Maßnahmen bekämpfen!

„EU-Kommission will Maßnahmen gegen Jugendarbeitslosigkeit schneller bekämpfen“. (Neues Deutschland)

Das hatten wir doch hier schon so ähnlich. Wir sind dagegen, die Erhöhung des Falls der Profitrate zu bejahen. Oder: die zuständigen Jugendschutzwarte verlautbarten, sie seien dagegen, dass die Durchführungsbestimmungen der Zensur zur Vermeidung moralisch verwerflichen Tuns schneller, höher und weiter dem Verfall der Sitten positiv angeglichen werden müssten.




Virtual Private Network (VPN)

VPN

Vielleicht haben sich die medienkompetenten Leserinnen und Internet-affinen Leser schon einmal mit VPN befasst. So etwas braucht man zum Beispiel in China, um die Zensur zu umgehen und um unerkannt zu surfen.

Ruft der Computer zum Beispiel eine Webseite auf, so wird die Anfrage nun aus dem neu zugeordneten Netz heraus in das Internet geleitet. Die Anfrage unterliegt so den Restriktionen des zugeordneten Netzes und nicht mehr denen des ursprünglichen Netzes. Das nutzen zum Beispiel Journalisten in Ländern, in denen der freie Zugriff auf das Internet nicht möglich ist, um die Zugriffsbeschränkung zu umgehen. Die einzige Voraussetzung besteht darin, dass der Computer aus seinem ursprünglichen Netz heraus eine Verbindung zum VPN-Gateway aufbauen kann. Das VPN-Gateway befindet sich hierfür in der Regel in einem anderen Land bzw. einem Netz mit freiem Internetzugang. Man spricht davon, dass die Internetanfragen (wie auch sämtliche weitere Netzwerkanfragen) über VPN getunnelt werden.

Auf den einschlägigen Websites sind viele Links veraltet, deswegen habe ich mich mal umgesehen: CyberGhost VPN scheint eine akzeptable Lösung zu sein, zumal man dort für ein begrenzten Datenvolumen auch einen kostenlosen Account einrichten kann. (Nachteil: Man kann sich die Server nicht aussuchen.) Wer die aggressive Werbung, doch einen Premium-Account zukaufen, einfach ignoriert, ist gut bedient.

Um einer Neuauflage der Vorratsdatenspeicherung zuvorzukommen und „rechtliche Auseinandersetzungen im Spannungsfeld zwischen Strafverfolgung und Bürgerrechten“ zu vermeiden, ist das neue Betreiberunternehmen CyberGhost S.R.L. nun in Rumänien ansässig.

Mal sehen, wie lange das gut geht…




Ohne Frage

Heise über einen Zensur-Lobbyisten so genannten „Kinderschützer„: „Carr zufolge würden ‚zwischen 15 und 50 Prozent‘ der Männer durch Bilder von Kindsmissbrauch ‚ohne Frage‘ zu entsprechenden Taten angeleitet.“

Beweise? Statisken? Fakten? Das brauchen solche Leute nicht. In die Medien kommen sie mit ihrem Quatsch trotzdem. Man muss eben nur hyperventilierend genug sein.

Übrigens: Die Erde ist eine Scheibe.




Anonym Surfen mit dem Smartphone

orweb

Oder auch: Secure Mobile Apps and Open-Source Code for a Better Tomorrow – sichere mobile Anwendungen und Open-Source-Software für eine bessere Zukunft.

Eine der Geschäftsideen der Anbieter von Smartphones fußt auf der Datenspionage und dem Verkauf des Nutzerverhaltens. Das funktioniert hervorragend, werden doch die gewöhnlichen DAUs von faulen und unfähigen „Webdesignern“, orwebvon Microsoft und Apple und von „Computerexperten“, die in den Mainstream-Medien zu Wort kommen, zu unsicherem Surfen ermutigt, erzogen, ja teilweise gezwungen.

Man sollte diesen Leuten aber eine Menge Sand in ihr gieriges Datenkrakengetriebe werfen. Für Smartphones gibt es zwei nette Anwendungen („Apps“), mit denen man anonym surfen kann: Orweb und Orbot (Proxy mit Tor). Orbot ist ein Proxy („Vermittler„), der die Daten zwischem dem Browser Orweb und dem Tor-Netz transportiert und Anonymität garantiert.

Man kann per Google Store die beiden Apps auf das Smartphone laden oder zunächst auf einen Rechner und von dort dann auf das gar nicht so „smarte“ Handy. Vernünftige Menschen schauen zunächst in die Voreinstellungen eines unsicheren Gerätes, bevor sie es in Betrieb nehmen: Normalerweise sollte man verbieten, dass Apps aus unbekannten Quellen installiert werden dürfen (also kein Häkchen). Hier müssen wir es ausnahmsweise erlauben (vgl. 2. Screenshot von oben). orweb

Das Guardian Project sagt klar und angenehm, was erstens zweitens drittens käm:

Orweb is the most private and anonymous web browser on Android for visiting any website, even if it’s normally censored, monitored, or on the hidden web.

– ACCEPT NO SUBSTITUTES: Orweb is the safest browser on Android. Period. Orweb evades tracking and censorship by bouncing your encrypted traffic several times through computers around the world, instead of connecting you directly like VPNs and proxies. This process takes a little longer, but the strongest privacy and identity protection available is worth the wait.

– CIRCUMVENT FIREWALLS AND RESTRICTIONS: Does your office, school, or region block certain websites? Not anymore. Orweb bypasses almost every kind of network restriction.

– BROWSE ANONYMOUSLY: As the New York Times writes, “when a communication arrives from Tor, you can never know where or whom it’s from.” No technology is 100% effective, but Orweb is as close to anonymous as it’s possible to get on Android.

– PRIVACY YOU CAN TRUST: The Electronic Frontier Foundation (EFF) says „the groundbreaking work from the Tor project helps users everywhere improve the safety of their online communications.“

Fazit auf Deutsch: Orweb ist der sicherste Browser auf Android. Akzeptiere nie Zensur oder (Jugendschutz-)Filter, sondern umgehe sie. Orweb bietet die größtmögliche Anonymität. Die EFF sagt, das Tor-Projekt helfe allen Usern weltweit, sicher zu kommunizieren. Die EFF ist so etwas wie der Chaos Computer Club, nur ohne Verschwörungstheoretiker und Mobbing von Kritikern, dafür aber wesentlich politischer und libertärer.

orweb

Wenn beide Apps installiert worden sind (nicht vergessen: das Häkchen in den „Options“ wieder entfernen, dass unbekannte Quellen installiert werden dürfen!), muss man sich – wie bei anderen Rechnern – mit den Voreinstellungen des Browsers beschäftigen. Wer Cookies, Referer und Javascript erlaubt, kann auch gleich das Schloss vor die Haustür nageln. (vgl. 3. Screenshot von oben)

Im Unterschied zum Tor Browser Bundle, der ohne weitere Zusätze das anonyme Surfen ermöglicht, braucht Orweb den Proxy Orbot, den man zuerst einschalten muss. Bei mir hat die ganze Angelegenheit – Installieren und Einrichten – zehn Minuten benötigt.

Die Browser-Nutzeroberfläche verwirrt, weil man den „Go“-Button, der die Eingabe des Urls ermöglicht, nicht sofort findet (weil man danach nicht sucht). Ansonsten ist das Surfen wie gewohnt. Man hinterlässt nur keine Datenspuren mehr.

orweb




Nachwuchssäue und ihre Zählpixelwarte

Zensur

Don Alphonso findet recht deutliche Worte über die Mainstream-Medien, denen ich nur zustimmen kann: „Unabhängig davon bin ich der Meinung, dass es zu viele schlechte Medien und Journalisten gibt. (…) Also möchte ich schon beim ersten Schritt, der da lautet: Mehr Geld! – fragen: Wozu? Für so einen dahergelaufenen Schmierfinken wie Dich, der dann eher als Betriebsfilz im BR enden wird? (…) Gesinnungsgeschmier, Parteienpropaganda, gekaufte Autotests und Reiseberichte ohne Ehre…“

Der Don fühlt sich mit 40 schon zu alt für „online“. Da muss ich aber herzlich lachen. Die Nachgeborenen haben oft nur ein ungepflegtes Viertelwissen und von den wichtigen Dingen „online“ null (in Worten: nicht die geringste) Ahnung. Oder hat schon jemand von jemandem unter 30 – und gefühlt der Generation Facebookxingstudivzscheiss zugehörig – eine verschlüsselte E-Mail bekommen? Aber den ganzen Tag auf dem Smartphone herumtippen….

Ich habe heute wieder ein Seminar über Sicherheit beim Surfen für Journalisten (genderneutraler Begriff) gegeben. Und siehe, ich konnte eine Frage nicht wirklich beanworten: Werden die Zählpixel der VG Wort auf Websites eigentlich auch geblockt, wenn man mit einem paranoid abgedichteten Browser surft – wie ich es empfehle?

Wenn ich „Meldeverfahren“ bei der VG Wort lese, krieg ich schon gleich einen Hals. Jawoll, Herr Pixelwart, Pixel einbauen durchgeführt! Telepolis hat schon vor zwei Jahren kritisch berichtet: Es handelt sich um „transparente Mini-Grafik-Dateien, die in HTML-Seiten eingebettet werden können.“ Die Prozedur ist fragwürdig, aber die VG Wort sperrt sich jeglicher Diskussion über Alternativen – Behörden und verwandte Instutionen sind eben ignorante Betonköpfe.

Wikipedia schreibt über Zählpixel: „Speziell zum Blockieren von Zählpixeln dient beispielsweise die Browser-Erweiterung Ghostery, die für alle gängigen Browser verfügbar ist. Ghostery zeigt dem Nutzer im Browser sämtliche Zählpixel an und ermöglicht es ihm, diese automatisch selektiv oder komplett zu blockieren.“

Ghostery habe ich und empfehle ich als Firefox-Add-on. Bei netzpolitik.org zeigt mir Ghostery gleich vier Tracker an, die geblockt wurden (soweit zu: „investiere in digitale Bürgerrechte“), darunter auch der Zählpixel der VG Wort.

zählpixel

Die Antwort ist also: JA! Quod erat demonstrandum. Die VG Wort setzt voraus, dass man in unsicherem Modus surft. Bravo, ihr Pappnasen!

Ghostery erlaubt aber, das individuell zu regeln, ich könnte die Mini-Grafiken also erlauben. Ich denke aber nicht dran, obwohl ich selbst Geld von der VG Wort bekomme.




Gut Klostermühle zensiert das Internet

gut klostermühlegut klostermühlegut klostermühle

Bin grad auf einer Journalisten-Klausur im Gut Klostermühle. Brandenburger Landschafts-Idylle. Kaiserwetter. Freundliche Leute.

Aber: Wie zu erwarten war, filtern die das Internet und keiner weiß wirklich, warum und wie. Ich musste mit Jondonym surfen, um die Zensur zu umgehen.




Krankhafte Sexualität

Die deutsche Oberzensurbehörde so genannte Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften Medien in ihrer Entscheidung Nr. 2631 (V) vom 4. August 1986 (via Pornoanwalt):

„Die Wissenschaft hat längst dargelegt, daß es bei Sexualhandlungen des sadomasochistischen Formenkreises um krankhafte deviante und perverse Abbildungen der Sexualität handelt.“

Ich werde übrigens nur Parteien im September wählen, von denen man glaubhaft erwarten kann, dass sie diese unsägliche „Bundesprüfstelle“ ersatzlos abschaffen würden, hätten sie das Sagen.




International Blackout Day

schnee




Django, entfesselt

FilmplakatVorgestern habe ich mir Quentin Tarantinos Film „Django Unchained“ angesehen. Für die, die eh nicht weiterlesen: Uneingeschränkt empfehlenswert, insbesondere für Jugendliche, die wissen wollen, was Rassismus ist. (Leider verbietet es der so genannte „Jugendschutz“ die Zensur in Deutschland, dass Jugendliche sich den Film in Kinos ansehen.) Die männlichen Schauspieler Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio und Samuel L. Jackson sind gleichermaßen herausragend, die Frauen eher nur Statisten.

In Deutschland hätte ein Film die „Django Unchained“ nie entstehen können, dazu sind deutsche Regisseure und Produzenten viel zu eingeschüchtert und an den opportunistischen und politisch „korrekten“ Mainstream angepasst. Man stelle sich nur vor, in einem „Tatort“ sagten Schauspieler unentwegt „Neger“! In Deutschland kann man Rassismus noch nicht einmal an Beispielen benennen, weil die Begriffe, die früher alle hemmungslos nutzen, sogar aus Kinderbüchern gelöscht werden. Tarantino sieht das entspannt: „Wie soll ich einen Film über Rassismus machen, wenn die Rassisten sich nicht rassistisch benehmen dürfen? (…) Heute sind viele Leute zu brav geworden – diese Feigheit macht die Filme nicht besser.“

Ich hatte bewusst vorher keine Rezensionen gelesen, um nicht voreingenommen zu sein. (Eine Auswahl englischer Rezensionen auf Rotten Tomatoes, von den deutschen ist die ungewohnt linkfreie auf Telepolis lesenswert.) Daher wurde ich von der „Deutschlastigkeit“ überrrascht: Eine verallhornte Version des Nibelungenlieds, Richard Wagner und Beethoven werden ausführlich erwähnt – in einem Western! -, und Christoph Waltz, obzwar Österreicher, erinnert, auch in seinem gewollten skurrilen Pathos, doch stark an Old Shatterhand. Für US-Amerikaner fehlen eigentlich nur eine Kuckucksuhr und Sauerkraut, um alle Vorurteile, was „deutsch“ sei, zu komplettieren. Ich habe mir vorgenommen, den Film noch einmal im Original zu sehen, weil der Sprachwitz und der Mischmasch zwischen Englisch und Deutsch durch die Synchronisation leider zum Teil verloren gehen.

Man kann den Film als Bildungsbürger sehen und sich am Ritt durch die Geschichte mehrerer Genres und deren Zitate und Verweise erfreuen; man kann ihn aber auch als normalen Western anschauen. Mir hat besonders die Rolle des schwarzen Stephen (Samuel L. Jackson) gefallen, der als freigelassener Sklave demonstriert, dass Rassismus als Attitude in den Köpfen festsitzt – bei „Tätern“ und „Opfern“. Tarantino war schon immer gut darin, der Mittelschicht und deren kultureller Lautsprechern – dem Feuilleton – auch um die Ohren zu hauen, dass die „keine Gewalt“-Pose doch eher eine hilflose und unpolitische Attitude ist. Und im Gegensatz zu den Western, in denen Clint Eastwood als einsamer Held am Schluss gegen Sonnenuntergang reitet, werden in „Django Unchained“ die Unterdrückten durch die Führerfigur auch nicht zur Rebellion angestachelt, was wesentlich realistischer ist.

Dass Franco Nero kurz auftaucht, ist eine wunderschöne Referenz für Freunde des harten europäischen Makkaroni-Westerns und sehr „Tarantino-like“.

Man kann sich über die „Fehler“ des Films echauffieren: Dynamit, mit dem der Held die Bösen um Schluss in die Luft jagt, war zu der Zeit, als der Film spielen soll, noch gar nicht erfunden, und vieles andere mehr. Im Kino ist jedoch alles erlaubt, und ein Django ohne Dynamit geht einfach gar nicht.

„Western“ meint weniger einen geografischen Ort – Outland – Planet der Verdammten ist auch ein „Western“, aber im Kostüm eines Science-Fiction-Films. Wie schon im Italo-Western vorexerziert, klammert Django Unchained das ursprüngliche Thema der klassischen Western aus – der Konflikt mit den Indianern existiert nicht. „Django Unchained“ ist eher ein „Southerner“, weil der Plot in den Südstaaten vor dem US-amerikanischen Bürgerkrieg spielt.

Eine Szene habe ich zuerst gar nicht verstanden, ich dachte, sie sei fehl am Platz und auch gar nicht lustig. Eine Horde weißer Reiter mit übergezogenen weißen Kapuzen versucht, die beiden Kopfgeldjäger abzuknallen, und das Vorhaben scheitert daran, dass die Löcher der Kapuzen so schlecht gemacht sind, dass niemand etwas sehen kann, und die Bande – fast schon wie bei Monthy Python – sich vor dem geplanten Überfall in absurde Diskussionen darüber verzettelt, wer schuld daran ist. Jeder weiß, dass der Ku Klux Klan gemeint ist, aber deren Kapuzen sehen anders aus. Erst bei der Recherche fiel mir dann ein, dass der Ku Klux Klan erst später gegründet wurde und zum Zeitpunkt, an dem „Django Unchaiend“ spielen soll, noch nicht existierte. Wenn man das weiß, ist die Szene natürlich witzig. (Warum, zum Henker, zensiert das deutsche Wikipedia den Link zur Website des KKK? Wieder mal freiwillige Selbstkontrolle oder was, ihr Pappnasen? Ich habe den Link eingefügt, mal sehen, wie lang der bleibt.)

Zensur

Der ursprüngliche „Django„-Film aus dem Jahr 1966 ist laut Oberster Landesjugendbehörde unfreiwilliger Selbstkonstrolle deutscher Zensurbehörde für Jugendliche zwischen 16 und 18 angeblich „nicht geeignet, die aktuelle Version Tarantinos ist jedoch für diese Alterstufe freigegeben, obwohl „Django Unchained“ wesentlich „blutrünstiger“ daherkommt – eine der unzähligen Absurditäten des so genannten „Jugendschutzes“.




Das Ministerium für Wahrheit informiert

Das Ministerium für Wahrheit aka Vereinigung von IT- und Medienkonzernen für ein kinderfreundliches Internet informiert: Zensur heisst jetzt „anstößige Inhalte von vornherein entfernen können, bevor sie von Nutzern gemeldet werden“.




Uneingeschränkt unklare Ausdrucksweise

Die Piratenpartei Brandenburg unterstützt den so genannten Pro-Zensurfilter-DaySafer Internet Day uneingeschränkt <del <so irgendwie nach einem Shitstorm nicht mehr.
Das bedeutet nicht, dass wir die mitunter schwierig zu erkennenden Zusammenhänge im Hintergrund dieser Aktion unterstützen. Der Lobbyismus einiger Firmen in Zusammenarbeit mit offiziellen Stellen, zum Beispiel der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz, um Zensurmaßnahmen anzustreben, ist für Bürgerinnen und Bürger (uns eingeschlossen) nicht – oder nur sehr schwer – durchschaubar. Derartiger Lobbyismus wird von uns nicht unterstützt.

Für die unklare Ausdrucksweise, einhergehend mit ungenügender Recherche sowie fehlende Differenzierung im Blogbeitrag, bitten wir um Entschuldigung.

Immerhin sind sie lernfähig. Der Lobbyismus der Zensur-Lobby und ihrer Helfershelfer ist übrigens nicht schwer durchschaubar.

By the way: vor „bitten wir um Enschuldigung“ kommt kein Komma.




Das Ministerium für Wahrheit informiert:

Das Ministerium für Wahrheit informiert: Enteignung heisst jetzt „freiwilliger Schuldenschnitt“. Und Zensur heisst ohnehin schon „freiwillige Selbstkontrolle“.




Kalash Assault Rifle

Kalash Assault Rifle

Zum Glück ignorieren deutsche Journalisten Second Life (man müsste recherchieren, und dazu ist bekanntlich keine Zeit). Manchmal wundere ich mich schon, warum die hiesigen Jugendschutzwarte und andere populistische Hysteriker nicht schon längst ein Verbot gefordert haben. Bundeszensurprüfstelle, übernehmen sie!




Die Regeln dazu bestimme ich

Marcus Pössel auf scilogs:
Was geht im Kopf von jemandem vor, der „Zensur, Zensur!“ ruft, weil sein bzw. ihr Kommentar nicht freigeschaltet wurde? Wenn wir mal den Fall außen vorlassen, dass der- oder diejenige die Gelegenheit schlicht zu einem persönlichen Anwurf nutzt (da bin ich mittlerweile leider inzwischen einiges gewohnt): Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass da im Hintergrund nicht selten eine Verwechslung des Rechts auf freie Meinungsäußerung mit einer Art „universellem Verbreitungsrecht“ der eigenen Meinung vorliegt.

Indem ich die Kommentarfunktion freischalte, biete ich Lesern dieses Blogs ein ganz bestimmtes Forum an. Die Regeln dazu bestimme ich…




Untermitteloberschicht aka Klassengesellschaft

Ein lehrreicher Artikel über die Tendenzen des Kapitalismus findet sich bei Zeit online sueddeutsche.de, obwohl der Begriff „Kapitalismus“ dort wegen der Schere im Kopf der Journaille nicht genannt wird. Lehrreich auch deswegen, weil man dort die suggestiven und unwissenschaftlichen Termini „Unterschicht“, „Mittelschicht“ und „Oberschicht“ benutzt, die Realität aber dennoch nicht leugnen kann.

Nur damit das klar ist: „Schicht“ ein ein säkularreligiöses Wort der Glaubensgemeinschaft Freier MarktTM.

„Die Annahme, dass Gesellschaften (grundsätzlich oder in ihren heutigen typischen Ausformungen) stufenförmig (hierarchisch) aufgebaut sind, geht davon aus, dass sich auf diesen Stufen (in den ’sozialen Schichten‘) jeweils viele als gleichartig analysierbare soziale Akteure befinden, und dass die Schichten selbst sich nach bestimmten Kriterien deutlich einteilen lassen,“ heisst es bei Wikipedia. Die angebliche soziale Schicht wurde von denjenigen Pfaffen und Propagandisten des Kapitals erfunden, die wussten, dass sie Ökonomie nicht wirklich erklären konnten. Deshalb schufen sie die „Betriebswirtschaftslehre“, weil die „Volks“wirtschaftslehre sich, seitdem die Marxsche Theorie des kapitalistichen Systems in deutschen Universitäten systematisch totgeschwiegen wird, permanent unsäglich blamiert und noch noch auf dem Niveau der Astrologie vor sich hin dümpelt.

Quod erat demonstrandum. Diese „viele als gleichartig analysierbare soziale Akteure“ gibt es natürlich nicht, weil es darauf ankommt, in welcher Position die so genannten „Akteure“ zu den Produktionsmitteln stehen. Wer keine hat, kann auch nicht „gleichartig“ agieren. Das Schicht-Modell ist eine propagandistische Kampfansage gegen wissenschaftliche Theorien der Gesellschaft, die sich mit Themen wie „Ausbeutung“ befassen. Wer etwa die Sklaven im alten Rom als Unterschicht bezeichnet, hat ja wohl nicht alle Tassen im Schrank.

„Vom wachsenden Wohlstand profitiert nur eine Elite. Forscher des Berliner DIW und der Universität Bremen widerlegen die These von der Stabilität der Mittelschicht“, schreibt Zeit online sueddeutsche.de. Welcher Dödel hat eigentlich behauptet, die so genannte Mittelschicht sei „stabil“ – mal abgesehen von der FDP oder Ludwig Erhard? Doch wohl nur die Pappnasen, die behaupten, der so genannte frei Markt garantiere Freiheit, Wohlstand und Glück für alle.

Die Bertelsmann-Studie suggeriert das auch, weil die Autoren sich wundern. “ Sozialer Aufstieg gelingt immer seltener“. Ach. Und wann gelang er zuletzt?

Demgegenüber ist der Anteil unterer und unterster Einkommen (weniger als 70 Prozent des Medians) seit 1997 um fünf Prozent bzw. knapp vier Millionen Personen gestiegen. Am oberen Ende der Einkommensschichtung zeigt sich ein heterogenes Bild: Dort ist die Zahl der Spitzenverdiener (mehr als 200 Prozent des Medians) leicht angestiegen, während sich die Einkommensoberschicht kaum verändert hat.

Das steht bekanntlich auch schon bei Marx so. Das darf aber in deutschen Medien wegen der freiwilligen Selbstzensur nicht gesagt werden.

Nur ein kleiner Hinweis: Nicht die so genannte Unterschicht hat in der Weimarer Republik mehrheitlich Hitler gewählt, sondern die „Mittelschicht“. Das kann man nachlesen:
Die auffälligen und dramatischen Veränderungen bei den Wahlergebnissen schienen darauf hinzudeuten, daß sich die Wähler innerhalb der jeweiligen politischen Lager neu orientierten, daß also auf der Linken allmählich immer mehr Wähler von der SPD zur KPD wechselten und daß die NSDAP ihren Zuwachs dem Wählerreservoir der bürgerlich-protestantischen Parteien verdankte.

Kommt also alles irgendwie bekannt vor.




Impetus der Strukturen im Kern des Bereichs der Selbstaktivität

Mein Sekten-Detektor schlug kräftig aus, als ich heute eine unverlangte E-Mail bekam: „Strukturen für einen antikapitalistischen Aufbruch„. Das Wort „Strukturen“ taucht immer aus einem sprachlichen Loch auf, wenn man nichts zu sagen hat und dieses Leere mit Jargon – auch bekannt als Bläh- und Furzdeutsch – übertünchen will. Schauen wir näher hin.

Denn wir meinen, die AKL ist nötiger denn je, denn sie steht für klare und konsequente Positionen in den Kernbereichen der Politik der LINKEN.

Denn wir fangen keinen Satz mit denn an, es sei denn, wir übten uns in neuen Formen des sprachlichen Grauens: Denn ist eine so genannte Konjunktion, ein Verbindungswort – es verbindet etwas mit dem, was vorher gesagt wurde. Der Punkt aber trennt. Denn nach einem trennenden Punkt ist also so etwas wie ein schwarzer Schimmel oder ein grünes Rot, auch wenn die Sprachverbrecher wie Spiegel online das anders sehen, weil das zu ihrer gespreizten Attitude passt.

„Klare und konsequente Positionen“ – da sträuben sich ebenfalls meine Nackenhaare. Sie sagen es nicht klar und angenehm, was erstens, zweitens, drittens käm, sondern „stehen für eine Position„. Was soll denn das? Falls Position eine Meinung meint, warum sollte man dann darauf herumstehen und sie womöglich platt treten? Ich meine etwas unklar und inkonsequent im Kern des Bereichs des Politischen? Und wer positioniert sich am Rand des Bereichs? Man möchte rufen: Horch mal, wer da faselt!

….beschloss eine Bundeskonferenz der AKL den Schritt zu einer festeren Organisierung, um mehr Einfluss, aber auch klare demokratische Legitimierung durch ihre UnterstützerInnen zu erhalten.

Eine festere Organisierung – es tut mir leid, aber das verstehe ich nicht. Ich kenne: „Eine feste Burg ist unser Gott“ aus der – laut Friedrich Engels – „Marseillaise der Bauernkriege“. Das ist Deutsch, das reinhaut, mit Rhythmus und Melodie. Aber würden die Protestanten singen: „eine festere Organisierung ist unser Gott“?

Wenn man den linken Sektierern den Nomimalstil verböte, also jedes ung am Ende eines Wortes, dann fiele ihnen nichts mehr ein, und die Flugblätter würden erheblich kürzer. Das Volk, das gemeint ist, verstünde sie auch, wenn es die Traktate läse, wenn die linken Linken etwas zu sagen hätten.

Inhaltlich wird sich die AKL weiterhin die Systemfrage stellen – das hört sich jetzt gefährlich an, nach Peloton etwa oder mutigem Messerweitwerfen auf ein lebendes Ziel. Was war noch mal das Gegenteil des Inhalts? Ach ja, die Verpackung. Verpackungsmäßig wird Burks sich fürderhin mutig der Sprachfrage entgegenwerfen.

Die AKL streitet für eine konsequente Ablehnung aller Auslandseinsätze der Bundeswehr.

Natürlich geht es immer schief, wenn man das Verneinte kräftig bejaht oder konsequent dafür ist, dagegen zu sein. Das versteht niemand auf Anhieb. Wir sind dagegen, die Erhöhung des Falls der Profitrate zu bejahen. Alles klar soweit?

Wie wäre es mit: Die Dingsbums lehnt es ab, die Bundeswehr im Ausland einzusetzen? Ach so, dann hätten wir kein Wort mit ung. Wo kämen wir denn da hin? Das hatten wir noch nie bei linken Pamphleten.

Antikapitalistische Politik bemisst sich daran, inwieweit sie zur Selbstaktivität der lohnabhängigen Bevölkerung für ihre Interessen beiträgt.

Selbstaktivität – warum erinnert mich das jetzt an die „freiwillige Selbstzensurkontrolle“ der deutschen Filmwirtschaft und anderer Pappnasen? Das Gegenteil hieße „Fremdaktivität“ – das ist aber vermutlich alles, was ich selbst nicht tue, also eine ganze Menge. Geh mal an die Wohnungstür, ich habe es klingeln gehört Fremdaktivität festgestellt.

Was meinen die nur mit diesem verkasematuckelten Deutsch? Sie wollen dazu beitragen, dass das Proletarat mutiger sein möge, wenn es sich an das alte deutsche Kinderlied erinnerte: „Was macht Kapitalisten dampf? – Klassenkampf! Klassenkampf!“?

Eine gute Programmatik reicht jedoch nicht aus – stimmt, eine gutes Programm auch nicht. Mit elegantem Deutsch kann man aber sogar gequirlte Scheiße gut aussehen lassen. Das wäre immerhin ein Anfang, wenn man schon sonst nichts zu sagen hat.




Nazis im Netz

Ein Artikel von mir auf Hyperland, dem Blog des ZDF.

Der Artikel wurde so stark gekürzt, dass ich den wohlwollenden Leserinnen und geneigten Lesern diejenigen Stellen nicht vorenthalten will, die der Zensur Schere im Kopf der verantwortlichen Redakteure zum Opfer fielen. Da im Internet Platz genug ist, kann es an der Länge ja nicht gelegen haben. Nach dem zweiten Absatz hatte ich geschrieben:

„Das stimmt heute auch noch. Die Textbausteine müssten nur geringfügig geändert werden, nur dass es sich nicht mehr um die vorsintflutlichen Mailboxen des ‚Thule-Netzes‘ handelt, sondern um das Internet. Leider entpuppten sich später die maßgeblichen Drahtzieher des ultrarechten Mailbox-Verbundes als Spitzel des Verfassungsschutzes wie etwas Kai D., Pseudonym „Undertaker“. Man kann heute auch nicht sicher sein, ob Neonazi-Websites nicht in Wahrheit vom Inlands-Geheimdienst gesteuert werden. Gerade die aktivsten ultrarechten Kader waren oft auch V-Leute.

Nazis sind also im Internet. Sie haben jetzt mehrere Optionen, wenn Sie dennoch weiterlesen wollen. Wenn Sie ein Jugendschutzwart sind oder ein Lobbyist der Überwachungslobby und meinen, Verbote seien geeignet, Rassismus und Antisemitismus offline und online würden abnehmen, wenn der Staat nur ‚hart durchgreife‘, dann surfen Sie bitte nach jugendschutz.net.

Wenn Sie meinen, Lichterketten hülfen gegen die braune Brut, also Aufklärung nutzte gegen Vorurteile, und die Jugend sei irgendwie gefährdeter als Erwachsene, dann haben Sie vermutlich im Geschichtsunterricht gefehlt, als der Nationalsozialismus dran war.

Oder sie gehören zu den Gutmeinenden: Sie selbst seien im Netz weltanschaulich nicht gefährdet und dürften auf Neonazi-Websites surfen und nähmen keinen Schaden. Vor anderen sollten jedoch Nazi-Links verborgen werden, weil man nicht sicher sein könnte, ob der dauerhafte Anblick einschlägiger Propaganda nicht doch die Gesinnung nach rechts driften ließe. „Netz-gegen-Nazis.de“ oder „Endstation Rechts“ sind dann gute Adressen, nur werden Sie dort keine Links zu Neonazis finden.“

Der Link zu dem von mir erwähnten Youtube-Video über die „Sturmtruppen“ ist auch der freiwilligen Polit-Selbstkontrolle dem Rotstift zum Opfer gefallen. Der letzte Absatz sah im Original-Manuskript so aus:

„Dummerweise ist man sich in Deutschland auch gar nicht einig, was ‚rechts‘ bedeutet. Die Salonfaschisten der „Jungen Freiheit„, völkische Apologeten der Volksparteien oder nur neofaschistische Politsektierer wie Christian Worch? Nazis im Internet, so kann man ketzerisch vermuten, sind vielleicht gar kein Problem, sondern, wie auch offline, nur ein Symptom, wie es in der Mitte der Gesellschaft aussieht.“

Man kann also sehr schön und pädagogisch wertvoll sehen, was geschrieben bzw. verlinkt werden darf und was nicht. Alle Links, die direkt zu Neonazi-Websites führten (die das Thema des Artikels waren), sind verschwunden.

Ich hatte meinen Artikel noch einen Hinweis an die öffentlich-rechtliche Anstalt beigefügt:

„An die Glaubensgemeinschaft German Internet Angst (Vgl. dejure.org/gesetze/StGB/86.html):
Absatz 3: (3) Absatz 1 gilt nicht, wenn das Propagandamittel oder die Handlung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient. (vgl. http://www.burks.de/kafka.html)

Wenn das ZDF jedoch nicht der staatsbürgerlichen Aufklärung dient und keine Links setzt, muss ich das dann auf meinem Blog nachholen.

Wenn das ZDF der irrigen Medientheorie huldigt, der Anblick von Neonazi-Propaganda mache zum Neonazi und man dürfe deshalb keine Links setzen, dann widerspräche das grob den zentralen inhaltlichen Aussagen meines Textes.“

Quod erat demonstrandum.




Gröblich unsittlich

unsittlich

„Ein Medium ist nach höchstrichterlicher Rechtsprechung unsittlich, wenn es nach Inhalt und Ausdruck objektiv geeignet ist, in sexueller Hinsicht das Scham- und Sittlichkeitsgefühl gröblich zu verletzen. Das Tatbestandsmerkmal ‚unsittlich‘ kann daher schon dann erfüllt sein, wenn Menschen nackt dargestellt werden und weitere Umstände hinzutreten.“

So sieht das die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (laut Pornoanwalt)

Sitlichkeitsgefühl. Gröblich, nicht etwa nur „grob“. Heime für gefallene Mädchen. Die Sitte. Protestantische Prüderie. Heuchelei. Bigotterie. Restriktive Sexualmoral im Kostum des gesunden Volksempfindens. Das tut man nicht.

Wann endlich fordert eine politische Partei, die unsägliche Zensurbehörde Bundesprüfstelle für „jugendgefährdende“ Medien abzuschaffen?




Twitter versucht Deutsche zu zensieren

hannoverticker

Twitter versucht, den Neonazi-Tweet @hannoverticker für Deutsche zu sperren. Abhilfe verschafft der Tor Browser Bundle (TBB).

Laut Heise begründet das Ministerium für Wahrheit Twitter die Zensur so: „Wir wollen nie Inhalte zurückhalten. Es ist gut, Werkzeuge zu haben, um es punktuell und transparent zu machen“.

Ich wundere mich nicht, dass alle deutsche Mainstream-Medien verschweigen, dass die Zensur leicht zu umgehen ist.




Verehrer höherer Wesen wollen verhindern, dass Medien über Missbrauch berichten

Telepolis: „Regensburger Diözese will weiter Bericht über Missbrauch verbieten“. Es geht unter anderem um regensburg-digital. Dort hieß es am 18.10.2011:

Damit dürfen wir nach eineinhalb Jahren Maulkorb wieder die Meinung vertreten, dass die Diözese Regensburg durch ihr Verhalten bei einem Missbrauchsfall in Viechtach 1999 wesentlich dazu beigetragen hat, dass die Verbrechen eines Priesters nicht öffentlich wurden und er so später erneut einen Ministranten sexuell missbrauchen konnte. Wir dürfen die Meinung vertreten, dass sich die Diözese Regensburg in diesem Zusammenhang beim Vertuschen sehr kreativ gezeigt hat und dass seinerzeit vereinbarte Geldzahlungen den Beigeschmack von Schweigegeld haben.

Die Diözese wolle offenbar bis vors Bundesverfassungsgericht, schreibt der Blogger Stefan Aigner heute.