Hausmitteilung: Webinar!

webinar

Burks proudly presents: Ich werde mein Seminar „Professionelle Datenrecherche im Internet und Datenschutz“ in Kürze online als Webinar (kostenpflichtig, aber preiswerter als bei anderen Bildungseinrichtungen) anbieten.

Inhalt:
Professionelle Datenrecherche im Internet und Datenschutz

Das Seminar findet als virtuelle Konferenz statt und dauert ca. 5 oder 6 Stunden. Der Dozent nutzt das Konferenzsystem BigBlueButton (open source), die Teilnehmer benötigen keine eigenen Software, nur den Browser.

Inhalt des Webinars:
Modul 1: Tipps und Tricks zur professionellen Online-Recherche für Fortgeschrittene
Modul 2: Sicher Browsen – Risiken und Nebenwirkungen aktiver Inhalte – effektive Gefahrenabwehr beim Surfen
Modul 3: E-Mails für Dich und mich – Risiken beim Verfassen und Empfangen
Modul 4: E-Mails verschlüsseln
Modul 5: Unterwegs mit virtueller Tarnkappe – anonym surfen (Tor, Jondonym, VPN)
Modul 6: Sichere Daten – Datenschutz auf dem eigenen Rechner und dem Smartphone

Alle Teilnehmer bekommen umfangreiches Material (pdf, ca. 60 Seiten).

Euch erwartet auch ein umfassender Relaunch einiger statischer Websites auf burks.de (vermutlich ab November). Das Blog wird so bleiben wie es ist.

Wenn hier nur Oberfreaks und Oberfreakinnen mitlesen, die auf Anhieb wissen, was „EFI Symstempartition (ESP) nicht verwendbar. Ihre EFI Symstempartition (ESP) ist nicht in /boot/efi eingehängt“ bedeutet oder die E-Mails per Mutt verschicken oder ein Script benutzen, dass OpenPGP und S/Mime kompatibel macht – einfach wegsehen. Für Euch ist das nichts. Aber vielleicht gibt es andere Interessenten, die sich hier bisher nur für die Römische Kaiserzeit oder peruanische Landkooperativen in den 80-er Jahren interessiert haben und sich noch weiterbilden möchten? Schreibt mir eine unverbindliche E-Mail, auch gern und ausnahmsweise unverschlüsselt! Dann kann ich das Interesse einschätzen und Terminvorschläge machen. Ab vier Teilnehmern würde ich ein Webinar anbieten (maximal zehn). Einzelunterricht: Preis VB.
_______________________________________________________

Reaktionen auf das letzte Seminar:

Lieber Burkhard,
ich habe heute an deinem Workshop im Rahmen der LIMA teilgenommen und mich gleich mal dran gemacht, eine Verschlüsselung meiner Mails einzurichten. Ich hoffe und glaube, dass es geklappt hat?
Vielen Dank nochmal für den spannenden Workshop, ich habe wirklich viel Neues gelernt und bin endlich mal motiviert worden Dinge anzugehen, die schon sehr lange auf meiner To-Do-Liste standen (z.B. eine Verschlüsselung für meine Mails einzurichten).
Liebe Grüße, S.

Hallo Burkhard!
Danke nochmal für das Seminar! Einiges kannte ich schon, aber es war auch trotzdem viel neues dabei. Ich bin immer wieder erstaunt (na gut, eigentlich nicht mehr…), wie wenig man selbst an der Uni in einem Informatikstudium über Datensicherheit usw. lernt… und ich hoffe, dass ich jetzt alles richtig eingerichtet habe :-)
Liebe Grüße F.

Lieber Burkhard,
hier sende ich dich meine erste verschlüsselte Mail (wenn das funktioniert).
Im Anhang ist mein öffentlicher Schlüssel.
Vielen Dank für das Seminar!
Schöne Grüße, A.

image_pdfimage_print

Nutzt jemand [irgendetwas von Kleinweich]?

microsoft word und excel
Die Metadaten eines LibreOffice-Dukuments, ausgelesen mit Hexedit für Linux.

Nutzt jemand [irgendetwas von Kleinweich]?
Der Schockwellenreiter: „Ich fasse es nicht! Der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) sind zwischen dem 25. September und 2. Oktober 2020 rund 16.000 Corona-Infektionen durchgerutscht. Grund: Alle Daten wurden in einer (sic!) Microsoft-Excel-Tabelle erfaßt und die hatte ihre maximale Größe erreicht.

Während die österreichische Futurezone fälschlicherweise von einem Excel-Fehler schwafelt, ist der London Economic genauer: Die Übernahme neuer Daten funktionierte nicht, weil die maximale Spaltenanzahl von 16.384 Spalten (XFD) erreicht war. Das ist ein bekanntes »Feature« von Excel (vor Excel 2007 waren sogar »nur« 256 Spalten möglich).“

– Nutzt jemand Microsoft Office? Aus Sicht des Datenschutzes könnte das illegal sein. Die Datenschützer kritisieren, dass es „weiterhin nicht eindeutig ersichtlich“ sei, „welche weiteren personenbezogenen Daten in diesem Rahmen verarbeitet werden“.

– Und hier noch eine Uralt-Klamotte. Man kann die Metadaten eines Word-Dukuments mit einem Hexeditor (Video) auslesen. The Sidnay Morning Herald (2003): „UK government gets bitten by Microsoft Word“. Im Original viel schöner formuliert: „Microsoft Word bytes Tony Blair in the butt“. „Most Word document files contain a revision log which is a listing of the last 10 edits of a document, showing the names of the people who worked with the document and the names of the files that the document went under. Revision logs are hidden and cannot be viewed in Microsoft Word. However I wrote a small utility for extracting and displaying revision logs and other hidden information in Word .DOC files.“

Alles die Rubrik „einmal mit Profis arbeiten“…

image_pdfimage_print

Hugo Schröder

hugo schröder

Mein Großvater Hugo, *07.01.1902 in Mittenwalde, heute Dąbrowa Mała, †26.4.1992 in Unna, als 18-Jähriger (1919 oder 1920).

Wenn man sich überlegt, wie und in welchen lächerlichen Posen sich heute 18-Jährige auf Instagram oder oder Snapchat und sonstwo präsentieren…

image_pdfimage_print

Eje Central

Popocatépetl

Avenida Juaréz Ecke Eje Central, auch bekannt als Avenida Lázaro Cárdenas, links der Torre Latinoamericana, Mexiko-Stadt, am 05.10.1979 nach Süden fotografiert. Ich hatte natürlich keine Ahnung mehr, wo das war, aber als ich nach einer sechsspurigen Straße suchte, wurde ich mit Google Street View schnell fündig.

image_pdfimage_print

Popocatépetl

Popocatépetl

Von der Pyramide von Cholula (Mexiko) bzw. der Kirche Santa Maria de los Remedios aus fotografiert. Ich habe erst jetzt herausgefunden, warum ich das Foto am 11.10.1979 gemacht habe: Im Hintergrund links ist der Vulkan Popocatépetl zu erkennen. In Nahuatl aka Aztekisch heißt er schlicht „rauchender Berg“. Am Horizont ist die Stadt Puebla zu sehen.

image_pdfimage_print

Kurt Waldemar Schröder *16.10.1927 †03.10.2020

kurt schröder
Eintrag im Kirchenbuch der Evangelischen Kirche Holzwickede

Ein Nachruf auf meinen Vater

kurt schröder

Mein Vater ist gestern um ca. 19.30 Uhr friedlich eingeschlafen. Er hat einen Nachruf verdient wie jeder andere „wichtige“ Mensch auch. Man könnte einwenden, ein Nachruf sei entweder etwas sehr Privates, und die Details, womöglich negative, interessierten nur die engsten Freunde und Verwandten, oder seien zu öffentlich, als dass man Dinge erwarten könne, die wirklich etwas aussagen und nicht nur an der sichtbaren Fassade hafteten. Das Leben meines Vaters ist jedoch exemplarisch für eine Generation, deren Erfahrungen für uns – nur eine Generation später – Äonen weit weg zu sein scheinen. Können wir, kann ich das verstehen?

Mein Verhältnis zu meinem Vater war schwierig und kompliziert: Wir konnten uns nicht sehr nahekommen, weil unsere Ansichten zu weit auseinander lagen und nichts das hätte ändern können. Aber je älter ich wurde, um so mehr begriff ich, wie er seine Zuneigung ohne Worte äußerte – auf eine Art, die ich früher nicht verstand, und schon gar nicht als Jugendlicher. Ich hatte vielleicht auf Worte gehofft, aber er konnte das nicht so, wie ich es erwartete – dafür machte er es mit Gesten. Wir handeln und sprechen im Rahmen dessen, was uns möglich ist, was uns begrenzt, auch in den Gefühlen – aber dennoch haben wir alle ähnliche Emotionen, die, wenn wir sie auf unsere gelernte Art äußern, für andere vielleicht erst „übersetzt“ werden müssen.

Mein Vater hat in seinem Leben, außer in der Schulzeit und Jugendzeit, nur ein einziges Buch gelesen – die für ihn heilige Schrift – die Lutherbibel Version 1884. Er war zu jung, um Soldat im 2. Weltkrieg zu werden – das ist mein Glück, sonst hätte es mich vielleicht nicht gegeben. Er war auch nicht alt genug, um zu begreifen, was in der Zeit, die ihn prägte, politisch geschah.

Meine Versuche in den sechziger Jahren, über die Zeit des Faschismus zu reden, scheiterten allesamt. Mein Vater hätte vermutlich auch nicht viel sagen können. Für ihn galt die Devise aus Römer 13, Vers 1: Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. Ich fand das abscheulich. Ich wollte die Welt verändern, und lebe, vermutlich heute auch noch, nach dem Motto, dass mich jedwede Obrigkeiten kreuzweise können und dass Religionen allesamt bekämpft werden sollten. Obrigkeitshörigkeit ist für mich ein schlimmes Schimpfwort.

Für Politik interessierte er sich nicht. Ich vermutete damals, dass meine Mutter recht hatte, wenn sie behauptete, mein Vater würde auf Wahlzettel einen Satz aus der Bibel schreiben – Jesaja 41. Vers 24: Siehe, ihr seid aus nichts, und euer Tun ist auch aus nichts; und euch wählen ist ein Greuel. Heute muss ich schmunzeln, wie sich meine Meinung dem angenähert hat, aber natürlich aus anderen Gründen.

kurt schröder
Meine Vater mit seiner älteren Schwester, vermutlich 1929 oder 1930, Holzwickede

Mein Vater wurde evangelisch getauft, eine Tatsache, mit der ich ihn noch vor wenigen Jahren, als ich nach einiger Recherche im betreffenden Kirchenbuch fündig geworden war, aufzog: Er war neuapostolisch und alle andere Religionen waren „Feindsender“. Mein Großvater hatte gelehrt, mich auch, dass insbesondere die Katholiken die große Hure Babylons der heutigen Zeit seien. Die Protestanten waren fast genauso schlimm, vor allem weil sie seinem Glauben so ähnlich waren. Mein Vater hat nie eine „fremde“ Kirche betreten, noch nicht einmal eine leere, etwa im Urlaub, um sie zu besichtigen – alles Teufelswerk, um wahre Gläubige zu verwirren. Auch das bringt mich heute zum Lachen, weil ich das manchmal exakt so handhabe – ich würde nie eine neuapostolische Kirche mehr betreten, vielleicht nur auf die Fußmatte spucken. Da kommt wieder Lichtenberg ins Spiel: Grade das Gegenteil tun, heißt auch nachahmen, es heißt nämlich, das Gegenteil nachahmen.

kurt schröder
Sonntagsschule der Neuapostolischen Kirche Holzwickede, vermutlich 1933 oder 1934. Mein Vater steht in der mittleren Reihe, 2. von rechts. Rechts oben mein Großvater Hugo, der damals schon Prediger war, obwohl er erst 1933 zur NAK konvertierte. Die Laienprediger der Neuapostolischen hatten und haben keinerlei theologische Ausbildung.

Was lernt man als Kind, wenn in den Schulen nur Nationalsozialismus gelehrt wird und man gleichzeitig durch eine fundamentalistische christliche Sekte geprägt wird? Zum Glück war mein Großvater, ein Bauernjunge aus Westpreußen und als Bergmann im Ruhrgebiet Kommunist, bis er fromm wurde, gegen Hitler – für ihn war die Religion wichtiger. Meinem Vater verbot er den Besuch einer Adolf-Hitler-Schule, obwohl die Schulleitung das empfohlen hatte. weil der kleine Kurt einer der besten Schüler sei. „Dann hätte ich keinen Sohn mehr“, ist als Zitat meines Opas überliefert, eine Einsicht, die heute noch meinen Respekt fordert.

kurt schröder
Mein Vater 1934 als Schüler, Holzwickede

Meine Familie war immer aufstiegsorientiert. So weit man sich erinnern konnte, gab es unter den Vorfahren, den Verwandten und Freunden ausschließlich Bauern, Arbeiter und kleine Angestellte. Man hatte es „geschafft“, wenn man Beamter wurde – auf der sicheren Seite war. Künstler und ähnlich windige Existenzen waren nicht vorgesehen. Als ich meinen Eltern erklärte, dass ich den Lehrerberuf aufgeben und Journalist werden, womöglich Bücher schreiben wolle, war mein Vater entsetzt – er konnte das nicht verstehen. Er hat mich aber nicht versucht davon abzuhalten, was nicht möglich gewesen wäre, weil ich genau so stur wie er bin, und respektierte mich damit, was ich erst sehr spät verstanden habe.

Jahre später, als mein Vater aufgefordert wurde, schriftlich zu der damals seltenen Tatsache Stellung zu nehmen, warum ich den Kriegsdienst verweigerte, antwortete er sinngemäß: Man hielte mich, seinen Sohn, für in der Lage, entscheiden zu können, Soldat zu werden, und das müsse dann doch auch für das Gegenteil gelten – eben das nicht zu tun?

Dieses Glück hatte mein Vater nicht. Noch während seiner Zeit am Gymnasium wurde er als Luftwaffenhelfer abkommandiert: Luftwaffenhelfer hatten nicht den Status von Soldaten. Sie erfüllten zwar wie Soldaten Aufgaben an Geschützen und Geräten und lebten in den Flakstellungen wie sie, waren jedoch gleichzeitig Schüler, die von Lehrern unterrichtet wurden. Offiziell galten sie als Mitglieder der Hitlerjugend, was ihnen oft missfiel. (…) Freiwillige Meldungen waren nicht möglich, die Schüler wurden klassenweise und innerhalb der Schulklassen jahrgangsweise zum Einsatz abgeordnet. Mein Vater musste nach Köthen in Sachsen-Anhalt.

kurt schröder
Mein Vater als Luftwaffenhelfer in Köthen, 1943 und 1944

Als der Krieg vorbei war, ging es nur um’s Überleben. Das Abitur hatte mein Vater verpasst. Der einträglichste Beruf war Bergmann – das lernte er, wie sein Vater. Handwerkliches hat ihm immer Spaß gemacht. Ja, er war berühmt dafür! Als ich im zweiten Schuljahr war, sollten die Schüler ein Papiermodell ihrer Wohnung oder ihres Hauses basteln und mitbringen. Mein Vater baute ein kleines Modell unseres vierstöckigen Wohnhauses, mit maßstabsgetreuem Grundriss und Wänden aus Pappe und vier entnehmbaren Etagen, ein kleines Wunderwerk, an das ich mich noch heute erinnern kann – und daran, dass die Lehrer und anderen Schüler ehrfürchtig staunten und es kaum zu berühren wagten. (Ich darf darauf hinweisen, dass alle, die das von mir gebaute Hochbett in meinem Gästezimmer sehen, ehrfürchtig staunen.)

Mein Vater hat bis ins hohe Alter mir immer Werkzeug geschenkt oder etwas für mich gebaut, Schränke oder die Anrichte, die noch heute in meiner Küche steht, die er noch mit knapp 80 Jahren zu meiner Hochzeit gebastelt hatte – natürlich in Perfektion. Sein Maßstab, alles müsse perfekt sein, hat mich manchmal zum Wahnsinn gebracht. Als ich als Junge meinen Koffer packte, für ein paar Tage im Schullandheim, machte er den wieder auf und packte alles neu, aber jetzt so, dass man ihn schließen konnte. Damals war ich genervt, heute muss ich mich zurückhalten, wenn ich in einer ähnlichen Situation bin. Ich neige dazu, alles besser zu wissen und zu können als andere – und das denen auch zu sagen und zu zeigen. Damit macht man sich nicht unbedingt beliebt.

kurt schröder
Mein Vater (rechts) als Laienprediger („Priester„), Anfang der 50-er Jahre. In der Mitte mein Großonkel Otto Mey, der damalige „Vorsteher“ der neuapostolischen Gemeinde Holzwickede. Ich mochte „Onkel Otto“: Der war ein sehr kleiner Mann, aber trat um so energischer auf. Im 1. Weltkrieg hatte er eine Medaille für große Tapferkeit bekommen, weil er allein 17 Franzosen gefangen genommen hatte. Er erzählte bei Familientreffen Geschichten aus Ostpreußen, wie er den Teufel „ausgetrickst“ hätte und wie man gemeinsam in Opherdicke dafür gesorgt habe, dass ein Selbstmörder nicht mehr in einem Haus spukte und mehr in der Art. Das war spannender als jeder Horrorfilm. Otto war für meinen Vater eine wichtige und prägende Figur.

Wir erzieht man Kinder, wenn man durch Nazis zum „kulturellen“ Nazi erzogen wird? Man Vater hatte gelernt, man müsse zunächst den eigenen Willen von Kindern brechen, um sie dann erziehen zu können. Etwas anderes kannte er nicht, und so praktizierte er es an mir. War mein „Konto“ an Missetaten „voll“, prügelte er mich mit einem Stock. Das war schlimmer als ein spontaner Ausraster – kalt und berechnend. Später hat er das bitter bereut, schämte sich aber so sehr, dass er mir das selbst nicht sagen konnte, sondern meine Mutter bat, das für ihn zu tun. Ich war zu jung und damals zu wenig in der Lage, meine Emotionen ausdrücken zu können, um ihm zu sagen, dass ich seine Entschuldigung akzeptiert hatte.

kurt schröder
Mein Vater und ich, ca. 1956 oder 1957, im Sauerland in der Nähe der Daubermühle

Als ich auf ein Gymnasium geschickt werden sollte, protestierte mein Großvater – das würde meinen Glauben zerstören. Meine Eltern setzten sich durch, wofür ich ihnen dankbar bin. Die Religion war in den folgenden Jahrzehnten ein großes Hindernis, über mehr als Smalltalk hinauszukommen – ich war mit 20 aus der NAK ausgetreten und zu feige, das meinem Vater ins Gesicht zu sagen. Er wusste es aber von meiner Mutter. Als ich meine Staatsexamenarbeit mit Bestnote machte und sie stolz meinen Eltern präsentierte, sagte mein Vater nichts. Meine Mutter beichtete mir später, mein Vater habe nicht begriffen, was das sollte und es „Geschwätz“ genannt.

Auf seine Art war er der zuverlässigste Mensch, den ich kannte. Wenn er ankündigte, etwas zu tun, dann geschah das auch – ohne Wenn und Aber. Keine Kompromisse! Man zieht eine Sache, von der man überzeugt ist, durch oder lässt es ganz, auch wenn alle ringsum empört aufheulen – eine Haltung, die mir heute sehr bekannt vorkommt. Von meinem Vater habe ich unbewusst gelernt, wie man den inneren Schweinehund besiegt und der öffentlichen Druck aushält. Mit 16 oder 17 Jahren „musste“ ich oft an einem Tag in der Woche mit ihm zusammen „Zeugnis bringen“ – das heißt: Man geht kurz nach der „Tagesschau“ raus (wir besaßen keinen Fernseher) und klingelt bei wildfremden Leuten, die erstaunt die Tür öffnen, und fragt sie, ob man mit ihnen über Gott reden könne. Das muss man sich als Jugendlicher erst einmal trauen. Ich erinnere mich immer an Jack Londons Abenteuer eines Tramps, ein Buch, das ich als Junge begeistert gelesen habe: Ein Tramp, der bettelt, muss, wenn sich eine Tür öffnet, in weniger als einer Sekunde zu dem Gesicht, was erscheint, die „passende“ Geschichte erfinden, um etwa zu bekommen. Man lernt, sich „volkstümlich“ auszudrücken.

kurt schröder
Ich besuche meinen Vater in der Klinik, 2015

Bis ins Greisenalter fuhr mein Vater noch Auto und mich sogar manchmal zur Nachtschicht, wenn ich vorher meine Eltern besucht hatte. Wir versuchten ihm klarzumachen, dass er die Poller vor dem Supermarkt nicht unbegrenzt oft umfahren könne, und was wäre, wenn ein Kind vor den Wagen liefe? Irgendwann schlossen wir dann einen Kompromiss. Wir nahmen ihm das Auto weg, aber er durfte seinen Führerschein behalten. Ich war mit meinem Vater einmal in einem Autoladen, um einen Leasing-Vertrag abzuschließen oder zu verlängern, und der Kerl hinter der Theke hielte den Führerschein meines Vaters wie eine ägyptische Schriftrolle in der Hand und wusste nicht, was das für ein exotischer Lappen war. Mein Vater hat auch nie einen Unfall gebaut, dazu war er viel zu korrekt und pflichtbewusst. Wir spotteten immer, er würde auch in der Wüste Sahara vor einer roten Ampel anhalten, selbst wenn 300 Kilometer ringsum niemand sei. So war er eben, und er hatte nie die Absicht, daran was zu ändern.

Im Alter von 88 sprang er dann dem Tod von der Schippe. In einer Nacht sackte er schreiend zusammen, und meine Mutter rief die Feuerwehr. In der Klinik stellte man ein Aorta-Aneurysma fest, eine geplatzte Bauchschlagader. In dem Alter ist das ein Todesurteil. Aber nicht bei meinem Vater. Der operierende Chirurg sagte mir am nächsten Morgen, ein Aneurysma der Aorta überlebe man nur, wenn man sofort auf den Operationstisch springe. „Wir glaubten nicht ihn durchzubringen.“ Mein Vater war aber noch mit Blaulicht durch halb Berlin gefahren worden. Als er auf der Trage lag und am nächsten Tag auf die Intensivstation gefahren wurde, winkte mein Vater mir zu. Das medizinische Personal machte große Augen oder schüttelte den Kopf. Ich hätte ihnen am liebsten gesagt: Mein Papa ist stur und zieht das jetzt durch, ob das jemandem gefällt oder glaubt oder nicht. Die Rehabilitationmaßnahmen dauerten drei Monate. Er bekam einen künstlichen Darmausgang und einen Herzschrittmacher.

kurt schröder
Zu seinem neunzigsten Geburtstag bekam mein Vater von seinem ersten Urenkelkind ein Blümchen geschenkt.

Irgendwann ging es nicht mehr. Meine Mutter ist ein Jahr älter als mein Vater und konnte ihn nicht mehr pflegen. Immer wenn das Thema aufkam, wurde mein Vater extrem ängstlich und fing laut an zu weinen. Wir waren froh, dass er einen klaren Kopf behielt, nur der Körper verfiel zusehends. Vor wenigen Monaten war ein schönes Pflegeheim ganz in der Nähe der Wohnung meiner Eltern gefunden.

Aber schon nach wenigen Wochen aß mein Vater nichts mehr. Sogar der Fernseher, das einzige „Vergnügen“ neben den Besuchen der Kinder, interessierte ihn nicht mehr. Noch vor zwei Wochen konnte meine Mutter ihn noch einmal besuchen. Es war für sie ein Abschied – so hat sie es empfunden. Bei meinem letzten Besuch, als er noch flüstern konnte, sagte er mir: „Das ist alles so unwirklich.“

Gestern (am 3. Oktober) rief man uns an, wir sollten bitte so schnell wie möglich kommen: Die Rasselatmung habe eingesetzt. Er öffnete nicht mehr die Augen und reagierte nicht spürbar und lag friedlich mit den Händen auf dem Bauch. Wenige Stunden später war er tot.

Papa, ich habe mehr von dir gelernt und übernommen, als du dir je zu träumen gewagt hast. Neben mir steht seine Armbanduhr, die ich von seinem kalten Arm nahm. Sie läuft noch.

Nachtrag: Meine Mutter (94) liegt nach einem schweren Sturz auf den Kopf im Krankenhaus. Sie konnte weder sprechen noch schlucken und war halbseitig gelähmt, ein Blutgerinnsel im Kopf drückt auf das Gehirn. Laut ihrer Patientenverfügung verboten wir alle Maßnahmen wie künstliche Ernährung per Magensonde. Wir wussten nicht, wer von unseren Eltern eher sterben würde, meine Mutter oder mein Vater. Als ich sie besuchte, konnte sie nur einzelne Wörter mühsam flüstern. Heute, zwei Tage später, rief mich meine Schwester an: „Mama kann wieder schlucken. Die Lähmung geht zurück. Sie schimpft auf die Krankenschwestern, die ihr nicht das richtige Mineralwasser bringen.“ Vielleicht werden sich Ehepaare, die siebzig Jahre verheiratet waren, irgendwann immer ähnlicher.

image_pdfimage_print

Kapitän

open kapitän

Ich sitze da am Steuer eines Opel Kapitäns, den meine Eltern von einem Verwandten ausgeliehen hatten. Rechts mein Vater, links meine Mutter, meine Tante und neben mir meine Cousine. Das Foto muss vor 1958 aufgenommen worden sein. Wir fuhren nach Büsum an der Nordsee in den Urlaub.

image_pdfimage_print

ViVA(t)!

Ich darf auf ein nützliches Dokument (pdf) des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam machen: „Virtuelle Versammlungen und Abstimmungen“ (ViVA). Ich habe es durchgearbeitet. Fazit: Für Vereine, Firmen und Organisationen mit demokratischer Struktur (Wahlen, Abstimmungen) führt kein Weg daran vorbei, mit oder ohne Pandemie.

Das wird natürlich bei Vereinen alle diejenigen ärgern, die bisher in Hinterzimmern gemauschelt und intrigiert hatten und sich darauf verließen, dass Wahlen, die die Präsenz der Wähler voraussetzen, nur von einem Bruchteil der Mitglieder der betreffenden Organisation besucht werden. Vereinsmeierei ist eigentlich langweilig, wenn man nicht selbst mitmischt und das Kleingedruckte des Vereinsrechts – das sich nicht wesentlich vom Parteienrecht unterscheidet – kennt. Beim Deutschen Journalistenverband Berlin ist man schon froh, wenn ein Zehntel der Mitglieder erscheint. Dementsprechend „repräsentativ“ sind die Wahlergebnisse.

Zur Technik sollte man auch Aufbau von Virtual Private Networks (VPN) und Integration in Sicherheitsgateways studieren.

Bisher habe ich aber für Vereine, Firmen und kleinere Organisationen außer Polyas keine vernünftige Software gefunden. Polays ist kommerziell und nicht billig und vermutlich auch nicht quelloffen.

image_pdfimage_print

Big Five [Update][2. Update]

trump biden

„… die Menschen urtheilen im allgemeinen mehr nach den Augen als nach den Händen, weil zu sehen jedem gegeben ist, einzusehen nur wenigen. „(Niccoló Machiavelli)

Aus machiavellischer Sicht hat Trump während der „Diskussion“ mit seinem Konkurrenten Biden alles richtig gemacht. Es geht bekanntlich nicht um Inhalte – das sehen nur Journalisten so. Und damit liegen sie komplett falsch.

Es geht um Attitude, um physische Präsenz in den Medien, um die Fähigkeit, die Interessen der herrschenden Klasse zu vertreten. Wenn Trump pöbelte, beweist er genau das. Wenn interessieren denn Lügen von Politikern? Ich erwarte doch nicht, dass so jemand mir etwas Gutes, Schönes und Wahres erzählt! Das erwarte ich noch nicht einmal von Pfaffen.

Jemand ist geeignet zu führen, wenn er fünf Kernkompetenzen beweist („Big Five“): Er muss
1. emotional stabil erscheinen,
2. er muss extrovertiert sein – kontaktfreudig, kommunikativ sein und Initiative zeigen,
3. er muss offen gegenüber neuen Situationen sein,
4. er musst kooperativ sein und Untergeordnete integrieren können, und er muss
5. seine Aufgaben verbissen und komplett erledigen.

Es geht nicht um das, was Trump ist, sondern um das, von dem die Wähler glauben, dass er sei. Trump kam schon immer viel authentischer, also glaubwürdiger rüber, gerade weil er oft Unsinn erzählt oder sich selbst widerspricht. Die Wähler honorieren das mehr als auswendig gelernte hohle Textbausteine. Es scheint mir zweifelhaft, ob Biden mehr „Big Five“ verkörpert als Trump.

Die moderne Staatsgewalt ist nur ein Ausschuss, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Kapitalistenklasse verwaltet.“ (Karl Marx)

Be der anstehenden Wahl des US-Präsidenten wird derjenige gewinnen, dem es gelingt, die Leute zu motivieren. Die Anhänger Bidens wollen ihn nur als kleineres Übel, nicht weil er für irgendwas stünde. Daher neige ich zu der Annahme – wie ich schon mehrfach schrieb -, dass Trump gewinnen wird.

Trump tönte vor der letzten Wahl gegen „die Eliten“ und gab damit denjenigen eine Stimme, die sich vom „System“ abgehängt fühlten, etwas, was auch die Aufgabe der deutschen Linken wäre, bei der sie aber ein Totalausfall ist. Man ist lieber politisch total k*o*r*r*r*e*k*t, angepasst und „regierungsfähig“. Damit kann man keinen Blumentopf gewinnen, nicht bei den Menschen, die am Kapitalismus verzweifeln.

Es gibt eine Unbekannte: Die Sympathisanten Bernie Sanders‘ mochten damals Hillary Clinton genausowenig wie den unterschätzten Trump. Man weiß nicht, ob diese demokratischen Wähler zu Hause bleiben oder für den uncharismatischen und langweiligen Biden stimmen, nur um Trump loszuwerden.

[Update] Trump ist positiv getestet worden. Das macht die Vorhersage leichter. Wenn die Krankheit nicht bei ihm ausbricht oder wenn er nur leichte Symptome zeigt und genest oder wenn es ihm wie Johnson und Bolnisario ergeht, wird er ohnehin die Wahl gewinnen. Wenn er aber schwer erkrankt oder gar stirbt, dann wird es interessant.

[2. Update] Dank an den edlen Spender Ch. G.!

image_pdfimage_print

Schwund

djv berlin

Beim DJV Berlin/JVBB treten gerade zahlreiche Mitglieder aus. Seit der Vorstandswahl im Januar und der letzten Vorstandswahl sind es schon mehr als fünfzig, unter anderem auch der ehemalige Schatzmeister. Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautet, ist einer der Gründe, dass die Verschwörungstheoretikerin Gabriele Probst (ehemals JVBB) ihren persönlichen irrationalen Rachefeldzug gegen den ehemaligen Vorsitzenden Bernd Lammel (der gar nicht kandidierte) auf der Mitgliederversammlung ungehindert führen konnte. Zu allem Überfluss hat die Dame sich auch noch in den Aufnahmeausschuss (!) der Journalisten-Gewerkschaft wählen lassen.

Mal sehen, wann das der hauptstädtischen Journaille auffällt. Meine Wette: Gar nicht.

image_pdfimage_print

Profitorientiertes Gesundheitssystem, revisited

notaufnahme symboldbild

Meine Mutter ist 94 Jahre alt und liegt nach einem Sturz mit einer Kopfverletzung im Auguste-Viktoria-Krankenhaus Berlin. Da die Gefahr eines Blutgerinnsels im Kopf besteht, sollte sie eigentlich operiert werden, aber im Neuköllner Krankenhaus (Neurochirurgie) ist kein Bett frei. Wir haben bekanntlich ein profitorientiertes Gesundheitssystem, und wenn man kein Privatpatient ist, hat man Pech gehabt.

Heute Nacht wurde meine Schwester von der Security im AVK im Auftrag des Personals aus der Rettungsstelle geworfen, weil sie sich darüber beschwerte, dass man eine 94-Jährige über Stunden dort liegen ließ, ohne dass ein Arzt nach ihr sah oder dass es valide Informationen gab – obwohl die Notaufnahme nicht voll gewesen sein soll.

Ich überlegte, ob ich meinerseits auch dort auftauchen und die Security rauswerfen sollte (nicht meine Firma dort – den Kollege trifft keine Schuld). Aber dann hätte ich wohl die Nacht in U-Haft verbracht. Und meine Schwester wollte es auch nicht, weil sie mich kennt.

image_pdfimage_print

Hübsch geschützte Privatsphäre

pgp

Das motiviert! Ein paar Stunden nach Ende des Online-Seminars (mit BigBlueButton) schicken mir zwei Teilnehmerinnen ihre erste verschlüsselte E-Mail. Geht doch!

image_pdfimage_print

Stultus!

latein

Quid ais, propudium? Ebriola persolla, nugae! Endlich kann ich hier nach Herzenslust pöbeln, ohne dass mir das jemand übel nimmt. War ein Lustkauf: Der kleine Schmutzfink: Unflätiges aus dem Latein.

nzz

Ihr habt ja nicht mehr alle Tassen im Schrank bei der Neuen Zürcher Zeitung! Moment. Locutuleios et blaterones et loquaces!

image_pdfimage_print

BigBlueButton, reloaded und revisited

bigbluebutton

Ich gebe in Kürze mehrere Seminare online und musste mich dafür ganz neu vorbereiten. Als „Abfallprodukt“ fertigte ich auch eine Kurzanleitung für BigBlueButton, die die geneigten Leserinnen und wohlwollenden Leser eventuell zu Gemüte führen könnten, um sich auf unsere Wohlwollenderuserinnenundgeneigteuser-Konferenz im Oktober vorzubereiten. Wir werden wohl kaum mit hochgeladenen Dokumenten arbeiten, den Teil könnt ihr also ignorieren. (Auf dem Screenshot bin ich zwei Mal zu sehen, einmal mit einem „Testburks“ als normaler Teilnehmer, der keine besonderen Rechte hat. Ich habe hier genug Rechner herumstehen, mit denen ich mich virtuell vervielfältigen kann.)

Was hält das Publikum von Freitag, dem 09. Oktober, 20.15 Uhr MEZ? Oder Samstag?

Wir kommunizieren:
– über den öffentlichen Chat (links oben), unten links ist das Chatfenster
– über Mikrofon und Kamera: Wer etwa sagen möchte, bitte @ihrname im öffentlichen Chat schreiben.
– über geteilte Notizen (links oben, alle können die Notiz bearbeiten,
– per Klick auf den Namen (links) kann man einen privaten Chat starten,
– der Dozent kann auch einzelne private Chaträume für eine oder mehrere Personen einrichten.
– Wer auf den eigenen Namen klickt, dann “Status setzen”, kann sich auch melden oder applaudieren usw., das ist aber unnötig, das Melden funktioniert so weniger gut.

Wohl bekomms.

image_pdfimage_print

Nordic Noir

Sofia Karppi
Pihla Viitala als „Sofia Karppi“ in „Deadwind“

Empfehlung: Deadwind (Netflix) – eine finnische Krimi-Serie. Die Heldin Kommissarin ist ausgesprochen schnuckelig, der Prototyp einer skandinavischen Blondine, aber – was es noch besser macht – in ihrer Rolle eine richtige Zicke, meistens von ihrem Privatleben gestresst und von ihren Mitarbeitern genervt. Das zeigt sie mit sparsamen Mitteln: Meistens reichen ein Blick und ein Gesichtsausdruck, um zu zeigen, dass sie eigentlich meint, den Mittelfinger hochzuheben.

Offenbar sieht in Deutschland niemand finnische Krimiserien. Deadwind ist besser als jeder deutsche „Tatort“, weil die „nordische“ Stimmung eben nur an den Original-Schauplätzen funktioniert. Interessant, dass auch in der isländischen Produktion Valhalla Murders (ebenfalls empfehlenswert!) die Heldin Nína Dögg Filippusdóttir (schöne Namen haben die da!) als Komissarin „Kata“ in einer ähnlichen Situation ist wie ihre „Kollegin“ Pihla Viitala als „Sofia Karpii“ in „Deadwind“: Beide sind ohne Mann und haben Ärger mit den Blagen. Die Isländerin kommt eher als Walküre rüber, ist also nicht so mein Typ, aber die Finnin ist eine Augenweide. Und außerdem – wen wundert’s – ist in beiden Serien alles immer voller Schnee.

Ich will mir die Spannung nicht nehmen, aber soweit ich die wenigen ernst zu nehmenden Filmkritiken überflogen habe, kriegt „Sofia“ in der ersten Staffel keinen Kerl ab, was auch keine Wunder ist, weil sie darauf gar keine Lust zu haben scheint, was sie auch so sagt. Aber wollen die mir eine ganze Serie ohne Sex verkaufen? Ich bin gespannt.

image_pdfimage_print

FYI: Arzach

Martin Sonneborn: Heute morgen hat #Aserbaidschan #Arzach (aka Bergkarabach) angegriffen. Der Irre vom Bosporus und sein aserbaidschanischer Handlanger Alijev sind dabei, mit Hilfe dschihadistischer Söldner aus Syrien&Libyen eine der letzten Demokratien in ihrer Nachbarschaft auszuradieren.

Sollten Merkel & EU angesichts der drohenden Auslöschung von Kurden, Aleviten & Armeniern nicht langsam die Luft aus Erdogans Traum von einem ethnisch reinen Großreich lassen – ihren wirtschaftlichen Interessen zum Trotz…? #IchFragJaNur

image_pdfimage_print

Angedachtung

manual
Deutsch des Grauens (Symbolbid)

„Die angedachten Beschränkungen sehen eine Limitierung privater Zusammenkünfte vor.“
Lieber „Tagesspiegel„: Soll das Deutsch sein? Versucht es mal ganz ohne -ung. (Hinweis: die Verben „beschränken“ und „begrenzen“ sind möglich!) Ihr seid ja nicht Katja Kipping (deutsche Rekordhalterin in der Disziplin „Nominalstil“)!

„Andenken“ gibt es übrigens nur bei Leuten, die es bis zum Denken nicht schaffen, was auch bei Journalisten vorkommt. „Angedacht“ klingt wie „ein bisschen schwanger sein“.

Ich schrob schrieb 2013: …mit „andenken“ (oft gelesen in der taz; gemeint ist vermutlich: die Leute, die so gerade angefangen haben zu denken, sich aber dann entschließen, es zu unterlassen, weil sie eingesehen haben, dass ihnen die Fähigkeit zu denken fehlt) und „hinterfragen“ (Wolf Schneider: „aus dem Anus der Deutschen Sprache gekrochen“). Wer andenkt und vermeldet und abmahnt, muss auch “durchführen”.

Vermelde gehorsamst: Nach einer Phase des Andenkens Abmahnung durchgeführt!

image_pdfimage_print

La Previsora

Torre previsora

Torre Previsora, Caracas, fotografiert im März 1998. Die genaue Perspektive habe ich nicht mehr gefunden, auch nicht bei anderen Fotos. Vielleicht stand ich auf der Avenida Las Acacias. In Caracas gibt es kein Google Street View. Vermutlich war ich auch durch die propere Dame im Vordergrund abgelenkt.

image_pdfimage_print

Hippeastrum

hippeastrum

Während das Wetter denkbar bescheiden ist, bemüht sich mein Ritterstern am Küchenfenster, den trüben Anblick aufzuhellen. Noch zwei 12-stündige Nachtschichten vor mir, drei habe ich schon hinter mir. Was soll’s – ich bin jung und brauch das Geld.

image_pdfimage_print

Ihre Reisedokumente bitte!

ramesses II mommy

Netzfund: In 1974, Ramesses II was sent on a flight to Paris for preservation and maintenance work. But since French law required every person, living or dead to fly with a valid passport, Egypt was forced to issue a passport to the Pharaoh, 3,000 years after his death.

image_pdfimage_print

← Nächste Einträge Ältere Einträge →