Der Dom zu Kölle

Kölner DomKölner DomKölner DomKölner DomKölner DomKölner DomKölner DomKölner Dom

Ich habe meine realen Fotos vom Kölner Dom mit meine Screenshots aus Second Life verglichen. Den Dom kann man irgendwie nicht virtuell nachbauen…

She loves you – im Netz aufeinander zugehen

Tagesschau

Kommentar in der Tagesschau vom 26.09.: „Wir müssen aber zueinander finden auch in der Sprache. Yeah, yeah, yeah ist Nonsens. Die Internet-Gemeinde muss aufhören, jeden für blöd zu erklären, der nicht in den social networks, also den sozialen Netzwerken unterwegs ist, und die anderen – einschliéßlich den Parteien – müssen anfangen, ernsthaft im Netz aufeinander zuzugehen.“

Jetzt möchte ich diesen Kommentar kommentieren. Irgendwie verstehe ich den Herrn und Kollegen nicht. „Yeah, yeah, yeah“ ist nicht mehr oder weniger Nonsens als das, was in den Wahlkampfreden zum Besten gegeben wird. Wir haben das Yeah. Klingt doch vernünftig. Außerdem gab es da mal einen Song von den Beatles: „She loves you.“ Ich kann mich vage daran erinnern, dass der mediale Mainstream diese Musik auch als „Unfug“ abtat. (Damals sprach man noch deutsch, heute sagt man: „nonsens“ statt „Unsinn“, damit es irgendwie internetter klingen soll)

Das Internet ist ein riesiges soziales Netz, vor allem mit seinen Diensten Usenet, IRC und den so genannten 2.0-Features wie Second Life, dem größten Chatroom der Welt (wenn man Computerspiele außer acht lässt).

Ja. Ich erkläre jeden für blöd, der nicht nicht in den social networks unterwegs ist. („network“, Kollege Hinrichs, heißt im Deutschen „Netz“ – man muss das Wort nicht falsch rückübersetzen).

Im Netz auf einander zugehen. Mit der real gar nicht existierenden Online-Durchsuchung? Mit Zensur, Datenspionage und lächerlcihen virtuellen Stoppschildern? Nein, es stimmt nicht, Kollege Hinrichs, die Politik hat sich nicht „bemüht“, sie hat komplett versagt und bekämpft das Internet als Teufelswerk. Daher auch der beschwörende Ton in solchen Kommentaren. Ihr habt Angst davor. Und ich habe mir schon mal Gedanken gemacht, wie das „Aufeinanderzugehen“ im „Netz“ aussähe, wenn etwa die Schäuble- und Layenfilter-Groupies auf die Sympathisanten der Piratenpartei treffen würden (vgl. Screenshot unten).

Doom.

Eine Milliarde Dollar und eine Milliarde Stunden

suad

Second Life wächst und gedeiht, jedoch weitgehend unbemerkt von den deutschen Medien. Ich muss mir mal selbst ein bisschen mehr in den Hintern treten und mehr darüber veröffentlichen. Ich habe jetzt übrigens eine Partnerin in in Second Life. Ich nenne sie Suad, warum, sag ich nicht. Im realen Leben stammt sie aus einem europäischen Nachbarland, arbeitet in der Security-Branche und ist Bikerin (will sagen: Sie fähr ein Motorrad). Man nimmt einen anderen in Second Life zum Partner, wenn man meistens mit ihm oder ihr (virtuell) zusammen sein will. Hier treiben wir uns in den Rocky Mountains oder was auch immer das ist herum. Auf dem letzten Bild sind wir jedoch auf meiner Lunar Station.

Suad

Aus der Pressemitteilung von Lindenlab: „Eine Milliarde Stunden und eine Milliarde Dollar: Second Life feiert wichtige Meilensteine in der Geschichte virtueller Welten“. „Die Inworld-Wirtschaft wuchs seit dem zweiten Quartal 2008 bis zum zweiten Quartal 2009 jährlich um 94 Prozent. Heute werden beinahe 50 Millionen US-Dollar pro Monat durch Transaktionen zwischen den Nutzern umgesetzt, so dass in Second Life ein jährlicher Erlös von mehr als einer halben Milliarde Dollar erwirtschaftet wird. Somit stellt Second Life das größte virtuelle Wirtschaftssystem der Welt dar.“

„Seit seiner Einführung in 2007 wurden 18 Milliarden Minuten Voice Chat in Second Life genutzt. Die Anzahl an Sprachminuten wuchs seit dem zweiten Quartal 2008 bis zum zweiten Quartal 2009 um jährlich 44 Prozent; sechs Milliarden Minuten allein in 2009. Das macht Second Life zu einem der führenden Voice Over IP-Anbieter(VoIP).

Jede Sekunde werden in Second Life etwa 1.250 Textnachrichten verschickt, während an einem durchschnittlichen Tag mehr als 600 Millionen Wörter geschrieben werden. Ungefähr 60 Prozent der aktiven Second Life-Nutzer kommen nicht aus den USA und vertreten über 200 verschiedene Länder auf der ganzen Welt. Der Second Life Viewer ist in 10 Sprachen erhältlich.“

I left Gor and stay away from the Oasis of Sand Sleen

desk

Gestern habe ich die virtuelle SL-Welt Gor verlassen und mein Experiment Gor zeitweilig beendet. Wenn es am Schönsten ist, solte man aufhören. Neun Monate sind erst einmal genug. Ich weiß alles und es wiederholt sich jetzt nur noch. Aber zum Schluss gab es noch eine wunderschöne Intrige gegen mich, ähnlich wie vor einigen Jahren im DJV. Ich wurde aus meiner virtuellen Heimat Oasis of Sand Sleen vertrieben, weil ein paar dämlich Nasen mein Erfolg nicht passte und der Sim-Besitzer „Guru“ sich erpressen ließ und nicht Manns genug war, sich gegen die Intriganten durchzusetzen. Ein etwas komisches Gefühl hatte ich schon, denn zwölf „Sklavinnen“, die ich „besaß“, hinter sich denen reale Menschen und deren Spielspaß verbergen, rennen jetzt ohne Schutz und hiflos herum und werden vermutlich bald gekidnappt und gebrandmarkt werden.

Ein Fazit kann ich schon ziehen: Es ist nicht anders als im realen Leben. „Rollenspiel“ ist nicht wirklich ernst gemeint, denn niemand kann so einfach aus der „Rolle“ fallen und zum Beispiel einen „Obersklavenhalter“ spielen oder bewaffnete Amazone, wenn der reale Charakter gar nicht dazu passt. Und einen Kerl, der in Gor eine Frau spielt, erkenne ich auch recht schnell. Auch die empirische Verteilung der Charakter sie wie im wirklichen Leben: Zwei Drittel sind Opportunisten und Feiglinge, die Idiioten überwiegen, ein paar wenige sind Idealisten, und in Gor kommen noch eine Menge Leute dazu, die vermutlich nicht ganz richtig im Kopf sind und unter ärztliche Aufsicht gehörten. Aber zum Glück bleibt das, was sie tun, nur vituell, und das ist auch gut so.

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Nein, Gor ist nicht jugendfrei, aber zum Glück wissen das die hiesigen schmallippigen Jugendschutzwarte nicht, sonst wären Gor und Second Life schon längst verboten und man sähe nur ein Warnschild vor www.secondlife.com. Vorsicht, Sex und brutale Gewalt! Wenn ich meine Artikel fertig und publiziert habe, wird es bei jedem Amokläufer dann heißen: Man fand den Second-Life-Clienten auf seinem Rechner, er hat bestimmt vorher Gor gespielt.

Irgendwie bin ich gut darin, Leute zu etwas zu überreden. Die bildhübschen Sklavinnen kamen zuhauf, um sich zu unterwerfen und virtuell alles zu tun, was ich wollte. Ja, auch Cybersex. Ich galt als orthodoxer Goreaner, den man zu allem befragen konnte, obwohl ich nie auch nur einen dieser 26 Schundromane ganz gelesen habe. Wozu gibt es Google. Wer Erfolg hat, dem folgen die Neider und die Niedertracht auf dem Fuße. Die „Nachbarn“ in Gor, in „Wastelands in Sand Sleen“, versuchten alles, um mich aus dem Weg zu räumen, sie schickten mir sogar einen Killer auf den Hals. Vergeblich, sie kriegten mich nicht klein. Irgendwann fälschten sie sogar private Nachrichten und schickten sie zum Besitzer des Areals. Das geht leider in Second Life sehr leicht. Und sie drohten damit, das Areal zu verlassen – und ihnen gehörte die Hälfte des Marktes, die Einnahmen in Form von Lindendollar bringt. Und das gab den Ausschlag mich hinauszuwerfen.

Ich muss zugeben, dass ich ein wenig stolz darauf war, dass ich danach von Angeboten, „Head Slaver“ zu werfen, nur so überschüttet wurde. Wollt Ihr wissen wo, Goreaner? In Treve, Ushindi, Teletus, Olni, Sardar, Bosk Woods, Sulport, Zamora! Ich aber sage Euch, meidet bloß die Oasis of Sand Sleen! Und wenn ich aus meinen umfangreichen virtuellen goreanischen Kaderakten plaudern soll, dass fragt mich nur. Stay away from the Oasis of Sand Sleen and Wastelands of Sand Sleen!

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Heute war ich wieder in Second Life (Bild unten). Gefällt mir immer noch. Demnächst mehr.

Nachtrag: Die Kommentare stellen noch mehr klar.

Good news: Kinderporno-Bekämpfer tritt zurück

Vogt

Heise berichtet: „Oberstaatsanwalt Peter Vogt aus Halle gilt als Vorreiter im strafrechtlichen Kampf gegen Kinderpornographie im Internet. Am gestrigen Mittwoch nun hat der prominente Ermittler das Handtuch geworfen. Er bat den Generalstaatsanwalt um seine Entbindung von der Funktion als Leiter der Zentralstelle im Kampf gegen Kinderpornografie in Sachsen-Anhalt zum 1. Januar 2010. (…) Der streitbare Staatsanwalt gilt als international anerkannter Experte auf dem Gebiet Kinderpornographie. Er leitete beispielsweise die Operation ‚Marcy‘, bei der im September 2003 angeblich rund 26.500 tatverdächtige Internet-Nutzer in 166 Ländern aufgespürt worden waren.“

Er gilt also als „Experte“. Wer ist Peter Vogt? Ich habe in meinem Artikel „Operation Heiße Luft“ für Telepolis geschrieben: „Auch die reißerischen Überschriften haben sich allesamt als falsch erwiesen. Vom „größtem Skandal“ kann man ohnehin schon deshalb nicht sprechen, weil bei der Operation Marcy im Jahr 2003 sogar von 23.000 Verdächtigen die Rede war. Auch hier spielen einige Medien bei der Berichterstattung eine fragwürdige Rolle, da – laut der Zeitschrift Gigi – einige der sichergestellten und im Fernsehen gezeigten „Tatmittel“ in Bibliotheken öffentlich zugängliche und legale Bücher waren.“ Heise schreibt: „Der überzeugte Verfechter von Internet-Sperren machte darüber hinaus mit zweifelhaften Ermittlungsmethoden auf sich aufmerksam“. Er machte also mit rechtswidrigen und zweifelhaften Ermittlungsmethoden auf sich aufmerksam und wird deshalb in den Medien als Experte bezeichnet.

„So habe er Strafverfahren einstellen müssen, weil die Beweismittel wegen Personalmangels bei der Polizei nicht fristgerecht ausgewertet werden konnten.“ Ja, weil die Beweismittel vermutlich gar keine waren, sondern man erst einmal sämtlich Rechner, derer man habhaft werden konnte, beschlagnahmt hat. (ja, ich bin befangen). Wäre doch blöd, wenn die Polizei zeitnah nach den Beschlagnahmungen die Rechner wieder zurückgeben müsste, weil sich der Verdacht als haltlos erwiesen hat – wie bei den meisten Fällen der so genannten „Operation Himmel“.

Das Seeblog: „Vogt wies nämlich darauf hin, dass sich Internetnutzer bei Kinderpornografie sehr schnell strafbar machten. Vogt: ‚Schon wenn zielgerichtet mit bestimmten Begriffen nach Kinderpornografie gesucht werde, macht man sich strafbar.’” Das ist juristisch ohnehin totaler Blödsinn und wenn es ein Oberstaatsanwalt sagt, der es wissen müsste, Volksverdummung und bewusste Irreführung (vgl. auch den Screenshot: Dass es KiPo in Second Life – nach US-amerikanischem Recht – gegeben habe, ist glatt gelogen.).

MOGIS: „Im selben Artikel kommt noch der Hallenser Oberstaatsanwalt Peter Vogt zu Wort: „“Das Datenvolumen, um das es bei den Kinderpornos im Internet geht, ist enorm: Allein in Sachsen-Anhalt warten 41 Terabyte mit 364.000.000 Bildern auf eine Auswertung.“ Eigentlich ist es überhaupt eine Frechheit, dass diese Leute mit Ihrer Armut Presse machen können. Dass die überhaupt soviele unausgewertete Rechner mit Daten da stehen haben. Die stehen dort teilweise über 2 Jahre! Und naja was sind 41 Terabyte heute? So circa 80 Rechner, oder? Sie wissen gar nicht, was da d’rauf ist. Sie vermuten nur!“

Man muss sich nur das kritiklose Gefasel der Mainstream-Medien zu Gemüte führen: Hamburger Abendblatt: „Kinderpornografie-Ermittler gibt entnervt auf“. Frankfurter Rundschau: „Kämpfer gegen Kinderpornos gibt auf“. Die angeblich seriösen Medien üben sich in suggestiver Moraltheologie, während die Blogosphäre oft kritisch und journalistisch die Fakten untersucht. Der Staatsanwalt, der jetzt zurückgetrten ist, ist weder ein Experte noch sind seine dubiosen Ansichten und Methoden geeignet, um irgendetwas gegen Kinderpornografie zu bewirken. Gut, dass er endlich weg ist.

Der Jihad im Web 2.0

Deutsche Welle: „Seit Jahren werden Osama Bin Ladens Videobotschaften über extremistische Homepages verbreitet. Nun sickert die gewaltverherrlichende Propaganda auch immer mehr ins sogenannte Web 2.0, also in interaktive Plattformen. (…) Das Problem: Im gesamten Web 2.0 werden Islamisten nicht daran gehindert, ihre Propaganda zu verbreiten. Jugendschützer und Verfassungsschützer, die das „normale Internet“ untersuchen, kapitulieren vor dem unübersichtlichen Web 2.0-Netzwerken. Denn nach Auskunft des Berliner Internet-Spezialisten Burkhard Schröder, kostet es enorm viel Zeit, persönliche Profile anzulegen, Kontakt zu fragwürdigen Gruppen aufzunehmen und entsprechendes Material zu dokumentieren. (..) So habe ich das eigentlich nicht gesagt. Aber was soll’s..“Vor allem die virtuelle Welt ‚Second Life‘ sei hochkomplex, sagt er. ‚Ich habe ein halbes Jahr allein gebraucht, um die Software zu verstehen, die wahnsinnig viel kann. Und auch heraus zu finden, wie sich virtuelle Communities überhaupt bilden, ist gar nicht so einfach.'“- Es ging darum, dass es mehrere kleine Labels in Second Life gibt, die in den Tags (nach denen die interne Suchmaschine sucht) einschlägige Begriffe wie „Jihad“ usw. haben. Das hatte ich kurz für den Kollegen der Deutschen Welle, der anrief, recherchiert.

Does this Avatar Make Me Look Fat?

gorean Tharlarion

„Virtuelle Diät“ heißt ein kleiner Artikel im aktuellen Spiegel, der mich sehr interessierte. „Wie die US-Forschungsorganisation RTI in North Carolina in einer Studie darlegte, reicht es aus, seinen Avatar schlank und körperlich fit aussehen zu lassen, um sich selbst schlanker und fitter zu fühlen – Internetnutzer neigen dazu, ihren virtuellen Doppelgänger als Vorbild zu akzeptieren (…) In der von Elizabeth Dean durchgeführten Studie (veröffentlicht in der August-Ausgabe des ‚Journal of Virtual Worlds Research‚ wurden Bewohner von ‚Second Life‘ durch Avatare nach ihrer körperlichen Verfassung befragt“. Natürlich muss man sich die Quellen selbst zusammensuchen, Spiegel Online geruht nicht, einen mit Links zu belästigen.

Abstract: „The Centers for Disease Control and Prevention (CDC) has observed consistently increasing obesity trends over the past 25 years. Recent research suggests that avatar behavior and appearance may result in positive changes to real life individual behavior. Specifically, users may adjust their identity to match that of their avatars. Preliminary results of survey interviews in Second Life support our hypotheses that individuals whose avatars engaged in healthy behaviors were more likely to engage in physical activities in the real world than individuals with less physically active avatars. Furthermore, thinner-looking avatars were associated with lower BMI in real life. One unique feature of interviewing with avatars in Second Life is that researchers have the ability to manipulate environmental factors and interviewer characteristics with a consistency that is absent in the real world. In our preliminary results, respondents were more likely to report higher BMI or weight to a heavier-looking avatar than to a thinner-looking avatar.“

Das ist eine interessante und empfehlenswerte wissenschaftliche Online-Zeitung. In den USA werden virtuelle Welten wie Second Life ernst genommen und erforscht, hierzulande interessiert sich niemand dafür. Das wird sich in einigen Jahren rächen; der Wissens-und Erfahrungsvorsprung der US-Amerikaner wird bei 3D-Welten uneinholbar geworden sein. „Knee-High Boots and Six-Pack Abs: Autoethnographic Reflections on Gender and Technology in Second Life“. „The Gorean Community in Second Life: Rules of Sexual Inspired Role-Play“. „The Constitution of Collective Memory in Virtual Game Worlds“. Von diesem Diskussionsniveau könnt ihr hier nur träumen.
Nachtrag: Aesthetics and gratification: Sexual practices in virtual environments, von Nick Nobel, Trinity University, San Antonio

Alte Meister in 3D

Vor kurzem war ich mit einer jungen und ganz entzückenden französischen Künstlerin unterwegs, die in dieser und in jener (digitalen) Welt eine Schönheit ist und mit der ich – leider nur virtuell – viel Zeit verbringe. Natürlich war auch der Dresdner Zwinger wieder auf dem Programm, über den ich schon berichtet.hatte. Immer wieder ein merkwürdiges Erlebnis, als Avatar vor den Gemälden aus dem 16. Jahrundert zu stehen. Auch die spätkarolingische Georgskirche habe ich mir in Second Life wieder angesehen – die Wandmalereien sind jetzt vollständig. Wikipedia: „Ihre bedeutenden Wandmalereien aus dem 10./11. Jahrhundert gelten als Hauptzeugnisse der Malerei des Klosters Reichenau. Die Kirche gehört mit der ganzen Klosterinsel zum Weltkulturerbe der UNESCO. Seit November 2008 gibt es von der Kirche zudem einen virtuellen Nachbau in der Computerwelt Second Life.“

Gor: Drei Drei-D-Welten

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Die Second-Life-Ausgabe des 3D-Rollenspieles Gor nach den Büchern des US-amerikanischen Trivial-Schriftstellers John Norman.sind für mich insofern abgehakt, als ich nach drei Monaten intensiver Beschäftigung damit so ungefähr begriffen habe, worum es geht (Sex, Gewalt und Kommunikation) und welche Leute man dort antrifft. Ich bin aber deswegen nicht gelangweilt, sondern um so mehr angefixt, weil ich meinen Entschluss, sozusagen nur die „Ferrari-Version“ von Second Life zu spielen und die gewöhnlichen Avatare weit hinter mir zu lassen, nicht bereut habe. Allmählich habe ich auch eine fest umrissenen Vorstellung davon, wie ich das Thema journalistisch umsetzen könnte. Die verbrachte Zeit muss sich irgendwie rechnen. Fun allein kann es nicht sein, obwohl der (un)freiwillige Englisch-Unterricht (ich bin nur im englischsprachigen Gor), den ich dort erhalte, es schon wert wäre. Wer drei Monate lang jeden Tag drei oder vier Stunden oder sogar mehr intensiv in englischer Sprache chattet, macht garantiert sprachliche Fortschritte.

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Ich saß neulich mit Kollegen zusammen und, wie es nicht anders zu erwarten war, wenn ich dabei bin, kam man irgendwann auf das Thema Second Life (Gor kennt in Deutschland so gut wie niemand, obwohl die weltweite Online-Community vermutlich fast sechsstellig ist.) Es gibt offenbar nur drei Sorten vom Menschen: Solche, die überhaupt nicht wissen, um was es bei 3D-Welten geht und welche Zukunft die haben können, solche, die meinen, darüber etwas zu wissen, aber nicht neugierig genug sind, um sich wirklich zu informieren, und einige wenige, die davon begeistert sind. Dazu gehöre ich, wie die wenigen verbliebenen wohlwollenden Stammlerleserinnen und geneigten Stammleser schon ahnten.

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I prefer to explain it in English: Here are screenshots from places in Gor where I use to be, mostly in Kassau in the cold and rough north of Gor near Torvaldsland. I am the Head Slaver of Kassau Town. My kajira Dana (big photo). Next lines from left to right: the huge map of Gor in the Gor Hub, teleporting to about 300 gorean Sims. City slave os Esalinus. Caves of Esalinus. Me and my slave Tirza. Me and my former girl Lina (she has been killed). Two views of Glens of Kassau and Kassau Town. Lina bathing.

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My private girl Eden (big photo, she is french). Below: A prisoner in the kennel of Kassau. The northern coast of the german town of Kargash. Lina and me in the forests of Kassau. Riding a tarn in Glens of Kassau: „The tarn, the great, fierce saddlebird of Gor, is a savage beast, a monster predator of the high, blue skies of this harsh world; at best it is scarce half domesticated; even tarnsmen seldom approach them without weapons and tarn goad; it is regarded madness to approach one that is feeding; the instincts of the tarn, like those of many predators, are to protect and defend a kill, to the death“.

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Below: My En’Fora Akasha aka „Lil brat“. A female slave in Esalinus. View of the temple ruins of Kassau Woods, some days before the big earthquake. A prisoner in the kennel of Kassau..

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Below: Me (my avatar) in the public bath of Kassau Town.My former girl LIna in my private house. Oasis of Turmas in the Tahari desert. Me talking to a panther girl (yes, she did not shoot me down!) in the near of Black Canyon – a dangerous place! Do not walk there alone!

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Below: Me, riding a tarn in Kassau. One of my former girls swimming near the docks of Kassau. Tarn riding near the volcano of Verr Flord. Tarn with basket for transport.

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below: View of the fortress and the temple ruins is kassau Woods before the earthquake. Me and my former En’fora Farida in the furs. Panther girl at the docks of the Black Canyon area. Me, selling a slave to Free Woman in Kassau (Jetzt müssen die deutschen Jugendschutzwarte aber spätestens eingreifen! Da verkauft jemand einen weiblcihen Avatar an einen anderen weiblichen Avatar!.Und dann auch noch preiswert!)

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Below: Inner harbo(u)r of Kassau Town. My slave Dana as a Free woman (yes, I force collared her!) Me (my avatar) at the docks of Kassau Wood, home of the Ushindi Mercenaries of Gor.

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Alles klar soweit? Puls und Atmung noch normal? Ich habe bei Gesprächen immer den Eindruck, dass diejenigen, die sich aufregen (ja, einige Bücher Normans sind in Deutschland verboten!), diejenigen sind, deren die fantasie am meisten durchgeht, also diejenigen, die noch nicht einmal wissen, wie man das Wort Medienkompetenz buchstabiert. Lest die Bibel: „Alles ist eitel“ heißt es da, also: Alles nur Einbildung. Aber was wären wir ohne unser Kopfkino? Meines funktioniert sehr gut. Und die Glotze habe ich seit Januar nicht mehr angestellt. Ich mag es mehr interaktiv. Am liebsten würde ich im Tatort selbst mitballern. Aber dafür habe ich jetzt eine High-Tech-Armbrust, ein Schwert, zwei Dolche und zwei kleine Messer immer am Mann. Ach ja, und eine virtuelle Peitsche. Ich bin virtueller Sklavenhändler. Einige Frauen mögen das – es macht offenbar irgendwie Eindruck, wenn man zu den Bösen gehört, auch wenn es nur 3 D ist.

Brennen, foltern, tratschen

Gor

Ein wohlwollender Leser schrieb ganz richtig: „Es darf nicht sein, dass sich Sklavenhändler und -halter durch Handeln in virtuellen Welten der Strafverfolgung entziehen!“ Es geht also wieder einmal, um den Rest des Stammpublikums zu verärgern, ganz kurz um ein hübsche Screenshots auf der virtuellen Welt von Gor innerhalb von Second Life. Mein Avatar ist mittlerweile Sklavenhalter in Esalinus geworden. „This presentation of the laws of Esalinus may seem harsh, but this is to simply express some basic points about role play and the kind of community we are trying to build. This is a Gorean city, and we strive to role play based on the Chronicles of Gor by John Norman. Gor is often not a pleasant place, but it can be a world of good and bad. We welcome any person wishing for good role play in the proper Gorean spirit.“

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Ich denke gar nicht daran, die Screenshots großartig zu kommentieren. Für wenigen Eingeweihten: Tahari Desert, City of Argentum, City of Esalinus. (Der große Vogel auf dem Bild rechts unten ist ein Tarn, den mein Avatar gerade fliegt). Und das Übliche eben. Was man dort so spielt: Brennen, foltern und tratschen und noch viel mehr. Und jetzt haben die schmallippigen Humorlosen das Wort.

Gor

Oasis of Sand Sleen: Dance Contest

Gor

Zugegeben: Ich ärgere gern die Leute mit den schmalen Lippen, die ihre private Prüderie und Angst unter dem Mantel der political correctness verbergen, und für die Heuchelei und Opportunismus das moraltheologlische per default ist (Oh mein Gott, Burks hat schon wieder Tittenfotos von Avataren veröffentlicht! Da muss man doch was tun?). Second Life ist für mich abgehakt als virtuelle Spielwiese, seitdem ich innerhalb der digitalen Welt Gor spiele. Das ist so, als sei man von einem gebrauchten Skoda auf einen Ferrari umgestiegen. Auch ein Skoda erfüllt alle Wünsche, die man von einem Auto erwartet. Ein Ferrari ist eben ein bisschen anders, obzwar sinnlos – aber der Spaßfaktor ist erheblich größer, auch wenn es vielleicht anstrengender ist, ihn in eine Parklücke einzuparken.

Mein Avatar ist – das ist kein Geheimnis – der oberste Sklavenhalter der Oasis of Sand Sleen in der Tahari-Wüste. Hinter den Avataren meiner zur Zeit neun Sklavinnen, die mir jeden Wunsch von den Lippen ablesen, verbergen sich reale Menschen, die zum Teil daraus kein Geheimnis machen. Niemand wird zu etwas gezwungen, und ich betrachte das Verhalten von Avataren mit der professionellen Neugier eines Verhaltensforschers, der Anregungen für neue Charaktere und deren Motive sucht. Warum spielt jemand ernsthaft eine Figur, die anderen ehrerbietig die Füße küsst und sich ihm vollständig unterwirft? Die Frage kann ich mir natürlich auch stellen, warum ich genau das Gegenteil spiele. Die Funktion ist mir mehr zufällig zugefallen. Ich hatte das Glück, dass sich bildschöne, erfahrene und intelligente Avatarinnen mir untwerwarfen, vermutlich vor allem wegen meiner Fähigkeit, andere Leute auch im Chat besoffen zu reden und wegen meines attraktiven Avatars, der auffallend dem verblichenen Bob Marley ähnelt, was kein Zufall ist. .

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Wie ganz oben zu sehen ist, veranstaltet die virtuelle Oase demnächst einen Tanzwettbewerb für „Sklavinnen“. Das Plakat hat eine Grafikerin aus Milwaukee entworfen, die auch meine „First Slave“ ist – gratis, freiwillig und professionell. Die drei Frauen sind meine Sklavinnen. Ist doch schön, wenn man dem Kapitalismus virtuell ein Schnippchen schlägt und hinterrücks die Sklavenhaltergesellschaft wieder einführt und alle Dienstleistungen plötzlich umsonst geliefert bekommt. Die obersten Screenshots zeigen die Oase und mein Avatar, reitend auf einem Tharlarion (eine Art Reptil) und einem „Desert Kaiila“, zwei Wesen, die in den Büchern Normans in der Tahari vorkommen und die von fleißigen Programmierern gleich digital umgesetzt wurden.

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Im Gegensatz zu herkömmlichen Computerspielen ist die Auswahl von Charakteren in Gor fast unbegrenzt, obwohl eine Spielfigur zahleichen Regeln unterworfen ist, wenn man es ernst und die trivailliterarische Vorlage wörtlich nimmt. Mein Avatar siedelt in einer Region, deren Administratoren jeden bannen, der sich anders verhält, als es in der Tahari-Wüste möglich ist. Eine „Freie Frau – also keine Skalvin – muss dort einen Schleier tragen. Macht sie das nciht, kann sie versklavt werden – von mir zum Beispiel. Wer das nicht akzeptiert, wird dann aus der jeweiligen Gegend verbannt (die Option sieht Second Life für Admins einer SIM technisch vor). Mein Avatar sitzt zum Beispiel (Fotoreihe oben) rechts unten im Lager der Bakah-Nomaden. Mir scheint, dass John Norman für die Tahari-Region schlicht die meisten Gebräuche Arabiens übernommen hat.

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Die Fragen, sie sich mir in den letzten zwei Jahren Second Life immer wieder gestellt haben, werden jetzt in Gor neu beantwortet. In welchem virtuellen Ambiente fühlt sich eine Avatar wohl? Das müssten die Wahrnehmungspsychologen beanworten können: Ab wann ist eine nur digital erzeugte Umgebung so realistisch, dass das Gehirn gefühle erzeugt, die auch real vorkommen? Ich weiß es nicht, probiere es aber einfach aus. In Gor sind die meisten Spieler, was die technischen Fähigkeiten angeht, dem Rest in Second Life überlegen, weil die Fertigkeit, mit Polygonen zu bauen oder den Avatar kompliziert zu steuern und das mächtige Menu zu beherrschen, vorausgesetzt werden.

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Gor ist eine ideale Mischung aus Action, Cybersex (nirgendwo gibt es hübschere und liebevoll ausgestattete weibliche Avatare), und Chat- bzw. Partnerbörse. Man kann erotische Fantasien ausleben, ohne dass ein deutscher Jugendschutz- und Sittenwart seinen dreckigen Finger dazwischensteckt. Die Amerikaner haben zum Beispiel kein Problem damit, Sklaven für reales Geld (Lindendollar, konvertierbar in US Dollar), auf Auktionen zu versteigern. Auf deutschen SIMs ist das verboten. Ich warte darauf, dass mich jemand anzeigt – wegen virtuellen Menschenhandels. Ganz Deutschland würde dann auch wegen zahlloser Mordanklagen überschwemmt werden gegen Counterstrike-Spieler, die ihre Mitspieler aus dem Weg geräumt haben.

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Wie die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser schon erwarteten, spiele ich auf einer internationen SIM mit den härtesten Regeln, die es in Gor gibt (für Eingeweihte: „force collar“ und „permanent capture“). Meine ehemalige Lieblingssklavin (rechts unten) ist nach meinem virtuellen Umzug „entlaufen“, vermutlich weil sie nur in deutsch spielen will und eher eine „weichere“ Spielvariante. Nun, wenn schon denn schon: Sie wird entweder ihren Avatar aufgeben müssen oder von mir gefangen: Ich habe eines der höchsten Kopfgelder auf sie ausgesetzt, das es in Gor jemals gab – fifty silver tarn disks: „Actually, fifty silver tarn disks was an extremely high price, and indicated the girl was probably of high caste as well as extremely beautiful. An ordinary girl, of low caste, comely but untrained, might, depending on the market, sell for as little as five or as many as thirty tarn disks.“ (Outlaw of Gor, p 193). Zahlreiche Söldner und Sklavenhändler machen jetzt Jagd auf sie. Einen Spartacus gibt es in Gor nicht. Noch nicht.

Wie im richtigen Leben

Auf Hinweis eines wohlwollenden Lesers: „In den virtuellen Parallelwelten des Internets wie Second Life sind nach Erkenntnissen des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg immer mehr Kriminelle aktiv.“ [via ddp]. Kommenatar eines Lesers bei RA Werner Siebers: „Wie wird denn Körperverletzung in Second Life bewertet? Anhand der Bonus-Punkte, die der Angreifer abräumt?“

True Gorean

Gor

Nun Kommt mir bloß nicht mit Inhalten – Männerfantasien und son Kram. Gor in Second Life ist ein Rollenspiel (roleplay) und das beste, das ich jemals gesehen habe. „Gor, the Counter-Earth, is the alternate-world setting for John Norman’s Chronicles of Gor, a series of twenty seven novels that combine philosophy, erotica and science fiction.“ Aber niemand würde doch auf die Idee kommen (außer den schmallippigen Jugendschutzwarten aka puritanisch-calvinistische Inquisition), mir zum Vorwurf zu machen, per Ego-Shooter einen anderen Spieler abgeschossen zu haben, weil ich damit den Charakter eines potenziellen Amokläufers dokumentiert hätte.

Für den Anfang ein kleiner Eindruck – vergesst alles andere In Second Life. Wer die mit Abstand schönsten Avatare, die beeindruckenste virtuelle Architektur, die interessantesten (und schrägsten) Charaktere und die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele kennenlernen will – join Gor in Second Life.

Ich bin übrigens überhaupt nicht BDSM-affin, falls das jemand vermutet. Damit hat es nichts zu tun, obwohl viele Spieler das irrig vermischen. Die Bücher Normans sind zwar plattester Trivial-Kitsch, aber die Idee ist herrlich politisch inkorrekt. Und Master Rarius Yuroki sagt es seinen Kajirae immer wieder: Wer sich vor seinen Fantasien so sehr fürchtet, dass er (oder sie) sich noch nicht einmal traut, mit ihnen virtuell herumzuexperimentieren, der wird von ihnen schon beherrscht.

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Und nun zu uns, Katholen!

Gor

Ein wohlwollender Leser dieses kleinen Blogs machte mich hier auf eine Meldung aufmersam: „Schwuler Bischof spricht Gebet bei Obama-Feier“. Nun ja. Ich wusste gar nicht, dass „Wir sind Papst“-Benedikt erlaubt, dass sich Bischöfe outen. Und ich dachte, dass es mehr um sehr junge „Männer“ ging – und das sehr heimlich. Ich finde das nicht konsequent – repräsentiert ein schwuler Bischof eine Minderheit? Das lassen wir mal angeprüft so stahn, wie es Luther formulieren würde.

„‚Es ist egal, ob es eine rassistische Minderheit ist, eine ethnische oder – wie in unserem Falle – eine sexuelle Minderheit. Nur, dass jemand wie man selbst vorn dabei ist, das zählt.'“ (Deutsche Medien sind leider durchweg zu blöd, die Original-Quelle zu verlinken:) Nun, wenn es denn so ist, liebes Abendblatt, das diesen Satz so formuliert hat, dann erwartet man auch eine Delegation vom Ku Klux Klan bei den Feierlichkeiten. Der repräsentiert unter anderem eine relevante rassistische Minderheit in den USA. Quod erat demonstrandum: Wenn ein deutscher Journalist das Wort „Rasse“ in den Mund nimmt, kommt in der Regel nur gequirlte Scheiße dabei heraus.

Apropos Katholen: Ein guter Freund hat einen hübschen Artikel über die züchtige Suchmaschiine Cathoogle verfasst: „Wie die italienische Zeitung ‚Corriere della sera‚ (einen Link dorthin gibt es wie gewohnt nur auf Burks‘ Blog) auf ihrer Webseite berichtet, hat ein gewisser Paul Mulhern aus Lourdes die Webseite entwickelt, um Surfern „religiös korrekte“ Suchergebnisse zu liefern.“

„Religiös korrekte“ Suchergebnisse – das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Ich kann dazu reichlich Bildmaterial beisteuern: Ich hoffe, dass Cathoogle die beiden Fotos sofort ganz hoch rankt. Der obere Screenshot zeigt einen historisch-katholisch absolut korrekten Folterkeller in Second Life, in der Stadt Red Rock. Mein Avatar (vorn) besichtigt ihn gerade gemeinsam mit den religiös korrekt verschleierten Foltermägden. Das untere Foto zeigt ein sowohl allgemein religiös als auch speziell katholisch völlig korrektes Frauenbild – einen virtueller Krieger aus Gor mit einer seiner Sklavinnen. Be well and safe paths!.

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Ein Quantum Plutonium (7 von 8)

Was bisher geschah: [Folge 1] [Folge 2] [Folge 3] [Folge 4] [Folge 5] [Folge 6]

Quantum Plutonium

Wohin mit dem Plutonium-verseuchten Zündmechanismus? Ins Weltall damit! riet mir ein Wissenschaftler eines befreundeten Geheimdienstes. Also auf zum Saturn!

Quantum PlutoniumAuf dem Mond hatte man gerade eine Entdeckung gemacht, die vor allem die Theologie komplett umkrempeln würde. Der Papst war schon informiert worden und…

Quantum Plutonium

hatte sich zum Gebet zurückgezogen. Die Astronauten baten uns, ihnen nach unten zu folgen…

Quantum Plutonium

Irgendwo hatte ich diese Szene schon mal gesehen…ein Monolith. Kam das Alien nicht vom Jupiter – schon vor Adam und Eva? Wieso war es nach Second Life umgezogen?

Quantum Plutonium

Und wo war Hal? Ich sagte Katharina, sie solle sich nicht so lasziv an die glatten Flächen schmiegen – das führte zu Hämorrhoiden.

Quantum Plutonium

Außerdem wartete schon das nächste Shuttle. Wir mussten weiter. Ein Abschiedsgruß an Mutter Erde 2.0!

Quantum Plutonium

Schon in der Marsumlaufbahn wurde die Stimmung in der Crew zunehmend aggressiver gegen uns.

Quantum Plutonium

Als Saturn auftauchte, richtet der Erste Offizier eine Pistole auf mich: Ich solle endlich den verdammten Strahlenkoffer rauswerfen! Der könne uns alle umbringen.

Fortsetzung folgt.

Talunas von Gor

Gor

Wie im letzten Jahr schon angekündigt, lerne ich Second Life gerade von einer ganz anderen, neuen Seite kennen, die normalen Nutzern komplett verschlossen ist. Ich schrieb: In „Gor“ findet ein kompliziertes und oft sexuell konnotiertes Rollenspiel statt: „Gor, the Counter-Earth, is the alternate-world setting for John Norman’s Chronicles of Gor, a series of twenty six novels that combine philosophy, erotica and science fiction.“

Hier zwei erste Eindrücke. Auf dem obigen Bild begegnet mein Avatar (mit Schwert und Langbogen) zwei Talunas – oder auch Panther Girls genannt. Diese Begegnung endete für meinen Avatar beinahe tödlich – auf den mehr als 100 Gor-Regionen können Avatare „umgebracht“ werden. Über die „Panther“: „They construct their own camps and shelters, each band claiming a certain territory. Usually to join an established band, you must fight and kill an existing member. Panther girls live primarily by hunting though they also engage in slaving and trade. Panther girls are considered outlaws and subject to the same penalties as male outlaws, though more often than not a captured panther girl will be enslaved rather than killed. Thus, the cities are not safe for them and they must remain in the forests. (…) Panther girls are arrogant and proud, having little respect for anyone besides themselves. They despise female slaves and will treat them with great cruelty. They hate free women as well regarding all non-panther girls as weak and worthless.“ Hier übrigens einige sehr deutliche Worte zum Frauenbild von einer „Goreanerin“: „Musings from a Gorean Feminist: Gor is so Stupid“. Und hier: „One of the most askes questions: is Gor about discriminating women?“.

Das untere Bild zeigt das Dorf Kargash auf der gleichnamigen Sim (Region).

Gor

Ein Quantum Plutonium (5 von 8n

Was bisher geschah: [Folge 1] [Folge 2] [Folge 3] [Folge 4]

Quantum Plutonium

Eine handliche Boden-Luft-Rakete löste das Problem nach einigen Schüssen, obwohl der unsichtbare Gegner…

Quantum Plutonium

…noch versucht hatte, eine Atombombe auf mich zu werfen. Ich überlebte. Hinter einer Baracke fand ich…

Quantum Plutonium

… ein klobiges Gerät, das für Arbeiten in verstrahlten Gebieten vorgesehen ist. Ein Geheimagent hat für jedes Fahrzeug einen Führerschein. Endlich sah ich…

Quantum Plutonium

…die Geheimwaffe.Seit wann leuchtet Plutonium grün? Ist das nicht eher silbern? Die Geigerzähler schlugen nicht an. Ich griff mir den Koffer…

Quantum Plutonium

…und schloss im nahegelegene Hangar einen Jeep kurz. Es handele sich um einen Notfall – ich sei vom klingonischen Geheimdienst, erklärte ich den verdutzten Fliegern, als…..

Quantum Plutonium

…ich mit Jeep und Koffer über Stock und Stein davonbrauste. Der virtuelle Dschungel verschluckte mich. Amazonien war gar nichts dagegen.

Quantum Plutonium

Nach zwei Stunden hatte ich mich verfahren. Die gute Nachricht: In Second Life fliegen auch in feuchtschwüler Witterung keine Moskitos herum und stechen Avatare.

Quantum Plutonium

Geheimagent und Privatdetektiv von virtuellem Leopard gefressen? Das glaubt mir sowieso niemand. Und waren das dort Maya-Ruinen hinter den Urwaldriesen?

Quantum Plutonium

Nein, das ist keine Eingeborene! Vermutlich nur ein Hologramm, um arme Avatare zu verwirren und ihnen einen Drogenrausch vorzugaukeln.

Quantum Plutonium

Mir schwante Böses. Die Stille war unheimlich. Keine Avatarseele zu sehen. Ich parkte den Jeep und schlich die Stufen zum Tempel hinauf.
[Folge 6].

Grafikkartenkühlung

Grafikkartenkühlung

Man muss sich nur zu helfen wissen. Ich habe hier einen älteren Windows-Rechner stehen, mit dem ich nur Second Life spiele und sonst nichts. Auf meinem Linux-Rechner geht das nicht, weil meine gute Grafikkarte samt Rechner bekanntlich beim LKA steht. (Meine Anwältin hat übrigens die Einstellung des Verfahrens gefordert.)

Leider stürzte Second Life in den letzten Wochen ständig ab; es war grauenhaft. Gestern hat ein guter Freund, dessen Computerkenntnisse sich zu den meinen verhalten wie meine zu denen Wolfgang Schäubles, zwei Stunden an der Hardware gefummelnt, um mögliche Fehlerquellen auszuschalten. Wir dachten schon, das Problem sei gelöst, aber es war leider nicht so – als er gegangen war, fror wieder der Bidlschirm ein. Da kam mir die rettende Idee, die wir ohnehin schon theoretisch diskutiert hatten: Die Soundkarte, die er neulich eingebaut hatte (weil der Rechner ein ehemaliger Server ist und keine besaß), steckt jetzt genau unter der Grafikkarte. Letztere wird von Second Life völlig ausgereizt und über 80 Grad heiß. Wir hatten festgestellt, dass sie um so heißer wurde, je detailreicher wir die Grafik der 3D-Welt einstellten. Die Soundkarte verändert den Luftstrom, so dass die Grafikkarte weniger gut gekühlt wurde. Und das brachte Second Life zum Absturz.

Ich habe jetzt das Gehäuse abgeschraubt und einen kleinen Standlüfter direkt neben die Grafikkarte gestellt. Und siehe da – ich konnte mich als Avatar drei Stunden frei bewegen – mit guter Grafikauflösung -, ohne dass der Client auch nur einmal abrauchte. Natürlich ist der Lüfter laut. Aber man kann ja Kopfhörer aufsetzen.

Ich bitte die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser auch nachzuschauen, ob sie im Inneren meines Zweitrechners den Bundestrojaner entdecken – ich habe ihn noch nicht gesehen.

Fotograf und Model 2.0

Fotograf

Ja, das ist mein Avatar und eines meiner Lieblingsmodels. Na und? Wer nichts aus Second Life sehen will, zappt eben weiter zu qualitativ Hochwertigerem.

Geistiger Dünnschiss und Gülle in Mogelpackung

Cybergirls

Ein sehr geschätzer Kollege (keine Ironie!) schrieb mir heute morgen: „als Blogger bist Du ja noch so einigermaßen zu ertragen. Aber Deine derzeitige ‚Second Life Märchenstunde‘ ist mal ganz diplomatisch ausgedrückt geistiger Dünnschiss. Und da wunderst Du Dich noch, dass Dir diese Gülle keiner abgekauft hat.“

Recht hat er – aber keine Ahnung. Text und Fotos sind nicht besser oder schlechter als andere Fotostrecken, Bilderserien und pseudojournalistische Berichte über die „Gesellschaft“ in anderen großen Medien, die bekanntlich allesamt nur für die Klickraten gedacht sind. Und halt: Meine Fotos aus Second Life sind erheblich besser als die, die man zur Zeit auf deutschen Websitea finden kann. Man schaue sich nur die grottenmäßigen und statischen Fotos bei der Süddeutschen an, die ein nettes Interview mit Second-Life-Gründer Philip Rosedale illustrieren sollen. Ja, ich hatte irrig gedacht, originelle Bilder würden jemanden interessieren. Aber weit gefehlt: Stattdessen kommt immer Mogelpackung in 3D in Telepolis über ExitReality, eine 3D-Erweiterung für enen Browser. Das Thema wurde auf Burks‘ Blog schon im September behandelt. Taglinger formuliert über „Second Life, der müden Stehparty, die viel verspricht, aber wenig hergibt.“ Lieber Kollege, du hast keinen blassen Schimmer (und vermutlich auch keinen Avatar, der länger als zehn Minuten inworld war).

Nehmen wir einmal zur pädagogisch wertvollen Erläuterung die Entwicklung des World Wide Web: Wer hat es vorangetrieben? Wer hat die fortgeschrittensten und gleichzeitig fiesesten Features eingesetzt? Wer hat zuerst Nutzer ausgespäht und den Boden für die Kommerzialisierung bereitet? Wer ist immer die technsiche Avantgarde gewesen, wenn es um Kopfkino geht? Richtig – im bigotten Mediendiskurs Deutschland will es niemand so recht aussprechen, aber jeder weiß es: Die Porno-Industrie. Wer sich bei diesem Thema in Second Life nicht auskennt, sollte sich einfach ruhig in den Wohnzimmersessel setzen und ein Jahr lang die Klappe halten.

Warum ein Jahr? Ganz einfach: Weil ich hier und heute einen neuen Medienhype über Second Life im Frühjahr 2010 prophezeie. Ihr könnt mich gern darauf ansprechen, wenn ich bis dahin nicht nach Santa Marta (Landschaft, Geschichte, schöne Frauen, Musik), Dangriga (Karibik, Musik), Tarabuco (Landschaft, Indios), nach Puerto Ayacucho (Urwald, schöne Frauen) oder nach Coro (Architektur, schöne Frauen, Geschichte, Musik und Tanz, Politik) ausgewandert bin, weil ich das hiesige Gefasel einfach nicht mehr ausstehen kann. Aber ich schweife ab.

Im Herbst 2009 kommt der nächste technische Spring in Second Life. Wer etwas davon im Beta-Stadium sehen will, schaue sich bei YouTube „Second Life 2.0“ an oder „Battle Tech 2.0“ (Sound nicht vergessen!). Avatare und Ambiente werden dann fast fotorealistisch sein. Einen ersten Eindruck soll auch der obige Screenshot eines schwedischen Künstlers mit dem Pseudonym „Master Epsilon“ verschaffen. Ich habe mit ihm von Avatar zu Avatar gechattet: Seine (hier nicht, aber in Second Life schon) pornografischen Fotos von Avataren, die es live so erst in einem Jahr geben wird, sind nicht nur technisch, sondern auch ästhetisch sehr anspruchsvoll. Wer von einer „müden Stehparty“ redet, hat auch heute schon einfach nicht hingeschaut und vor allem – weil es in Second Life primär um Kommunkation geht – nicht hingehört.

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