Carrhae und Corona

parthian mounted archer

„Freedom of speech doesn’t protect speech you like; it protects speech you don’t like.“ (Larry Flynt, hat nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun, ist aber ein schönes Zitat.)

Nur zwei Dinge, die Wissenschaft betreffen, nachzutragen, und beide fangen zufällig mit dem Buchstaben C an, haben aber rein gar nichts miteinander zu tun, außer, dass sie von mir in ein Blog-Posting gequetscht wurden:
Ancient Originas weist auf eine spannende Theorie hin: Eine römische Legion sei nach der verheerenden Niederlage von Carrhae bis nach China gelangt. Das ist mehr als eine Legende. War History Online schreibt:
The Parthians had a standard practice of employing captured soldiers as border guards. By transferring the 10,000 legionaries to the eastern borders they prevented any realistic chance of escape for the Romans who likely would have simply accepted their new lot in life. Record of the soldiers vanish for about 17 years when the battle of Zhizhi was fought as a Chinese army under Chen Tang assaulted a border town known today as Taraz, located in Kazakhstan near the border of Kyrgyzstan. Chinese historians note that the defenders held their shields in a „fish scale“ pattern. The fight for the town was intense but the Chinese prevailed. The Chinese, under the Han Dynasty at this point, were near the height of their power; this battle represented their greatest Westward expansion and their victory was achieved in part because many of the locals defected to the Chinese out of fear.

The Chinese were so impressed by these foreign warriors that they put them into another border town, this time guarding the border between China and Tibet as Tibetan raids were not uncommon around this time. Anywhere from 100 to 1,000 or more soldiers established themselves in this town that was known by the Chinese as Liqian/Li-Jien, which is pronounced as “legion”. These men were known to use tools such as tree trunk counterweight construction devices, and to reinforce the area into a square fort, a common site in the Mediterranean but quite rare in Asia.

It seems these Romans lived peacefully in Liqian, and 2,000 years later we have DNA evidence that over 50% of the villagers in modern day Liqian have Caucasian ancestry including green and blue eyes, increased average height and other distinguishing characteristics such as distinctly Roman noses.

Was für ein Romanstoff! Das erinnert mich daran, dass ich noch das Buch über die Tarim Mummies lesen muss. Es hat natürlich jemand widersprochen: Es seien keine Römer gewesen, sondern Nachfahren der Soldaten Alexander des Großen. Wäre auch interessant, dass die Phalanx der Hopliten auch noch nach ein paar Jahrhunderten bekannt und effektiv war.

– In der Schweizer Republik können wir ein sehr informatives Interview mit dem Soziologen Mike Davis lesen: „Covid-19 ist erst der Anfang“. „Die Geschichte des Kapitalismus ist auch eine Geschichte der Entstehung gefährlicher Viren, die er befördert. Wenn man Viren den Garaus machen will, muss man auch verstehen, wie sie zum Menschen kommen.“

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Strand, Lisitsa und Polygone

büsum strandpromenade

Meine Cousine und ich im Watt an der Strandpromenade von Büsum, fotografiert 1957. Heute heißt das Areal Hauptstrand. (Vorsicht! Die Webcam verlangt, jeden Mist zu erlauben!)

Da wir beim Thema Chillen sind: Ich höre gerade beim Bearbeiten alter Fotos und beim Bloggen Valentina Lisitza / Michael Nyman: The Diary Of Anne Frank – Why? Lisitsa ist auch ein Opfer politischer Cancel Culture – sie hat sich kritisch gegenüber der pro-westlichen ukrainischen Regierung der Ukraine ausgesprochen und ihre Sympathie für die pro-russischen Separatisten bekundet, auch reiste sie illegal auf die Krim und gab dort Konzerte.

Das Toronto Symphony Orchestra cancelte Lisitsas Auftritt wegen ihrer politischen Meinung. Die USA hat sie mittlerweile verlassen, dort bekam sie keine Auftritte mehr. Ich gehe jede Wette ein, dass sich auch in Deutschland niemand mehr traut, sie einzuladen.

Ihr Youtube-Kanal hat mehr als 600.000 Abonnenten (darunter auch mich). Für mich ist sie eine der besten Pianistinnen der Gegenwart. Ihre Rachmaninoff-Interpretationen sind allesamt ganz wunderbar.

Apropos alte Bilder: Gimp beherrsche ich ohne Manual, weil ich über Jahre in Second Life gebaut und Objekte hergestellt habe. Dazu musste ich unzählige Texturen (Grafikdateien) herstellen und hochladen und dann verarbeiten. Ich vermisse Second Life, aber im Moment habe ich wirklich überhaupt keine Zeit dafür (erst, wenn ich das nächste Buch fertig habe).

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Ecuador und die Pandemie

Catedral metropolitana de Quito

Die Kathedrale von Quito, Ecuador, erbaut ab 1545. Die Kathedrale ist die älteste katholische Kirche des Landes. Sie liegt am Plaza Grande – einer der schönsten Plätze, die den ich in Lateinamerika gesehen habe. Fotografiert im November 1979.

Ich empfehle einen sehr interessanten Text zu Ecuador und der gegenwärtigen politischen Situation auf Michael Roberts blog (auch hier in der Blogroll): „Ecuador: reversing the pandemic slump?“.

„Ecuador is near the top of deaths per million globally. Indeed, Congress is impeaching health minister Juan Zavallos for mismanaging the COVID-19 vaccination. (…) Moreno’s solution to the slump was to take yet another IMF loan ($6.5bn), in return for the deregulation of the central bank and a hike in gasoline and diesel to world market prices. He also took a bilateral loan of $3.5bn from the Trump administration in return for privatising a major oil refinery and parts of the country’s electrical grid and to exclude China from its telecommunications development. (…)“.

Alles falsch gemacht, möchte man sagen. Aber: „And Arauz plans to obtain loans from China to replace IMF funding. (…) So there is no incentive for the business sector to invest, particularly if oil prices stay low. And over the longer term, the global fossil fuel industry faces serious decline.“

Das kann nicht gut gehen… Vermutlich geht Ecuador bald den Weg Venezuelas.

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Das große Denunzieren auf den Gleisen

Die taz beweist gerade, dass es einen Zusammenhang zwischen Gendersternchen und dem Hang zur Denunziation gibt. Der Autor Juri Sternburg hat sich auf den Blogger Don Alphonso schon früher eingeschossen.
Die zahlreichen sprachlichen Entgleisungen und Aktivitäten des Welt-Bloggers Don Alphonso…
Man fragt sich – natürlich metaphorisch! -, wo und was die Schienen sein mögen oder die Weichen, von denen man „entgleisen“ könnte? Vielleicht die Normsprache der öffentlich-rechtlichen Anstaltsinsassen? Oder der esoterische Jargon der taz-Autori:_I*nnen?

By the way, liebe taz-Trollinnen: Wenn Don Alphonso in seinen Artikeln unsauber recherchieren würde, könnte man dagegen klagen, oder? Und was haltet ihr da in der taz von free speech?

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Porto de Ceasa, revisited

porto de Ceasa

Die Ankunft der Fähre von Porto do Careiro Castanho am Solimoes (Amazonas, Brasilien) in Porto de Ceasa. (Den Bus, mit dem ich von Porto Velho nach Manaus gereist bin, hatte ich am 05.11.2020 hier schon gezeigt.) Das Foto ist vom 26.02.1980.

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Cyberpunk, Robocop und reliable Netze

cyberpunk

Die Gegenwart ist oft schneller als die Zukunft. Wer hätte gedacht, dass die fiktiven Dystopien à la Robocop und Cyberpunk so schnell real umgesetzt werden? In Nevada kann man als Kapitalist mit genug Geld eine eigene Stadt gründen (via Fefe und Heise): Man macht seine eigenen Gesetze und zahlt keine normalen Steuern mehr. Vermutlich gehören eine eigene Söldnertruppe und die eigenen Gerichte auch dazu.

Ich finde das nicht so fürchterlich überraschend. Man muss auch das Zitat aus dem Kommunistischen Manifest nicht modifizieren:
Die moderne Staatsgewalt ist nur ein Ausschuss, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Kapitalistenklasse verwaltet.
Der Ausschuss kann natürlich einzelne seiner Aufgaben outsourcen, wenn es den Interessen der Herrschenden dient. Eine demokratische Form mit Gewaltenteilung usw. muss nicht sein – warum auch? Es ist nur bequemer, wenn die Untertanen Illusionen haben, weil man sie temporär und limitiert „mitspielen“ lässt.

gutachten

Dann haben wir noch Wissenschaftler, die embedded herumgutachten. Auch das ist weder neu noch supergeheim, obwohl die erst einen juristischen Tritt brauchten, um das herauszurücken.

Die Wissenschaftler verschlüsseln ihre E-Mails nicht. Als „sicher“ gilt die „private“ E-Mail-Adresse, am besten vermutlich von Gmail. Reliable ist übrigens Denglisch vom Feinsten. Sie hätten dann gleich „reliable Netzwerke“ schreiben soll, weil network schlicht und nur das englische Wort für das deutsche Netz ist. Erwarteten die einen Stromausfall wegen der Pandemie? Oder als Folge der geplanten „Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“?

By the way: Hat jemand von euch sich schon ein Pokerface zugelegt? Falls ihr eine Online-Prüfung plant, ist das sinnvoll (gilt nur für Windows und Mac, Linux haben Studenten bekanntlich nicht).

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Deutsch des Grauens, wiederholt besucht

deutsch des Grauens

Nein, ich habe nicht versehentlich den OberstudienratBesserwisser-Modus eingeschaltet – ich bin immer so. Da sprudelt doch fast der Frühstücks-Kaffee über die Tastatur: drei Deutschfehler in drei Zeilen? Liebe Kollegin Julia Weiss, muss das sein?

Dann doch lieber Katzenbilder am frühen Morgen…

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Safer Internet Day

Heute ist der Safer Internet Day. Aus diesem Anlass weise ich noch einmal auf die Tutorials des Vereins German Privacy Fund hin sowie auf meine einschlägigen Seminarangebote.

…Die Zielsetzung dieses Tages ist, eine langfristige Sensibilisierung und Medienkompetenz für die Gefahren im Internet für Lehrer, Eltern und Kinder.. bla bla bla

Besser: Das Ziel ist, Lehrer, Eltern und Kinder für die Gefahren im Internet zu sensibilisieren und dieses Medium sachkundig zu nutzen.

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American Forwarder und Wiikinki [Update]

Hafen Hamburg 1958Hafen Hamburg 1958Hafen Hamburg 1958

Jetzt fällt es mir wieder ein: Wir sind mit dem Opel Kapitän (vermutlich 1958) nicht direkt nach Büsum gefahren, sondern haben vorher den Hamburger Hafen besichtigt.

Das oberste Schiff konnte ich sogar identifizieren: American Forwarder, gebaut 1946 auf der North Carolina Werft in Wilmington, NC (USA) unter der Bau Nr.: 233 für United States Lines Co. New York |Ab 1969 in Fahrt für American Leader Inc. New York->1970 für Intercargo Tdg.Corp. Panama umbenannt in „INTERWARD “ |Verbleib: Abbruch Kaohsiung am 10.1.72 bei Chi Yuan Steel & Iron Works Corp. als „AMERICAN FORWARDER „Letzter Eigner: Amercargo Sg. Corp. New York |DWT: 10497/ 8228 GT|Länge üa: 139.9 m/ 19.2 m Breite.

Das zweite Foto scheint dasselbe Schiff von hinten zu zeigen. Bei dem untersten Foto komme ich nicht weiter, weil der Name leider nicht vollständig zu erkennen ist.

[Update] Ein Leser auf Fratzenbuch wies auf Wiikinki hin. Google übersetzt aus dem Finnischen:
M/T Wiikinki was a Finnish tanker, which when completed in 1952 was the largest ship in Finland. From 1953 to 1969, it was owned by Antti Wihuri’s shipping company Suomen Tankkilaiva Oy, until it was sold to the Panamanian Compania de Navegacion San Agustin SA and given the shorter name Wikinki. In the spring of 1972, the ship was damaged after being stuck in the ice of St. Lawrence Bay, Canada, en route from Antwerp to Quebec. It was found to be unrepairable and sold to Spain for scrapping.

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Unter Kapitänen

autobahn

Mit einem geliehenen Opel Kapitän ’51 auf der Fahrt von Dortmund nach Büsum, vermutlich 1958. Mein Vater und mein Onkel wechselten sich beim Fahren ab. Höchstgeschwindigkeit 130 km/h. Man sieht noch schön die Plattenbauweise der alten Reichsautobahn.

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Guanxi und Corona, die 573ste

covid-19

Wer gegen COVID-19 geimpft worden ist, kann sich wieder anstecken, der Verlauf der Krankheit ist aber dann leicht oder asymptomatisch. Das Sterberisiko ist übrigens drei Mal höher als bei einer Grippe, wenn man nicht geimpft worden ist.

Man sollte vielleicht ein paar unübliche Fragen stellen. Warum sollte sich ein Ausschuss, der die Geschäfte der herrschenden Klasse führt, überhaupt um eine Pandemie kümmern?
Für diese Fürsorge die rechten Mittel und Wege zu finden, ist eine schwierige, aber auch eine der höchsten Aufgaben jedes Gemeinwesens, welches auf den sittlichen Fundamenten des christlichen Volkslebens steht. Sagte Kaiser Wilhelm I..

Der tragende Grundsatz des Gesundheitssystems in Deutschland ist, dass die Herrschenden sich darum kümmern, dass die arbeitenden Klassen, die ihnen ihren Profit sichern, nicht durch Krankheiten allzu sehr dezimiert werden. Oder nicht? Faselt jemand etwa von „sittlichen Fundamenten“? Seriously?

Man könnte das natürlich auch anders sehen. Der Staat mischt sich gar nicht oder nur kaum ein. Alles bleibt den Märkten privaten Initiativen überlassen. Warum eigentlich nicht? Warum keine große Freiheit, für sein individuelles Schicksal ganz allein verantwortlich zu sein?

Hat das etwas mit dem Gesellschaftssystem zu tun? Angeblich steht es in Japan der der Gesundheit am besten – und Japan ist bekanntlich ein kapitalistischer Staat. In solchen Statistiken taucht Kuba meistens nicht auf. Es könnte die Bevölkerung verunsichern, wenn bekannt würde, dass das dortige System, gemessen an den Mitteln, die man hat, vermutlich das beste weltweit ist. Nur herrscht dort dieser „Sozialismus“, ganz gleich, was man davon hält, wie die Idee umgesetzt wird. Auch Kerala wird kaum jemand kennen – das beste Gesundheitssystem Indiens, weil kommunistisch regiert.

These: Je mehr sich die jeweils Herrschenden gegenüber der Bevölkerung legitimieren wollen und müssen, um so besser ist die Gesundheitsfürsorge. Gesellschaftliche Werte sind wichtig, weil sie sich langsamer ändern als die Ökonomie, aber letztlich relativ. Das Sein bestimmt auch hier das Bewusstsein.

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Staatsknete für Medien

money

Gern widerspreche ich Kollegen, vor allem dann, wenn sie falsch liegen oder dummes Zeug von sich geben und noch lieber, wenn sie ein wichtiges Ehrenamt ausüben oder alles zusammen.

And now for something totally different. Es begab sich aber zu der Zeit, als die Pandemie die Medien schwer beutelte, zum Teil aber auch wegen ihres Totalversagens, das Internet und das Digitale betreffend, in der Vergangenheit, dass der Kollege Steffen Grimberg, vormals taz und vermutlich deshalb gendersternchengeschädigt, jetzt freischaffend und dem- und naturgemäßig nach Ämtern strebend, die dem Journalistenleben einen Sinn geben könnten und – nicht ursächlich zusammenhängend mit Letzterem – seitdem sich einige geheime Seilschaften ergaben, großer Vorsitzer des hochwöhllöblichen DJV Berlin/JVBB, in dem sich bekanntlich die Massen aller Journalisten sammeln, anhub zu schreiben, zu diesem oder jenen, hier insbesondere, was wie zu regulieren sei (um den vom ihm gewählten Nominalstil zu umgehen).

Der erste Satz des Neuigkeitenbriefes Newsletters überansprucht ein wenig die Logik einfach gestrickter Menschen wie mich, da das Unwesentliche voranhoppelt (wann: „am Montag dieser Woche“), danach noch mehr Unwesentliches hinterdreingaloppiert (wo: „im Netz“), dann wichtige Motivlagen erwähnt werden wollen (warum: „auf Einladung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion“), das Publikum aber derweilen schon beginnt, mit den Füßen zu scharren, da nach 17 Wörtern (!) das erste Verb folgt, was den ehernen Gesetzen der Verständlichkeit eines Satzes nach Wolf Schneider und anderen Stilkundigen grob widerspricht, und – auch Mark Twain hätte sich schon beschwert! – immer noch nicht klar ist, worum es eigentlich geht, dann – oh! Überraschung! – ein weiteres Tuwort: Jemand sagte etwas, nein halt, sogar etwas „bemerkenswertes“, wobei man nicht weiß, vom wem bemerkt oder auch nicht. Der Vertreter der Lautsprecher der herrschenden Klasse, der etwas sagte, wird danach lang und breit zitiert: „Es kommt auf die Journalisten und die Verleger an“ – wer hätte das gedacht? Und warum wird hier eine Volksgemeinschaft zwischen Kapital und Arbeit suggeriert, die es noch nie gegeben hat?

Damit meinte er ausdrücklich nicht die direkte Presseförderung des Bundes, bei der nach wie vor völlig unklar ist, wie und wann sie kommt.

Wait a minute. Staatsknete für Medien? Wer will das denn? Ist es denn nicht auch „unklar“, ob sie kommt und, was viel wichtiger ist, ob sie gewünscht wird, vom Volk, von den Herrschenden und auch den marginalisierten Lohnschreibern und den am Rande der Existenz dahinkrebsenden Freiberuflern? Und was meinen die Insassen der öffentlich-rechtlichen Anstalten, die gut abgesichert auf ihren Breitärschen der Rente entgegengremienvorbehalten? Wollen die noch mehr von meinen Zwangsgebühren für sich abzweigen?

Ach? Der Staat fördert schon längst? Die Tageszeitung schrieb im August 2020:
Noch im November vergangenen Jahres hatte der Bundestag beschlossen, die deutschen Verlage bei der immer teurer werdenden Zustellung gedruckter Zeitungen zu unterstützen. 40 Millionen Euro hätte es dafür in diesem Jahr geben sollen. Seitdem hatte die Branche vor allem versucht, das zuständige Bundesarbeitsministerium in ihrem Sinne zu bearbeiten – auf weitere Details wartete man aber vergebens. Dann kam aber die Coronakrise – und nun ist das alles überraschend vom Tisch. Auf Antrag der Regierungskoalition hat der Haushaltsausschuss in einer nichtöffentlichen Sitzung entschieden, dass in den kommenden Jahren insgesamt bis zu 220 Millionen Euro zur Unterstützung des kriselnden Journalismus fließen sollen. Von „Zustellförderung“ ist nun keine Rede mehr, es soll plötzlich um die „digitale Transformation“ gehen.

Dann steht im DJV-Newsletter also gar nichts Neues? Nein, aber man muss am Ball bleiben, zumal aus gut unterrichteten Kreisen zu hören ist, dass das Kapital die Verleger Dutzende von Leuten dafür bezahlen, dass diese die Websites von Journalistenverbänden ganztägig beobachten, um ja nicht zu verpassen, was dort Relevantes zu lesen ist.

And now for something completely different: Was effektive Maßnahmen gegen die „Supermonopolisten“ angeht, lohnt ein Blick auf Australien. Dort hat die Regierung Google den Kampf angesagt und einerseits klare rechtliche Beschränkungen zur Verwendung persönlicher Daten durch die Internet-Giganten eingeführt.

Wait a minute again. Da ist noch nichts in trockenen Tüchern, berichtet die Tagesschau. Man lässt nur die virtuellen Muskeln spielen, es steigt Rauch auf aus den Mündern, und wie immer wird Google gewinnen. So what? Man beschwert sich über eine erschröckliche „Marktmacht“. O heilige Einfalt! Je ein Kapitalist schlägt eine andere Suchmaschine tot, bis nur noch eine übrig ist – steht das nicht so irgendwo? Sie hätten sich eben vorher was überlegen müssen. Warum hat Australien nicht Amazon, Ebay und Google erfunden? Oder die Deutschen?

Ich begrüße lebhaft, wenn die Kleinbourgeoisie in jeder Branche zu Tode geprügelt wird. Dann ist es viel einfacher, nach der Revolution den Kommunismus einzuführen alles zu verstaatlichen oder den Anteil der Staatsunternehmen so groß zu halten, dass es immer genügend Impfstoff gibt dass man mit China Schritt halten kann, wenn es darum geht, die Produktivkräfte zu entwickeln. Weniger Formulare und weniger Klagen und so.

Ich frage mich die ganze Zeit: Was will mir der DJV-Newsletter eigentlich verkünden?

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Ich mag es süß und gefährlich

Tolokonnikowa
Credits: Denis Bochkarev – Пока только радужная колонна), CC BY-SA 3.0

Die russische Selbstvermarkterin und Gelegenheits-Musikern Nadeschda Andrejewna Tolokonnikowa hat im Gefängnis gelernt, wie mit Nadel, Faden und Nähmaschinen umzugehen ist. Sie musste Polizeiuniformen anfertigen. Jetzt macht sie laut der Modezeitschrift Vogue selbst in Mode. Das nenne ich mal ein Beispiel gelungener Resozialisierung im Knast.

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Copacabana und Waschen

copacabana

Waschtag in Copacabana am Titicacasee, Bolivien, fotografiert Anfang April 1984. Aus meinem Reisetagebuch:

… Bis Yunguyo ist dann die Straße das Letzte. Obwohl der camion [der grün-gelbe rechts] total voll ist, werden wir durchgeschüttelt. Nett ist noch der Opa mit drei dicken Schafen, der von Llave [auf der Ladefläche des LKW] mitfährt und der den mitreisenden Indio-Frauen ganz richtig erklärt, warum die Alemanes nicht so früh mit dem Kinderkriegen anfangen. Von Yunguyo aus fährt ein Bus nach Copacabana (…)

Wir kriegen [an der Grenze zwischen Peru und Bolivien] nur [ein Visum für] 30 Tage, wohl, weil sie nicht über den nächsten Putsch hinaus etwas erlauben wollen. Wir könnten aber ohne Probleme verlängern…

Die Einreise nach Bolivien ist dieses Mal [ich war am 24.01.1980 schon einmal an diesem Grenzübergang] überhaupt nicht aufregend, obwohl ich gern zu Fuß über die Grenze gegangen wäre – ein großer Steinbogen bildet dieselbe.

In Copacabana hat sich vieles verändern: es gibt Strom, jedes zweite Haus ist ein alojamiento. der Markt ist ziemlich leer und es gibt fast nichts. Ich erinnere mich wieder an Api, ein dunkellila Maisgetränk. Wir finden ein superbilliges Hotel, direkt an die Kathedrale angebaut. [Es könnte das heutige Hostal Cali gewesen sein, direkt an der Mauer der Kathedrale.]

Die wichtigste Beschäftigung ist Waschen, was B. gerade macht. Ich sitze in der Sonne an einem runden Steintisch. Zu Essen gibt es nur trucha und asado de cordero, was wie Huhn schmeckt, aber irgendein Rippenstück ist.

Abends in der Kneipe sprechen wir noch ein wenig mit einem Franzosen, der unbedingt nach Polynesien auswandern will. (…) Die zwei Deutschen, die sich am Nebentisch laut mit einem bolivianischen Zollmacker unterhalten, sind rechtsradikal und zum Kotzen. Zum Glück bestreitet B. die Unterhaltung mit ihnen. Der Bolivianer hält mich zunächst für einen Landsmann (wohl für einen, der eine Gringa aufgegabelt hat), was mir natürlich schmeichelt…

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Es schneit

wald

Es wird in Berlin schneien. Im Februar! Ist das Klima schuld?

Wenn es schneit, vermeiden Sie alles, was gefährlich sein könnte: Autofahren, Fahrradfahren. zu Fuß gehen, ungeschützten Sex, nackt im Schnee tanzen, zu viel Essen, zu viel Internet. (Das Foto habe ich 1982 in Berlin-Frohnau gemacht.)

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Einfach mal die Presse halten und Góiennaches

presse

In den sozialen Medien hatte ich angemerkt, dass es in der Berliner Verwaltung jetzt doch nicht mehr eines Arier- oder Migrantennachweises bedarf. Das rief allerlei Sektierer der buntscheckigsten Art und Geschlechter auf den Plan. Aus anthropologischer Sicht ist das langweilig, da diese Mischpoke mit einer intellektuellen Software ausgestattet ist, die höchstens einen Einzeller zum Laufen bringen könnte, und auch nur mit Mühe.

Ich warne aber dafür, sich durch eine Diskussion mit SektenmitgliederI:_&%innen etwas zu erhoffen. Es handelt sich um Menschen, die glücklich sind. Die anderen, die ihrer Erleuchtung noch nicht teilhaben und nicht mit dem esoterischen Wissen ausgestattet sind, werden nur mitleidig betrachtet. Sektierer bedauern Nicht-Sektierer. Alles, was man sagt und zu ihren Ungunsten vorbringt, bestätigt sie. Man kann denen nicht helfen. Das müssen sie selbst tun. Ich weiß, wovon ich rede… Also einfach die Presse halten.

mug

Ich spiele immer noch mit Alexa herum. Ja, ich überprüfe auch den Datenschutz: Man kann dem Teilchen auch fasst alles, was problematisch ist, verbieten, zum Beispiele das Mikrofon ausstellen oder alle Aufzeichnungen löschen. Das ist genauso „mühsam“, als erzeugte man einen neuen PGP-Schlüssel. Man muss es nur tun, wenn Bedarf dafür ist. Und vorher das fucking manual lesen.

Es war gar nicht so einfach, die Geräte, die über Smart Home der Fritzbox angeschlossen sind, kompatibel mit Alexa zu machen. Die Anleitung des PC-Magazins ist die einzige, die funktioniert und auch alle Eventualitäten erwähnt. Man muss ein bisschen fummeln, weil das Feature nicht offiziell ist.

Um mich herum dröhnt der Warp-Kern. Sehr beruhigendes Geräusch! Ich kann auch die Warp-Geschwindigkeit erhöhen. Jetzt muss ich noch herausfinden, ob Alexa auch die Stimme von Olga Kurylenko annehmen kann.

küche

Nein, mein heutiges Chili con carne ist mit Schweinefleisch. Deswegen sage ich trotzdem L’Chaim. Ich gebe dann eben den Shabbes-Goi.

küche

Schade, dass Alexa und die anderen Geräte, mit denen ich mich selbst überwache, nur auf Befehl handeln und nicht selbständig. Wie das Publikum unschwer erkennen kann, hängt da eine große Küchenuhr. Die ist neu. Warum? Das kam so: Man stelle sich jemanden vor, der in jeder Hand einen Topf mit frisch zubereiteten Speisen balanciert, sich langsam vom Ofen weg bewegt, links unten, fast in Nähe des Fußbodens, eine flatternde Bewegung erspäht, die sich in Richtung der halbhoch gekachelten Wand unterhalb der Küchenuhr orientiert, und siehe: Es war eine Küchenmotte, ein Insekt aus der Familie der Zünsler (Pyralidae), dessen Existenz in meinen Gemächern genausowenig erlaubt ist wie ein Gendersternchen und as soon as possible zu vernichten wäre dergestalt, da die Hände temporär anderweitige Aufgabe erfüllten, dass der rechte Fuß gezielt und erfolgreich nach ihr trat mit dem Ergebnis, dass das Flattertier platt wie eine Briefmarke an die Kacheln befördert wurde und in die ewigen Jagdgründe, nur mit der überraschenden Konsequenz, dass die alte Küchenuhr, die über dem Geschehen die Zeit überwachen sollte, sich ohne Vorwarnung vom Schraubhaken löste und, getreu den Gesetzen der Gravitation, nach unten krachte und in tausend Scherben. Sonst fiel nichts runter, obwohl ich das erwartete.

torte

Meine Mandarinen-Sahnetorte schmeckt hervorragend. Nur an dem Äußeren muss ich noch arbeiten. Beim zweiten Mal wird sie gediegener aussehen.

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Unter Dampf

eisenbahn

Hier ein Rätsel für Eisenbahnhistoriker: Die Aufnahme hat mein Vater vor 1958 in der Nähe von Winterberg gemacht. Wir waren aber ohne Auto im Urlaub und in der Daubermühle bei Züschen untergebracht. Man muss also ohne Gewaltmarsch zu dem Punkt kommen können, von dem aus das Bild von der Eisenbahn gemacht wurde. Ich vermute, dass es sich um den stillgelegten Teil der Bahnstrecke Nuttlar-Frankenberg handelt bzw. Allendorf-Bromskirchen. Auch der Bahnhof Züschen existiert nicht mehr. Die Strecke vom heutigen Bahnhof Winterberg aus geht nach Nordwesten – das ist zu weit weg.

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Markttaugliche indische Bauern

klassenkampf bauern indien

Ich darf das Publikum auf den Klassenkampf der indischen Bauern aufmerksam machen. Die Deutsche Welle zum Beispiel berichtete am 28.11.20 („Indiens Bauern gehen wieder auf die Straße“), am 08.12.20 („Die Wut der indischen Bauern“), am 26.01.21 („Massiver Bauernprotest an Indiens Festtag“) und am 01.02.21 („Die ökologischen Hintergründe der Agrarkrise in Indien“).

Die Aufgabe bürgerlicher Medien ist natürlich, den Begriff „Klassenkampf“ zu vermeiden und auch den Kapitalismus mit seiner inneren Dynamik nicht zu erwähnen, sondern „Klima“, „nachhaltig“ und „Ökologie“ herumzuraunen, um das Thema zu entpolitisieren, oder von „Deregulierung der Landwirtschaft“ zu faseln (damit niemand mehr weiß, worum es eigentlich geht, wenn dieses Wort benutzt wird).

Zaghaft schimmert es dann doch durch: „…Widerstand gegen eine von Modi geplante Agrarreform, die aus Sicht der Kritiker eine zunehmende Dominanz von Großunternehmen in der Landwirtschaft zur Folge hätte.“

Die taz findet zunächst die Kopfbedeckungen der Demonstranten wichtig und interessant (oder es ist ein verunglückter „szenischer Einstieg“) und zitiert dann: „Es lebe die Einheit der Bauern und Arbeiter“, tönt es aus dem Traktorkorso immer wieder und „Inquilab Zindabad“ („Lang lebe die Revolution“), eine noch aus der indischen Unabhängigkeitsbewegung stammende Parole. Um welche Gesetze es genau geht, verrät uns die taz leider nicht, nur dass diese – Überraschung! – „umstritten“ sei. (So geht bürgerlicher Journalismus.)

Die Deutsche Welle: Die Regierung von Premierminister Narendra Modi hält daran fest, dass die Gesetzgebung, die weniger Regulierungen vorsieht und zu privaten Investitionen in den Landwirtschaftssektor einlädt, dazu dient, das Wirtschaftswachstum zu fördern und die Einkommen der Landwirte zu erhöhen. Die Landwirte hingegen befürchten, dass sie durch die marktfreundlichen Reformen der Ausbeutung großer Unternehmen ausgeliefert werden und sehen ihre Lebensgrundlage gefährdet.

Audiatur et altera pars! Jetzt kann das Publikum entscheiden: Sind wir marktfreundlich oder gefährden wir lieber die Existenz der Bauern? Oder ziehen wir den Publikums-Joker?

Ich habe versucht herauszufinden, was genau diese Gesetze regeln (habe aber die Original-Texte nicht gefunden): Bisher wurde Getreide auf staatlich organisierten Großmärkten zu garantierten Mindestpreisen gehandelt. Nach der Reform sollen die Bauern ihre Ware ohne Zwischenhändler auch direkt an Privatfirmen verkaufen können. Die Regierung argumentiert, die Erzeuger könnten so höhere Gewinne erzielen. Landwirte fürchten dagegen einen Preisverfall, da sie bei Verhandlungen mit Agrarkonzernen in einer schwächeren Position wären. Der „freie“ Markt wird es also richten?

Indien hat 1,3 Milliarden Einwohner, davon sind 500 Millionen erwerbstätig, davon sind rund 300 Millionen Bauern. Das ist schon eine Menge, mit der man etwas erreichen kann.

Die „Linke“ und die „Grünen“ hierzulande würde natürlich den Protest nicht vorbehaltlos unterstützen, sondern zunächst fragen, ob da keine „Rechten“ mitmachten und ob die Landwirt*_I.&%innen sich auch genderpolitisch korrekt ausdrückten.

(In einem Bericht der Deutschen Welle vom Mai wird der aktuelle Klassenkampf gar nicht erwähnt, sondern nach Art einer Homestory erzählt, dass sich im Zuge der Pandemie die Bauern direkt an die Kunden wenden wollen – das wäre, wenn ich das richtig verstehe, genau das, was die Herrschenden in Indien mit dem neuen Gesetz erreichen wollen.)

Im Dezember hieß es: [Die Bauern] …verlangen die Rücknahme von drei Gesetzen der Regierung, mit denen der Sektor für Privatinvestoren geöffnet werden soll. Bisher können Landwirte ihre Erzeugnisse an staatliche Kooperativen verkaufen, die ihnen Mindestpreise garantieren. Künftig sollen sie ihre Produkte auf dem freien Markt verkaufen – auch an Supermarktketten.

Das hört sich schon viel härter an. Jeder, der einen IQ oberhalb der Zimmertemperatur hat, weiß seit den Gracchen, wie das ausgehen wird: Die kleinen Bauern werden ruiniert und Proletarier (die nichts zu verkaufen haben als ihre Arbeitskraft – falls jemand nicht weiß, was das ist). Großbauern und Konzerne gewinnen, ob „nachhaltig“ oder nicht. Quod erat demonstrandum.

Am 12.01.21 stoppte das höchste Gericht Indiens die drei Gesetze. (Die letzte Pressemeldung des Gerichts ist vom Juli 2018.) Das Problem wird damit nur aufgeschoben, nicht aber gelöst.

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Saures Land

sauerland

Meine Mutter und ich, irgendwo zwischen Winterberg und Züschen im Sauerland, aufgenommen vor 1958.

Weil hier gefragt wurde: Meiner Mutter geht es dem Alter entsprechend gut; sie wird am 20. Februar zum zweiten Mal gegen Corona geimpft. Danke der Nachfrage!

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Noch eine Notgemeinschaft

rostlaube
Eine Postkarte aus den 80-er Jahren: Der Eingang der so genannten „Rostlaube“ der Freien Universität Berlin, damals das Gebäude für die Historiker und Germanisten. Genau dort habe ich studiert.

Rund 70 Wissenschaftler haben ein „Netzwerk Wissenschaftsfreiheit“ gegründet.

Wir beobachten, dass die verfassungsrechtlich verbürgte Freiheit von Forschung und Lehre zunehmend unter moralischen und politischen Vorbehalt gestellt werden soll. Wir müssen vermehrt Versuche zur Kenntnis nehmen, der Freiheit von Forschung und Lehre wissenschaftsfremde Grenzen schon im Vorfeld der Schranken des geltenden Rechts zu setzen. Einzelne beanspruchen vor dem Hintergrund ihrer Weltanschauung und ihrer politischen Ziele, festlegen zu können, welche Fragestellungen, Themen und Argumente verwerflich sind. Damit wird der Versuch unternommen, Forschung und Lehre weltanschaulich zu normieren und politisch zu instrumentalisieren. Wer nicht mitspielt, muss damit rechnen, diskreditiert zu werden. Auf diese Weise wird ein Konformitätsdruck erzeugt, der immer häufiger dazu führt, wissenschaftliche Debatten im Keim zu ersticken.

Obwohl es schon zahlreiche Medienberichte gibt, sieht man davon noch kein Echo auf der Website (des Vereins?) (Stand 19.00 Uhr, 04.02.).

Ich sehe das mit Skepsis, nicht der berechtigten Inhalte wegen, sondern weil ich annehme, dass die meisten Wissenschaftler Opportunisten sind, die abwarten, woher der Wind weht. Viele krebsen auch nur als prekäre Existenz mit kurzen Verträgen herum und können es sich nicht leisten, gegen den gefühlten Mainstream zu argumentieren. Zudem werden die Purifikations-Rituale in den (sozialen) Medien dafür sorgen, dass die Gruppe in den Geruch des „Rechten“ gerät. (Kahane, übernehmen Sie!)

Wenn man sich die soziale Herkunft der Studenten heute ansieht, wird man auch von dort keine Rebellion erwarten oder gar, dass diese sich mit Wissenschaftlern verbinden, die sich etwa der gegenderten Sprache verweigern oder die zu oft alte weiße Männer wie Tacitus zitieren.

Zu meiner Zeit gab es so etwas übrigens auch, nur unter anderen Vorzeichen – die Notgemeinschaft für eine freie Universität. Ich hielt die damals für eine Kampfgruppe von Ultrareaktionären, ein Urteil, was definitiv falsch war – aber ich hatte schlicht das Verdikt meiner Peer Group übernommen.

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