Das Lügengebilde des DFB

Jens Weinreich schlägt zurück und hat gegen die Pressemitteilung 180/2008 des DFB eine Einstweilige Verfügung durchgesetzt. Interessant ist sein Nachtrag von heute. „Die PM 180/2008 hat der DFB heute Nachmittag erst aus dem Online-Angebot genommen und am Abend so umgemodelt, die Kampagne geht also weiter.“ Ja, weiter so, Kollege Weinreich. Am besten mit der Peitsche. Eine andere Sprache verstehen Apparatschiks nicht. Das ist nicht nur im DFB so.

Freischreiber

In der joNet-Mailingliste wurde behauptet, der Freischreiber-Verband „in Gründung“ sei zu einer „großen Bewegung“ geworden. Ich habe geantwortet: „Ungefähr so groß wie die sozialen Bewegungen in Second Life. Ist eine derartige faktenfreie Selbstbeweihräucherung nicht peinlich? Wenn es hundert wären, wäre das weniger als ein gewöhnlicher Taubenzuchtverein im Ruhrpott. Über den Wolken ist die Freiheit des Denkens jedoch grenzenlos… [Mehr… im Recherchegruppe-Blog]

Vereinsmeierei

Golf"

Unser Auto, von hinten gesehen.

Anonymisierungsserver im Ausland

Antrag des DJV Brandenburg zum Verbandstag des DJV in Rostock-Warnemünde: „Der Verbandstag möge beschließen: Die DJV-V&S richtet einen Anonymisierungsserver im Ausland ein und bietet den DJV-Mitgliedern diese Dienstleistung an.“ [mehr….]

Die Linke und ihre Abweichler

Einmal stalinistisch, immer stalinistisch. Wer bei der Linken eine andere Meinung hat, wird gemobbt. Es ist wie im DJV. Der Fall Ronald Weckesser zeigt wieder deutlich, dass es bei partei- oder verbandsinternem Streit meistens nicht um die Inhalte, sondern schlicht um Gruppendynamik geht. Jemand wird zum bösen Buben erklärt, weil das den angeschlagenen Laden psychologisch zusammenschweißt. Wer sich den Luxus einer eigenen Meinung jendseit der Parteidisziplin oder -doktrin erlaubt, wird von den Mediokren, die im Normalfall das Sagen haben, instrumentalisiert.

Ich habe mich mit der politischen Meinung Weckessers nicht beschäftigt. Aber das Interview, das er der sächsischen Zeitung gegeben hat, sagt genug: „Wenn, wie in meinem Fall, im Stundentakt vorformulierte Empörungsschreiben aus den Kreisverbänden eintreffen, die dann bündelweise den Fraktionsmitgliedern vorgelegt werden, dann kann ich nur sagen: Die alte Organisation beherrscht man noch perfekt.“ Ja, die typisch scheinheilige deutsche „Empörung“.

Geradezu ekelhaft finde ich die diffamierende Überschrift der Jungen Welt: „Linke will Dresdner Abgeordneten wegen Zustimmung zu Naziantrag ausschließen.“ Das ist gelogen. Mit keinem Wort wird auf das eingegangen, was Weckesser selbst zum Fall sagt. Das Prinzip audiatur et altera pars scheint man bei den „Jungen Welt“ nicht zu kennen. „Darin schrieb der Landtagsabgeordnete bereits am 1. August, daß er die von Andrè Schollbach, Fraktionsvorsitzender der Linken im Dresdner Stadtrat, ‚gepflegte ›Anti-Nazi-Hysterie‘ für bekloppt und unpolitisch‘ halte.“ Der MDR: „Landesvorsitzende Cornelia Ernst wirft dem Finanzexperten vor, er habe mit seiner Zustimmung den ‚antifaschistischen Konsens‘ der Partei aufgekündigt.“ [Über Cornelia Ernst bei Wikipedia: „Nach dem Abitur 1974 und dem Eintritt in die SED machte Cornelia Ernst 1979 den Abschluss als Diplom-Pädagogin. Sie wurde 1983 mit der Arbeit ‚Zur Geschichte des Internationalen Frauentages in der Übergangsperiode vom Kapitalismus zum Sozialismus auf dem Gebiet der DDR (1945/46 – 1961)‘ an der Universität Leipzig promoviert.“ Die Dame weiß, was ein „Konsens“ ist. Harhar.]

Dieser so genannte „antifaschistische Konsens“ ist ein Schmarrn und nur eine Tarnbezeichnung für Parteidisziplin jenseits der Inhalte. Es wird ja wohl erlaubt sein, über den Kampf gegen Rechts unterschieldicher Meinung zu sein, sowohl über die Art und Weise als auch über die Inhalte. Die Linke ist dabei bisher kaum durch argumentative Brillianz oder originelle Ideen aufgefallen, sondern nur durch die sattsam bekannten inhaltsleeren Textbausteine wie „Nazis raus aus dem Internet.“

Es geht also darum, dass Weckesser die dauerempörten Lichterkettenträger offenbar für bekloppt hält. Ich übrigens auch. Aber wenn ich in einer Partei Mitglied wäre, würde man mich vermutlich im monatlichem Rhythmus versuchen auszuschließen wie früher im DJV Berlin.

Andererseits ist auch die Überschrift bei Welt online suggestiv und falsch: Um Weckessers Kritik an Lafontaine geht es überhaupt nicht. Es geht darum, wie eine Partei, die sich offenbar nur demokratisch übertüncht hat, mit interner Kritik umgeht und was die Parteiführung machen kann und macht, wenn ein Ortsverein durchdreht und ein SED-Revival veranstaltet.

Der Weckesser ist mir spontan sympathisch, weil er cool bleibt: „Sollte es zu einem Beschluss über einen Ausschluss kommen, warte ich auf eine schriftliche Begründung und werde davon meine Entscheidung – Klage oder nicht – abhängig machen.“ Genau. Die haben juristisch keine Chance. Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Hoffentlich bleibt er hart. Und aus eigener Erfahrung kann ich ihm raten: Drinbleiben! Woanders ist es genauso. „Und im Moment ist es doch so, dass sich alle Parteien auf das Superwahljahr 2009 vorbereiten. Da braucht keiner zusätzliche ‚Prominenz‘ wie mich. Quod erat demonstrandum. Parteien sind für Leute, die gern eine stromlinienförmige Meinung haben, wie etwa die Mehrzahl der Journalisten.

Keine Reserven mehr in sektenähnlichen Vereinigungen

Aus einem Rundschreiben Hans Werner Conens (Vorsitzender des DJV Brandenburg) an die Mitglieder des DJV-Gesamtvorstands: (…) „Die sogenannte ’schriftliche Abstimmung‘ mit nur einem Kandidaten – ein Modell mit Sowjet-Charme, das wir heute noch in Nord-Korea antreffen – ist damit bei Gericht gescheitert. Sie alle, die Sie wohl nach dem Motto ‚Der Zweck heiligt die Mittel‘ bei derart rechtsstaatswidrigen Praktiken mitgespielt haben, sind ebenfalls gescheitert. (…) In sektenähnlichen Vereinigungen ist oft die Lektüre von Texten, die den unerschütterlichen Glauben an die Unfehlbarkeit der Hohen Priester gefährden könnten, per ‚Index‘ streng verboten. Entsprechend Ihrer Vorstellung vom DJV werden Sie nun entweder sich eilends bekreuzigen und Ihre Augen
vor dem Bösen vom Landgericht fest verschließen – oder Sie fordern das Dokument bei Herrn Hauptgeschäftsführer und ‚DJV-Wahrheitsminister‘ einmal unverbindlich an. (…) Der DJV steht gerade in wichtigen Tarifverhandlungen. Er plustert sich auf und tut so, als könne er die Verleger von Tageszeitungen und Zeitschriften unter Druck setzen. Als Insider wissen wir, daß das Gegenteil richtig ist: Im Gesamtvorstand mußte sich der einst reiche Verband eingestehen: ‚Der DJV verfügt über keinerlei Reserven mehr, auch nicht im Solidarfonds.‘ Die Streikfähigkeit liegt demnach nahe Null, die Motivation der Mitglieder ist entsprechend.“ (…) [mehr…]

Schwarze Kassen sind Untreue

Recherchegruppe.tk: Reuters: „Die Einrichtung von Schmiergeldkassen in Unternehmen ist nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) strafbar. Mitarbeiter, die schwarze Kassen führen, machen sich einem am Freitag verkündeten Urteil des höchsten deutschen Strafgerichts zufolge der Untreue schuldig. Konkrete Bestechungszahlungen seien nicht notwendig, um den Tatbestand zu erfüllen.“ (Az.: 2 StR 587/07).

Die Meldung ist nicht ganz korrekt: Wofür die „Schwarzen Kassen“ sein sollen, ist für den Straftatbestand irrelevant. In der Pressemitteilung des BGH heißt es: „Bereits durch die pflichtwidrige Vorenthaltung der Geldmittel und ihre Verwaltung in einem verdeckten Kontensystem unter Verstoß gegen Buchführungs- und Bilanzierungsrecht fügte der Angeklagte seiner Arbeitgeberin einen Vermögensnachteil zu.“

Einstweilige Verfügung gegen den DJV

Recherchegruppe.tk: „Das Landgericht Berlin hat am 26.08.2006 eine Einstweilige Verfügung (AZ 36 O 203/08, Verfahrenswert: 10.000 Euro) gegen den DJV (Bundesverband) erlassen. Dem DJV wird untersagt, Marc Ecker (DJV Baden-Württemberg) als Mitglied der Tarifkommission an den Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern teilnehmen zu lassen. (…) Die Ausführungen des Landgerichts bescheinigen dem Gesamtvorstand des DJV, sich um die Vorschriften seiner Satzung nicht zu scheren und sich offenbar auch in Zukunft so verhalten zu wollen. Es dürfte in der deutschen Rechtsprechung einmalig sein, dass ein Gericht einem Journalistenverband ein gehöriges Maß an ‚krimineller Energie‘ testiert.“ [mehr…]

DJV mahnt die Chinesen

Der DJV ermahnt die Chinesen, das Gute zu tun und das Böse zu lassen. Darauf hat man in China gewartet. Falsch ist, dass sich ein paar Dutzend Parteifunktionäre der KP Chinas aus Furcht vor der nächsten Mahnung des zerstrittenen deutschen Journalisten-Verbands vom nächstgelegenen Fenstersims gestürzt hätten. Wahr ist, dass eine kostenpflichtige Abmahnung der Chinesen durch den Verbandsjuristen Benno H. Pöppelmann ähnlich viel bewirkt hätte wie diese Mahnung, die Presse müsse frei sein.

Recherchegruppe: Kothy und Kulpok in der Klemme

Ich weise auf zwei neue Postings im „Recherchegruppe“-Blog hin: „Kothy scheitert im Gesamtvorstand“ (09.07.2008) sowie „Es wird eng für Kulpok und Konsorten“ (09.07.2008).

Netzwerk Recherche | Austritt

Vorstand Netzwerk Recherche

Netzwerk Recherche
c/o Thomas Leif
Walkmühltalanlagen 25
65195 Wiesbaden

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

hiermit trete ich zum nächstmöglichen Termin aus dem Verein „Netzwerk Recherche“ aus.

Es gibt einige Gründe, die vermutlich niemanden interessieren, weil die Gruppendynamik in Vereinen das in der Regel nicht zulässt und vereinsinterne Kritik ohnehin die Mitglieder, insbesondere bei Journalisten-Organisationen, nicht interessiert.

Ich lasse mich aber nicht für Promotion und Werbung für einzelne Kollegen missbrauchen, die den an sich guten Namen des Vereins für ihr persönliches Ego und für die eigene Karriere benutzen.

Insbesondere der unsägliche Auftritt des Vorsitzenen Thomas Leif in „Quoten, Klicks & Kohle“, der nicht nur in der FAZ (Michael Hanfeld: „Infiltration von Meinung“, 03.05.2008) ausführlich kritisch gewürdigt wurde, ist nur noch peinlich und eine Schande für Netzwerk Recherche.

Ich halte den Vorstand von Netzwerk Recherche auch für unfähig und zu feige, den Vorsitzenden zu kritisieren, sonst wäre das schon in der Vergangenheit geschehen. Ein Verein, der sich dafür einsetzt, Werbung und Journalismus strikt zu trennen und sich einen solchen Vorsitzenden leistet, ist nur noch eine Lachnummer.

Weitere kritische und unwiderlegte Anmerkungen finden sich sogar auf Wikipedia. (de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Leif)

Mit kollegialen Grüßen
Burkhard Schröder

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Den wohlwollenden Stammleserinnen und geneigten Stammlesern dieses kleinen Blogs wird schon bekannt sein, dass die konkurriernden Journalistenverbände in Deutschland Krieg gegeneinander führen, zumindest auf juristischer Ebene. Ab und zu bekomme ich auch ein paar Granatsplitter ab, kann darüber informieren oder erfahre, wer wen gerade halbtot geschossen hat. Vor einigen Wochen jedoch schickte mir jemand Informationen, die mich neugierig, aber auch ein wenig ratlos machten, weil ich nicht herausgefunden habe, wer dahinter steckt. Vielleicht outet sich einer aus dem Publikum.

Am 14.10.2007 bekam das Vereinsregister beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg eine E-Mail: In der Vereinsregistersache Deutscher Journalisten Verband (DJV) – Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten e.V. (VR23306) „beantragen wir hiermit gem. § 142, 159 FGG die Löschung von § 1 der Satzung.“ Begründung: Durch die Formulierung, der DJV sei „die Spitzenorganisation der Journalistinnen und Journalisten in der Bundesrepublik Deutschland“ werde eine Alleinstellung behauptet, die es so nicht gebe und die dazu bestimmt und geeignet sei, „insbesondere in der Mitgliederwerbung zum Nachteil anderer Berufsverbände“ zu täuschen. Es gebe zahlreiche andere Berufsverbände, und der DJV dürfe sich nicht mit Eigenschaften schmücken, die nicht vorlägen. Unterzeichnet und verfasst war die E-Mail von Andreas Puschmann (deutscherpresseverband@yahoo.de) vom DPV Deutscher Presse Verband – Verband für Journalisten e.V..

Am 17.10.2007 antwortete das Amtsgericht Charlottenburg schriftlich an den DPV: Die Einleitung eines Amtslöschungsverfahrens käme nicht in Betracht, „da die von ihnen beanstandete Formulierung in § 1 der Satzung nicht Gegenstand einer Registereintragung ist“, der Verein habe den Passus schon seit 1961 in seiner Satzung. Beim DPV fiel man angesichts dieses Briefes aus allen Wolken: Man wusste davon gar nichts, eine Löschung in der Satzung der Konkurrenz beantragt zu haben. Natürlich hätte man angesichts der E-Mail-Adresse bei Yahoo stutzig werden müssen, denn der DPV hat seine eigene Domain und seine offiziellen Adressen enden mit @dpv.org. Der DPV antwortete sofort: Man habe zu keinem Zeitpunkt eine E-Mail-Adresse deutscherpresseverband@yahoo.de verwendet. „Der Besitzer und/oder Nutzer dieses Email-Accounts gibt sich Ihnen gegenüber unbefugt in unserem Verbandsnamen aus und verstößt u.a. gegen unsere Namen- und Markenrechte.“ Gleichzeitig beantrage man bei Yahoo!Deutschland, den Account zu schließen, zu informieren, wer sich hinter diesem Account verberge und erstattete Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Hamburg.

Katja Herberg von Yahoo!Deutschland antwortet am 8.11.2007, man habe den Account deaktiviert: „Wir dürfen aus Datenschutzgründen Angaben über Accounts nur an die Polizei weitergeben“, sobald diese eine Bestandsanfrage übersende. Die Staatsanwaltschaft Hamburg stellte das Verfahren ein (AZ 84 UJs 8760/07) ein, „weil der Täter nicht ermittelt werden konnte.“

Das ist nur die Hälfte der Geschichte. Jetzt, liebe Kinder, verrate ich euch, warum der Verein Berliner Journalisten [VBJ, der kleinere der zwei (!) Landesverbände des DJV in Berlin] auf seiner Website das Lügenmärchen nicht korrigiert: „Die beiden 2004 gegründeten Landesverbände des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) gehen am 1. Januar 2008 in den „Journalistenverband Berlin-Brandenburg“ (JVBB) über.“ Tun sie gar nicht, aber ob etwas wahr oder falsch ist, interessiert beim DJV niemanden.

Am 06.11.2007 bekam das Vereinsregister beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg noch einmal eine E-Mail von „Andreas Puschmann“ (deutscherpresseverband@yahoo.de): Der Verein JVBB sei nicht eintragungsfähig, da die Wortmarke vom DJV Berlin, Lietzenburger 77 angemeldet worden sei – dem Konkurrenzverband des Vereins Berliner Journalisten. Am 29.11. trudelte noch einmal ein inhaltsgleicher Brief ein – der New Yorker Kanzlei Witherspoon Associates (521 5th Ave 2600), unterschrieben von Hannelore Koenig. Die „Kanzlei“ ist aber in Wahrheit eine Literaturagentur oder gibt vor, das zu sein.

Beigefügt war der Auszug aus dem Markenregister (DPINFO) des Deutschen Patent- und Markenamtes DPMA, aus dem hervor geht, dass die Wortmarke JVBB am 26.06.2004 angemeldet und am 15.03.2005 eingetragen wurde – in den Klassen 16, 35 und 41. Die Information war also korrekt, der „Informant“ aber wiederum ein Fake. Der DPV erklärte zum „Registereintrag JVBB“, er habe damit nichts zu tun.

Der Verein Berliner Journalisten kann sich also nicht in JVBB umbenennen, weil sein größter Konkurrent die Markenrechte am Kürzel hat. Normale Menschen erkundigen sich vorher danach, beim VBJ war man offenbar zu blöd dazu.

Der Bundesverband DJV versuchte, zugunsten seines „geliebten“ Landesverbands Verein Berliner Journalisten zu intervenieren und dem „ungeliebten“ Landesverband DJV Berlin die Marke wegzunehmen. Der Insolvenzverwalter des DJV Berlin erklärte mir jedoch auf Anfrage: „Wie Sie richtig vermuten, hat der Bundesverband des DJV angefragt, ob eine Überlassung der Bild- und Wortmarke JVBB möglich sei. Ob es zu einer Übertragung kommt, ist hier allerdings noch nicht entschieden.“ Der Vorstand des DJV Berlin will „JVBB“ nicht hergeben.

Dumm gelaufen für den VBJ. Was will man jetzt machen? Die beabsichtigte Fusion ist ohnehin geplatzt. Also verschweigt man einfach die Fakten. Die Mitglieder interessiert das nicht, sie folgen gewohnt und dumpf den Irrungen und Wirrkungen ihrer Vorstände wie die Kinder dem Rattenfängern von Hameln. Deutsche Verbandsjournalisten eben.

Bildungsverein Berliner Journalisten-Schule: Mitgliederversammlung

Bildungsverein Berliner Journalisten-Schule e.V.., Christoph Reinhardt, Vorsitzender: Einladung zur Mitgliederversammlung am 8. April 2008 (Dienstag), 19.00 Uhr, in der Berliner Journalisten-Schule.

German Privacy Foundation: Mitgliederversammlung

Logo GPFGerman Privacy Foundation e.V. – Der Vorstand, 22.03.2008:

Einladung zur Mitgliederversammlung am 05. April .2008 (Samstag), 15.00 – 18.00 Uhr im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Strasse 4, 10405 Berlin [maps.google.com]
[Weitere Infos: Satzung der GPF; Rechtliches zur Mitgliederversammlung eines Vereins.]

Aus der Einladung: „Der Verein hat jetzt rund 60 Mitglieder. Die aktuellen Diskussionen findet Ihr im Forum. Wir müssen über die Ausrichtung de GPF diskutieren und das, was bis Ende des Jahres zu tun ist. Noch in diesem Monat werden wir einen Antrag auf punktuelle finanzielle Förderung stellen. Ein ausführlicher schriftlicher Bericht des Vorstands wird auf der MV vorliegen.
Wer eine Übernachtungsmöglichkeit in Berlin braucht, kann das im Forum bekanntgeben oder uns eine Mail schicken, dass wir uns darum kümmern können. Das gilt auch für Mitfahrgelegenheiten.
Nach der Mitgliederversammlung wird sich der Vorstand im Carabao treffen, im „Haus der Demokratie“ ist dazu keine Gelegenheit, weil die dortige Kneipe geschlossen hat. Wer also abends noch mit uns noch diskutieren will, sollte das uns bitte mitteilen, damit wir ungefähr wissen, wie viele Plätze wir vorbestellen müssen. Für Getränke bei der Mitgliederversammlung werden wir sorgen.“

Gäste und Interessierte sind herzlich willkommen!

Geheimes Kaffeetrinken

Ja, ich gebe es zu: Ein starkes Motiv für meine Mitgliedschaft im Deutschen Journalisten-Verband (DJV) ist das Amusement. Man kann sich ständig totlachen. Welcher Verein bietet noch diesen Service? Außerdem sehe ich als gelernter Altgermanist gern altdeutsche Weisheiten live bestätigt, etwa: „Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz“. Oder: „Wer sich selbst eine Grube gräbt, fällt auch hinein.“ Da es sich um einen Journalisten-Verband handelt, trifft noch eine weiterer Lehrsatz zu, den man auf der Journalisten-Universität schon im ersten Semester auswenig lernen muss: „Einer quatscht immer“. Aber das werden die Apparatschiks beim DJV nie kapieren. Kein Wunder: Die sind eben keine Journalisten.

Der DJV lud also vor einiger Zeit alle Geschäftsführer der Landesverbände zum 12. März zu einer offiziellen Geschäftsführertagung nach Hannover in ein schickes Hotel ein. Dann wurde das Treffen offiziell wieder abgesagt.

Da man seine Pappenheimer kennt, glaubt man natürlich prophylaktisch kein Wort. Und siehe da: Die Geschäftsführer der Landesverbände reisten – trotz der Absage – dennoch nach Hannover, einige schon am Vorabend. Alle – außer dem DJV Brandenburg. Den wollte man nicht dabeihaben und hatte ihn auch nicht von dem Event informiert. Warum? Darüber kann man nur spekulieren: Es ging um Geld. Da der DJV eine inoffizielle Schattenwirtschaft betreibt, eine Art „Reptilienfonds„, und sogar versucht, Gerichte damit hinter’s Licht zu führen, soll alles geheim bleiben. Das funktioniert natürlich nicht, aber die Apparatschiks hätten es so gern. Wie schon erwähnt: Einer quatscht immer.

Die Damen und Herren trafen sich am Vorabend in einem anderen Hotel, um in trauter Runde zu mauscheln. Vermutlich fürchteten sie, dass irgendein Vertreter der Brandenburger im ursprünglich vorgesehenen Hotel anrufen würde, um herauszufinden, ob die Geschäftsführertagung dennoch stattfände. Diese gute alte Recherchemethode nennt man bekanntlich Social Engineering.

Am 12. März in der Frühe sprang man dann wohlgemut in Taxis und begab sich in die Geschäftsstelle des DJV Niedersachsen. Aber, welch‘ Wunder: Dort tauchte der gar nicht vorgesehene Geschäftsführer des DJV Brandenburg auf und setzte sich frech zu den Herrschaften, als sei nichts geschehen. Potztausend! Alle schwiegen betreten. Was tun? Wie kann man Gelder hin- und herschieben, wenn jemand zuhört, der das gar nicht wissen soll? Der Vertreter des DJV Brandenburg wurde also wieder hinausgebeten, Hausrecht und so. Es handele sich bei dem Treffen mitnichten um eine Geschäftsführertagung, obwohl ein rundes Dutzend GeschäftsführerInnen anwesend waren. Vermutlich waren die auf Kosten der Mitglieder nur zu einem geheimen Kaffeetrinken versammelt.

Ich habe offiziell nachgefragt. Frage: „Warum wurde dem vom DJV Brandenberg benannten Geschäftsführer die Teilnahme an der Sitzung versagt?“ Antwort: „Da die Geschäftsführertagung abgesagt wurde, konnte dem Geschäftsführer des DJV Brandenburg auch nicht die Teilnahme verweigert werden.“ Eine bestechende Logik, auf die selbst die Scholastiker des Mittelalters nicht gekommen wären!

Was soll man zu diesem Kindergarten noch sagen? Deutscher Jux-Verband? Ich könnte mich immer wieder kringeln über die Gurkentruppe, die da das Sagen hat.

„Wir sind hier im Vereinsrecht“

Recherchegruppe.tk (05.03.2008): „Wir sind hier im Vereinsrecht“ – Der DJV (als Kläger) und der DJV Brandenburg (als Beklagter) haben heute bei der Verhandlung vor dem Brandenburgischen Oberlandesgericht einen Vergleich geschlossen. [mehr…]

Rechtsextremisten im Verein Berliner Journalisten?

Der Stadl, Ausgabe Februar 2008, ist erschienen. Dort finden sich Behauptungen, Alexander Fritsch, Vorstandsmitglied des Vereins Berliner Journalisten, „stünde mit beiden Füßen fest im rechten Lager“.

Die Quellen stehen auch online:
Udo Leuschner / Geschichte der FDP (33) – „Unfreundliche Übernahme„: „Stahl irrte indessen, wenn er glaubte, doch noch in eine führende Position zu kommen. Die vom Rexrodt-Flügel und vom Bundesvorstand aufgebaute Abwehrfront hielt. Allerdings wurde die Isolierung Stahls mit der Einbindung anderer, weniger prominenter „Nationalliberaler“ erkauft. So rückten gleichzeitig mit der Wahl von Matz zum Vorsitzenden die Stahl-Anhänger Axel Hahn und Alexander Fritsch in den Landesvorstand ein. Am ersten wußte Stahl gegenüber der „Jungen Freiheit“ zu rühmen, daß er ein Schüler des Historikers Arnulf Baring sei, am zweiten, daß er „mit beiden Füßen fest im rechten Lager“ stehe. Ein weiterer prominenter Vertreter des rechten Flügels war der Tempelhofer Bezirksvorsitzende Klaus Gröbig, der wie Stahl die Autorenliste der „Jungen Freiheit“ schmückte.“

Archiv Junge Freiheit (30.01.1998): „Stahl: Jeder macht seine Sache anders. Axel Hahn ist auf der einen Seite nicht so bekannt wie ich, auf der anderen Seite ist er als Politologe und Schüler von Arnulf Baring besser ausgebildet als ich. Auch Alexander Fritsch, der ebenfalls in den Vorstand gewählt wurde, darf nicht übersehen werden. Er ist ein guter Journalist, PR-Fachmann und politisches Naturtalent, und er steht mit beiden Füßen fest im rechten Lager.“

Vorläufiges Fazit: Es sieht zur Zeit so aus, als sei Fritsch mit einem ähnlichen Ticket in der Berliner F.D.P. gereist wie Torsten Witt, den der DJV als „Rechtsextremisten“ bezeichnen darf.

Vgl. recherchegruppe.tk, 19.02.2008 und 21.02.2008

Fusion vorerst geplatzt

Recherchegruppe.tk (24.01.2008): Fusion vorerst geplatzt

Die Fusion zwischen dem Verein Berliner Journalisten (VBJ) und dem Brandenburger Journalisten-Verband (BJV) ist vorerst gescheitert. Beide Vereine hatten vorschnell angekündigt, eine gemeinsame Geschäftstelle zu beziehen. Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautet, scheitert die Fusion aus mehreren Gründen:

1) Das gewählte Namenskürzel ist markenrechtlich geschützt, der fusionierte Verband kann beim Registergericht somit nicht eingetragen werden.

2) Das Amtgericht Postdam weigert sich, den Verschmelzungsvertrag zu akzeptieren: Der BJV ist unstrittig insolvent und würde sich bei einer Fusion auflösen – damit gingen aber seine Gläubiger leer aus.

3) Der einzige Gläubiger des BJV ist der Bundesverband. Bis jetzt liegt aber noch kein Beschluss des DJV vor, seinem Landesverband die Schulden zu erlassen. Das funktionierte ohnehin nur als Schenkung (es wäre Schenkungssteuer fällig) oder die Summe müsste abgeschrieben werden, das heißt als Minus in der Bilanz auftauchen. [Vgl. spiggel.de (20.09.2007): „Was sind schon 750 000 Euro?!“]

4) Würden einem Landesverband des DJV die Schulden erlassen, könnten das auch andere fordern: Der ebenfalls insolvente DJV Berlin schuldet dem Bundesverband rund 200.000 Euro; der VBJ steht mit rund 300.000 Euro in der Kreide; der DJV Brandenburg will seine Schulden beim Bundesverband – ebenfalls ein sechsstelliger Betrag – mit der ihm zustehenden „Strukturhilfe“ verrechnen.

5) Müsste der Bundesverband alle Verbindlichkeiten seiner Landesverbände als Minus verbuchen, drohte ihm ebenfalls die Insolvenz.

Bis jetzt ist noch kein Plan bekannt, wie der DJV aus diesem Dilemma herauskommen könnte.

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