Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie?

Fabrik

Fabrikgelände im Morgengrauen und im Kapitalismus (der Zusatz nur, damit das Bild irgendwie zum Thema passt, und Kapitalismus geht immer), Foto: Burks

Die zentrale Aussage der aktuellen Heute-Show: Die Regierung lügt (Drohnen von Ramstein, BND-„Skandal“). Die Deutschen sind im Arsch der USA. Die Deutsche Bank ist eine kriminelle Vereinigung. Die AfD ist eine Partei von Apologeten der Volkswirtschaftslehre Spinnern und rechten Spinnern. Undsoweiter.

Hm. Irgendwie wusste ich das schon. Aktueller Literaturtipp:
„Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“ (Bertold Brecht: Die Dreigroschenoper)

Unter dummen Rotzlöffelinnen

„Ich habe wirklich Probleme, asoziale Randgruppen aus taz und anderen bildungsfernen Schichten in ihrem Auftreten auseinander zu halten.“ (Don Alphonso)

Well said, dude.

Gut erkannt

Zitat eines Feuerwehrmanns gestern Nacht, dort, wo ich als „Bodyguard“ für das medizinische Personal arbeite: „Die Welt ist ein Irrenhaus, und hier ist die Zentrale.“ So war es auch.

Den Kapitalismus ausbremsen?

Armen Avanessian in der schweizer „Wochenzeitung“:
„Man begegnet heute einer Entradikalisierung bis zum totalen Mangel an Vorstellungskraft. (…) Die Nostalgie prägt auch die Vorstellung davon, wie man politisch aktiv ist: Man geht auf die Strasse, man verbindet sich, der Volkskörper stellt sich her, übt Widerstand und hat revolutionäre Kraft. Nur: Das hat immer weniger Wirkung. (…) Wir müssen lernen, wie Widerstand heute zu leisten ist und wie ein idealer Revolutionär aussieht: Das ist heute kaum mehr Che Guevara mit der Kalaschnikow im Dschungel, sondern ein technologisch informierter Edward Snowden. Die Frage ist doch: Nehmen wir neue Technologien an, und wie können wir sie steuern? Aber sich von Facebook abzumelden, wird nicht helfen. Ich begrüsse es, dass es immer mehr Leute gibt, die keine Lust aufs Flugblätterverteilen haben, es aber durchaus als politisch empfinden, programmieren zu lernen.“

Das scheint ein kluger Mann zu sein. Ich kannte ihn noch gar nicht. Und er lehrt sogar Berlin.

Nach Herzenslust scheiße finden

„Noch ein Privileg genießt man als Journalist: Man kann, wie es Stefan Ripplinger einmal formulierte, nach Herzenslust scheiße finden und besser wissen.“ (Denizs Yücel in seiner letzten Kolumne für die taz.)

Was wäre, wenn?

„Oder war möglicherweise alles ganz anders?“ (Spiegel online)

Ja, das wäre dann dumm gelaufen für die Medien. Die dazu passende Verschwörungstheorie liefert zuverlässig Matthias Broeckers.

Islamophobie et al

„Gegen Islamophobie habe ich persönlich nichts – man sollte aber jeden Glauben verachten.“ (Oliver Maria Schmitt, ehemaliger Chefredakteur der „Titanic“)

Eine Bande von Eseln oder: Krieg den Mösen, Friede den Arschlöchern

„Wir haben jetzt endlich wieder einmal – seit langer Zeit zum erstenmal – Gelegenheit, zu zeigen, daß wir keine Popularität, keinen support von irgend einer Partei irgendwelches Landes brauchen und daß unsere Position von dergleichen Lumpereien total unabhängig ist. (…)

Wie passen Leute wie wir, die offizielle Stellungen fliehen wie die Pest, in eine Partei? Wie soll uns, die wir auf die Popularität spucken, die wir an uns selbst irre werden, wenn wir populär zu werden anfangen, eine ‚Partei‘, d. h. eine Bande von Eseln, die auf uns schwört, weil sie uns für ihresgleichen hält?“ (Friedrich Engels)

„Aber ohne Gewalt und ohne eherne Rücksichtslosigkeit wird nichts durchgesetzt in der Geschichte, und hätten Alexander, Cäsar und Napoleon dieselbe Rührungsfähigkeit besessen, an die jetzt der Panslawismus zugunsten seiner verkommenen Klienten appelliert, was wäre da aus der Geschichte geworden!“ (Karl Marx)

„Das sind ja äußerst widernatürliche Enthüllungen. Die Päderasten fangen an sich zu zählen und finden, daß sie eine Macht im Staate bilden. Nur die Organisation fehlte, aber hiernach scheint sie bereits im geheimen zu bestehen. Und da sie ja in allen alten uns selbst neuen Parteien, von Rösing bis Schweitzer, so bedeutende Männer zählen, kann ihnen der Sieg nicht ausbleiben. ‚Guerre aux cons, paix aux trous-de-cul‘ [Krieg den Mösen, Friede den Arschlöchern], wird es jetzt heißen. Es ist nur ein Glück, dass wir persönlich zu alt sind, als dass wir noch beim Sieg dieser Partei fürchten müssten, den Siegern körperlich Tribut zahlen zu müssen. Aber die junge Generation!“ (Engels an Marx)

„Ich habe natürlich meine Aufstellungen so gehalten, dass ich im umgekehrten Fall auch Recht habe.“ (Karl Marx über seine Werke, 1857)

Ich lache mich gerade kaputt beim Zuhören…

Politik und rationale Argumente

„Mit rationalen Argumenten in der Kriminalpolitik kann man leider nur selten punkten.“ (Thomas Feltes, Professor für Kriminologie an der Ruhr-Universität Bochum)

Behaglich dumm

„In seinem Sessel behaglich dumm, sitzt schweigend das deutsche Publikum.“ (Karl Marx)

Wer im Glaushaus sitzt

„Wir Griechen erinnern uns genau, dass Herr Schäuble sein Amt als Parteivorsitzender aufgeben musste, weil er in einen Fall von Bestechung verwickelt war. Heute ist er trotzdem Finanzminister.“ (Panos Kammenos, Rechtspopulist und Verteidigungsminister Griechenlands)

Brot und Spiele

„Indem die Medien zu einer Art Zerstreuungsindustrie werden und im Sumpf der Nachrichtenflut das Wichtige nicht mehr vom Unwichtigen trennen, tragen sie zu einer Entpolitisierung bei.“ (Peer Steinbrück im „Spiegel“-Interview)

Das kann man auch besser sagen. Die Medien wollen nur noch zerstreuen: Sie trennen nicht mehr das Wichtige vom Unwichtigen im Sumpf der Nachrichtenflut. Das entpolitisiert die Menschen.

Vielleicht ist das ja so gewollt.

Motto vieler Blogger

„Gedanken sind nicht stets parat – man schreibt auch, wenn man keine hat.“ (Wilhelm Busch)

Die Zeit und die Freiheit

„“Um zu leben, braucht man Freiheit. Und um Freiheit zu haben, braucht man Zeit. Wenn ich mich um ein großes Haus kümmern muss, um dieses und jenes, dann bleibt mir doch keine Zeit mehr. Ich bevorzuge, so viel Zeit wie möglich zu haben, um das zu tun, was mir gefällt. Und das ist die Freiheit. Ich lebe so schlicht, um Zeit zu haben.“ (José Mujica, ehemaliger Guerillero und Präsident Uruguays)

Ich muss das mal beherzigen…

Nicht meine Weise

„Dieses ‚Solidarisiert euch‘, das ist nicht meine Vorgehensweise.“ (Gerhard Polt, Anarchistiker)

Meine auch nicht.

Die sogenannten Profis

„Die sogenannten Profis sind auf einem nicht mehr expandierenden Markt unterwegs, und haben selbst auch keine Möglichkeit, das zu ändern, weil die Jugend längst woanders ist.“ (Don Alphonso über deutsche Blogger)

Über das Schreiben

„Ich liebe das Recherchieren, aber ich hasse das Schreiben.“ (Amrai Coen)

Ich auch.

Ratschlag eines leider zu früh Verstorbenen für Blogger

„Versucht, Genossen, wenigstens einmal über die Worte nachzudenken, aus denen ihr eure Phrasen flechtet!“

Weder Reife noch können

„Berliner Hundehalter haben im Allgemeinen weder die Reife noch das Können, Hunde zu halten. Der durchschnittliche Berliner Hundehalter hat keine Ahnung, was er da eigentlich mit seinem Tier tut und er hat auch kein Interesse, daran irgendetwas zu ändern.“ (Kiezneurotiker)

Das musste mal gesagt werden, vor allem die zweite Hälfte des Satzes.

Feine Sahne Fischfilet

Stolz auf Deutschland? Stolz auf eine Nation? Stolz auf irgendein beschissenes Konstrukt? Wir kotzen gleich! Aussagen, die sich positiv auf eine Nation beziehen, sind immer negativ! (Worum es geht)

Well said, dude!

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