Nudis corporibus oder: Orgien, wir wollen Orgien!

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Nero selbst veranstaltete, um den Glauben zu erwecken, nirgendwo anders empfinde er ebenso viel Freude, auf öffentlichen Plätzen Gelage und benutzte die ganze Stadt gleichsam als sein Haus. Am berühmtesten wurde durch seine vielberedete Üppigkeit ein Gastmahl, das Tigellinus in Szene setze und das ich als Beispiel aufführen will, um nicht allzu oft von derselben Verschwendung erzählen zu müssen.

Er ließ also auf dem See Agrippa ein Floß bauen, auf dem das Gelage angerichtet war und das von anderen Schiffen gezogen werden konnte. Die Schiffe waren mit Gold und Elfenbein geziert; Ruderer waren Lustknaben, die man entsprechend ihrem Alter und ihrer sexuellen Erfahrung verteilte.

Geflügel und Wild hatte er aus entlegenen Ländern, Meerestiere bis vom Ozean kommen lassen. An den Ufern des Sees standen Bordelle voller vornehmer Frauen, und gegenüber ließen sich Dirnen mit nacktem Körper blicken. Schon sah man unzüchtige Gebärden und Bewegungen; und als die Dunkelheit hereinbrach, hallten der ganze Hain daneben und die umliegenden Häuser vom Gesang und erstrahlen im Lichterglanz.

Er selbst, durch erlaubte und unerlaubte Ausschweifungen zum Abschau geworden, hatte keine Schandtat ausgelassen, mit der er noch größere Verdorbenheit hätte an den Tag legen können, nur daß er wenige Tage später einen aus jener Schar der Lustknaben – sein Name war Pythagoras – nach der Art der feierlichen Eheschließung heiratete.
(Publius Cornelius Tacitus: Annalen Buch XV, 37ff.)

Man weiß, dass die Römer – hier die herrschende Klasse – beim Thema Sex nichts haben anbrennen lassen. Amüsant ist es natürlich sich vorzustellen, wie die Übersetzer im 19. und auch im 20. Jahrhundert beim Lesen ins Schwitzen gekommen sind. Die Kunst kriegt sich beim Thema Orgien gar nicht mehr ein; nur sind die „interessanten“ Details bei Gemälden immer weggelassen worden oder die Personen mehr angezogen, als sie vermutlich damals waren. Ich habe auch die obigen Textpassage nirgendwo online übersetzt gefunden.

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Un puente – no es tan peligroso

Interoceanica sur

Das Foto habe ich 1984 gemacht – von der Ladefläche eines LKW aus – auf einer der damals gefährlichsten Straßen (Teil der Interoceanica Sur) der Welt. [Vgl. auch On the road again (07.10.2020), Interoceanica, revisited (21.01.2020) und On the Road (22.11.2018)]

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Doktrin oder Methode?

„Aber die ganze Auffassungsweise von Marx ist nicht eine Doktrin, sondern eine Methode. Sie gibt keine fertigen Dogmen, sondern Anhaltspunkte zu weiterer Untersuchung und die Methode für diese Untersuchung.“ (Friedrich Engels: Brief an Werner Sombart, 11.März 1895)

Durfte Engels eigentlich in der DDR gelesen werden? Frage für einen Freund.

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Unter slutshamenden Ableisten oder: Neues von der Volksfront von Judäa

Linksidentitäre Honks
Linksidentitäre Honks und Honkinnen (Symbolbild)

Thomas Konicz, den ich als Autor schätze, liegt mit Telepolis im Clinch. Du meine Güte…

Neuber, der neue Chefredakteur, ist meines Erachtens Teil eines Linkspartei-Rackets um Wagenknecht, Dehm & co., das den Laden übernimmt, ihn von radikaler Kritik säubert und langsam auf eine opportunistische und rechtsoffen-populistische Wagenknecht-Linie bringt.

Mehr muss man nicht lesen. (Was bedeutet eigentlich „Racket“? Welcher Jargon welchen Milieus ist das? Linksidentitäre Sprachesoteriker?)

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Blaue Bagger, faule Spree und noch mehr

spree
Die Spree bei Sophienwerder, nach Osten fotografiert

Die Weltläufte und dergleichen: Irgendwie passiert nichts von Belang.

Jemand fordert einen Gesinnungstest für Journalisten der ARD. Bin ich klar dafür. Wer nicht mindestens eine halbe Stunde frei über das „Kapital“ von Marx referieren kann, darf kein Journalist werden oder sein. Ersatzweise geht auch „Lohn, Preis und Profit„.

spree strelow
Industrieruine in Strelow, an der Mündung der Spree in die Havel

Die Hölle friert ein In der Taz finden wir etwas über „Symbolkämpfe in der Sackgasse“: „Die Idee, mit dem Gendersternchen eine diskriminierungsfreie Gesellschaft zu erzwingen, ist gescheitert. Die Gendersprache schließt zu viele aus.“

Das wird die linksidentitären Sprachesoterikerglottisschlaginnen aber nicht erschüttern. „Gegenderte“ Sprache ist nur ein Vorwand, um sich „nach unten“ abzugrenzen und sich moralisch besser zu fühlen – ohne Rücksicht auf Verluste. Aber das sagte ich vermutlich schon. „Dazu passt, dass die treibenden Kräfte vor allem an Universitäten und in Behörden zu finden sind. Sie geben Leitfäden zur geschlechtergerechten, diskriminierungsfreien Sprache heraus, die einen angemessenen Umgang empfehlen, in der Konsequenz aber aufgrund ihrer Vormachtstellung anordnen…“ Es geht um die Macht der Mittelklassen.

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Da bewegt sich doch was?

Sachlich und sehr informativ auf Telepolis: „Man sollte die Fähigkeiten der KP Chinas nicht unterschätzen“. De facto eine Vorschau, was wir hier (Tonfall: drohend) noch diskutieren müssen.

„Offiziell heißt es heute in den Geschichtsbüchern, dass China vor 1949 ein „halbfeudales“ und „halbkoloniales“ Land war.“ Das bedeutet: Sie wissen es nicht und drücken sich vor der Analyse. Damals hat die KP Chinas einfach den Unsinn und das schablonenhafte Geschichtsbild übernommen, den Stalin allen aufgezwungen hatte. Wenn ich keine Ahnung habe, wie ein Ding oder ein Etwas zu definieren sei, sagte ich einfach irgendetwas und setze „halb“ davor. Dann ist es halb wahr oder halb falsch.

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Der Bagger bzw. Kran gehört vermutlich zum Heizkraftwerk Reuter West

Schöne Schlagzeile im Guardian: „Why most people who now die with Covid in England have had a vaccination“. Das Deutsche kann ein Wort dafür zusammenstückeln: aufmerksamkeitsheischend.

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Heizkraftwerk Reuter

Lieder hinter der Paywall der Welt – ein Interview mit dem „Risikoforscher“ Gerd Gigerenzer (warum schreiben die nicht einfach „Psychologe“?). „Gigerenzer arbeitet über begrenzte Rationalität, Heuristiken und effiziente Entscheidungsbäume, das heißt über die Frage, wie man rationale Entscheidungen treffen kann, wenn Zeit und Information begrenzt und die Zukunft ungewiss ist (siehe auch Entscheidung unter Ungewissheit).“ Hört sich spannend an. Zu Beginn der aktuellen Pandemie lag er total falsch und hat seine Meinung geändert.

Gigerenzer: Man vertraut beispielsweise in das, was aus dem eigenen Land kommt. Eine Umfrage zeigte, dass die meisten Deutschen das größte Vertrauen in den Impfstoff von Biontech haben und weit dahinter in Moderna, das ja aus den USA kommt. Die meisten Amerikaner haben das größte Vertrauen in Moderna und Pfizer und die Briten in das Vakzin von AstraZeneca, das in Oxford entwickelt wurde. Und die Franzosen haben am wenigsten Vertrauen in alle diese Impfstoffe.

spree
Abrissarbeiten auf Sophienwerder

Ukrainische Soldatinnen [sic] sehen jetzt furchterregend aus. Putin schlottert schon.

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Faule Spree, ein Landschaftsschutzgebiet

RBB: „Betrügerische Netzwerke in der privaten Sicherheitsbranche verdienen bei der Bewachung von Berliner Flüchtlingsunterkünften viel Geld. Die Spuren führen in die organisierte Kriminalität und ins Clanmilieu.“

Das wundert niemanden, der sich in der Branche auskennt. Man sollte eher fragen, warum die so genannte öffentliche Hand dann immer die billigsten Angebote bei Ausschreibungen nehmen muss, statt auf Qualität zu achten? Anspruchsvolle Auftraggeber verlangen inoffiziell schon, dass die Sicherheitsfirma keine „Schwarzköpfe“ (Original-Zitat) schickt, sie wollen also weder türkischstämmige Sicherheitsmitarbeiter und auch keine Araber. Deren Arbeits“ethos“ in oft ganz anders. Ganz einfache Statistik, da hilft auch kein Drumherumreden oder Verschweigen.

Rudolf-Wissell-Brücke
Die Rudolf-Wissell-Brücke, die abgerissen werden soll, kurz vor der Schleuse Charlottenburg, bei der ich kehrtmachte und zurückpaddelte.

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Blanco

fußbodenfarbe

Ich weiß (sic), was ich heute getan habe.

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VV, virtuell

TeehraTeehra

Vollversammlung („out of character) auf der Wüsten-Sim Teehra in Second Life.

Wenn ich „Vollversammlung“ höre, muss ich an die zahllosen „VVs“ an der FU Berlin denken, Ende der 70-er. Immer interessant, meistens full action. Wir, die maoistischen Sekten, haben uns immer minutiös inhaltlich vorbereitet, und es war immer umsonst, weil irgendjemand – meistens eine attraktive Frau – aufstand und sagte, die K-Gruppen wollten eh alles unterwandern und sie hätte da „spontan“ einen ganz anderen Vorschlag (der meistens positiv beschieden wurde).

Man lernt a) Rhetorik und b) Gruppendynamik. Nützliches auch für das Partei- und Vereinswesen. I love it, auch die Metatheorie derselben.

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Cusco, visitado de nuevo

cusco peru

Cusco, Peru, Blick auf den Plaza de Armas. Geradeaus, also auf der östlichen Seite des Platzes, die Iglesia de la Compañía de Jesús, links die Kathedrale.

Ich kriege nicht heraus, von wo aus ich das Foto Ende Juli 1984 gemacht habe, da die Autos von Google natürlich nicht Treppen steigen können. Ich vermute, dass ich in der Calle Ccoricalle war, westlich der Suecia.

Aus meinem Reisetagebuch:
Wir besichtigen [nach der Rückkehr von Machu Picchu] fast nichts mehr. Das archäologische Museum ist ständig wegen Personalstreiks geschlossen. Gestern verübte auf der Straße zum Markt ein ungeschickter ladrón ein Shampoo-Attentat auf mein Hemd, wohl um meine vermeintliche Verwirrung zu einem kleinen Raub oder Taschendiebstahl auszunutzen, was zum Glück nicht gelang [weil er das Shampoo auf mein Hemd statt in meine Augen spritzte – ich bin für peruanische Diebe zu groß].

Die Abende verbringen wir zumeist in einem der Restaurants in der Procuradores, die da sind: Comida de Dioses – einmal und nie wieder [gibt es nicht mehr]. Kukuly [ist heute offenbar eine Pizzeria], teuer, aber ganz nett, am besten natürlich die Pizzeria [ist heute Mia Pizza, war 1979 die einzige Kneipe, in der sich Touristen trafen, 1984 gab es schon mehrere], deren größter Teil der Gerichte auf der Speisekarte aus dem Ursprungslokal El Corsario [gibt es nicht mehr] herbeitransportiert werden muss. Unten [an der Plaza] hat ein neues Lokal eröffnet unter deutscher Leitung, es gibt Bob Marley und den neuesten „Spiegel“. (…)

Abends spät gehen wir ins Varayoq [oder Varayoc] oder ins Las Violinas, eigentlich die beste Bar, nur ziemlich voll und gestört von besoffenen peruanischen Machos, die um jeden Preis eine Gringa abschleppen wollen…

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Damen mit Mohr im Schwimmbad

La Piscine du harem

Jean-Léon Gérôme: La Piscine du harem, 1876 (Heremitage). SCNR

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拨乱反正 / 撥亂反正

KP china

Meine Glückwünsche zum 100sten Geburtstag der Kommunistischen Partei Chinas! Das Datum von heute ist relativ frei erfunden, und Mao war nicht dabei. (Man beachte auch die Frauenquote bei den wichtigen Parteisekretären.) (Übrigens wurde die KKE, die sich heute antisemitische Positionen zu eigen macht, schon 1918 gegründet.)

Wenn sich jetzt alle wieder abgeregt haben: Das wird – o Graus! – hier noch ein wichtiges Thema werden. Was ist und zu welchem Ende studieren wir den Zhōngguó tèsè shèhuìzhǔyì – oder ist das ein Etikettenschwindel wie so vieles? Und müssen wir dazu tatsächlich (überflüssiges Füllwort!) die ganze Weltgeschichte durchnehmen, inklusive die APW, das antike Rom und den Feudalismus?

Leider ja. Vor allem deswegen, weil die KP Chinas ihre eigene und die chinesische Geschichte immer in ihrem Sinn umgeschrieben hat, ohne Rücksicht auf historische Fakten, und weil die Frage, ob man die aktuelle Gesellschaftsform marxistisch interpretieren dürfe, ob es also Klassenkampf gebe und vor allem, wer gegen wen kämpfe, in China weder gestellt noch beantwortet werden darf, wir das also selbst machen müssen, um einigermaßen einschätzen zu können, wie die Zukunft aussehen wird wo es langgehen wird (gesetzt die These, es gebe historische Gesetze, analog zu denen der Naturwissenschaften) (Der Satz ist zu lang.).

Katze

Aufgenommen in meiner Wohnung in Berlin-Schöneberg 1976. Der Kater hieß übrigens Salami. Damals wohnte ich am Willmanndamm am Kleistpark (die Wohnung hatte mir ein Mitglied der KPD/ML überlassen, obwohl wir eigentlich politisch verfeindet waren, vgl. Volksfront von Judäa vs. Judäische Volksfront usw.).

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Astrazenaca die Zweite

impfzentrumastrazenaca

Delta kann kommen.

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Kunstharzlack, nicht?

kunstharzlack hochbett

Wohlthätig ist des Mundes Macht,
Wenn sein Besitzer ihn bewacht,
Denn was er redet, was er spricht,
Oft ist’s was Kluges, oft auch nicht.

Jetzt muss ich die hier mitlesenden Maler, Lackierer und Anstreicher fragen. Die Situation: ein schon mit weißem Lack mehrfach gestrichener Holzdielenfußboden bedarf eines Updates, da sich das Weiß schon ins Grau-Gelbliche zu verfärben beginnt und das Arrangement zahlreiche Macken und Kratzer hat, hervorgerufen und verursacht durch Füße, Schuhe oder andere Accessoires dort hausender junger Damen mit nur geringer oder gar nicht vorhandener Kompetenz in Sachen Sauberkeit, Ordnung und häuslicher Ästhetik, welchselbige man auf den ersten Blick nicht bemerkt.

Denn wo das Flüss’ge mit dem Weißen,
Wo Kunstharz sich und Hölzer paarten,
Das mag man dann gern farbig heißen;
Drum prüfe, eh’ die Zeit dahin ist,
Ob in dem Topf auch Farbe drin ist‘,
Sonst weiß man deinem Werk nicht Dank.

Jetzt lese ich mit Schrecken auf dem Lacktopf: „Nicht mit Kunstharzlacken überstreichen“! Ich wollte aber als SahneLackhäubchen, wenn alles wieder glänzt, noch Klarlack drüberpinseln (wenn ich mich recht erinnere, empfahl dieses auch das hiesige Publikum). Ist denn der erworbene Klarlack ein Kunstharzlack? Und was passiert, wenn doch? Explodiert dann das Zimmer? Oder sollte ich es lassen?

Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.
So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft entspringt;
Den schlechten Mann muß man verachten,
Der nie bedacht, was er vollbringt.

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Alles geil

Kreuzbergs Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann auf der Suche nach einem deutschen Adjektiv: „Es war eine geile Zeit, sie war hart, sie war aufregend – und es hat sich gelohnt… Sie drucken das ja, oder? Dann machen Sie aus „geil“ vielleicht „cool“.“ (Tagesspiegel)

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Hohes Bett

gästezimmer hochbett

Nur mal so zwischendurch: Ich hatte das Hochbett in meinem Gästezimmer bisher nur im Dunkeln vorgestellt und Details im Bau (vgl. auch unten, 2017). Hier also in Gänze – to whom it may concern. Den Fußboden werden ich in der nächsten Woche noch einmal streichen und versiegeln.

gästezimmer hochbett

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Instagram oder Twitter?

indian girl

Junge Indianerin, auf Instagram postend. Es könnte auch Twitter sein – das ist aus dieser Perspektive nicht zu erkennen. (Erastus Dow Palmer, erschaffen 1855–56, Metropolitan Museum of Art)

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Ut adsolet in amore et ira oder: Yellow Press, retro-style

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Zur gleichen Zeit erkaufte sich der Volkstribun Octavius Sagitta, vor Liebe zu Pontia, einer verheirateten Frau, von Sinnen, mit außerordentlichen Geschenken den Ehebruch und später die Scheinung von ihrem Gatten, indem er ihr die Ehe versprach und die Heirat mit ihr verabredete.

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Aber sobald die Frau frei war, erfand sie hinhaltende Ausflüchte, schützte die ablehnende Willenäußerung ihres Vaters vor, und als sie entdeckte, daß sie Hoffnung auf einen reicheren Gatten habe, sagte sie sich von ihren Versprechungen los. Octavius versucht es bald mit Klagen, bald mit Drohungen, wobei er beteuerte, sein Ruf sei vernichtet, sein Vermögen erschöpft, und schließlich die Entscheidung über sein Leben, das einzige, was ihm noch geblieben war, ihr überließ. Und als er abgewiesen wurde, verlangte er zum Trost eine einzige Nacht, um, durch sie entschädigt, für die Zukunft Maß halten zu können.

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Man setzt die Nacht fest, und Pontia überträgt einer vertrauten Dienerin die Wache vor dem Schlafgemach. Jener erscheint mit einem Freigelassenen und bringt im Gewand versteckt einen Dolch mit. Jetzt kommt es, wie das üblich ist, wenn Liebe und Zorn im Spiel sind, zu Zänkereien und Bitten, zu Vorwurf und Versöhnung, und ein Teil der Nacht bleibt dem Liebesgenuß vorbehalten; durch ihn gleichsam in leidenschaftliche Erregung versetzt, durchbohrt er die Frau, die sich dessen in keiner Weise versieht, mit dem Dolch, verjagt die herbeieilende Dienerin mit einem Hieb und stürzt aus dem Schlafgemach.

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Am folgenden Tag wurde der Mord offenbar, und kein Zweifel bestand über den Mörder; denn er wurde überführt, sich bei ihr aufgehalten zu haben. Doch der Freigelassene bekannte, seine Tat sei es, er habe die Kränkungen seines Patrons gerächt; und er hatte manche durch die Größe seiner beispielhaften Tat beeindruckt, bis die Dienerin, von der Verwundung wiederhergestellt, die Wahrheit ans Licht brachte. So wurde er vom Vater der Getöteten vor das Gericht der Konsuln gefordert und, nachdem er das Tribunat niedergelegt hatte, durch den Spruch der Väter nach dem Gesetz über Meuchelmord verurteilt. [Deportation und Vermögenseinziehung, aus Publius Cornelius Tacitus: Annalen Buch XIII, 44-45)

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Ich musste doch mehrfach schmunzeln. Tacitus wird beim Verfassen seines Werk ungefähr in meinem Alter gewesen sein. Ich stelle ihn mir grumpy vor, mit einer hochgezogenen Augenbraue auf die Weltläufte blickend und verächtlich über das Gekeif und Gekreische urteilen. Der Klatsch, den er hier verbreitet, ist zeitlos – man kann sich das Drama – „wenn Liebe und Zorn im Spiel sind“ [ut adsolet in amore et ira]- lebhaft vorstellen.

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Noch mehr Grün

zimmerpflanzen

Andere Menschen posten ständig sich, ich mache das mit meinen Pflanzen. Nur mal kurz zwischendurch nach dem Umtopfen und Gießen.

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Vollmeise als Feature der Religion

„Drei Tote und mehrere Schwerverletzte in Würzburg durch einen „Alahu Akbar“ rufenden Messermann. Die übliche Vita: seit 2015 in Deutschland, auffällig durch Gewalttätigkeit. Alles wie schon so oft gehabt. Dem beherzten Eingreifen von Passanten ist wohl zu verdanken, daß es nicht noch mehr Opfer gegeben hat; allerdings ist bei einigen Verletzten unsicher, ob sie überleben werden.

Insofern nichts neues. Auch nicht, daß sofort von psychischer Auffälligkeit gesprochen wird, um ja denn Verdacht nicht aufkommen zu lassen, die Tat hätte etwas mit der Religion des Somaliers zu tun.

Die PKS weist ein vollendetes oder versuchtes Tötungsdelikt pro Tag seit 2015 aus. Jedem in Deutschland ist das Problem bekannt. Insofern sind die Versuche, es totzuschweigen oder darum herumzureden an Lächerlichkeit kaum noch zu übertreffen.

Wenn allerdings die Information zutrifft, daß der Täter vor ein paar Tagen zwangsweise in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen wurde, stellt sich die Frage, wie es sein kann, daß er mit einem Messer frei durch die Innenstadt laufen und Menschen erstechen konnte.

Für die Beschäftigten der Einrichtung bleibt zu hoffen, daß er ausgebrochen ist und nicht aufgrund einer „günstigen Sozialprognose“ oder ähnlichem auf freien Fuß gesetzt wurde.

In diesem Fall müßte die Staatsanwaltschaft sich einmal mit den Verantwortlichen beschäftigen.“ (Net Luke auf Fratzenbuch)

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Skurrile Randgruppen, reloaded

„Die Frage ist: Warum sollten auch zahlenmäßig winzige Gruppen wie etwa Menschen des dritten Geschlechts gleichberechtigt die deutsche Sprache prägen? Warum soll sich Deutschland daran gewöhnen, dass geschriebene Texte, auch die von Behörden, vor Sternen oder Doppelpunkten wimmeln? Dass die Note wissenschaftlicher Arbeiten auch vom Gendern abhängen kann? Und ist es in Ordnung, wenn in einer wichtigen Nachrichtensendung wie dem ZDF-»heute journal«, die auch von vielen Gendergegnerinnen und -gegnern finanziert wird, der Glottisschlag praktiziert wird, also die kleine Pause, mit der ein Genderzeichen quasi gesprochen wird?“ (Melanie Amman im aktuellen „Spiegel“)

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Cyberdings oder: Unter Staatsgriechen et al

trojanisches pferd
Mykonos Vase, 675 v.u.Z., Archäologisches Museum Mykonos, älteste bekannte Darstellung des Trojanischen Pferdes

Ich muss noch die Cybernachrichten der letzten Tage aufarbeiten. Ich habe das vor mir hergeschoben, weil ich wusste, das ich mich ärgern würde. So war es auch.

Die Zwangsfilter, die in Betriebssysteme eingebaut werden wollten, sind zugleich das Allerletzte und das Allerlustigste. Ich möchte gerne mal die Gesichter der Leute sehen, die sich so etwas ausdenken: Eine Mischung aus Claudia Roth, Saskia Esken und Philipp Amthor?

Dazu ein Kommentar bei Heise: Ach, die drehen das so, dass freie Betriebssysteme ohne diesen Jugendschutzblödsinn plötzlich zu „terroristischem Werkzeug“ umdeklariert werden. Der Bezug, Besitz und die Weitergabe werden dann pauschal als „Unterstützung einer Terrororganisation“ eingetütet. +seufz+ … und Krieg ist Frieden.

Dann haben wir noch die x-te Version vom Staatstrojaner. Manchmal möchte ich den Kollegen Krempl einfach nur ohrfeigen, wenn er zm 1000-sten Mal mit seinen schlampigen Begriffen Schlampiges daherschreibt. Und warum müssten Journalisten bürokratisches Neusprech wie „Quellen-TKÜ plus“ übernehmen? Das ist doch sowieso alles Unfug. Seit dem Erscheinen meines Buches hat mir immer noch niemand die Frage beantwortet, wie mir jemand ein Programm unterjubeln könnte, ohne dass ich mich vorher total bekloppt verhalten hätte? (FinSpy hatten wir hier schon.) Oder geht es gar nicht um meine Computer?

….sollte die Bundespolizei mithilfe des Bundestrojaners Messenger-Kommunikation etwa via WhatsApp, Signal oder Threema sowie Internet-Telefonate und Video-Calls… Gefasel und Bullshit-Bingo. Geht es nicht genauer? Mich regt noch mehr auf, dass die Journaille einfach nicht genauer nachfragt, sondern alles nachplappert. Netzsperren reloaded halt.

By the way: Ich hoffe nur, dass es keine Serienmörder oder andere Kriminelle gibt, die so wie ich heißen. Sonst müsste ich Google verklagen. Und ASCII ist jünger als ich. Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist.

ilias
Odyssee von Homer, übersetzt von Johann Heinrich Voss – obwohl das Pferd in den Gesängen der Osyssee gar nicht vorkommt, sondern in den Iliu persis.

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