefesselt?“
„Sie sind Gefangene von uns, Sklavenjäger.“
„Das ist doch kein Verbrechen?“
„Nun, dann Menschenraub!“
„Sklaven, überhaupt Schwarze, sind keine eigentlichen Menschen. Du wirst diese Männer also frei lassen!“
Der Mann war wohl etwas über dreißig Jahre alt, hager und trug einen dunkeln, nicht sehr dichten Vollbart. Sein Gewand war weiß gewesen, jetzt aber nicht mehr von allzu reinlichem Aussehen. Der Ausdruck seines Gesichtes war streng, düster asketisch. Er stand gerade und stolz aufgerichtet vor mir, und seine Augen blickten mich fast drohend an, als ob er und nicht ich es sei, der zu befehlen hatte. Ich ahnte nicht, daß dieser Mann später als Mahdi eine so hervorragende Rolle spielen werde.
(Karl May: Der Mahdi)

Bei allen Mahdis geht es um Messianismus, also um eine Mix aus Endzeit-Erwartung und Klassenkampf in religiösem Kostüm. Im 19. Jahrhundert, schreibt Brunold, „erschütterte ein Geist der Revolte und des Neubeginns die islamische Welt“, „entfacht durch soziale, wirtschaftliche und politische Unzufriedenheit.“ – „Nach Jahrhunderten obrigkeitlicher Korruption und Dekadenz, unter denen die verschütteten Quellen wahrer Religon beschworen wurde, konnte allein Gott Abhilfe versprechen – durch Rückkehr zu ihm und Erneuerung des rechtgeleiteten Glaubens.“ Das entspricht exakt der Marxschen Definition: „Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist.“

Ein Zitat Charles Gordons, des britischen Generalgouverneurs der ägyptischen Provinz Sudan, bestätigt das: „Nach dem zu urteilen, was ich von diesem sogenannten fanatischen Land gesehen habe, glaube ich nicht, dass es hier Fanatismus gibt in dem Sinne, wie ihn die Welt gekannt hat. Es geht weit mehr um Fragen des Eigentums und gleicht mehr einem Kommunismus unter der Flagge der Religion.“ (The journals of Gordon Khartoum) Eine klare Einsicht von einem britischem Kolonialoffizier, die man sich auch für die deutsche Journaille wünscht, die meint, über den so genannten Islamismus in Afrika meint berichten zu müssen.

Brunold erwähnt den Aufstand des Diponegoro 1825 auf Java gegen die Holländer, die indische Rebellion von 1857, die anglo-afghanischen Kriege zwischen 1839 und 1919, dem Widerstand des Imam Schamil der Muslime in Dagestan gegen die Russen, den „heiligen Krieg“ der Muwahiddun, der Vorläufer der heutigen saudischen Wahhabiten, 1811-1818 gegen Ägypten, der nur mit Hilfe der britischen Armee gewonnen werden konnte, und das Kalifat von Sokoto im heutigen Nigeria, das die Briten 1903 zerschlugen.

Der Mahdi-Aufstand von 1881 bis 1899 im Sudan, über den Churchill berichtet, „gilt als der erste – zumindest kurzzeitig – erfolgreiche Aufstand einer afrikanischen Bevölkerungsgruppe gegen den Kolonialismus und führte am Ende des 19. Jahrhunderts zur Bildung des Kalifats von Omdurman (auch Mahdi-Reich oder Reich des Mahdi). Die Mahdisten eroberten bis 1885 weite Teile des Landes und wurden 1898 durch eine anglo-ägyptische Streitmacht besiegt.“

Brunold schreibt über den Madhi: In knapp dreieinhalb Jahren des Aufstands bis zum Fall von Khartum war der gewiefte Taktkliker Mohammed Ahmed immer erst in die Gebiete einmarschiert, deren Bevölkerung er bereits auf seiner Seite wußte. Unblutige Siege zog er vor, in deren Folge die traditionellen lokalen Führer allerdings nichts zu lachen und noch weniger zu sagen hatten. Es ist nicht bekannt, daß einer seiner Emire in den Provinzen sich jemals an die Versprechungen gehalten hätte, mit denen zuvor den Gegnern die Kapitulation schmackhaft gemacht worden war. Unter seinen christlichen Gefangenen ließ der Mahdi nur Priestern das Leben und zugleich ihren Glauben. Europäische Söldneroffiziere schonte er, wenn sie sich ergeben hatten und seinen Glauben annahmen. Islam oder das Schwert hieß in großer Tradition die Wahl, die er seinen ungläubigen Feinden ließ. Beim Einzug nach Khartum wurden Tausende massakriert, geköpft, verstümmelt, die verbliebenen Europäer neben Gordon als einzigem Militär der österreichische Konsul Martin Hansal und einige Dutzend Zivilisten samt Kindern, Hunden und Papageien erschlagen, die Frauen versklavt.

Wenn man also heute über den Darfur-Konflikt (das ehemalige Sultanat Darfur) redet und über Dschandschawid, muss man wissen, dass die Vorgeschichte ein paar hundert Jahre zurückreicht. Brunold weist aber darauf hin, dass alle pan-islamischen Bewegungen in Afrika sich schnell zu „ethnisch abgestützten, offen rassistischen Militärdiktaturen“ wandelten.

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High Noon

high noon

High Noon, S-Bahnhof Neukölln, leider nicht der Jupitermoon Io.

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Chicas de Venezuela, revisitado

chicas

Mädchen aus Elorza, Venezuela 1998 [anderes Foto der beiden chicas].

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War Council

KreuzbergKreuzbergKreuzbergKreuzbergKreuzberg

Gestern war ich im tiefsten gentrifizierten Kreuzberg mit Freunden (vier Journalistinnen und fünf Journalisten), um Kriegsrat auf einer Terrasse zu halten. Ich schweige darüber, worum es ging. (Demnächst mehr in diesem Theater.)

Es gab arabisches Essen, Corona- und Hijab-frei, umschwärmt von den Bienen, die fünf Meter weiter ihren Stock hatten. Die Gastgeber imkern selbst – ich habe zum ersten Mal eine Honigschleuder gesehen.

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Piratenbucht, revisited

pirate's baypirate's bay

Das bin ich 1982 in Charlotteville an der Man-O-War-Bay auf Tobago (Republic of Trinidad and Tobago, Kleine Antillen). Versprochen: Mehr nichtssagende Fotos hierzu wird es nicht mehr haben.

Wenn man übrigens per images.google.com z. B. nach „Charlotteville“ und „Tobago“ sucht, hat man den Eindruck, dass sich seitdem gar nicht viel geändert hat. Und das ist auch gut so.

Ich habe auch in meinem Reisetagebuch nachgeschaut (Anfang März 1982): Wir haben nichts gemacht außer zu chillen und zu baden. Zu Charlotteville habe ich noch ein paar interessante Details, aber die passen besser zu den Aufnahmen, die ich noch nicht online gestellt habe.

[Weitere Fotos vom diesem paradiesischen Strand, mit und ohne Frau, 04.02.2020, 28.05.2020 und am 31.07.2012.]

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Es blubt nicht mehr

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Rein zufällig bin ich beim Radeln (zu einem Baumarkt) auf die Ruinen des ehemaligen Berliner Luft- und Badeparadieses (Blub) in Berlin-Britz gestoßen. Am 21.07.2016 war es bei einem Brand fast völlig zerstört worden.

Der Tagesspiegel schrieb 2018:
„Schon vor zwei Jahren hätten die Spaßbad-Ruinen abgerissen werden sollen, um Platz für ein neues Wohngebiet zu machen. Doch mit dem Antritt von Rot-Rot-Grün im Herbst 2016 kam auch dieses Projekt vorerst zum Erliegen. Der neue grüne Baustadtrat Jochen Biedermann hatte die Verhandlungsführung seines Amtsvorgängers Thomas Blesing (SPD) aus der BVV heraus heftig kritisiert. Nun war er plötzlich selbst verantwortlich und wollte seine Kritik nicht einfach stillschweigend beerdigen.“

Mit dem Bauen haben es die Grünen bekanntlich ja nicht so. Wichtig ist nur, dass beim Nicht-Bauen die „richtige“ Sprache gesprochen wird.

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Perspektive

perspektive

Public Domain Review: „The Geometric Landscapes of Lorenz Stoer (1567)“.

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