Hippeastrum

hippeastrum

Während das Wetter denkbar bescheiden ist, bemüht sich mein Ritterstern am Küchenfenster, den trüben Anblick aufzuhellen. Noch zwei 12-stündige Nachtschichten vor mir, drei habe ich schon hinter mir. Was soll’s – ich bin jung und brauch das Geld.

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Ihre Reisedokumente bitte!

ramesses II mommy

Netzfund: In 1974, Ramesses II was sent on a flight to Paris for preservation and maintenance work. But since French law required every person, living or dead to fly with a valid passport, Egypt was forced to issue a passport to the Pharaoh, 3,000 years after his death.

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Frustra laborat, qui omnibus placere studet [Update]

hauen und stechen
Mitgliederversammlung des DJV Berlin-JVBB (Symbolbild)

Dira necessitas! Es geht leider um Vereinsmeierei und das dazugehörige Hauen und Stechen, also Gruppendynamik und viel Lärm um nichts. Alternative Titel, die aber von mir wieder verworfen wurden: „Tilo, übernimm den Laden!“ Oder: Difficile est satiram non scribere. Oder: „Unter Exekuteuren „(vgl. unten).

Horresco referens. Aber zuerst die gute Nachricht: Beim wiedervereinigten DJV Berlin/JVBB wird morgen (26.09.2020) schon wieder ein neuer Vorstand gewählt.

Am 27.07.2020 zitierte ich die Berliner Zeitung: „Der Vorstand des Berliner Journalistenverbands tritt zurück. Anlass ist der vorstandsinterne Streit um das umstrittene RBB-Sommerinterview mit dem Rechtsextremisten Andreas Kalbitz. Auch ein Bericht der Berliner Zeitung zu dem Vorgang spielte eine Rolle.“

„Die Gründe für den Rücktritt gehen jedoch über das umstrittene RBB-Sommerinterview weit hinaus: Sowohl Walther als auch Oppermann und Enderle gehörten einst dem JVBB an, der erst zu Jahresbeginn mit dem DJV Berlin zum DJV Berlin JVBB fusionierte. Offenbar gab es aber auf Vorstandsebene gravierende Differenzen zwischen den Mitgliedern der beiden Vorgängerverbände, die nun beim Streit um das Kalbitz-Interview offen zutage traten.“

Das ist natürlich nicht die ganze Wahrheit. Um die zu erfahren, hätte man aufwändig recherchieren müssen. Wo kämen wir denn da hin? Nur so unter uns: Der im Frühjahr zum Vorsitzenden gewählte Christian Walther galt bei der Mehrheit der Vorstandsmitglieder als „nicht teamfähig“, er habe einsame Beschlüsse gefasst, ohne die anderen zu konsultieren, ja sogar gegen die Beschlusslage des Vorstands gehandelt. Auch habe er den Bundesvorstand brüskiert. Kolleginnen aus dem Vorstand erklärten off the record, sie würden keinem Vorstand mehr angehören, wenn Walter noch einmal kandidiere. Es ging also offenbar so zu wie man sich das vorstellt in einer Schlangengrube.

Eine recht große Gruppe von Kolleginnen startete einen Aufruf: “ Es braucht neue Personen, die die Integration der beiden Verbände voranbringen. Warum nicht mal eine Frau als Vorsitzende und einen männlichen Stellvertreter?“

Das klingt vernünftig, aber wir sind bei der Vereinsmeierei. Da ist alles anders, und das ist die schlechte Nachricht. Die Kandidaten zur Wahl haben sich öffentlich präsentiert. Der Geschäftsführer Michael Rediske schleppte, auch wieder ohne Rücksprache, Steffen Grimberg an, der als Vorsitzender kandidiert, offenbar eine Seilschaft nicht nur aus der taz, sondern auch aus dem ehemaligen „Spalterverband“ JVBB.

Ich habe nie verstanden, warum Journalisten sich auf diese völlig irrelevanten Pöstchen drängeln. Vielleicht vermuten sie irrig, sie wären dann wer. Der Vorsitzende des DJV Berlin erhält aber rund 1000 Euro monatlich, das Doppelte von dem, was der Vorsitzende vor der Wiedervereinigung bekam. Das wurde relativ schnell beschlossen. Auri sacra fames! Und zusätzlich noch mehr Spesengelder, die aber gar nicht im Budget vorgesehen waren. Ein hübsches steuerfreies Zubrot! Man bekommt von dem „Ehrenamt“ keine Schwielen an den Händen, höchstens am Allerwertesten.

Der im Frühjahr neu gewählte Schatzmeister Klaus Enderle (Personalrat Deutsche Welle) nickte diese unerhebliche Details ab. Citius flammas mortales ore tenebunt, quam secreta tegant! Ich sage nur: Früher ist man schon aus weit geringerem Anlass gevierteilt worden. Mal sehen, ob der alte Vorstand entlastet wird. (Meine Wette – ich kenne den Laden schon länger: ja!)

Morgen stehen mehrere Seilschaften parat. Im RBB sähe man gern, dass der DJV Berlin wieder komplett von der Anstalt dominiert wird. Diese Leute hoffen auf Christian Walter, dass der, obwohl er nicht mehr kandidiert (im DJV kann man aber nie wissen), eine Art Volkssturm zusammentrommelt.

Rediske und Nachläufer wollen, dass niemand ihren Journalistenpreis „Der lange Atem“ antastet. Um das Ausmaß der Schmerzfreiheit zu verdeutlichen, die manche „Verbandsjournalisten“ an den Tag legen: Gabi Probst, eine ehemalige Preisträgerin, hatte Bernd Lammel, dem früheren Vorsitzeden des DJV Berlin, eine Stasi-Karriere angedichtet, unter Mithilfe des RBB, wo der Quatsch gesendet wurde, hätte also beinahe ein Leben und eine Karriere zerstört, fiel aber zum Glück damit – mir sei das Wort gestattet – auf die Schnauze. Diese Dame wurde nochmal nominiert. In einer E-Mail eines Medienjournalisten heißt es:
Herr Lammel, im Oktober 2019 hat der Vorstand des DJV Berlin einem Antrag zugestimmt, beim JVBB und der Jury des Preises „Der lange Atem“ offiziell zu protestieren und dazu aufzufordern, die Nominierung der Kollegin Probst vom RBB für den Preis zurückzuziehen. So weit ich weiß, haben Sie als damaliger Vorsitzender des DJV Berlin, diesen Beschluss nicht exekutiert. (Blah blah)

Ich sage es klar und angenehm: Journalisten, die anderen Journalisten Preise verleihen, sind lächerlich – mit hohem Fremdschämeffekt. Ich kandidiere aber für nichts, deshalb muss man vor mir nicht warnen.

Noch eine gute Nachricht: Tilo Jung kandidiert. Ich weiß zwar nicht, warum der sich das antut, aber er wäre für den Verband eine Art Bluttransfusion.

Alle Frauen, die sich mit Foto präsentieren, sind wählbar. Außer Tilo und den äußerst kompetenten Jens Schrader und Ismail Cevik von den Männern niemand. Habe ich mich deutlich ausgedrückt?

[Update] Steffen Grimberg wurde mit 52 (!) Stimmen zum neuen Vorsitzenden der DJV Berlin/JVBB gewählt, seine Gegenkandidatin, die Ćorona-bedingt per Video zugeschaltet worden war, erhielt 38 Stimmen. Tilo Jung hatte vorher erklärt, er würde sich nur wählen lassen, wenn eine Frau Vorsitzende sei. Die lernen halt nichts und nicht dazu.

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Shtisel, du Stiesel!

shtisel

Manche Filme beschreibt man am besten dadurch, dass man aufzählt, was nicht darin vorkommt. Von Shtisel (Netflix) habe ich jetzt beide Staffeln angeschaut. No sex please, we are Haredim. Keine Küsse, noch nicht einmal Händchenhalten, keine Gewalt, keine Politik, kein Terror der „Palästinenser“, keine Merkavas, keine sichtbaren langen Haare bei Frauen, keine emanzipierten Frauen, keine Bikinis, keine Schwulen, keine Lesben. Ist das noch das reale Leben in Israel? Oder ist Shtisel einfach nur eine soap opera à la Bollywood, aber in einem – auch visuell – „exotischen“ Ambiente, das sich vom Rest der Welt abschottet, vergleichbar mit den Amischen oder Jehovas Zeugen?

Mir fiel es teilweise schwer, die Episoden anzuschauen – und das ist vermutlich rein gar nicht für das hier lesende Publikum repräsentativ. Das lag zum einen an den durchweg hervorragenden Schauspielern, die in ihre Rolle so überzeugten, dass ich sie manchmal am liebsten angeschrien oder geschüttelt hätte: Wie könnt ihr nur so bescheuert sein? Zum anderen kam mir manches „unheimlich“ bekannt vor, dass ich mich einerseits gruselte, andererseits vor Wut kochte. (Wir hatten das hier schon ausführlich.)

Ich stimme Dorothee Krings zu, die in der Rheinischen Post rezensiert: „Shtisel“ ist in erster Linie eine Familienserie mit starken, ambivalenten, wahrhaftigen Charakteren. Es geht um Liebe, Kindererziehung, die Erwartungen der Alten, um den Tod. Es geht um Tradition und zaghaftes Aufbegehren, um Menschen, die einander Leid zufügen, weil sie es gut meinen, um Zuneigung und Zusammenhalt. Das Drehbuch von Yehonatan Indursky ist mit Witz, Wärme und großer Menschenkennerschaft geschrieben, und obwohl es oft um Klischees geht, sind die Dialoge nie plump. Das ist intelligente Unterhaltung, die die wahren Konflikte um die ultraorthodoxe Minderheit in Israel ausblendet, aber wahrhaftig von den universellen Konflikten in Familien erzählt.

Ja, ich musste manchmal auch herzlich lachen und oft schmunzeln. Die Ultraorthodoxen aus Ge’ula sind natürlich zerstritten, wenn es um religiöse Themen geht. Spöttische Bemerkungen fallen über die messianischen Chabad Lubawitscher, und man erinnert sich sofort an die Volkfront von Judäa.

Weltliche Israelis und Juden sind „Zionisten“, die man verachtet. Die Schüler einer Jeschiwa müssen (im Film) auch in weltlichen Feiertagen des Staates Israels lernen, aber heimlich schauen sie dann doch aus dem Fenster, um eine Flugshow zu sehen.

shtisel
Hanna Rieber als Großmutter Malka Shtisel

Die Großmutter des Helden lebt im Heim und schaut Liebesfilme, obwohl das „verboten“ ist – die Dialoge zwischen den tüddeligen Damen auf Jiddisch sind zum Kaputtlachen (mit Untertiteln schauen! Überragend ist auch Ruth Geller als Rebetzen Erblich).

The Atlantic über das Sprachwirrwarr: As Shayna Weiss, the associate director of the Schusterman Center for Israel Studies at Brandeis University, has noted, the older characters in Shtisel—Shulem; his misanthropic brother, Nukhem (Sasson Gabai); and his riotously funny mother (Hanna Rieber in the first season and Leah Koenig in the second)—generally speak to one another in Yiddish. The younger characters speak mostly in Hebrew. But even haredi Hebrew is distinct. It includes Yiddish expressions, and many haredim use Ashkenazi (European) pronunciations that differ from the Sephardic (Middle Eastern) pronunciations that are normative in modern Hebrew. If that’s not complicated enough, the characters sometimes employ religious terms drawn from Aramaic.

shtisel
Nela Riskin

Die Frauen in Shtisel haben ein interessante Rolle: Sie sind einerseits total unterwürfig, also rein gar nicht emanzipiert im heutigen Sinn, andererseits sind sie „lebenstüchtiger“ als die meisten Männer, was in den Ehen dazu führt, dass sie letztlich bestimmen, wo es langgeht. Ein Paradebeispiel ist Nela Riskin als „Giti Weiss“: Die Frau bzw. ihr Verhalten brachte mich zu Kochen, und ich musste mich selbst immer wieder daran erinnern, dass es nur ihre Rolle war. Die Frauen sind oft „reaktionärer“ als ihre Männer und achten mehr darauf, dass auch die – für uns – lächerlichen Regeln eingehalten werden. Das gilt auch für Shira Haas (die Hautdarstellerin von Unorthodox). Wenn man die fast ausnahmslos sehr schönen Schauspielerinnen „normal“ sieht und dann in ihrer verhuschten Rolle als unattraktive orthodoxe Jüdin, kann man kaum glauben, dass es dieselben Personen sind.

In Deutschland könnte so eine Serie nicht gedreht werden. Hier wäre die Angst viel zu groß, in irgendwelche Fettnäpfchen zu treten oder politisch „inkorrekt“ zu sein. Sieht nicht Sasson Gabai als Nuchem Shtisel aus wie der „ewige Jude“ aus irgendeinem antisemitischen Propagandafilm? Und verhält er sich in seiner misanthropischen feilschenden Geldgier nicht genauso so wie man das aus den gängigen Vorurteilen kennt? Deutsche Filmemacher würden sich das nicht trauen, aber ich wette, dass Ori Elon und Yehonatan Indursky genau wussten, was sie taten. Wahrscheinlich haben sie gegrinst. Ich glaube auch nicht, dass die Serie im deutschen TV zu Prime Time gezeigt werden wird, dazu sind die alle in den Anstalten viel zu feige. Und erst das Frauenbild! Denkt jemand an die Kinder? Und gar nichts gegendert, kein cis, kein trans, kein Quotenneger?? Darf man das überhaupt zeigen?

Die Serie soll jetzt USA adapiert werde. Dadurch kann sie nur schlechter werden – wie schon bei Hatufim und der US-amerikanischen Variante Homeland.

Fazit: Sehenswert, aber um eines höheren Wesens willen nicht synchronisiert!

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Let’s talk about sex (do it)

sexistische Werbung

FYI: Ich muss kurz berichten, was mir hinter der Welt-Paywall in schlechtem Deutsch entgegenschwoll.

Es sind nicht zuletzt die Jüngeren, unter denen Enthaltsamkeit herrscht. Bei den 18- bis 25-jährigen Männern etwa berichteten nur knapp 65 Prozent von sexuellen Aktivitäten im letzten Monat. Das sind drei Prozent weniger als bei den 56- bis 65-Jährigen, und nur 14 Prozent mehr als bei den 66- bis 75-jährigen Männern. Wobei sich hier schon die Frage stellt, mit wem die Senioren eigentlich ihre Aktivitäten praktizieren. Denn bei den 66- bis 75-jährigen Frauen liegt die sexaktive Quote gerade noch bei 26 Prozent, und dass im hohen Alter die Homosexualität unter Männern explodiert, wäre eine ganz und gar revolutionäre Neuigkeit. Möglicherweise haben die älteren Herren bei ihren Antworten auch nur etwas geschummelt.

Ich hätte gern mehr über die Fragen gewusst, die solche Antworten provozieren. „Hatten Sie Sex?“ geht nicht, es müssten noch die Optionen folgen: [x] mit mir selbst oder [x] mit einer anderen Person usw.. Vielleicht gehen auch alte ältere Männer einfach in den Puff oder lassen sich eine einschlägig tätige Dame nach Hause kommen?

…beim Mann, auf den im Alter eher ein sexuelles Trauerspiel wartet. Er will dann zwar noch, doch oft kann er nicht mehr. Jenseits des 55. Lebensjahres berichtet jeder fünfte Mann über Erektionsprobleme, ab dem 66. Geburtstag ist es sogar jeder dritte. Mehr als die Hälfte der Betroffenen fühlt sich dadurch deutlich beeinträchtigt, aber zum Arzt gehen nur wenige.

Ach ja? Warum denn nicht? Mein Hausarzt sagte grinsend, als ich – schon weit jenseits des obigen „kritischen“ Alters – ihn fragte, ob man gegen die Tatsache, dass man(n) manchmal nicht kann oder nicht lange genug, etwas unternehmen könne: „Herr Schröder, in ihrem Alter hat das die Evolution nicht mehr vorgesehen. Ich verschreibe Ihnen da mal was.“

Sildenafil und Cialis heißen die Produkte der Pharmaindustrie. Ich bin in der glücklichen Lage, meine Dosis zu kennen, nach ein paar Mal herumprobieren, und keine Nebenwirkungen zu haben. Da die ursprünglichen Patente ausliefen, sind beide Produkte preiswert.

Nachteil: Sildenafil wirkt erst rund eine halbe Stunde nach der Einnahme. Ein Quickie müsste geplant werden, oder man muss das Vorspiel ausdehnen, was Partnerinnen fast nie nicht missbilligen. Die Wirkung kann bis zu vier Stunden andauern. Ein alter Mann also, der nicht zum Arzt geht, ist also ein Trottel. Aber davon gibt es ja mehr als genug.

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Diversitäten aus der Gräfenberg-Zone

burksburks

– Das KaDeWe und die SPD wollen sich „vielfältiger“ machen (mehr Arabisches und mehr Hijabs?), was immer das heisst. Vielleicht sollten beide jetzt preiswerte Mäntel für die Arbeiterklasse anbieten? Den obigen Bademantel wird es übrigens nach der Revolution für alle gratis geben.

„Das KaDeWe toleriert andere Meinungen, auch wenn wir sie nicht immer teilen. Wir alle halten das aus.“ Aha. Dann kann man vermutlich bald Alexander Gauland im Schaufenster sehen, natürlich in schwarzem Leder?

– Es wird Zeit für eine Bundeskanzlerin mit chinesischen, japanischen oder vietnamesischen Wurzeln, damit die preußischen Tugenden Fleiß, Disziplin und Selbstbeherrschung wieder mehr gepflegt werden.

– Der ehemalige Bundeskanzler Ludwig Erhard war ab 1933 Lehrbeauftragter an der Nürnberg Handelshochschule. Er äußerte sich positiv über die nationalsozialistische Zwangskartellierung, denn sie beuge den Schäden des „artfremden Preiskampfes“ vor. Deshalb schaden Altherrenwitze über die real nicht existierende Gräfenberg-Zone der Frau dem Ansehen der Ludwig-Erhard-Stiftung.

– Vielen Dank an den edlen Spender R. G.!

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Das Ministerium für Wahrheit informiert

ministerium für wahrheit
Berliner Verwaltungsangestellte begrüßen aufs Allerbegeistertste die weise Entscheidung der großen grünen Führer*/:_Innen, den Zwang zu Neusprech einzuführen.

Das Ministerium für Wahrheit, auch bekannt als Berliner Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne), informiert: Beschäftigte mit Verwaltungshintergrund nutzen ab sofort Neusprech.

„Ausländer“ sind jetzt „Einwohnende ohne deutsche Staatsbürgerschaft“. „Illegale Einwanderer“ gibt es nicht mehr, sondern nur noch „undokumentierte Migrantinnen und Migranten“. Auch „Wirtschaftsflüchtlinge“ sind nicht mehr vorgesehen. Allgemein soll in der Verwaltung und in der Politik von „Arbeitseinwanderung“ gesprochen werden. Und sogar der bisher als politisch korrekt geltende Begriff „Menschen mit Migrationshintergrund“ wird ersetzt durch „Menschen mit internationaler Geschichte“.

Das Adjektiv „schwarz“ darf weiterhin verwendet werden, „farbig“ oder „dunkelhäutig“ aber nicht. „Schwarz fahren“ und „anschwärzen“ soll durch „Fahren ohne gültigen Fahrschein“ und „denunzieren“ ersetzt werden. (…) Falsch ist es jetzt auch zu sagen: „Sie fühlt sich als Junge“. Richtig: „Sie ist ein Junge“. Nicht mehr gesagt werden soll: „Sie war früher ein Mann.“ Stattdessen: „Sie wurde bei der Geburt männlich eingeordnet.“

Die Partei „Die Linke“ macht offenbar mit. Mir wird das langsam unheimlich. Ich habe versucht mir vorzustellen, was in den Köpfen vorgeht, die so etwas beschließen. Offenbar fehlt mir die Fantasie für das Absurde.

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Granby Street

granby streeet St. George's

Granby Street in St. George’s, der Hauptstadt Grenadas, (Kleine Antillen) während der Revolution. Ich musste ein bisschen suchen, weil ich vergessen hatte, wo ich das im März 1982 fotografiert hatte. In Grenada ist Linksverkehr, was aber bei Einbahnstraßen nicht weiterhilft bei der Frage, ob ich das Dia eventuell seitenverkehrt eingescannt hatte. Bei Getty Images fand ich dann dieselbe Perspektive.

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Mantaru mayu oder: Über diese Brücke musst du gehen

rio Mantaro

Eine Brücke über den Rio Mantaro (Quechua: Mantaru mayu) bei Pachacayo, Peru (hola, keine vernünftigen Informationen im Internet?), fotografiert im Dezember 1979. (Ich vermute, dass sie die abgerissen und eine neue fast an derselben Stelle gebaut haben.) Auf dem Foto geht mein damaliger Reisebegleiter (†) hinüber.

Wir waren einige Tage in in der Landwirtschaftskooperative SAIS Túpac Amaru, die ich jetzt auch per Google Maps genau lokalisiert habe. Dort wurde ich übrigens vom Maoismus geheilt mit der Realität einer „linken“ Militärdiktatur konfrontiert und fing an, selbst zu denken. Man muss es einfach so sagen.

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BigBLueButton, revisited

bigbluebutton

Die Europa-Universität Viadrina hat eine Anleitung für BigBlueButton veröffentlich. Die ist auf Anhieb ungefähr so verständlich wie der Bausatz für einen Leopard-Panzer, aber wer sich auf unsere Wohlwollenderuserinnenundgeneigteuser-Konferenz im Oktober vorbereiten will, kann mal reinschauen. Viel muss man aber nicht wissen, wenn man nur teilnimmt und nicht verwalten und organisieren muss. Ich habe einen eigenen Server gemietet. Man kommt per Link hinein (den ich rechtzeitig versenden werde) und per Browser. Mein Firefox zeigte natürlich nichts an, weil ich den tiefergelegt dem alle aktiven Inhalte verbiete, aber per Chromium für Linux und Chrome für Windows ist es kein Problem.

Rechts auf dem Screenshot bin ich auch. Ich habe mich von zwei Rechnern aus eingeloggt, um zu testen. Bei schlechter Beleuchtung sieht man natürlich nicht viel.

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Unter Samariter*_/:Innen

religon

Bei Bibelzitaten höre ich immer genau hin. Das Werk konnte ich einigermaßen auswendig, da ich von Kindesbeinen an knappe zwei Jahrzehnte jeden Tag, manchmal stundenlang, damit bombardiert wurde. Ich erkühne mich zu behaupten, dass ich die Bibel ähnlich virtuos zitieren kann wie ein orthodoxer Rabbi den Tanach.

Katrin Göring-Eckardt ist eine Funktionärin der Grünen, „engagiert“ in der Evangelischen Kirche und bezeichnet sich selbst als fromm. Sie fördert daher, was typisch für die Grünen ist, den Religiotismus und die Religioten unter anderem dergestalt, dass sie unschuldige Kinder mit Aberglauben und frommen Märchen zwangsweise belästigen will.

Jetzt sagte sie dem ZDF in einem lächerlichen, auf jede Tränendrüse drückenden Beitrag: Deshalb nochmal besonders in die Ohren von ‚Christ‘-Demokraten gesprochen: Der barmherzige Samariter, der hat auch seinen Mantel geteilt und nicht erst gewartet, bis irgendjemand gekommen ist und gesagt hat: Ich wäre auch noch bereit.

Ich habe schnell in meine Fachliteratur geschaut. Die gute Nachricht: Sie hat nicht behauptet, dass die Samariter Mitglieder des Arbeiter-Samariter-Bundes waren. Die Samariter hießen auch gar nicht so, sondern Samaritaner (das nur im Besserwisser- und Korintherkacker-Modus).

Die schlechte Nachricht ist, dass bei ihr ein paar Laternen durcheinandergekommen sind. Oder waren es die Martinsgänsemäntel?

Das kommt davon, wenn man das Theologie-Studium – was auch für Grüne nicht untypisch ist – abbricht.

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Durstiges Vögelchen

vistahermosa

Fotografiert in Vistahermosa, in der Nähe der Serranía de la Macarena im Osten Kolumbiens (1982). Die Frau ist meine damalige Freundin und Reisebegleiterin.

Ich schrieb hier schon vor vier Jahren: Wir waren 1982 im von der Guerilla FARC mehr oder weniger kontrollierten Gebiet südwestlich von Villavicencio. Ich war jung und naiv, heute wäre ich vorsichtiger. Es ist mir aber nichts passiert.

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Im Sprachdschungel oder: 45 gewinnt gegen 43

blub
Im Sprachdschungel (Symboldbild)

Ich schrob auf Fratzenbuch:
Diese marginalisierten pseudointellellektuellen Sesselfurzer an deutschen Universitäten, die sich „links“ fühlen, weil sie Sternchen in unschuldige Wörter pressen, aber den tendenziellen Fall der Profitrate nicht von der asiatischen Produktionsweise unterscheiden können und den Warenfetisch für eine sexuelle Vorliebe halten, sind mir ein Gräuel.

Das ist ein schöner Kleistscher, aber verkasematuckelter Satz. Neun Wörter sind noch verständlich – according to science – , darüber hinaus wird es kompliziert. Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen versteht keine gesprochenen Sätze mit mehr als 14 Wörtern. Ein Hilfsverb statt eines starken Verbes? Vade retro! Und dann am Schluss gut versteckt? Geht gar nicht. Da muss ich jetzt handwerklich noch etwas nachbessern.

Pseudointellektuelle Sesselfurzer sind mir ein Gräuel. [Sechs Wörter] Wer tut was? haben wir schon. Das marginalisiert ist hässlich und machte – kombiniert mit pseudointellektuell – den Beginn des Satzes zu lang. Was zusammengehört, darf nicht durch mehr als drei Sekunden Lesedauer getrennt werden. Für diese ekelhaften Wortungetüme spricht, dass a) das hiesige Publikum meine Schreibe gewohnt ist und b) vielleicht der ironische Unterton interessant wirkt, etwa wie eine Katachrese, also ein Stilmittel, mit dem Dröges aufgehübscht wird.

Vorschlag: Die Sesselfurzer werden näher erklärt, aber im Nachsatz. Diese marginalisierten Existenzen an deutschen Universitäten pappen Sternchen in unschuldige Wörter [elf Wörter, es könnte ein Komma oder Semikolon folgen] und fühlen sich dabei wahnsinnig „links“. [Der zweite Teil hat sechs Wörter, das und trennt zwei Einheiten und verbindet sie gleichzeitig. Das kann man verstehen.] Sie können aber den tendenziellen Fall der Profitrate nicht von der asiatischen Produktionsweise unterscheiden. Den Warenfetisch halten sie für eine sexuelle Praxis.

Version eins – ein Satz mit 43 Wörtern:
Diese marginalisierten pseudointellellektuellen Sesselfurzer an deutschen Universitäten, die sich „links“ fühlen, weil sie Sternchen in unschuldige Wörter pressen, aber den tendenziellen Fall der Profitrate nicht von der asiatischen Produktionsweise unterscheiden können und den Warenfetisch für eine sexuelle Vorliebe halten, sind mir ein Gräuel.

Version zwei – vier Sätze mit insgesamt 45 Wörtern:
Pseudointellektuelle Sesselfurzer sind mir ein Gräuel. Diese marginalisierten Existenzen an deutschen Universitäten pappen Sternchen in unschuldige Wörter und fühlen sich dabei wahnsinnig „links“. Sie können aber den tendenziellen Fall der Profitrate nicht von der asiatischen Produktionsweise unterscheiden. Den Warenfetisch halten sie für eine sexuelle Praxis.

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Fuck this and the race-faking academic

burks
Credits: Samira, wurde mir soeben aus Kopenhagen zugeschickt.

Heute nur Belangloses, während ich Candy Dulfer zuhöre.

Böhmermann! Die Syntax von „fuck you!“ ist weder „fick dich“! noch „fuck yourself“ (letzteres ist eine Lehnrückübersetzung der falschen deutschen Übersetzung „fick dich!“), sondern – syntaktisch notwendige Satzteile auslassend – „man ficke dich!“, wie in „fuck this fucking rifle, it’s jammed again“. Im letzteren Fall ist theoretisch auch ein Imperativ/Optativ der 2. Person möglich. Si quis negat hæc vera esse, anathema sit.

küchekäsekuchen

– Neu erlernt und ausprobiert: Sauer-Scharf-Suppe und Käsekuchen. Wo kommt das Saure und Süße in der Suppe her? Lesen hier chinesische Großmütter mit? 中国祖母在这里读书吗? Meine Suppe schmeckt zwar gut, könnte aber etwas pikanter sein. Mehr Essig? (Ich habe Reisessig genommen.) Mehr Zucker?

Ich habe auch meine handmade Currywurst-Sauce neu gemixt, weil ich plane, alsbald ein paar Bratwürste zu verzehren. Die Küche sieht sah aus wie ein Schlachtfeld.

– Erneute Disqualifikation bei der Opferolympiade: „The rise of the race-faking academic
Another white academic, who was pretending to be black, has resigned.“ Yeah! Mehr davon!

laptop

Da läuft gerade Lucky Backup. Ich wurde daran schmerzhaft erinnert, weil mein Hauptrechner sich heute plötzlich weigerte, die Monitorauflösung aufzuführen, sondern bei jämmerlichen 1024×768 Pixel steckenblieb, statt mir die gewohnten 1920×1080 Pixel zu zeigen. Ich musste wie gewohnt kryptische Foren-Beiträge durchforsten, hatte plötzlich unzählige Festplatten, fuhrwerkte mit Herzklopfen mit gedit im dev-Verzeichnis herum und kam mit Nautilus eigentlich nirgendwo mehr hin außer in mein Home-Verzeichnis, noch nicht einmal, wenn ich zum Erschrecken der Terminals den Dateimanager mit sudo aufrief. Das ergab alles keinen Sinn. Das Problem hat sich mit autoremove halbwegs lösen lassen, zumindest spinnt der XServer nicht mehr.

Ich wünsche jetzt eine gute Nacht. Wenn ihr noch einen guten Film sehen wollte: Training Day mit Denzel Washington in Höchstform (…stealing scene after scene as he utters gritty dialogue and glares into the camera). Natürlich im Original mit Untertiteln! Die Dialoge sind großartig.

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Bunt oder: Unter dem Banner des José Gabriel Condorcanqui Noguera

crime index immigrants denmark

In (oder sagt man „auf“?) einem so genannten sozialen Medium schrob ich: „Was spricht dagegen, die erfolgreiche Politik der dänischen Sozialdemokraten zu übernehmen? Im politischen Diskurs in Schweden war es bis jetzt tabu, über den Zusammenhang zwischen der ethnischen Zugehörigkeit und der Häufigkeit von Verbrechen zu sprechen. In Dänemark ist das anders.

Bevor jetzt einige Schnappatmung bekommen [das war an das Fratzenbuch-Publikum gerichtet – die hiesige Leserschaft ist bekanntlich abgebrühter]: Ihr könnt mich gern shitstormen, aber mir macht das nichts. Ich shitstorme notfalls zurück. Mir sind Argumente lieber als Gefühlsduselei und moralisierendes Getue.“

Ich habe mir mal einige Fakten angesehen. Leider geht Deutschland bei diesem Thema begrifflich einen Sonderweg. Ausländerkriminalität ist nicht nur ein falsches Wort, sondern führt auch in die Irre. Einwanderer sind mitnichten immer „Ausländer“. In Deutschland war das Staatsangehörigkeitsrecht lange Zeit so verstaubt und antiquiert, dass Einwanderer oft rechtlich „Ausländer“ blieben, obwohl schon ihre Großeltern in Deutschland lebten. Wer sich über Kriminalität und Immigration informiert, muss die zweite und dritte Generation (immigrants offspring, vgl. Tabelle oben) einbeziehen – und die sind jetzt schon oft deutsche Staatsbürger – wie die berüchtigten arabischen Großfamilien.

Sind Einwanderer immer „krimineller“? (Die Goten im römischen Reich lassen wir mal weg.) Auch hier wird es kompliziert und ist je nach Land unterschiedlich.

Contrary to popular perceptions that immigration increases crime, the research literature demonstrates that immigration generally serves a protective function, reducing crimeaccordng to science. Das meint die USA, und die sind als klassisches Einwanderungsland anders als wir. „Integration“ bedeutet dort nicht, irgendetwas „Kulturelles“ zu übernehmen (von wem?), sondern sich mit der neuen Heimat politisch zu identifizieren. (Symbolisch: Hand aufs Herz bei der Nationalhymne oder zurückkehrende Soldaten mit „thank you for your service“ zu begrüßen). Die obige These stimmt also so nicht unbedingt für europäische Länder.

Einige Zitate aus einem Artikel der „Welt“ (Paywall) mit dem suggestiven Titel „Dänemarks knallharter Weg gegen Bandenkriminalität“:
Tatsächlich werden Gangverbrechen dort besonders hart bestraft, und Personen, die im Verdacht stehen, Mitglied einer Bande zu sein, häufig kontrolliert. –
In der Einleitung eines entsprechenden Papiers heißt es, viele Migranten fügten sich gut in die dänische Kultur ein, zu viele mit nicht westlichem Hintergrund täten dies aber nicht. Bis Ende des Jahrzehnts sollen, so sieht es die Initiative vor, sozioökonomisch schwache Wohngegenden mit hoher Kriminalitätsrate, in denen viele Menschen mit Migrationshintergrund leben, abgeschafft werden. –
Um solche Wohngegenden zu integrieren, sollen beispielsweise Kinder ab dem ersten Lebensjahr mindestens 25 Stunden pro Woche die Kita besuchen, um die dänische Sprache und Kultur zu erlernen. Ansonsten drohen ihren Eltern Sozialkürzungen. –
Ein weiterer Punkt, der als umstritten gilt, sind die 2019 eingeführten sogenannten Strafzonen. Danach führen Gewaltverbrechen, die in designierten Gebieten begangen werden, pauschal zu doppelt so hohen Strafen. Der Gangbezug, der für die Höhe des Strafmaßes ausschlaggebend ist, wird also über den Ort der Tat hergestellt. –
Ende der 2000er-Jahre erstarkten Gangs, deren Mitglieder einen kulturellen Hintergrund aus Somalia, dem ehemaligen Jugoslawien, Maghreb oder dem Mittleren Osten hatten. –
Im Jahr 2009 konnten Gewaltverbrechen mit Gangbezug erstmals mit doppelt so langer Haft bestraft werden wie jene ohne einen solchen Kontext. Hinzu kamen fünf Jahre später Investitionen in Aussteigerprogramme und schließlich 2017 noch strengere Strafen bei Verstößen gegen das Waffengesetz. –
Grundsätzlich wird begrüßt, dass es in Dänemark und nun auch in Schweden Veränderungen in der Gesetzgebung gibt. Es werde überhaupt erst in der Rechtsprechung berücksichtigt, ob Verbrechen im Zusammenhang mit organisierter Kriminalität stehen, während sie zuvor lange Zeit behandelt wurden, als wären sie von Individuen begangen worden. In Dänemark jedenfalls ist die Zahl registrierter Bandenmitglieder zwischen 2011 bis 2019 laut Polizeistatistik um 40 Prozent gesunken.

Ich habe nichts gegen diese Maßnahmen. Gar nichts zu tun wie hier und immer nur „bunt“ oder „Vielfalt“ daherzubeten ist auf jeden Fall die falsche Lösung. Ich würde auch arabische, türkische oder tschetschenische Familien, deren Mitglieder überproportional kriminell sind, als „Gangs“ definieren und wie in Dänemark dementsprechend härter bestrafen. Was spräche dagegen?

immigrants sexual offences finland

Man muss natürlich das Kleingedruckte lesen. Warum sind in der Schweiz Tamilen strafrechtlich auffälliger als Ex-Jugoslawen? In England und Wales sind Jugendliche mit karibischen Wurzeln häufiger kriminell als ihre Altersgenossen aus Pakistan, Indien oder Bangladesh, obwohl deren soziale Lage oft noch schlechter ist. Warum? Wundert es, dass Afghanen und Somalier in Finnland überproportional durch Sexualdelikte auffallen? Könnte das mit der Stellung der Frau und der Religion in den jeweiligen Ländern zu tun haben? Warum sind in Japan kriminelle Einwanderer fast immer Chinesen?

Meine These: Wir könnten es schaffen, auch bei zwei Millionen Einwanderern, wenn Gesetzesverstöße konsequent geahndet würden, wenn die Verwaltung so arbeiten würde, wie man es in einem zivilisierten Land erwarten darf, wenn Ghettos verhindert würden, indem man Miethaie, die Einwanderer bis aufs Blut ausnehmen, sofort enteignete und und und. Leider sind vernünftige Vorschläge von niemandem zu erwarten, von den rechten Kanaillen sowieso nicht und auch nicht von den Linken.

Ich bin übrigens – um das Maß vollzumachen – auch dafür, die Polizei besser auszustatten. Es ist alles eine Frage der politischen Kontrolle. Die Politik gibt vor, die Polizei führt nur aus. (Unter uns – bitte nicht weitersagen: Man kann „rechts“ reden und nach links marschieren, das merkt keiner. Es kommt nur auf das Ergebnis an.)

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Unter Gesetzreparateuren

hate speech meme

Ein Gespenst geht um in Deutschland. Das „Gesetz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität“ könnte verfassungswidrig sein. Oder auch: alle wissen es. Justiz- und Innenministerium handeln aber nach der Devise „legal, illegal, scheißegal“: Der Bundespräsident solle jetzt die Bedenken ignorieren und einfach unterschreiben, „dann schiebe man gleich ein Reparaturgesetz hinterher.“ Wie bekloppt ist das denn?

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Multikausal und ziemlich komplex

kunst am verkehrsschild
Kunst am Verkehrsschild, Rathaus Neukölln, fotografiert 2013. Symboldbild für Experten und Profis.

Was geht? – Beethoven darf in Zukunft vermutlich nur mit Gendersternchen aufgeführt werden. Oder alle Musiker müssen Farbige sein. Telepolis hat auch etwas zum allgemeinen Thema: „Cancel Culture ist unmodern!“ Die Botschaft hör‘ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.

– Das große Sterben der Zeitungen geht weiter. Die Süddeutsche entlässt rund ein Zehntel der Belegschaft – und deutsche Medien wie die taz nennen das wie gewohnt in schönstem Neusprech „Stellenabbau“.

Tagesspiegel: „Polizei stuft Wrangelkiez und Schlesisches Tor als Kriminalitäts-Hotspots ein“.
Vor allem Drogendealer aus Westafrika entwickeln sich für Frauen und Anwohnerinnen zu einem alltäglichen Problem. Sie werden bedrängt, beleidigt und sexuell belästigt. „Delinquentes Verhalten gegenüber Frauen stellt hierbei ein relevantes Themenfeld“, erklärte ein Polizeisprecher. Mehr als 40 Sexualdelikte – von sexueller Nötigung bis hin zu Vergewaltigungen – wurden in der Gegend seit 2017 angezeigt.“

Dazu lesen wir noch einmal alle gemeinsam im Chor: „Dealer machen heldenhafte Arbeit“.

– Wieder Telepolis über die „stumme Hälfte“: „Bei der jüngsten Kommunalwahl in NRW erreichen die Nichtwähler eine Zahl von 6,958 Millionen und übertreffen damit – wenn auch knapp – die Zahl der Wähler aller anderen Parteien zusammen.“

Was für ein Desaster! Die meisten Wähler sind mit „dem System“ aka Kapitalismus so unzufrieden, dass sie die etablieren Parteien ignorieren – und die Partei „Die Linke“ kann das nicht ausnutzen!? Vermutlich denken die, dass das Volk noch zu dumm sei, ihre Weis- und Wahrheit zu kapieren. Die „Linke“ ist definitiv auf dem Weg zu einer Politsekte, die bald an der Fünfprozenthürde“ vorbeischrammen wird.

– Die Berliner Innenverwaltung (!) erklärt das Volksbegehren, die „Deutsche Wohnen“ zu enteignen, für zulässig. Grundlage des bundesweit bisher einmaligen Vorstoßes sind Regelungen im Grundgesetz, die eine Vergesellschaftung gegen Entschädigung unter Bedingungen zulassen. Gut, dass sich mal jemand an das Grundgesetz erinnert. Das schreibt den Kapitalismus nicht zwingend vor, obwohl die üblichen Verdächtigen noch nicht einmal vor dreisten Lügen zurückschrecken, wenn es dem Kapital nur ein Klitzekleinesbisschen an den Kragen geht.

Dumm ist nur, dass die Berliner „Innenverwaltung“ nicht dafür berühmt ist, Gesetze so zu verfassen, dass diese auch vor Gericht Bestand hätten. Für juristische Expertisen würde ich die dortigen „Experten“ nicht heranziehen. Ich hätte den Titel – Enteignung sei in diesem Fall zulässig – daher korrekt als „Meinung“ ausgewiesen. Warten wir’s ab. Sie werden auch das versemmeln.

– Weiter geht es mit der beliebten Rubrik „Einmal mit Profis arbeiten“. Experten finden keine Lösung für die Probleme der IT der Justizbehörden in Berlin. Auf die Frage nach den Ursachen für die Störung erklärte Böttcher, es handele sich um ein „multikausales und ziemlich komplexes Fehlerbild“. Ach!? Wer hätte das gedacht. Für so ein Gefasel müsste es mindestens zwei Wochen Arbeit im Steinbruch geben – ohne Handschuhe.

Auch in Bayern ist es nicht besser. Weil eine Familie nicht von der Covid-Erkrankung der Großmutter wusste, feierte sie mit 100 Gästen Hochzeit. Dabei lag die 68-jährige Frau aus Vilshofen (Landkreis Passau) seit zwei Tagen mit Covid-Symptomen im Krankenhaus, wurde dort jedoch nicht auf das Virus getestet.

Wait a minute! Eine Frau hat Covid-Symptome, kommt ins Krankenhaus und wird nicht getestet? Es geht um das Krankenhaus Vilshofen. Gut zu wissen, wohin man nie gebracht werden möchte.

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Hula Hoop

manaus hula hoop

Wer kennt noch Hula Hoop? Ich kann mich vage erinnern, dass ich als Kind die Erfindung bestaunt habe. Das Foto habe ich im Februar 1982 in Manaus (Brasilien) gemacht.

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O wie schön ist Panama [Update]

panamapanama

Ich brauche Geografie-Nachhilfe. Das obere Foto habe ich schon 2013 veröffentlicht, aber niemand hat sich beschwert. Als ich es jetzt digital einsortieren wollte, fiel mir eine seitenverkehrte Version auf, die ich aber für korrekter halte. Leider steht in meinem Reisetagebuch nichts über das Foto, wo genau es aufgenommen wurde, und für Panama Stadt gibt es kein Google Street View.

Die Stadt scheint sich rasant verändert zu haben, insbesondere die Area Bancaria, die mein Foto (Januar 1982) offenbar zeigt. Ich erkenne nur den doppelten Turm ganz hinten auf neueren Fotos wieder.

Welches der beiden Fotos ist richtig herum und warum? Das obere zeigt auf der Straße Linksverkehr, aber in Panama ist Rechtsverkehr, was für das untere spräche. Aber es könnte natürlich auch einen Einbahnstraße sein…

[Update] Die kundige Leserschaft hat entschieden: Das obere Foto ist richtig herum. Vermutlich stand ich im Parque Recreativo Omar Torrijos.

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We support you

support our troops

Aus der Rubrik: Einmal mit WerbeProfis arbeiten. „Trump ad asks people to support the troops. But it uses a picture of Russian jets.“
Pierre Sprey, who helped design both the F-16 and A-10 planes for the US, said „That’s definitely a MiG-29. I’m glad to see it’s supporting our troops.“

Har har. Gibt es keine Flugzeug-Erkennungs-App? Wo welche sind ist schon klar. Aber anhand des Umrisses? Wäre ein bisschen kurzfristig bei einem Tieffliegerangriff, aber auf einem Flughafen?

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