Ein Gespenst geht immer noch um in Europa

„Ich finde es beängstigend, dass es in diesem Land mehr Kommunisten als Liberale gibt.“ (Dirk Niebel, Mitglied einer außerparlamentarischen Splitterpartei)




We shall overcome

revolution

„Wenn die einfachen Leute auf dieser Welt nicht aufstehen und für ihre Interessen kämpfen, werden die Reichen und Mächtigen gewinnen. Es ist schon immer so gewesen und die Geschichte der Menschheit lehrt uns, dass dies so weitergeht. Der Informationskrieg muss im Informationszeitalter von jedem einzelnen Menschen geführt werden, sonst wird er, sonst wird seine Art zu leben, schnell verschwunden sein. Es ist der Kampf ums Überleben in dieser Welt, einer gegen den anderen. Es ist der ultimative Weltkrieg gegen die Mächtigen und jede Person auf dieser Welt ist als Einzelner an diesem Krieg beteiligt oder in einer Allianz mit allen anderen einfachen Leuten. Wer wird den Frieden gewinnen? Wir werden das. Sie und ich.“ (Fred Cohen, via Hal Faber)




Sturmwarnung

„Eine Wirtschaftskrise aber, so fügt er mit Bezug auf das deutsche Beispiel hinzu, könne sehr leicht zum Faschismus führen, sobald die Herrschenden sich wirklich bedroht sehen; der gegenwärtige Trend hin zu einer Beschränkung der bürgerlichen Freiheiten sei bereits eine Sturmwarnung.“ (Stefan Heym in „Nachruf„, über die USA kurz vor der McCarthy-Ära.)

Für die Nachgeborenen sei der Hinweis gestattet, sich mit dem New Deal des US-Präsidenten Roosevelt zu beschäftigen:

Als Tausende von Banken in Insolvenz fielen, verloren viele Bürger all ihre Ersparnisse. Da die Bundesstaaten und die Städte rechtlich verpflichtet waren, jedes Jahr für einen ausgeglichenen Haushalt zu sorgen, reagierten sie auf den in der Krise stark angestiegenen Bedarf an Sozialhilfe zumeist mit Absenkung des Sozialhilfeniveaus, so dass Sozialhilfe nur den Ärmsten der Armen gewährt wurde. Im Jahr 1932 erhielt nur ein Viertel aller Arbeitslosen und ihrer Familien staatliche Unterstützung. Dabei orientierte sich die Sozialhilfe in den meisten Städten am physischen Existenzminimum, in Philadelphia beispielsweise musste die Unterstützung auf ein Niveau gekürzt werden, mit dem nur noch zwei Drittel der zur Gesundheitserhaltung notwendigen Nahrungsmenge gekauft werden konnte. Trotz einer erheblichen Überproduktion an Lebensmitteln herrschte in vielen Teilen des Landes Hungersnot, vereinzelt gab es Hungertote. In vielen Städten entstanden Elendsviertel…

Genau das steht jetzt auch Europa bevor und ist in einigen Staaten schon Realität.

Die erste Maßnahme Roosevelts nach seinem Amtsantritt 1933 war übrigens, die Banken unter staatliche Aufsicht zu stellen. “ Nach der Wiedereröffnung der Banken wurde der Glass-Steagall Act verabschiedet. Mit diesem Gesetz wurde das Trennbankensystem eingeführt. Geschäftsbanken wurden riskante Wertpapiergeschäfte verboten.“

Mal sehen, wann die Partei „Die Linke“ auf diese Idee kommt. Das wäre ein Grund, sie zu wählen.




Muss nicht schädlich sein

„Ein Mindestlohn muss nicht schädlich sein“, sagt auch Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Allerdings dürfe er in keinem Fall zu hoch ausfallen.

In weiteren Nachrichten: „Es muss nicht schädlich sein, wenn die Leute nicht verhungern müssen“, sagte Thilo Schröpf vom deutschen Institut für freisoziale Marktwirtschaft (UDFM). Allerdings sollten sie nicht zu dick werden, damit die auf dem Arbeitsmarkt noch einen Chance hätten.

„Eine bezahlbare Wohnung muss nicht schädlich sein“, sagt auch Ludwig Raffzahn vom Verband altruistischer Makler (VAM). Allerdings sollte das nur für DINKs gelten.

„Frei zugängliche Atemluft muss nicht nicht schädlich sein“, sagt Erhard Ludwig vom Institut für neue soziale Marktwirtschaftsforschung (INZMF). Allerdings sollte das nicht generell gelten, sondern nur für Menschen, die sich schriftlich verpflichteten, den Markt als höheres Wesen zu verehren und ihm monatlich ein Opfer darzubringen.




Die [bitte selbst ausfüllen]-Bank

Die [bitte selbst ausfüllen]-Bank entwickelt sich für [bitte selbst ausfüllen] zum Milliardengrab. Der Chefermittler hält die [bitte selbst ausfüllen] Skandalbank gar für einen Hort des organisierten Verbrechens – sie habe mit Schwerstkriminellen, Geheimdienstlern und bestechlichen Politikern kooperiert.




Meine Subroutinen

„Zorn ist sinnvoller als Verzweiflung. Grundlagen der Psychologie gehören zu meinen Subroutinen.“




Greatest Damage to Western Security in History

Schmutzkampagne des MI5-Chefs Andrew Parker via Daily Mail gegen den Guardian: „Left-wing paper’s leaks caused ‚greatest damage to western security in history‘ say Whitehall insiders. MI5 chief Andrew Parker called paper’s expose a ‚guide book‘ for terrorists.“

Schon klar. Muahahahaha.




Bilderrätsel für fortgeschrittene Feuilletoniker

europa

Als ich dieses Denkmal sah, schwante mir gleich etwas… Nach kurzem Überlegen fiel mir dann ein, vom wem das Zitat stammt, und, da ich dessen Biografie gelesen habe, auch, warum es ausgerechnet da steht und nicht im Westen Berlins.

Ich habe alle seine Bücher in meiner Bibliothek. Das haben von Schriftstellern nur noch Stanislaw Lem, Bertolt Brecht, Thomas Mann, Oskar Maria Graf und Shakespeare geschafft.




Postdemokratische alternativlose Einheitspartei

„Ich verstehe das ganze Theater um Koalitionsbildung nicht: De facto bilden CDU/CSU, SPD und die Grünen eine postdemokratische alternativlose Einheitspartei. In allen wichtigen politischen Entscheidungen stimmen sie immer gleich ab, egal was sie im Wahlkampf versprochen haben.“ (Ein Kommentar im Spiegel-online-Forum)




Vulgarreligion der Meinungsdeppen

„Natur- und geisteswissenschaftliche Halbbildung, flankiert von einer Weinerlichkeit, die früher Friedenspfaffen schmückte, ist die neue Vulgärreligion der Meinungsdeppen der Informationsgesellschaft.“ (Barbara Kirchner in der aktuellen konkret)




Wir sind wieder wer

Deutschland, Deutschland, immer stärker, Immer stärker in der Welt. (Gesungen von Joachim Gauck, Führungspersönlichkeit aus dem Beitrittsgebiet)




Grüne: Kapital und Arbeit zusammen denken!

Kerstin Andreae im Deutschlandfunk: „Lasst uns das gemeinsam mit der Unternehmerschaft machen“!

In weiteren Meldungen: Spartakus in der Acta Diurna: „Lasst uns die Freiheit gemeinsam mit der Sklavenhalternschaft erkämpfen!“ – Karl Marx im Kommunistischen Manifest 2.0: „Das Proletariat und die Kapitalistenschaft müssen die Revolution gemeinsam machen!“ – Thomas Müntzer in seiner „Hochverursachte Schutzrede„: „Die freiheitsliebenden Bauern müssen jetzt mit der Hure Babylon und dem sanftlebenden Fleisch zu Wittenberg an einem Strang ziehen.“ – Phoolan Devi: „Frauen müssen mit der Männerschaft zusammen für ihre Rechte kämpfen.“




Irrelevanz

„Repräsentativ für die Stimmung in diesem Lande ist das Gezwitscher auf Twitter und in den anderen sozialen Netzen nicht mal ansatzweise.“ (Marco Settembrini di Novetre in der FAZ)




Class Warfare

In deutschen Medien ist das Wort „Klassenkampf“ verboten (freiwillige Selbstkontrollezensur), aber die, die ihn führen, wissen sehr wohl, was läuft:

„Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen“. – „There’s class warfare, all right,…] but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning.“ (Warren Buffet in der New York Times)




Professor für Mikrofaschismus

In der aktuellen Ausgabe der konkret heißt es in der Rubrik gremlizas express:

Ein Wahlwerbespot der „Alternative für Deutschland“ ging so: „Haben Sie sich schon mal gefragt, warum unser ganzes Geld nach Griechenland geht und nicht in unsere kaputten Straßen und Brücken? Haben Sie sich eigentlich schon mal gefragt, warum unsere Renten vorn und hinten nicht mehr reichen, während wir immer mehr Geld an bankrotte Länder überweisen?“

Bernd Lucke, der Vorsitzende dieses Vereins, nennt sich „Professor für Makroökonomie“.

Haben Sie sich schon mal gefragt, warum der Lucke nicht Professor für Mikrofaschismus geworden ist?




Verstörende Nachrichten von heute

„Die Wirtschaftskrise von 2009 bis 2012 hat bei den Spitzenverdienern in den USA kaum Spuren hinterlassen.“ (Der Spiegel 40, S. 69)

Weitere Meldungen: „Im Krieg gegen Afghanistan gab es vor allem Opfer unter den Soldaten und der Zivilbevölkerung, nicht aber unter denen, die ihn anordneten.“ – „Die Hilfe für Griechenland hilft nur den Banken und dem Kapital, aber nicht den Griechen.“ – „‚Die Löhne müssen weiter gekürzt werden‘, sagte ein Professor der Volkswirtschaftslehre und AfD-Mitglied, ‚Profite dürfen nicht gekürzt werden, weil das gegen das Allgemeinwohl ist.'“ – „Ausländische Geheimdienste dürfen die Deutschen zukünftig nicht mehr belauschen, wohl aber die eigene Regierung, die die erlauschten Daten dann weiterleitet.“ – „Von der Leyen lehnt höhere Steuern strikt ab.“




Be an Outsider

„The fundamental job of journalists which, he says, is to be an outsider.“ (Seymour Hersh im The Guardian)




Was die Bürger wirklich fürchten

„Die Bürger fürchten den Veggie-Day in der Firmenkantine mehr als die Totalüberwachung des Internets.“ (Sascha Lobo)




Liebe Brüder und Schwestern!

„Die Profilierung des Kerns der Netzgemeinde findet durch Akademisierung und zur Schau-Stellung des eigenen Wissens statt.“ (Frau Dingens)

Wie ich schon irgendwo und irgendwann schrieb: Die viel zitierte deutsche „Netzgemeinde“ bloggt nicht über Sex (deswegen „Gemeinde“), ignoriert alle, die sich nicht an das gesunde Nerdempfinden den Mainstream halten (typisch für Gemeinden) und followed folgt selbst ernannten eitlen Laienpredigern, die nur gefühlt wissen, wo es langgeht und die langfristig mit den Gemeindemitgliedern Geld verdienen wollen.

Die „Netzgemeinde“ kann mich mal kreuzweise.




Partei der Stimmlosen

„Insgesamt war bei dieser Wahl das Votum von 6,86 Millionen Menschen damit faktisch wertlos. Das entspricht der Einwohnerzahl von Thüringen und Sachsen zusammen.“ (Quelle)