Lob der Denunziation

denunziation
Bocca di Leone – in der Republik Venedig konnten hier anonyme Denunziationen eingeworfen werden

Dann kehren die früheren Schrecknisse zurück, als man wegen Majestätsverbrechen Considius Proculus belangte; er wurde, während er ohne jede Angst seinen Geburtstag feierte, in die Kurie geschleppt, alsbald verurteilt und gleich hingerichtet… Auch gegen Pompeia Macrina wurde auf Verbannung erkannt; ihren Gatten Argolicus und ihren Schwiegervater Laco, beide Angehöre der führenden Schicht unter den Achäern, hatte der Kaiser schon beseitigt; auch ihr Vater, ein erlauchter römischer Ritter, und ihr Bruder, ein ehemaliger Prätor, gaben sich, als die Verurteilung bevorstand, selbst den Tod. Man hatte ihnen zum Vorwurf gemacht, dass Pompeius Magnus den Theophanes aus Mytilene, ihren Urgroßvater, zu seinen vertrauten Freunden gezählt habe…. (Tacitus: Annalen, Buch VI)

Der Charakter des Denunzianten scheint zeit- und unabhängig vom Gesellschaftssystem zu blühen und gedeihen. Was genau ist der Zweck, jemanden anzuprangern, er oder sie habe etwas „Falsches“ getan?, gesagt oder gar gedacht? Wenn Denunziation nicht eine positive oder gar karthartische Funktion für die Gruppe(ndynamik) hätte, würde sie nicht funktionieren. Ist Maaßen nun ein Antisemit? Egal, man sagt es oder etwas, was so klingt, und wenn dann nach den Fakten gefragt wird, nimmt man entweder alles halb zurück oder hüllt sich in Schweigen oder versucht, das Problem auszusitzen. Solche Menschen ekeln mich an, aber man muss damit leben.

Der Denunziant, gern und oft weiblich, ist also ein Sozialcharakter: „die gesellschaftliche Formierung der Charakterstruktur der Menschen einer Gesellschaft, eines sozialen Milieus oder einer Bezugsgruppe entsprechend ihrer Lebensweise und der gesellschaftstypischen Erwartungen und Funktionserfordernisse hinsichtlich sozial angepassten Verhaltens“ (Wikipedia).

Wir können gern einen Parforceritt durch zwei Jahrtausende machen: Zu Tacitus‘ Zeit war das Ergebnis einer Denunziation sehr oft der Tod. La Terreur geschah im Namen der Moral. Das gilt auch für die Moskauer Prozesse und die Auswüchse der chinesischen Kulturrevolution – eine Blütezeit der Denunziation. McCarthy aus den USA ist ein jüngeres Beispiel für ein gesellschaftlich pathogenes Purifikationsritual, vermeintliche „Feinde“ auszumerzen. Der deutsche Radikalenerlass war nur ein schwacher Abklatsch dessen.

Auch die mediale Jagd nach ehemaligen „inoffiziellen Mitarbeitern des Ministerium für Staatssicherheit der DDR bedarf des Charakters des Denunzianten, sogar wenn dieser sich als Journalist ausgibt: Es geht nicht um das Ergebnis, weil das für den Denunzianten irrelevant ist, sondern um die „Jagdtrophäe“ an sich.

Das Motiv des Denunzianten ist nicht nur die Reinheit des „Volks“-, Gruppen- oder Milieukörpers (wie bei den Linksidentitären und ihrer Jagd auf Rassisten allüberall) -, sondern der Eigennutz: Man dokumentiert der eigenen peer group, auf der „richtigen“ Seite zu stehen. Das funktioniert nur bei einem gefühlten gesellschaftlichen und politischen Konsens, auch wenn der nur innerhalb der medialen Blase herrscht. Die Denunziation festigt kurzfristig den Zusammenhalt der jeweiligen Gruppe oder des Milieus.

Es gibt nur oft eine „dumme“ Pointe: Irgendwann werden die Denunzianten selbst denunziert und Opfer ihrer eigenen Hysterie. Das war auch schon im alten Rom so. Ich studiere auch gerade die Schiedsgerichtsordnung des DJV Berlin, wie zu verfahren sei, wenn man jemanden mit dessen eigenen Methoden zu Fall bringen will. Einen Tarpeischen Felsen kann man heute nicht mehr nehmen.

Nach diesen wurde Sextus Marius, der reichste Mann in ganz Spanien, der Blutschande mit seiner Tochter angeklagt und vom tarpeischen Felsen gestürzt (1); und damit kein Zeifel bleibe, dass der große Reichtum sein Verderben geworden sei, nahm Tiberius seine Silber- und Godgruben, obwohl sie vom Staat beansprucht wurden, als Privatdomäne für sich. Und über das wiederholt vergossene Blut aufgebracht ließ er vollends alle, die als Mitschuldige des Seianus noch im Kerker lagen, umbringen. Da lagen sie – eine ungeheuere Menge Ermoderter jeden Geschlechts, jeden Alters, Vornehme und Niedrige, zerstreut, hier und dort in Haufen. Verwandte, Freunde, – sie durften nicht bei ihnen stehen, nicht sie beweinen, nicht einmal längere Zeit ansehen. Ringsum aufgestellte Wächter, auf jede Miene des Grams lauernd, wichen selbst nicht von den verwesenden Leibern, bis sie in den Tiber geschleppt wurden, wo sie fortschwammen oder ans Ufer trieben, ohne dass jemand sie verbrennen, ja nur auch berühren durfte. Erstickt war durch die Gewalt des Schreckens alle Teilnahme des Menschen am Menschen, und je weiter das Wüten ging, desto fester wurde dem Mitleiden die Grenze gezogen. (Tacitus: Annalen, Buch VI)

schiedsgericht grüne
Satzung der Grünen über Parteiausschlussverfahren

Ich habe mir kurz die Satzung der „Grünen“ angesehen, ob die den Boris Palmer ausschließen könnten. Auch das ist ein Purifikationsritual, bei dem es nicht wirklich um Inhalte geht – die werden nur vorgeschoben und sind bei Palmer ohnehin total lächerlich. Das kann aber unsere schmallippigen Denunzuiantstimmritzenverschlusslautinnen nicht erschüttern. Nein, ausschließen können sie nicht. Vergesst es einfach.

Ich darf noch einmal daran erinnern, dass man versucht hat, mich vor mehr als einem Jahrzehnt drei Mal aus dem DJV Berlin auszuschließen – erfolglos (falls jemand meint, ich könnte das Kleingedruckte in Vereins- und Parteisatzungen nicht richtig lesen). Dann hat der Bundesverband versucht, den Landesverband in Berlin auszuschließen – auch das ging in die Hose. Alle Beteiligten wollen das heute nicht gern hören, deshalb wiederhole ich mich gern.
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(1) Nach Cassius Dio soll Marius, der mit dem Imperator Tiberius befreundet war, versucht haben, seine Tochter vor den Nachstellungen des Kaisers zu schützen, der jedoch habe den Spieß umgedreht und Marius des Inzestes angeklagt.

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Datenschutz-Verfahren und Folterwerkzeuge

Übermedien: „Nach „Ausforschung“ von Journalisten: Datenschutz-Verfahren gegen Stasi-Unterlagenbehörde“.

Die Sache, die ursprünglich nur die Akte Lammel war, zieht immer weitere Kreise. „Wie nun bekannt wurde, hat Ulrich Kelber, der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), kurz nach der Veröffentlichung ein datenschutzrechtliches Prüfverfahren in die Wege geleitet. Dem Beauftragten für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, wurde ein Fragenkatalog übersandt mit einer ungewöhnlich kurzen Bearbeitungsfrist von nur einer Woche. Seit dem 7. Mai liegt Jahns Antwort im Haus von Kelber vor. Sie bestätigte die Vorwürfe und Recherchen – und stellt den Bundesdatenschutzbeauftragten offenbar nicht zufrieden.“

Der Bundesdatenschutzbeauftragte hat Jahn und seiner Behörde offensichtlich die Folterwerkzeuge gezeigt, wenn weiter gemauert würde: Im Anschluss hieran wird zu prüfen sein, ob die bisher durch BStU getroffenen Maßnahmen ausreichend sind, oder weiterer Handlungsbedarf besteht, der erforderlichenfalls auch mit aufsichtsrechtlichen Maßnahmen durchzusetzen wäre. Dem Bundesdatenschutzbeauftragten stünden in diesem Falle umfangreiche Mittel zur Verfügung.“

„Grundlage für die nun eingeleitete Prüfung waren Hinweise darauf, dass Medienanträge einiger weniger Redaktionen in der Stasi-Unterlagenbehörde auch dann bearbeitet wurden, wenn sie erkennbar unzulässig waren – und so teils privateste Informationen die Behörde verließen.“

Als kleines Schmankerl kommt hinzu: Ulrich Kelber ist Sozialdemokrat. Die Jahn-Behörde unterliegt der Dienstaufsicht durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM, aka Kulturstaatsministerin) Monika Grütters, und die ist CDU. Da haben zwei ein Interesse, sich vor den Wahlen noch zu profilieren, und zu meinem Vergnügen nicht miteinander.

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I Stand With Israel

I stand with Israel

Nur damit es klar ist. Das Stammpublikum wird nicht überrascht sein.

By the way. Die Süddeutsche schrieb schon 2014: „Hamas nutzt Gaza-Bewohner als menschliche Schutzschilde“. Das Neue Deutschland nahm damals die Terrororganisation Hamas in Schutz. So schlimm sei es doch gar nicht: „Doch für den Vorwurf, die Hamas missbrauche systematisch die Zivilbevölkerung als Schutzschild, gibt es darüberhinaus außer ein paar verwackelten Drohnen-Aufnahmen und den PR-Plakaten der israelischen Armee kaum Belege.“

Es ist heute ähnlich. Die Welt (Paywall) von heute: „Wie Hamas die eigene Bevölkerung als Schutzschild missbraucht“. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung lügt uns hingegen ganz aktuell die Hucke voll: „Aber Israel ist dort weiterhin Besatzungsmacht und behält die effektive Kontrolle über den bitterarmen, dichtgedrängten Streifen.“ So suggestiv, wie es nur eben geht (mal abgesehen, dass es „dichtgedrängte Streifen nicht gibt“, aber was will man für eine Logik erwarten, wenn jemand „Palästinenser*innen“ schreibt – da weiß man gleich, was man bekommt.)

Wenn man diesem Glottisschlag-Gefasel glauben soll, gibt es gar keine Terrorangriffe der Hamas, sondern nur eine „Gewaltwelle“ oder, um den abgedroschensten Textbaustein deutscher Medien zu zitieren, eine „Gewaltspirale“.

Die Hamas hat u. a. das Ziel, den Staat Israel mit militärischen Mitteln zu beseitigen und einen islamischen Staat zu errichten. Noch Fragen?

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Das Wunder am Karl-Marx-Platz und die Lage

karl-marx-platz

Lob und Preis dem Straßen- und Grünflächenamt Berlin-Neukölln! Da ich die lokalen Medien nur sporadisch zur Kenntnis nehme, war mir dieser geniale Plan entgangen: Die Straße zwischen Richard- und Karl-Marx-Platz in Neukölln ist ab sofort für den motorisierten Durchgangsverkehr gesperrt. Oh, die SPD macht mal was richtig! Martin Hikel , du bist mein lokaler Gott! (Ex-Zivilidienstleistender wie ich! Und Mathe-Lehrer – der hat wenigstens etwas Ordentliches gelernt.) Da man lokal taktisch entscheiden muss, da es mehr um Personen und weniger um Programme geht und in Neukölln CDU und SPD immer fast gleichauf lagen, weiß ich, wen ich das nächste Mal wähle. (Vadre retro, Shitstorm!)

Da niemand außer den hier Ansässigen weiß, warum ich so jubiliere: der Straßenzug Hertzbergplatz – Richardplatz – Karl-Marx-Platz-Karl-Marx-Straße war ein beliebter Schleichweg. Während des Berufsverkehrs staute sich oft der Verkehr in Richtung Westen bis über den gesamten Richardplatz. Da hier grobes Kopfsteinpflaster die Regel ist, verstand man oft, wenn man in den Biergärten am Platz saß und aß und trank, das eigene Wort nicht mehr. Der Wochenmarkt auf dem Karl-Marx-Platz war ein zusätzliches Nadelöhr – man kam sogar manchmal noch nicht einmal mehr mit dem Fahrrad durch, weil parkende Autos alles blockierten.

And now for something completely different. Greta Thunberg teilt einen Beitrag von der BDS-Aktivistin Naomi Klein und erwähnt mit keinem Wort, dass die Hamas über 200 Raketen auf Israel geschossen hat. Warum sollte ich mir überhaupt von einer dummen Göre mit Inselbegabung die Welt erklären lassen? Ich kann das Wort „Klima“ nicht mehr hören.

greta

Übrigens hat Alan Posener (Welt Paywall) einen lesenswerten Hintergrundartikel dazu geschrieben: „Radikale Araber wünschen sich „judenfreie“ Stadtviertel“.

And now for something completely different. Heute ist mein letzter Urlaubstag. Ab Morgen muss ich wieder in dem Beruf, der die meiste Kohle sicher bringt, schindern. (Was für ein Slang…) Jetzt lasse ich meinen Avatar noch ein wenig herumlaufen. Am Wochenende wollen wir jemanden in einer anderen Stadt kidnappen – das muss geplant sein. Ich habe aber schon genug bewaffnete Männer zusammen. (Hallo? Ich spreche über Second Life?! Schickt mir hier nicht ein SEK-Kommando hin!)

balkonien

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Unter Faxern

Versendet hier jemand noch Faxe? (via Fefe) „Telefax ist nicht Datenschutz konform“.

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Offener Brief an den Vorstand des DJV Berlin – JVBB

Offener Brief an den Vorstand des DJV Berlin – JVBB

Liebe Kolleginnen und Kollegen des Vorstands des DJV Berlin – JVBB,

die Veröffentlichungen von BuzzFeed, Übermedien, Berliner Zeitung, Frankfurter Rundschau, mdr 360G, Turi2, HNA und Merkur über die unzulässige Ausforschung von Mitgliedern unserer Gewerkschaft durch die Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) aufgrund von Medienanträgen des rbb und der Bild-Zeitung sind dem Vorstand inzwischen sicher bekannt. Die Abfragen des rbb im Zeitraum von 2010 bis 2017 betreffen fast 50 Funktionäre des damaligen DJV Berlin aus sämtlichen Gremien wie Vorstand, Fachausschüssen und Ehrengericht – bei einzelnen Personen sogar rückwirkend bis zum Jahr 2000.

Der DJV-Bundesvorstand hat sofort nach Kenntnisnahme der Ergebnisse eines internen Prüfverfahrens der BStU den daraus ersichtlichen Aktenskandal öffentlich benannt und Konsequenzen von der dienstaufsichtführenden Staatsministerin für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt, Monika Grütters, vom BStU und dem Bundesdatenschutz­beauf­trag­ten gefordert.

Der Vorstand unseres Landesverbandes will offenbar selbst nicht handeln und hat sich in dieser Frage – außer durch wenige Zeilen unseres Vorsitzenden Steffen Grimberg im Newsletter – bisher auch nicht geäußert. Das wirkt auf uns sehr befremdlich. Er sollte dafür sorgen, dass die Ausforschung von Mitgliedern unseres Verbandes, verbunden mit Verstößen gegen das Stasiunterlagengesetz (StUG), das Bundesdatenschutzgesetz und die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nicht unter den Teppich gekehrt wird!

Die Unterzeichnenden waren Mitglieder des DJV Berlin und sind heute Mitglieder im DJV Berlin – JVBB. Wir alle wurden vom BStU unrechtmäßig ausspioniert. Das hat die Behörde in einem internen fachaufsichtlichen Gutachten selbst zugegeben. Was mit unseren Da­ten geschehen ist und wer immer noch darauf Zugriff hat, wissen wir nicht.

Wir erwarten vom Vorstand, Maßnahmen zu ergreifen, die Rechte seiner Mitglieder durchzusetzen. Dazu gehören Beschwerden beim Landesdatenschutzbeauftragten Berlin und beim Kultursenator, ebenso bei der Intendanz und Chefredaktion des rbb sowie bei der Verlagsgeschäftsführung des Springer-Verlags und der Chefredaktion der Bild-Zei­tung. Wir verlangen, dass der Vorstand uns bei weiteren Schritten sowohl gegen den BStU als auch gegebenenfalls gegen die Bild-Zeitung und den rbb in Sachen Persön­lich­keitsrecht und Datenschutz individuellen persönlichen Rechtsschutz gewährt.

Im Zuge eines Drittbeteiligungsverfahrens, das durch einen Antrag nach Informations­freiheitsgesetz (IFG) der rbb-Reporterin Gabi Probst durch den IFG-Beauftragten der BStU eingeleitet worden ist, sind sowohl die Medienanträge von Gabi Probst zu Mit­glie­dern des DJV Berlin als auch die behördeninternen Unterlagen zu den Ausfor­schun­gen offenkundig geworden. Die BStU hat in dem erwähnten Gut­achten festgestellt, dass bereits die Medienanträge von rbb und Bild unzulässig waren.

Wir fordern, dass die Kollegin Gabi Probst ihr Amt im Aufnahmeausschuss niederlegt und dass der Vorstand sie dazu auffordert. Ihre Recherche-Methoden schädigen das Ansehen des Verbandes, auch angesichts der Presseberichte zu diesem Thema. Aus unserer Sicht ist der Fall Gabi Probst eine Angelegenheit für das Schiedsgericht des DJV Berlin – JVBB.

Mit kollegialen Grüßen

Simone Ahrend
Clemens Glade
Prof. Dr. Peter Kolbe
Inge Kundel-Saro
Bernd Lammel
Caroline Methner
Ann Schäfer
Burkhard Schröder
Dr. Wolf Siegert

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Havelglück

Paddeln auf der Havel - paddling on the river Havel in berlin

Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.

Heute habe ich meine Saison auf dem Wasser, insbesondere auf der Havel, eröffnet. Das Stammpublikum muss über die Örtlichkeiten nicht belehrt werden, da sie schon bekannt sind.

Das vierte Foto von oben zeigt den Grimnitzsee, den ich wieder für mich allein hatte. Der lauernde Reiher links ist echt, der andere ziemlich in der Mitte ist künstlich – ich weiß nicht, was in den Köpfen von diesen Leuten vorgegangen ist. Wenn man schon echte Reiher hat, warum muss man noch lebensgroße Skulpturen eben dieser Vögel dazustellen? Um diese abzuschrecken oder um diese anzulocken?

Es wehte die ganze Zeit eine angenehme aerosolfeindliche Brise bei rund 25 Grad, und es wimmelte von Seglern, die mehr oder weniger ihren Kurs hielten. Die im Video bedankten sich per Gruß von weitem, dass ich die Paddeln ruhen ließ, als sie sich näherten und, wie mir schien, Probleme mit dem Ausweichen und mit dem Bremsen sowieso hatten.

Tiefwerderpaddeln auf der Havelpaddeln auf der Havelpaddeln auf der Havelpaddeln auf der Havelpaddeln auf der Havel

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CCCP und Abwehrzauber

hammer und Sichel

Hammer und Sichel sind seit alter Zeit ein zuverlässiger Abwehrzauber gegen schwarze esoterische Sprachmagie wie Gendersternchen und andere Sonderzeichen in Wörtern. (Liebe hier mitlesende Gefühlslinkegenossen: Die dargestellten Werkzeuge sind ein Hammer und eine Sichel.)

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Basilica minor und Sex

kathedrale lima peru

Die Kathedrale von Lima, Peru. Was eine Basilica minor ist, wusste ich bisher nicht. Auch beim Unterschied zwischen Kathedrale, Basilika und Dom musste ich erst nachgucken.

Am 20.12.1979 war ich zum ersten Mal in Lima und blieb ein paar Tage. Meinem Reisetagebuch entnehme ich, dass ich in Lima im Erotik-Museum war. Beim zweiten Mal kam ich am 29.02.1984 am Flughafen an; am 05.08. flog ich von Lima nach Kuba. Wann genau ich das Foto gemacht habe, weiß ich nicht mehr.

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Lang lebe die Chilisierung-Balkonisierung!

balkonchili

Auf Nachfrage des Publikums: Die Hälfte der Chili-Samen hatte ich gesät, davon ist ca. ein Drittel angegangen. Ich bin blutiger Anfänger, was die Aufzucht von Chili angeht. Nach dem Motto survival of the fittest habe jetzt ich den stärksten Pflanzen ein eigenes Terrain im Anzuchttopf zugewiesen. (Das nächste Mal nehme ich keinen aus Plastik, sondern Eierkartons.)

Leider hat mein Baumefeu den Winter nicht überstanden. Ich hatte aber rechtzeitig für Nachwuchs gesorgt; der Ableger hat es zimmerwarm und wird vermutlich alsbald in die Höhe schießen.

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Nimm dies, Mecki!

mecki

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Слава и честь Советской Армии! Спасибо!

rote armee ehrenmal

Der zweite Weltkrieg forderte 65 Millionen Opfer. Mit dem Angriff der deutschen Wehrmacht auf Polen begann ein Krieg, der Europa sowie Schauplätze weltweit in ein Trümmerfeld verwandelte und unzähliges Leid über die Menschen brachte.

Mit der Kapitulation am 8. Mai 1945 endete die Shoa – der Genozid an den europäischen Juden und der an Sinti und Roma; es endete auch der systematische Massenmord an Behinderten. Sozialisten, Kommunisten, Gewerkschaftler, Antifaschisten, Widerstandskämpfer, oppositionelle Geistliche und die Zeugen Jehovas wurden nicht mehr verfolgt.

Die Sowjetunion zahlte den größten Blutzoll für die Befreiung vom Faschismus: 27 Millionen Menschen kamen um, ungefähr zu gleichen Teilen Rotarmisten und Zivilisten.

(Ich habe das unsägliche Gendergefasel im Nominalstil, womit die „Linke“ die Leute verärgert und verscheucht, in verständliches Deutsch übersetzt. Es gibt ungefähr 87 Methoden, die deutsche Sprache zu verhunzen, und die „Linke“ kennt sie alle.)

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Die Lage oder: Unter Säulenbeauftragten

kanonenbootpolitik
Die französische und englische Marine vor Jersey (Symboldbild)

Ich muss den Tag nach dem Frühstück mit Marinewitzen von Fefe beginnen, sonst wird es wieder unerträglich. Und nun das Wetter:
„Ich habe mich soeben im Pelze gehüllt am Pulte gesetzt um mich den heutigen Tag mit euch lieben zu unterhalten.“ (Caspar David Friedrich)

Caspar David Friedrich
Caspar David Friedrich: Klosterfriedhof im Schnee, ca. 1819

Ich konnte mir kaum verkneifen, ausgerechnet den deutschen Innenminister zu loben, aber den hässlichen Gag „Unter einer Kanzerlin Baerbock wäre das nicht passiert“ habe ich mir dann doch erspart. Die Islamisten haben nur den Fehler gemacht, nicht zu gendern, sonst wären sie „divers“ und „vielfältig“ gewesen und wären von der Migrantifa angehimmelt worden.

Apropos. Die bürgerliche Presse berichtet über die neue Vollmeisen-Partei: Auf dem Bundesparteitag in Hannover wurde unter anderem ein neuer Vorstand gewählt. Dazu gehörte die Wahl zur „Säulenbeauftragten für Achtsamkeit“. Die Posten „Visionär“, „Stellvertretende Visionärin“ und „Querdenkerin“ wurden ebenfalls vergeben. Kann man sich gar nicht ausdenken. Wo liefen die vorher frei herum? Bei den Grünen? Oder sind das versprengte fliegende Yogis?

Apropos: Natürlich wird es keine Kanzlerin der Grünen geben. I told you so several times. Die aktuellen Umfragen sind ziemlich aussagekräftig, wenn man zwei Tatsachen berücksichtigt: Die „Grünen“ waren bei Umfragen immer besser als bei Wahlen. Und: Bis zum September werden alle die Pandemie vergessen haben und die aktuelle Regierung für das Desaster nicht mehr verantwortlich machen. Man muss sich auf einen Kanzler Laschet mit SPD und FDP in einer Koalition einstellen. Die „Linke“ wird weiter marginalisiert werden, und das ist auch gut so, wenn man sich die Reaktionen aus der Partei zum neuen Buch von Sahra Wagenknecht ansieht. Das Kind wird leider sogar dann nicht lernen, wenn es schon in den Brunnen gefallen ist.

Caspar David Friedrich
Caspar David Friedrich: Mönch am Meer, 1808-1810

Unter uns Zynikern: Ich hätte es genau so gemacht, wenn ich an Merkels Stelle gewesen wäre. Alle Maßnahmen zur Seuche kamen nur halbherzig und zu spät, weil die üblichen Bedenkenträger dagegen waren. Also muss man ein Gesetz schaffen, was irgendwie doch noch wirkt, obwohl man weiß, dass es irgendwann vom Bundesverfassungsgericht kassiert werden wird. Aber dann ist Merkel schon längst auf Rente und lacht sich eins.

Ich raune sogar verschwörungstheoretisch herum, dass Merkel auch das kommende Wahlergebnis in meinem Sinne vorhergesehen hat. Es geht nur darum, ihrer Partei die Macht zu sichern. Mit wem man koalieren muss, ist letztlich wurscht. Die so genannte Deutschland-Koalition hat den großen Vorteil, dass die Koalitionsparteien nicht herumzicken werden, wie die „Grünen“ es gemacht hätten, weil SPD und FDP dankbar sein werden, dass sie noch bzw. wieder mitmachen dürfen, was de facto nur heißt: Meine Getreuen bekommen einen gut dotierten Job.

Caspar David Friedrich
Caspar David Friedrich: Neubrandenburg in Flammen, ca. 1835

Jetzt die Korrektur: Wo wird das alles enden? In Spanien ist Podemos am Gesäß. „Podemos“ war nie links, sondern nur linkspopulistisch wie Tsipras in Griechenland.

Das kommt davon, möchte man als orthodoxer und Stimmritzenverschlusslaut-freier Old-School-Marxist rufen. Wer nur halbherzig am Kapitalismus herumrepariert, überlässt das „Systemkritische“ letztlich den Rechten und deren Pöbel. Die sind dazu übergegangen, attraktive Frauen aufzustellen, eben in Spanien wie auch schon in Israel. Die deutschen Ultrarechten sind sogar divers und vielfältig und werden vermutlich mit einer Mandarin sprechenden Lesbe auflaufen, während die sich selbst links fühlende „Linke“ nur beim Blumenweitwurf brillieren kann.

Wir leben in kalten, aber interessanten Zeiten….

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Andin

anden

Irgendwo in der peruanischen Anden, aufgenommen 1979 oder 1984. Unten sieht man einen anderen Bus, der sich die Serpentinen hinaufquält.

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Her mit den Elos!

elo-zahl

Im Urlaub scheine ich besser Schach zu spielen…

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Häuschenbau von Laien

Faller-Häuser

Zu meiner Konfirmation bekam ich, wie das Foto dokumentiert, diverse Gebäude für meine Modelleisenbahn, eine Gärtnerei und eine Windmühle. Mein Opa und meine Schwester schauen beim Zusammenbau zu.

Wer sich fragt, warum die Männer auf den alten Familienfotos immer einen Schlips tragen: Die waren alle Laienprediger, und am Sonntag ging man gemeinsam zwei Mal (!) zur Kirche.

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Zum Zithern

hausmusik

Meine kleine Schwester, mein Vater und ich, ca. 1960.

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Craftsmen Class hero

armaturen

Nur kurz zwischendurch: Nach drei Stunden Fummeln ist die neue Armatur dran, sogar der Perlator. Dank der fachkundigen Ratschläge des Publikums war ich auf alle Eventualitäten vorbereitet und hatte schweres Gerät dabei. Und siehe: Zuerst musste der Rohrschneider ran, anders wäre das alte Hahn nicht abgegangen.

Und jetzt wenden wir uns wieder Politik und Wissenschaft zu.

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Westarbeit

BStu

Der RBB, Redaktion Klartext, ließ auch mich im Jahr 2010 ausforschen – mein Name ist in der Akte (Ausriss) geschwärzt. Warum? Weiß ich nicht, aber ich war damals „Funktionär“ im DJV Berlin. Ohne Ergebnis natürlich. Wer es genauer wissen will: Meine Stasi-Akten habe ich hier selbst publiziert.

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Die RKI-Akte oder: Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse

RKI akte

Bei Telepolis („Es brodelt, es brabbelt, es raunt im Netz“) wurde ich auf eine interessante Akte aufmerksam. Jemand kommentierte dort:

Zur „Freiheit der Information“ finden sich im Mailwechsel zur Vorbereitung des „Panikpapiers“ des BMI einige interessante Informationen:
Von den insgesamt 217 Seiten die das RKI aufgrund des Informationsfreiheitsgesetz publizieren musste, sind 113 komplett geschwärzt. Begründet wir dies mit „Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen“.

An der Vorbereitung des Panikpapiers waren laut RKI folgende Institutionen beteiligt:
– RWI-Leibnitz Institut für Wirtschaftsforschung, ein öffentlich finanzierter Verein
– IW Institut deutscher Wirtschaft, ein privates Wirtschaftsforschungsinstitut
– Die Universitäten Kassel, Lausanne, Nottingham, Ningbo (China), öffentliche Institute, nehme ich an
– Turgot-Ventures AG, eine Investmentfirma in den Bereichen: Gesundheit, digitale Medien und Mobilität (auf der Homepage ist am 2.5.21 von Yachthandel und Yachtservice die Rede)

Themen der geschwärzten Seiten sind:
– Unterlagen zu Projektion und empirische Bestimmungen bestimmter Parameter
– Unterlagen zur Eindämmung durch Aufklärungs- und Mobilisierungskampagnen
– Unterlagen zu wirtschaftlichen Dimensionen verschiedener Corona-Szenarien
– Sieben Punkte-Plan für Deutschland
Informationen, die offensichtlich nur und ausschliesslich „Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen“ enthalten können und deshalb komplett geschwärzt werden müssen.
Vor allem, da die meisten Beteiligten mit öffentlichen Geldern finanziert werden.

Ich sage dazu nichts. Das könnte die Bevölkerung verunsichern.

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