Wg.: Respekt und fromme Verehrer des höheren Wesens „Allah“

Sawsan Chebli sagte: „Wir dürfen die Integrationsdebatte nicht mit der Diskussion über Muslime und Islam oder Religion insgesamt vermengen. Mein Vater ist ein frommer Muslim, spricht kaum Deutsch, kann weder lesen noch schreiben, ist aber integrierter als viele Funktionäre der AfD, die unsere Verfassung in Frage stellen.“…..

Katja Schneidt, Autorin und seit zwei Jahrzehnten ehrenamtlich für Flüchtlinge tätig, hat eine Anwort an die Dame geschrieben:

„Sehr geehrte Frau Sawsan Chebli.
Ich habe lange überlegt, ob ich Ihnen wirklich ein eigenes Posting widmen möchte aber ich mache es in der Hoffnung, dass ich mich hinterher besser fühle, wenn ich mir die Seele frei schreibe!

Das Sie vor Scham nicht im Boden versinken, wird mir immer unbegreiflich bleiben und ich als Muslimin sage Ihnen, dass ich mich für Sie gleich doppelt schäme und das Wort „Glaubensschwester“ mir im Zusammenhang mit Ihnen im Halse stecken bleiben würde!

Ihre Familie kam 1970 als Flüchtlinge nach Deutschland und obwohl Ihnen keine Aufenthaltserlaubnis erteilt wurde, haben Ihre Eltern hier munter weiter Kinder in die Welt gesetzt, obwohl die Zukunft der Familie völlig unsicher und im unklaren war. Unter diesen Voraussetzungen 13 Kinder in die Welt zu setzen und die finanzielle Verantwortung dem Deutschen Steuerzahler zu übertragen, ist einfach nur dreist und verantwortungslos. Ich habe keine Ahnung, was in ihren Eltern vorging.

Ihr Vater hat die Deutschen Gesetze von Anfang an mit Füßen getreten. Drei mal wurde er Rechtmäßig ausgewiesen und drei mal ist er illegal wieder eingereist! Das weder ihre Mutter noch ihr Vater sich die Mühe gemacht haben, die Sprache des Landes zu erlernen, das immerhin eine fünfzehnköpfige Familie über viele, viele Jahre versorgte und ernährte, ist an Respektlosigkeit kaum zu überbieten.

Das Sie, Frau Chebli aber nicht müde werden, immer und immer wieder Respekt für Muslime und Migranten einzufordern, zeigt schon das ganze Dilemma auf!

Wo bleibt der Respekt, den Sie den Menschen entgegen bringen, die sie und ihre Familie mit Wohnraum, Nahrung, Kleidung und Medizin versorgt haben? 15 Personen über 18 Jahre mit genau diesen Dingen zu versorgen, kostet ungefähr 90.000 Euro im Jahr und in 18 Jahren über 1,6 Millionen. Und selbst wenn es nur 10 Jahre gewesen wären, hätte ihre Familie den Steuerzahler ein Vermögen gekostet! (500,00 Euro pro Person an Leistung, Krankenversicherung, Wohnraum, etc.pro Monat)!!!

Und sie haben wirklich den Nerv die Menschen, die für Sie und Ihre Familie so viel ermöglicht haben, zu jeder Gelegenheit als Rassisten zu bezeichnen? Sie haben den Nerv und fordern noch mehr Toleranz?

Sie spalten seit Anbeginn ihrer „Politischen Tätigkeit“ (Wobei nicht nur ich mich frage, worin diese eigentlich besteht, denn Ihr Gestammel welches Sie bei jeder Pressekonferenz von sich geben, ist das bestbezahlteste Gestammel welches ich jemals gehört habe!) die Bevölkerung und heizen mit so Tweets wie „Wir sind zu wenig Radikal“, die Stimmung auf. Das Sie diesen nach Kritik gelöscht haben, macht es nicht besser!
Sie bezichtigen Hinz und Kunz der sexuellen Belästigung und vergessen dabei völlig, das Sie in einem freien Land leben und unsere Männer nicht so triebgesteuert sind, dass sie jede Frau betatschen, die sich nicht bis zur Unkenntlichkeit verhüllt hat.

Und das Sie eine Stewardess unterschwellig des Rassismus bezichtigen, weil sie die Dreistigkeit besaß, sie in Englisch anzusprechen und Sie ja Deutsch sind, setzt dem ganzen noch die Krone auf! Tipp von mir: Tackern Sie sich ihren Deutschen Pass doch sichtbar an Ihre Bluse, dann passiert das nicht mehr. Es kann niemand etwas dafür, dass Sie ein fremdländisches Aussehen haben und es könnte daran liegen, dass Sie Eltern mit einem Migrationshintergrund haben! Meine Österreichische blonde und blauäugige Freundin ist in die Türkei ausgewandert und hat dort einen Sohn geboren. Glauben Sie, dass der Junge jetzt automatisch schwarzhaarig ist und für einen Türken gehalten wird? Eher nicht!

Wissen Sie was? Ich bin es leid, dass Menschen wie Sie, von der Weltoffenheit und Hilfsbereitschaft der Deutschen profitieren aber trotzdem bei jeder Gelegenheit die Rassismuskeule schwingen. Denken Sie mal drüber nach was aus ihnen geworden wäre, wenn Sie in dem Heimatland ihrer Eltern leben müssten und dann werden Sie hoffentlich ganz demütig!

Die meisten Menschen die hier leben sind herzlich, weltoffen, tolerant und wollen nur eines: Friedlich und sicher leben und keine Bevorzugung von Bevölkerungsgruppen und Religionen! Und das ist kein Rassismus, sondern das 1 X 1 eines guten Miteinander!“
#Katjaschneidt“

Mir ist es übrigens schnurzpiepegal, ob irgendwelche rechten Honks den Brief auch gut finden.

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Doppelte Moral

Ich wollte etwas von Heuchelei und Doppelmoral schreiben, aber auf Telepolis steht schon das, was gesagt werden muss. „EU und Nato erbost über Zwangslandung von Zivilmaschine in Minsk. Bei ähnlichem Vorfall 2013 schwiegen sie. Damals waren Bündnispartner verantwortlich.“ Und fast alle deutschen Medien vergießen Krododilstränen und heulen mit.

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Moderne Folter

Sollte man lesen. Ortin Rosner schreibt auf Telepolis über „Wie Julian Assange in Großbritannien gefoltert wird“.

Haben Sie überdies schon einmal darüber nachgedacht, warum Assange derart verwahrlost und um Jahre gealtert wirkte, mit langen, verfilzten Haaren und einem dichten, ungepflegten Vollbart, als er am 11. April 2019 schließlich von der Polizei aus der ecuadorianischen Botschaft gezerrt wurde? Nun, die Antwort ist viel perfider, als Sie es sich vermutlich träumen haben lassen. Drei Monate vor seiner Verhaftung hatte man ihm sein Rasierzeug weggenommen – eine der unzähligen Schikanen, denen Assange ausgesetzt worden war. Die unwürdige Erscheinung des Australiers war ganz bewusst inszeniert worden, passte sie doch zu dem Narrativ des „Monsters“ Assange, das man nähren wollte.

Der Artikel ist eine Rezension von Nils Melzer, Oliver Kobold: Der Fall Julian Assange: Geschichte einer Verfolgung – Der spektakuläre Report des UNO-Sonderberichterstatters für Folter, 22 Euro / 336 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag. Piper, München 2021.

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Tomyris die Barbarin

Tomyris

Irgendein Algorithmus spülte mir den kasachischen (!) Film Tomiris in meine Amazon-Prime-Timeline. Man weiß nach fünf Minuten beim gelangweilten Zappen, worum es sich handelt. Hier also auf den ersten Blick: Conan die Barbarin, mit besseren Kostümen. (Mongolisch? Hunnisch? Dschingiskhanisch? Kasachisch?) Auch der zu vermutende Plot ließ meinen Finger schon über der Aus-Taste schweben. Vater eines Mädchen wird ermordet. Tochter wird laracroftmäßig Kämpferin (nein, Mönche spielen nicht mit). Die Pöhsen werden massakriert. Heute, dem Mainstream gehorsam folgend, noch schön divers und pseudofeministisch aufgehübscht.

Ich habe mir das Werk dann doch bis zum Schluss angetan. Ein Hinweis zu Beginn ließ mich stutzen: Die Geschichte stammt von Herodot? Ist also keine Fantasy? Fünftes Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung niedergeschrieben – die Herrscherin eines Reitervolkes aus der südrussischen Steppe killt den Perserkönig Kyros II.? Ist das wirklich wahr? Also habe ich mir die Historien auch sofort besorgt. Die nicht zu kennen war ohnehin eine klaffende Bildungslücke.

Es war nun, nachdem ihr Mann gestorben war, seine Frau Königin der Massageten; Tomyris war ihr Name. Zu ihr schickte Kyros und hielt um ihre Hand an, indem er vorgab, die zur Frau haben zu wollen. Tomyros aber begriff, dass er nicht um sie, sondern um die Herrschaft über die Massageten warb, und lehnte seinen Besuch ab.

HistorienHerodot

Iranisches Reitervolk? In meiner Ausgabe schildert Herodot die Region, um die es hier geht. Von diesem Volk aber wird berichtet, dass es sowohl groß als auch wehrhaft ist und gegen Osten und zum Aufgang der Sonne hin wohnt, jenseits des Flusses Araxes gegenüber den Issedonen. Es gibt jedoch Leute, die behaupten, dass dieses Volk auch ein skythisches ist.

Die Namen klingen exotisch und geheimnisvoll – der längste Nebenfluss der Kura. Kaukasus! Wieso sagt mir das alles nichts? Das hätten mir meine Geschichtslehrer vermitteln können, sind doch die Großregionen der Antike nicht so kompliziert zu verstehen: Östlich des Römischen Reiches lag das Sassanidenreich, mit dem die Römer irgendwie immer im Krieg waren wie mit ihren Vorläufern, den Parthern. Ich finde es faszinierend, dass die römischen Legionen am Euphrat standen! Jenseits der Perser kommt dann Indien; nur Alexander der Große schaffte es bis dahin. Und danach liegt „rechts“ davon China, das aber mit Zentraleuropa vermutlich mehr über die nördlicher gelegene Seidenstrasse handelte. So könnte man das Schülern schnell begreiflich machen – das schon damals alles mit allem zusammenhing und – trotz der unendlichen Weiten – Gelehrten wie Herodot bekannt war. Herodot schildert nicht unbedingt validierte Fakten, aber für einen Geschichtsschreiber, der vor zweieinhalbtausend Jahren lebte, ist er großartig informiert und war in Geographie vermutlich besser als die meisten heutigen Bundestagsabgeordneten.

massageten

Ich sehe mich als Jungen über ein dickes Abenteuerbuch gebeugt, dessen Titel ich leider vergessen habe, versunken in Erzählungen von fernen Ländern, die auch auf einem anderen Planeten oder in Mittelerde hätten liegen können. Da war vom Khaiber-Pass die Rede, und ich schwor mir, dass ich den aufsuchen würde, wenn ich erwachsen wäre, wie schon der legendäre Alexander. Den Plan hätte ich noch verwirklichen können, als ich stattdessen nach Südamerika reiste. Heute wäre es mir nicht mehr möglich aus vielen Gründen – ich kann immerhin drüberzoomen. Nur-Sultan wäre vielleicht eine fast so exotische Alternative. (Hat jemand Astana gesagt?)

Es geht also um einen bewaffneten Konflikt zwischen dem persischen Großreich und einem Stammesverbund von Reiternomadenvölkern der eurasischen Steppen, die vermutlich eher unter dem Begriff Skythen bekannt sind. Mehr als ein halbes Jahrtausend später tauchen diese Völker dann unter dem Namen Hunnen im Westen auf.

Tomyris

Der Film „Tomiris“ ist aus meiner Sicht natürlich eher ein Kinderfilm. Die Details sind oft albern. Aber man könnte Mädchen oder jungen Frauen damit zeigen, dass Frauen zu alle dem imstande sind, was auch Männer können. Die geringen körperlichen Unterschiede, was Ausdauer und Physis angehen, sind irrelevant. Das galt eben nicht nur für die Wikinger. (So verschweigt uns zum Beispiel die Populärkultur, dass es auch Frauen gab, die in Rom als Gladiator auftraten.) Mein Urteil fällt daher insgesamt – und für mich selbst überraschend – eher positiv aus.

Ich sah den Film im Original mit Untertiteln – die Darsteller sprechen eine alte Turksprache, was nicht unbedingt historisch korrekt sein muss und die sich so hart anhört wie Althochdeutsch; die Perser modernes Farsi. Über die Hauptdarstellerin Almyra Tursin gibt es kaum aussagekräftige Websites, was mich wundert. Positiv: Sie isst Fleisch. (Gibt es in Kasachstan Vegetarier?)

Tomyris

Da wurde der größte Teil des persischen Heeres dort im Land vernichtet, und auch Kyros selbst kam ums Leben, nachdem er insgesamt neunundzwanzig Jahre lang König gewesen war. Tomyris aber füllte einen Schlauch mit Menschenblut und suchte unter den toten Persern den Leichnam des Kyros; und als sie ihn gefunden hatte, steckte sie seinen Kopf in den Schlauch….

Nachtrag: Produzentin des Films ist Aliya Nazarbayeva, die Tochter des ehemaligen kasachischen Diktators Präsidenten Nursultan Nasarbajew. Was von Tomyris als Warrior Queen zu halten ist, sollte besser Alice Schwarzer beantworten. „The novel was so successful that Tomyris remains a popular name for newborn girls in Kazakhstan.“

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Datenschutz-Verfahren und Folterwerkzeuge, revisited II

Übermedien legt nach: „Ausforschung von Journalisten: Stasi-Unterlagenbehörde widerspricht sich selbst“.

Durfte die Stasi-Unterlagenbehörde (BStU) über 1000 Seiten mit privaten Unterlagen über Journalisten herausgeben? Ein interner Prüfbericht der Leiterin der Grundsatzabteilung der Behörde kam zu einem klaren Ergebnis: Das war rechtswidrig. Die Behörde ist plötzlich der gegenteiligen Ansicht.

Schon klar. „…die Pressesprecherin war telefonisch nicht erreichbar.“ War zu erwarten. Jetzt liegt das interne Rechtsgutachten eben im Volltext vor – so macht man das mit dem Internet. Vertuschen und leugnen ist nicht mehr ganz so einfach wie früher.

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Neues vom linken Elend

linke osnabrück

Antrag an meine lieben Mitmenschen!
Würden Sie bitte alle, ja, unbedingt und ausnahmslos alle, 24 Stunden am Tag, rund um die Uhr, ohne Pause und lebenslang, ein Schild mit dieser Aufschrift um Ihren Hals tragen:
Das Elend hat viele Gesichter – wie gefällt Ihnen meins?
Das stünde Ihnen allen nämlich gut zu Gesicht. (Wiglaf Droste)

(Das musste ich jetzt vorab zitieren, um mir das Thema erträglicher zu gestalten und um eine Schreibblockade zu vermeiden.)

„Sorgt für Empörung“ – nach solchen Textbausteinen lese ich normalerweise nicht weiter. Was die „Linke“ in „Osnabrück-Land“ da verbreitetet, finde ich harmlos, ist es doch ein Lehrbuchbeispiel dafür, dass „politische“ Diskussionen über schwierige Themen nicht geführt werden, sondern nach einem Reiz-Reaktions-Mechanismus ablaufen, bei dem schon a priori weiß, wer was sagen wird.

„Wir haben Antisemitismus importiert“, sagt eben nicht, dass eben dieser erst mit muslimischen Einwanderern ins Land gekommen sei. Unstrittig ist sogar in der liberalen Presse, dass „bei der Integration dieser Menschen mit arabischen Wurzeln einiges schiefgegangen sein muss.“ Warum gibt es jetzt das Getue der üblichen Verdächtigen, das sei „Rassistenscheiße“?

Die Welt hat (leider hinter der Paywall) einen großartigen Artikel von Deniz Yücel über die „Metamorphosen des Antisemitismus“:

„In Deutschland gilt Antisemitismus vielen als praktisch unsichtbares Randphänomen. Dabei greift er noch immer um sich, rechts wie links. Er hat sich nur ein lieblich-progressives Gewand übergezogen: postkolonial, antirassistisch, gendergerecht. Das macht ihn so gefährlich.“

„Doch dem noblen Ziel des Antirassismus schadet man, wenn man – womöglich aus Sorge, dies könne den falschen Leuten nützen – um Tatsachen herumdruckst: dass es weitaus gefährlicher ist, mit einer Kippa durch Berliner Stadtteile wie Neukölln oder Kreuzberg zu laufen als durch Mitte oder Zehlendorf. Oder dass für jüdische Makkabi-Vereine Spiele gegen arabisch oder türkisch geprägte Vereine oft so hässlich verlaufen wie für Migrantenvereine Auswärtsspiele in Ostdeutschland.“

Genau das ist gemeint: Einige der „Linken“ meinen wohl, man dürfe Einwanderer aus Staaten, in denen Antisemitismus und der Hass gegen Israel zur Staatsraison gehört – also auch Syrien – nicht kritisieren. Wie absurd ist das denn? Diese Menschen bringen doch ihr Weltbild mit, also wird es „importiert“. Was ist daran falsch?

Man muss sich schon sehr intellektuell verknoten, um das zu leugnen. Eberhard Seidel schrieb auf Facebook: „Wenn Teile der Muslime in Deutschland antisemitisch sind, heißt das nicht, dass dieser Antisemitismus importiert ist. Wenn Jugendliche, die hier geboren und sozialisiert sind, Anhänger der Hamas sind, heißt das nicht, dass dieser Judenhass importiert ist. Das bedeutet lediglich, dass die alt-deutsche antisemitische Angebotspalette diverser geworden ist und diese Formen des Antisemitismus zum festen Bestandteil des Ideologieangebots in Deutschland geworden sind.“

Diversity also auch bei Antisemitismus? Das, was Frau Sawsan Chebli zu Besten gibt, die sich bekanntlich als „Palästinenserin“ versteht, obwohl sie in Berlin-Moabit geboren wurde (wie bei den Sudentendeutschen und anderen Vertriebenen vererbt sich offenbar der „Flüchtlings-Status“), soll also „Bestandteil des Ideologieangebots in Deutschland“ sein? Das kann man so sehen. Man muss aber dann nachfragen, wo der Unfug, den sie mehrfach absonderte, ihr eingetrichtert wurde – in einer deutschen Schule oder zuhause oder auf der Straße? (Das deutsche Wikipedia macht sich die Erfindung Arafats zu eigen und behauptet, die „Palästinenser“ seien ein „arabisches Volk“).

In den USA ist es übrigens ähnlich. Auch hinter der Paywall der Welt: Apartheidstaaten sind keine Demokratien“, so lautete ein Tweet, den die linke demokratische Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez am Samstagnachmittag an ihre rund 13 Millionen Follower absetzte.

Viele ihrer Mitstreiter verbreiteten den Tweet umgehend nach dem Modell eines Kettenbriefes: Die Abgeordnete Coris Bush retweetete Ocasio-Cortez, deren Mitteilung ihrerseits von Fraktionskollegin Rashida Tlaib weiterverbreitet wurde. Tlaib, in Detroit geborene Tochter palästinensischer Einwanderer, kommentierte die Botschaft von Ocasio-Cortez und Bush mit demselben Wortlaut: „Apartheidstaaten sind keine Demokratien.“

Um erst gar keinen Zweifel aufkommen zu lassen, auf welches Land sie ihre Stellungnahme bezieht, legte Tlaib später nach – sie rief dazu auf, sich die Stellungnahme des palästinensisch-israelischen Künstlers Tamer Nafer anzuhören: „Hören Sie den Palästinensern, die unter der Apartheid Israels leben, direkt zu.“

Das Neue Deutschland nennt Ocasio-Cortez „progressiv“. Mal sehen, wann sie von der Partei „Die Linke“ eingeladen wird.

In den sozialen Medien stellte ich die Frage – to stir the soup up -: „Wie kann man der „Linken“ die islamo-völkische Wahnidee „Palästina“ austreiben?“ Mein Namensvetter Jürgen hat dazu eine interessante historische Antwort, wie das alles anfing – und weiterging.

Nachtrag: Ich muss mich jetzt auch noch vom RBB erholen – was für eine widerliche Hetze!

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Diversity in a nutshell

diversity

Hat da jemand „skurrile Minderheiten“ gesagt?

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50 Jahre

Abitur

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Datenschutz-Verfahren und Folterwerkzeuge, revisited

Berliner Zeitung: „Nach Recherchen der Berliner Zeitung reagiert Deutschlands oberster Datenschützer. Zugang zu Stasiunterlagen Dritter soll künftig besser kontrolliert werden.“

„Anlass für das aktuelle Prüfverfahren gegen die Behörde ist der Fall des Berliner Fotojournalisten Bernd Lammel, der seit Jahren gegen Stasivorwürfe kämpft, und der nun feststellen musste, dass die BStU in den letzten Jahren nicht nur ihn, sondern 164 Menschen aus seinem Umfeld „ausgeforscht“ und mehr als tausend Seiten Akten an Journalisten herausgegeben hat. Der Begriff „Ausforschung“ stammt dabei von der Behörde selbst: Das Vorgehen gegen Lammel und sein Umfeld hat im Jahr 2017 eine interne Prüfung nach sich gezogen, die vernichtend ausgefallen ist.“

Ich werde das zum Anlass nehmen, eine Strafanzeige zu stellen. I keep you informed.

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Tsinghua’s Involuted King oder: Kein Jagen und Fischen

Tsinghua’s Involuted King

Interessanter Artikel im New Yorker über die Jugend Chinas: …endless cycle of self-flagellation: …many students (…) feel like „trash“: anxious, stressed, overworked, trapped in a status race.

Das kommt davon, wenn der einzige Lebenszweck die Anpassung an den Mainstream ist. In search of alternatives, some have begun to embrace Marxism, organizing “Das Kapital” reading groups and revisiting leftist revolutionary songs from the Soviet Union. Vielleicht sollte ich zukünftig Online-Kapitalkurse in Mandarin geben?

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Sonnenallee

sonnenallee

Morgens um 5.25 Uhr ist die Sonnenallee fast autofrei und sieht sogar – bei richtigem Licht – ganz angenehm aus. #neukölln #sonnenallee

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Unter Hineinredigierenden [Update]

gendersprache

Gendersprache in a nutshell. Es gibt auch eine Version für Somalia.

[Update] Die Tagesschau hat wohl noch verschlimmbessert.

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Efficiency, anonymity

black casteblack casteblack caste

Und nun das Wort zum Sonntag. Ich war genötigt, zwei Killer anzuheuern. Der Anlass ist zu kompliziert zu erklären. Der „literarische“ Rahmen:

„Why Assassins?“ asked the pit master. „Why those of the black caste?“
„Efficiency, anonymity,“ said the officer.
(John Norman: Witness of Gor)

The men looked at the Assassin, who regarded them, one by one. Men turned white under that gaze. Some fled from the tables, lest, unknown to themselves, it be they for whom this man wore the mark of the black dagger.
(John Norman: Assassin of Gor)

I thought of the assassins of the medieval Middle East. The caste of assassins was quite different. They were not dupes, fools, madmen, too stupid to understand how they had been manipulated by others, young men drunk with the wine of death, who think they will somehow thrive in the cities of dust. Against such mindless puppets, such naive fools, such lunatics, manipulated by those who send them forth, sitting safe in their mountain fastness, safe in their lair of prevarication and deceit, it is difficult to defend oneself. But the Gorean Assassin, he of the Black Caste, is not a naive, twisted, deluded, managed beast serving the purposes of others, but a professional killer. He wishes to kill and vanish, to live, to kill again. Otherwise he is no more than a clumsy oaf, a failure, having accomplished no more than might have a desperate, simple, misguided fool. If he himself dies, he has botched his work, he has failed, he has shamed his caste.
((John Norman: Swordsmen of Gor)

#roleplaying #fantasy #Gor #Assassines #tahari #SecondLife #Killer #teehra

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Agrarisch und revolutionär II

wassermühle
Credits: Stadt Zeven (Wikipedia)

Zweiter Teil von Agrarisch und revolutionär I: Die Ausgangsfragen waren: Warum entstand der Kapitalismus in Europa zuerst, was genau ist der Feudalismus, der ihm vorausging? Bedarf das einer Sklavenhalterwirtschaft – oder ist letztere ein historische Sonderfall, also ein Zufall? Entwickelt sich jede Gesellschaft weltweit (!) nach immer ähnlichen Schemata, bei denen der Feudalismus offenbar nie fehlt, wohl aber oft eine Ökonomie, auf der das römische Weltreich fußte – wie etwa in Japan oder China?

Einer der interessantesten Aspekte, den Mitterauer einführt, ist die ökologische Grenze. Die Arab Agricultural Revolution kam Ende des 12. Jahrhunderts zum Erliegen. Warum? Die Bewässerungsanlagen, die für eine hoch spezialisierte Landwirtschaft braucht, wurden vernachlässigt und verfielen. Die Produktionsverhältnisse, die im Orient wie im Europa „frühfeudal“ waren, ließen auch von der Aristokratie organisierte kollektive Arbeitsformen wie in der Asiatischen Produktionsweise nicht zu.

Die Bauern wurden nicht – wie im mitteleuropäischen Frühfeudalismus – in der Grundherrschaft „organisiert“, sondern von ihrem Land vertrieben. Mitterauer sieht die Ursachen des Niedergangs der islamische Welt in der Ökonomie in den „politischen Verhältnissen“, zum Beispiel in der „Vergabe von Staatsdomänen in Steuerpacht zum Zweck der Besoldung, die zur Überausbeutung“ führte. Das aber ist weder logisch und zwingend, weil „Politik“ als Teil der Überbaus dann mehr oder weniger zufällig und losgelöst von den materiellen Bedingungen agierte.

wassermühle
Credits: Feudale Bockwindmühle, aus einem Alexanderroman, 14. Jh.,Bodleian Libraries

Wenn man Zentral- bzw. Nordeuropa mit dem Orient und China vergleicht, wird die jeweilige ökologische Grenze klarer: Die „grüne Revolution“ zur Zeit der Song Dynastie fußte im Süden Chinas vorwiegend auf dem Reis-Anbau; im Norden dominierte zunächst Hirse, dann Weizen und Gerste. Die Chinesen revolutionierten den Reis-Anbau kontinuierlich. Aber: „Aus der Intensivierung des Nassreisbaus ergab sich für die chinesische Landwirtschaft eine ganz andere Entwicklung als für die europäische durch deren Kulturpflanzen Roggen und Hafer.“ Beim Reis geht es vor allem um Bewässerungstechnik; tiefes Pflügen wie in Nordeuropa mit seinen nassen Böden spielt keine Rolle. Auch wurde kein Zugvieh gebraucht. Großviehhaltung wurde in Landwirtschaft nicht integriert. In Europa schuf der Einsatz von Wagen für schwere Güter – für den man eben Zugvieh brauchte – langfristig bessere Chancen für das Transportwesen als etwa das im Orient dominierende Kamel.

wassermühle
Credits: Chinesisches Dorf mit Reisfeldern, Chinatours.de

Das gilt auch für Wassermühlen: Während im Frankenreich, also im Frühfeudalismus, die Wasserkraft, eine Form, die Gesetze der Mechanik auszunutzen, um Energie zu gewinnen, immer wichtiger wurde, ließen in China zur selben Zeit die Herrscher Wassermühlen, vor allem in buddhistischen Klöstern, zerstören. Die chinesische Agrarrevolution blieb von den Niederschlägen des Sommermonsums abhängig. Der intensiviere Reisanbau kam aber bald an seine Grenze – nach Zerfall der Song_Dynastie stagnierte die Landwirtschaft. „Die Höhe der Zuwachsraten in den einzelnen Großregionen des Kontinents entspricht deutlich den dort jeweils eingeführten landwirtschaftlichen Innovationen. West- und Mitteleuropa liegt hier [ab der Jahrtausendwende] bei weitem an der Spitze.“

Interessant ist, dass sowohl das Kalifenreich als auch China Anfang des Jahrtausend Mitteleuropa technisch haushoch überlegen waren: „In der Langzeitperspektive Industrialisierung betrachtet, kam diesen technischen Innovationen allerdings keine entscheidende Bedeutung bei.“ Die industrielle Revolution im 19.Jahrhundert setzte voraus, dass die Wasserenergie durch andere Energieformen ersetzt wurde. Die ökologische Basis schaffte hier Europa einen entscheidenden Entwicklungsvorsprung.

wagen im Mittelalter
Credits: Schwerer zweirädriger Wagen, Luttrell Psalter, 1325-1340, British Library, London

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Bisher zum Thema Feudalismus erschienen:
– Reaktionäre Schichttorte (31.01.2015) – über die scheinbare Natur und die Klasse
– Feudal oder nicht feudal? tl;dr, (05.05.2019) – über den Begriff Feudalismus (Fotos: Quedlinburg)
– Helidos, ubar hringa, do sie to dero hiltiu ritun (08.05.2019) – über die Funktion der verdinglichten Herrschaft in oralen Gesellschaften (Quedlinburger Domschatz I)
– Tria eburnea scrinia com reiquis sanctorum (09.05.2019) – über Gewalt und Konsum der herrschenden Feudalklasse als erkenntnistheoretische Schranke (Quedlinburger Domschatz II)
– Die wâren steine tiure lâgen drûf tunkel unde lieht (10.05.2019) – über die Entwicklung des Feudalismus in Deutschland und Polen (Quedlinburger Domschatz III)
– Authentische Heinrichsfeiern (13.05.2019) – über die nationalsozialistische Märchenstunde zum Feudalismus (in Quedlinburg)
– Der Zwang zum Hauen und Stechen oder: Seigneural Privileges (15.06.2019)
– Yasuke, Daimos und Samurai [I] (24.07.2019)
– Yasuke, Daimos und Samurai [II] (03.05.2020)
– Agrarisch und revolutionär (I) (21.02.2021)
– Trierer Apokalypse und der blassrose Satan (17.03.2021)
– Energie, Masse und Kraft (04.04.2021)
– Agrarisch und revolutionär II (15.05.2021)
– Gladius cum quo fuerunt decollati patroni nostri (Essener Domschatz I) (28.10.2021)
– Magische koloniebildende Nesseltiere mit kappadokischem Arm und Hand (Essener Domschatz II) (14.11.2021)
– Ida, Otto, Mathilde und Theophanu, kreuzweise (Essener Domschatz III) (27.11.2021)
– Hypapante, Pelikane und Siebenschläfer (Essener Domschatz IV) (17.12.2021)
– Pantokrator in der Mandorla, Frauen, die ihm huldigen und die Villikation (Essener Domschatz V) (23.12.21)
– Jenseits des Oxus (09.01.2022)
– Blut, Nägel und geküsste Tafeln, schmuckschließend (Essener Domschatz VI) (18.04.2022)
– Missing Link oder: Franziska und kleine Könige (28.05.2022)
– Die Riesen von Gobero (Die Kinder des Prometheus Teil I) (18.07.2022)
– Die Liebhaber von Sumpa, Ackergäule und Verhüttung (Die Kinder des Prometheus Teil II) (25.07.2022)

Zum Thema Sklavenhaltergesellschaft:
Doppeldenk oder: Die politische Macht kommt aus den Legionen [Teil I]) 05.11.2020)

Doppeldenk oder: Die politische Macht kommt aus den Legionen [Teil II]) 27.12.2020)

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恭喜中国!

china mars

Die Volksrepublik China ist auf dem Mars gelandet. 恭喜中国!

Bei Heise lese ich: „Während NASAs Perseverance atomkraftgetrieben ist, muss Zhurong auf gutes Sonnenlicht hoffen, um mit seinen Solarzellen seine Akkus aufladen zu können.“ Da müssten die „Grünen“ doch jubeln?! Aber vermutlich finden die es nicht gut, dass der Rover nach einer männlichen Feuergottheit benannt wurde.

Ich habe übrigens die Blogroll erneuert und die drei landesweiten Zeitungen der VR China, die in englischer Sprache erscheinen, hinzugefügt: China Daily, Global Times sowie Shanghai Daily. Die Leser könnten bemängeln, dass die Blogroll stark Lateinamerika- und China-lastig ist, aber ich nehme Links auf, die mich interessieren. Die Staebroek News stehen mir naturgemäß eben näher als The National.

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Vade retro, Sprachpanscher!

verein deutsche sprache

Ich bin in den Verein Deutsche Sprache e.V. eingetreten. Ich finde das witzig. Auch der Ehrenpreis „Sprachpanscher“ [des jeweiligen Jahres] ist auf jeden Fall mindestens so sinnvoll wie Journalistenpreise. Man hat die Garantie, im Vereinsblättchen von grauenhaftem Deutsch verschont zu bleiben. Im Stimmritzenverschlusslautmilieu bin ich jetzt natürlich unten durch, aber das geht mir am Gesäß vorbei.

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Lob der Denunziation

denunziation
Bocca di Leone – in der Republik Venedig konnten hier anonyme Denunziationen eingeworfen werden

Dann kehren die früheren Schrecknisse zurück, als man wegen Majestätsverbrechen Considius Proculus belangte; er wurde, während er ohne jede Angst seinen Geburtstag feierte, in die Kurie geschleppt, alsbald verurteilt und gleich hingerichtet… Auch gegen Pompeia Macrina wurde auf Verbannung erkannt; ihren Gatten Argolicus und ihren Schwiegervater Laco, beide Angehöre der führenden Schicht unter den Achäern, hatte der Kaiser schon beseitigt; auch ihr Vater, ein erlauchter römischer Ritter, und ihr Bruder, ein ehemaliger Prätor, gaben sich, als die Verurteilung bevorstand, selbst den Tod. Man hatte ihnen zum Vorwurf gemacht, dass Pompeius Magnus den Theophanes aus Mytilene, ihren Urgroßvater, zu seinen vertrauten Freunden gezählt habe…. (Tacitus: Annalen, Buch VI)

Der Charakter des Denunzianten scheint zeit- und unabhängig vom Gesellschaftssystem zu blühen und gedeihen. Was genau ist der Zweck, jemanden anzuprangern, er oder sie habe etwas „Falsches“ getan?, gesagt oder gar gedacht? Wenn Denunziation nicht eine positive oder gar karthartische Funktion für die Gruppe(ndynamik) hätte, würde sie nicht funktionieren. Ist Maaßen nun ein Antisemit? Egal, man sagt es oder etwas, was so klingt, und wenn dann nach den Fakten gefragt wird, nimmt man entweder alles halb zurück oder hüllt sich in Schweigen oder versucht, das Problem auszusitzen. Solche Menschen ekeln mich an, aber man muss damit leben.

Der Denunziant, gern und oft weiblich, ist also ein Sozialcharakter: „die gesellschaftliche Formierung der Charakterstruktur der Menschen einer Gesellschaft, eines sozialen Milieus oder einer Bezugsgruppe entsprechend ihrer Lebensweise und der gesellschaftstypischen Erwartungen und Funktionserfordernisse hinsichtlich sozial angepassten Verhaltens“ (Wikipedia).

Wir können gern einen Parforceritt durch zwei Jahrtausende machen: Zu Tacitus‘ Zeit war das Ergebnis einer Denunziation sehr oft der Tod. La Terreur geschah im Namen der Moral. Das gilt auch für die Moskauer Prozesse und die Auswüchse der chinesischen Kulturrevolution – eine Blütezeit der Denunziation. McCarthy aus den USA ist ein jüngeres Beispiel für ein gesellschaftlich pathogenes Purifikationsritual, vermeintliche „Feinde“ auszumerzen. Der deutsche Radikalenerlass war nur ein schwacher Abklatsch dessen.

Auch die mediale Jagd nach ehemaligen „inoffiziellen Mitarbeitern des Ministerium für Staatssicherheit der DDR bedarf des Charakters des Denunzianten, sogar wenn dieser sich als Journalist ausgibt: Es geht nicht um das Ergebnis, weil das für den Denunzianten irrelevant ist, sondern um die „Jagdtrophäe“ an sich.

Das Motiv des Denunzianten ist nicht nur die Reinheit des „Volks“-, Gruppen- oder Milieukörpers (wie bei den Linksidentitären und ihrer Jagd auf Rassisten allüberall) -, sondern der Eigennutz: Man dokumentiert der eigenen peer group, auf der „richtigen“ Seite zu stehen. Das funktioniert nur bei einem gefühlten gesellschaftlichen und politischen Konsens, auch wenn der nur innerhalb der medialen Blase herrscht. Die Denunziation festigt kurzfristig den Zusammenhalt der jeweiligen Gruppe oder des Milieus.

Es gibt nur oft eine „dumme“ Pointe: Irgendwann werden die Denunzianten selbst denunziert und Opfer ihrer eigenen Hysterie. Das war auch schon im alten Rom so. Ich studiere auch gerade die Schiedsgerichtsordnung des DJV Berlin, wie zu verfahren sei, wenn man jemanden mit dessen eigenen Methoden zu Fall bringen will. Einen Tarpeischen Felsen kann man heute nicht mehr nehmen.

Nach diesen wurde Sextus Marius, der reichste Mann in ganz Spanien, der Blutschande mit seiner Tochter angeklagt und vom tarpeischen Felsen gestürzt (1); und damit kein Zeifel bleibe, dass der große Reichtum sein Verderben geworden sei, nahm Tiberius seine Silber- und Godgruben, obwohl sie vom Staat beansprucht wurden, als Privatdomäne für sich. Und über das wiederholt vergossene Blut aufgebracht ließ er vollends alle, die als Mitschuldige des Seianus noch im Kerker lagen, umbringen. Da lagen sie – eine ungeheuere Menge Ermoderter jeden Geschlechts, jeden Alters, Vornehme und Niedrige, zerstreut, hier und dort in Haufen. Verwandte, Freunde, – sie durften nicht bei ihnen stehen, nicht sie beweinen, nicht einmal längere Zeit ansehen. Ringsum aufgestellte Wächter, auf jede Miene des Grams lauernd, wichen selbst nicht von den verwesenden Leibern, bis sie in den Tiber geschleppt wurden, wo sie fortschwammen oder ans Ufer trieben, ohne dass jemand sie verbrennen, ja nur auch berühren durfte. Erstickt war durch die Gewalt des Schreckens alle Teilnahme des Menschen am Menschen, und je weiter das Wüten ging, desto fester wurde dem Mitleiden die Grenze gezogen. (Tacitus: Annalen, Buch VI)

schiedsgericht grüne
Satzung der Grünen über Parteiausschlussverfahren

Ich habe mir kurz die Satzung der „Grünen“ angesehen, ob die den Boris Palmer ausschließen könnten. Auch das ist ein Purifikationsritual, bei dem es nicht wirklich um Inhalte geht – die werden nur vorgeschoben und sind bei Palmer ohnehin total lächerlich. Das kann aber unsere schmallippigen Denunzuiantstimmritzenverschlusslautinnen nicht erschüttern. Nein, ausschließen können sie nicht. Vergesst es einfach.

Ich darf noch einmal daran erinnern, dass man versucht hat, mich vor mehr als einem Jahrzehnt drei Mal aus dem DJV Berlin auszuschließen – erfolglos (falls jemand meint, ich könnte das Kleingedruckte in Vereins- und Parteisatzungen nicht richtig lesen). Dann hat der Bundesverband versucht, den Landesverband in Berlin auszuschließen – auch das ging in die Hose. Alle Beteiligten wollen das heute nicht gern hören, deshalb wiederhole ich mich gern.
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(1) Nach Cassius Dio soll Marius, der mit dem Imperator Tiberius befreundet war, versucht haben, seine Tochter vor den Nachstellungen des Kaisers zu schützen, der jedoch habe den Spieß umgedreht und Marius des Inzestes angeklagt.

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Datenschutz-Verfahren und Folterwerkzeuge

Übermedien: „Nach „Ausforschung“ von Journalisten: Datenschutz-Verfahren gegen Stasi-Unterlagenbehörde“.

Die Sache, die ursprünglich nur die Akte Lammel war, zieht immer weitere Kreise. „Wie nun bekannt wurde, hat Ulrich Kelber, der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), kurz nach der Veröffentlichung ein datenschutzrechtliches Prüfverfahren in die Wege geleitet. Dem Beauftragten für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, wurde ein Fragenkatalog übersandt mit einer ungewöhnlich kurzen Bearbeitungsfrist von nur einer Woche. Seit dem 7. Mai liegt Jahns Antwort im Haus von Kelber vor. Sie bestätigte die Vorwürfe und Recherchen – und stellt den Bundesdatenschutzbeauftragten offenbar nicht zufrieden.“

Der Bundesdatenschutzbeauftragte hat Jahn und seiner Behörde offensichtlich die Folterwerkzeuge gezeigt, wenn weiter gemauert würde: Im Anschluss hieran wird zu prüfen sein, ob die bisher durch BStU getroffenen Maßnahmen ausreichend sind, oder weiterer Handlungsbedarf besteht, der erforderlichenfalls auch mit aufsichtsrechtlichen Maßnahmen durchzusetzen wäre. Dem Bundesdatenschutzbeauftragten stünden in diesem Falle umfangreiche Mittel zur Verfügung.“

„Grundlage für die nun eingeleitete Prüfung waren Hinweise darauf, dass Medienanträge einiger weniger Redaktionen in der Stasi-Unterlagenbehörde auch dann bearbeitet wurden, wenn sie erkennbar unzulässig waren – und so teils privateste Informationen die Behörde verließen.“

Als kleines Schmankerl kommt hinzu: Ulrich Kelber ist Sozialdemokrat. Die Jahn-Behörde unterliegt der Dienstaufsicht durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM, aka Kulturstaatsministerin) Monika Grütters, und die ist CDU. Da haben zwei ein Interesse, sich vor den Wahlen noch zu profilieren, und zu meinem Vergnügen nicht miteinander.

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I Stand With Israel

I stand with Israel

Nur damit es klar ist. Das Stammpublikum wird nicht überrascht sein.

By the way. Die Süddeutsche schrieb schon 2014: „Hamas nutzt Gaza-Bewohner als menschliche Schutzschilde“. Das Neue Deutschland nahm damals die Terrororganisation Hamas in Schutz. So schlimm sei es doch gar nicht: „Doch für den Vorwurf, die Hamas missbrauche systematisch die Zivilbevölkerung als Schutzschild, gibt es darüberhinaus außer ein paar verwackelten Drohnen-Aufnahmen und den PR-Plakaten der israelischen Armee kaum Belege.“

Es ist heute ähnlich. Die Welt (Paywall) von heute: „Wie Hamas die eigene Bevölkerung als Schutzschild missbraucht“. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung lügt uns hingegen ganz aktuell die Hucke voll: „Aber Israel ist dort weiterhin Besatzungsmacht und behält die effektive Kontrolle über den bitterarmen, dichtgedrängten Streifen.“ So suggestiv, wie es nur eben geht (mal abgesehen, dass es „dichtgedrängte Streifen nicht gibt“, aber was will man für eine Logik erwarten, wenn jemand „Palästinenser*innen“ schreibt – da weiß man gleich, was man bekommt.)

Wenn man diesem Glottisschlag-Gefasel glauben soll, gibt es gar keine Terrorangriffe der Hamas, sondern nur eine „Gewaltwelle“ oder, um den abgedroschensten Textbaustein deutscher Medien zu zitieren, eine „Gewaltspirale“.

Die Hamas hat u. a. das Ziel, den Staat Israel mit militärischen Mitteln zu beseitigen und einen islamischen Staat zu errichten. Noch Fragen?

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Das Wunder am Karl-Marx-Platz und die Lage

karl-marx-platz

Lob und Preis dem Straßen- und Grünflächenamt Berlin-Neukölln! Da ich die lokalen Medien nur sporadisch zur Kenntnis nehme, war mir dieser geniale Plan entgangen: Die Straße zwischen Richard- und Karl-Marx-Platz in Neukölln ist ab sofort für den motorisierten Durchgangsverkehr gesperrt. Oh, die SPD macht mal was richtig! Martin Hikel , du bist mein lokaler Gott! (Ex-Zivilidienstleistender wie ich! Und Mathe-Lehrer – der hat wenigstens etwas Ordentliches gelernt.) Da man lokal taktisch entscheiden muss, da es mehr um Personen und weniger um Programme geht und in Neukölln CDU und SPD immer fast gleichauf lagen, weiß ich, wen ich das nächste Mal wähle. (Vadre retro, Shitstorm!)

Da niemand außer den hier Ansässigen weiß, warum ich so jubiliere: der Straßenzug Hertzbergplatz – Richardplatz – Karl-Marx-Platz-Karl-Marx-Straße war ein beliebter Schleichweg. Während des Berufsverkehrs staute sich oft der Verkehr in Richtung Westen bis über den gesamten Richardplatz. Da hier grobes Kopfsteinpflaster die Regel ist, verstand man oft, wenn man in den Biergärten am Platz saß und aß und trank, das eigene Wort nicht mehr. Der Wochenmarkt auf dem Karl-Marx-Platz war ein zusätzliches Nadelöhr – man kam sogar manchmal noch nicht einmal mehr mit dem Fahrrad durch, weil parkende Autos alles blockierten.

And now for something completely different. Greta Thunberg teilt einen Beitrag von der BDS-Aktivistin Naomi Klein und erwähnt mit keinem Wort, dass die Hamas über 200 Raketen auf Israel geschossen hat. Warum sollte ich mir überhaupt von einer dummen Göre mit Inselbegabung die Welt erklären lassen? Ich kann das Wort „Klima“ nicht mehr hören.

greta

Übrigens hat Alan Posener (Welt Paywall) einen lesenswerten Hintergrundartikel dazu geschrieben: „Radikale Araber wünschen sich „judenfreie“ Stadtviertel“.

And now for something completely different. Heute ist mein letzter Urlaubstag. Ab Morgen muss ich wieder in dem Beruf, der die meiste Kohle sicher bringt, schindern. (Was für ein Slang…) Jetzt lasse ich meinen Avatar noch ein wenig herumlaufen. Am Wochenende wollen wir jemanden in einer anderen Stadt kidnappen – das muss geplant sein. Ich habe aber schon genug bewaffnete Männer zusammen. (Hallo? Ich spreche über Second Life?! Schickt mir hier nicht ein SEK-Kommando hin!)

balkonien

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