Am Rio Tocuyo

tocuyo

Ja, ich weiß, das Foto ist nichtssagend und uninteressant: Da beugen sich vier Männer über ein offenbar kaputtes Auto. Das eingescannte Dia war voller Staub, vermutlich hatte ich es seit 1998 nicht mehr angesehen. Ich musste es in mühsamer Arbeit restaurieren, was mehrere Stunden gedauert hat. Ich hätte es schlicht gelöscht, aber wollte unbedingt wissen: Wo und warum hast du das damals gemacht?

Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen und wieder ein. Ich hatte die Sierra de Falcón im Norden Venezuelas in Etappen überquert und war in Churuguara südlich der Berge gelandet, einem Ort, der in keinem Reiseführer erwähnt wird, dann weiter nach Santa Cruz de Bucaral.

Sierra de Falcòn
In der Sierra de Falcón.

Von dort war ich zu den Höhlen im Parque nacional Cueva de la Quebrada del Toro gewandert, ein fürchterlicher Gewaltmarsch in glühender Hitze mit schwerem Rucksack, an den ich mich noch heute schaudernd erinnere – ich hatte mich total überschätzt und hätte draufgehen können, weil das Gebiet nur dünn besiedelt ist. Am Ende des Tages war mir das Glück hold, kurz vor Einbruch der Dunkelheit, als mich ein Pickup mit drei Arbeitern überholte, die zu einer Elektrizitätsstation in der Nähe der Höhlen wollten. Die nahmen mich mit und am nächsten Tag auch wieder mit zurück.

Parque nacional Cueva de la Quebrada del ToroParque nacional Cueva de la Quebrada del Toro
Auf dem Marsch durch den Parque nacional Cueva de la Quebrada del Toro.

Während meiner Reise nach Venezuela 1998 – ich war allein unterwegs – habe ich kein richtiges Reisetagebuch geführt, sondern nur Notizen gemacht über Dinge und Fakten, die ich für meinen Roman Die Konquistadoren brauchte. Die Höhlen (leider kein Foto) waren „Kür“, hatten mit der Recherche nichts zu tun. Von Churuguara aus musste ich nach Süden in Richtung Barquisimeto. Durch Mundpropaganda erfuhr ich von einem Mann, der mit seinem Auto und einigen anderen Reisenden genau dort hin wollte, und er hatte noch einen Platz frei. Eine Tagesreise lag vor uns.

Ich wollte unbedingt zum Rio Tocuyo, den man auf halben Weg überqueren muss, und dort ein Foto machen. Warum? Um sich einzustimmen, sollte man die Eingangsszene von Aguirre ansehen und anhören, inklusive der magischen Musik von Popol Vuh. „Meine“ Konquistadoren“ mussten von der Sierra de Falcón absteigen und dann den Rio Tocuyo überqueren. Es gibt sogar einen Augenzeugenbericht.

Den 19. Tag des gedachten Monats [Mai 1538] zogen wir von dannen über das Gebürg, lagen im Veld, 5. Meil. Den zwanzigsten Tag durch die Zynoga (1) de Baragatschan [Paraguachoa], ein fast böser Paß von Wasser und Koth einer viertel Mail lang, bis an die Revier [Fluss] Turkino [Tocuyo] genant. Misten die Pferd überschwemmen, die Kästen und Plunder [Ausrüstung] auf einem Floß überführen, ertrunck ein Christ vnd ein Pferd. Funden hie Metalno [Lope Montalvo de Lugo] vnd Stephan Martin mit etlichen Christen zu Fuß und zu Roß. Lagen hie 5 Tag, zogen den 26. Tag von dannen, lagen im Veld…. 27. Tag durch viel böser Paß von Wasser, lagen im Veld, 3 Meil. Den 28. Tag in einem verbrannten Poblo (2). Funden kein Wasser, war fast heiß. Musten Pferd und Leut mit grosem Durst ungetruncken bleiben, 3 Meil. [Am] 29. Tag an ein flissend Wasser. Den lezten Tag des Mayen ward geschickte Stephan Martin mit 40 Christen, desgleichen Salvato Martin mit 25 Bode [?] Proviant, Weg und Indier zu suchen. Den 9. Tag schickte Stephan Martin bis in 27 Stuck Indier vnd etlich Machilzemira (3) andere Sprache vnd Nation, so mit den Cacquencien [Caquetios] ewige Feindschaft haben. Wurden die gedachten Indier mit etlichen Christen wieder zurück an den Tukuyo [Tocuyo] gechickt, dann etlichen Plunder aus Gebrechen Indier, den zu tragen,… gedachten Rivier geblieben waren.(4)

Ich habe das Thema im 1. Kapitel des 2. Teil meines Romans verarbeitet: „Am Rio Tocuyo“.

Auf meine Bitte hin hatte der Fahrer nur ganz kurz auf der Brücke gehalten, damit ich das Foto machen konnte. Es war trotzdem ein ganz unbeschreibliches Gefühl, das ich mit niemandem teilen kann.
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(1) von Spanisch ciénaga = Sumpf
(2) Spanisch pueblo = Dorf
(3) vermutlich Spanisch maíz semilla = Maiskörner
(4) [Philipp von Hutten an seinen Vater Bernhard von Hutten zu Birkenfeld: Brief aus Coro vom 20. Oktober 1538, aus Eberhard Schmitt und Friedrich Karl von Hutten: Das Gold der Neuen Welt. Die Papiere des Welser-Konquistadors und Generalkapitäns von Venezuela 1534-1541, Hildburghausen 1996.]

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Lisa Eckhart und der Geist der Cancel Culture

lisa Eckhart
Credits: Franziska Schrödinger/Lisa Eckhart

Dass ich heute hier sein darf, das freut mich sehr … für sie.

Da ich deutschsprachiges Kabarett nicht lustig finde, mit Ausnahmen, die man an einer halben Hand abzählen kann, war mir Lisa Eckhart bisher kein Begriff. Jetzt kam die Posse um Ein- und Ausladerei der Dame beim Harbourfront Literaturfestival.

Also habe ich mir einige Auftritte von ihr angesehen, ob an dem Geraune, sie habe Jehova etwas Antisemitisches gesagt, was dran ist.

Ich bin Österreicherin, das muss man nicht dazusagen. Das hört man ja sofort an meinem Rassismus.

Mein erster Eindruck: Das (deutsche) Publikum ist fast immer komplett intellektuell überfordert (sieht man oft schon an deren Kleidung), und ihre Auftritte bei Nuhr, die sie hoffentlich bald nicht mehr nötig hat, sind im Sinne des Wortes Perlen vor die Säue geworfen. „Man getraut sich kaum zu lachen – man könnte was versäumen!“ kommentierte jemand. Noch mehr: Das Lachen bleibt den meisten Leuten im Hals stecken oder kommt, wenn es kommt, mit großer Verzögerung.

Ich war ziemlich entzückt und habe mich gut amüsiert. Sehr selten so etwas Stilvolles gesehen und gehört.

Bei Kunst geht es nicht darum, der Gesellschaft etwas zurückzugeben, sondern es ihr heimzuzahlen.

Schon klar, dass bissiger österreichischer Schmäh, kombiniert mit substantiierter (Vorsicht! Juristenjargon!) Arroganz (Jetzt zeigen Sie mir einen Mann in der Kabarett-Szene, mit dem ich mich nicht runterschliefe….) und Stil hierzulande nicht gut ankommt – die üblichen Verdächtigen heulten demgemaß und vorhersagbar getroffen auf.

Nun zum corpus delicti: Harvey Weinstein, Roman Polanski, Woody Allen: Kann man deren Filme noch guten Gewissens schauen? Wo wir doch nunmehr schmerzlich wissen, dass es sich bei diesen Dreien allesamt um … ich mag es gar nicht sagen … und als wäre das nicht schlimm genug, belästigen sie auch noch Frauen. Weinstein, Polanski, Allen, geborener Allan Konigsberg, finden Sie dieses MeToo nicht auch antisemitisch? Es ist ja wohl nur gut und recht, wenn wir den Juden jetzt gestatten, ein paar Frauen auszugreifen. Mit Geld ist ja nichts gutzumachen. Ich meine, den Juden Reparationen zu zahlen. Das ist ja wie Didi Mateschitz einen Red Bull auszugeben.

Da haben wir immer gegen den dummen Vorwurf gewettert, denen ginge es nur ums Geld. Und jetzt plötzlich kommt heraus, denen geht’s wirklich nicht ums Geld. Denen geht’s um die Weiber! Und deswegen brauchen sie das Geld. Da haben wir endlich unsere Schützlinge endlich aus den Fängen der Rechten befreit, und dann tun sie so was.

Henryk M Broder schreibt süffisant (Welt, Paywall): „Wer an dieser Stelle nicht zusammenzuckt, der hat den Leistungskurs ‚Der Holocaust in der deutschen populären Kultur nach 1945‘ versäumt. So etwas sagt man doch nicht, so etwas sollte man nicht mal denken!“

Und: „Der Schmäh, die Hofreitschule der kunstvollen Beleidigung, wie sie unter anderen Peter Handke mit der ‚Publikumsbeschimpfung‘ perfektioniert hat. In Deutschland kommt es auf die ‚Haltung‘ an, in Österreich auf ‚Unterhaltung‘. Und wo Deutschland bereits übelnimmt, da fängt ‚oa Hetz‘ in Österreich gerade erst an.“

Wie sie selbst sagt: Der feuchte Alptraum der politischen Korrektheit – wenn die „Opfer“ sich nicht so verhalten, wie „man“ sich das so wünscht. Was ist denn das für ein sittlicher Inzest, wenn sich ein Opfer an einem Opfer vergreift? Da kennt sich ja kein Mensch mehr aus!

Wenn sie Witze über „die Juden“ macht, und das Publikum lachen will, aber stockt, weil es sich nicht traut, sagt sie beiläufig: Lassen Sie’s raus. Genau. Das ist exakt die Methode Gerhard Polt.

Lisa Eckhart ist natürlich eine Kunstfigur, wie sie sich gibt, und das deutsche Publikum möchte nicht allzuoft in den Spiegel schauen. Das wird nicht lange gut gehen. Ich schließen mich einem Kommentator an:
„Lisa Eckhart ist genial. Sie reißt den antisemitischen Zeitgeist-Spießern die Maske vom Gesicht, indem diese in Schockstarre erleben müssen, dass ihre geheimsten Gedanken offen ausgesprochen werden. Der einzige Schutz gegen diese Entlarvung ist inszenierte Empörung.“

Kann man mich überhaupt kritisieren? Ich bin eine Frau..

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Frontfrau für die Revolution nicht auszuschließen

SPD-Chefin Esken schließt eine Koalition unter grüner Kanzlerschaft nicht aus. SPD und Grüne kommen zur Zeit zusammen auf 35 Prozent.

Ich schließe übrigens auch nicht aus, graue Eminenz einer revolutionären Arbeiter- und Bauernregierung zu werden. Ich gehe davon aus, dass die Leserschaft mich dabei unterstützt. Wir brauchten nur noch eine Frontfrau. Jemand Interesse?

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In den Spelunken Leticias

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Leticia am Amazonas im Süden Kolumbiens. (Die Fotos hatte ich hier schon gepostet, aber nicht die Passage aus meinem Tagebuch.)

Aus meinem Reisetagebuch, etwas erweitert:
Am Eingang der Stadt steht ein Schild: 18.000 Einwohner, temperatura 32o [Grad Celsius]. Viele kleine Läden mit allem, mit dem man handeln kann. Ein paar Schiffchen im Kleinformat. Manchmal sieht man „zivilisierte“ Indianer – die Physiognomie ist hier schon im Durchschnitt anders als im Hochland, rundlicher, die Menschen sind in der Regel kleiner.

Die wenigen Ausländer treffen sich unvermeidlich abends in den nicht sehr Vertrauen erweckenden Spelunken am Fluss mit dazu passendem Publikum. Ein Engländer erzählt uns von einem Überfall in Cali: zwei Polizisten hätten auf ihn eingeschlagen – sie wollen 300 Dollar haben. Sie schleppten ihn in sein Hotel, weil niemand seine Schecks hätte wechseln können, mit Wachtposten vor der Tür. Ein Freund lenkt den Mann mit einer Prostituierten ab, der Engländer kann seinen Konsul anrufen. Der wiederum ist mit dem Polizeichef befreundet. Es wird hin- und her telefoniert, alles ist informell – Südamerika eben. Am nächsten Tag rückt ein Kommando der DAS an, des Departamentos Admistrativo de Seguridad – die „Drogenpolizei“ und sorgt für Ordnung. Mit denen ist normalerweise nicht gut Kirschen essen. Die DAS verhält sich zur normalen Polizei Kolumbiens wie die GSG 9 zu einem Verkehrspolizisten. Der Engländer ist jedenfalls freigekommen, ohne seine Barschaft zu verlieren. Und vermutlich hat der Konsul den Polizeichef dann beim Golf gewinnen lassen oder so ähnlich.

Irgendwann stößt ein völlig betrunkener deutschstämmiger Kolumbianer zu uns, der alle Getränkerechnungen bezahlt.

Am nächsten Morgen gibt es einen Flaggenaufzug mit schräger Militärmusik und einem „Gleichschritt“, bei dem sich jeder Preuße schaudernd abwendet. Auf dem Fussballplatz läuft jemand mit einem DDR-T-Shirt herum, wo auch immer er das aufgetrieben hat. Ein Kolumbianer wird von seinen Landsleuten angemacht, weil er während der Nationalhymne sitzen bleibt.

Tabatinga ist der erste Ort in Brasilien. Die Grenzbeamten möchten gern 600 Dollar pro Person vorgezeigt bekommen, mittellose gringos dürften nicht einreisen. Ich verstehe kein Wort von dem merkwürdigen Portugiesisch, was hier gesprochen wird. Wir haben 1600 Kilometer per Schiff auf dem Amazonas vor uns. Bis Manaus werden wir zehn Tage brauchen.

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Malicious Tor Relays

tor servers

Medium.com: „How Malicious Tor Relays are Exploiting Users in 2020 (Part I)
– 23% of the Tor network’s exit capacity has been attacking Tor users“.

„So far 2020 is probably the worst year in terms of malicious Tor exit relay activity since I started monitoring it about 5 years ago. As far as I know this is the first time we uncovered a malicious actor running more than 23% of the entire Tor network’s exit capacity. That means roughly about one out of 4 connections leaving the Tor network were going through exit relays controlled by a single attacker.“

Conclusio: The full extend of their operations is unknown, but one motivation appears to be plain and simple: profit. (…) Malicious relays are just used to gain access to user traffic. To make detection harder, the malicious entity did not attack all websites equally. It appears that they are primarily after cryptocurrency related websites — namely multiple bitcoin mixer services.

Hintergrundartikel desselben Autors (08.12.2019): The Growing Problem of Malicious Relays on the Tor Network.

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Im Reich des Mahdi oder: Islamismus, retro-style

mahdimahdiIch las neulich Sebastian Haffners Biografie Winston Churchill in einem Rutsch durch. Ich wusste nicht, dass Churchill 1898 am Krieg gegen den Mahdi-Aufstand im Sudan teilgenommen hatte – oder: ich wusste rein gar nichts über die Geschichte des Sudan. Bei der Lektüre der einschlägigen Websites fiel mir auf, dass es einige Vorläufer dieser „Mahdi“-Aufstände gab – und natürlich erinnerte ich mich an die Mahdi-Trilogie von Karl May, die ich aber als Junge nicht gelesen hatte.

Ich besorgte mir also das Original Winston Churchills in deutscher Übersetzung: Kreuzzug gegen das Reich des Mahdi, und erwartete ein gut geschriebenes Buch über „Abenteuer“ [es geht um einen Kolonialkrieg] in fremder Zeit in fremden Ländern, da der Autor immerhin Nobelpreisträger für Literatur ist. Ich bin positiv überrascht – es ist weit mehr. Allein die Einleitung von Georg Brunold: Winston S. Churchill und die Geburtsstunde des modernen politischen Islam (33. Seiten) ist eine glänzende, informative und aktuelle Einführung in das Thema, weitaus besser als Online-Quellen. Mir ging es wie ein Rezensent über Rian Malans Mein Verräterherz (unter den top ten aller Bücher, die ich jemals gelesen habe) schrieb: „…ein Stück Afrika, von dem wir alles zu wissen glauben – und wussten doch gar nichts.“

„Warum habt ihr die Leute, welche hier am Boden liegen, gefesselt?“
„Sie sind Gefangene von uns, Sklavenjäger.“
„Das ist doch kein Verbrechen?“
„Nun, dann Menschenraub!“
„Sklaven, überhaupt Schwarze, sind keine eigentlichen Menschen. Du wirst diese Männer also frei lassen!“
Der Mann war wohl etwas über dreißig Jahre alt, hager und trug einen dunkeln, nicht sehr dichten Vollbart. Sein Gewand war weiß gewesen, jetzt aber nicht mehr von allzu reinlichem Aussehen. Der Ausdruck seines Gesichtes war streng, düster asketisch. Er stand gerade und stolz aufgerichtet vor mir, und seine Augen blickten mich fast drohend an, als ob er und nicht ich es sei, der zu befehlen hatte. Ich ahnte nicht, daß dieser Mann später als Mahdi eine so hervorragende Rolle spielen werde.
(Karl May: Der Mahdi)

Bei allen Mahdis geht es um Messianismus, also um eine Mix aus Endzeit-Erwartung und Klassenkampf in religiösem Kostüm. Im 19. Jahrhundert, schreibt Brunold, „erschütterte ein Geist der Revolte und des Neubeginns die islamische Welt“, „entfacht durch soziale, wirtschaftliche und politische Unzufriedenheit.“ – „Nach Jahrhunderten obrigkeitlicher Korruption und Dekadenz, unter denen die verschütteten Quellen wahrer Religon beschworen wurde, konnte allein Gott Abhilfe versprechen – durch Rückkehr zu ihm und Erneuerung des rechtgeleiteten Glaubens.“ Das entspricht exakt der Marxschen Definition: „Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist.“

Ein Zitat Charles Gordons, des britischen Generalgouverneurs der ägyptischen Provinz Sudan, bestätigt das: „Nach dem zu urteilen, was ich von diesem sogenannten fanatischen Land gesehen habe, glaube ich nicht, dass es hier Fanatismus gibt in dem Sinne, wie ihn die Welt gekannt hat. Es geht weit mehr um Fragen des Eigentums und gleicht mehr einem Kommunismus unter der Flagge der Religion.“ (The journals of Gordon Khartoum) Eine klare Einsicht von einem britischem Kolonialoffizier, die man sich auch für die deutsche Journaille wünscht, die meint, über den so genannten Islamismus in Afrika meint berichten zu müssen.

Brunold erwähnt den Aufstand des Diponegoro 1825 auf Java gegen die Holländer, die indische Rebellion von 1857, die anglo-afghanischen Kriege zwischen 1839 und 1919, dem Widerstand des Imam Schamil der Muslime in Dagestan gegen die Russen, den „heiligen Krieg“ der Muwahiddun, der Vorläufer der heutigen saudischen Wahhabiten, 1811-1818 gegen Ägypten, der nur mit Hilfe der britischen Armee gewonnen werden konnte, und das Kalifat von Sokoto im heutigen Nigeria, das die Briten 1903 zerschlugen.

Der Mahdi-Aufstand von 1881 bis 1899 im Sudan, über den Churchill berichtet, „gilt als der erste – zumindest kurzzeitig – erfolgreiche Aufstand einer afrikanischen Bevölkerungsgruppe gegen den Kolonialismus und führte am Ende des 19. Jahrhunderts zur Bildung des Kalifats von Omdurman (auch Mahdi-Reich oder Reich des Mahdi). Die Mahdisten eroberten bis 1885 weite Teile des Landes und wurden 1898 durch eine anglo-ägyptische Streitmacht besiegt.“

Brunold schreibt über den Madhi: In knapp dreieinhalb Jahren des Aufstands bis zum Fall von Khartum war der gewiefte Taktkliker Mohammed Ahmed immer erst in die Gebiete einmarschiert, deren Bevölkerung er bereits auf seiner Seite wußte. Unblutige Siege zog er vor, in deren Folge die traditionellen lokalen Führer allerdings nichts zu lachen und noch weniger zu sagen hatten. Es ist nicht bekannt, daß einer seiner Emire in den Provinzen sich jemals an die Versprechungen gehalten hätte, mit denen zuvor den Gegnern die Kapitulation schmackhaft gemacht worden war. Unter seinen christlichen Gefangenen ließ der Mahdi nur Priestern das Leben und zugleich ihren Glauben. Europäische Söldneroffiziere schonte er, wenn sie sich ergeben hatten und seinen Glauben annahmen. Islam oder das Schwert hieß in großer Tradition die Wahl, die er seinen ungläubigen Feinden ließ. Beim Einzug nach Khartum wurden Tausende massakriert, geköpft, verstümmelt, die verbliebenen Europäer neben Gordon als einzigem Militär der österreichische Konsul Martin Hansal und einige Dutzend Zivilisten samt Kindern, Hunden und Papageien erschlagen, die Frauen versklavt.

Wenn man also heute über den Darfur-Konflikt (das ehemalige Sultanat Darfur) redet und über Dschandschawid, muss man wissen, dass die Vorgeschichte ein paar hundert Jahre zurückreicht. Brunold weist aber darauf hin, dass alle pan-islamischen Bewegungen in Afrika sich schnell zu „ethnisch abgestützten, offen rassistischen Militärdiktaturen“ wandelten.

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High Noon

high noon

High Noon, S-Bahnhof Neukölln, leider nicht der Jupitermoon Io.

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Chicas de Venezuela, revisitado

chicas

Mädchen aus Elorza, Venezuela 1998 [anderes Foto der beiden chicas].

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War Council

KreuzbergKreuzbergKreuzbergKreuzbergKreuzberg

Gestern war ich im tiefsten gentrifizierten Kreuzberg mit Freunden (vier Journalistinnen und fünf Journalisten), um Kriegsrat auf einer Terrasse zu halten. Ich schweige darüber, worum es ging. (Demnächst mehr in diesem Theater.)

Es gab arabisches Essen, Corona- und Hijab-frei, umschwärmt von den Bienen, die fünf Meter weiter ihren Stock hatten. Die Gastgeber imkern selbst – ich habe zum ersten Mal eine Honigschleuder gesehen.

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Piratenbucht, revisited

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Das bin ich 1982 in Charlotteville an der Man-O-War-Bay auf Tobago (Republic of Trinidad and Tobago, Kleine Antillen). Versprochen: Mehr nichtssagende Fotos hierzu wird es nicht mehr haben.

Wenn man übrigens per images.google.com z. B. nach „Charlotteville“ und „Tobago“ sucht, hat man den Eindruck, dass sich seitdem gar nicht viel geändert hat. Und das ist auch gut so.

Ich habe auch in meinem Reisetagebuch nachgeschaut (Anfang März 1982): Wir haben nichts gemacht außer zu chillen und zu baden. Zu Charlotteville habe ich noch ein paar interessante Details, aber die passen besser zu den Aufnahmen, die ich noch nicht online gestellt habe.

[Weitere Fotos vom diesem paradiesischen Strand, mit und ohne Frau, 04.02.2020, 28.05.2020 und am 31.07.2012.]

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Es blubt nicht mehr

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Rein zufällig bin ich beim Radeln (zu einem Baumarkt) auf die Ruinen des ehemaligen Berliner Luft- und Badeparadieses (Blub) in Berlin-Britz gestoßen. Am 21.07.2016 war es bei einem Brand fast völlig zerstört worden.

Der Tagesspiegel schrieb 2018:
„Schon vor zwei Jahren hätten die Spaßbad-Ruinen abgerissen werden sollen, um Platz für ein neues Wohngebiet zu machen. Doch mit dem Antritt von Rot-Rot-Grün im Herbst 2016 kam auch dieses Projekt vorerst zum Erliegen. Der neue grüne Baustadtrat Jochen Biedermann hatte die Verhandlungsführung seines Amtsvorgängers Thomas Blesing (SPD) aus der BVV heraus heftig kritisiert. Nun war er plötzlich selbst verantwortlich und wollte seine Kritik nicht einfach stillschweigend beerdigen.“

Mit dem Bauen haben es die Grünen bekanntlich ja nicht so. Wichtig ist nur, dass beim Nicht-Bauen die „richtige“ Sprache gesprochen wird.

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Perspektive

perspektive

Public Domain Review: „The Geometric Landscapes of Lorenz Stoer (1567)“.

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Charkow

charkow

Mir ist es gelungen, einige alte Postkarten aufzutreiben, die Charkow in der heutigen Ukraine zur Zeit der russischen Revolution oder kurz vorher zeigen. Besonders interessant ist das obige Gerichtsgebäude, in dem vermutlich mein Großvater Peter Baumgart 1916 oder 1917 zum Tode verurteilt wurde.

Eine weitere Karte ist sogar als Feldpost verschickt worden, von einem Unbekannten nach Riesa. Sie zeigt auf der Vorderseite eine Straßenansicht aus Charkow und ist auf der Rückseite beschrieben (vgl. unten). Der Inhalt hat mit meinen Recherchen nichts zu tun, ich finde es aber trotzdem spannend zu erfahren, was jemand am 23. April 1918 aus Charkow mitzuteilen hatte. Ich kann die Schrift leider nicht entziffern.

charkow

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Schwierige Entscheidung an einem lauen Sommerabend

whisky

Wie der Titel schon sagt. Dazu Seong-Jin Cho: Chopin Piano Sonata No. 3 in B Minor, Op. 58.

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Ceviche am Pazifik

camana

Camaná, Peru, am Pazifik (the far side), fotografiert Anfang März 1984. Die Frau im Bikini ist meine damalige Freundin.

[Camaná wurde 2001 durch ein schweres Erdbeben – um die 8,0 auf der Richterskala – und einen darauf folgenden Tsunami schwer getroffen und zerstört.]

Aus meinem Reisetagebuch:
Camaná wird als der Ort des Sonnenbrands und des Badens im Pazifik in die Annalen eingehen. Die Anfahrt nach „La Punta„, dem Badeort, führt durch sehr arme Vororte, umgeben von Reisfeldern. Die typische Bauweise, auch hier im Ort: ein Schilfdach, was mit Mörtel (?) zugedeckt wird, so dass Hausmauer und Dach ohne Übergang abschließen.

Der Badestrand ist mäßig, aber wenn man sich an das eisige Wasser gewöhnt hat, macht es Spaß.

Wir probieren den rohen Fisch – Ceviche [das Nationalgericht in Peru] und essen abends mit Stäbchen im „Hongkong“ – ganz exzellent. (…)

Bemerkenswert war noch ein Frühstück bei einer uralten Oma in einem total verdreckten Loch, einfach unbeschreiblich. Die Oma hat in ihrem Kabäuschen die Jungfrau Maria und nackte Frauen à la Playboy nebeneinander an der Wand hängen, wie es sich gehört…

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Umstritten

Lisa Eckhart ist in der Tat „umstritten“. In einer Gesellschaft, die den „Diskurs“ schätzt, müsste das ein Kompliment und kein Ausschlusskriterium sein. In der Berliner Republik ist das aber nicht mehr der Fall. Die Gesellschaft hat sich inzwischen dermaßen gleichgeschaltet, dass sie nur noch das hören will, was sie in ihrem Nichtwissenwollen bestätigt.“

Den Autor müsst ihr raten. Besser für eine Diskussion, soweit das online und in „sozialen Medien möglich, ist, dass man selbst denken muss, anstatt nur anhand des Namens des Autors zu entscheiden, was man richtig findet. (Der Satzbau ist korrekt – falls jemand herummäkeln will, dass ein Hilfsverb fehle.)

Dazu passt: „Wenn eine Regierung oder auch eine Kirche zu ihren Leuten sagt: »Dies darfst du nicht lesen, dies darfst du nicht sehen, dies ist dir verboten zu wissen, so darfst du nicht sprechen«, ist das Endergebnis Tyrannei und Unterdrückung, ganz gleich, wie heilig die Motive sind.“ (Robert A. Heinlein)

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The Affair, de Twaalf

the affair

Ich empfehle zwei Serien bzw. Miniserien, The Affair (mittlerweile fünf Staffeln, auf Amazon Prime) und De Twaalf (die 12 Geschworenen, Belgien auf Netflix).

The Affair

Ein Kompliment für „The Affair“ ist, dass ich schon bis zur dritten Staffel gekommen bin, obwohl ich mir so etwas normalerweise überhaupt nicht anschaue. Das Thema riecht nach so etwas Ekligem wie „Beziehungsgesprächen“, kindischem Verhalten, spießigen bürgerlichen Normen wie „Treue“ und anderen Dinge, über die ich nicht mehr diskutiere, außer mit wenigen klugen Leuten aus meiner Peer Group. Noch ein Kompliment: Ich kann keinen der Schauspieler leiden, die in „The Affair“ mitspielen, mehr noch: Ich kann sie nicht ausstehen (außer der bildschönen Julia Goldani Telles, die mich als Vater in ihrer Rolle als schwer spätpubertierende Tochter an den Rande des Wahnsinns treiben würde). Ruth Wilson als Heldin Alison Lockhart (nomen est omen) spielt überragend und subtil, aber dieser Art Frau gehe ich realiter lieber aus dem Weg. Und trotzdem gucke und gucke ich weiter und glotz TV.

Die Zeit titelt ganz nett und treffend: „An der Liebe will keiner schuld sein“. Wenn Liebe samt der dazugehörigen Biochemie einfach vom „Himmel fällt“, wie in „The Affairs“, dann kann sie anarchisch alle festgefügten Kleinfamilienidylle sprengen, auch wenn das niemand gewollt hat.

Natürlich fällt die Biochemie nicht vom Himmel, aber die Sache ist eben ziemlich kompliziert und nicht vorhersehbar, selbst von Psychiatern und Psychologen nicht. Die Charaktere in „The Affairs“ werden immer wieder mit ihrem inneren Schranken, ihrer gut gemeinten Heuchelei, ihren dunklen Geheimnissen konfrontiert und handeln manchmal nach dem umgekehrten Faustschen Lehrsatz: Der Geist, der das Gute will, aber das Böse schafft.

Ziemlich genial ist auch der Wechsel der Perspektiven. Dieselbe (!) Geschichte wird mehrfach erzählt, wie die Protagonisten sie (meinen) erlebt (zu) haben, und man muss sich schon sehr anstrengen, um zu merken, dass die wirklich dieselbe Story ist. Das könnte langweilig sein, ist aber es aber nicht. (Der Film erinnerte mich an ein Buch, das ich 1989 geschrieben habe, für das ich getrennte Ehepaare bat, jeweils ihre Version zu schildern – ich kam aus dem Staunen nicht heraus.)

(Zeit online irrt: Auf Amazon kann man den Film auch im Original mit deutschen Untertiteln ansehen – nur Kulturbanausen bestehen auf Synchronisierung.)

Unterhaltsam und wesentlich besser als derartige Filme im Normalfall.

De twaalf

Die 12 Geschworenen

Ich wusste gar nicht, dass die Belgier gute Filme machen. Das hier ist einer. (Zugegeben: Hier habe ich die sychronisierte Fassung geschaut, da ich Flämisch gar nicht verstehe.) Auch hier musste ich mich zunächst beherrschen, weil mich weinerliche, depressive, unterwürfige Frauen – aggressiv machen. Aus einer Rezension:
Immer wieder wird die Suche nach der Wahrheit daher durch Nebenhandlungen unterbrochen, denn die meisten haben privat mit irgendwas zu kämpfen. Mal sind es Probleme mit der Tochter, dann steckt jemand in finanziellen Schwierigkeiten, ein anderer ist einsam und sucht Anschluss in der Gruppe, wird jedoch zunächst ignoriert. Das trägt dazu bei, dass „Die zwölf Geschworenen“ deutlich mehr menschelt, als man es vorab erwarten durfte. Die belgische Produktion, die Ende 2019 bei unseren Nachbarn bereits im Fernsehen lief, ist an vielen Stellen mehr Drama als Krimi, beschäftigt sich stark mit den Beziehungen der Figuren und diversen menschlichen Abgründen. An verabscheuungswürdigen Charakteren mangelt es dabei nicht, vor allem lügen viele wie gedruckt.

Und nichts ist, wie es scheint. Die Miniserie ist mit Abstand tiefgründiger als die üblichen Gerichtsserien aus Hollywood. Bei uns gibt es Geschworenengerichte nicht mehr, in Belgien sollen sie auch abgeschafft werden. Wenn man im Film erlebt, warum manche der „Laien“ wie entscheiden, wird einem Angst und Bange, stünde man selbst vor einem solchen Gericht. „Die zwölf Geschworenen macht sie zu einem der Geschworenen, schreibt Dhruv Sharma bei TheCinemaholic, die Serie schafft es die Zuschauer genauso nichtsahnend zu lassen wie die Geschworenen und lässt Spielraum Entscheidungen zu treffen, die man dann wieder revidieren muss.“ Große Kunst!

Meine „Lieblinge“ sind Josse de Pauw, der Rechtsbeistand der Verdächtigen, der mit seinem Rauschebart wie Karl Marx aussieht und agiert wie ein Anwalt der RAF vor Gericht – er nimmt die Zeugen allesamt nach allen Regeln der Kunst auseinander – sehr unterhaltsam. Aber was macht man, wenn alle lügen? Und natürlich Charlotte De Bruyne als Holly Ceusters, die junge „Vorsitzende“ der Geschworenen, die mit den Männern macht, was wie will, und auch sonst ziemlich kess und nicht auf’s Maul gefallen ist. Aber natürlich lauert auch in ihr ein schreckliches Geheimnis.

Absolut sehenswert! Wer beides nicht mag: Ich habe gerade L’Immortel mit Jean Reno angesehene. Gute Krimi-Kost, und Reno ist wie immer mit seiner physischen Präsenz herausragend. (Bei der Arie Arie Il Dolce Suono bevorzuge ich aber die Callas oder gleich Inva_Mula.)

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The Art of Propaganda

propaganda

Schöner und lehrreicher Artikel im Tagesspiegel (ursprünglich vom Montagsblock): „Donald Trump wird abgewählt? Freut euch nicht zu früh!“

„Was sich zu wiederholen scheint, ist die Unmöglichkeit, solchem Unsinn zu begegnen. Vielleicht kann man Kommunikation nur be- oder widerlegen, wenn sie einen gewissen Geltungsanspruch deutlich macht oder wenn ein Argument in einer gewissen Konsistenz zu anderen Sätzen steht. Wo das fehlt, läuft jede Widerlegung ins Leere.

Vielleicht ist Trumps Art zu sprechen also die genialste Form der Kommunikation in einer politischen Kultur, deren Polarisierung so groß ist, dass man so etwas wie einen Konflikt um eine konkrete Sache gar nicht führen kann. (…)

Je idiotischer Trumps Reden und Debattenbeiträge aussehen, desto stärker sind sie in der Lage, die Debatte zu bestimmen und desto schwächer machen sie das Gegenargument.“

Vielleicht sollte ich das hier auch so machen, um nicht mehr eine elitäre Gruppe von exotischen Bildungsbürgern (oder wer auch immer hier mitliest) anzusprechen, sondern um burks.de zu einem Massenmedium zu verwandeln.

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Lichtenbergismen

Natürlich kann ich dem Meister auch nicht annähernd das Wasser reichen, aber versuchen, ihn zu imitieren.

„In einer Beziehung sein“ oder „eine Beziehung haben“ ist stilistisch vergleichbar mit „den Geschlechtsverkehr durchführen“. #deutschdesgrauens

Nehmt dies, Bilderstürmer! „Wenn die Gegenwart über die Vergangenheit zu Gericht zu sitzen versucht, wird sie die Zukunft verlieren.“ (Winston S. Churchill)

Ich bin nicht tolerant. Schwarz und Rot gefallen mir auch viel besser als „bunt“.

„Genitiv ins Wasser, weil es Dativ ist.“

„Mit Corona-Leugnern sollte man genauso umgehen wie mit Verehrern höherer Wesen, Esoterikern, Astrologen und Globuli-Fressern.“ (Meine Antwort: Einzelfallentscheidung.)

„Es wäre besser gewesen, Arminius hätte die Schlacht im Teutoburger Wald verloren. Dann hätten wir jetzt schon 2000 Jahre Fußbodenheizungen und Wasserleitungen und überhaupt mehr Zivilisation.“

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Eine Sekunde über TikTok

tiktok

Ich sage etwas zum Thema TikToK (ab Min. 1.18). Meinen Namen haben sie auch vergessen. Dann bin ich eben der ideelle Gesamtdatenschützer.

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